Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Anwesenheitspflicht an Unis/FHs?


von Joseph Darmkrank (Gast)


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Ist das wirklich so?

Muss man heutzutage per Unterschrift seine Anwesenheit beweisen und 
fliegt nach drei "blank" raus?

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,776992-2,00.html

Das gab es zu meiner Zeit nicht.

Wenn das so ist, eine unglaubliche Schweinerei...macht das ganze Studium 
kaputt...man hätte nicht auf die fetten Partys gehen können...

der Jo

von Christian (Gast)


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Bei uns gibt es sowas manchmal. In den technischen Studiengängen ist das 
aber absolut unüblich, das tritt halt eher in den 
geisteswissenschaftlichen Studiengängen auf. Allerdings gibt es 
anregende Diskussionen an der Uni ob das rechtlich überhaupt 
durchsetzbar wäre, da die Anwesenheitslisten angeblich eine Art der 
Überwachung der Studenten darstellen und so eigentlich unrecht sind.

Generell neigen die Profs von Modulen bei denen keine Abschlussklausur 
oder eine sehr leichte Klausur folgt dazu, Anwesenheitslisten zu 
verwenden. In technischen und naturwissenschaftlichen Fächern ist es 99% 
der Profs egal woher du das wissen hast wenn du die mündliche Prüfung 
oder Klausur bestehst.

von chopinski (Gast)


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Das kommt bei meiner Uni auf den Studiengang und sogar Dozenten an. Bei 
den Ingenieurwissenschaften z.B. besteht nur Anwesenheitspflicht bei 
Praktika und Informationsveranstaltungen.
Bei den Geisteswissenschaftlern ist teilweise so, wie du beschrieben 
hast.

mfg

von Martin M. (Gast)


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Joseph Darmkrank schrieb:
> Ist das wirklich so?

An manchen Unis/FHs schon.
Aber da gibts eine Abhilfe... einen netten Sitznachbarn! scnr

Außerdem wird es an FHs nicht gerne gesehen, wenn man die ganze Zeit 
fehlt.
Gerade in Vorlesungen mit 5 Leuten fällt es sofort auf wenn jemand nicht 
anwesend ist.
Ob sich das dann auf die Note auswirkt.. kann ich so nicht beurteilen! 
;)

von Massehasser (Gast)


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Wenn ich solche Diskussionen höre, danke ich jedem Studenten dem ich 
seine Parties ähh ich meine Studium mit meinen Steuern finanziere.
Ihr sollt studieren und nicht feiern, oder beides adäquat verbinden.
Meinen Arbeitgeber interessiert auch nicht ob ich gestern feiern war 
oder nicht, ich habe früh auf der Matte zu stehen. Ist das eigentlich 
auch eine
"unglaubliche Schweinerei" (Zitat Joseph Darmkrank)?

von Christian (Gast)


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Viele Studierende nutzen die Zeit gar nicht zum Party machen. Ich selbst 
bin einige Zeit fast 2 Stunden zur Uni gependelt, wodurch ich halt die 
Vorlesungen früh selten besucht hab. Genauso kann es sein, dass dir der 
Stil eines Professors gar nicht liegt und du dir die Folien plus Buch 
lieber zu Haus anschaust und nur die Übungen besuchst.

Massehasser du bekommst übrigens einen Haufen Kohle von deinem 
Arbeitgeber damit du früh auf der Matte stehst. Das kann schon mehr 
motivieren als ein HiWi-Gehalt oder Bafög.

von nicht ich (Gast)


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Ich hatte z.B Profs, die lieber über alles mögliche des Tagesgeschehens 
aus der Zeitung diskutiert haben als vernünftige Vorlesungen zu machen. 
Und auch diverse Studenten völlig grundlos bescheuert von der Seite 
angemacht haben.
Das hab ich mir dann auch komplett gespart, das Skript besorgt und 
trotzdem gute Noten geschrieben.
Ich denke es gehört auch mit zur Ausbildung, den Leuten die freie 
Entscheidung über sinn und unsinn beizubringen. Wenn ich am abend vorher 
saufen war steh ich in der Firma auf der Matte, bring aber kaum 
leistung. Im Studium wusste ich genau dass es überhaupt keinen Wert hat 
in die Vorlesung zu gehen und habs zuhause nachgearbeitet wenn ich 
wieder fit war.

von studi (Gast)


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technische fachhochschule, anwesenheitspflicht in praktika und übungen, 
nach 3 mal fehlen darfste nächstes semester wieder kommen..

ich find die regelung selbst aber sinnvoll, denn das hält IMHO die 
versagequoten in den klausuren kleiner.

mfg

von Maddin (Gast)


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Massehasser schrieb:
> Wenn ich solche Diskussionen höre, danke ich jedem Studenten dem ich
> seine Parties ähh ich meine Studium mit meinen Steuern finanziere.
> Ihr sollt studieren und nicht feiern, oder beides adäquat verbinden.
> Meinen Arbeitgeber interessiert auch nicht ob ich gestern feiern war
> oder nicht, ich habe früh auf der Matte zu stehen. Ist das eigentlich
> auch eine
> "unglaubliche Schweinerei" (Zitat Joseph Darmkrank)?

