Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Der Fachkräftemangel ist jetzt wirklich da ;-)


von Mark B. (markbrandis)


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Eben gerade eine Nachricht auf XING bekommen, obwohl mein Profil dort 
extrem unvollständig ist und mit Glück alle paar Schaltjahre mal 
aktualisiert wird. Nichtsdestotrotz bietet man mir zwei Jobs an. ;-)

von Anselm (Gast)


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Die suchen nur Opfer (billige Arbeitskräfte)

von Edi M. (Gast)


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So sieht es aus. :-)

Wobei ich die Überschrift sofort mit Xing in Verbindung gebracht habe: 
In der dortigen Recruiting- und Bewerbungsgruppe schreibt ein gewisser 
Herr Kaltenbach (ein Personalcoach) auch ständig vom grossen Mangel der 
Talente und titelte vor einiger Zeit mit einer ähnlichen Überschrift:

Der Talentmangel ist da :-)

Nach der Theorie des Herrn Kaltenbach fehlen in 5 Jahren etwa 50.000 
junge Talente = MINT + Plaudertaschen, die in den stark expandierenden 
Firmen grosse Aufgaben übernehmen- und gewaltig Karriere machen können.

Komisch nur, dass die meisten Jungen, die in der Gruppe sind, das 
bestreiten, weil sie sehen, dass viele aus ihren Jahrgängen immer noch 
keine Jobs haben.

von QWERTZ (Gast)


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Edgar M. schrieb:
> Komisch nur, dass die meisten Jungen, die in der Gruppe sind, das
> bestreiten, weil sie sehen, dass viele aus ihren Jahrgängen immer noch
> keine Jobs haben.

Naja, ich würde mal ganz stark behaupten, der Dr. Kaltenbach labert dies 
aus Eigeninteresse, um die Wichtigkeit der Personalcoaches zu heben. Da 
redet man dann einen Mangel herbei, denn wenn Fachkräfte im Überfluss da 
sind, braucht man keine Personalcoaches und er wäre beschäftigungsarm 
bis los, analog dazu sein Einkommen. Also redet man einen baldigen 
extremen Mangel herbei, in der Hoffnung, dass es viele Firmen glauben 
und Personalcoaches anheuern.

von Heiner (Gast)


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Edgar M. schrieb:
> Nach der Theorie des Herrn Kaltenbach fehlen in 5 Jahren etwa 50.000
> junge Talente = MINT + Plaudertaschen, die in den stark expandierenden
> Firmen grosse Aufgaben übernehmen- und gewaltig Karriere machen können.

da fällt mir nur Volker Pispers ein, was er über Wirtschaftsexperten 
gesagt hat ;-)

"das sind Leute, die berechnen wie lang ihre Fußnägel in 30 Jahren sind, 
wenn sie die nie mehr schneiden"

von Frank (Gast)


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Es gibt nicht nur einen Fachkräftemangel, sondern sogar "offene" 
Vakanzen!

Wer hätte das gedacht?

Nachdem jahrelang nur geschlossene Vakanzen vorrätig waren, gibt es 
jetzt also auch "offene" - jedenfalls bietet die Hays AG solche per mail 
unaufgefordert an.

Einige dieser offenen Vakanzen sollen sogar frei sein, und obendrein 
unbesetzt. Kann man sich das vorstellen?

P.S. Ich reite übrigens gerne auf solchen weissen Schimmeln herum - 
allerdings nur auf solchen, die auch zu den Pferden gehören :-)

von Alex (Gast)


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> Die suchen nur Opfer (billige Arbeitskräfte)

Der war gut! Kurz und präzise den Nagel versenkt!!

Gruß Alex

von Michael S. (technicans)


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Alex schrieb:
>> Die suchen nur Opfer (billige Arbeitskräfte)

Wer sucht die nicht? Wenn das aber auf Kosten anderer und mit
hohen Verlusten an Schweiß und Blut einhergeht ist das nicht
mehr zumutbar.

von Deh Es Peh (Gast)


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> "offene" Vakanzen!


http://de.wikipedia.org/wiki/Vakanz


> Besonders in der Amtssprache der Kirche findet der Begriff Verwendung.


Also Stelle für Pfarrer, die Schulferien oder Leerstellen im 
Kristallgitter sind die eigentlichen Bedeutungen.
Sehr geschickt diesen Begriff zu verwenden ;)

Die suchen also Leute die umsonst (Pfarrer - für das Wohl der anderen) 
oder zumindest für ein Taschengeld (Schulferien) arbeiten,  oder es sind 
nur Leerstellen im Kristallgitter des Diamantrings vom Chef gemeint die 
noch besetzt werden müssen...

von eto (Gast)


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Deh Es Peh schrieb:
>> "offene" Vakanzen!
> http://de.wikipedia.org/wiki/Vakanz
>> Besonders in der Amtssprache der Kirche findet der Begriff Verwendung.
> Also Stelle für Pfarrer, die Schulferien oder Leerstellen im
> Kristallgitter sind die eigentlichen Bedeutungen.
> Sehr geschickt diesen Begriff zu verwenden ;)
Sehr geschickt, die Hälfte wegzulassen:
1
Die Vakanz (lat. vacans „leer“, „unbesetzt“; Adjektiv: vakant) bezeichnet 
2
ein Amt oder eine Arbeitsstelle, die momentan nicht besetzt ist und zur 
3
Neubesetzung ausgeschrieben ist.

von Deh Es Peh (Gast)


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Oh Du Humorloser - ich habe das nicht "weggelassen" sonst hätte ich 
nicht auf den Wiki Artikel verlinkt, sondern ich habe auf die 
"eigentlichen" Bedeutungen hingewiesen  die besser zur Realität passen 
;-)

von eto (Gast)


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Deh Es Peh schrieb:
> Oh Du Humorloser - ich habe das nicht "weggelassen" sonst hätte ich
> nicht auf den Wiki Artikel verlinkt, sondern ich habe auf die
> "eigentlichen" Bedeutungen hingewiesen  die besser zur Realität passen
> ;-)
Dann schau dir mal diverse Stellenanzeigen an, da steht gern und oft 
Vakanz,

von Ich (Gast)


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In Deutschland droht massiver Fachkräftemangel
CDU weiter gegen erleichterte Zuwanderung

Quelle: 
http://de.nachrichten.yahoo.com/deutschland-droht-massiver-fachkr%C3%A4ftemangel-094137180.html?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter

Darin heisst es:

Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter könnte von rund 50 
Millionen heute bis zum Jahr 2050 auf 26,5 Millionen sinken und sich 
damit fast halbieren, berichtete das Münchner Magazin "Focus" unter 
Berufung auf den Entwurf des Demografieberichts der Bundesregierung. 
Selbst wenn ab 2020 jedes Jahr 200.000 Menschen nach Deutschland zögen, 
würde demnach die Zahl der Erwerbsfähigen bis 2050 auf 39 Millionen 
sinken.

Wer Staistiken für 2050 im Bereich Arbeitsmarkt veröffentlicht, der kann 
nicht ganz dicht sein.
Oder kann mir einer irgendeine Statistik aus 1970 für 2010 nennen, die 
halbwegs eingetreten ist (Arbeitsmarkt), zeigen?

von Deh Es Peh (Gast)


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@eto:
Du hast es nicht verstanden also geh woanders spielen.


@Ich:
Genau.
Um 1900 hätte z.B. auch mit heutigen Methoden keiner vorhersagen können 
was 40 Jahre später passiert ist...

Haben wir 2050 überhaupt noch genug billiges Öl (und Benzin) um Arbeit 
für 26 Mio zu schaffen?
Wenn die Chinesen und Inder weiter solche Wachstumsraten beibehalten... 
oha.

von Mark B. (markbrandis)


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Ich schrieb:
> Quelle:
> 
http://de.nachrichten.yahoo.com/deutschland-droht-massiver-fachkr%C3%A4ftemangel-094137180.html?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter
>
> Darin heisst es:

"Zunächst haben die in Deutschland ausgebildeten Fachkräfte Vorrang. So 
lange Betriebe hier junge Menschen nur ein Jahr befristet anstellen, 
kann ich eine massive Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland nicht 
unterstützen", sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder zu "Focus". Er 
werde es nicht hinnehmen, dass "ausländische Fachkräfte sofort einen 
unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen, während junge Deutsche erst 
einmal Zeitarbeitsverträge bekommen".

Ist doch in Ordnung was der Kauder sagt.

von Ich (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Ist doch in Ordnung was der Kauder sagt.

Stimmt, Herr Kauder sagt ab und zu auch was vernünftiges.

von Thomas1 (Gast)


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In Polen steigen die Einküfte. Darum wollen die nicht herkommen.

http://www.zeit.de/2011/34/Polen-Arbeitsmarkt

von QWERTZ (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> In Polen steigen die Einküfte. Darum wollen die nicht herkommen.

