Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Spiegel, die dritte: "Wir wurden aussortiert"


von Aktionär (Gast)


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Der dritte Artikel innerhalb kürzester Zeit:

http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,785005,00.html

Da bleibt einen die Spucke weg, aber der Spiegel wandelt sich gerade zu 
einem belanglosem Medium. Nun habe ich bei spiegle.de zehn Jahre gelesen 
und werde es wohl bald einstellen.

Es steht mittlerweile 2:1 für die These, der Fachkräftemangel sei eine 
Lüge.

von Ich (Gast)


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Ein schöner Artikel.

von Axel (Gast)


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Ein dämlicher Artikel.

Erinnert irgendwie an die Berichte über die ach so armen Hartz4ler, die 
ihren Kindern kein Brot in die Schule mitgeben können, bei denen im 
Hintergrund der 42 Zoll Flatscreen läuft und der Aschenbecher 
überquillt.

Da fragt man sich dann auch, ob die Aussage sich nicht ins Gegenteil 
verkehrt, wenn man es nicht schafft, vernünftige Beispiele zu finden.

Gruss
Axel

von dreifragezeichen (Gast)


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Wurde gestern schon mal angesprochen:
Beitrag "Fachkräftemangel ist nichts als Lüge"
2x

warum jetzt zum dritten Mal ???

von Mine Fields (Gast)


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Klar findet man wieder ein paar Einzelfälle, über die man schön 
berichten kann. Das sind die Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Zwei 
der Fälle sind eigentlich gar keine Ingenieure mehr, sondern eher der IT 
zuzuordnen, wo man viel eher mit Quereinsteigern zu tun hat. Dort gibt 
es natürlich keinen Mangel.

Die anderen Beispiele zeigen einfach nur, dass die aktuelle Aktion der 
Bundesregierung, Einwanderer ins Land zu holen, bei den Firmen gar nicht 
so gut ankommen wird.

Bei dem Fall aus Belgien kommt noch dazu, dass es nicht so klingt, als 
hätte er großes Interesse, deutsch oder englisch zu lernen - nur weil es 
sein alter Arbeitgeber akzeptiert hat. Da ist man dann wohl irgendwo 
selbst schuld.

Und dass jemand mit weniger als 3 Jahre bis zur Rente nicht mehr 
eingestellt wird halte ich auch noch für nachvollziehbar. Als 
Selbstständiger für Einzelprojekte oder als Gastdozent an Hochschulen 
könnte der aber sicherlich noch an Beschäftigung kommen, auch über das 
Rentenalter hinaus. Allerdings hat der Herr auch Authoritätsprobleme, 
wie man aus dem Satz mit dem 20 jährigen Sachbearbeiter rauslesen kann. 
Was macht der wohl mit seinem 35 jährigen Abteilungsleiter in einer 
Firma?

von Christian B. (casandro)


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dreifragezeichen schrieb:
> warum jetzt zum dritten Mal ???

Das frage ich mich auch immer. Ich denke, es gibt da so ein paar Themen 
in Bevölkerungsschichten, die immer für viel Diskussion sorgen, 
unabhängig davon was real ist. Bei Politikern ist das beispielsweise der 
Terrorismus.

Da sich diese Diskussionen immer um Beispiele drehen kann man beliebig 
in beide Richtungen diskutieren, ohne irgendwie neue Einsichten zu 
gewinnen. Man kann im Extremfall sogar immer die selben Punkte stupide 
wiederholen, über Jahre hinweg, ohne dass man nachdenken muss. Das ist 
einfach bequem.

Interessant wäre die Diskussion erst, wenn man aussagekräftige 
Statistiken hätte.

von Ich (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> Interessant wäre die Diskussion erst, wenn man aussagekräftige
> Statistiken hätte.
>

Der VDI veröffentlicht doch jeden Monat eine Statistik, wieviele offene 
Ingenieurstellen es gibt.
Ist das nicht aussagekräftig genug?

Es gibt Statistiken des Bundesamtes für Statistik für alles mögliche, 
Durchschnittsverdienste von Ingenieuren, etc.

Die Arbeitslosenstatistik sind auch immer sehr aussagekräftig.

Ursache der ganzen Diskussionen ist doch, das man viele dieser 
Statistiken in den Müll treten kann.

Wieviele Stellenangebote der Agentur für Arbeit sind mehrfach durch 
unterschiedliche Dienstleister (Zeitarbeit) eingestellt.
Ein Kunde sucht, X Firmen versuchen diese Stellen zu besetzen.

Zum Artikel, Absagen durch Azubis habe ich auch schon bekommen und ich 
habe einen sehr gängigen deutschen Namen.
Ich bin froh, wenn sich die Firma überhaupt rührt und mir zumindest eine 
automatische Eingangsbestätigung schickt.

von Uwe1164 (Gast)


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Ich glaube, die bauen einen großen Printmediums-Artikel. Deshalb 
behaupten die mal irgendwas, und beobachten die Reaktionen im Forum.
Dann behaupten die was anderes, und beobachten nochmal die Reaktionen im 
Forum.
Die Wahrheit ist ja, dass es einen Fachkräftemangel GIBT (irgendwie... 
jedenfalls an PERFEKTEN, BILLIGEN Fachkräften. Also eine Fülle von 
Einzelfällen --> Regel?) Die werden hier jetzt mal einige exemplarisch 
aufgezählt.

Und das ist auch der Grund, weshalb ich Jammerthreads wie hier positiv 
finde. Es kann doch nicht sein, dass diese ganze Problematik den 
Industrielobbyisten überlassen wird, die die Politiker bearbeiten, und 
denen ihre Meinung als Vollzeitjob tagtäglich einflüstern. Es wurde doch 
schon oft gesagt, dass Ingenieure keine Lobby haben (VDI? Pah...)
Dabei sind Ingenieure doch Techniker, und sind bestimmt im Internet sehr 
aktiv.

Jetzt macht sich endlich mal ein etabliertes Massenmedium mal auf, und 
versucht das Thema ganz groß zu untersuchen. Nicht nur einen kleinen 
Artikel zu veröffentlichen, sondern mittlerweile DREI in rascher Folge.
Jetzt schauen die, ob die richtig liegen.

Liebe Leute, unterstützt doch jetzt mal den SPIEGEL. In diesem letzten 
Artikel kann man sehen, wie das passieren kann. Die Situation besteht 
aus vielen(!) Einzelfällen. Schildert Eure Sicht im SPON-Forum. Wenn die 
genügend Material haben und sehen, dass hier ein Problem ist das bisher 
einfach übersehen wurde, werden die das groß veröffentlichen. Aber die 
brauchen halt Munition.

Verdammt: DAS ist doch (wieder mal) die Gelegenheit...

von Dipl ING ( FH ) (Gast)


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> Interessant wäre die Diskussion erst, wenn man aussagekräftige
> Statistiken hätte.

Es gibt etwa 6-700000 Ingenieure und etwa 45 000 Absolventen pro Jahr

Das macht pro Nase etwa 15 Jahre Berufstätigkeit , was so auch in etwa 
stimmt

Mit 40 ist man ja schliesslich zu alt für den Arbeitsmarkt in De ..

von .NET-Entwickler (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Zwei der Fälle sind eigentlich gar keine Ingenieure mehr, sondern eher der
> IT zuzuordnen, wo man viel eher mit Quereinsteigern zu tun hat. Dort gibt
> es natürlich keinen Mangel.

Doch, gibt es, wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe. 
Zumindest in unserer Firma, obwohl dort fast nur Quereinsteiger 
beschäftigt sind. Ich als einziger Dipl.-Inf. nach der FH vor 1,5 Jahren 
dort angefangen.
Nächsten Monat kommt noch ein Dipl.-Inf. frisch von der Uni. Aber gute 
und erfahrene .NET-Entwickler bekommt die Firma nicht. Dürfte aber auch 
an der Firma selbst liegen. KMU, Provinz, mittelmäßige bis 
unterdurchschnittliche Bezahlung, hohe Fluktuation. Ich will auch nicht 
ewig dort bleiben.

von .NET-Entwickler (Gast)


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> Ursache der ganzen Diskussionen ist doch, das man viele dieser
> Statistiken in den Müll treten kann.

Ich verfolge die Jobbörse der AA seit zwei Jahren. Tatsache ist 
jedenfalls folgendes: Vor zwei Jahren, also während der 
Wirtschaftskrise, lag das Verhältnis von Bewerberprofilen zu 
Stellenangeboten bei 6, heute liegt es bei 3,58. So niedrig wie noch nie 
in den letzten zwei Jahren.