Neidisch? Hätest wohl auch gerne dein Studium genossen was? Wenn ich son 
Gewäsch höre....

Es gibt auch andere Gründe nicht zur Vorlesung zu gehen!

Schon mal daran gedacht, dass Studenten auch arbeiten? Also arbeiten! 
Nicht jobben bei Norma.

Ich liebe diese Freiheiten die man im Studium hat. Diese freie 
Zeiteinteilung führt außerdem auch zu einer ernormen Leistungsfähigkeit 
zb. bei Projekten. Der normale Arbeiter legt zu Hause die Füße hoch und 
versucht abzuschalten. Der ernstzunehmende und gute Student von heute 
denkt selbst beim Essen und beim Schlafen an das zu realisierende 
Projekt.
Meiner Meinung nach haben sich junge Akademiker diese spaßige Phase 
ihres Lebens verdient! Und Ingenieurswissenschaflter sowieso!

von chopinski (Gast)


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Viel schlimmer als die Anwesenheitspflicht finde ich die Zwangsanmeldung 
zu Klausuren. Ich muss dieses Semester 9 Klausuren schreiben, die alle 
relevant sind und in die Bachelornote hinenfließen, habe jetzt noch 3 
vor mir. Bis zum nächsten Semester bleibt mir dann eine Woche Erholung.
Dazu muss ich noch sagen, dass ich zu den Jahrgangsbesten gehöre, aber 
nicht mehr weiß, ob das Sinn macht, sich solch einen Stress weiter 
anzutun.

mfg

von Andreas D. (rackandboneman)


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Naja, nachdem Studiengebühren eingeführt wurden sollte der Student 
eigentlich als Kunde betrachtet werden, bei dem man eben hoffen muss 
dass er keinen Bock auf saubere Schuhe hat :)

von Massehasser (Gast)


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Ich arbeite an der Uni, und verdiene nach Tarif TVL. Das ist von
einem "Haufen" Kohle weit entfernt. Aktuell haben wir wieder Studenten
die 1995!!!! immatrikuiert worden sind, und aktuell im 4. Semester
rumwurschteln. Da sie sich nie zu Prüfungen anmelden können sie ewig
weiterstudieren. Mal sind sie ein Semester weg, mal zwei. Von anderen
Studenten hört man dann, dass sie eine Jahrestour durch Südamerika
gemacht haben, und die nötige Rückmeldung zum Semester einfach per
email von dort.
Andere warten vergeblich auf einen Studienplatz und bekommen keinen,
weil der von solchen blockiert wird. Nein, das ist kein Einzelfall,
einfach an den Unis mal die Statistiken der Imma-Zahlen mit den
Abschlusszahlen vergleichen. Definitiv gibt es auch beim
Unipersonal defizite, aber für sowas gibt es Studentenverbindungen,
den Fachschaftsrat usw. die sogar Vertretungen in den Fakultätsräten
und den Studienkommissionen haben. Häufig sogar in den
Berufungskommissionen. Dort sind sie genauso Stimm- und Antrags-
berechtigt wie alle anderen Mitglieder. Das da viel bewegt werden kann
erlebe ich hier jeden Tag.

PS: Ich arbeite seit vielen Jahren an der Uni, meine Frau auch. Ich
kann das momentan schon überblicken wie es läuft.

von .NET-Entwickler (Gast)


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Christian schrieb:
> Viele Studierende nutzen die Zeit gar nicht zum Party machen. Ich selbst
> bin einige Zeit fast 2 Stunden zur Uni gependelt, wodurch ich halt die
> Vorlesungen früh selten besucht hab. Genauso kann es sein, dass dir der
> Stil eines Professors gar nicht liegt und du dir die Folien plus Buch
> lieber zu Haus anschaust und nur die Übungen besuchst.

Genau so war es bei mir auch. Im ersten Semester bin ich noch zu jeder 
Vorlesung gegangen. Zwischen 1,5 und 3,5 Stunden pendeln jeden Tag und 
in der Vorlesung nichts verstanden, weil die Profs. nur ihren Aufschrieb 
an die Tafel geklatscht haben. Bei den Mathe-Scheinprüfungen dann eine 3 
und 4 geschrieben. Im nächsten Semester habe ich mir die meisten 
sinnlosen Vorlesungen erspart. Musste dadurch weniger pendeln, hatte 
mehr Zeit zum Lernen und habe mir alles selbst beigebracht. In den 
Scheinprüfungen hatte ich dann eine 1 und eine 2.

Überhaupt bringen mir Vorlesungen sowieso nichts. Richtig verstehen tut 
man doch erst, wenn man selbst versucht einen Beweis oder Lösungsweg zu 
finden. Daher waren die meisten Vorlesungen für mich sowieso vergeudete 
Zeit. Bin da nur hin, damit ich wusste, welcher Stoff behandelt wird und 
was ich für die Prüfung lernen muss. Viele Profs. haben deswegen ihre 
Skripte ja immer erst nach der Vorlesung ausgeteilt, weil sonst niemand 
gekommen wäre.

von Maddin (Gast)


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Massehasser schrieb:
> Ich arbeite an der Uni, und verdiene nach Tarif TVL. Das ist von
> ...

