Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Quellenwahl (Audioverstärker)


von Andreas S. (Gast)


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Moin!
Ich habe hier einen alten Yamaha AX-550 mit altbekanntem, 
serientypischen Problem rumstehen: Die bauart- und altersbedingt völlig 
durchkorrodierte Quellenwahl (motorisierter mechanischer 
Schleifschalter, bereits entsorgt) macht nach letzter Sprühöl 88-Kur im 
Frühjahr das "Audioerlebnis" schon wieder zu einem "Britzelkonzert" 
sondergleichen. Ein wenig meiner Restzeit zwischen Abi und 
Semesterbeginn möchte ich jetzt nutzen, das gute Stück nachhaltig ein 
für allemal in Schuss zu bringen. Den Schalter will ich durch einen 
(verschleißarmen optischen) Drehencoder (reichelt: ENC 62P22-H0S) 
ersetzen und - via Logik (... oder des Spaßes, u.U. auch Platzes halber 
einem kleinen µC, mal gucken ...) und ein paar Transistoren - 
(Reed?)-Relais zum Schalten der Signale verwenden.

Das war's auch schon. Gibt es grundsätzliche Einwände? Welche Relais 
soll ich am besten nehmen? Und muss ich beim Layout bestimmte Dinge 
beachten? Ich nehme an, dass ich am besten fahre, wenn ich, getreu den 
alten japanischen Bauherren, einfach bodenparallele Leiterbahnen ziehe. 
Treibe ich unter bestimmten Bedingungen Unsinn, wenn ich meine Spannung 
einfach am nächstgelegenen "+5 V" / "+12 V" abgreife, oder kann ich das 
unbesorgt überall machen?

Vielen Dank und beste Grüße,
Andreas

von Günter K. (Firma: Lurch Hobby Tec) (murkel)


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Hallo,

dafür gab es mal spezielle IC, die auch bei mir im Ensatz sind.
Siehe Datenblatt, Stufenschalter von ehemals Angelika verwendet.
Inzwischen schon relativ selten, aber in der Bucht zu bekommem.

Gruß
Murkel

von Andreas S. (Gast)


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Wunderbar, dankeschön! Ist eine IC-Lösung dieser Art signaltechnisch 
Relais vorzuziehen, bzw. mindestens gleichwertig? Zwei von den Dingern 
würden natürlich erheblich weniger Platz einnehmen als zehn oder zwölf 
Relais.

Grüße, Andreas

von Günter K. (Firma: Lurch Hobby Tec) (murkel)


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Hallo,

wenn das Datenblatt nicht lügt, eher gut geeignet.
Relais sind immer ein Problem, wenn kein nenneswerter Strom fließt,
dadurch oxidieren der Kontakte und der Übergangswiderstand steigt.
Das ist bei Audioquellen eigentlich nicht vermeidbar.
Im Zweifelsfall ausprobieren, der Aufwand ist ja überschaubar.
Vorteil ist, an der Bedienung des Gerätes ändert sich nach außen nichts.


Gruß
Murkel

von Andreas S. (Gast)


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Nochmals danke! Dann halte ich es für das beste, wenn ich mir auf dem 
Papier mal den Platzbedarf beider Varianten anschaue und im 
Zweifelsfalle den Preis entscheiden lasse. Korrosion der Kontakte wäre, 
wenn ich Reed-Relais verwendete, aber doch praktisch kein Problem, oder? 
Bliebe noch die Frage mit der Spannung.

Grüße und Gute Nacht,
Andreas

von Andreas S. (Gast)


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Ich hole das mal aus der vorläufigen Versenkung. Kann ich die "SIL 
7271-D 5V" ("Reedrelais, 5V, 1 Schließer mit Diode, 1A") bedenkenlos 
nehmen? Die Spannungsfrage wäre außerdem noch offen.

Die ansteuernde Logik würde ich gern einem AtTiny überlassen. Ich bin 
eher unkreativ im Umgang mit Gattern; Tiny geht da eindeutig schneller 
und nimmt sicherlich auch weniger Platz.

Grüße,
Andreas

von ... (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> macht nach letzter Sprühöl 88-Kur

Alles klar...
Das macht man auch nicht mit Sprühöl sondern mit Kontakt-Spray....

von Andreas S. (Gast)


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Schon möglich. Ich verwende das Zeug auf Empfehlung meines alten 
Physiklehrers seit einigen Jahren mit Erfolg. "Den Rest gegeben" hat dem 
Schalter wohl eher Ballistol - dessen allgegenwärtige Anwendung sich in 
einer Jägerfamilie leider nicht unterbinden lässt ;-)

Ich stelle nochmal die Frage nach den richtigen Relais (Vorschlag siehe 
oben) und der Unbedenklichkeit x-beliebiger Verstärker-interner 
Stromversorung in den Raum.

Grüße,
Andreas

von John (Gast)


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Mit vergoldeten Kontakten hast Du kein Problem mit Korrosion.

z.B.:
Conrad Best.-Nr.: 745576

Gruß
John

von ... (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> seit einigen Jahren mit Erfolg.

Naja, den "Erfolg" hörst du ja gerade........

von Andreas S. (Gast)


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Danke John, dann werde ich mir bei reichelt Signalrelais mit vergoldeten 
Kontakten von Takamisawa bestellen!

... schrieb:
> Naja, den "Erfolg" hörst du ja gerade........

Das kann genausogut der nachhaltige "Erfolg" des Ballistols sein, ich 
hab Sprühöl 88 immer einfach reingejagt und im Anschluss hat's 
funktioniert. Die Kontakte sehe ich ja selbst zum ersten mal. Ich werd's 
mir jedenfalls merken und in Zukunft bei ähnlichen Sachen "echtes" 
Kontaktspray verwenden. Fest steht, dass diese 
Schleifschalter-Konstruktion anfällig ist und in der Vergangenheit 
falsch behandelt wurde. In diesem Sinne danke für deinen Hinweis!

Grüße,
Andreas

von John H. (karabka)


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Hallo,

ich habe vor kurzem die Quellenwahl in meinem Vorverstärker (SU-C 800 
von Technics) von ICs auf Relais umgebaut, da die ICs ein deutliches 
Rauschen erzeugt haben. Als Relais habe ich die TQ2SA von Matsushita 
verwendet. Ergebnis: kein Rauschen, kein Umschaltknacks. Die Ansteuerung 
erfolgt über einen Arduino, der in naher Zukunft per Ethernetshield im 
Netzwerk hängt.
Bisher kann ich die Relais vorbehaltlos empfehlen.

LG,
kenfoe

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