> Wieviele Stellenangebote der Agentur für Arbeit sind mehrfach durch
> unterschiedliche Dienstleister (Zeitarbeit) eingestellt.
> Ein Kunde sucht, X Firmen versuchen diese Stellen zu besetzen.

Kann sein. Aber auch nicht jeder Bewerber in der Jobbörse ist 
arbeitslos. Ich habe vor einigen Monaten auch ein Bewerberprofil 
reingestellt, weil ich die Firma wechseln wollte. Arbeitslos oder 
gekündigt war ich nicht.

von Torsten (Gast)


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interessanter Artikel. Allerdings muss man sich die Lebensläufe genauer 
ansehen.

Im Artikel werden eher Extremfälle genannt, z.B. Leute aus 
strukturschwachen Gegenden Ostdeutschlands, Akademiker aus dem Ausland, 
wo eine deutsche Firma die Qualität des Abschlusses oft nur schwer 
einschätzen kann. Mit hat selbst ein russischer Student ( kein 
Deutsch-Russe, sondern echter Russe der hier studiert ), dass selbst ein 
4,0 Diplom aus Deutschland dort hoch anerkannt wird, weil es an vielen 
Unis in Russland heute gang und gäbe ist gegen Schmiergeld gute Noten zu 
bekommen.

Der "typische" Ingenieur, sagen wir mal zwischen 30 und 50, der an einer 
deutschen Hochschule studiert hat und in Westdeutschland arbeit sucht, 
war im Spiegel Artikel nicht zu finden. Natürlich ist es für jeden 
dieser einzelnen Arbeitslosen sehr traurig. Aber wenn man den Artikel 
mal positiv sieht, zeigt das doch, dass man als Ing meist nur Probleme 
am Arbeitsmarkt hat, wenn man Ü50 ist, im Ausland studiert hat oder in 
strukturschwachen Gegenden wohnt. Insbesondere, dass es Ings ab 50 
schwer haben, finde ich persönlich echt schlimm, werde ja auch nicht 
jünger.

Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen sind aber das Luxusprobleme ! 
andere Leute die auch eine qualifizierte Ausbildung haben, die in 
Westdeutschland wohnen und nicht über 50 sind, finden gar nichts.

von Uwe1164 (Gast)


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> Kann sein. Aber auch nicht jeder Bewerber in der Jobbörse ist
> arbeitslos. Ich habe vor einigen Monaten auch ein Bewerberprofil
> reingestellt, weil ich die Firma wechseln wollte. Arbeitslos oder
> gekündigt war ich nicht.

Jetzt kannst Du nur hoffen, dass ANONYMUS nicht Deinen Account hackt 
(oderwerauchimmer). Dann würde ein dummer(!) AG Dich schon auf die 
Abschussliste setzen.

von Christian B. (casandro)


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Ich schrieb:
> Der VDI veröffentlicht doch jeden Monat eine Statistik, wieviele offene
> Ingenieurstellen es gibt.
> Ist das nicht aussagekräftig genug?

Nein, ist es nicht. Das Problem ist, und das ist so denke ich 
unstrittig, dass es auch Absolventen gibt, die unbrauchbar sind. Die 
Interessante Frage wäre somit eher, ob man Karriereverläufe in 
Kategorien packen kann, und wenn ja, wie sehen die Durchschnitte in den 
Kategorien aus.

Die reine Zahl der offenen Stellen sagt sehr wenig aus. Ebenso wie die 
Zahl der "Ingenieure" ohne Job.

Interessant wäre beispielsweise eine Studie die die Bastelaktivität vor 
ende des Studiums mit den Berufschancen danach korreliert.

von .NET-Entwickler (Gast)


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Uwe1164 schrieb:
> Jetzt kannst Du nur hoffen, dass ANONYMUS nicht Deinen Account hackt
> (oderwerauchimmer). Dann würde ein dummer(!) AG Dich schon auf die
> Abschussliste setzen.

Warum sollte mich jemand auf die Abschussliste setzen? Steht doch in den 
Geschäftsregeln der Jobbörse, dass dort jeder sein Profil reinstellen 
darf. Nicht nur Arbeitslose.

von .NET-Entwickler (Gast)


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Ach so, du meinst Anonymus würde meinem Arbeitgeber mitteilen, dass ich 
einen neuen Job suche? Keine Problem, mein Arbeitgeber wusste Bescheid, 
dass ich die Firma wechseln will. Vielleicht haben die mich anhand des 
Profils sogar erkannt.

von Uwe1164 (Gast)


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.NET-Entwickler schrieb:
> Ach so, du meinst Anonymus würde meinem Arbeitgeber mitteilen, dass ich
> einen neuen Job suche?

(Verdammt, ich glaube, ich bin paranoid.)

von Nicht-Alfons (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Bei dem Fall aus Belgien kommt noch dazu, dass es nicht so klingt, als
> hätte er großes Interesse, deutsch oder englisch zu lernen - nur weil es
> sein alter Arbeitgeber akzeptiert hat. Da ist man dann wohl irgendwo
> selbst schuld.

Klingt nicht so ??!? Wenn er aus Belgien kommt und dort studiert hat, 
spricht er vermutlich drei Sprachen - und versteht Deutsch. Und das war 
1986. Inzwischen würde ich davon ausgehen, daß er auch ausreichend 
deutsch spricht. Zu der Zeit war er wohl der einzige, der mehrere 
Sprachen konnte. Nur war deutsch war halt noch nicht dabei.

Im Interview hat er es vielleicht erwähnt, um zu unterstreichen, wie 
dringend die Leute damals gesucht wurden und wie flexibel Arbeitgeber 
waren.

Der Artikel enthält deutlich zu wenig Informationen, um zu beurteilen, 
ob jemand nun selbst Schuld trägt, oder nicht.

> Und dass jemand mit weniger als 3 Jahre bis zur Rente nicht mehr
> eingestellt wird halte ich auch noch für nachvollziehbar. Als
> Selbstständiger für Einzelprojekte oder als Gastdozent an Hochschulen
> könnte der aber sicherlich noch an Beschäftigung kommen, auch über das
> Rentenalter hinaus. Allerdings hat der Herr auch Authoritätsprobleme,
> wie man aus dem Satz mit dem 20 jährigen Sachbearbeiter rauslesen kann.
> Was macht der wohl mit seinem 35 jährigen Abteilungsleiter in einer
> Firma?

Und das ist die Arroganz, mit welcher die Wirtschaft mit den 
Arbeitnehmern umgeht. Drei Jahre mögen für einen Unternehmer keine Zeit 
sein. Für jemanden, der vermutlich über Jahrzehnte wertvolle Arbeit 
geleistet hat und durch seine Leistung mit verantwortlich, daß diese 
Firmen noch existieren, ist das etwas anderes. Vom geachteten Ingenieur 
zum H4 Problemfall. Diesen Firmen wünsche ich, daß der 
Facharbeitermangel wirklich eintritt und dann nachhaltig Schmerzen 
verursacht.

So, und dann haben wir noch die Authoritätsprobleme. Mal beim Amt 
gewesen? Die Intelligenten und Fähigen sind keine Fallbetreuer. Die 
sitzen hinten und leisten richtige Arbeit. Ich sehe an zwei Beispielen 
in meiner Umgebung wie das funktioniert. Ich selber hatte das Vergnügen 
fünf Wochen mit dem Verein zusammenzuarbeiten. Im Anschluß an ein spätes 
Aufbaustudium, der nächste Arbeitsvertrag war bereits unterschrieben. 
Kann nicht so kompliziert werden, könnte man meinen.

Als erstes wollte Sie mich zu einer Maßnahme schicken. Inhalt: 
PC-Kenntnisse, Bewerbungen schreiben und H4 Antrag ausfüllen. Entwickle 
seit Jahren Software, Arbeitsvertrag läuft in fast 4 Wochen an, den 
Antrag hatte ich bereits online ausgefüllt und mit einem Mitarbeiter der 
Leistungsabteilung auf Korrektheit und Vollständigkeit überprüft. Da ich 
die Maßnahme sofort abgelehnt hatte, gab es gleich noch einen 
Verwaltungsakt, um mich zu zwingen. Der war rechtswidrig, was mir auch 
später bescheinigt wurde. Aber sie versuchen's halt.