Ja na und? Vollidioten gibt es überall. Gegen nen längeren 
Auslandsaufenthalt gibs doch auch nix zu sagen...
Vor hin war noch die Rede von Studis die alle nur Party machen. Und wenn 
schon, das Recht in der Woche mal auszuschlafen nehme ich mir einfach. 
Noch kann ich das. Von wegen wer Party macht kann auch arbeiten. Wenn 
ich am nächstn Tag nicht arbeiten muss! oder zur Uni muss!, dann kann 
ich auch Party machen.

Genauso wie man die Studierfähigkeit der Studenten in Frage stellen 
kann, kann man auch die Fähigkeit der Profs Vorlesungen zu halten in 
Frage stellen. Einige sind dazu nicht in der Lage.

von Joseph Darmkrank (Gast)


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chopinski schrieb:
> Bis zum nächsten Semester bleibt mir dann eine Woche Erholung.

Das ist doch eine Sauerei ohnegleichen. Wir hatten 8 Wochen frei 
zwischen den Semestern und 4 Wochen zum lernen verwendet und die anderen 
4 Wochen sind wir mit den Mädels ans Meer gefahren...da blieb auch Zeit 
noch ein paar Bücher und wiss. Publikationen zu lesen - so das man Spass 
hatte und die ganze Kacke wirklich verstehen konnte.

Ein Jahr Luft raus lassen - das ist wie essen gehen aber nach 10 min 
rausgeschmissen werden - der Genuß geht verloren.

Und jetzt will man das zur Quasischule machen so das es wirklich nur 
noch eine Hochschule ist...

Und ja, ich war ein Feierstudent und hab dennoch in der Regelstudienzeit 
mit gut abgeschlossen.

von chopinski (Gast)


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Joseph Darmkrank schrieb:
> chopinski schrieb:
>> Bis zum nächsten Semester bleibt mir dann eine Woche Erholung.
>
> Das ist doch eine Sauerei ohnegleichen. Wir hatten 8 Wochen frei
> zwischen den Semestern und 4 Wochen zum lernen verwendet und die anderen
> 4 Wochen sind wir mit den Mädels ans Meer gefahren...da blieb auch Zeit
> noch ein paar Bücher und wiss. Publikationen zu lesen - so das man Spass
> hatte und die ganze Kacke wirklich verstehen konnte.

Unsere Bachelor-Prüfungsordnung schreibt vor, dass die Klausuren über 
die "Semesterferien" verteilt sein müssen, damit wir möglichst viel Zeit 
zum Lernen haben. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, nur hätte man uns 
doch wenigstens zwei Wochen Erholung pro Semester zugestehen können.
Das ganze geht jetzt schon seit 4 Semestern so. Letztes Semester blieben 
zur Erholung nur 3 Tage für uns übrig.

mfg

von Massehasser (Gast)


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Ich würde mal genau nachschauen, es gibt keine "Semesterferien"
sondern die "Vorlesungsfreie Zeit".

von Paul (Gast)


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>Wenn ich solche Diskussionen höre, danke ich jedem Studenten dem ich
seine Parties ähh ich meine Studium mit meinen Steuern finanziere.
Ihr sollt studieren und nicht feiern, oder beides adäquat verbinden.
Meinen Arbeitgeber interessiert auch nicht ob ich gestern feiern war
oder nicht, ich habe früh auf der Matte zu stehen. Ist das eigentlich
auch eine
"unglaubliche Schweinerei""

Du hast das Prinzip einer Hochschulausbildung noch nicht verstanden. Es 
sollen Leute herangezogen werden, die selbstverantwortlich Losungen 
erarbeiten können und nicht - wie an der Berufsschule - nach Vorgaben 
Dinge abarbeiten wie eine Maschine. Ein Facharbeiter hat immer die 
Möglichkeit beim Eintreten komplizierter Dinge, die Sache 
wegzudelegieren zum Meister. Scheitert er, delegiert er es an den 
Ingenieur. Nur wohin kann er es delegieren? Er wurde dazu ausgebildet, 
sich durchzubeißen. Wenn nicht er, wer dann. An einer Hochschule zählt 
das Ergebnis. Das Bestehen des Kolloqiums, des Scheines, der Klausur. 
Wie man dorthin kommt . mit Besuch der Vorlesung, Seminare oder durch 
alleiniges Selbststudium - ist dort Shitegal. Ein Student der sein 
Studium schafft, ist nicht der faule Sack, wie ihn die Bevölkerung gerne 
darstellt. Er hat seine Leistung entweder duch Überfliegertum (extrem 
selten) oder durch harte Arbeit geschafft. Ein Studium zu bestehen ist 
härtere Arbeit, als jeden Tag pünktlich auf Arbeit zu rennen und den 
Automaten zu mimen, sonst gäbe es mehr Akademiker als Facharbeiter.

An meiner FH war außer zu den Prüfungen keine Anwesenheitspflicht. Es 
gab Fächer wie EMV, da war ich nicht einmal zur Vorlesung. Ich habe aus 
Büchern gelernt und damit die Prüfung bestanden. Den Prof. hat das nicht 
interessiert.

