Bin ja gerade dabei in die Mikrocontroller Programmierung einzusteigen und frage mich, ob es Sinn macht alles neu zu kaufen oder lieber alte Geräte zu "schlachten"? 1. Welche Bauteile lohnen sich überhaupt? Elkos, Widerstände und LED's 2. Wie schließe ich bei gebrauchten Bauteilen einen Defekt am schnellsten aus? 3. Alle Bauteile auslöten oder einfach eine Grabbelkiste mit kompletten Boards behalten? 4. Welche Geräte lohnen sich am meisten? 5. Wie viel Zeit sollte man maximal zum Suchen von Datenblättern investieren und wie sieht es mit unvollständigen Bauteilnummern aus? 6. In welchen Geräten steckt fast immer ein Mikrocontroller, den man Problemlos zum Programmieren nutzen kann? Schreibt doch einfach welche Erfahrungen ihr so gemacht habt.
> und frage mich, ob es Sinn macht alles neu zu kaufen oder lieber alte Geräte zu "schlachten"? Kauf die "Grundausstattung" neu (Widerstände, Kondis, etc. kosten ja eigentlich fast nichts). Erspart dir Ärger und Arbeit. Ausschlachten würde ich dann das was man gerade brauchen kann (siehe auch unten). > 3. Alle Bauteile auslöten oder einfach eine Grabbelkiste mit kompletten Boards behalten? Ich persönlich tendiere auf Grund des ersten Punkts zu letzerem und löte nur aus was ich momentan brauche (wenn ich es dann brauche :)). > 4. Welche Geräte lohnen sich am meisten? Ältere Geräte in denen nicht alles nur noch SMD ist. Nen Haufen Miniatur-SMD bringt dir zum basteln wenig. In älteren Hifigeräten und ähnlichem wird man aber eigentlich z.B. immer fündig. 7-Segment, Potis, Kleinkram... > 6. In welchen Geräten steckt fast immer ein Mikrocontroller, den man Problemlos zum Programmieren nutzen kann? In den wenigsten, µCs die man selbst noch mal verwenden kann gehören eindeutig nicht zu den Teilen die man oft findet :)
Also ich finde gerade SMD-Teile lohnen sich auszuschlachten (zumindest Halbleiter, Spezialteile - passives nur wenn man noch keinen Bestand hat), vor allem lassen sie sich platzsparend lagern, und früher oder später hat man SMD raus. Und ausserdem fügen sich SMD-Teile eigentlich gut in alle gelöteten Prototypentechniken ein, zB auf Streifenraster ist ein SMD-Widerstand fast bequemer einzubauen - Schlitz schneiden und drüberlöten. .... "In den wenigsten, µCs die man selbst noch mal verwenden kann gehören eindeutig nicht zu den Teilen die man oft findet :)" Man findet erstaunlich viele klassische MCS51 im Schrott; diese lassen sich zumindest im /EA-Modus mittels Monitorprogramm noch hervorragend zum Experimentieren nutzen. Oldschool halt. Eigentlich gilt dasselbe für die oft in Laufwerken zu findenden MCS96, aber da ist die Toolchain-Luft sehr dünn geworden. Oder noch olderschool: MCS48; auch da haben Leute schon /EA-basierte Boards draus gebaut. Manche Mäuse haben Cypress-Controller in der flashbaren Variante. Und die Logitech-Laserteile haben 68H908 drin, allerdings in QFN-Ausführung. Ansonsten Augen offen halten nach Philips/NXP-Chips mit der Bezeichnung LPC..., das sind entweder ARMe oder moderne MCS51. PICs/AVRs kommen einem allerdings wirklich selten unter, dafür mitunter flashbare H8 und andere Hitachi/Renesas-Teile (IIRC ist Renesas im uC-Bereich größer als alle im Forum gängigen Marken zusammen!). Alte ISDN-Router haben öfters nen 68EC020 o.ä. drin. Solange der Platzbedarf nicht zu gross wird: Erstmal alle ICs aufheben für die man ein Datenblatt findet. Platinen aufzuheben sorgt schnell für überfüllte Zustände. In Handys findet man ohne Schaltplan idR wenig nutzbares, ausser Displays bei einigen Typen. Siehe auch Beitrag "wo sind avr's verbaut"
Tja, die Ausstattung, das ist so eine Sache. Man sammelt die Sachen im Laufe der Jahre so an. An Deiner Stelle würde ich etwas Kohle in ein ordentliches Widerstandssortiment investieren und vielleicht noch Kondensatoren. Ansonsten die wichtigsten Dinge mal einzeln bei Reichelt oder CSD zusammenstückeln (Elkos, Transis, OPs, ...). Alte Geräte würde ich eher selektiv schlachten. Einfach ein paar alte Platinen aus dem Schrott aufheben und bei Bedarf nach passenden Bauteilen absuchen und dann auslöten. Direkt zum Sammeln bringt das absolut nix und macht nur Arbeit.
