Hallo, wenn für mich zum Glück nicht aktuell, habe ich trozdem mal folgende Frage: In einigen Stellenanzeigen wird ja bezahlung nach Tarif versprochen. Aber wie bekomme ich als Ausstehender heraus was nun der Tarif (und Sonderzahlungen) für einie bestimmte Firma ist, gibt es wowas wie eine Liste Betrieb => Tarif, teilweise soll es ja auch Firmen mit mehreren Tarifen geben ? Desweiteren gibt es ja verschiedene Lohngruppen (teilweise auch anders bezeichnet)-wie kriegt man als Aussenstehender dazu Infos ohne Beschäftigte aus den entsprechenden Betrieb zu kennen oder persöhnlich dort anzurufen ? Es wird ja viel gejammert (in den Medien)über unfaire Bezahlung, ich würde das gerne mal selbst einschätzen können, da ja gerade die privaten Medien mehr an Quote als an echter ,fairer und unabhängiger Information interessiert sind. Also zum Beispiel: werden die Mercedes (Benz) Mitarbeiter wirklich so "verwöhnt" wie es manchmal dargestellt wird und sind dafür die Mitarbeiter im Wach- und Pflegedienst die "Slaven" der Nation. ? Gerade was die wirklichen Bezüge angeht wir ja meist ungerne Info nach "Draußen" gegeben, ehr erzählt dir einer seine sexualpraktiken oder krankengeschichte als er mal die Hose in Sachen Einkommen herunter lässt. mfg "Neugier genügt"
Neugier genügt schrieb: > Also zum Beispiel: werden die Mercedes (Benz) Vorsicht: Die Daimler AG zahlt nach Tarif (IG Metall und Elektro), die Mercedes-Benz technology GmbH und EvoBus nicht.
Hi, Neugier, > In einigen Stellenanzeigen wird ja bezahlung nach Tarif versprochen. Das wird dann wohl der IG Metall Tarif sein. > > Aber wie bekomme ich als Ausstehender heraus was nun der Tarif (und > Sonderzahlungen) für einie bestimmte Firma Die Gewerkschaft wird Dir gern die Tabelle geben über Tarifstufen und Tariflohn. Wenn in der Stellenanzeige keine Tarifstufe angegeben ist, dann darfst Du das erfragen. Seriöse Arbeitgeber verkaufen keine Katzen im Sack. > werden die Mercedes (Benz) Mitarbeiter wirklich so > "verwöhnt" wie es manchmal dargestellt wird Mit Sicherheit ist auch MB kein Ferienclub. Vernünftige und glaubhafte Aussagen bekommst du nur von Freunden und Bekannten, die selber im Betrieb arbeiten. Ciao Wolfgang Horn
Neugier genügt schrieb: > Gerade was die wirklichen Bezüge angeht wir ja meist ungerne Info nach > "Draußen" gegeben, ehr erzählt dir einer seine sexualpraktiken oder > krankengeschichte als er mal die Hose in Sachen Einkommen herunter > lässt. Wenn du die Tarifliste und die Tarifgruppe nicht kennst wird dir das wenig bis gar nichts nutzen. Die spielen dann nur mit Kandidaten. Wenn überhaupt, dann suchen die Ideen, keine Leute. Solchen Spielchen hasse ich persönlich wie die Pest, weil man da ganz gezielt in eine Situation manövriert wird wo eine Entscheidung nicht so wohlüberlegt ist wie das auch sinnvoll und zeitgemäß wäre. Leider ist es nicht illegal. Überrumpeln würde der Normalo sagen.
> In einigen Stellenanzeigen wird ja bezahlung nach Tarif versprochen.
Meistens bei Zeitarbeitern,
dort gilt dann der geizige Zeitarbeitstarif der zum halben Geld
führt wie ein Festangestellter auf derselben Position.
