Forum: Ausbildung, Studium & Beruf dynamikbereich gehalt


von Martin (Gast)


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Also,    Absolventen  bekommen  so ca.   40tsd  Euronen ,  und 
berufserfahrene  so   50-60tsd

Die  Effektivität  von berufserfahrenen Ings  dürfte  so  ca   2-3x 
höher sein  als  die  von Anfängern,    also  in keinerlei Relation  zum 
Gehalt.


Subventionieren also  berufserfahrene  die  Anfänger?

Andererseits  kann  man  als Anfänger nicht  mit  20tsd  auskommen, das 
wäre ja  ein Kassiererinnengehalt  bei Aldi  ( jaja,  Festangestellte 
bei Aldi  gibts  nicht .  Habe  ich hochgerechnet)

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Martin,

> Subventionieren also  berufserfahrene  die  Anfänger?
Was Individuen tun, ist ihre Sache. Mein Vater, berufserfahrener 
Ingenieur, hat meine Schule "subventioniert".
Was Alummni tun, ist auch ihr Privatvergnügen.

Im Allgemeinen aber erst, wenn Daueraufträge ausgefüllt werden oder die 
Steuer eine Art "Solizuschlag" einfordert.

Ciao
Wolfgang Horn

von Willi (Gast)


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Martin schrieb:
> Also,    Absolventen  bekommen  so ca.   40tsd  Euronen ,  und
> berufserfahrene  so   50-60tsd
>
> Die  Effektivität  von berufserfahrenen Ings  dürfte  so  ca   2-3x
> höher sein  als  die  von Anfängern,    also  in keinerlei Relation  zum
> Gehalt.
>
>
> Subventionieren also  berufserfahrene  die  Anfänger?

Nö. Die Leute verkaufen sich zum einen zu billig und zum anderen falsch. 
Einstiegsgehälter zwischen 40-50 k halte ich für OK. 50-60 k für 
jemanden mit 8+ Jahren BE und entsprechenden Aufgaben definitiv zu 
wenig.

Die Frage ist aber auch, ob jemand mit BE sich wirklich weiterentwickelt 
hat. Es geht nicht nur darum die Arbeit eines Anfängers doppelt so 
schnell zu erledigen, sondern vor allem Arbeit die ein Anfänger gar 
nicht kann effizient zu erledigen. Und da hakt es glaube ich bei 
einigen.

Willi

von Purzel H. (hacky)


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Die Gehaelter sind ueberhaupt nicht proportional zur Leistung. Es gibt 
Informatiker, die muessen ein Projekt waehrend 12 Monaten 4 mal neu 
beginnen, waehrend Andere das Problem in zwei Wochen loesen. Da waer 
dann ein Faktor 24+ angesagt...

von Mark B. (markbrandis)


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Dekad Oschi schrieb:
> Die Gehaelter sind ueberhaupt nicht proportional zur Leistung. Es gibt
> Informatiker, die muessen ein Projekt waehrend 12 Monaten 4 mal neu
> beginnen, waehrend Andere das Problem in zwei Wochen loesen.

Seit wann entscheidet der Entwickler über das Projektbudget (und damit 
indirekt über die Laufzeit)?

von H. G. (Gast)


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So extrem sind die Unterschiede nun auch wieder nicht. Das Ganze hat 
sehr viel mit dem Thema zu tun. Wer sich mit etwas befasst, was gerade 
stark gefragt ist, steigt mit super Gehältern ein und um. Andere krebsen 
vor sihc hin.

Faktor 2.5 in der Produktivität ist auch nur Theorie. Anfänger werden an 
Sachen drangestellt, die einfach genug sind, dass sie sie beherrschen 
können. Um ehrlich zu sein, würde ich auch mit meiner Erfahrung einen 
simplen und einfachen Code für eine Firmawar eher langsamer tippen :-)

von S. K. (Gast)



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hier habe ich eine Grafik zu dem Thema:

Die Einbrüche zeigen sich vor allem bei den niedrigen Gehaltsregionen: 
Hier herrscht grosse Dynamik, weil mittelmäßige in guten Zeiten stark 
gesucht wurden und in schlechten Zeiten unter Druck geraten.

Der Anstieg bei den hohen Gehaltsregionen für sehr gute Absolventen ist 
dagegen moderat, weil es beim Mangel zum Teil dazu führt, dass woanders 
ein Eingearbeiteter angeworben wird. Es findet eine Art Gegenregelung 
statt.