Die Löhne sind kaufkraftbereinigt größtenteils schon höher als im Osten 
der Suppenküchentafelnation.
Traurig wie korrupte Handlanger im rot-grünen und gelb-schwarzem Gewand 
auf Geheiß der Kaptialfaschisten diese Land ausgebeutet und 
runtergewirtschaftet haben. Das kommt wieder zum bitterbösen Knall. Dann 
will es wieder mal keiner gewesen sein.

von Frank (Gast)


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> Dann schau dir mal diverse Stellenanzeigen an, da steht gern
> und oft Vakanz,
Jaja, schon, aber Hays bietet eben offene Vakanzen, also unbesetzte 
Stellen, die noch offen sind. Die anderen bieten wohl nur unbesetzte 
Stellen, die nicht mehr offen sind. :-)

Ich denke, jetzt haben es alle :-)

Die Dame die das anbietet, ist übrigens Soziologiestudentin.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Frank schrieb:
> Ich denke, jetzt haben es alle :-)

Falls nicht: Frank wollte auf einen Pleonasmus hinweisen.

Jetzt klarer?

von voodoofrei (Gast)


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QWERTZ schrieb:
> Die Löhne sind kaufkraftbereinigt größtenteils schon höher als im Osten
> der Suppenküchentafelnation.
> Traurig wie korrupte Handlanger im rot-grünen und gelb-schwarzem Gewand
> auf Geheiß der Kaptialfaschisten diese Land ausgebeutet und
> runtergewirtschaftet haben. Das kommt wieder zum bitterbösen Knall. Dann
> will es wieder mal keiner gewesen sein.

Dann bleibt ja nur noch rote Propaganda.... m(

von Frank (Gast)


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Ach wollte ich das?

Das Wort habe ich mein Leben noch nie gehört :-)

von Michael S. (technicans)


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Mark Brandis schrieb:
> Ist doch in Ordnung was der Kauder sagt.

Sind bald wieder Wahlen? Dann kann man das nachvollziehen,
ansonsten hält der Kauder, wie alle Politiker seine
Fahne dahin, wohin der Wind am stärksten weht.

von Heiner (Gast)


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ich sag mal so, das werden die vielen Sozialisten und Jammerer im Forum 
hier nicht begreifen, der Fachkräftemangel ist definitiv da ! wer als 
halbwegsfähiger Ing in letzter Zeit was gesucht hat, musste 2 mal suchen 
und hatte mehrere Angebote !

damit wird es leider bald vorbei sein, es wird wieder sein wie 2009 wo 
viele wieder auf der Strasse sitzen

warum z.B. ein Herr Ferkes keinen Job hat ist mir schleierhaft. Er hat 
ja laut eigenen Angaben Angebote von Dienstleistern. KLar gibt besseres 
aber ist doch immer noch besser als ALG1 oder vllt bald ALg2 !

so meine Meinung

von Heiner (Gast)


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ups gerade tippfehler, meinte nicht "2 mal suchen" sondern wer in 
letzter Zeit als Ing halbwegs fähig war und ich betone HALBWEGS der 
musste nur 2 mal HUSTEN und hatte zig angebote

ich mit stink normalem Durchschnitts FH Diplom, ohne Ausland oder sonst 
iwie super Zusatzqualis hatte mehre Angebote und bekam einen super 
Konzernjob mit 35 H woche und knapp 50 k


und ich bin sicher keine Ausnahme

von Marx W. (Gast)


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Heiner schrieb:
> ups gerade tippfehler, meinte nicht "2 mal suchen" sondern wer in
>
> letzter Zeit als Ing halbwegs fähig war und ich betone HALBWEGS der
>
> musste nur 2 mal HUSTEN und hatte zig angebote
Vom Personaldienstleister, dass sind keine Angebote.
Mit sowas werde ich auch jeden Tag zugeschie..en
> ich mit stink normalem Durchschnitts FH Diplom, ohne Ausland oder sonst
>
> iwie super Zusatzqualis hatte mehre Angebote und bekam einen super
>
> Konzernjob mit 35 H woche und knapp 50 k
Na, vor 2 Jahren hätte sie deine Bewerbung gleich in die Tonne 
getretten.
> und ich bin sicher keine Ausnahme

Nein, von dir gibt es genügend! Denn einzigen Vorteil den du hast ist 
dein Lebensalter!
Weil es halt genügend Frimen gibt bei denen  eine wichtige Kennzahl das 
Durchschnittsalter der Belegschaft ist, deshalb stellt man schon mal 
einen youngster ein um den Schnitt zusenken.
Die Arbeit machen dann die AÜG-Kräfte über 45 Jahre.

von Wilhelm (Gast)


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Heiner schrieb:

> warum z.B. ein Herr Ferkes keinen Job hat ist mir schleierhaft.

Ja, mein Jung, wir unterhalten uns noch mal, wenn du Ü50 geworden bist, 
und dann an einem Krisenbeginn irgendwo entsorgt wurdest, und IN der 
Krise nichts fandest. Mal sehen, wie du nach einer Arbeitslosendauer 
wieder ankommst.

Oder geh mal zur ZAV Bonn, und frage dort nach Zahlen, wie erfolgreich 
man die letzten 3 Jahre Ingenieure vermitteln konnte. Ich meine jetzt 
keinen bis 30, der grün hinter den Ohren ist!!!

Ich war ja auf deren Jobbörsen, wo zu 100% nur Dienstleister anwesend 
waren. Aus einem Telefonat 2009 mit einem Mitarbeiter dort habe ich: 
Letztes Jahr lief es nicht ganz so toll, dieses Jahr müssen wir es etwas 
anders gestalten. Also ging ich von dort auch noch auf einen 
Profiling-Kurs, und wurde in ein neu aufgelegtes Stellenjournal 
aufgenommen. Es meldete sich nur einmal Randstad, die aber nichts für 
mich hatten, und eine Ossi-Klitsche, die einen für 30k Jahresbrutto 
suchten (keine Umzugsbeteiligung oder sonstige Hilfen). Wobei die 
Gehaltsfrage gleich der erste Satz im Telefonat war.

Der Dienstleister ist für dich auf jeden Fall kein Jobvermittler mit 
Erfolgsgarantie. Das steht definitiv fest. Wichtig ist für diese 
Unternehmen auch, daß ein Bewerber aus der Gegend kommt, wo es auch 
einen Job gibt. Denn mit Reisen und Unterkunft, und ob du am Wochenende 
mal nach Hause willst oder mußt, befasst man sich da oft nicht so gerne.

> ich sag mal so, das werden die vielen Sozialisten und Jammerer im Forum
> hier nicht begreifen, der Fachkräftemangel ist definitiv da !

Ja, in der Datensammlungsschublade der Personaldienstleister. Ansonsten 
braucht man eine Perspektive, wenn man weit weg zieht, und dort nicht 
gleich die Umzugskisten unausgepackt (weil bald wieder gebraucht) stehen 
lassen möchte. Vor allem aber braucht es für sowas ein PASSENDES Angebot 
vom Jobprofil her, und keine Befristungen auf 6 Monate oder 1 Jahr.

Da zitiere ich jetzt mal den Götz von Berlichingen.

> Er hat
> ja laut eigenen Angaben Angebote von Dienstleistern. KLar gibt besseres
> aber ist doch immer noch besser als ALG1 oder vllt bald ALg2 !

Nein, das ist oft auch nicht viel besser als ALG1 oder 2. Aus meiner 
Erfahrung, habe das auch schon durch. Volle Arbeit für halben Lohn. 
Sowas geht vielleicht mal bei Hilfskräften durch (Aufstocker), aber 
nicht für die Fachkraft, die bundesweit reisen soll. Es geht so 
einigermaßen, wenn man im Tagespendelbereich eines ausleihenden 
Betriebes wohnt, sonst eher nicht.

Und Last but not Least: Wirst du beim Dienstleister innerhalb eines 
Jahres frei gesetzt, fällst du sofort wieder in Hartz IV zurück. Von 
einem auf den anderen Tag. Das ist eine schöne Hürde des Gesetzgebers.

Wenn du der selbe Heiner bist wie hier:

Beitrag "Re: Wie viel Geld habt ihr auf der Seite?"

Dann ist ja auch gut stänkern, wenn man schon gleich am Rand von 
Stuttgart wohnt, wo es die Angebote gibt. Aber dort wohne ich noch nicht 
mal im entfernteren Umkreis. Und dann müßte ich die Mieten oder ein 
Zimmer dort ja auch überhaupt bezahlen können.