Mit der Sachbearbeiterin wollte ich eine Eingliederungsvereinbarung 
abschließen, damit wir die kurze Zeit vernünftig miteinander umgehen 
können. Das ist vom Gesetzgeber so vorgesehen. Wurde mir später auch 
bescheinigt. Die Unterhaltung verlief dann so, daß sie die EGV nicht 
akzeptieren konnte, da das gegen die übliche Rechtsbelehrung verstoßen 
würde, die überall abgedruckt ist und mir auch gleich gezeigt wurde. 
Darauf entgegne ich, daß die EGV genau diesen Fall regelt, das rechtlich 
so vorgesehen ist und die Belehrung daher nicht zum tragen kommt. Wir 
müssen also nur die oder eine vergleichbare EGV abschließen. Sie darauf, 
aber Sie kann das nicht unterzeichnen, weil es die Rechtsbelehrung 
gibt... Fällt jemandem die Schleife auf?

Wir haben das über drei mal gemacht. Etwas wortreicher, als ich es jetzt 
wiedergegeben habe. Ab dem zweiten mal habe nach jedem Zyklus gelacht. 
Und die Intelligenzbestie hat sich gegen Ende darüber gefreut und 
bemerkt, wie gut es doch ginge und das wir und schon einig werden 
würden. Beim Nasebohren zu tief gestoßen.

Wenn nun jemand eine Familie zu versorgen hat und wohlmöglich jeden Tag 
damit konfrontiert ist, daß seine Kinder ausgegrenzt werden, weil nicht 
genügend Geld reinkommt, dann ist das allerletzte was der noch braucht, 
die dummen Sprüche einer 20 jährigen Sachbearbeiterin. Wenn ich auch 
noch die Verantwortung für eine Familie hätte, hätte ich die SB 
vermutlich - Straftatbestand hin oder her - über's Knie gelegt.

Und ja, dem 35 jährigen Abteilungsleiter soll es nicht besser gehen, 
wenn er nicht mitdenkt. Wer als Führungsperson nicht in der Lage ist, 
die Erfahrung seiner Mitarbeiter zu filtern, kanalisieren und effizient 
zum Einsatz zu bringen, ist für die Stelle ungeeignet. Vermutlich habe 
ich immenses Glück, daß meine Fähigkeiten immer geringfügig über dem 
liegen, was ich unbequem bin (letzteres nimmt zu - deswegen war ich zur 
Sicherheit nachstudieren), aber wenn dem nicht jeden Tag auf's Neue ein 
Riegel vorgeschoben wird, sind wir mitverantwortlich für die Gültigkeit 
des Peter-Prinzips.

von Rainer (Gast)


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Torsten schrieb:
> Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen sind aber das Luxusprobleme !
> andere Leute die auch eine qualifizierte Ausbildung haben, die in
> Westdeutschland wohnen und nicht über 50 sind, finden gar nichts.

Der erste sachliche Betrag seit langem.

Mal ein sehr extremes Beispiel aus der letzten Woche:
Mein Bruder wollte seiner Freundin zum dritten Jahrestag die gesammelte 
Korrespondenz zwischen den beiden in Buchform schenken. Dafür stellte er 
in Süd-West-Deutschland eine Anzeige in eine Jobbörse vom AStA. Text: 
"Suche Hilfskraft für leichte, eigenständige Schreibarbeiten & Layout. 
Heimarbeit. Dauer ca. 20-30h. Gehalt: VHS"

Innerhalb von 2 Tagen ein Dutzend Bewerbungen. Fast durch die Bank 
fertig studierte Geisteswissenschaftler mit vollständigen 
Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf und Zeugnissen. Master, 
Auslandsstudium, keiner mit weniger als 3 Veröffentlichungen. Einer war 
sogar bereit es für 5€/h zu machen.

Die haben Probleme - Nicht wir!

von .NET-Entwickler (Gast)


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Rainer schrieb:
> Innerhalb von 2 Tagen ein Dutzend Bewerbungen. Fast durch die Bank
> fertig studierte Geisteswissenschaftler mit vollständigen
> Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf und Zeugnissen. Master,
> Auslandsstudium, keiner mit weniger als 3 Veröffentlichungen. Einer war
> sogar bereit es für 5€/h zu machen.

Ist doch wirklich bekannt, dass viele Geisteswissenschaften brotlose 
Kunst sind. Aber wenn ihnen einerseits eine 
technisch-naturwissenschaftliche Ausbildung zu schwer ist, sie sich aber 
andererseits zu fein für eine handwerkliche Ausbildung sind, wo sie 
bessere Berufschancen hätten, dann sind sie doch selbst schuld an ihrer 
Lage.

von Mine Fields (Gast)


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Nicht-Alfons schrieb:
> Und das ist die Arroganz, mit welcher die Wirtschaft mit den
> Arbeitnehmern umgeht. Drei Jahre mögen für einen Unternehmer keine Zeit
> sein.

Nein das hat nichts mit Arroganz zu tun. Ein Unternehmen ist nicht die 
Caritas und ein Ingenieur kann in nur drei Jahren 
Unternehmenszugehörigkeit wohl kaum wirtschaftlich sein. Da ist es 
völlig egal, ob er vorher 5 oder 50 Jahre irgendwo anders produktiv und 
fleißig war.

Nicht-Alfons schrieb:
> Und ja, dem 35 jährigen Abteilungsleiter soll es nicht besser gehen,
> wenn er nicht mitdenkt. Wer als Führungsperson nicht in der Lage ist,
> die Erfahrung seiner Mitarbeiter zu filtern, kanalisieren und effizient
> zum Einsatz zu bringen, ist für die Stelle ungeeignet.

Wer neu in die Firma kommt, brauch sich nicht wie die Axt im Walde 
aufführen sondern hat auch mal die Klappe zu halten, auch wenn er 30 
Jahre mehr Erfahrung mitbringt als derjeniger, der etwas zu sagen hat. 
Alles andere ist nur arrogant und dumm.

Das gleiche gilt natürlich auch für die Sachbearbeiter im Arbeitsamt. Es 
zeugt nicht gerade von ausgeprägter Sozialkompetenz, wenn man dort 
ständig aneckt und gleich den Rechtsweg einschlagen muss. Und dann noch 
denkt, es läge nur am Gegenüber.

von .NET-Entwickler (Gast)


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> Wer neu in die Firma kommt, brauch sich nicht wie die Axt im Walde
> aufführen sondern hat auch mal die Klappe zu halten, auch wenn er 30
> Jahre mehr Erfahrung mitbringt als derjeniger, der etwas zu sagen hat.
> Alles andere ist nur arrogant und dumm.

So? Und wenn man weiß, dass das was der Vorgesetzte entscheidet Müll ist 
und sich das Produkt niemals verkaufen lassen wird? Soll man dann seine 
Klappe halten? Habe einen Kollegen, der trotz längerer Erfahrung auch so 
ein Ja-Sager ist und sich von unserem Abteilungsleiter immer an die Wand 
reden lässt, anstatt mal konsequent zu seiner Meinung zu stehen und dem 
Abteilungsleiter zu sagen, dass seine Entscheidung nichts taugt. Nur bei 
Untergebenen bzw. gegenüber denjenigen, von denen er denkt, dass sie 
weniger Erfahrung haben als er und die weniger eloquent sind als der 
Abteilungsleiter, steht er zu seiner Meinung. So gut kommt das beim 
Abteilungsleiter aber auch nicht an, denn der sagt über ihn, er würde 
seine Aufgabenstellungen nicht hinterfragen.

von Mine Fields (Gast)


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Wenn man neu ist schätzt man so etwas oft falsch ein, da man die 
Hintergründe der Entscheidungen nicht kennt. Daran ändert auch die 
Erfahrung nichts, es sei denn man selbst Führungserfahrung.

Und selbst wenn - man darf niemals auf die Schiene "Ich habe mehr 
Erfahrung, deshalb darf ich deine Entscheidungen hinterfragen" kommen. 
Das ist ein persönlicher Angriff, keine sachliche Argumentation mehr.

von .NET-Entwickler (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Wenn man neu ist schätzt man so etwas oft falsch ein, da man die
> Hintergründe der Entscheidungen nicht kennt. Daran ändert auch die
> Erfahrung nichts, es sei denn man selbst Führungserfahrung.

Falsch. Es gibt Fälle, wo jemand mit Erfahrung sofort an seinem ersten 
Arbeitstag erkennt, dass etwas falsch läuft.


> Und selbst wenn - man darf niemals auf die Schiene "Ich habe mehr
> Erfahrung, deshalb darf ich deine Entscheidungen hinterfragen" kommen.
> Das ist ein persönlicher Angriff, keine sachliche Argumentation mehr.

