Ich arbeite schon seit 6 Jahren als Embedded-Entwickler. Hauptsächlich hardware-nahe Programmierung, aber auch höhere Prog. auf 32-Bit Platformen. Gerade habe ich 2 Jahres Projekt beendet und will nicht gleich wieder ein langes Projekt einsteigen (embedded-Projekte dauern meistens 1 Jahr ++), Ich kenne mich auch sehr gut mit Web-Programmierung aus. Habe schon etliche Websites und Shops erstellt, kann gut PHP, J2EE, JSP, MySql ... D.h. in der Freizeit habe ich schon viel Zeit darin investiert, aber ein offizielles Projekt kann ich nicht vorweisen. So würde ich gerne ein Web-Projekt machen und finde es OK, dafür einen geringeren Stundensatz zu haben. Wenn ich mich auf ein Gulp-Projekt bewerbe, bekomme ich nur Absagen, vermutlich wegen fehlender Referenzen. Dafür bekomme ich ständig Anfragen von embedded-Sachen, meistens automotive, die ich aber dann ablehne. Ich denke, ich bin nicht so gut wie ein richtiger Web-programmierer, aber mit einem mittelmäßigen könnte ich mithalten und meine bestehende Fähigkeiten ausbauen. Wie könnte ich die Dienstleistern davon überzeugen? Ich vermute, die wählen nur Leute aus, die die gleiche Tätigkeit in ihrem Profil haben, und wissen nicht, dass man sich gerne weiterentwickelt. Gruss, Joachim
Embedded-Freiberufler schrieb: > Dafür bekomme ich ständig Anfragen von embedded-Sachen, meistens > automotive, die ich aber dann ablehne Könntest du ein paar davon weitergeben? Ernsthaft! > Wie könnte ich die Dienstleistern davon überzeugen? Vermutlich nur über ein unschlagbares Preisangebot. > Ich vermute, die wählen nur Leute aus, die die gleiche Tätigkeit in > ihrem Profil haben, und wissen nicht, dass man sich gerne > weiterentwickelt. So ist das doch überall. Keiner gibt dir irgendwelche Chancen, dich weiterzuentwickeln. Du sollst immer alles komplett mitbringen, was sie gerade verlangen. Ist das nicht auch so im Embedded-Bereich?
Hi, bau doch erstmal ein kleines Projekt für Dich selbst. Ein Online-Terminkalender, Online-Projektmanagement, ein Webmail-Client usw. - was auch immer, irgendwas das Dir Spass macht. Das kannst Du dann als Referenz angeben. Alternativ kannst Du mir ja mal Deine Kontaktdaten geben, ich bin immer auf der Suche nach Leuten, die mich (freilich gegen Entgelt) unterstützen können (PHP und MySQL klingt schonmal gut)... Grüsse, TommyS
Embedded-Freiberufler schrieb: > Habe schon etliche Websites und Shops erstellt Kannst du diese nicht als Referenz angeben? Ansonsten: Du musst deine Schwächen in Stärken umwandeln. Auf deine Situation angewendet bedeutet das, dass du bei den Bewerbungen auf ein Projekt klar herausstellen musst, dass du aus persönlichen Gründen hoch motiviert bist, dich in diese Materie einzuarbeiten. Sowas kommt bei Auftraggebern viel besser an als ein gelangweilter und abgebrühter Entwickler, der das zum 1000. Mal macht und nur Geld verdienen will.
In welchem Gebiet willst/kannst du tätig werden? Dann kann man dir ggf. ja mal einen Tipp geben, eine Anmeldung im Forum damit man dich kontaktieren kann wäre auch nicht vom Nachteil ...
Ich verstehe generell den Wunsch nach Abwechslung, bin mir aber nicht so sicher ob Web-Entwicklung wirklich einen Fortschritt gegenüber Embedded darstellt ;-) Gerade im Web-Bereich gibt es doch viele "Frickler" ohne professionelle Ausbildung. Von daher könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Stundensätze dort auch niedriger sind als bei Embedded. Ob man das unbedingt will?