2 Kommilitonen zogen im Jahr 2002 für die Diplomarbeit nach Stuttgart, 
und studierten die Tageszeitung von dort nach Unterkünften. Sagte der 
eine zum anderen: Nein, die Preise sind nicht in DM, das sind wirklich 
Euro!!! Es war gerade der Zeitpunkt der DM-Euro-Umstellung. ;-)

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>ich sag mal so, das werden die vielen Sozialisten und Jammerer im Forum
>hier nicht begreifen, der Fachkräftemangel ist definitiv da ! wer als
>halbwegsfähiger Ing in letzter Zeit was gesucht hat, musste 2 mal suchen
>und hatte mehrere Angebote !
ob Fachkräftemagel vorherrscht, kann ich nicht beurteilen, aber es gibt 
wirklich vieeeeele Jammerlappen hier im Forum. Wer arbeiten möchte, 
bekommt auch Arbeit. Diese Erfahrung habe ich in nunmehr 17 Jahre im 
Beruf gemacht. Und wenn ich Aufgrund von Alter oder Familie für den 
Arbeitsmarkt unattraktiv geworden bin, hilft jammern auch nicht. Ich 
gebe zu, Leiharbeit ist nicht der Weissheit letzter Schluss, für eine 
Überbrückungszeit aber doch hinnehmbar. Und wem die Praktiken der 
Industrie zuwider sind, der kann sich umorientieren. Es gibt ne Menge 
Jobs, wo ein technisches Studium gerne gesehen wird.
Rosa

von Wilhelm (Gast)


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Rosa-Kleidchen schrieb:

> Wer arbeiten möchte,
> bekommt auch Arbeit.

An welchem Stammtisch warst du denn???

Ja nee, aber du hast Recht, wenn du sowas wie Kisten stapeln oder Regale 
einräumen auf 400€-Basis meinst.

von Ich (Gast)


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Rosa-Kleidchen schrieb:
> Es gibt ne Menge Jobs, wo ein technisches Studium gerne gesehen wird.

Jau,, meistens in der Zeitarbeit.

Rosa-Kleidchen schrieb:
> Wer arbeiten möchte, bekommt auch Arbeit.

Das mag derzeit stimmen, Mitte 2009 sah das aber anders aus, trotz 
damals 35.000 offenen Ingenieurstellen (VDI).

Rosa-Kleidchen schrieb:
> für eine Überbrückungszeit aber doch hinnehmbar.

Stimmt, nur warum arbeiten dann viele dauerhaft in der Leiharbeit, viele 
bei nur einem Kunden, oder sind nur ständig unterwegs, weil die das alle 
so klasse finden?
So schlechte Ings. können das ja nicht sein, wenn die über Jahre hinweg 
mind. 6 Monate bei einem Kunden bleiben.

Die Situation ist doch deshalb so mies, weil zwischen dem großen 
Fachkräftemangel bei Ingenieuren in den Medien (70.000+ offene Stellen, 
wertvolle 50+ Generation, ...) einem ein komplett anderes erlebtes Bild 
auf dem Arbeitsmarkt gegenübersteht.

Leiharbeiter werden oft angestellt, weil sie sich mehr engagieren, da 
eine Festanstellung mögliche ist. Die Festangestellten werden wohl nach 
einer Zeit zu bequem?


Es scheint aber derzeit so zu sein, dass verstärkt richtige Firmen 
Fachkräfte suchen.
Der Zeitarbeitsmarkt ist gesättigt und ein Wechsel von Dienstleister zu 
Dienstleister lohnt sich meistens nicht.
Also bleibt nichts anderes übrig einige Posten direkt zu besetzten.

Unser Herr Ferkes ist mir oft ein Rätsel.
Jobangebote, wenn auch bescheidene, hat er offensichtlich, er nimmt sie 
nur nicht an.
Nur ist ein bech.. Job oft besser als gar keiner, denn ich kann mich 
besser weiterbewerben.

von Erneut Zittermann (Gast)


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@Rosa Kleidchen

Geh doch mal mit Deiner Weisheit in den Warteraum einer sogenannten
Arbeitsagentur und gib dort solche Sprüche zum Besten.

Die Leute die dort sitzen (müssen), wissen das noch gar nicht...

Ich glaube, dort macht man Dir Ballett in Deinem rosa Kleidchen....

gez. Zittermann

von Systemzweifler (Gast)


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Mein Beitrag zu:

> Wer arbeiten möchte, bekommt auch Arbeit.

Dem stimme ich zu. Jeder Ingenieur wird - normaler Menschenverstand 
vorausgesetzt - eine Stelle finden. In dem Bereich 30.000 bis 50.000€ / 
Jahr bestimtm keine Probleme.
WAS mich allerdings stört ist, dass Ing. Wertschöpfung betreiben.
Geldangestellte schaffen keine Werte, bzw. ihre geschaffenen Werte sind 
nur Möglich, weil es "dumnme" Ingenieure gibt, die in Betreiben 
arbeiten, mit denen diese Spekulieren können.
Diese "Geldfachkräfte" bekommen am Jahresende allerdings locken über 
100.000€ Euro überwiesen, ohne etwas "sinnvolles" für die 
Volkswirtschaft getan zu haben.
Alle wollen immer das Neueste, Beste und Sicherste; aber die, die das 
alles leisten sollen, die sollen trotz akademisches Studium nichts 
verdienen, damit mehr für Juristen und BWL über bleibt.

Nette Lektüre:
http://www.faz.net/artikel/C30351/buergerliche-werte-ich-beginne-zu-glauben-dass-die-linke-recht-hat-30484461.html

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Ich glaube, dort macht man Dir Ballett in Deinem rosa Kleidchen....
>gez. Zittermann
? Keine Ahnung, was du von mir willst, Zitter-Aal. Ich habe schon 
diverse Male bei der Arbeitsargentur gesessen. Weiterhelfen konnte mir 
da keiner. Ich habe selbst Initiative ergriffen und ich habe 'ne Menge 
Leute kennen gelernt, die das auch getan haben.

>Ja nee, aber du hast Recht, wenn du sowas wie Kisten stapeln oder Regale
>einräumen auf 400€-Basis meinst.
Nein, natürlich nicht. Wenn du mit Scheuklappen durch die Gegend läufst, 
dann vielleicht. Ich meinte z.B. Lehrkräfte. Da wird man sogar noch 
verbeamtet: Für die gannnnnnnnz besonders "sicheren" Jammerer.

>Alle wollen immer das Neueste, Beste und Sicherste; aber die, die das
>alles leisten sollen, die sollen trotz akademisches Studium nichts
>verdienen, damit mehr für Juristen und BWL über bleibt.
Tja, da sind wir doch selber Schuld. Wenn ich mir die ganzen 
Soziallegastheniker im Ing.-Bereich angucke. Lobby-Work ist da nicht 
möglich. Viele können einem doch nicht mal in die Augen schauen, wenn 
sie mit einem reden. Sobald Probleme auftreten, zweifeln viele doch 
erstmal ihrere eigenen Fähigkeiten an. Courage? Fehlanzeige. Kein 
Wunder, dass jede Menge für eine Appel arbeiten gehen und lieber mit den 
Unzulänglichkeiten leben, die der Arbeitsmarkt so mit sich bringt.

Als ich anno 1994 fertig wurde, war die erste heftige Krise in Gang, die 
auch Akademiker betraf. Ich habe 'ne Menge Warmduscher getroffen, die 
für 5 DM Ingenieursleistungen erbracht haben trotz mehrfacher Warnung 
von verschiedenen Stellen, das nicht zutun. Tja, nu habn wa den Salat 
:-(
Rosa

von Uwe1164 (Gast)


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Systemzweifler schrieb:
> Diese "Geldfachkräfte" bekommen am Jahresende allerdings locken über
> 100.000€ Euro überwiesen, ohne etwas "sinnvolles" für die
> Volkswirtschaft getan zu haben.

Die Antwort ist ganz einfach: Wenn Du in der Bank arbeitest, und eine 
Million Euro von dem einen auf das andere Konto umbuchst, bist Du mit 
einer Umsatzbeteiligung von einem Promille schon ganz zufrieden.
Bist Du Ingenieur, machen Deine Personalkosten schnell mal viele 
Prozentpunkte aus.

WER verpulvert also das Geld? Das ist doch der Ingenieur! Wie billig und 
Pflegeleicht ist doch da ein BWLer. Dem fällt kein Stahlträger auf die 
Füße, und jammert dann monatelang herum.

Also: So ein Finanzfritze ist billig, Zuverlässig, und kann seinen Job 
auch im Alter mit dem alten Wissen weiter betreiben. Wie oft wurde denn 
in den letzten Jahrzehnten das Girokonto neu erfunden?
Nun gut, da war vor zehn Jahren der ungeheure Stress mit der 
Euroumstellung... Da hat man nach Jahren neben den ganzen Zahlen die 
Buchstaben De und Em angeeignet, und plötzlich ist da dieses total neue 
Euro-Zeichen. Und dann noch der Stress, dass das demnächst wieder 
rückgängig gemacht wird! Da werden schon viele auf der Strecke bleiben.