Natürlich darf man das dem Vorgesetzten so nicht sagen, dass er keine 
Ahnung hat. Sondern man muss ihm erklären, wie man zu seiner Meinung 
kommt und auf welcher Erfahrung das beruht. Wenn der Vorgesetzte das 
nicht ernst nimmt und sich einbildet, er wüsste alles besser, dann liegt 
der Fehler beim selbstherrlichen Vorgesetzten, und nicht beim 
Mitarbeiter, der versucht die Firma oder die Abteilung voranzubringen.

Umgekehrt ist es bei uns der Abteilungsleiter, der dem Ja-Sager immer 
vorwirft, seine Meinung wäre "Quatsch". Wortwörtlich sagt er regelmäßig 
zu ihm "Das ist Quatsch", obwohl ich die Argumente des Ja-Sagers 
meistens sehr vernünftig finde. Bei wem liegt jetzt hier das 
Fehlverhalten?

von Mine Fields (Gast)


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.NET-Entwickler schrieb:
> Falsch. Es gibt Fälle, wo jemand mit Erfahrung sofort an seinem ersten
> Arbeitstag erkennt, dass etwas falsch läuft.

Falsch. Niemand kann am ersten Tag alle Hintergründe der Entscheidung 
kennen. Anfänger machen oft den Fehler, nur technische Aspekte in ihre 
Einschätzung einzubeziehen.

.NET-Entwickler schrieb:
> Natürlich darf man das dem Vorgesetzten so nicht sagen, dass er keine
> Ahnung hat. Sondern man muss ihm erklären, wie man zu seiner Meinung
> kommt und auf welcher Erfahrung das beruht. Wenn der Vorgesetzte das
> nicht ernst nimmt und sich einbildet, er wüsste alles besser, dann liegt
> der Fehler beim selbstherrlichen Vorgesetzten, und nicht beim
> Mitarbeiter, der versucht die Firma oder die Abteilung voranzubringen.

Und selbst wenn der Fehler beim Vorgesetzten ist, steht es einem Neuling 
nicht zu, ihn zu kritisieren. Es zeugt von Sozialkompetenz, die 
Situation richtig einzuschätzen und genau dann die Klappe zu halten. 
Damit erreicht man nichts, außer sich selbst ins Abseits zu schießen.

Da lassen sich andere Wege finden. Allerdings stehen die einem Neuling 
eben nicht offen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Es kommt immer darauf an, wie man es rüberbringt.

Ein sehr schönes Beispiel, wie man es nicht macht, gab kürzlich 
Oettinger.
Anstatt den Griechen einfach hinter verschlossenen Türen Hilfe 
anzubieten, hat dieser Herr nichts besseres zu tun, als das alles 
genüßlich vor BILD auszubreiten, als ginge es um eine feindliche 
Übernahme.

Entsprechend sind natürlich jetzt die Reaktionen.

Was machen solche Leute auf internationalem Parkett?

Ob ein erfahrener Ingenieur sich direkt am ersten Tag äußern muss, ist 
ebenso fraglich. Und Erfahrung zu haben, heisst ja auch nicht unbedingt, 
dass man es besser macht. Manche Dinge funktionieren in Unternehmen 1 
wunderbar, führen in Unternehmen 2 aber zum Chaos.

Deswegen sollte man sich die Sache erstmal in Ruhe anschauen. Danach 
kann man immer noch in entsprechender Diplomatie nachhaken, warum das 
oder jenes so gemacht wird - am besten unter vier Augen. Vielleicht beim 
Mittagessen o.ä.

Denn natürlich gilt wie in China auch hier in DE: niemand möchte sein 
Gesicht verlieren.

Chris D.

von Nicht-Alfons (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Wer neu in die Firma kommt, brauch sich nicht wie die Axt im Walde
> aufführen sondern hat auch mal die Klappe zu halten, auch wenn er 30
> Jahre mehr Erfahrung mitbringt als derjeniger, der etwas zu sagen hat.
> Alles andere ist nur arrogant und dumm.

Wer redet hier von Neuen in der Firma? Keine Frage, daß es zuerst etwas 
Zeit braucht, um die Vorgänge und Hintergründe kennenzulernen. Alle ohne 
MBA wissen das. Und bevor ich - egal ob jünger oder älter - kritisiere, 
stimme ich meine Kritik vorher gerne mit jemandem ab. Am besten 
jemandem, der dem eigentlich kritisch gegenüber steht. Da lassen sich 
eigene Ansichten am besten überprüfen. Und mit etwas Respekt und Umsicht 
kann ich das auch anderen Mitarbeitern vermitteln.

> Das gleiche gilt natürlich auch für die Sachbearbeiter im Arbeitsamt. Es
> zeugt nicht gerade von ausgeprägter Sozialkompetenz, wenn man dort
> ständig aneckt und gleich den Rechtsweg einschlagen muss. Und dann noch
> denkt, es läge nur am Gegenüber.

Mein Reflex war gegen den Absatz zu argumentieren. Jetzt sehe ich jedoch 
nicht, ob die mangelnde Sozialkompetenz auf Seiten der Sachbearbeiter 
oder "Kunden" gemeint ist... Schade, obwohl ich fast unterstellen 
möchte, daß wir unterschiedlicher Ansicht sind...

Ich hatte mich einmal mit einem Gruppen- oder Teamleiter der BA 
unterhalten. Zuständig für ALG I Betreuung. Nach zwei Bier schlägt der 
die Hände über dem Kopf zusammen und erklärt, wie die ihre Mitarbeiter 
bekommen. Ganz wenig vom Alten Eisen. Ein riesiger Anteil von z.B. 
ehemalingen Postbeamten - interne Einstellungen müssen bevorzugt werden. 
Und einige wenige Neueinstellungen. Voraussetzung der Neueinstellung: 
Hauptsache irgendwas studiert. Kein Witz. Ich hab nachgebohrt, daß es da 
doch irgendetwas geben wird. Irgendwas. Eine fachliche 
Minimalanforderung, oder so. Nope. Nichts. Hauptsache studiert. Von 
Mathematik über Germanistik zu Philosophie.

Grob geschätzt sind die vom Alten Eisen zur Hälfte frustriert und die 
andere Hälfte überlastet, weil sie tatsächlich arbeiten. Der inzwischen 
vermutlich desinteressierte Leser darf sich nun einfach fragen, ob die 
Postbeamten aufgrund ihrer herausragenden Sozialkompetenz dort 
eingestellt wurden. Und wer studiert, um sich nachher als Sachbearbeiter 
bei der Bundesagentur für Arbeit zu bewerben?

Da gibt es natürlich immer Ausnahmen. Da mag es fähige Mitarbeiter geben 
und Kunden, die eher in psychiatrische Betreuung gehören. Auf das 
Verhältnis kommt es an. Aber wer möchte kann sich folgende Frage 
stellen: Welche oberste Arbeitsanweisung werden die BA'en wohl bekommen 
haben. Vielleicht: "Erzeugen Sie ein faires und kompetentes 
Betriebsklima, in welchem sich die Kunden sicher aufgehoben und wohl 
beraten fühlen. Wir möchten, daß der Kunde gerne und hoffnungsvoll zu 
einem Gespräch mit dem Sachbearbeiter kommt. Verschuldet sind wir 
bereits, ist nicht so wichtig, lassen sie es sich ruhig etwas kosten." 
Wohl kaum. Sozialkompetenz kostet Geld und Mühe - bei beidem dürfte 
unsere Bundesregierung einen Mangel verzeichnen.

Und was den Rechtsweg betrifft - warum werden so viele Klagen gegen die 
Agentur gewonnen? Ich dachte 2009 waren über 150000 rechtswidrige(!) 
Bescheide dabei. Und das sind nur die gerichtlich geklärten Fälle. Ein 
interessanter Auszug aus einem Artikel eines Rechtsanwalts:

"In einer Sache hatte sich sogar einmal einen Anruf des Sachbearbeiters 
erhalten, daß er meine Rechtsauffassung zwar teile, aber dennoch einen 
ablehnenden Widerspruchsbescheid erlassen müsse. Er müsse einer 
entsprechenden Weisung Folge leisten. Ich möge doch bitte Klage gegen 
den Widerspruchsbescheid einreichen. Das zuständige Gericht habe die 
ARGE in vergleichbaren Fällen bereits verurteilt."

Kommt schon, wie naiv kann man sein? Es (1) ist wirklich so schlimm und 
(2) hat Methode.

