Hallo Forum, eine Frage, die ich mir gerade stelle ist die nach dem Sinn von GoldCaps. Verwendung finden sie ja gerne als Puffer bei eher niedrigen Strömen. Panasonic z.B. garantiert eine Lebenszeit bei 30° von gerade mal 16000h, das sind 2 Jahre! Ist es nicht besser, stattdessen Lithium-Batterien zu nehmen?
Johann schrieb: > Hallo Forum, > > eine Frage, die ich mir gerade stelle ist die nach dem Sinn von > GoldCaps. Verwendung finden sie ja gerne als Puffer bei eher niedrigen > Strömen. Panasonic z.B. garantiert eine Lebenszeit bei 30° von gerade > mal 16000h, das sind 2 Jahre! Ist es nicht besser, stattdessen > Lithium-Batterien zu nehmen? Es kommt, wie fast immer, auf die Anwendung an. Ich würde hier auch eher von Doppelschichtkondensatoren sprechen, die von unterschied- lichen Herstellern mit unterschiedlichen Daten angeboten werden. Gruss Harald
Johann schrieb: > Panasonic z.B. garantiert eine Lebenszeit bei 30° von gerade > mal 16000h, das sind 2 Jahre! Ist es nicht besser, stattdessen > Lithium-Batterien zu nehmen? Das mit der extrem kurzen Lebensdauer ist mir auch mal aufgefallen. Mit den Verbräuchen aktueller Mikrocontroller im 500µA-Bereich und zusätzlich den tollen Stromsparmodi kann man auf diese GoldCaps wohl ganz verzichten. Mit einer Lithiumzelle im Mignonformat kann man oft 10 Jahre überbrücken.
Die Lebensdauer dürfte sehr stark von der Bauart abhängen, und vom Alter (sind ja noch ne recht neue Erfindung) Panasonic gibt für deren Cold-Caps im Coin-Format (ähnlich einer Knopfzelle) 2000h bei 85°C an. Wenn man (Analog zu Elkos) von der doppelten Lebensdauer pro 10°C weniger ausgeht komm ich auf 64000 Stunden bei 35°C. Die Radial bedrahteten Varianten, ebenfalls von Panasonic, schaffen nur 1000h bei 60°C, bei 30° also grade mal 8000h. Wobei man da aber auch noch nicht von Defekt spricht sondern von einem zu diesem Zeitpunkt maximal 4x erhöhten Widerstand und maximal 30% Kapazitätsverlust gegenüber dem Neuteil. Ich sehe da einen gewissen Vorteil bei Geräten, die oft aber nur kurze Zeit ausfallen und dabei verhältnismäßig viel Strom verbrauchen, dafür waren die wohl gedacht, vor allem im Hinblick darauf, das sie keine extra Ladeelektronik benötigen und viele Ladezyklen aushalten.
Nun, ich habe hier gerade den Timer aus einer etwa 5 Jahre alten Heizungssteuerung ausgebaut - und da ist der GoldCap mausetot ;-(
> Ist es nicht besser, stattdessen Lithium-Batterien zu nehmen? Ja, wird ja auch gemacht. Doppelschichtkondensatoren sind halt einfach eine (damals neue) Technologie. Es gibt Hersteller, die sie anbieten, und Entwickler, die sie nutzen können. Nun müssen halt die Entwickler rausfinden, wozu die Dinger sinnvoll einsetzbar sind. Als Rekuperationsspeicher in Elektroautos und als Stützkondensator für Speicher haben sie schon mal nicht getaugt. Aber vielleicht fällt dir ja ein, wozu sie einsetzbar sind. Panasonic würde sich freuen. Die http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.14 sagt schon immer, daß sie ein Zuverlässigkeitproblem haben.
MaWin schrieb: > Aber vielleicht fällt dir ja ein, wozu sie einsetzbar sind. 5Volt GoldCap mit Solarzelle an Aussentemperaturfühler bzw Kombisensor der Wetterstation.