Auch heute im Bachelor gibt es keine Anwesenheitspflicht, wie ich durch 
Kontakt zum Stura weiß.

von D. I. (Gast)


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Bei uns an der TechFak liegt der Prüfungszeitraum in den 2 wochen nach 
den vorlesungen und in den 3 Wochen vor Beginn des neuen Semesters 
dazwischen ist nichts.
Aber in 2,5 Monaten habe ich das eh alles hinter mir :) endlich

von Paul (Gast)


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>Und jetzt will man das zur Quasischule machen so das es wirklich nur
>noch eine Hochschule ist...

Was gibt es denn mehr als eine Hochschule, wenn es angeblich zur 
Hochschule gefallen ist. Eine Uni ist genauso eine Hochschule wie eine 
FH.

von Mehrwert (Gast)


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Anwesenheitspflicht bei Aktivitäten, bei denen die Ressourcen knapp 
sind, kann ich nachvollziehen, zum Beispiel Laborpraktika. Wer sich 
angemeldet hat soll gefälligst auch kommen. Genauso natürlich für die 
Prüfungen. Anwesenheitspflicht in Vorlesungen und Übungen kann ich eher 
nicht nachvollziehen.

Einige meiner Professoren waren solche Kotzbrocken, dass es für die 
eigene Leistung eher schädlich war sich deren Vorlesungen anzuhören. 
Dort demotivierten sie nur die Studenten und faselten unzusammenhängend. 
Ein gutes Fachbuch, ein altes Vorlesungsskript und die alten Klausuren 
waren die besseren Lernquellen.

Momentan gibt es ziemlich viel Gejammer über die ZwangsEx von 
Langzeitstudenten die noch in Diplom-Studiengängen stecken. Das fällt 
für mich ebenfalls unter Resource-Management. Wer in X-Jahren seinen 
Abschluss nicht auf die Reihe bekommen hat, hat irgendwann Pech gehabt.

Worauf es hinauslauft ist ob und wie die Hochschule die "Verpflichtung 
zum ordnungsgemäßen Studium" (enthalten in praktisch jedem 
Landeshochschulgesetz) kontrolliert und wie sie "ordnungsgemäß" 
definiert.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Da Anwesenheitspflicht rechtlich nicht zulässig ist und 
verständlicherweise auch nicht als erbrachter Leistungsnachweis für 
einen Abschluss gelten kann, wurde es an unserer Uni durchweg so gelöst:
Anwesenheitspflicht weg, dafür eine harte Klausur, durch die 80 % 
durchfallen, sowie eine schriftliche Ausarbeitung und eine mündliche 
Verteidigung als Zulassung zur Klausur.

Dazu muss man sagen, es handelte sich z. B. um Mathematik für die 
nichttechnischen Studiengänge. Die hatten bis dato nämlich nur eine 
Anwesenheitspflicht. ;)

Bei den Praktika gilt eigentlich das Gleiche. Es sind zwar Labortermine 
vorgesehen, der Student kann aber Ausweichtermine vorschlagen, bzw. das 
Labor nutzen, wenn gerade frei ist und Aufsichtspersonal da. Am Ende 
zählt nur der Bericht oder die Präsentation. Ganz einfach.

Eigentlich sollte das Bafög höher sein. Es sollte jeder Student bekommen 
und es sollte Studiengebühren geben. Da kann sich dann jeder raussuchen, 
welche Dienstleistungen an seiner Uni bucht.
Beispiel:
 BaFöG: 5000 €/Monat
 Grundgebühr Studium: 1000 €/Monat
 Besuch einer 90-min-Einheit Vorlesung höhere Mathematik: 70 €
 Einzelgespräch mit Prof: 200 €/Stunde
 Einzelgespräch mit Übungsleiter 150 €/Stunde

Da müsste das Personal sich bemühen höchste Qualität zu liefern. Das 
Argument: "Vorlesung ist ja kostenlos. Das ist eine reine Gefälligkeit 
vom Prof." würde dann nicht mehr ziehen!

von Facharbeiter (Gast)


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Hallo,

Paul schrieb :
"Ein Facharbeiter hat immer die Möglichkeit beim Eintreten komplizierter 
Dinge, die Sachewegzudelegieren zum Meister. Scheitert er, delegiert er 
es an den Ingenieur."

- LOL  -

Schonmal Schichtdienst gemacht ?
Über die Feiertage (Weihnachten / Ostern /ect.)in der 
Fahrzeuginstandhaltung bei der Stadtbahn oder bei einen anderen 
öffentlichen Nahverkehrsdienst einer Großstadt gearbeitet?

