Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LTspice IV: was bedeutet das "Heightened Def Con" im Error Log File?


von Markus (Gast)


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Hi,

der Betreff sagt eigentlich schon alles. Kann mir jemand weiterhelfen? 
Hat meine Simulation einen Fehler?

Gruß,
Markus

von Helmut S. (helmuts)


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Hallo Markus,

Das bedeutet, dass es LTspice schwer fällt eine Lösung zu finden.
In dem Fall sollte man sein Glück auch mal mit dem Alternate Solver 
versuchen und/oder nach offenen Netzen in der Schaltung suchen.

Def Con = Defense Condition

http://de.wikipedia.org/wiki/Defense_Condition

Die Zählweise in LTspice ist genau umgekehrt.
Wenn LTspice Probleme mit Konvergenz hat, dann startet LTspice mit 
"DefCon 0" und zählt dann "DefCon" immer höher je schwieriger es wird.
Da hat sich der Entwickler halt einen kleinen Scherz erlaubt, als er das 
Ganze so nannte und die Reihenfolge umdrehte. :-)

Helmut

von Markus (Gast)


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Hallo Helmut,

aha, interessant zu wissen.

Demnach müsste der Def Con also eine ganze Zahl sein. Bei mir steht im 
Log File aber z.B. "Heightened Def Con from 0.082907 to 0.082907". Die 
Zahlen, die da auftreten, entsprechen dabei der Zeit meiner transienten 
Simulation. Oder ist damit gemeint, dass der Def Con zu diesem 
Simulationszeitpunkt erhöht wurde?

Das komische ist nun, dass die Simulation gestern abend mit dem Simple 
Solver problemlos mit ca. 1,7 ms/s geklappt hat und heute so rumspinnt 
(da kommen schon mal Wirkungsgrade von 500% raus) und bei ca. 1 ms/s 
rumkrebst. Clevererweise weiß ich nicht mehr, was ich genau geändert 
hab, aber es war meiner Meinung nach nichts, was die Simulation so aus 
den Tritt bringt (keine neuen Bauteile hinzugefügt u.ä.).
Als Spice-Parameter hab ich die Standard-Werte drin. Wenn ich den 
Alternate-Solver nehm, löst das zwar die Def-Con-Geschichte, aber meine 
Wirkungsgrade sind immer noch unrealistisch.

Ich hab meine Schaltung mal mitgeschickt. Offene Netze sollte ich 
eigentlich nicht drin haben, aber man weiß ja nie ...
Das Ganze ist ein Boost-Wandler von Linear, der Eingangsspannungen ab 20 
mV auf 3 bis 5 V pusten kann. Mich interessiert die Effizienz des Teils.

Gruß,
Markus

von Helmut S. (helmuts)


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Warum hast du keinen Lastwiderstand?
Warum hast du einen C mit 100F?

von Markus (Gast)


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Weil das meine Anwendung ist. Und so erreiche ich eine konstante 
Ausgangsspannung.

von Helmut S. (helmuts)


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Hast du wirklich 100Farad?
Ein Kondensator verbraucht eigentlich gar keine Energie, wenn kein Strom 
entnommen wird.

von Markus (Gast)


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Ja, bei der Seriennummer, die mit dabei steht, handelt es sich um einen 
lithiumdotierten Kondensator mit 100 F.

Und es sollte Strom in den Kondensator fließen, da ich den LIC auf 3 V 
vorlade (über Vout) als Obergrenze für den LTC3108 5 V wähle und damit 
wird Energie entnommen.

von Helmut S. (helmuts)


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Böses Foul von dir. Variablen beginnt man nicht mit einer Ziffer.
Da denkt LTspice am Ende das wäre eine Zahl.
Beispiel: 6p/3p = 2

Bei pe hätte ich eher -I(V1) genommen.

Hab das step-Kommando zum Testen etwas abgekürzt.
.step param Vin 50m 200m 50m


.meas tran Ve avg V(IN)
.meas tran Ie avg I(L1)
.meas tran Pe avg (V(IN)*I(L1))
.meas tran Re avg (V(IN)/I(L1))
.meas tran Ia avg I(C4)
.meas tran Pa avg (V(out)*I(C4))
.meas tran eta param Pa/Pe




Measurement: eta
  step  pa/pe
     1  0.1714
     2  0.148595
     3  0.149925
     4  0.128912



Nachschlag: Mach das mal.
Control Panel -> SPICE -> Reset to Default

von Markus (Gast)


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Moin,

Helmut S. schrieb:
> Böses Foul von dir. Variablen beginnt man nicht mit einer Ziffer.
> Da denkt LTspice am Ende das wäre eine Zahl.
> Beispiel: 6p/3p = 2

Ich hatte die Variablen mit Ziffern begonnen, um sie in die richtige 
Reihenfolge zu bekommen, so ordnet LTspice die alphabetisch. Hat auch 
ohne Fehler funktioniert. Aber du bist hier der Experte :-) .

Helmut S. schrieb:
> .meas tran eta param Pa/Pe

Bei dem Wirkungsgrad hatte ich die ausführliche Formel hingeschrieben, 
weil sich die Ergebnisse von der Berechnung mittels Strömen und 
Spannungen und die Berechnung über die Leistungen deutlich 
unterscheiden. Die Unterschiede entstehen durch die Mittelung in der 
Leistungsberechnung

Helmut S. schrieb:
> Mach das mal.
> Control Panel -> SPICE -> Reset to Default

Hab ich schon. Hab das Programm auch mal neu einstalliert. Hatte aber 
nichts gebracht.

Aber danke für deine Mühen.
Markus

von Helmut S. (helmuts)


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Die Simulation läuft doch richtig. Was soll daran falsch sein?

von Markus (Gast)


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Die über die Ströme und Spannungen berechneten Wirkungsgrade sind 
unrealistisch (als Mittelwert z.B. mehr als 100% oder auch negative 
Werte). Wenn ich die Wirkungsgrade über die gemittelten Leistungen 
berechne, kommen zu niedrige Werte raus.
Möglicherweise ist das Modell zu ungenau.

Ich wollte einfach ausschließen, dass ich bei meiner Simulation einen 
groben Fehler gemacht haben, ihn aber nicht sehe.

Gruß,
Markus

von Helmut S. (helmuts)


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Wenn ich mit 200mV simuliere, dann braucht der LTC3108 für sich 20mW. 
Das ist ein Vielfaches der abgegebenen Leistung. Ich habe keine Anhnung 
ob das nur in der Simulation so ist.

von Markus (Gast)


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In meiner praktischen Messung beträgt bei 200 mV die Eingangsleistung 16 
mW und es werden 4 mW abgeben, also ein Wirkungsgrad von 25%. Die 
Größenordnung stimmt also halbwegs, die Abweichung ist aber nicht 
zufriedenstellend.

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