Mine Fields schrieb:
> Und selbst wenn der Fehler beim Vorgesetzten ist, steht es einem Neuling
> nicht zu, ihn zu kritisieren. Es zeugt von Sozialkompetenz, die
> Situation richtig einzuschätzen und genau dann die Klappe zu halten.
> Damit erreicht man nichts, außer sich selbst ins Abseits zu schießen.

Wenn ich Müll erzähle, erwarte ich eine entsprechende Reaktion. Egal ob 
jemand erst einen Tag da ist. Das muß nicht in meiner persönlich 
bevorzugten Baustellen-Manier, sondern kann auch respektvoll erfolgen. 
Der Kritisierte muß dabei nicht das Gesicht verlieren. Es kann z.B. als 
Frage formuliert werden. In einem Detailbereich Unwissenheit mimen und 
eine entsprechende Frage stellen. Wer genug auf dem Kasten hat, kann 
leicht eine Unwissenheit vertragen. Alle anderen müssen sich in der Tat 
zurückhalten. Aber nicht weil der Vorgesetzte von Neuen nicht 
hinterfragt werden darf.

von Mine Fields (Gast)


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Nicht-Alfons schrieb:
> Wer redet hier von Neuen in der Firma? Keine Frage, daß es zuerst etwas
> Zeit braucht, um die Vorgänge und Hintergründe kennenzulernen. Alle ohne
> MBA wissen das. Und bevor ich - egal ob jünger oder älter - kritisiere,
> stimme ich meine Kritik vorher gerne mit jemandem ab. Am besten
> jemandem, der dem eigentlich kritisch gegenüber steht. Da lassen sich
> eigene Ansichten am besten überprüfen. Und mit etwas Respekt und Umsicht
> kann ich das auch anderen Mitarbeitern vermitteln.

Der hier diskutierte Artikel dreht sich unter anderem um einen 
arbeitslosen Ingenieur, der einen Sachbearbeiters des Arbeitsamtes 
aufgrund seines Alters kritisiert, obwohl er selbst vermutlich nie diese 
Arbeit machen müsste. Es liegt also nahe, dass er auch in seinem Beruf 
diese Probleme bekommen könnte.

Nicht-Alfons schrieb:
> Mein Reflex war gegen den Absatz zu argumentieren. Jetzt sehe ich jedoch
> nicht, ob die mangelnde Sozialkompetenz auf Seiten der Sachbearbeiter
> oder "Kunden" gemeint ist... Schade, obwohl ich fast unterstellen
> möchte, daß wir unterschiedlicher Ansicht sind...

Ich meinte natürlich den Arbeitslosen. Die Sozialkompetenz des 
Sacharbeiters mag vielleicht unterirdisch sein, trotzdem sitzt er am 
Hebel und wenn man schlau ist, passt man sich an, anstatt auf 
Konfrontation zu gehen.

Nicht-Alfons schrieb:
> Wenn ich Müll erzähle, erwarte ich eine entsprechende Reaktion. Egal ob
> jemand erst einen Tag da ist.

Am ersten Tag kann keiner erkennen, ob derjenige Müll erzählt.

Dazu kommt noch, dass viele Chefs Müll erzählen müssen, auch wenn sie 
selbst nicht davon überzeugt sind. Sie müssen eben auch Interessen 
vertreten, die nicht ihre eigenen sind.

Das gleiche hat man aber schon auf unterster Ebene: Nicht selten gibt es 
(vor allem in größeren Firmen und Konzernen) Projekte, die zwar mehrere 
Jahre laufen, die aber von Anfang an völliger Blödsinn sind (oder 
zumindest aus rein technischer oder wirtschaftlicher Sicht so 
erscheint). Was macht man denn, wenn man in ein solches Projekt gesteckt 
wird? Totale Arbeitsverweigerung? Kündigung? Amoklauf? Nein, man leistet 
trotzdem sein Bestes und versucht möglichst viel daraus zu lernen.

von Nicht-Alfons (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Der hier diskutierte Artikel dreht sich unter anderem um einen
> arbeitslosen Ingenieur, der einen Sachbearbeiters des Arbeitsamtes
> aufgrund seines Alters kritisiert, obwohl er selbst vermutlich nie diese
> Arbeit machen müsste. Es liegt also nahe, dass er auch in seinem Beruf
> diese Probleme bekommen könnte.

Der Artikel läßt nichts darüber verlauten, ob sich der Ingenieur der 
Sachbearbeiterin gegenüber kritisch geäußert hat. Er hat nachher die 
Situation als solches kritisiert. Und auch nicht unbedingt aufgrund des 
Alters kritisiert. Ich vermute, es war eher die Kombination der jungen 
Sachbearbeiterin mit eventuell mangelnder Sozialkompetenz im Kontrast zu 
seiner Lebensleistung und -erfahrung. Kann ich mir durchaus vorstellen, 
daß soetwas frustrierend ist. Aber bedeutet nicht, daß er sich  der 
Sachbearbeiterin gegenüber direkt kritisch geäußert hat und nicht, daß 
ihr Alter ausschlaggebend war - obwohl es wohl eine wichtige Rolle 
gespielt hat.

Mine Fields schrieb:
> Ich meinte natürlich den Arbeitslosen. Die Sozialkompetenz des
> Sacharbeiters mag vielleicht unterirdisch sein, trotzdem sitzt er am
> Hebel und wenn man schlau ist, passt man sich an, anstatt auf
> Konfrontation zu gehen.

Nicht wenn man schlau ist - wenn man es sich finanziell oder 
intelektuell nicht leisten kann. In jedem anderen Fall ist es unser 
Recht, wenn nicht sogar eine moralische Verpflichtung, sich hinzustellen 
gegen das was nicht Richtig ist. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es 
nur eine kleine Maßnahme ist, die "niemandem schadet". Wer die 
Möglichkeit hat, geht so weit wie es möglich ist. Und wer auf der 
anderen Seite heute ein noch so kleines Unrecht akzeptiert, wird morgen 
entscheiden müssen, ob ein klein wenig größeres Unrecht auch noch in 
Ordnung ist. Und irgendwann wird wieder die Frage gestellt werden, ob 
nur wer arbeitet auch essen soll. Und dann folgen die wirklich 
interessanten Fragen.

Mine Fields schrieb:
> Am ersten Tag kann keiner erkennen, ob derjenige Müll erzählt.

Naja, vielleicht mache ich es den Leuten einfach - entweder ist es ein 
Tag an dem ich mich für brilliant halte oder ich verwechselt bits mit 
bytes, A mit B, oben mit unten und bin froh morgens zur richtigen 
Arbeitsstelle gefahren zu sein... ;-)

Aber selbst wenn einmal ein falscher Einwand kommt, bedeutet es doch, 
daß jemand mitgedacht hat. Hurra, jemand ohne 
in-der-probezeit-bin-ich-erstarrt-und-äußere-mich-nicht Syndrom.

Mine Fields schrieb:
> Das gleiche hat man aber schon auf unterster Ebene: Nicht selten gibt es
> (vor allem in größeren Firmen und Konzernen) Projekte, die zwar mehrere
> Jahre laufen, die aber von Anfang an völliger Blödsinn sind (oder
> zumindest aus rein technischer oder wirtschaftlicher Sicht so
> erscheint). Was macht man denn, wenn man in ein solches Projekt gesteckt
> wird? Totale Arbeitsverweigerung? Kündigung? Amoklauf? Nein, man leistet
> trotzdem sein Bestes und versucht möglichst viel daraus zu lernen.

Richtig. Und das geht auch als Vorgesetzter. Dazu muß man seine Leute 
nicht anlügen. Die kennen die Zusammenhänge doch auch. Wenn ich mich als 
Vorgesetzter hinstelle und denen irgendeinen MBA-bollocks erzähle, 
verliere ich jeglichen Respekt. Dann wird es nachher schwer, die 
richtigen Entscheidungen glaubhaft zu machen. Es eine Sache, die Dinge 
beim Namen zu nennen - Arbeitsverweigerung oder Amoklauf sind etwas 
anderes. Und solange der Fachkräftemangel derart groß ist, daß die 
Putzfrau den Server administrieren muß, eine Gruppe 15jähriger 
Hauptschüler die Buchhaltung über Wasser hält und Firmen nur mit Mühe 
und Not bis zum Jahresabschluß kriechen um unsere Volkswirtschaft zu 
retten, kann ich mir den ehrlichen Umgang leisten.

von Mine Fields (Gast)


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Nicht-Alfons schrieb:
> Aber selbst wenn einmal ein falscher Einwand kommt, bedeutet es doch,
> daß jemand mitgedacht hat. Hurra, jemand ohne
> in-der-probezeit-bin-ich-erstarrt-und-äußere-mich-nicht Syndrom.