Dagegen sind die Ingenieure schnell veraltet. Da wird das CAD-System von 
der Version 4.0 auf 5.0 umgestellt, und man muss die ganze alte 
Belegschaft feuern und sich erfahrene neue Mitarbeiter suchen. Und 
suchen Sie mal Leute, die seit mindestens drei Jahren BE in Dingen 
haben, die gerade erst entwickelt wurden. Da schlägt der 
Fachkräftemangel voll zu!

Nenene... Ingenieure sind fürn Arsch...

von Ich (Gast)


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Rosa-Kleidchen schrieb:
> Ich meinte z.B. Lehrkräfte. Da wird man sogar noch
> verbeamtet: Für die gannnnnnnnz besonders "sicheren" Jammerer.

Lehrkräfte - verbeamtet?
Vor einiger Zeit kam ein netter Bericht übe solche Lehrkräfte.
Befristet eingestellt, immer bis zu den Sommerferien.

Rosa-Kleidchen schrieb:
> Ich habe 'ne Menge Warmduscher getroffen, die
> für 5 DM Ingenieursleistungen erbracht haben trotz mehrfacher Warnung
> von verschiedenen Stellen, das nicht zutun.

ber da sind wir bei unserem Herrn Ferkes, der hat sicher Jobangebote für 
"5 Mark" sonstwo.
Also so einen Billig-5-Mark-Ing-Job annehmen oder weiter auf bessere 
Zeiten warten (und jammern)?

von H. G. (Gast)


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> Und suchen Sie mal Leute, die seit mindestens drei Jahren BE in Dingen
> haben, die gerade erst entwickelt wurden.
Ha, das stimmt! Hatte vor ein paar Wochen so einen Fall: Ich sollte für 
ein neues Projekt unbedingt die aktuellste Xilinx-Version beherrschen 
und darin mindestens 2 Jahre Erfahrung haben.

Dass man in der aktuellen Xilinx-Version nur solange Erfahrung haben 
kann, wie es durchschnittlich dauert, bis eine neue kommt, nämlich alle 
3 Monate, liess die Vermittlungstante nicht gelten. Der Kunde in München 
(Messtechnik :-) will das angeblich so.

von Ich (Gast)


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Gerald Hellinghaus schrieb:
> Dass man in der aktuellen Xilinx-Version nur solange Erfahrung haben
> kann, wie es durchschnittlich dauert, bis eine neue kommt, nämlich alle
> 3 Monate, liess die Vermittlungstante nicht gelten. Der Kunde in München
> (Messtechnik :-) will das angeblich so.

Die gibt es sicherlich in Spanien, Polen oder Indien. :-)

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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>> Wer arbeiten möchte, bekommt auch Arbeit.

staunt mich immer wieder das es nicht Allgemeingut ist das das so nicht 
stimmt ..

> Dem stimme ich zu.

Mein Beileid ..

> Jeder Ingenieur wird - normaler Menschenverstand
> vorausgesetzt - eine Stelle finden.

Wie bitte ?

> In dem Bereich 30.000 bis 50.000€ /
> Jahr bestimtm keine Probleme.

Träume doch weiter !

Taxifahrer kommen meistens nicht in diese Region ..

( Nicht wenige fähige Ings fahren Taxi oder tun was auch immer .. )

von Thomas B. (detritus)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:

>> In dem Bereich 30.000 bis 50.000€ /
>> Jahr bestimtm keine Probleme.
>
> Träume doch weiter !
>
> Taxifahrer kommen meistens nicht in diese Region ..
>
> ( Nicht wenige fähige Ings fahren Taxi oder tun was auch immer .. )

Quellen oder Maul halten. Am Ende glaubt das noch einer.

von Bildformate (Gast)


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> Quellen oder Maul halten. Am Ende glaubt das noch einer.

Da gibts keine offizielle Statistiken. Nicht wenige Ings mache auch 
Hilfsarbeiterjobs für unter 10€/h. Aber auch da gibts keine offizielle 
Statistiken. Oder glaubst du etwa, einer der nach Studienende innerhalb 
der nächsten 5 Jahre keinen Ingenieurjob gefunden hat, würde jetzt noch 
was finden?

von Thomas B. (detritus)


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Bildformate schrieb:
>> Quellen oder Maul halten. Am Ende glaubt das noch einer.
>
> Da gibts keine offizielle Statistiken. Nicht wenige Ings mache auch
> Hilfsarbeiterjobs für unter 10€/h. Aber auch da gibts keine offizielle
> Statistiken.

Ja was hab ich denn oben gesagt?

Oder glaubst du etwa, einer der nach Studienende innerhalb
> der nächsten 5 Jahre keinen Ingenieurjob gefunden hat, würde jetzt noch
> was finden?

Klar, was sonst?

von Uwe1164 (Gast)


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Ich schrieb:
> Gerald Hellinghaus schrieb:
>> Dass man in der aktuellen Xilinx-Version nur solange Erfahrung haben
>> kann, wie es durchschnittlich dauert, bis eine neue kommt, nämlich alle
>> 3 Monate, liess die Vermittlungstante nicht gelten. Der Kunde in München
>> (Messtechnik :-) will das angeblich so.
>
> Die gibt es sicherlich in Spanien, Polen oder Indien. :-)

Nein, Du hättest Dir doch längst die Alphaversion besorgen können, du 
fauler Sack!

(Tatsächlich ist mir das so ähnlich passiert: Als ich beim 
Vorstellungsgespräch angemerkt habe, dass die geforderte Version erst 
vor Kurzem freigegeben wurde, hat man mir gesagt, dass die Firma als 
Kunde schon Vorversionen bekommen hat. Ich will jetzt nicht genauer 
darauf eingehen, was mir in dem Moment durch den Kopf ging, aber ich war 
schon ziemlich genervt.)

von Ulli-B (Gast)


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Es gibt nun einmal Menschen, denen wird (fast) jede Woche ein guter Job 
angeboten. Das sind die "Macher", welche bedauern, dass der Tag nur 24 
Stunden hat.

Und es gibt Menschen, die sitzen Zuhause oder auf dem Arbeitsamt und 
jammern.

Heiner schrieb:
> warum z.B. ein Herr Ferkes keinen Job hat ist mir schleierhaft.
Das ist mir widerum überhaupt nicht schleierhaft ...
Es hat einfach keine Lust mehr, aus welchen Gründen auch immer ....
Dies können ja von mir aus auch gute Gründe sein.
Die "Ausrede" Ü50 zählte vielleicht noch vor 2-3 Jahren, aber nicht mehr 
heute.
Wir haben vor 2 Monaten einen 54-jährigen eingestellt (Elektroplanung, 
Sondermaschinenbau).
Und gleich dazu noch einen Frischling, frisch von der Technikerschule 
(selbes Arbeitsgebiet).

Ich schrieb:
> Rosa-Kleidchen schrieb:
>> Ich meinte z.B. Lehrkräfte. Da wird man sogar noch
>> verbeamtet: Für die gannnnnnnnz besonders "sicheren" Jammerer.
> Lehrkräfte - verbeamtet?
> Vor einiger Zeit kam ein netter Bericht übe solche Lehrkräfte.
> Befristet eingestellt, immer bis zu den Sommerferien.
Rosa Kleidchen hat doch Recht. Also mir wurde dies mitte letzten Jahres 
so angeboten (Berufsschullehrer + Beamter).
Die befristet Eingestellten sind Deutsch-, Mathe, Englisch-, Geschichte, 
usw... Lehrer.
Ich dachte wir schreiben hier über Fachkräfte im Bereich Technik!?

Und noch ein letzter Satz:
Wir suchen seit 2 Jahren Fachkräfte im Bereich Steuerungstechnik (ich 
weiß, falsches Forum). Es gibt einfach keine .....

Uli

von H. G. (Gast)


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> dass die Firma als Kunde schon Vorversionen bekommen hat
In Anbetracht der Tatsache, dass bei Xilinx ausgelieferte Versionen 
Beta-Qualität haben, mag ich nicht über solche "Vorversionen" 
nachdenken.

Sowas als Vorzug anzupreisen, dass man mit Vorversionen versorgt wird, 
halte ich auch für sehr undurchdacht.

> Jeder Ingenieur wird - normaler Menschenverstand vorasugesetz
> In dem Bereich 30.000 bis 50.000€ /
Das ist ein Trugschluss. Nur die absolut Mittelmäßigen bekommen so einen 
Job. Wer aber was kann, geht leer aus, da niemand einen 
Überqualifizerten haben will. Wer wäre sofort wieder weg, nachdem er 
wieder einige Monate im Beruf ist. Solche gerade eingearbeiteten 
Wiedereinsteiger sind nämlich heiss begehrt, weil sie wenig kosten, aber 
besser sind, als Anfänger.