Oder frag mal einen Betriebsschlosser / Elektriker (Mechatroniker) ob er 
bei einen schwierigen Problem in der Nachtschicht / Wochenende seinen 
Meister oder einen Ingenieur ansprechen kann...
Eventuell bei den "ganz großen"  (Ford, Bayer etc.) aber anstonsten:
Du (deine Schichtgruppe) muß da durch und die Sache ans laufen bringen.

mfg

   "Facharbeiter"

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Moin,

wichtig ist, was in der Prüfungsordnung steht. Generell gibt es keine 
Pflichtveranstaltungen. Das kann von PO zu PO schon mal geregelt sein. 
Wer Zweifel hat, einfach in seiner PO nachschauen und ggf. zum Prof 
laufen.
Ich habe vor kurzem Informatik studiert und mir wollten einige Profs - 
bzw. deren WiMi Pflichtveranstaltungen mit Testat und ggf. 
Nichtzulassung der Klausur bei Nichtbestehen weissmachen. Meine PO 
wusste davon garnichts. Ein kurzes Telefonat mit dem Prüfungsamt stellte 
klar, dass ich nur ordnungsgemäß eingeschrieben sein muss und ich kann 
dann alle Klausuren schreiben. Kein Prof der Welt kann da reinfuschen! 
Also, PO ist bindend...
Rosa

von InfoKA (Gast)


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In meinem Studiengang (Informatik, Uni, Bachelor-System) gab es das nur 
bei Seminaren oder Praktika - diese Formen der Lehrveranstaltung war 
aber eher die Ausnahme von der Regel, dominiert hat die Vorlesung, die 
dann mit einer schriftlichen oder mündlichen Prüfung abgeschlossen wurde 
und für die man nicht anwesend sein musste.

Allerdings habe ich einige Freunde die irgendwelche 
Geisteswissenschaften (Germanistik, Kunstgeschichte etc.pp) 
studieren/studierten, bei denen die Anwesenheitspflicht die Regel war, 
mit den berühmten Unterschriftslisten, auf denen eh niemand kontrolliert 
hat, wer und wie da unterschrieben hat.

von wurst (Gast)


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An der TU Darmstadt war damals bei den Prüfungen anwesenheitspflicht. 
Weiß nicht ob das heute auch noch so ist.

von Paul (Gast)


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>Schonmal Schichtdienst gemacht ?
>Über die Feiertage (Weihnachten / Ostern /ect.)in der
>Fahrzeuginstandhaltung bei der Stadtbahn oder bei einen anderen
>öffentlichen Nahverkehrsdienst einer Großstadt gearbeitet?

Dann war das Problem nicht groß genug. Sonst wäre es liegengeblieben, 
oder ihr hättet den Meister/Vorgesetzten aus dem Bett geklingelt. ISt 
ähnlich wie bei der Krankenschwester: kleines Problem: Machen wir selber 
oder sitzen es aus. Großes Problem: Wir klingeln den Arzt aus dem 
Schlaf. Auf jeden Fall wird einem Facharbeiter - wie der Schwester - 
seine Kompetenzgrenze beigebracht: Wenn es nicht mehr geht, Vorgesetzten 
fragen. Einen Akademiker bildet man dahin aus, daß er sich selber helfen 
(durchbeißen) muß. Wenn der Patient am Verbluten ist, wen soll der 
Notarzt anrufen? Die Schwester?

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan Helmert schrieb:
> Da Anwesenheitspflicht rechtlich nicht zulässig ist

Unsinn. Es kann zum Beispiel so geregelt sein, dass die Teilnahme an 
einem Labor und das erfolgreiche Absolvieren der dortigen Messungen, 
eines Schaltungsaufbaus etc. die Voraussetzung für die Teilnahme an der 
Abschlussklausur in dem betreffenden Fach ist. Rechtlich ist daran 
nichts zu beanstanden.

von yannik23 (Gast)


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" Rechtlich ist daran
nichts zu beanstanden."

"Unsinn"

Kannst du das mit Quellen belegen? (Und bitte jetzt keine Website auf 
der steht, dass das dort so gehandelt wird!)
Ich meine richtige rechtsverbindliche Quellen!(In einen Paper kann man 
auch nicht schreiben "Meine HS macht das schon immer so, also ist das 
rechtens und richtig!")

von Massehasser (Gast)


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@yannik23

In der Medizin ist zum Beispiel die Approbationsordnung für Ärzte
maßgebend in der zur Erlangung von Scheinen die "regelmäßige und
erfolgreiche Teilnahme" an bestimmten Lehrverantaltungen vorgeschrieben
ist. Exakt so ist der Wortlaut auch auf den Scheinen zu finden.
Fehlzeiten von mehr als 20% führen automatisch zum nicht erlangen
des Scheins.

von Mark B. (markbrandis)


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yannik23 schrieb:
> " Rechtlich ist daran
> nichts zu beanstanden."
>
> "Unsinn"
>
> Kannst du das mit Quellen belegen? (Und bitte jetzt keine Website auf
> der steht, dass das dort so gehandelt wird!)
> Ich meine richtige rechtsverbindliche Quellen!(In einen Paper kann man
> auch nicht schreiben "Meine HS macht das schon immer so, also ist das
> rechtens und richtig!")

Beispiel Sachsen-Anhalt:
http://hastuzeit.de/uploads/2010/03/Antwort-Anfrage-Anwesenheitspflicht.pdf

Daraus geht hervor, dass eine verpflichtende Teilnahme an bestimmten 
Übungen sehr wohl zulässig ist. Allerdings gilt auch hier: Das 
Hochschulgesetz kann in jedem Bundesland anders ausfallen.

von yannik23 (Gast)


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Und Quelle ist http://hastuzeit.de (dort ist auch das Dokument 
hinterlegt), sehen so auch eure Quellen angaben bei wissenschaftlichen 
Arbeiten aus?
Ich vermute jetzt das die Quelle das Dokument nicht verfälscht hat aber 
wirklich rechtsverbindlich ist das alles nicht!
Das ist als würde man in einen Paper/Thesis auf irgend eine kleine 
Privatseite verweisen.