Das kommt immer drauf an, wie es herübergebracht wird. Nach den Gründen 
fragen, wie es Chris vorgeschlagen hat, ist besser als kritisieren.

Nicht-Alfons schrieb:
> Aber bedeutet nicht, daß er sich  der
> Sachbearbeiterin gegenüber direkt kritisch geäußert hat und nicht, daß
> ihr Alter ausschlaggebend war - obwohl es wohl eine wichtige Rolle
> gespielt hat.

Es ist eindeutig herauszulesen, dass er Probleme mit 20 jährigen 
Sachbearbeitern hat. Allein dass das Alter erwähnt wird, legt diese 
Vermutung nahe. Ob er sich kritisch ihm gegenüber äußert spielt dabei 
keine Rolle.

Nicht-Alfons schrieb:
> In jedem anderen Fall ist es unser
> Recht, wenn nicht sogar eine moralische Verpflichtung, sich hinzustellen
> gegen das was nicht Richtig ist.

Die einzige moralische Verpflichtung, die als Arbeitsloser hat ist die, 
möglichst schnell wieder einen Job zu bekommen.

Man muss ja die Spielchen nicht mitmachen. Dann bekommt man eben kein 
Geld. Ansonsten muss man schön nach den Regeln spielen. Ob das jetzt 
rechtens war oder nicht, das kann man sich dann überlegen, wenn man 
wieder Arbeit hat.

Nicht-Alfons schrieb:
> Richtig. Und das geht auch als Vorgesetzter. Dazu muß man seine Leute
> nicht anlügen. Die kennen die Zusammenhänge doch auch. Wenn ich mich als
> Vorgesetzter hinstelle und denen irgendeinen MBA-bollocks erzähle,
> verliere ich jeglichen Respekt.

Bei langjährigen Mitarbeitern sieht die Lage vielleicht etwas anders 
auch, auch wenn es immer etwas gibt, was Chefs nicht erzählen können 
oder dürfen. Trotzdem hat der Neue nicht das Recht, sich anzumaßen, es 
besser zu wissen.

von keule (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ein sehr schönes Beispiel, wie man es nicht macht, gab kürzlich
> Oettinger.
> Anstatt den Griechen einfach hinter verschlossenen Türen Hilfe
> anzubieten, hat dieser Herr nichts besseres zu tun, als das alles
> genüßlich vor BILD auszubreiten, als ginge es um eine feindliche
> Übernahme.
>
> Entsprechend sind natürlich jetzt die Reaktionen.
>
> Was machen solche Leute auf internationalem Parkett?
Vielleicht genau so, wie es der Oettinger eigentlich haben wollte? 
Taktik ist alles. ;-)

von Embedded-Freiberufler (Gast)


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Dass es die Luecke gibt UND gleichzeitig viele arbeitssuchende 
Fachkraefte/Ingenieure, haben wir den Bildungseinrichtungen zu 
verdanken.

Die haben es immer noch nicht geschafft, das Produkt 
"Fachkraft/Ingenieur" zu einen einheitlichen/austauschbaren 
Massenprodukt zu machen.

von Gästle (Gast)


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Embedded-Freiberufler schrieb:
> Die haben es immer noch nicht geschafft, das Produkt
> "Fachkraft/Ingenieur" zu einen einheitlichen/austauschbaren
> Massenprodukt zu machen.

Doch, doch!

Die Prozesse beim Anwender sind nicht auf das Produkt
"Fachkraft/Ingenieur" abgestimmt.

Jeder hat den Wunsch nach "Sonderausstattung", bezahlen (Einarbeitung) 
will die aber keiner...

Der eine hat einen Uralten Prozessor/Tool usw. der andere will die 
perfekte Beherschung der vor 6 Wochen veröffentlichen CPU /Tool usw. 
oder benutzt höchst exotische Software.

Uns so fahren die Af??n Panzer...

von Nicht-Alfons (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Es ist eindeutig herauszulesen, dass er Probleme mit 20 jährigen
> Sachbearbeitern hat. Allein dass das Alter erwähnt wird, legt diese
> Vermutung nahe. Ob er sich kritisch ihm gegenüber äußert spielt dabei
> keine Rolle.

Es spielt insofern eine Rolle, als es um die Frage ging, ob aus der 
Kritik an jener Sachbearbeiterin, die berechtigt sein mag oder nicht, 
ein Rückschluß auf die Kritikfreudigkeit gegenüber jüngeren Vorgesetzten 
geschlossen werden kann. Wenn der Arbeitssuchende gegenüber der 
Sachbearbeiterin immer freundlich "ja" gesagt hat, allen Aufforderungen 
korrekt nachgekommen ist und seine Kritik erst später, in einem anderen 
Kreis und vermutlich ohne der Möglichkeit eines Rückschlusses auf die 
Identität der Sachbearbeiterin zu erlauben, geäußert hat, ist hier keine 
Aussage über sein Verhalten gegenüber einem Vorgesetzten möglich. Diese 
Informationen gibt der Artikel nicht her.

Mine Fields schrieb:
> Die einzige moralische Verpflichtung, die als Arbeitsloser hat ist die,
> möglichst schnell wieder einen Job zu bekommen.

Das glaube ich nicht. Nach mitteleuropäischen Maßstäben des 21. 
Jahrhunderts haben wir eine ganze Reihe moralischer Verpflichtungen 
gebenüber der Familie, dem sozialen Umfeld, der Gemeine und unserer 
Gesellschaft gegenüber. Und diese werden durch eine Arbeitslosigkeit 
nicht außer Kraft gesetzt. Wieder in Arbeit zu kommen ist ein Teil 
dieser Verpflichtungen. Ganz abgesehen davon, daß es da gesetzliche 
Vorgaben gibt, welche in die gleiche Richtung gehen. Aber mindestens 
solange sich diese moralischen Verpflichtungen nicht gegenseitig 
ausschließen oder behindern, bleiben alle bestehen.

Und wenn eine Behörde rechtswidrig(!) handelt, dann bleibt auch für 
Arbeitslose die Verpflichtung bestehen, sich zur Wehr zu setzen, wenn 
dies im Einzelfall zumutbar ist. Dies kann schon aus der Verpflichtung 
des Einzelnen gegenüber der Gesellschaft abgeleitet werden. Wenn die 
Behörde finanzielle Mittel für bestimmte Maßnahmen bereitstellt, welche 
nachweislich(!) nicht wirksam sein können, dann entsteht der 
Gesellschaft hier ein bezifferbarer Schaden.

So eine Verschwendung muß genausowenig sein wie abgerisse Mülleimer an 
Bushaltestellen oder Brücken ins Niemandsland.

Embedded-Freiberufler schrieb:
> Die haben es immer noch nicht geschafft, das Produkt
> "Fachkraft/Ingenieur" zu einen einheitlichen/austauschbaren
> Massenprodukt zu machen.

Ich befürchte die haben es sehr wohl geschafft. Den Ingenieur oder die 
Ingenieurin als Qualitätsprodukt, das wurde voll versemmelt. Ich hatte 
einen Bachelor-Absolventen aus der Softwaretechnik, der mir den 
syntaktischen Aufbau formaler Parameter nicht erklären konnte. Das hat 
so weh getan.

Der ist ohne Übertreibung mehrere Stunden daran gescheitert zu erkennen, 
daß ihm der Datentyp zu einem der Parameter gefehlt hat. Das Problem war 
nicht, daß er dafür zu dumm war - es hat ihm nie jemand erklärt. Bis 
dahin konnte immer alles abgeschrieben oder zusammenkopiert werden.

Ist auch kein Wunder. Die Mittel für angemessenes Lehrpersonal werden 
gestrichen, die Vorlesungspläne ausgedünnt und verwaschen. Und 
letztendlich werden mehr und mehr Tutorien von Studenten aus den ersten 
Semestern gehalten. Natürlich nur um diese in ihren pädagogischen 
Fähigkeiten zu fördern.