Denn ohne eigenen Tarifvertrag mit einer bestochenen Lobbygewerkschaft
wie dem Christlichen Gewerkschaftsbund oder der FAU Berlin
müssten sie genau so viel bezahlen :-))
Ich hab noch keine Firma gesehen, die mit "Bezahlung nach IGM-Tarif" in ihren Stellenanzeigen wirbt, obwohl das wohl die beste Möglichkeit wäre, neue Mitarbeiter anzulocken. Da wär viel effektiver als "wir sind ein innovatives, blablabla-Unternehmen". Der IGM-Tarif ist halt inzwischen die absolute Oberliga, was Bezahlung angeht. Und das schon bei 35-h-Woche. Bei 40 h gibts nochmal rund 14% oben drauf. Die Zeitarbeits- und Verleihfirmen werben rotzfrech mit "Tarifgehalt" oder "Bezahlung nach Tarif" oder sogar "Übertarifliche Bezahlung". Rein rechtlich ist das korrekt, schließlich hat die Zeitarbeitsbranche einen Tarifvertrag mit dem DGB abgeschlossen. Dass ein Ing. lt. diesem Vertrag 14 - 17 €/Std. verdient, wird natürlich verschwiegen. Mit "Tarif" verbindet man im allg. Sprachgebrauch eine Bezahlung auf hohem Niveau, mit geregelter Arbeitszeit, Urlaubs-/Weihnachtsgeld, etc. Die Verleihfirmen nutzen diesen Umstand gnadenlos aus u. locken so Unbedarfte in die Falle.
Hast recht, gerade Ferchau wirbt mit IG Metall Tarifgehalt, stimmt sie haben einen mit denen ausgehandelt, aber wie die Löhne aussehen kann sich jeder denken.
45455 schrieb: > Die Verleihfirmen nutzen diesen Umstand gnadenlos aus u. locken so > Unbedarfte in die Falle. Du kannst ja in aller Regel ablehnen. Ich hab mal Dutzende Leihbuden angeschrieben und die haben sich zum Gehalt natürlich aus geschwiegen und plausible Fragen überhaupt nicht beantwortet. Die wollen nur Bewerbungen. Da fragt man sich natürlich, was das soll? Deutschland wird schon sehen wie weit es mit solchen Machenschaften kommt. Meiner Ansicht ist das reiner Kontrollwahn-Aktionismus. Daher wohl auch der Schrei nach naiven Fachkräften die da mit spielen. Bewerbt euch lieber bei den Firmen die euch respektvoll und fast fair behandeln und trocknet diesen Sumpf der Dienstleister aus.
45455 schrieb: > Die Verleihfirmen nutzen diesen Umstand gnadenlos aus u. locken so > Unbedarfte in die Falle. In die Falle gelockt wird, damit keiner. Die Falle hatte schon zugeschnappt, als sich die Unbedarften für ein (Ingenieur)studium eingeschrieben haben. Am Ende kommen halt maximal 40 Prozent der Ingenieurabgänger als Festangestellte in der IGM-Oberliga an. Der große Rest schafft es nicht und auch meistens nicht später im Verlauf der Karriere. Die Zeitbuden zahlen meist etwas mehr, als der Zeitarbeitstarifvertrag vorsieht. Aber man sollte sich nichts vormachen, in den meisten mittelständischen Betrieben sieht es bezahlungstechnisch auch nicht besser aus, oft sogar noch schlechter und der Chef hat seine Augen und Ohren überall.
QWERTZ schrieb: > Aber man sollte sich nichts vormachen, in den meisten > mittelständischen Betrieben sieht es bezahlungstechnisch auch nicht > besser aus, oft sogar noch schlechter und der Chef hat seine Augen und > Ohren überall. Mir hätte der Dienstleister auch mehr gezahlt als der Mittelständler. Bin trotzdem zum Mittelständler, da besseres Arbeitsklima und interessantere Aufgaben. Ich versteh nur nicht, warum man sich überhaupt eine Zeitarbeits- und Dienstleisterbranche herangezüchtet hat. Für mich sind Dienstleister Parasiten, die absolut unnötig am Faktor Gehalt mitverdienen. Ja, der Kündigungsschutz wird damit ausgehebelt. Das bezahlen die AG, also die Kunden der Dienstleister, aber mit deutlich höheren Ausgaben für Personal. Vom Verlust von Know-How ganz zu schweigen. Die Automobilhersteller können z. T. nicht mal mehr ihr Tagesgeschäft ohne Dienstleister abwickeln. Warum macht man es nicht wie in der Schweiz, Dänemark, Norwegen oder ähnlichen Ländern und versucht, eine konstruktive Lösung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu finden. Das Lohndumping schädigt nur unsere Sozialversicherungen. Keine Partei macht Anstalten, daran was zu ändern. Der Mindestlohn ist zwar nötig, greift aber bei weitem zu kurz. Wir müssen weg von der Arbeitnehmerüberlassung. Stattdessen sollte man den Kündigungsschutz lockern. Das wäre besser für beide Seiten und würde den Dienstleister-Sumpf austrocknen.
