Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Quarz "droßeln"?


von Bernard (Gast)


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gibt es eine Möglichkeit einen Quarz zu "droßeln"

damit meine ich halt die Frequenz zu verringer z.b. durch einen Poti
also per Hand Justierbar

sinn und zweck ist das man so besser die Abläufe beobachten kann (hier 
geht es ums Blinkverhalten von Led´s oder Ähnliches)

desweiteren würde mich interessieren ob Atmega´s (8er und 16er) das 
überhaupt vertragen wenn im Betrieb die Frequenz sich ändert
(konnte nix disbezüglich finden)

MfG Bernard

von Jürgen (Gast)


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Nimm keinen Quarz sondern einen Taktgeber, ich weiß grad nicht bis zu 
welcher Frequenz der NE555 geht, aber dann kannst mit einem Poti die 
Taktrate vorgeben. Und ja, die Atmels können das bis hin zu DC ab.

von Jürgen (Gast)


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PS: LEDs und Atmegas! Nicht LED's und Atmega's...

von Thomas K. (rlyeh_drifter) Benutzerseite


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Du kannst den Quarz mit einem Inverter zu einem Quarzoszillator 
verheiraten , den dann in einen Zähler schicken und die Zählerausgänge 
dann per Drehschalter an den Mikrocontroller schicken. Schau dir den 
74HC4060 mal an, der kann das. Dem Programm könnte das sogar halbwegs 
schmecken, falls es die Variable F_CPU nicht braucht.

von Jürgen (Gast)


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Oder Du generierst Dir den Takt mit einem zweiten µC.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Bernard schrieb:
> damit meine ich halt die Frequenz zu verringer z.b. durch einen Poti
> also per Hand Justierbar

± wenige ppm mit ner Kapazitätsiode ja, in dem von dir gewünschten 
Umfang nein

Bernard schrieb:
> desweiteren würde mich interessieren ob Atmega´s (8er und 16er) das
> überhaupt vertragen wenn im Betrieb die Frequenz sich ändert
> (konnte nix disbezüglich finden)

Kapitel Electrical Characteristics, Abschnitt External Clock
Drive Waveforms, Tabelle 99 auf Seite 244 im Datenblatt des atmega8:
ΔtCLCL Change in period from one clock cycle to the next : <2%

Bernard schrieb:
> sinn und zweck ist das man so besser die Abläufe beobachten kann (hier
> geht es ums Blinkverhalten von Led´s oder Ähnliches)

Dann lass den Timer, der die LEDs blinken lässt, langsamer laufen, oder 
wenn du mit delays arbeitest, verstell' F_CPU entsprechend.

von Düsendieb (Gast)


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clk/8 fuse

von Lukas K. (carrotindustries)


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Düsendieb schrieb:
> clk/8 fuse

Hat der Atmega8/16 nicht.

von Josef Huber (Gast)


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bisschen Trimmen kann man fast jeden Quarz (einfach Trimmer C nach Masse 
oder in Reihe). Dem Atmega ist die Frequenz egal. Lediglich beim 
Programmieren sollte die Frequenz halbwegs stimmen.

von Thomas E. (thomase)


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Lukas K. schrieb:
> Hat der Atmega8/16 nicht.

Aber die CKSEL3..0 Fuses mit denen man bei internem Takt 1, 2, 4 oder 8 
MHz einstellen kann.

Josef Huber schrieb:
> bisschen Trimmen kann man fast jeden Quarz (einfach Trimmer C nach Masse
> oder in Reihe).

Dafür kann man auch das OSCCAL-Register ein bisschen zweckentfremden.

mfg.

von hupe (Gast)


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Da musst du ein Loch reinbohren, ein Gewinde reinscheiden und dann eine
Schraube reindrehen. Wenn du an der Schraube drehst ändert isch auch die
frequenz.

von Matze T. (gruetzwurschd)


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hupe schrieb:
> Da musst du ein Loch reinbohren, ein Gewinde reinscheiden und dann eine
> Schraube reindrehen. Wenn du an der Schraube drehst ändert isch auch die
> frequenz.