Tipp: Das mit den Fricklern stimmt wirklich! Ich würde niemlas ein Projekt annehmen, was weiter geführt werden soll, bzw modernisiert. Ein Neuaufbau/Neubau ist da angenehmer und die spätere Betreuung auch einfacher, weil man selber gefrickelt hat
Im Web-Bereich konkurrierst Du mit 14-jährigen Schülern. Den Firmen ist in der Regel egal wer das macht, die wissen nicht warum man da jemanden dran setzen sollte, der weiß was SQL Injection is.
Mark Brandis schrieb: > Ich verstehe generell den Wunsch nach Abwechslung, bin mir aber nicht so > sicher ob Web-Entwicklung wirklich einen Fortschritt gegenüber Embedded > darstellt ;-) Gerade im Web-Bereich gibt es doch viele "Frickler" ohne > professionelle Ausbildung. Von daher könnte ich mir durchaus vorstellen, > dass die Stundensätze dort auch niedriger sind als bei Embedded. Ob man > das unbedingt will? Sehe ich ganz genauso! Zumal auch die Gefahr besteht, dass man Schwierigkeiten bekommt, wenn man wieder zurück in den Embedded-Bereich möchte. Andererseits kann ich "Embedded-Freiberufler" in gewisser Weise auch verstehen: Ich bin selbst Embedded-Entwickler (aber in Festanstellung) und manchmal - wenn mal wieder unerklärlicherweise nix geht und ich keinen blassen Schimmer, wo der Fehler zu suchen ist - sehne ich mich schon zurück in die schöne, saubere, objektorientierte Java-Welt. ;-) Dann denke ich an oben angesprochene Sachen und ich bin wieder glücklicher Embedded-Entwickler. (Ich habe schließlich nicht umsonst jahrelang technische Informatik studiert.)
Web-Entwickler gibt es wie Sand am Mehr. Abgebrochene Graphikdesigner, Schüler, umgeschulte Sozialpädagogen, und alles, was in der Hochzeit der New-Economy noch so vom Hilfsarbeiter auf Web-Entwickler umgeschult wurde. Am unteren Ende der Preisspanne dann die Typen, die du dir für unter $1/Stunde auf rent-a-coder (ja, heißt jetzt anders, ich kann mir den neun Namen nicht merken), holen kannst. In das Business willst du rein? Viel Spaß.
>> Dafür bekomme ich ständig Anfragen von embedded-Sachen, meistens >> automotive, die ich aber dann ablehne >Könntest du ein paar davon weitergeben? Ernsthaft! Das wird schwierig. Hays und Serma rufen mich an, da habe ich keine Links (zu suchen auf deren Liste), Gulp und Solcom schreiben Mails. Gerade kam eins rein, Software-Tester in Muenchen. Gleich abgesagt. Aber es ist noch nicht in deren Projekt-Liste http://www.gulp.de/projekte.html drin. > Vermutlich nur über ein unschlagbares Preisangebot. Bei embedded wird 60EUR/h gerne gezahlt. So habe ich mich fuer 45EUR angeboten bei einem Datenbank-Projekt. Dann kam zurueck 40EUR waere Maximum. > dass du bei den Bewerbungen auf ein Projekt klar herausstellen musst ich glaube die lesen das nicht. Die schauen nur ob die benoetigten Skills mit den vorhandenen Projekt-Erfahrungen uebereinstimmt. Bzw. ein Computer macht das erste Aussieben. > dass die Stundensätze dort auch niedriger sind als bei Embedded. Ob man > das unbedingt will? Ja, das will ich. Ein breites Skill-Spektrum ist auf Dauer(!) wertvoller als ein bisschen mehr Kohle im Jetzt. Geld ist fluechtiger als Wissen. >Web-Entwickler gibt es wie Sand am Mehr. Abgebrochene Graphikdesigner, >Schüler, umgeschulte Sozialpädagogen, und alles, was in der Hochzeit der >New-Economy noch so vom Hilfsarbeiter auf Web-Entwickler umgeschult Und diese koennen alle J2EE, Javascript, JQuery, Php, ZEND Framework ... So So.. Ich finde die obigen Sachen nicht unbedingt leichter als Embedded.