45455 schrieb: > Wir müssen weg von der Arbeitnehmerüberlassung. Stattdessen sollte man > den Kündigungsschutz lockern. Das wäre besser für beide Seiten und würde > den Dienstleister-Sumpf austrocknen. Da machen die Gewerkschaften nicht mit. Und wenn man ihnen im Gegenzug für "Kündigen wie in den USA" nichts anbietet, eigentlich auch zu Recht. Das Problem ist ja: Wenn es leicht ist, einen neuen (und adäquaten) Job zu finden, dann ist es auch nicht schlimm wenn man den alten verliert. Aber gerade in Deutschland hat man ab einem gewissen Alter schlechte Karten, wieder einen Job zu finden. Was man hätte machen können ist ein Deal zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern à la "Okay, der Kündigungsschutz wird gelockert, aber dafür werden auch ältere Arbeitnehmer eingestellt und nicht von vornherein bei den Bewerbungen aussortiert." Man hat so ein bisschen den Eindruck, dass es in Deutschland Kündigungen à la USA geben soll, aber Wiedereinstellungen à la Deutschland...
Jetzt hat man aber beides: 1. Einen ausgehebelten Kündigungsschutz Die Dienstleister machen kurzen Prozess, wenn sie ihre "Mitarbeiter" nicht mehr verleihen können. War ja oft genug in den Medien. 2. Schlechte Bezahlung Die Dienstl. verdienen am Gehalt mit. Selbst in einer befristeten Anstellung direkt beim Ausleihenden, hätte der MA 30-50% mehr Gehalt. Das würde zumindest einen lockeren Kündigungsschutz ein bisschen ausgleichen. Der Ausleihende käme auch billiger davon, weil der Dienstl. wegfällt, der so mitverdient. Flexibel muss der AN beim Dienstl. sein und auch bei lockerem Kündigungsschutz. Bei letzterem würde wenigstens ein ordentliches Gehalt rausspringen. Dienstl. schicken ihre MA doch quer durch die Republik und zahlen auch noch schlecht. Mit lockerem Kündigungsschutz wäre allen geholfen, außer den Dienstleistern. Die Firmen würden dem Befristeten das gleiche zahlen wie der Stammbelegschaft und hätten noch was gespart (AÜ fällt ja dann weg). Der Staat könnte den lockeren Kündigungsschutz etwas "erträglicher" machen, z. B. längerer Anspruch auf Alg I. Das würde dem Staat wohl billiger kommen als die elende Aufstockerei. Die SV-Beiträge würden auch steigen, sodass man weniger aus Steuermitteln zuschießen müsste. Ein Win-Win-Lose-Situation für AN, AG und Dienstleister, in der Reihenfolge.
QWERTZ schrieb: > und der Chef hat seine Augen und > Ohren überall. Seine Nase meist auch. Mark Brandis schrieb: > aber dafür werden auch ältere > Arbeitnehmer eingestellt und nicht von vornherein bei den Bewerbungen > aussortiert." Das werden die so oder so. Da lässt sich keine Arbeitgeber rein reden. Diskriminierungen kann man ihm eh nicht nachweisen, weil die Anscheinsvermutung schon fehlt. > Man hat so ein bisschen den Eindruck, dass es in Deutschland Kündigungen > à la USA geben soll, aber Wiedereinstellungen à la Deutschland... Das würde nur die Sozialsysteme zusätzlich belasten und Zustände wie vor dem zweiten Weltkrieg will doch keiner(Gott sei Dank). Erst mal abwarten bis die nächste Rezession kommt und ob der Euro kollabiert. Dann ist aber was los.
Mark Brandis schrieb: > Man hat so ein bisschen den Eindruck, dass es in Deutschland Kündigungen > à la USA geben soll, aber Wiedereinstellungen à la Deutschland... Das geht aber nur, wenn wie jetzt noch ein Fachkräfteüberhang vorliegt. Michael S. schrieb: > Erst mal abwarten bis die nächste Rezession kommt und ob der > Euro kollabiert. Dann ist aber was los. Das dauert wahrscheinlich noch ein bisschen. Entweder man lässt den Yen, das Pfund und den Dollar zusammen mit dem Euro kollabieren bzw. gnadenlos abwerten oder die Eurozone zerbricht vorher auseinander, weil Deutschland sich für die anderen in der EU als letzter Zahlmeister total überschuldet hat. Wenn die Weltwirtschaft einbrechen sollte, ist Deutschland, das am Exporttropf hängt wie kein anderes Land der Welt, gut evtl. noch Japan, definitiv am Arsch. Diesmal wird es wohl keine globale Konjunkturpakete geben, oder vielleicht doch? Buchgeld ist schließlich noch geduldiger als Papiergeld.
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