Wer so einen einstellt, hilft nur der Konkurrenz und verschwendet Geld!

Das Ganze nennen Fachleute: Arbeitgebermikado! Wer zuerst einstellt, 
verliert!

von Bildformate (Gast)


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> Wir suchen seit 2 Jahren Fachkräfte im Bereich Steuerungstechnik (ich
> weiß, falsches Forum). Es gibt einfach keine .....

Da habe ich eine Lösung:
Anfänger einstellen und einarbeiten. Wenn das keiner macht, gibt es bald 
wirklich keine Fachkräfte mehr.

von Uli (Gast)


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Gerald He. schrieb:
>> Jeder Ingenieur wird - normaler Menschenverstand vorasugesetz
>
>> In dem Bereich 30.000 bis 50.000€ /
>
> Das ist ein Trugschluss. Nur die absolut Mittelmäßigen bekommen so einen
>
> Job. Wer aber was kann, geht leer aus, da niemand einen
>
> Überqualifizerten haben will.

Was ist denn das für ein Quatsch?
Es geht doch hier darum, ob es zur Zeit möglich ist, einen Job zu 
bekommen.
Jemand, der gut genug ist um 100k€ oder mehr zu verdienen, sollte 
eigentlich keine Probleme haben einen Job zu bekommen.
Und selbst wenn er es nur als Sprungbrett ansieht, es ist doch immernoch 
besser ein paar Monate für einen "Hungerlohn" zu arbeiten als irgendwo 
rum zu sitzen und jammern.

Denn eines ist klar: Jemand der in der heutigen Zeit keinen Job hat, der 
ist DEFINITIV KEINE 100k€ WERT!

Und noch etwas ist klar: Von den Typen, welche jammernd beim Amt sitzen 
sind auch 99% nicht die 100k€ wert.
(Derjenige, welcher sich jetzt angesprochen fühlt, gehört zum letzten 
Prozent).

Uli

von Marx W. (Gast)


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Ulli-B schrieb:
> Und noch ein letzter Satz:
>
> Wir suchen seit 2 Jahren Fachkräfte im Bereich Steuerungstechnik (ich
>
> weiß, falsches Forum). Es gibt einfach keine .....

Sowas, da habt ihr aber ein Problem, ein MANAGEMENTPROBLEM!

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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>> Job. Wer aber was kann, geht leer aus, da niemand einen
>>
>> Überqualifizerten haben will.

> Was ist denn das für ein Quatsch?

Da ist sehr viel Wahrheit drin ..

> Es geht doch hier darum, ob es zur Zeit möglich ist, einen Job zu
> bekommen.

Ohne BEZIEHUNGEN klappt es meistens nicht , egal wie gut man ist ..

> Jemand, der gut genug ist um 100k€ oder mehr zu verdienen, sollte
> eigentlich keine Probleme haben einen Job zu bekommen.

Desswegen wandern auch so viele meistens gutqualifizierte aus De raus ..

> Denn eines ist klar: Jemand der in der heutigen Zeit keinen Job hat, der
> ist DEFINITIV KEINE 100k€ WERT!

Akademikeranteil in Berlin bei den Hartzlern um die 12 % , bundesweit 8 
, wenn Dir das was sagt ..

> Und noch etwas ist klar: Von den Typen, welche jammernd beim Amt sitzen
> sind auch 99% nicht die 100k€ wert.

Also 1 % doch , das ist ne Menge ..

von Uli (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Es geht doch hier darum, ob es zur Zeit möglich ist, einen Job zu
>> bekommen.
> Ohne BEZIEHUNGEN klappt es meistens nicht
stimmt

> , egal wie gut man ist ..
stimmt nicht

>> Jemand, der gut genug ist um 100k€ oder mehr zu verdienen, sollte
>> eigentlich keine Probleme haben einen Job zu bekommen.
> Desswegen wandern auch so viele meistens gutqualifizierte aus De raus ..
Kennst Du jemanden der ausgewandert ist und echten Erfolg hatte?
Unter auswandern verstehe ich: Deutschland den Rücken kehren und nicht 
wieder kommen.
Auswandern tun entweder Abenteurer und Leute ohne Perspektive.
Denn besser haben sie es nirgends.
(Abgesehen von den Liebestrunkenen, welchen ihren Partnern ins jeweilige 
Heimatland folgen).
Sag mir ein Land, in welchem es gut qualifizierte besser haben als in 
Deutschland ...

Ich kenne 3 Leute, welche nach China sind (je 3-5 Jahre).
Die arbeiten aber dort für deutsche Firmen, sind also auch in 
Deutschland angestellt usw... Wirklich auswandern möchte keiner von 
denen.

Und die, welche ausgewandert sind und tatsächlich irgendwo auf der Welt 
echten Erfolg hatten, die hätten auch in Deutschland einen Job gefunden 
wenn sie gewollt hätten. Auch ohne Beziehungen.
Aber die wollten nicht.
Und noch etwas: Die haben auch nicht gejammert !


>> Denn eines ist klar: Jemand der in der heutigen Zeit keinen Job hat, der
>> ist DEFINITIV KEINE 100k€ WERT!
> Akademikeranteil in Berlin bei den Hartzlern um die 12 % , bundesweit 8
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?
Akademiker =! 100k€ wert

Ist es bei anderen Berufsgruppen anders ?
Bäcker, Maurer, Gipser, LKW-Fahrer, was weiß ich was ....
Es sind im Bundesdurchschnitt immer rund 10% davon Arbeitslos (mal mehr, 
mal weniger).
Nur die Akademiker sind der Meinung, dass sie die Tollsten sind.


>> Und noch etwas ist klar: Von den Typen, welche jammernd beim Amt sitzen
>> sind auch 99% nicht die 100k€ wert.
> Also 1 % doch , das ist ne Menge ..
Ich wollte nicht 100% schreiben, damit auch ein Hartzler, der hier mit 
liest, sich zu den besseren 1% zählen kann.

... Uli

von Uli (Gast)


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Nachtrag:
Selbst bei den Köchen, die wohl am meisten gesuchten Leute in 
Deutschland, gibt es Arbeitslose ...

von tim (Gast)


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> Sag mir ein Land, in welchem es gut qualifizierte besser haben als in
> Deutschland ...

USA

von Michael S. (technicans)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Ohne BEZIEHUNGEN klappt es meistens nicht , egal wie gut man ist ..

Was hält dich ab, Beziehungen zu knüpfen?
Vielleicht die bedingungsfeindlichen Hartz-Vier-Gesetze?

Das ihr euch aber auch immer zanken müsst.
Sicher kann man als Fachkraft einen Job bekommen, der zwar
ungenügend bezahlt, eine völlig fachfremde Tätigkeit beinhaltet und
in der richtigen Gegend (also nicht tiefste Provinz)ist.
Man darf sich dann aber auch nicht als Fachkraft outen, sonst
stehen die Chancen tatsächlich nicht schlecht, das man leer ausgeht.
Was Wilhelm Ferkes angeht finde ich nicht das er rum jammert.
Viel mehr hat er eben die ganze Niederträchtigkeit (und jetzt
komm ich wieder) missbilligender Arbeitgeber kennen gelernt die
viel versprechen, aber nichts halten. Also nur junge Naivlinge
suchen und dann unter der Fahne des Fachkräftemangels keinen finden.
Meiner Meinung liegt die Schuldfrage dabei immer bei den Arbeitgebern.
Gibt ja hier im Forum genügend andere Erlebnisberichte die glaubhaft
sind. Wilhelm ist eben sehr Lebenserfahren und das macht er sich
zu nutze, das er nicht über den Tisch gezogen wird. Besser wäre
natürlich ein ordentlicher Job, aber der ist ihm wohl nicht zu
vertretbaren Konditionen geboten worden und daher hat er wohl
abgelehnt. Ich kann so eine Entscheidung auch aus eigener
Erfahrung gut nachvollziehen.
Was das Angebot an offenen Stellen angeht ist nicht nur die
Quantität, sondern vor allem die Qualität entscheidend.
Viele Anforderungen, die der Arbeitgeber noch hat stehen dann
in den Anzeigen gar nicht drin um die Bewerber nicht fernzuhalten.

Da wäre es vorteilhaft wenn das mal geändert würde, denn so wie
es ist, wird es munter so weiter gehen.

Uli schrieb:
> Selbst bei den Köchen, die wohl am meisten gesuchten Leute in
> Deutschland, gibt es Arbeitslose ...