"Aus Sicht der Landesregierung gibt" -> das macht es natürlich sehr 
rechtsverbindlich;D

von yannik23 (Gast)


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Du hast deinen Beitrag editiert - es wäre schon wenn du das kenntlich 
amchen würdest!
Der Link zuerst nicht auf das Dokument direkt verwiesen!

von yannik23 (Gast)


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sondern auf http://hastuzeit.de/2010/anwesenheitspflicht-vorlesungen/
(auch dieses Vorgehen ist mehr als zweifelhaft - es ist doch nicht 
zuviel verlangt kenntlich zu machen wenn man Beiträge im nachher ein 
editiert!)

von Hick-Hacker (Gast)


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wenn du rechtsverbindliche aussagen willst, wende dich an einen 
rechtsanwalt.

von Studienrat Schmidt (Gast)


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Wenn ich so manches Posting lese, wundert es mich nicht, daß so viele 
akademische Gehirnamputierte Wissensspastiker umherlaufen.
Normalerweise gehört das lückenlos kontrolliert, und wer nicht anwesend 
ist und keine Bestätigung dafür vorlegen kann der fliegt.

von Rü Pel (Gast)


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Bleibt alle schön von den Vorlesungen fern. Wir haben schon genug 
Akademiker und Jobs in niederen Gehaltsgruppen werden immer gesucht, da 
habt ihr dann auch Zeit, während der große orangenfarbene LKW wendet, 
euch an eure tollen Parties zu erinnern.

von yannik23 (Gast)


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Hick-Hacker: Es geht um eine akademische Arbeitsweise!Man kann in einen 
Paper auch nicht jede Hobby-Seite als Quelle angeben! (Und dann im nach 
herein den Text modifizieren etc. ohne Darauf hinzuweisen das es nicht 
eine abänderte Version ist(also nach dem peer review) )

von Joseph Darmkrank (Gast)


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Rosa-Kleidchen schrieb:
> Kein Prof der Welt kann da reinfuschen!
> Also, PO ist bindend...
> Rosa

Dann lässt er dich dreimal in einer mündlichen Prüfung durchfallen - wir 
hatten solche Profs - wer nicht nach den Regeln des Profs tanzen wollte, 
flog raus. Zum Glück gab es aber nur Einen von der Sorte und das wussten 
alle vorher. Einige meinten aber arrogant auftreten zu können und deren 
Studium war schnell beendet (und das wegen so einem Scheiss wie BWL).

von Mark B. (markbrandis)


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yannik23, überleg doch mal. Wenn man z.B. in einem Messtechnik-Labor 
lernen soll, wie man mit einem Oszilloskop Spannungen und Frequenzen 
misst, wie soll das denn ohne Anwesenheit gehen? Es hat nun mal nicht 
jeder ein Oszi daheim.

von Andreas D. (rackandboneman)


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@Studienrat die Arroganz, Anwesenheit mit Kompetenz oder Lernerfolg 
gleichzusetzen ist das verd.... Problem und nicht die Lösung!

von yannik23 (Gast)


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Mark Brandis:
"Unsinn.[...] Rechtlich ist daran
nichts zu beanstanden."


Mark Brandis: Du hast nicht verstanden um was es geht. Du hast eine 
Behauptung aufgestellt und hast diese nicht belegt!
Ich habe nie behauptet das es keine Pflichtveranstaltungen gibt oder das 
diese rechtlich legitim sind!Ich habe lediglich gesagt das es unseriös 
ist solche Behauptungen aufzustellen und diese dann nicht zu belegen!

von Mark B. (markbrandis)


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Forderst du auch mit der gleichen Vehemenz einen Beleg von Stefan 
Helmert, der die ursprüngliche Behauptung aufgestellt hat? Nein? Ehrlich 
gesagt ist es mir langsam zu blöd. Du kommst einem vor wie ein 
Fünfjähriger, der seinen Vater fragt warum der Himmel blau ist, und mit 
der Antwort nicht zufrieden ist und unbedingt eine bessere haben will.

von ex-student (Gast)


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Bei uns wars so, dass keine Anwesenheitspflicht war.
Jedoch vorlesungsbegleitende Labors als Klausurzulassung abgehandelt 
wurden und somit indirekt eine Anwesenheitspflicht vorhanden war.
Aber mals ganz ehrlich: Entweder ich will studieren und muss 
mittlerweile ja bei der Bewerberanzahl fast dankbar sein Vorlesungen 
besuchen zu dürfen, oder ich geh eben Party machen. Wobei das Eine das 
Andere keineswegs ausschließt. Hab ich selbst 5 Jahre so gemacht.

von yannik23 (Gast)


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Mark Brandis:
"Unsinn.[...] Rechtlich ist daran
nichts zu beanstanden."

