Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche Stecker ohne "geschlecht"


von Chris L. (kingkernel)


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Hallo,

ich suche Stecker, welche kein Geschlecht (also Male und Female) 
besitzen und somit immer aufeinander gesteckt werden können, egal wie 
herum das Kabel gerade verlegt wurde. des weiteren würde ich dafür dann 
auch passende Einbaubuchsen für meine Gehäuse suchen!
Dinge wie Klinke oder einfach beide male einen Stecker zu verbauen geht 
leider nicht, da ich auch 2 Kabel direkt mit einander verbinden will und 
dann nicht mit einem Adapter arbeiten müssen will.
Die Stecker müssen nicht Wasser- oder Staubdicht sein, aber ein 
Spritzwasserschutz wäre schon schön, da die Kabel immer mal wieder an 
verschiedenen Orten verlegt werden, dass kann auch mal draußen sein.
Erstmal würden mir 4-polige Stecker genügen (inkl. Masse/Abschirmung), 
später würde ich allerdings eine 7-polige Ausführung benötigen.

An der breiten Front der Steckersysteme gibt es doch bestimmt etwas 
derartiges, hat da einer einen Tipp für mich?

von Dingolfinger (Gast)


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Ich denke, du brauchst sowas wie die neuen Bajonett-Verschlüsse bei den 
Oszilloskopen. Die haben Goldfederkontakte und das Bajonett baut nur 
noch den Druck auf. Dann gäbe es nur Kabel und Stecker. Allerdings ist 
alles, was geschraubt wird, ineinandergreifend und damit m/f.

Bauen könnte ich sowas spontan: Die mechanische Kopplung müsste 
aussehen, wie bei einem Kardangelenk, die Kontakte als 
Federkugelkontakte.

Ich weiss aber nicht, ob es sowas gibt.

von Chris L. (kingkernel)


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es können auch steckbare Systeme ein, ohne Verschraubung. Aktuell 
verwende ich XLR-Stecker.
Ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht Stecker gibt, die in der 
Mitte geteilt sind. Auf der linken Seite Stecker und auf der rechten 
Seite dann Buchse, sodass man sie einfach auf einander stecken kann.

von hdd (Gast)


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Von Neutrik gibts ConvertCON, allerdings nur 3-polig.
Irgendwo hab ich schonmal so einen unisex-Stecker gesehen ich weiß nur 
nicht mehr wo, hab grade schon paar Kataloge durchgeblättert aber finde 
den nicht mehr. Das war ein Rundstecker der wie du schon meintest in der 
Mitte aufgeteilt ist.

von Klaus W. (mfgkw)


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"hermaphrodit" ist das Stichwort, wenn man Männlein und Weiblein in 
einem haben will:
http://www.lemo.de/downloads/kataloge/SH-MH.pdf

PS: wobei ich bei Lemo jetzt nicht von Niedrigstpreisen ausgehen würde.
Aber billig wirst du sowas vielleicht überhaupt nicht finden, dafür 
taugen die Verbindungen auch was.

Eventuell findet sich mit dem Stichwort auch noch etwas anderes, ich 
habe mir nicht die Mühe gemacht weiter zu suchen. Vielleicht endet das 
dann auch so ähnlich, als wenn man nach LaTeX googelt.

von Klaus W. (mfgkw)


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von A. S. (rava)


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Christian L. schrieb:
> Ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht Stecker gibt, die in der
> Mitte geteilt sind. Auf der linken Seite Stecker und auf der rechten
> Seite dann Buchse, sodass man sie einfach auf einander stecken kann.

ich könnte mir vorstellen, dass du probleme haben wirst, 7 pins in der 
"Mitte" zu teilen und die eine "Hälfte" male, die andere female zu 
bekommen ;-)

eine gerade Anzahl an pins könnte mal grundsätzlich helfen...

so ein Stecksystem habe ich bisher noch nicht gesehen

von Chris L. (kingkernel)


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Mit 7-polig meinte ich 6 Pole + Abschirmung. bei einem Stecker ohne 
metallische Abschirmung hätte ich dann eben eine 8 -polige Ausführung 
genommen. Im Moment reicht mir die 4-polige Ausführung völlig aus.