Die Tabelle ist in DM gehalten, um den langfristigen Vergleich zu 
ermöglichen.

Stichprobenumfang ca 350 Firmen, darunter auch 50% KMU.

Woher der Bruch bei 2008 kommt, muss wohl nicht erklärt werden. Die 
Stagnation bei 2001 ist übrigens nicht der Euro, sondern die IT-Krise.

Ferner muss hinzugefügt werden, dass in den schlechten Zeiten nicht die 
Gehälter sinken, sondern viele gar keine Anstellung erhielten. Das 
steckt natürlich in den Zahlen nicht drin. Daher sieht die Krise in 
vielen offiziellen Kurven auch nicht so dramatisch aus.

von Ehemaliger Bosch-Praktikant (Gast)


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Silke Kuhn schrieb:
> hier habe ich eine Grafik zu dem Thema:

Diese Grafik erscheint mir aber etwas unrealistisch. Ich habe z.B. 1997 
ein Praktikum bei Bosch gemacht. Wenn ich mich recht erinnere, haben sie 
uns damals erzählt, dass das Einstiegsgehalt für Ingenieure bzw. 
Naturwissenschaftler bei 70.000 DM lag, für BWLer etwas weniger. Das 
wäre ja aber nur knapp über dem Median, d.h. rund 50 % hätten ein 
höheres Einstiegsgehalt als bei Bosch gehabt. Sehr unrealistisch.

von Hotti (Gast)


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Das Gehalt von Bosch, das man Dir genannt hat, dürfte auch nur eine 
mittlere Angabe gewesen sein. Auch bei Bosch gibt es Luft nach beiden 
Seiten. Ich hatte im Jahre 2000 überigens 85k. Passt also.

von Ehemaliger Bosch-Praktikant (Gast)


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Hotti schrieb:
> Auch bei Bosch gibt es Luft nach beiden
> Seiten. Ich hatte im Jahre 2000 überigens 85k. Passt also.

Als Einsteiger? Dann wärst laut Grafik knapp an der Grenze zum obersten 
Quartil gewesen. D.h. über 25 % aller Absolventen hätten ein höheres 
Einstiegsgehalt gehabt als du mit deinen 85k. Ist das glaubwürdig? Die 
müssten dann alle bei Daimler, Porsche usw. arbeiten, weil die zahlen 
noch besser wie Bosch.

von Hotti (Gast)


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Ehemaliger Bosch-Praktikant schrieb:
> Als Einsteiger?
Klar, es gibt auch für Einsteiger eine Spanne, ich verstehe den Einwand 
nicht. Ich hatte einen Kollegen, der ist ein Jahr vor mir fertig 
geworden und hat noch mehr bekommen: Der ist aufgrund seiner 
SW-Kenntnisse gleich bei einem Hersteller von Bankensoftware rein. Auch 
mir hatte man Angebote jenseits des 100k gemacht, wenn ich entsprechend 
arbeite und das mache, was nicht so beliebt war. Ich hatte aber auch 
Offerten, die deutlich niedriger lagen. Ich hatte im Übrigen 
durchschnittliche Noten, allerdings Uni-diplom.

>Bosch
Ich würde Bosch nichts als Massstab nehmen. Die machen ja überwiegend 
Mechanik und Elektro. Richtig gut konnte man damals verdienen, wenn man 
fit mit Software war. Besonders bei Banken, TElekom und Internetdiensten 
wurden massenhaft Leute gebraucht,  weil immer mehr Firmen auf IT 
umgestellt haben. Das war so die Zeit von Windows 98 und NT. Da gab es 
viel zu tun. Massenhaft sprossen SW-Firmen aus dem Boden, selbst die 
kleinen Klitschen boten 75k aufwärts für FH-Ingenieure und gingen 
trotzdem leer aus. Es gab halt zu wenige. Es gab eine Zeit, wo Maurer 
auf IT umgesattelt sind.

Später gab sich das, weil immer mehr Softwareker ausgebildet wurden. 
Heute kann fast jeder C und mit Windowskenntnissen kann man niemanden 
mehr hinter dem Ofen hervor holen. Ist Standard.

Damals gab es auch noch kein China, wo man was hinauslagern konnte.

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