Forum: Offtopic Wer kann Laserleistung messen - Raum Kiel (SH)


von Fabian H. (hdr)


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Hallo Forum,
gibt es hier jemanden aus dem Raum Kiel, der über ein 
Laserleistungsmessgerät verfügt?! - Wenn ja, hätte dieser Jemand auch 
Lust, dass ich bei ihm mit einem 6er Träger Bier und meinem Laser 
vorbeischaue, um dessen Leistung einmal zu messen?!

Hintergrund: Ich habe vor knapp einem Jahr ein Showlaser gekauft, dessen 
Leistung mit min. 1.9W vom Hersteller angegeben wurde. Leider kann ich 
dies nicht ganz glauben. Bei 1.9W sollte man doch annehmen, dass ich 
zumindest etwas spüre, wenn ich meine Hand in den Strahl halte oder?! 
.... Naja, bevor die Gewährleistungsbeweisfrist nach dem ersten Jahr 
sich umkehrt würde ich im Falle des Falles gerne noch auf Nachbesserung 
bestehen...

Viele Grüße

Fabian

von Purzel H. (hacky)


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Naja. Mit 1 Kalorie, = 4.16 Joule kann man 1g Wasser um ein Grad 
erwaermen...

von Falk B. (falk)


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@  Fabian H. (hdr)

>dies nicht ganz glauben. Bei 1.9W sollte man doch annehmen, dass ich
>zumindest etwas spüre, wenn ich meine Hand in den Strahl halte oder?!

Und solchen Leuten wie dir verkauft man so ein Ding? Oh je!

Schon mal was von Fokusierung, aka Bündelung gehört?

Im Sommer (aka jetzt) scheint die Sonne mit ca 1kW/m^2, das sind 
100mW/cm^2, das meiste Infrarot. Das merkt man. Ein Showlaser macht nur 
Licht im sichtbaren Bereich, das erzeugt so schnell keine Wärmewirkung, 
das merkt man erst bei DEUTLICHER Bündelung, die aber selbst Showlaser 
AFAIK NICHT haben. Stichwort Austrittsdurchmesser und Divergenz. Also 
wenn dein Laser am Austritt 20mm Durchmesser hat sind das ~0,6W/cm^2. 
Das merkt man AFAIK nicht.

>.... Naja, bevor die Gewährleistungsbeweisfrist nach dem ersten Jahr
>sich umkehrt würde ich im Falle des Falles gerne noch auf Nachbesserung
>bestehen...

Poor's man Powermeter. Nimm eine Photodiode ala SFH203

http://www.conrad.de/ce/de/product/154029/PHOTODIODE-PIN-SFH203P-T1-34/5204104&ref=list

Die klemmt man an ein Multimeter im Strommessbereich, Milliampere.
Dann schießt man mit dem Laser auf eine Wand, Abstand 10-50m. Photodiode 
in der Mitte platzieren. Aus dem Strom und der Wellenlänge kann man über 
die spektrale Empfindlichkeit die Leistung ausrechnen. Über den 
Dreisatz, aka Prozentrechnung kann man ausrechnen, wieviel auf der 
Photodiode im Verhältnis zum gesamten Leuchtfleck gelandet ist.

Bei den Kosten kann man das mal probieren.

MfG
Falk

von Michael K. (charles_b)


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Am besten du wendest dich an die Universität, Abteilung Physik / Optik. 
Die haben in den einschlägigen Laboratorien die entsprechenden 
Leistungsmessgeräte, die dann auch einen einigermaßen kalibrierten Wert 
anzeigen.

Mit einem Laserpointer von 80 mW kannst du schon ein Streichholz 
anzünden.

1,9 W sind extrem viel, wenn es sich um den "normal" bleistifdicken 
Laserstrahl handelt. Wenn du natürlich nur jeweils einen aufgeweiteten 
Strahl mit einem Durchmesser von 10 cm siehst - dann spürst du auch auf 
der Hand nix.

von Fabian H. (hdr)


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10cm?! Das ist dann doch kein Laser mehr, sondern ein 
Halogenscheinwerfer. Falk, da verwechselst Du was... ;-)
Habs grad mal mit einem Luftballon probiert, den bekomme ich in t<1s zum 
platzen. (Wenn ich ein schwarzen Edding-Punkt drauf male.)

Ja, Laser werden hier ohne ein Nachweis, dass ich 
Laserschutzbeauftragter bin, verkauft. Aber das ist ja auch nicht das 
Thema hier.
Um es vorwegzunehmen: Ohne entsprechende Schutzbrille würde ich den 
Laser egal bei welcher Leistung, auch nicht betreiben. Auch bei 
Veranstaltungen bin ich über entsprechende Richtlinien etc. informiert. 
(Einsatz auf öffentlichen Veranstaltungen nur mit Abnahme, 
Projektionshöhe über 2,8m etc...)

Aber meine Handfläche opfer ich eher mal als mein Augenlicht. Außderdem 
kann man sich langsam herantasten...

Die Idee mit der Photodiode ist schon nicht schlecht, jedoch die 
Berechnung entsprechend kompliziert, da die spektrale Empfindlichkeit 
nicht linear ist und man sich erst annähern müssen. Die Idee mit der Uni 
/ FH gefällt mir noch besser. Dann kann ich meine Profs aus dem Studium 
mal besuchen. Irgendwo habe ich sogar noch den Laborbericht aus Physik 
wo es um Lichtleistung ging... Hmm... hätte ich auch selber drauf kommen 
können...

von Michael K. (charles_b)


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Fabian H. schrieb:
> 10cm?! Das ist dann doch kein Laser mehr, sondern ein
> Halogenscheinwerfer. Falk, da verwechselst Du was... ;-)

Hm, jetzt verwechselst DU etwas. Die 10 cm habe ich ins Spiel gebracht 
(Michael). Aber auch egal. Man kann jeden Laserstrahl aufweiten und für 
manche Zwecke braucht man großflächiges Laserlicht und keinen Punkt.