Aber die Begriffe Unisex und Hermaphrodit haben mir hier schon weiter 
geholfen. Jetzt hab ich ein paar Schlagworte mit denen ich mich auf die 
Suche machen kann.
Vielen Dank an alle!

von H. G. (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Hermaphrodit

Welch eine absurde Bezeichnung für eine Steckverbindung!

von Klugscheisser (Gast)


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Nur mal ein bisschen klugscheissen:
Wenn du eine Hälfte weiblich, die andere männlich hast, ist das ja nicht 
"ohne Geschlecht". Weil Stecker ist ja im prinzip immer männlich, Buchse 
ist weiblich. Ohne Geschlecht wäre ja ohne Stecker und ohne Buchse - 
sowas wie Funk oder IR oder mit Spulen per Induktion :P

von Klaus W. (mfgkw)


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G. H. schrieb:
> Christian L. schrieb:
>> Hermaphrodit
>
> Welch eine absurde Bezeichnung für eine Steckverbindung!

Nicht absurder als "männlich" oder "weiblich".
Wenn etwas beides gleichzeitig ist, dann ist das die konsequente 
Bezeichnung (seit den alten Griechen, und die kennen sich mit dem nicht 
jugendfreien Kram ja aus).

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Als Koaxverbinder gibts das schon lange, z.B. APC7 precifix
http://www.rosenberger.de/PDF/Publications/20_TMC/Cat_TM_03_RPC_7.pdf

oder ein Vorgänger, an alten Rohde&Schwarz Messgeräten zu finden: 
Dezifix
http://www.detesteq.de/Adapt-Dezifix-60.html

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich weiss jetzt nicht, ob es das für "Aussenstehende" zu kaufen gibt, 
aber bei Apple Notebboks gibt es für die Stromversorgung tatsächlich 
"Stecker", die weder "männlich" noch "weiblich sind.
Per Magnetkraft (ausgehend von der Ummantelung) werden beim 
Zusammenfügen gefederte vergoldete Stifte mit halbkugeligem Ende 
gegeneinander gepresst. Apple nennt die Technologie "Magsave", weil es 
so nicht mehr möglich ist, beim Stolpern über das Stromkabel den Rechner 
vom Tisch zu reissen oder Buchse/Stecker zu beschädigen. Ich find's 
genial ...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Für Roboter-Werkzeugwechsler gibts diese DSub-25 Variante

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Frank Esselbach schrieb:
> Ich weiss jetzt nicht, ob es das für "Aussenstehende" zu kaufen gibt,
> aber bei Apple Notebboks gibt es für die Stromversorgung tatsächlich
> "Stecker", die weder "männlich" noch "weiblich sind.

Nö. Die beiden Teile unterscheiden sich deutlich, die im Gerät verbaute 
Buchse hat nichtfedernde konkave Kontaktstellen, nur der Stecker hat die 
von Dir beschriebenen Federstifte.

Der Magnet sitzt in der Buchse, am Stecker ist nur ein ferromagnetisches 
Material angebracht.

> Apple nennt die Technologie "Magsave",

Magsa_f_e

> weil es so nicht mehr möglich ist, beim Stolpern über das
> Stromkabel den Rechner vom Tisch zu reissen oder Buchse/Stecker
> zu beschädigen. Ich find's genial ...

Das ist es, auch wenn der Knickschutz der älteren Magsafe-Generation 
zu wünschen übrig ließ.