Diese Absolventen haben es nachher wirklich schwer einen Einstieg zu 
finden, weil die entsprechende Firma erst einmal die halbe Ausbildung 
wiederholen muß. Das kann ich natürlich gerne machen, aber ich will 
nicht vorher auch noch das Pseudo-Studium mitfinanzieren.

von Mine Fields (Gast)


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Nicht-Alfons schrieb:
> Es spielt insofern eine Rolle, als es um die Frage ging, ob aus der
> Kritik an jener Sachbearbeiterin, die berechtigt sein mag oder nicht,
> ein Rückschluß auf die Kritikfreudigkeit gegenüber jüngeren Vorgesetzten
> geschlossen werden kann. Wenn der Arbeitssuchende gegenüber der
> Sachbearbeiterin immer freundlich "ja" gesagt hat, allen Aufforderungen
> korrekt nachgekommen ist und seine Kritik erst später, in einem anderen
> Kreis und vermutlich ohne der Möglichkeit eines Rückschlusses auf die
> Identität der Sachbearbeiterin zu erlauben, geäußert hat, ist hier keine
> Aussage über sein Verhalten gegenüber einem Vorgesetzten möglich. Diese
> Informationen gibt der Artikel nicht her.

Dass er eine solche Kritik in diesem Artikel äußert reicht für mich.

Nicht-Alfons schrieb:
> Das glaube ich nicht. Nach mitteleuropäischen Maßstäben des 21.
> Jahrhunderts haben wir eine ganze Reihe moralischer Verpflichtungen
> gebenüber der Familie, dem sozialen Umfeld, der Gemeine und unserer
> Gesellschaft gegenüber. Und diese werden durch eine Arbeitslosigkeit
> nicht außer Kraft gesetzt. Wieder in Arbeit zu kommen ist ein Teil
> dieser Verpflichtungen.

Ja klar. In Bezug auf seine Arbeit hat er aber erst einmal nur diese 
eine Verpflichtung.

Nicht-Alfons schrieb:
> Und wenn eine Behörde rechtswidrig(!) handelt, dann bleibt auch für
> Arbeitslose die Verpflichtung bestehen, sich zur Wehr zu setzen, wenn
> dies im Einzelfall zumutbar ist.

Das kann man ja machen. Allerdings sollte man dann erst einmal vor 
seiner eigenen Haustüre kehren und sich überlegen, ob nicht das eigene 
Verhalten gegenüber des Sachbearbeiters zu einer entsprechenden Reaktion 
geführt hat.

von Stefan K. (berliner)


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die von Spiegel haben nur sechs Leute von irgendwoher befragt und machen 
Rückschlüsse auf ganz Deutschland. Das ist ja eine verlässliche 
Interpolation :-)
für mich ist der Artikel nicht beachtungswert.

von Wilhelm F. (Gast)


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Nicht-Alfons schrieb:

> Und wenn eine Behörde rechtswidrig(!) handelt, dann bleibt auch für
> Arbeitslose die Verpflichtung bestehen, sich zur Wehr zu setzen, wenn
> dies im Einzelfall zumutbar ist.

Auf jeden Fall. Und Zumutbarkeit: Man bekommt da schon Unterstützung, 
auch wenn man kein Geld hat. Dafür gibt es z.B. auch Anwälte, die sich 
zum symbolischen Preis von 10€ ehrenamtlich auf die Fahnen geschrieben 
haben, Mißstände bedürftiger Menschen zu klären.

Ich habe ja auch mit diesen Dingen zu tun. Unter anderem bekam ich vor 
einem Jahr eine haltlose Vermittlungssperre von 3 Monaten. Die wurde 
aber auch erst in der letzten Woche der 3 Monate wieder aufgelöst. Dies 
hat den Zweck, die Betroffenen maximal auszukochen. Es zerkleinert 
psychisch. Man muß (!!!) sich da zwingend zur Wehr setzen, wenn man 
nicht unter gehen will. Sonst macht einem so ein hin genommener Beschluß 
den Rentenverlauf kaputt, und die Erwerbsminderungsrente, falls man das 
im Leben noch mal benötigt. Also unter Umständen ein Schaden von 
mehreren 10000€. Für einen, der sowieso schon alles verlor. Da muß man 
kämpfen, bis aufs Blut.

Darum geht es wohl, die Betroffenen systematisch "ganz klein mit Hut" 
und kaputt zu machen. Damit sie anschließend dankbar jeden Hartz-Job 
annehmen.

Sollte ich im Leben mal ein Gericht von innen sehen müssen, dann 
sicherlich wegen der Arbeitslosigkeit. Echt schäbig. Obwohl, die 
Beratungsstelle sah ich bei der letzten Sperre-Aktion schon mal.

Falls noch mal irgend was blödes von der Bande kommt, dann muß (!!!) ich 
zwingend den Rechtsweg beanspruchen, und das Sozialgericht ansteuern. 
Sonst verliert man alle Freude am Leben, das was noch geblieben ist, und 
den Respekt an sich selbst. Denn was die mit den dubiosen 
Unrechtmäßigkeiten machen, ist einfach nur, den Leuten "über den Mund" 
zu fahren, also mundtot und willig und gefügig machen. Bis sie 
vollständig ihren eigenen Willen und die eigene Meinung verloren haben.

Das hat System!

Die Sozialgerichte machen gegen das Amt und für die Betroffenen ja auch 
einen guten Schnitt. Und ich bin mittlerweile guter Dinge über alles, 
was da noch kommen mag. So ein Gericht, wäre doch zur Abwechslung mal 
ganz nett. Geld dort verlieren kann ich ja auch nicht.

von Nicht-Alfons (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Nicht-Alfons schrieb:
>> Und wenn eine Behörde rechtswidrig(!) handelt, dann bleibt auch für
>> Arbeitslose die Verpflichtung bestehen, sich zur Wehr zu setzen, wenn
>> dies im Einzelfall zumutbar ist.
>
> Das kann man ja machen. Allerdings sollte man dann erst einmal vor
> seiner eigenen Haustüre kehren und sich überlegen, ob nicht das eigene
> Verhalten gegenüber des Sachbearbeiters zu einer entsprechenden Reaktion
> geführt hat.

Absolut nicht. Kein Verhalten eines Arbeitslosen darf ein rechtswidriges 
Verhalten provozieren. Rechtliche Konsequenzen jeglicher Art, wenn dies 
auf einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage geschieht. Sanktionen 
bis zum Sanktnimmerleinstag, im rechtlich zulässigen Rahmen. Aber der 
Mitarbeiter bzw. in dem konkreten Fall die Sachbearbeiterin, darf unter 
keinen Umständen selber gegen geltendes Recht verstoßen. Menschlich mag 
es vielleicht in bestimmten Fällen nachvollziehbar sein. Aber wenn diese 
Grenze nicht mehr gilt, dann gilt keine mehr. In keine der Richtungen.

Ich kenne den Fall, da hat der Kunde die von ihm bezogenen Leistungen 
beim Übergang zu einer regulären Beschäftigung bemerkenswert maximiert. 
Absolut im rechtlichen Rahmen. So rotzfrech, daß man spucken möchte, 
aber legal. Das ist das Ackermann-Prinzip: Man nimmt alles mit, was 
nicht strafbar ist, denn Geiz ist nicht strafbar.

Der Sachbearbeiter der Leistungsabteilung hat dem Kunden dann konkret 
damit gedroht, daß er den Sachverhalt vorsätzlich falsch darstellen 
würde und der Kunde dann sehen könnte wann er die Leistungen erhält, 
wenn überhaupt. Die Drohung war eindeutig und in mehr als einer Hinsicht 
rechtswidrig.

Die Drohung hat er nicht umgesetzt. Obwohl ich nach der Erzählung 
unterstelle, daß er dies bei einem weniger selbstbewußten Kunden gemacht 
hätte. Aber selbst die Androhung einer rechtswidrigen Handlung ist nicht 
zulässig. Niemals. Selbst gegenüber H4 Beziehern. Selbst gegenüber den 
rotzefrechen unter denen. Selbst wenn die ihrerseits rechtswidrig 
handeln.