> Habs grad mal mit einem Luftballon probiert, den bekomme ich in t<1s zum
> platzen. (Wenn ich ein schwarzen Edding-Punkt drauf male.)

Ok, dann werden schon mal 100 mW drin sein. Welche Wellenlänge (Farbe) 
hat denn dein Laser? Was für ein Typ ist es?

> Ja, Laser werden hier ohne ein Nachweis, dass ich
> Laserschutzbeauftragter bin, verkauft. Aber das ist ja auch nicht das
> Thema hier.
> Um es vorwegzunehmen: Ohne entsprechende Schutzbrille würde ich den
> Laser egal bei welcher Leistung, auch nicht betreiben. Auch bei
> Veranstaltungen bin ich über entsprechende Richtlinien etc. informiert.
> (Einsatz auf öffentlichen Veranstaltungen nur mit Abnahme,
> Projektionshöhe über 2,8m etc...)

Gut, manche sind da sehr lax und drücken mal ein Auge zu...

> Aber meine Handfläche opfer ich eher mal als mein Augenlicht. Außderdem
> kann man sich langsam herantasten...

Laser z. B. für die Betonbearbeitung (10 cm Beton in 10 s) kloppen dir 
die Finger weg wie nix.. Aber das ist wieder eine andere Liga.

Dennoch: 1,9 W sind sehr viel.

> Die Idee mit der Photodiode ist schon nicht schlecht, jedoch die
> Berechnung entsprechend kompliziert, da die spektrale Empfindlichkeit
> nicht linear ist und man sich erst annähern müssen.

Ich seh auch die Gefahr, dass die Photodiode warm wird und dann 
verändert sich ohnehin wieder alles.

> Die Idee mit der Uni
> / FH gefällt mir noch besser. Dann kann ich meine Profs aus dem Studium
> mal besuchen. Irgendwo habe ich sogar noch den Laborbericht aus Physik
> wo es um Lichtleistung ging... Hmm... hätte ich auch selber drauf kommen
> können...

Danke. Ein Laser-Leistungsmesser sieht unfähr aus wie ein 
Tischmultimeter mit einem  Sensorkopf. Passt also leicht in eine 
Plastiktüte - falls dein Laser zu schwer sein sollte um ihn in die Uni 
zu schleppen.

P.S. Das wär noch ne Vorlage für nen Horrorkrimi: Gestörter Student aus 
dem Laserbereich verschanzt sich mit Hochleistungslaser im Uni-Gebäude 
und zerlasert alles, was sich ihm nähert...

von J.-u. G. (juwe)


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Fabian H. schrieb:
> 10cm?! Das ist dann doch kein Laser mehr, sondern ein
> Halogenscheinwerfer.

Der Strahldurchmesser ist kein Kriterium, um Laserstrahlung von 
"klassischem" Licht zu unterscheiden.

von Michael K. (charles_b)


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J.-u. G. schrieb:
> Fabian H. schrieb:
>> 10cm?! Das ist dann doch kein Laser mehr, sondern ein
>> Halogenscheinwerfer.
>
> Der Strahldurchmesser ist kein Kriterium, um Laserstrahlung von
> "klassischem" Licht zu unterscheiden.

Richtig. Es sei denn du misst die 10 cm auf dem Mond - dann kannst du 
davon ausgehen, dass das von der Erde kommende entsprechende Licht 
garantiert ein Laser war.

von Henrik V. (henrik_v)


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Michael K-punkt schrieb:

> P.S. Das wär noch ne Vorlage für nen Horrorkrimi: Gestörter Student aus
> dem Laserbereich verschanzt sich mit Hochleistungslaser im Uni-Gebäude
> und zerlasert alles, was sich ihm nähert...

Naja, fast:
Frank Schätzing: Lautlos

von Christian L. (cyan)


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Fabian H. schrieb:
> Ich habe vor knapp einem Jahr ein Showlaser gekauft ...
> Naja, bevor die Gewährleistungsbeweisfrist nach dem ersten Jahr
> sich umkehrt

Ist eh zu spät. Die Beweislastumkehr tritt schon nach sechs Monaten ein. 
Du bist jetzt also in der Pflicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%A4hrleistung#Beweislast

LG Christian

von Peter L. (Gast)


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nimm einen 10Watt Widerstand (Alu),
diesen schwarz matt lackieren.
Thermometer (Thermoelementperle) auf der Rückseite mit Kupferklebeband 
befestigen.
Den Widerstand auf eine Glasplatte legen.
Widerstand und Glasplatte müssen Raumtemperatur haben.
Jetzt mit dem Laser auf den Widerstand leuchten bis er z. b. 50°C hat.
Die Zeit, die du dafür brauchst mitstoppen.

Jetzt den Widerstand und die Glasplatte wieder auf die gleiche 
Ausgangstemperatur (gleiche Temperatur wie erste Messung) abkühlen 
lassen.

Jetzt mit einem Netzteil den Widerstand bestromen.
Die (verbratene) Leistung welche die gleiche Aufheizzeit ergibt, 
entspricht  in etwa deiner Laserleistung

von Fabian H. (hdr)


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Vielen Dank für die guten Tipps! Doch ich habe jetzt jemanden mit einem 
Laserleistungsmessgerät gefunden, der in der Showtechnik tätig ist. Den 
werde ich mal besuchen fahren.
@Christian L. ja. beweisen muss ich jetzt, aber da muss ich mir dann was 
einfallen lassen.
Erstmal geht es mir primär darum herauszufinden wieweit P_soll von P_ist 
entfernt ist.

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