So ein Steckverbinder sollte für alle Notebookhersteller obligatorisch 
werden, alleine schon deshalb, damit es keine Verwechslungen mehr mit 
Hohlsteckern gibt, die --wie hier zig Threads beweisen-- gerne zum 
Killen externer 3.5"-Festplatten verwendet werden.

von TManiac (Gast)


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Zur Verkabelung von Messgeräten gibt es einen auf dem 
Parallel-Bus-Stecker basierenden zweiseitigen Stecken. Dieser hat auf 
einer Längsseite eine Buchse auf der gegenüberlegenden Längsseite einen 
Stecker. Das Kabel geht dann zur schmalen Seite raus.

http://de.wikipedia.org/wiki/IEC-625-Bus

Man hat also an jedem Kabelende sowohl Stecker als auch Buchse. Die 
Geräte selber haben immer nur Stecker (wenn ich mich jetzt nicht irre).

Sind zwar ein paar Kontakte mehr, aber sehr einfach gehalten. Vielleicht 
gibt es das auch kleiner.


Gruß,
TManiac

von Peter D. (peda)


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Frank Esselbach schrieb:
> weil es
> so nicht mehr möglich ist, beim Stolpern über das Stromkabel den Rechner
> vom Tisch zu reissen oder Buchse/Stecker zu beschädigen. Ich find's
> genial ...

Genial ist es nicht, sondern uralt (mindestens seit 2.WK).
Nennt sich Brechkupplung, findet Anwendung z.B. für die Sprechgarnitur 
in Helmen von Kampfpiloten oder Panzerfahrern.
Etwas "neu" ist vielleicht die Anwendung eines Magneten anstelle von 
Federkraft.

In Notebooks wird es nicht Anwendung finden, wegen des Preisdrucks.
Apple wird für dieses Trivialpatent warscheinlich horrende Gebühren 
verlangen.
Und nur Apple-Hörige sind bereit für ein spiegelndes Notebook über den 
doppelten Preis zu zahlen, als marktüblich.


Ich kenne auch keinen, der so sein Notebook geschrottet hat.
Ich bin zwar auch schon mehrmals über das Kabel gestolpert, aber man 
stellt ja ein Notebook nicht so auf Kante, daß es beim kleinsten Ruck 
runterfällt.
Wenn es einen signifikanten Zerstörungsgrad gäbe, hätte man 
Brechkupplungen bestimmt schon eingesetzt.


Peter

von MaWin (Gast)


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> Ich kenne auch keinen, der so sein Notebook geschrottet hat.

Ich kenne haufenweise Leute, die mit ihrem Notebook zu mir kommen, weil 
sie die Stromversorgungsbuchse losgewackelt haben, weil ja immer das 
Kabel zu kurz ist...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter Dannegger schrieb:
> Wenn es einen signifikanten Zerstörungsgrad gäbe, hätte man
> Brechkupplungen bestimmt schon eingesetzt.

Genau deswegen tut man das ja nicht. Wie MaWin habe ich auch schon 
etliche Notebooks mit mehr oder weniger geschickt zerstörten 
Stromversorgungssteckern gesehen. In diesen Dunstkreis gehören übrigens 
auch Kabelbrüche in scharfkantig neben dem "Knickschutz" abgeknickten 
Stromversorgungskabeln, die mit MagSafe so nicht aufträten, weil sich ab 
einer gewissen Scherkraft die Steckverbindung lösen würde.

Und die Billignotebookhersteller leben davon, daß die "üblichen" 
Anwender einen entsprechenden Durchsatz haben, nach zwei Jahren 
intensiver Nutzung ist so ein Ding halt 'runter und muss durch ein neues 
ersetzt werden. Macht ja nichts, kostet ja nicht viel.
Und warum sollte damit pfleglich umgegangen werden, kostet ja nicht viel 
...
Die Obsoleszenz wird gleich mehrfach gepflegt: Durch mechanischen 
Verschleiß, durch "anspruchsvolle" Betriebssysteme, durch elektrischen 
Verschleiß (Akkuvernichtung durch minderwertige Ladeschaltungen), durch 
Nichtvorhaltung von Ersatzteilen oder abwegige Preisgestaltung.

Nicht, daß Apple daran nicht auch teilhaben würde, aber die 
Gebrauchtpreise von Applehardware sind auch relativ (Quotient 
Kaufpreis/Verkaufpreis) höher als bei üblichen Plastiknotebooks.