Nein, Fordere ich nicht - du hast halt als letzter geschrieben.
Fakt ist du hast eine Behauptung aufgestellt "Unsinn.[...] Rechtlich ist 
daran nichts zu beanstanden." und wenn man dich fragt diese zu belegen, 
kommt nichts (Und ja auch von der anderen Seite wurde eine Behauptung 
aufgestellt - aber hättest du deine Behauptung belegen können wäre seine 
automatisch wiederlegt gewesen!)
Fakt ist das ist, dass das sehr unakademisch ist! Man sollte bei seinen 
Aussagen/Behauptungen (auch im Inet) die selbe Sorgfalt walten lassen 
wie auch auch bei seinen anderen Arbeiten!

von Mark B. (markbrandis)


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Jawohl, Herr Oberakademikführer. Melde gehorsamst, dies kommt nicht 
wieder vor!

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Dann lässt er dich dreimal in einer mündlichen Prüfung durchfallen - wir
>hatten solche Profs - wer nicht nach den Regeln des Profs tanzen wollte,
>flog raus. Zum Glück gab es aber nur Einen von der Sorte und das wussten
>alle vorher. Einige meinten aber arrogant auftreten zu können und deren
>Studium war schnell beendet (und das wegen so einem Scheiss wie BWL).
Das kommt vor. Allerdings würde ich dann, wenn es hart auf hart kommt, 
mit 'nem Rechtsbeistand in die mündliche gehen, nur um den Typen dann zu 
ärgern. Dannach würde ich abwägen. Ich kann mir vorstellen, dass bei 
einer Rechtswidrigkeit die Profs richtig Ärger bekommen...
Rosa

von tief im westen (Gast)


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Nur bei den sogenanten Praktikas. Also wo der Student selber was im 
Labor messen und auswerten sollte. Dann bei zwei von drei 
Softskillfächern wobei einem von diesen dann auch keine kontrolle 
stattgefunden hat. Es war aber eigentlich Anwesenheitspflicht. Also dem 
Dozent hätte es jederzeit zugestanden die Anwesenheit zu kontrollieren 
wurde aber nie gemacht.

von Random (Gast)


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Uni Informatik (Bachelor/Master):

Bei allen Vorlesungen keine Anwesenheitspflicht - war jedoch ratsam 
zumindest zu den Übungen zu gehen. Vorlesungen selber habe ich auch 
oft/meist ausfallen lassen - außer es gab einen wirklichen Zugewinn 
durch die Erklärungen des Profs oder der Prof wollte kein Skript 
rausrücken.

Ansonsten war bei Labor/Projekten natürlich Anwesenheitspflicht.

von Purzel H. (hacky)


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>ich find die regelung selbst aber sinnvoll, denn das hält IMHO die
versagequoten in den klausuren kleiner.

Eine Schule, die etwas elitaer daherkommen will benoetigt aber eine hohe 
Versager Quote.

von Daniel F. (df311)


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Random schrieb:
> Uni Informatik (Bachelor/Master):
>
> Bei allen Vorlesungen keine Anwesenheitspflicht - war jedoch ratsam
> zumindest zu den Übungen zu gehen. Vorlesungen selber habe ich auch
> oft/meist ausfallen lassen - außer es gab einen wirklichen Zugewinn
> durch die Erklärungen des Profs oder der Prof wollte kein Skript
> rausrücken.
>
> Ansonsten war bei Labor/Projekten natürlich Anwesenheitspflicht.

bei mir wars ähnlich (uni informatik) - in den vorlesung konnte man 
kommen/gehen ob und wie man wollte. 
übungen/proseminaren/seminaren/praktika und wie die dinger sonst noch 
hießen hatten meistens einen "immanenten prüfungscharakter" - hier wurde 
die leistung während des gesamten semesters benotet, dafür gab es 
praktisch nie klausuren in diesen fächern...

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Irgendwann werdet ihr noch für euer AnwesenheitsRECHT kämpfen...

von Ulli N. (Gast)


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yannik23 schrieb:
> Fakt ist das ist, dass das sehr unakademisch ist!

Na ja, dieser Satz ist auch nicht sehr akademisch. Ausserdem scheinst du 
Superakademiker noch nie was von dem Unterschied zwischen "das" und 
"dass" gehört zu haben und beim Thema Kommasetzung warst du vermutlich 
"Party machen". Wenn deine Sorte die nächste Generation unserer 
Akademiker ist, dann sehe ich ziemlich schwarz für meine Rente.

von TUM-Student (Gast)


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Ich hab mich erstmal am Kopf gekratz, als ich die Diskussion hier 
gelesen habe:
Erstens ist es völlig egal woher man das wissen hat. Hauptsache man 
besteht die Prüfung. Der Besuch der Vorlesung und der ZÜ hilft (mir) da 
ungemein, aber andere bringen sich das lieber aus Büchern bei. Jedem das 
seine.

Abschweifen:
Ich denke Studium sollte eigeniniziative und selbständiges Arbeiten 
vermitteln und erst in zweiter Linie das Fachwissen - wobei da bei (uns) 
mir leider zuviel reproduzieren dabei ist. Kreativität und Forscherdrang 
(nicht Bastlerdrang) wird da eher nicht gefördert.