rackandboneman schrieb: > Also ich finde gerade SMD-Teile lohnen sich auszuschlachten Die Anschlüsse von Chip-Widerständen und Chip-Keramik-Kondensatoren sind für eine maximale Gesamtlötdauer von ca 20 Sekunden ausgelegt. Danach sind die Anschlüsse durch das löten ablegiert. Ich würde solche Teile nur im Notfall weiterverwenden. Gruß Anja
In der Praxis gehts aber meistens gut, insbesondere wenn man mit Heissluft auslötet - einfach alles mit möglichst viel Hitze, Luftdruck und Erschütterung runterblasen/-bürsten und später sortieren funktioniert erstaunlich gut. 20s ist auch eine immense Bratdauer beim Einlöten...! Wobei sich das Ausbauen und Sortieren(!!) von Keramikkondensatoren beim besten Willen nur bei Sonderausführungen, oder bei >>1uF, oder bei ganz kleinen Werten (typischerweise weiss oder rosa) lohnt. LEDs sind eigentlich am schwierigsten heile abzukriegen, das geht fast NUR auf die oben beschriebene Methode. Aber die funktionieren danach fast immer, wenn sie in einem Stück geblieben sind. Wenn die Anschlüsse auf ganzer Fläche zerlegiert oder abgerissen sind merkt man das sehr deutlich beim Einlöten :) - aber da muss man schon wirklich gebraten haben. Bloss Tantalkondensatoren würde ich danach nicht mehr verwenden, schlecht einzuschätzen was man da thermisch zersetzt haben könnte...
Hi Nun, ich denke, die Zeit, wo n den Bauteilen noch mindestens 1 cm Draht dran war ist vorbei, genauso, wie damals die Teile noch richtig Kohle kosteten, ist heutzutage ein brauchbares Sortiment bereits für 50 € zu bekommen. Widerstände, Kondensatoren, Dioden, Transistoren, Relais und anderer diverser Schnickschnack. Dazu ein- oder 2 Sortimentsregale und dem Experimentiereifer steht nix mehr im Wege. Klar, mal nen Trafo aus ner alten Büchse ( wenn da überhaupt noch einer drin ist...) kann schon mal interessant sein. Aber, ein Sonderangebot eines PC-Netzteiles mit 5, 12 und 24 V kostet mal grade 5 €. Netzteile bau ich nur noch für fertige Schaltungen ( aber das ist ganz selten) Es ist immer besser, man greift auf Neuware zurück. Hier gilt "Geiz ist Zeit". Und da Zeit ja auch einen gewissen Wert hat, macht es nicht viel Sinn, sich Platinenschrott zu besorgen, immens viel Zeit mit dem Abledern der Platinen zu verlieren und hinterher festzustellen, höchtens 5 % von dem Müll überhaupt zu benötigen... Daher: kauf dir ein vernünftiges Sortiment für deine Bedürfnisse zugeschnitten und gut. Gruß oldmax
