Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Induktionsspannung einer Leiterbahn mittels Kerkos verringern?


von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

die Frage bezieht sich auf Leiterbahnen innerhalb getakteter 
Stromversorgungen. Genauer gesagt die Leiterzüge, die hohe gepulste 
Ströme mit hohem di/dt führen. Üblicherweise werden diese Bahnen ja 
extrem kurz gehalten, damit sie kaum Induktivität aufweisen. Da man aber 
eine gewisse Länge nie vermeiden kann, nun zur eigentlichen Frage: 
könnte man den sehr hochfrequenten und auch spannungsmäßig sehr 
aggressiven Puls solcher Leiterbahnen vielleicht durch längs aufgelötete 
Kerkos (SMD) noch verringern? Zur Verdeutlichung: die Kerkos würden also 
entlang einer Leiterbahn verlötet werden, und wären praktisch 
kurzgeschlossen.

Zumindest sollte doch Frequenz und Spannung (beim Abschalten) viel 
kleiner als ohne Kerko sein? Und da sich praktisch kleine 
Parallelschwingkreise bilden, hätte man es zudem mit einer definierten 
und halbwegs wählbaren Frequenz zu tun?

Frage deshalb, weil ich Überschwinger (hauptsächlich verursacht durch 
solche parasitären Induktivitäten) nur sehr schwer richtig messen kann. 
Ist das vollkommen sinnlos(warum?)/könnte das funktionieren(wie?)/wird 
das evtl. sogar so angewandt (wo?)?

Vielen Dank für konstruktives Wissen oder Meinungen!

von Anja (Gast)


Lesenswert?

0815 schrieb:
> Vielen Dank für konstruktives Wissen oder Meinungen!

Auch Kerkos haben eine Eigeninduktivität. Größenordnung 0.5nH.

Eine wirksame Induktivitätsminimierung erhält man indem die 
Schleifenfläche, die die Leiterbahn zusammen mit dem Rückstrom 
aufspannt, minimiert wird. (Quasi wie eine bifilare Wicklung bei 
induktivitätsarmen Drahtwiderständen).

Gruß Anja

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Anja schrieb:
> Eine wirksame Induktivitätsminimierung erhält man indem die
>
> Schleifenfläche, die die Leiterbahn zusammen mit dem Rückstrom
>
> aufspannt, minimiert wird

Schon klar. Aber selbst wenn diese Fläche nahe null wäre, so hat doch 
jede gerade Leitung auch eine Induktivität. Und um die geht es mir. Man 
kann sie zwar nicht mehr verringern, aber evtl. den Spannungshub beim 
Abschalten eindämmen.
Die Induktivität von Kerkos entsteht natürlich in ihrer gesamten Länge. 
Im Bereich der wirksamen Kondensatorlänge ist zwar auch eine Länge und 
damit Induktivität gegeben, aber diese müsste doch zumindest in ihren 
Auswirkungen (durch die Kapazität) stark eingedämmt werden?

Werde das die Tage vielleicht mal mit einer elend langen Leiterbahn und 
Kerko-Kette testen, so kann man vermutlich deutlicher sehen, ob es was 
bringt oder nicht.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Laengskondensatoren sind ein sinnlose Idee. Besser eine breite 
Leiterbahn, die hat weniger Induktivitaet wie eine schmale.
Viel Wichtiger ist, dass der Strompfad beim Schalten geometrisch 
moeglichst wenig aendert.

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Dekad Oschi schrieb:
> Besser eine breite
>
> Leiterbahn, die hat weniger Induktivitaet wie eine schmale.

Bin mir nicht ganz sicher, aber das hab ich genau umgekehrt in 
Erinnerung?

Zumindest aber sollte die Breite nicht DEN Unterschied machen, bzw. hier 
ist man ja eh durch Platzangebot und Strom nach oben und unten begrenzt.

von Andreas D. (rackandboneman)


Lesenswert?

Bei einem Stück Draht steigt ja auch die Induktivität wenn man diesen 
dünner macht - wohl weil das Magnetfeld konzentrierter ist...?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.