Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Nachverhandlung nach Probezeit


von Anonymous (Gast)


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Hallo zusammen,

meine Probezeit ist fast vorbei und ich werde demnächst über ein neues 
Gehalt verhandeln. Mir macht die Arbeit sehr viel spaß und ich werde 
sowohl gefördert als auch gefordert. Auch kann ich mir die Zeit nehmen, 
mich selbst weiterzubilden oder an internen Trainings teilnehmen. Alles 
was mir als Absolvent zu gute kommt. Der bittere Nachgeschmack ist aber 
das unverschämte Gehalt. Selbst als Student hatte ich höhere 
Stundenlöhne.

Ausbildung   : Dipl.-Ing. (FH)
Alter        : 24 Jahre
Erfahrung    : 0 BE
Fachgebiet   : Entwicklung, Biologie
Gehalt       : 2500€, 13 Gehälter, 40Std.
Region       : Bremen

Die Frage ist jetzt, wie ich am besten in die Verhandlungen gehe. 
Natürlich kann ich aggressiv vorgehen und mit der Kündigung drohen. Ist 
das aber sinnvoll? Wie verhandelt man das Gehalt simnvoll aus? Freue 
mich auf Meinungen und Kommentare.

von Rudi Radlos (Gast)


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Nachverhandlung ist immer schlechter. Konditionen sollte man gleich 
klären.
Je nach Firma gibt es auch einen Tarifvertrag, den man kennen sollte.

Anonymous schrieb:
> Natürlich kann ich aggressiv vorgehen und mit der Kündigung drohen.

NUR WENN man schon einen neuen Vertrag im Kasten hat. Sonst bist Du 
draußen und hast 3 Monate Sperre beim AA.

Besser wäre sich an all seine guten Taten zu erinnern und am rechten Tag 
einen Termin beim Chef zu machen um nachzufragen ob er denn mit mir 
zufrieden ist. Dabei kann man ja u.a. nach Perspektiven und 
Gehaltsentwicklung fragen oder schlimmstenfalls ein Zwischenzeugnis 
anfordern (für die nächsten Bewerbungen).

von Marx W. (Gast)


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Anonymous schrieb:
> Die Frage ist jetzt, wie ich am besten in die Verhandlungen gehe.
>
> Natürlich kann ich aggressiv vorgehen und mit der Kündigung drohen. Ist
>
> das aber sinnvoll? Wie verhandelt man das Gehalt simnvoll aus? Freue
>
> mich auf Meinungen und Kommentare.

Eigentlich  gibts da nix zu deuten an deinem Gehalt.
Du bekommst das, was sie glauben dir geben zu "müssen"!
Schau, dass du eine andere Stellen findest!
Du kannst dann  bei deinen jetzigen AG kündigen, und deren Reaktion 
abwarten. Nehmen die, die Kündigung hin, dann sind sie an dir nicht 
sonderlich interressiert! Dann kannste auch nicht viel Gehalt rausholen!
Wollen sie dich umstimmen, so hast du einen neuen AG in der hinterhand 
und weist wie dein "Marktwert" ist und verhandelts dann auf gesicherten 
Terrain!

von Michael S. (technicans)


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Anonymous schrieb:
> Natürlich kann ich aggressiv vorgehen und mit der Kündigung drohen.

Das wäre das dümmste was man machen kann.
In Bewerbungstrainings wird über so eine Vorgehensweise immer
gewarnt. Das kann schnell zum Rausschmiss führen. Kein Chef
will erpresst werden.
Recherchiere im Web was in der Region sonst so gezahlt wird.
Notiere dir was du für den Betrieb alles geleistet hast und
überlege die plausible Gründe warum dein Chef dir mehr bezahlen
soll. Argumente die auch deinen Chef interessieren werden, haben
da immer ein offenes Ohr, aber es darf nicht bedingungsfeindlich sein.
Das einzige was man machen kann, ist mehr als bisher zu leisten
und das sollte dann auch entsprechend honoriert werden.
Außerdem beginnt man so ein Gespräch nicht zwischen Tür und Angel.
Mach mit dem Chef einen Termin und kläre die Angelegenheit in einem
längerem Gespräch bei ihm in seinem Büro. Wenn man es taktisch
klug anstellt, stehen die Chancen nicht schlecht.

Bedenke, das sich die meisten Bosse wie Könige in ihrem eigenem
Königreich fühlen und so wollen die auch behandelt werden. Na,
fast jedenfalls.

von Martin (Gast)


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Im Prinzip  könntest   Du  3500  verlangen und auch bekommen.

Das ist aber eine Steigerung um 40% :  illusorisch so etwas schaffen zu 
können in einem Schritt.

Da hilft nur Firmenwechsel.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Anonymous,

> meine Probezeit ist fast vorbei

Frag doch mal nach Verlängerung der Probezeit.
So gewinnst Du Zeit, vor deren Ablauf doch noch einen besseren 
Arbeitgeber zu finden.

Die Frage irritiert, und die schlauen Füchse riechen den Braten. Aber 
ich schätze Deine Chancen so gut, wie Du mit Deinem Wissen und Können 
ein "Schnäppchen" bist für die Firma, und gerade so richtig drin in 
einer längeren Arbeit, die Deiner Firma sehr viel mehr einbringen soll.

Zweitens: Strategie "Jugendsünde". Viele Kurzzeitarbeitsverhältnisse 
sehen schlecht aus im Lebenslauf.
Aber wenn eine Firma einen Absolventen "über's Ohr gehauen" und weit 
unter Tariflohn eingestellt hat, dann würde noch schlechter aussehen, 
wer das hinnimmt.

Drittens zur Gehaltshöhe. Was wäre, wenn Du selber verantwortlich wärst 
für Kostenstelle und Personal? Du würdest einem guten Mitarbeiter, 
dessen Arbeit du schätzt, vermutlich nicht mehr Gehalt bieten als genau 
das, was ihn der Abwerbung widerstehen lässt.
Leistungssteigerung rechtfertigt Gehaltssteigerung nur dann, wenn auch 
die Gefahr der Abwerbung gestiegen ist! Das ist der Vorteil von VDI, 
VDE, GPM und wie sie alle heißen - mit Deinem Engagement dort gewinnst 
Du "visibility", Du kommst mit Kollegen aus derselben Branche, aber 
konkurrierenden Unternehmen zusammen.

Verhandlungsgeschick ist hauptsächlich das Geschick in der Vorbereitung.

Ciao
Wolfgang Horn

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