Stimmt, hab mal gerade hier lokal in der Jobbörse ne Stichprobe
bei 40 AN gemacht: Der überwiegende Teil (3/4) ist 20-30Jahre
und der Rest(1/4) zwischen 49-55 Jahre. Also durchaus repräsentativ.

von Michael S. (technicans)


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Michael S. schrieb:
> Stimmt, hab mal gerade hier lokal in der Jobbörse ne Stichprobe
> bei 40 AN gemacht: Der überwiegende Teil (3/4) ist 20-30Jahre
> und der Rest(1/4) zwischen 49-55 Jahre. Also durchaus repräsentativ.

Sind bestimmt noch mehr, aber habe dann nicht mehr weiter geschaut.
Dem gegenüber stehen etwa 70 offene Stellen regional und die meisten
werden von Dienstleistern angeboten und aus eigener Erfahrung weiß ich
das die nur billige Leute suchen um ihren Profit zu maximieren.
Da auch ein Koch ordentlich leben leben will, wären die Arbeitgeber
mal gefordert sich zu bewegen, aber die wollen gar nicht, siehe 
Lohnentwicklung trotz angeblichem Fachkräftemangel.
Übrigens ist nach meiner Auffassung jeder, der einen Beruf erfolgreich 
gelernt hat, eine Fachkraft, nur um das mal klar zu stellen.

von Uli (Gast)


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tim schrieb:
>> Sag mir ein Land, in welchem es gut qualifizierte besser haben als in
>> Deutschland ...
>
> USA

Du willst mich wohl zum weinen bringen?
USA - das Land, welches "hire and fire" erfunden hat.

In den USA zu wohnen ist bestimmt sehr cool, aber ob es besser ist als 
Deutschland wage ich eher zu bezweifeln.
Natürlich wird es immer einzelne Leute geben, welche das grosse Los 
gezogen haben. Was wäre in D draus geworden?

... Uli

von Ich (Gast)


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Ulli-B schrieb:
> Wir suchen seit 2 Jahren Fachkräfte im Bereich Steuerungstechnik (ich
> weiß, falsches Forum). Es gibt einfach keine .....

2 Jahre und es bewerben sich nur Pfeifen?
Ich weiss, manche Themen sind speziell, aber die Arbeit muss ja von 
irgendeinem erledigt werden, so nebenbei.
2 Möglichkeiten, 1.) Weitersuchen 2.) Mr. 80% suchen und einstellen, 
ggf. befristet.

Uli schrieb:
> Unter auswandern verstehe ich: Deutschland den Rücken kehren und nicht
> wieder kommen.

Vielleicht nicht die beste Quelle: 
http://www.migazin.de/2010/11/22/studie-zeigt-hochqualifizierte-wandern-ab/

Es sind nur 1500 im Jahr die Deutschland mehr verlassen als zuwandern

http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/die-meisten-auswanderer-kommen-wieder-zurueck--40721731.html

78% kommen wieder zurück (warum auch immer)

Wenn eine Fachkraft aus Duisburg 50km weiter nach Venlo zieht und dort 
arbeitet nennt sich das Auswandern.
500km nach Bayern ist nur umuziehen.

USA ist ein Traumland für Workaholics, flache Hierarchie, weniger 
Bürokratie, wen stört da 10 Tage Urlaub im Jahr (bitte nicht 
zusammenhängend nehmen) und kein Ärger mit Kündigungsfristen, wenn man 
den Job wechseln möchte.

Uli schrieb:
> Ist es bei anderen Berufsgruppen anders ?
> Bäcker, Maurer, Gipser, LKW-Fahrer, was weiß ich was ....
> Es sind im Bundesdurchschnitt immer rund 10% davon Arbeitslos (mal mehr,
> mal weniger).
> Nur die Akademiker sind der Meinung, dass sie die Tollsten sind.

Nur laut Medien ist der Bedarf an Ingenieuren angeblich so unheimlich 
groß (VDI-Studie).

Von einem großen Bedarf an Bäckern, Gipsern oder LKW-Fahrern habe ich 
nichts gehört.

von Daniel (Gast)


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Ich bin Ingenieur. Für mich ist es einfacher einen Job als LKW-Fahrer zu 
finden, als als Ingenieur. Einen Job als Ingenieur habe ich, seit ich 
vor etwa 10 Jahren mit dem Studium fertig wurde, noch nicht gefunden. 
Obwohl es mir herzlich egal ist, in welcher Gegend in Deutschland ich 
arbeiten würde.

von citb (Gast)


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Ich schrieb:
> Bürokratie, wen stört da 10 Tage Urlaub im Jahr (bitte nicht

Den aber natuerlich unbezahlt.

citb

von Reiner (Gast)


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Heiner schrieb:
> ich mit stink normalem Durchschnitts FH Diplom, ohne Ausland oder sonst
> iwie super Zusatzqualis hatte mehre Angebote und bekam einen super
> Konzernjob mit 35 H woche und knapp 50 k

Bei deiner Bezahlung kommen eigentlich nur die Automobilkonzerne in 
Betracht. Und da ist mit Durchschnittsdiplom ohne Automotive-BE mit 
einer externen Bewerbung definitiv für NIEMANDEN etwas zu holen, noch 
nicht mal ein Vorstellungsgespräch oder Assessment-Center ist drin. 
Selber ausprobiert mit einem Maschinenbaudiplom mit Schwerpunkt 
Kraftfahrzeugtechnik im Hauptstudium. Wurde weder bei Bewerbung für das 
Berufpraktische Semester noch einer Diplomarbeit berücksichtigt. Alle 
die dort von unserem Semsester landen konnten, hatten im Vordiplom 
kleiner 1,9 und als Abschluss kleiner 1,6, sprich hatten 
überdurchschnittlich gute Noten.
Glaubst du, die vielen Ingenieure, die bei Zuliefer und 
Ingenieurdienstleister für kleines Geld schaffen, machen das freiwillig 
- es sind die Wenigsten.
Und die dort arbeiten, sind nicht Unterdurchschnitt, die sind im 
"schlimmsten Fall" nur Durchschnitt. Unterdurchschnitt kann die 
Industrie heute nicht mehr gebrauchen, jedenfalls nicht in der 
Konstruktion, in F&E, im Qualitätsmanagement oder bei Versuchsreihen.
Da muss fachlich schon was sitzen. Wenn nicht, hat man entweder Glück 
und findet einen Job, wo man mit Anzug und Schlips "nur" eloquent 
Quacksalbern muss, oder man fährt wirklich Taxi, macht Lagerinventuren 
oder sortiert auf dem Werkstoffhof den Müll. Früher war das mal anders, 
da konnte man auch als "unfähiger" Ingenieur noch was reißen und wurde 
durchgeschleift. Heute mit der Globalisierung ist das vorbei, gilt auch 
natürlich für andere Jobs. Früher gab es beispielsweise viele 
Alkoholiker in den Betrieben, die Rückendeckung von ihren Mitarbeitern 
und unteren Vorgesetzten bekamen, und bis zur Frührente durchgeschleift 
wurden.

von eto (Gast)


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Frank schrieb:
>> Dann schau dir mal diverse Stellenanzeigen an, da steht gern
>> und oft Vakanz,
> Jaja, schon, aber Hays bietet eben offene Vakanzen, also unbesetzte
> Stellen, die noch offen sind. Die anderen bieten wohl nur unbesetzte
> Stellen, die nicht mehr offen sind. :-)
Deinen weißen Schimmel/grünen Rasen/schwarze Kohle von dir, habe ich 
verstanden.
Ich bin auf den Kommentar von "Deh Es Peh" eingegangen, falls der sich 
bei dir ranhängen wollte, war das eher schlecht.

von Wilhelm (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Sicher kann man als Fachkraft einen Job bekommen, der zwar
> ungenügend bezahlt, eine völlig fachfremde Tätigkeit beinhaltet und
> in der richtigen Gegend (also nicht tiefste Provinz)ist.

> Wilhelm ist eben sehr Lebenserfahren und das macht er sich
> zu nutze, das er nicht über den Tisch gezogen wird.

Mann, du legst dich ja für mich ins Zeug. Sicher kennst du diese Dinge 
ja auch zur Genüge. Ja, der Wilhelm ist eben keine 25 mehr, und lebt 
auch nicht provisorisch in der Studentenbude, oder Hotel Mama. Sondern 
er hat hier an seinem Wohnort einen vollständigen eigenen Hausstand 
mitsamt Sozialumfeld.

Ja, ich habe den Anschein, daß es hier auch einige Mädels gibt, die in 
guten Ballungsgebieten schon bei den Jobs wohnen, und wenn es über 
Dienstleister ist, und auch noch mietfrei im Hotel Mama wohnen, wo man 
keinen eigenen Hausstand am Hals hat. Und genau wegen der Mietfreiheit 
noch etwas Geld trotz des miesen Jobs übrig haben.

Aber sie erwarten von anderen, daß die was tun, was man selbst 
nicht möchte bzw. tun würde. Böse böse Bengel, diese!