Meiner Meinung nach hängt es auch stark davon ab, in welchem "Lebensstatus" man sich befindet. Als Schüler/Student habe ich auch noch gerne alles geschlachtet, was mir in die Finger kam, heute mach ich mir bei einigen Bauteilen nichtmal mehr die Mühe, gebrauchte "`Neuware"' einzusortieren. Beim Aufräumen / Schaltung abbauen kommt alles in einen großen Behälter. Die meisten Bauteile pick ich wieder raus und sortier sie ein, aber die ganzen Widerstände und Kondensatoren wandern oft einfach in den Müll. Es klingt unökologisch, aber es ist billiger, einfach bei der nächsten Bestellung kurz 1000 Widerstände zu bestellen, als Cent-bauteile durchzumessen oder Farbcodes zu lesen (außer ganz offensichtliche). Bedrahtete sind nach 2-3x aufm Steckboard stecken dann sowieso krumm und schief gebogen und nerven nur. Ich habe früher häufiger Steckverbinder abgelötet, da die oft teuer sein können, und Kabel und Gehäuse wiederverwertet, da man sowas oft nicht gerade passend auf Lager hat. Exotische ICs (zB. Motorcontroller) lohnen sich auch. Bei uCs bin ich aber nicht der Meinung meiner Vorredner, da man meist "seine" Familie hat, und sich nicht unbedingt in einer anderen Architektur einarbeiten will. Bei mir sinds zB. die Microchip PICs aller Art, die in Massengeräten immer nur in der C-Variante, also einmal beschreibbar verbaut werden (=nutzlos). Kurz: Überleg dir, ob es sich lohnt, dein Stundensatz für spottgünstige Bauteile zu vergeuden, solang du nicht an der Sache selbst (schlachten) Spaß hast, was ja auch viele haben. Geschlachtete Platinen würd ich nie aufheben, hab nie eine Anwendung dafür gehabt, als einmal für Freunde, die daraus Kunstobjekte basteln wollten.
Jetzt sind wir am Philosophieren.. Und generell zu sagen "schmeiss wech" oder nicht, ist auch falsch. Zuerst kommt es ja auf einen selber an, was für Bastel-Gefilde einem liegen: HF, Audio, Haus-Tech, Controllerzeugs oder gar Modelleisenbahn.. und dann was da auf welchen LP so drauf ist. Je exotischer die eigenen Vorhaben, desto schwieriger die Beschaffung und desto größer das Glück, wenn man TATSÄCHLICH mal ne genau dafür ausschlachtbare LP bekommt. Fast wie Lotterie.. Nach meiner Erfahrung sind es eher die weniger wichtig aussehenden Teile, die man noch am ehesten gebrauchen kann, also nicht der dicke 208 beinige Chip in der Mitte, sondern mal hier und da ein OpV, Smd-Drossel, Elko, Abschirmkappe und so weiter. Aber: Meßgeräte braucht man dazu, also zumindest Multimeter, besser noch ein L/C-Meter. Und für eine "Grundausstattung" würde ich auf's Ausschlachten nicht bauen. Da ist es besser, sich ein paar Sortimente Neuteile bei Pollin und Konsorten zu kaufen. W.S.
ausgrab Ich hab für die ausgeschlachteten Leiterplatten bei uns im Modelbauclub eine verwendung gefunden: Wir (am ehesten ich selbst ^^) bauen damit die kleinen Gehäuse von diversen Spielereien, die wir in die Anlage eingebaut haben. Schnell mal ein paar alte Platinen zurechtgesägt, mit ein paar Tropfen Modelbaukleber zusammengefügt und TADA, fertig ist das Gehäuse für eine Schaltung, die die Leds am Bahnhof blinken lässt ;-) lg Andreas
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