> aber man stellt ja ein Notebook nicht so auf Kante, daß es beim
> kleinsten Ruck runterfällt.

Gerade bei nicht-technikaffinen Menschen ist das fast schon der 
Normalfall, weil diese sich des Problems nicht bewusst sind.

> Genial ist es nicht, sondern uralt (mindestens seit 2.WK).

Warum sollte ein altes Prinzip nicht genial sein? Reduziert sich die 
Genialität mit zunehmendem Alter?

von Peter D. (peda)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die Obsoleszenz wird gleich mehrfach gepflegt

Kann ich eigentlich nur für meinen Fehltritt mit Sony Vaio bestätigen.
Der Netzteilstecker war so filigran, daß man schon bei scharfem Hinsehen 
Angst hatte, er könnte davon kaputt gehen. Irgendwann zerfiel er in 
meinen Händen und ich mußte das Kabel am Motherboard anlöten, da Sony 
nur Spezialstecker verwendet(e).
Desgleichen der Modemstecker, er hatte ständig Wackelkontakt. Irgendwann 
zerfiel auch der und beim Öffnen stellte ich fest, die Buchse war 
garnicht angelötet, die Kontakte lagen nur auf der Platine auf.
Der Akku hat auch nicht lange durchgehalten und ich hatte einen 2. 
gekauft mit doppelter Kapazität.


Das Samsung von 2004 funktioniert dagegen immer noch. Bloß das Display 
und der Akku sind inzwischen schwach.
Das Netzteilkabel ist nach 6 Jahren am Knickschutz gebrochen und ich 
habe den Stecker neu angelötet und mit Schrumpfschlauch gesichert. Das 
würde ich aber als zulässigen Verschleiß ansehen.

Seit 2010 habe ich das Acer Travelmate 8371 mit mattem 13" Display und 
8h Akkulaufzeit. Kann ich eigentlich empfehlen.

Lustiger Weise sind die Notebooks nicht nur besser, sondern auch immer 
billiger geworden:
Vaio: 5000,-DM
Samsung: 1400,-€
Acer: 600,-€


Peter

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter Dannegger schrieb:
> Das Netzteilkabel ist nach 6 Jahren am Knickschutz gebrochen

Du gehst sehr pfleglich mit Deiner Hardware um, was dich von "J. Random 
User" unterscheidet -- und besonders von den von mir bereits 
angesprochenen wenig technikaffinen Zeitgenossen und -innen.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Peter Dannegger schrieb:
> Irgendwann zerfiel er in
> meinen Händen und ich mußte das Kabel am Motherboard anlöten, da Sony
> nur Spezialstecker verwendet(e).

wieso hast du nicht Stecker und Buchse erserzt.
Ein Notebook mit fest angelötetem Netzkabel ist doch sch***e

Aber Problem mit der Buchse hatte ich auch schon, nicht weil ich hängen 
geblieben bin, sondern, weil das Plastik an der Buchse geschmolzen ist.
Den Grund habe ich nie herausgefunden.

edit:
war ein Gericom P4 Notebook mit dedizierter Grafikkarte

von Lukas K. (carrotindustries)


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Vlad Tepesch schrieb:
> war ein Gericom P4 Notebook mit dedizierter Grafikkarte

Vlad Tepesch schrieb:
> Plastik an der Buchse geschmolzen ist.

Ist Gericom+P4+Graka nicht schon Grund genug? ;)

von Jobst M. (jobstens-de)


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Ein Link zu Lemo wurde hier ja schon hinterlassen.
Ist auch das Erste, was mir in dem Kopf kam.

Allerdings gibt es trotzdem 'Männlein' und 'Weiblein'.
Die Stecker sind identisch, nur die Zählrichtung ist entgegengesetzt.
Pin1 ist beim Männchen ein Pin und beim Weibchen eben eine Buchse.
Ausserdem ist die Pinbeschriftung bei dem einen gelb und beim anderen 
weiß.

Billig sind die aber gar nicht! Dafür allerdings auch recht robust.


Gruß

Jobst

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