Einen Umzug ins Blaue genehmigt erstens das Amt nicht, sonst würde ich 
gerne schon mal in Westfalen sitzen, z.B. zwischen Köln und Ruhrpott. 
Hatte das beim Amt auch schon angesprochen. Nee, wollen wir nicht, 
machen wir nicht. Und ohne Umzugskostenbeteiligung müßte ich erst mal 
Schulden machen, ginge überdies nur für Umzüge noch arbeiten. Nee, laß 
mal stecken das alles. Wer arbeiten geht, um da erst jahrelang Miese nur 
für den Umzug zu machen, muß einen riesigen Kopfschuß an der Waffel 
haben. Da braucht es bessere Perspektiven.

Kopfschuß und Kniescheibe kaputt gilt besonders für einen hier, der 
Leute beim Amt zum letzten Prozent zählen will, und diffamiert. So eine 
feudale Figur als Personaler würde ich nur noch mit dem A**** anschauen 
wollen, und dauerhaft.

Ansonsten hatte ich heute morgen hier schon alles beschrieben:

Beitrag "Re: Der Fachkräftemangel ist jetzt wirklich da ;-)"

Warum ich nicht weiter als 200km weg ziehe, beschrieb ich an anderer 
Stelle schon mal: Ich habe hier meine alten Herrschaften, die zu mir 
immer gut waren, und die heute zwei mal in der Woche etwas Hilfe von mir 
brauchen. Ich bin Ü50, und die um die 80. Ich lasse mein Sozialumfeld 
nicht für die heilige scheinheilige Arbeit im Stich. Meiner Mutter wurde 
es übel, als ich sagte, ich ginge nach Afrika. Dazu gab es vor 3 Wochen 
einen interessanten Beitrag. Ich würde wichtige Menschen nie mehr wieder 
sehen.

Ich war am Anfang meiner Karriere schon 20 Jahre auf Reisen. Wenn ich 
noch mal neu entscheiden könnte, würde ich Reiseleiter wählen. Das 
trifft es auf den Punkt, und die Randbedingungen sind dort in diesem 
Beruf schon fest mit drin (Reisen und Unterkunft).

Das kann jeder so halten, wie er möchte. Andere Kinder verfrachteten 
ihre Eltern schon mal ins Altersheim, und ließen sie entmündigen, um ans 
Erbe zu kommen. Nachdem die Eltern ihnen das Jurastudium finanzierten. 
Auch aus eigener Erfahrung, Bekanntenkreis.



So, Jungs, und weil ihr ja alle solche Schlauberger seid, die alles 
schwarz auf weiß sehen wollen:

Nehmen wir doch mal an, meine Wohnung hier kostet mit allen Nebenkosten 
und Strom 600€. Dann ist da noch das Auto, und Versicherungen, da sind 
wir bei 1000€. Hatte gerade erst eine 1200€-Reparatur am Auto, das kann 
man also in der Kostenrechnung nicht unterschlagen. Wenn ich nicht nur 
Aldi-Toast mit Aldi-Ketchup esse, macht das monatlich noch mal 200€ für 
Nahrungsmittel. Also sind wir bei 1200€. Bekleidung hätte man gerne auch 
mal, also gesamt 1300€. Beim Dienstleister gibt es oft Angebote für 32k 
brutto, das sind monatlich 1600€ netto. Bleibt zwischen den 1300 und 
1600 glatte 300€ Differenz. Dann lassen die einen zum Großteil auf 
Reisekosten und Unterkunft sitzen, manche zahlen 430€ monatlich für 
beides gesamt. Reicht oft hinten und vorne nicht. In einer Stadt 
bekommst du dafür einen verschissenen Hundezwinger von 10 Quadratmetern 
auf einem Hinterhof. Die Reisekosten gehen da schon unter.

Also, ich müßte für solche Geschichten trotz Arbeit wohl eher noch einen 
Kredit aufnehmen, anstatt was zu verdienen.

Mein letzter Dienstleisterjob lag auf dem Tarif für Zeitarbeit, BZA, 
hatte etwa eine Gehaltsregion um 28k€/p.a. brutto. Mehr war nicht drin. 
Mach es oder laß es, war deren Botschaft.

Nee, lohnt sich nicht, so Dinge sind keinen Pfifferling wert. Allenfalls 
mal regional vor der Haustür, nicht mit Reisen. Tolles Ingenieursleben. 
Und vor allem, steuerfrei erstattete Fahrtkosten etwa auf der Hälfte des 
Finanzamtsatzes durfte ich beim Finanzamt auch gar nicht mehr angeben. 
Ich bekam nur 16€ für 80km Fahrstrecke. 20Ct./km. Mit so 
Steuerfreitricks rechneten sie mir das Gehalt noch schön.

So, Jungs, und jetzt nochmal: Kann sein, daß ich mich in meiner Rechnung 
um 50€ vertan habe. Aber: Ist das jetzt was zum Leben, oder eher zu viel 
zum Sterben?

Dank meiner Lebenserfahrung spiele ich nicht mehr jeden Scheiß und jede 
Schönrechnerei mit. Habe Berufserfahrung, und fange nicht gerne immer 
wieder von vorne im Alter 15 an: Gehe über Los, und verliere alle 
bisherigen Errungenschaften. Aber ihr Kackärsche, die mich hier 
diffamieren wollen, ihr dürft euch alle für mich mit den Arsch 
aufreißen, ich denke jeden Tag an euch. ;-)

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm schrieb:
> Aber ihr Kackärsche, die mich hier
> diffamieren wollen, ihr dürft euch alle für mich mit den Arsch
> aufreißen, ich denke jeden Tag an euch. ;-)

Hast du dich deshalb abgemeldet?

Wilhelm schrieb:
> Mach es oder laß es, war deren Botschaft.

Billig um jeden Preis und dann ist es kein Wunder wenn
der Wirtschaft die Fachkräfte ausgehen. Die müssten jetzt an uns
erst mal Schadenersatz zahlen, aber hallo.

von H. G. (Gast)


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> Jemand, der gut genug ist um 100k€ oder mehr zu verdienen,
> sollte eigentlich keine Probleme haben einen Job zu bekommen.
DAS IST GENAU DER DENKFEHLER!

Ich kenne einige Vertriebler, Teamleiter und Abteilungsleiter, alle über 
45, die arbeitslos sind, weil sie in der Krise entlassen wurden und 
hinterher nichts mehr bekommen haben.

Der Grund ist genau der, wie beschrieben: Niemand stellt einen 
Entwickler ein, der bis 2006 entwickelt hat und dann Teamleiter wurde, 
jetzt aber arbeitslos ist, weil alle die einen Teamleiter haben wollen, 
genug Zulauf für ihre Stellen von Leuten haben, die nicht arbeitslos 
waren und neues Knowhow besitzen. Die, die aber nur einen Entwickler 
haben wollen, denen ist er zu alt oder zu lange vom Entwickeln weg. 
Ausserdem unterstellen sie ihm, dass er nicht bleibt, wenn er woanders 
eine Teamleiterstelle bekommt, weil alle denken, es ist Ingenieurmangel! 
So denken die eben!

Beim Abteilungsleiter ist es noch extremer: 10 Jahre nichts mehr 
entwickelt. Er kann sich nur als Abteilungsleiter bewerben und da gibt 
es keum Stellen und wenn, werden sie mit Jüngeren besetzt, die es 
ausreichend gibt. Sowohl extern als auch in den eigenen Reihen. Er geht 
zwar mit dem Gehalt runter, aber es passiert dasselbe wie oben: alle 
denken, er müsste doch was Besseres finden und nehmen ihn nicht. 17 
Monate ohne Arbeit sind jetzt mittlerweile auch ein grosses Problem!

Die haben richtig gut verdient und kommen jetzt nicht mal beim 
Dienstleister unter.

Bei den Vertrieblern ist es noch schlimmer: Die will gar keiner mehr 
haben, weil alle junge und dynamische Vertriebler haben wollen zwischen 
30- und 40.

Ab 40 ist man heute als Ingenieur im Arbeitsmarkt komplett abgemeldet!

von Heiner (Gast)


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Wilhelm schrieb:
> Dann ist ja auch gut stänkern, wenn man schon gleich am Rand von
> Stuttgart wohnt, wo es die Angebote gibt. Aber dort wohne ich noch nicht
> mal im entfernteren Umkreis. Und dann müßte ich die Mieten oder ein
> Zimmer dort ja auch überhaupt bezahlen können.
>
> 2 Kommilitonen zogen im Jahr 2002 für die Diplomarbeit nach Stuttgart,
> und studierten die Tageszeitung von dort nach Unterkünften. Sagte der
> eine zum anderen: Nein, die Preise sind nicht in DM, das sind wirklich
> Euro!!! Es war gerade der Zeitpunkt der DM-Euro-Umstellung. ;-)

es steht jedem frei sich hier zu bewerben ! ja die Mieten sind hier 
nicht ohne, aber dafür gibt es auch eine Vielzahl von Firmen die ganz 
gut
bezahlen !

wenn man wirklich gar nix findet, ist doch ein Umzug besser ! ich bin 
für mein Studium auch umgezogen !