Fazit: An der Uni wo man die Studenten zum Besuch der Vorlesung zwingt, 
da wechselt man lieber auf eine "gescheite" Uni. Vorausetzung ist aber 
genügend "sich-selbst-in-den-Hintern-treten" - viele schaffen das nicht. 
Nicht desto letzt haben bei uns 700 Studenten angefangen - nach vier 
Semestern sind wir "noch" 320.

von Gästle (Gast)


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Anwesenheitspflicht gab es bei uns nur bei Fremdsprachen, wo viel Wert 
auf die praktische Anwendung gelegt wurde und keine schriftliche Prüfung 
vorgesehen war sowie bei Laborübungen. Unterschriften mussten aber nie 
geleistet werden. Der Besuch der Vorlesungen war freigestellt, man tat 
aber gut daran sich regelmäßig sehen zu lassen. Auch weil bei uns alles 
ein paar Nummern kleiner war als in Freiburg. Dadurch war es den 
Dozenten auch möglich auf Fragen direkt einzugehen.

Wichtiger als die Vermittlung von Fachwissen ist das Erlernen eine 
selbständigen Lern- und Arbeitsweise. Denn nichts vergeht schneller als 
Fachwissen.

Und hier liegt der Nachteil der Bologna-Reform: Es gibt zu viel 
Vorlesung und zu wenig Praxis. Die Studenten werden nicht zu eigener 
Arbeit angehalten, sondern lernen den Vorlesungsstoff auswendig, gehen 
zur Prüfung und nach 3 Wochen ist das meiste wieder vergessen. Das ist 
jetzt kein Früher, da wo wir noch jung waren... Gejammere, ich habe die 
ersten Bachelors live miterlebt. Die hatten z.B. die gleiche 
Chemievorlesung, aber wir hatten im Diplomstudiengang noch ein 
Laborpraktikum dazu.

Bei knappen Kapazitäten ist eine Anwesenheitskontrolle sicherlich 
angebracht damit auch wirklich diejenigen zum Zug kommen denen es 
wirklich ernst ist. Vielleicht ist diese Problem in den 
Geisteswissenschaften einfach ausgeprägter.

von Rex Gildo jr. (Gast)


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Moinsen !

Ulli N. schrieb:

>Wenn deine Sorte die nächste Generation unserer
>Akademiker ist, dann sehe ich ziemlich schwarz für meine Rente.

Studienrat Schmidt schrieb:

>Wenn ich so manches Posting lese, wundert es mich nicht, daß so viele
>akademische Gehirnamputierte Wissensspastiker umherlaufen.
>Normalerweise gehört das lückenlos kontrolliert, und wer nicht anwesend
>ist und keine Bestätigung dafür vorlegen kann der fliegt.

Wenn ich mich an mein Studium zurückerinnere, war ein großer Anteil der 
sog. Gehirnamputierten im Lager der Profs zu finden.

Ein Prof. kurz vor der Pensionierung, hatte nach 45 Minuten Vorlesung 
meistens keinen Bock mehr. Er schickte alle in die Pause, mit den Worten 
"Gehet hin in Frieden!". Die Klausuren waren dann Kopien der alten 
Klausuren, nur mit anderen Zahlenwerten. Der Rest Satz für Satz 
identisch.

Ein anderer Prof. hatte eine eigene Firma, und kam mindestens 30 min zu 
spät zur Vorlesung. Wo er dann, wenn es sehr spät wurde, mit Bierflasche 
in der Hand Vorlesung hielt ( kein Witz !!!)

Eine Mathevorlesung wurde gesplittet. 2 Profs teilten sich dabei die 
Vorlesung. Beide hatten die Gemeinsamkeit ihr Skript komplett 
abzuschreiben. Am Ende der Vorlesung wurden dann mehrere Aufgaben 
angeschrieben, beim nächsten Termin dann noch die Lösung an die Tafel, 
das wars.

Unvergessen auch unser Dekan, der statt Vorlesung zu halten ,lieber über 
den Möbelgeschmack deutscher Akademiker sinnierte. Oder sich über 
C´T-Leser lustig machte.

Klar gab es auch super Profs mit tollen Vorlesungen, aber so ein(e) 
Gewäsch/Idiotie muss ich mir als Student nicht antun.

Grüße

Rex

von Rex Gildo jr. (Gast)


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PS: Eine Ausnahme gab es.

Ein Prof für VWL und BWL ( Wahlpflicht ), welcher glatt als der Peter 
Frankenfeld der deutschen Profszene durchging. Stoff nebenbei 
vermittelt/runtergebetet, der Rest waren knallharte Oneliner und 
Schenkelklopfer vom allerfeinsten :)

von yannik23 (Gast)


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Ulli N. : peer-review/paper findet nicht in deutsch statt! Es hat schon 
Gründe weshalb die international renommierten Hochschulen ihre Kurse in 
Englisch anbieten und nicht in irgendwelchen Bauernsprachen...
Besuchst du überhaupt eine Hochschule oder eine Bildungseinrichtung die 
nach der 9 Klasse beendet ist?

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