Hi, da ich seit über 15 Jahren (und davon etwa 10 Jahre als Selbstständiger) im Intranet/Internet-Umfeld (primär) als Architekt tätig bin, meine Frage zu dem Thema: Willst Du als Pixelschubser oder als Entwickler komplexer Multitier-Systeme tätig sein? Reine Webdesigner werden in der Tat meist aus dem billigsten Preissegment ausgesucht, während z.B. an Backendentwickler ganz andere Ansprüche (und das schreibe ich ohne jegliche Wertung) gestellt. Was ich versuchen täte: Auch im "embedded Bereich" gibt es durchaus eine stattliche Anzahl von Kunden, die eben auch z.B. ihre Daten im Internet/Intranet verteilen wollen/müssen und ein Umstieg bei einem Dir bekannten Kunden ist IMHO durchaus eine überlegendswerte Option. Noch eins; Im Webumfeld ist gerade als Selbstständiger ein enormer und stetiger Lernaufwand notwendig, um sich auf Dauer gut verkaufen zu können.
Burki schrieb: > Im Webumfeld ist gerade als Selbstständiger ein enormer und > stetiger Lernaufwand notwendig, um sich auf Dauer gut verkaufen zu > können. Auch das ist ein Grund, weshalb ich mich in der Embedded-Welt sehr viel wohler fühle: Da gibt es nicht jede Woche neue Programmiersprachen, Frameworks und Konzepte, die eine Woche später schon wieder veraltet sind.
Embedded hat einen grossen Nachteil für mich: Fast immer muss man VOR ORT, d.h. Büro mit Lärm arbeiten. Ich bin ggü Umgebungslärm hyperempfindlich. Web-Aufgaben lassen sich leichter remote erledigen.
> Was ich versuchen täte: Auch im "embedded Bereich" gibt es durchaus eine > stattliche Anzahl von Kunden, die eben auch z.B. ihre Daten im > Internet/Intranet verteilen wollen/müssen und ein Umstieg bei einem Dir > bekannten Kunden ist IMHO durchaus eine überlegendswerte Option. Vollkommen richtig. Demnächst läuft bei uns ein emb.Webserver Projekt an. Da muss dann auch an einem entsprechenden Web-Backend (oder wie immer das heisst) mitgearbeitet werden - zumindest konzeptionell. Ich darfs leider nicht machen :-(
Embedded-Freiberufler schrieb: > Embedded hat einen grossen Nachteil für mich: > Fast immer muss man VOR ORT, d.h. Büro mit Lärm arbeiten. > Ich bin ggü Umgebungslärm hyperempfindlich. > Web-Aufgaben lassen sich leichter remote erledigen. Leichter ja, aber im Prinzip sollte es möglich sein, sich die entsprechende Ziel-Hardware z.B. als Evalboard zu kaufen. Die paar Hundert Dollar gehen im Vergleich zur Gesamtsumme doch im Grundrauschen unter. Und Netzteil, Lötkolben, Digitalmultimeter hat sowieso jeder richtige Entwickler daheim. :-) Von den Entwicklungsumgebungen à la IAR, Keil, Tasking und wie sie alle heißen braucht man ja ohnehin eine Lizenz, wenn man sie legal benutzen soll.
> Leichter ja, aber im Prinzip sollte es möglich sein, sich die > entsprechende Ziel-Hardware z.B. als Evalboard zu kaufen. Ein Evalboard haette bei meinen bisherigen Projekten nicht gereicht. Da haette ich ein ganzes Labor und viele vernetzte Systeme mitnehmen muessen. Ausserdem wird der Code im Team geschrieben, da braucht man staendige Anbindung an SVN oder aehnliches, was zwar technische leicht moeglich (ueber das Internet) waere, aber gegen die Richtlinie der Firmen verstoesst.
Embedded-Freiberufler schrieb: > Ein Evalboard haette bei meinen bisherigen Projekten nicht gereicht. Da > haette ich ein ganzes Labor und viele vernetzte Systeme mitnehmen > muessen. Hm. Nicht physikalisch vorhandene Geräte simulieren geht nicht? Genau dafür gibt es ja Tools wie CANoe, LabVIEW, ... womit ich nicht sagen will dass es trivial ist, aber z.B. bei einer CAN-Kommunikation die im Labor nicht vorhandenen Gegenstellen simulieren machen wir auch ständig. > Ausserdem wird der Code im Team geschrieben, da braucht man staendige > Anbindung an SVN oder aehnliches, was zwar technische leicht moeglich > (ueber das Internet) waere, aber gegen die Richtlinie der Firmen > verstoesst. Dieses Problem dürfte freilich kaum für Embedded spezifisch sein, sondern müsste in ähnlicher Häufigkeit auch in allen anderen Bereichen auftreten?