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Ab 40 ist man heute als Ingenieur im Arbeitsmarkt komplett abgemeldet!

Eigentlich schon ab 35 ...

Ist man unter 30 hat man zu wenig Berufserfahrung und über 30 ist man 
zu alt.

Dumm gelaufen ..

von Mine Fields (Gast)


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Gerald He. schrieb:
> Ich kenne einige Vertriebler, Teamleiter und Abteilungsleiter, alle über
> 45, die arbeitslos sind, weil sie in der Krise entlassen wurden und
> hinterher nichts mehr bekommen haben.

Was haben die denn die ganze Zeit gemacht, dass sie kein Netzwerk haben, 
über das sie irgendwo unterkommen können? Die haben wohl gedacht ihr Job 
ist 100% sicher, dass sie sowas nicht nötig hätten.

Gerald He. schrieb:
> Niemand stellt einen
> Entwickler ein, der bis 2006 entwickelt hat und dann Teamleiter wurde,
> jetzt aber arbeitslos ist, weil alle die einen Teamleiter haben wollen,
> genug Zulauf für ihre Stellen von Leuten haben, die nicht arbeitslos
> waren und neues Knowhow besitzen.

Und dann gibt es auch noch die Firmen, die seit zwei Jahren einen 
Teamleiter suchen, aber niemanden finden.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Und dann gibt es auch noch die Firmen, die seit zwei Jahren einen
> Teamleiter suchen, aber niemanden finden.

Wenn die wesentliche Info fehlt ist das auch kein Wunder.
Jedes nutzlose oder fragwürdige Produkt, jede unsinnige
Dienstleistung können die Firmen zu Geld machen, aber
wenn es darum geht, Fachleute in die Betriebe zu locken,
versagen die Verantwortlichen total und dann geht die
Heulerei los. Viele andere Firmen haben damit anscheinend
kein Problem und wenn die inserieren ist die Stelle sehr
bald nicht mehr vakant. Also gibts Jammerlappen auf beiden
Tischseiten, so mein Eindruck.

Schon gesehen? Die Arbeitsagentur hat das Layout der Jobbörse
geändert. Insbesondere das Veröffentlichungsdatum steht jetzt
in der Übersicht und die Herkunft der Stellenanzeige ist durch ein
Vormerksymbol ersetzt worden. Außerdem wird eine km-Anzeige
angeboten, die mir aber im Moment nicht begreifbar erscheint,
was damit gemeint ist?

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Jedes nutzlose oder fragwürdige Produkt, jede unsinnige
> Dienstleistung können die Firmen zu Geld machen, aber
> wenn es darum geht, Fachleute in die Betriebe zu locken,
> versagen die Verantwortlichen total und dann geht die
> Heulerei los.

Wenn es aber ach so tolle Fachleute auf dem Markt gibt, sollten sie 
eigentlich kein Problem haben, diese Firmen zu finden. Schon gar nicht 
wenn sie in der Branche relativ bekannt sind.

Nur vor Ort ist der Markt leer (Arbeitslosigkeit quasi nicht vorhanden) 
und da wenn es dann nicht gerade eine attraktive Großstadt ist - da kann 
eine Firma sich noch so bemühen.

von Anonymer Willi (Gast)


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Heiner schrieb:

> es steht jedem frei sich hier zu bewerben ! ja die Mieten sind hier
> nicht ohne, aber dafür gibt es auch eine Vielzahl von Firmen die ganz
> gut
> bezahlen !

Heiner, das klingt ja eigentlich im Prinzip gut. Aber nach 3 Jahren 
Arbeitslosigkeit wird man nirgends wo mehr angemessen behandelt. Das 
kannst du jetzt glauben, oder nicht. Du kannst da irgendwo noch den 
Entwickler geben zum Tellerwäscherpreis.

> wenn man wirklich gar nix findet, ist doch ein Umzug besser ! ich bin
> für mein Studium auch umgezogen !

Ja, das war ich auch mal. Und früher vor dem Studium für einige Jobs 
auch schon mal. Wurde auch noch fair bezahlt, für meine Flexibilität, 
damals. Es galt noch das Prinzip Marktwirtschaft. Die fanden am Ort 
keine Leute. Dann muß man was bieten, damit jemand her kommen möchte. Du 
kommst her, weil wir hier keinen haben und finden. Und wir zahlen dir 
dafür vollen Lohn, nicht die Hälfte. Und keine Befristung. Und das 
Unternehmen war gut, ich habe bis heute nachhaltig nur positive Worte 
dafür.

Michael S. schrieb:

> Wilhelm schrieb:
>> Aber ihr Kackärsche, die mich hier
>> diffamieren wollen, ihr dürft euch alle für mich mit den Arsch
>> aufreißen, ich denke jeden Tag an euch. ;-)
>
> Hast du dich deshalb abgemeldet?

Mann, du hast ja Sorgen!

Ach, mach dir um solche Kleinigkeiten keine Gedanken. Wilhelm ist und 
bleibt Wilhelm. Der hat nicht nötig, sich unter anderen Pappnasennamen 
hier blicken zu lassen. Er meldet sich auch wieder an, wie immer.

von Marx W. (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Und dann gibt es auch noch die Firmen, die seit zwei Jahren einen
>
> Teamleiter suchen, aber niemanden finden.

Wieso, wollen die den einen finden? Haben doch auch 2 Jahre das Gehalt 
gespart und der Laden läuft trotzdem wie geschmiert!

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Was haben die denn die ganze Zeit gemacht, dass sie kein Netzwerk haben,
> über das sie irgendwo unterkommen können?

Waren wir immer auf Sozialnetzwerke sensibilisiert, wie es sie heute 
gibt? Nein.

Mir macht das Wort Netzwerke heute große Sorgen, bzw. Kopfkrämpfe. Bis 
zum Internet kannte man den Begriff überhaupt gar nicht mal. Die 
Netzwerke waren Nachbarn in der Dorfstraße, denn man kommunizierte 
ausschließlich dort. Aber nicht als Netzwerk benannt.

Da kannst du doch heute nicht einfach Leute an den Pranger stellen, sie 
seien nicht netzwerkfähig! Wenn sie es nirgendwo richtig gelernt haben!

Heute mit 50 weiß ich mehr über das moderne soziale Leben, aber zu spät. 
Ich kann mit diesem Wissen nicht noch mal neu geboren werden.

Der kölsche Klüngel ist wohl noch ein Netzwerk, und Unternehmer arbeiten 
in Netzwerken. Aber nur für eine Minderheit.

Mann. Was für eine gequirlte Scheiße. Und ich bin schon froh, nicht ein 
Bauernknecht aus dem 19. Jahrhundert zu sein. Dem halfen Netzwerke auch 
nicht, egal ob er den Begriff oder die Mechanismen kannte.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Mir macht das Wort Netzwerke heute große Sorgen, bzw. Kopfkrämpfe. Bis
> zum Internet kannte man den Begriff überhaupt gar nicht mal. Die
> Netzwerke waren Nachbarn in der Dorfstraße, denn man kommunizierte
> ausschließlich dort. Aber nicht als Netzwerk benannt.

Gut, dann nenne es anders. Das Prinzip ist das Selbe. Ich rede 
jedenfalls nicht über soziale Netzwerke im Internet.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Da kannst du doch heute nicht einfach Leute an den Pranger stellen, sie
> seien nicht netzwerkfähig! Wenn sie es nirgendwo richtig gelernt haben!

Soziale Beziehungen pflegen hat man früher nicht gelernt? Auch nicht als 
Abteilungsleiter? Das kann ich nicht so ganz glauben.

Marx W. schrieb:
> Wieso, wollen die den einen finden? Haben doch auch 2 Jahre das Gehalt
> gespart und der Laden läuft trotzdem wie geschmiert!

Ach, du kennst die Firma und weißt dass der Laden so gut läuft?

von Anonymer Willi (Gast)


Lesenswert?

Mine Fields schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Da kannst du doch heute nicht einfach Leute an den Pranger stellen, sie
>> seien nicht netzwerkfähig! Wenn sie es nirgendwo richtig gelernt haben!
> Soziale Beziehungen pflegen hat man früher nicht gelernt? Auch nicht als
> Abteilungsleiter? Das kann ich nicht so ganz glauben.

Nee, Abteilungsleiter war ich nie, und aus oberen Gesellschaftsschichten 
komme ich auch nicht.

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