MaWin schrieb: > Aber vielleicht fällt dir ja ein, wozu sie einsetzbar sind. Eben nicht. Das ist es ja...
Alex W. schrieb: >> Aber vielleicht fällt dir ja ein, wozu sie einsetzbar sind. > 5Volt GoldCap mit Solarzelle an Aussentemperaturfühler bzw Kombisensor > der Wetterstation. Und nach zwei Jahren ist die Gewährleistung vorbei und musst einen neuen kaufen. Klingt gut, nur könnte man das günstiger mit einer fest eingebauten Batterie machen, die sich nicht auswechseln lässt und nach zwei Jahren leer ist.
Alexander Schmidt schrieb: > Und nach zwei Jahren ist die Gewährleistung vorbei und musst einen neuen > kaufen. Meine Wetterstations ist aber schon 5 Jahre alt! Könnte ich nun Ärger bekommen wegen Konsumverweigerung oder so? Wusste nicht, das ich die WS nach zwei Jahren austauschen muss!
Johann schrieb: > Verwendung finden sie ja gerne als Puffer bei eher niedrigen > Strömen. Die kleinen ja, die großen können schon ein paar hundert Ampere > Panasonic z.B. garantiert eine Lebenszeit bei 30° von gerade > mal 16000h, das sind 2 Jahre! Ist es nicht besser, stattdessen > Lithium-Batterien zu nehmen? Und wie sieht die Lebensdauer unter 0° oder die Zyklenfestigkeit aus?
Jörg S. schrieb: > Und wie sieht die Lebensdauer unter 0° oder die Zyklenfestigkeit aus? Die Lebensdauer der GoldCaps scheint zuzunehmen je kälter sie werden: Panasonic gibt eine Verdoppelung je -10° an, d.h. in der Antarktis halten die Dinger ewig. Zyklenfestigkeit scheint mir eher unwichtig, hier geht's ja um kleine Ströme im µA-Bereich.
Johann schrieb: > Jörg S. schrieb: > >> Und wie sieht die Lebensdauer unter 0° oder die Zyklenfestigkeit aus? > > Die Lebensdauer der GoldCaps scheint zuzunehmen je kälter sie werden: > Panasonic gibt eine Verdoppelung je -10° an, d.h. in der Antarktis > halten die Dinger ewig. Ich glaube, es ging um den Vergleich zur Lithiumbatterie... ;) > Zyklenfestigkeit scheint mir eher unwichtig, > hier geht's ja um kleine Ströme im µA-Bereich. Das duerfte auch wieder auf dem Verwendungszweck ankommen. Ein GoldCap koennte ja auch dazu dienen, einen Controller + Schaltung nach dem Abschalten der Stromversorgung noch die entscheidenden Millisekunden am Leben zu erhalten um irgendwas zu de-initialisieren... Volker
Volker Schulz schrieb: > Ich glaube, es ging um den Vergleich zur Lithiumbatterie... ;) Tja, dann hätte Jörg nicht nach der Zyklenfestigkeit fragen sollen, die macht bei Lithiumbatterien nämlich keinen Sinn. > Das duerfte auch wieder auf dem Verwendungszweck ankommen. Ein GoldCap > koennte ja auch dazu dienen, einen Controller + Schaltung nach dem > Abschalten der Stromversorgung noch die entscheidenden Millisekunden am > Leben zu erhalten um irgendwas zu de-initialisieren... Wenn's nur um Millisekunden geht, dann geht ein ganz normaler Elko. Nein, hier geht's um die Pufferung mehrerer Stunden, wenn nicht Tage oder Wochen. So, und wenn ich nun einfach mal 10µA annehme, dann kann ein 1F ColdCap etwa 2 Tage puffern, bevor ihm die Puste ausgeht. Eine Lithiumbatterie hält aber mehrere Jahre locker durch, hält dabei seine Spannung stabil und kostet etwa genauso viel. Wie gesagt, ich kann beim GoldCap einfach keinen Vorteil erkennen und bis jetzt hat auch niemand ein Argument pro gebracht.