Scheint so als hätte man das bei dir gemacht. Daher lachst du auch über 
Sachen, die man nur dann lustig findet, wenn der Hauptprozessor nicht so 
viel Performance bereit stellt.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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"droßeln"?
"drosseln" heißt das! Es heißt ja auch nicht Schlüßel, sondern 
Schlüssel.

von Peter R. (pnu)


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Die Frequenz des Quarzes ist durch die mechanische Abmessung (z.B. 
Dicke) festgelegt und lässt sich nur in sehr geringen Maße (etwa 
1/10000) durch die Beschaltung ändern.

Für Deine Fragestellung wäre die beste Lösung ein IC 74HC4060, das einen 
Oszillator für den Quarz enthält und eine Kette FlipFlops, sodass man in 
1/2- Schritten immer langsameren Takt per Drehschalter abgreifen und 
damit den Kontroller "antreiben" kann. Ein NE555-Generator geht 
natürlich auch.

AVR's arbeiten mit statisch arbeitender Logik, prinzipiell können sie 
jeden Takt vertragen, von wenigen Hz aufwärts, nur sollte die Flanke des 
Takts möglichst flott ansteigen bzw abfallen, so wie sie von einem 
Schmitt-Trigger erzeugt wird.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Peter R. schrieb:
> per Drehschalter

Der wird beim Umschalten u.U. Glitches erzeugen, an denen sich der µC 
verschluckt.

von hupe (Gast)


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Tarkan D. schrieb:
> Scheint so als hätte man das bei dir gemacht. Daher lachst du auch über
> Sachen, die man nur dann lustig findet, wenn der Hauptprozessor nicht so
> viel Performance bereit stellt.

Darüber kann ich schon nicht mehr lachen. Solche Fragen sind einfach
unterstes Niveau.

von Peter R. (pnu)


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Ja das Umschalten könnte ein Problem werden, irgendwo im Datenblatt ist 
für den Takt Konstanz gefordert.

Ob allerdings beim Verhalten von blinkenden Dioden das eine Rolle 
spielt?  Ich habs noch nicht ausprobiert.

Es dürfte höchstens beim A/D-Wandler eine Rolle spielen, da wird ja 
successive approximiert, mit kapazitiven Speichern. -oder bei der 
Spannungserzeugung im EEPROM- Schreibvorgang.

Natürlich wäre bei langsamem Takt das Programmieren schwierig bzw 
unmöglich, wegen der f(ISP) < 1/4 f(Takt)  - Bedingung.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

kannst Dir ja mal den LTC1799 anschauen.
1kHz bis 33MHz (meiner kommt bis rund 45MHz), etwas klein und teuer das 
Teil, aber naja...

Zumindest die einfachste Art, um eine einstellbare Frequenz über diesen 
Bereich zu erzeugen. Die Frequenzstabilität ist natürlich nicht so toll, 
in Kombination mit einem Zähler mit einem AVR hat es mir schon gute 
Dienste geleistet.

Ich weiß nicht, wer den alles liefert, ich habe meinen bei www.segor.de 
gekauft.

Gruß aus Berlin
Michael

von Kurt (Gast)


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> desweiteren würde mich interessieren ob Atmega´s (8er und 16er)
> dasüberhaupt vertragen wenn im Betrieb die Frequenz sich ändert
> (konnte nix disbezüglich finden)


Wer lesen kann, ist manchmal im Vorteil,
obwohl - lesen lassen - ist natürlich einfacher...

Man schaue ins Mega8-Datenblatt und findet
unter dem Stichwort "External Clock"

> disbezüglich

folgende Anmerkung:

When applying an external clock, it is required to avoid sudden
changes in the applied clock frequency to ensure stable operation
of the MCU. A variation in frequency of more than 2% from one
clock cycle to the next can lead to unpredictable behavior. It is
required to ensure that the MCU is kept in Reset during such
changes in the clock frequency.

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