>Dieses Problem dürfte freilich kaum für Embedded spezifisch sein, >sondern müsste in ähnlicher Häufigkeit auch in allen anderen Bereichen >auftreten? Denke ich nicht. Oben im Thread wurde ja schon erwaehnt, dass Web-Projekte eine kuerzere "Standzeit" haben. >Auch das ist ein Grund, weshalb ich mich in der Embedded-Welt sehr viel >wohler fühle: Da gibt es nicht jede Woche neue Programmiersprachen, >Frameworks und Konzepte, die eine Woche später schon wieder veraltet >sind. Meine Erfahrung ist die, dass die Embedded Codes uralte Algorithmen haben, die sich ueber etliche Releases gehalten haben. (ich meine natuerlich nicht den nutzlosen "Lava flow" Code, sondern schon den wirklich guten) D.h. wenn bei Web-Projekten mal know how durchsickert, nicht ganz soo schlimm, in ein paar Jahren muss sowieso alles neu gemacht werden.
>> Ausserdem wird der Code im Team geschrieben, da braucht man staendige >> Anbindung an SVN oder aehnliches, was zwar technische leicht moeglich >> (ueber das Internet) waere, aber gegen die Richtlinie der Firmen >> verstoesst. >Dieses Problem dürfte freilich kaum für Embedded spezifisch sein, >sondern müsste in ähnlicher Häufigkeit auch in allen anderen Bereichen >auftreten? Die Praxis zeigt aber, dass bei Web-Projekten oft ein "Remote" zu finden ist, und bei den embedded-C-Programmier-Projekten meistens "100% vor Ort" verlangt wird. (Siehe projekt listen Solcom, Gulp, freelancermap, ...)
Embedded-Freiberufler schrieb: > Die Praxis zeigt aber, dass bei Web-Projekten oft ein "Remote" zu finden > ist, und bei den embedded-C-Programmier-Projekten meistens "100% vor > Ort" verlangt wird. > (Siehe projekt listen Solcom, Gulp, freelancermap, ...) Mag sein. Der Sinn dahinter erschließt sich mir freilich nicht. Vielleicht weil es keinen gibt ;-)
> Mag sein. Der Sinn dahinter erschließt sich mir freilich nicht. > Vielleicht weil es keinen gibt ;-) Vielleicht weil "Internet-Firmen" oft keine grossen Raeumlichkeiten haben, bzw. sich diese nicht leisten wollen. Firmen, die ein Produkt herstellen, brauchen diese Raeumlichkeiten sowieso und dort kann man auch die Embedded-Software Entwickler arbeiten lassen. Der Ueberwachungsgedanke spielt m.E. auch eine Rolle. Wenn der Entwickler eine Rechnung schreibt ueber so und soviel Stunden, weiss man ja nicht wieviel er TATSAECHLICH gearbeitet hat. Bei 100%-vor-Ort Entwicklern hat man da keine Zweifel. Falls das bei Web-Projekten eine geringere Rolle spielen sollte, haette ich keine Erklaerung.
Hi, sorry, dass ich mich wieder einmische, doch in Realität wird natürlich auch bei "Web-Projekten" (ich befürchte, dass eine Vielzahl der hiesigen poster nicht in diesem Bereich tätig sind) eine Revison-Kontrollsystem eingesetzt wird. Da übrigens gerade bei Webanwendungen Security (und zwar nicht nur beim Produktionssystem) eine entscheidende Rolle spielt, ist es häufig keineswegs so, dass hier "gemütlich" im Homeoffice produziert werden kann. Das zieht sich übrigens durch eine Reihe von Branchen (iwe Banken, Energieversorger, Verlage, Automobilindustrie,...) für die ich gearbeitet habe. Eine weitere Punkt, der immer mehr gegen das "nerdige" Programmieren spricht ist zudem der richtig aufkommende Boom der agilen Methoden (wie z.B. Scrum) in der Entwicklung. Ich will damit nicht sagen, dass das Homeoffice (bei CMS sieht das z.B. ganz anders aus) im "Webbereich" grundsätzlich die Ausnahme ist, doch wirklich interessante und auch etwas anspruchsvollere Projekte werden i.d.R. beim Kunden entwickelt.
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