Johann schrieb: > Eine > Lithiumbatterie hält aber mehrere Jahre locker durch, hält dabei seine > Spannung stabil und kostet etwa genauso viel. Wie gesagt, ich kann beim > GoldCap einfach keinen Vorteil erkennen und bis jetzt hat auch niemand > ein Argument pro gebracht. Ich wüsste auch keines. Ich habe eine nicht mehr nutzbare Solar-Uhr, die auch so einen dämlichen Goldcap als Energiespeicher hat. Mit einer Lithium-Batterie hätte die Uhr wahrscheinlich länger gehalten und wäre günstiger gewesen...
Julian R. schrieb: > Und die Energiedichte ist beim LI-Ionen Akku auch noch besser! Li-Ionen Akku? Es ging um Lithium Batterie bspw. als Knopfzelle.
LED-Fahrradrücklichter haben GoldCaps als Energiespeicher drin. Das reicht immerhin, um mehrere Minuten an der Ampel zu stehen. Nebst den nicht zu vermeidenden Kommentaren beim Abstellen vorm Einkaufszentrum: "Ihr Licht ist noch an, junger Mann." Ein Elko würde nicht ausreichend lange puffern, ein Akku hätte mit der zyklischen, unregelmäßigen Belastung und dem Temperaturbereich (z.B. bei -15°C im Winter) Probleme. Dito in diesen Taschenlampen zum Selbstaufpumpen.
Ich hab solche Gold-Caps in einer großen Digitaluhr (nachträglich) eingebaut. Darin dienen die dazu, ohne RTC oder sonstigen Schnickschnack die Uhr noch für etwa eine halbe Stunde (Mega32 =/= Sparsam) bei Laune zu halten, für kleine Ausfälle der Versorgungsspannung in etwa. Die Innentemperatur dürfte nur selten mehr als 25°C betragen. Andreas K. schrieb: > Wenn man (Analog zu Elkos) von der doppelten Lebensdauer pro 10°C > weniger ausgeht komm ich auf 64000 Stunden bei 35°C. Bei 25°C also 128k Stunden, das sind knapp 15 Jahre. Länger hält eine Lithium-Batterie auch nicht...
Timm Thaler schrieb: > Dito in diesen Taschenlampen zum Selbstaufpumpen. Ich habe auch zwei Kurbeltaschenlampe, der LiIon-Akku war bei der einen nach kurzer zeit hin und bei der anderen hat das gleich zum Anfang nicht funktioniert. Da sind jetzt jeweils drei Goldcaps drin und ich kann die so liegen lassen bis sie ganz leer sind. (LiIon geht bei unter 3V kaputt) Die Ladespannung habe ich auf 5V begrenzt (5.5V Caps) und ich brauch wirklich nur 10sek kurbeln um für 5 Minuten Licht zu haben. (danach wird es zu schwach) So eine LiIon Lampe habe ich auch, aber wenn man die im Kofferraum zu liegen hat ist sie im Winter nutzlos, da die unter 0°C keine Energie mehr abgibt. Also für alles was man am Körper tragen kann ist LiIon okay.
Johann schrieb: > Volker Schulz schrieb: >> Ich glaube, es ging um den Vergleich zur Lithiumbatterie... ;) > > Tja, dann hätte Jörg nicht nach der Zyklenfestigkeit fragen sollen, die > macht bei Lithiumbatterien nämlich keinen Sinn. Richtig. Und deswegen macht Deine pauschale Frage: >Ist es nicht besser, stattdessen >Lithium-Batterien zu nehmen? Keinen Sinn. ;) >> Das duerfte auch wieder auf dem Verwendungszweck ankommen. Ein GoldCap >> koennte ja auch dazu dienen, einen Controller + Schaltung nach dem >> Abschalten der Stromversorgung noch die entscheidenden Millisekunden am >> Leben zu erhalten um irgendwas zu de-initialisieren... > > Wenn's nur um Millisekunden geht, dann geht ein ganz normaler Elko. > Nein, hier geht's um die Pufferung mehrerer Stunden, wenn nicht Tage > oder Wochen. So, und wenn ich nun einfach mal 10µA annehme, dann kann > ein 1F ColdCap etwa 2 Tage puffern, bevor ihm die Puste ausgeht. Eine > Lithiumbatterie hält aber mehrere Jahre locker durch, hält dabei seine > Spannung stabil und kostet etwa genauso viel. Wie gesagt, ich kann beim > GoldCap einfach keinen Vorteil erkennen und bis jetzt hat auch niemand > ein Argument pro gebracht. Es ging mir, wie gerade schon erwaehnt, gegen Deine pauschale Idee "stattdessen Lithium-Betterien" zu nehmen. Es geht eben nicht nur um Pufferung und Abgabe von kleinen Stroemen. Die Taschenlampen waren doch schon mal ein gutes Beispiel... ;) Volker
Johann schrieb: > Volker Schulz schrieb: >> Ich glaube, es ging um den Vergleich zur Lithiumbatterie... ;) > Tja, dann hätte Jörg nicht nach der Zyklenfestigkeit fragen sollen, die > macht bei Lithiumbatterien nämlich keinen Sinn. Die Frage hatte ich im hinblick auf die Anwendungsmöglichkeiten gestellt. Für Solaranwendungen (ständiges Laden- entladen) sind die Dinger z.B. schon sehr gut geeignet. > Wie gesagt, ich kann beim GoldCap einfach keinen Vorteil erkennen und > bis jetzt hat auch niemand ein Argument pro gebracht. Hohe Zyklenfestigkeit (gegenüber anderen Akkus ;) ) Halten auch Frost durch Sehr hohe Ströme möglich (Maxwell BCAP3000: 210A, 2200A Peak)
Jörg S. schrieb: > Die Frage hatte ich im hinblick auf die Anwendungsmöglichkeiten > gestellt. Für Solaranwendungen (ständiges Laden- entladen) sind die > Dinger z.B. schon sehr gut geeignet. Nach der Zyklenfestigkeit welchen Bauteils hast Du denn nun gefragt? GoldCaps? Da weißt Du wohl mehr als ich, also wozu fragen. Antworten wäre besser gewesen. Lithiumbatterien? Da gibt's keine Zyklen. Hast Du Batterie mit Akku verwechselt? Wie dem auch sei, ich verstehe die Frage nicht.
> Ich habe eine nicht mehr nutzbare Solar-Uhr, die > auch so einen dämlichen Goldcap als Energiespeicher hat. Mit einer > Lithium-Batterie hätte die Uhr wahrscheinlich länger gehalten und wäre > günstiger gewesen... Du hast meinen Link schon verfolgt ? Ersatz erfolgt durch nicht-GC: http://www.abcde.de/solaruhren_ersatzteile_citizen.html
>Nach der Zyklenfestigkeit welchen Bauteils hast Du denn nun gefragt?
Na Akkus natürlich. Wobei es auch wiederaufladbare Batterien gibt.
Moin, Immerhin laufen die Viecher nich aus, wenn es mit ihnen zu Ende geht. Das hatte ich schonmal mit so nem NC-Puffer-Akku auf nem Mainboard. Der hat mal schön die halbe RAM-Sektion vollgesifft, wodurch dann da so einiges oxidiert ist. Ging dann logischerweise nimmer. Gruß Andreas Lang
In ne Heizungssteuerung hatte ich nen Goldcap als Puffer. War natürlich entsprechend leer, wenn die Heizung länger aus war. Unpraktisch. Meine SBR (biologische Kläranlage) piept bei Stromausfall noch ne Weile als Warnung. Ich nehme an, das puffert auch ein Goldcap. Praktisch. Notleuchten, die dauernd am Netz hängen und bei Stromausfall einige Zeit leuchten. Eventuell Goldcap, weil Akkus müssten ja zyklisch auf Verdacht getauscht werden.
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