Diese Grenze darf nicht überschritten werden.

von Smörre (Gast)


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> die von Spiegel haben nur sechs Leute von irgendwoher befragt und machen
> Rückschlüsse auf ganz Deutschland. Das ist ja eine verlässliche
> Interpolation :-)
> für mich ist der Artikel nicht beachtungswert.
Spiegel war und ist ein Revolverblatt.
Der Aussagegehalt ist nicht besser oder schlechter als in dieser Rubrik 
des Forums, letztendlich Unterhaltungswert, sonst nichts.
Verläßliche Zahlen wird es auch niemals geben und die sind auch 
überflüssig.
Wen interessieren schon solche Zahlen?

von Stefan K. (berliner)


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:-)

von Smörre (Gast)


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Absolut nicht. Kein Verhalten eines Arbeitslosen darf ein rechtswidriges
Verhalten provozieren. Rechtliche Konsequenzen jeglicher Art, wenn dies
auf einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage geschieht. Sanktionen
bis zum Sanktnimmerleinstag, im rechtlich zulässigen Rahmen. Aber der
> Mitarbeiter bzw. in dem konkreten Fall die Sachbearbeiterin, darf unter
> keinen Umständen selber gegen geltendes Recht verstoßen. Menschlich mag
> es vielleicht in bestimmten Fällen nachvollziehbar sein. Aber wenn diese
> Grenze nicht mehr gilt, dann gilt keine mehr. In keine der Richtungen.
...
> Die Drohung hat er nicht umgesetzt. Obwohl ich nach der Erzählung
> unterstelle, daß er dies bei einem weniger selbstbewußten Kunden gemacht
> hätte. Aber selbst die Androhung einer rechtswidrigen Handlung ist nicht
> zulässig. Niemals. Selbst gegenüber H4 Beziehern. Selbst gegenüber den
> rotzefrechen unter denen. Selbst wenn die ihrerseits rechtswidrig
> handeln.
> Diese Grenze darf nicht überschritten werden.

Eine logische Konsequenz wäre die Abschaffung sämtlicher Jobcenter + 
Sozialgeld für die, die wirklich keinen Job finden- würde dann die 
Mitarbeiter der Arge wohl auch treffen.
Man kann ja leicht feststellen, ob jemand sozialversicherungspflichtig 
arbeitet oder nicht ... aber man will ja Kontrolle + Gehorsam um jeden 
Preis, deshalb das ganze Theater.

von Nicht-Alfons (Gast)


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Smörre schrieb:
> Eine logische Konsequenz wäre die Abschaffung sämtlicher Jobcenter +
> Sozialgeld für die, die wirklich keinen Job finden- würde dann die
> Mitarbeiter der Arge wohl auch treffen.
> Man kann ja leicht feststellen, ob jemand sozialversicherungspflichtig
> arbeitet oder nicht ... aber man will ja Kontrolle + Gehorsam um jeden
> Preis, deshalb das ganze Theater.

Ohne darauf einzugehen, ob das ganze System um die Jobcenter nun, im 
moralischen Sinne, Gut oder Schlecht ist: Wenn der einzige Weg, ein 
rechtskonformes Verhalten von Behörden zu erreichen der wäre, diese 
abzuschaffen, dann sagt das viel aus.

von Mine Fields (Gast)


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Nicht-Alfons schrieb:
> Absolut nicht. Kein Verhalten eines Arbeitslosen darf ein rechtswidriges
> Verhalten provozieren. Rechtliche Konsequenzen jeglicher Art, wenn dies
> auf einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage geschieht.

Darf nicht, aber wenn es tatsächlich so ist, sollte man sich schon 
fragen, ob man es durch sein eigenes Verhalten beeinflussen kann!

von .NET-Entwickler (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Falsch. Niemand kann am ersten Tag alle Hintergründe der Entscheidung
> kennen.

Natürlich kann man schon am ersten Tag Fehler erkennen, wenn man drei 
Jahre etwas gemacht hat, wovon der Vorgesetzte so offensichtlich keine 
Ahnung hat, weil er es nie gelernt hat. Nur hat sich keiner in der Firma 
getraut, es ihm zu sagen, weil er so überzeugt von sich ist und alle an 
die Wand redet.

von Mine Fields (Gast)


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.NET-Entwickler schrieb:
> Natürlich kann man schon am ersten Tag Fehler erkennen, wenn man drei
> Jahre etwas gemacht hat, wovon der Vorgesetzte so offensichtlich keine
> Ahnung hat, weil er es nie gelernt hat. Nur hat sich keiner in der Firma
> getraut, es ihm zu sagen, weil er so überzeugt von sich ist und alle an
> die Wand redet.

Das wäre ein absoluter Ausnahmefall. Und selbst wenn erkennt man am 
ersten Tag diese Zusammenhänge nicht.

von .NET-Entwickler (Gast)


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> Trotzdem hat der Neue nicht das Recht, sich anzumaßen, es
> besser zu wissen.

Natürlich hat er dieses Recht. Ob und wie er sich dazu äußert ist eine 
ganz andere Frage.

von Smörre (Gast)


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> Das wäre ein absoluter Ausnahmefall.
das ist eher der Regelfall.
Was meinst Du, was aus Angst vorm Chef alles nicht nach oben mitgeteilt 
wird?

> Und selbst wenn erkennt man am ersten Tag diese Zusammenhänge nicht.
am ersten Tag natürlich nicht, aber im Laufe der Zeit schon.
Dann findet sich der Mitarbeiter mit bestimmten Gegebenheit ab, weil sie 
so sind.

von Mine Fields (Gast)


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Smörre schrieb:
> das ist eher der Regelfall.
> Was meinst Du, was aus Angst vorm Chef alles nicht nach oben mitgeteilt
> wird?

Die Kombination aus vollkommen authoritären und angstverbreitenden und 
inkompetenten Chef findet man eher selten.

Smörre schrieb:
> am ersten Tag natürlich nicht, aber im Laufe der Zeit schon.
> Dann findet sich der Mitarbeiter mit bestimmten Gegebenheit ab, weil sie
> so sind.

Und das ist ja auch nicht völlig falsch. Der Chef ist nicht umsonst Chef 
geworden.

Ein guter Mitarbeiter findet aber seine Mittel und Wege.

von Smörre (Gast)


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> Die Kombination aus vollkommen authoritären und angstverbreitenden und
> inkompetenten Chef findet man eher selten.
das ist wohl richtig, trotzdem kommen aber 
Beschwerden/Verbesserungsvorschläge selten oben an, weil der Mitarbeiter 
den Druck von oben fürchtet, völlig zurecht - egal wie gut der Chef sein 
mag.

> Und das ist ja auch nicht völlig falsch. Der Chef ist nicht umsonst Chef
> geworden.
mag sein und er will leiten - da ist die Weitergabe von Beschwerden eben 
nicht an der Tagesordnung ... deshalb gibt es ja so Sachen wie anonyme 
Mitarbeiterbefragung durch den Endkunden, usw.

> Ein guter Mitarbeiter findet aber seine Mittel und Wege.
ein guter Mitarbeiter hat kein Interesse sich Ärger mit seinem Chef 
einzuhandeln. Je nach Firma wird die Reaktion deshalb unterschiedlich 
ausfallen.
Wenn das nicht ausdrücklich erwünscht ist, wird gar nichts nach oben 
durchgereicht, was den Chef irgendwie verärgern könnte, das ist die 
Regel.

von .NET-Entwickler (Gast)


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> Das wäre ein absoluter Ausnahmefall. Und selbst wenn erkennt man am
> ersten Tag diese Zusammenhänge nicht.

Bin kein Ingenieur, sondern Softwareentwickler. Und wenn die Firma z.B. 
professionelle Software entwickelt und die Benutzeroberfläche vor 
Schreibfehlern nur so wimmelt und dieses Programm mitsamt den 
Schreibfehlern den potentiellen Kunden präsentiert wird, denen man die 
Software verkaufen will, dann sollte eigentlich jeder Depp wissen, was 
für einen unprofessionellen Eindruck sowas macht. Um mal ein ganz 
konkretes Beispiel zu nennen. Muss ich dafür jetzt erst ein Jahr in 
Unternehmen sein, damit ich die Schreibfehler erkennen? Und es war mehr 
als nur Schreibfehler.

von Mine Fields (Gast)


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Smörre schrieb:
> ein guter Mitarbeiter hat kein Interesse sich Ärger mit seinem Chef
> einzuhandeln. Je nach Firma wird die Reaktion deshalb unterschiedlich
> ausfallen.

Eben. Deswegen sucht er andere Wege.

.NET-Entwickler schrieb:
> Bin kein Ingenieur, sondern Softwareentwickler. Und wenn die Firma z.B.
> professionelle Software entwickelt und die Benutzeroberfläche vor
> Schreibfehlern nur so wimmelt und dieses Programm mitsamt den
> Schreibfehlern den potentiellen Kunden präsentiert wird, denen man die
> Software verkaufen will, dann sollte eigentlich jeder Depp wissen, was
> für einen unprofessionellen Eindruck sowas macht. Um mal ein ganz
> konkretes Beispiel zu nennen. Muss ich dafür jetzt erst ein Jahr in
> Unternehmen sein, damit ich die Schreibfehler erkennen? Und es war mehr
> als nur Schreibfehler.

Wie gesagt, ein Anfänger beachtet oft nur die technischen Zusammenhänge. 
Da passt dein Beispiel ganz gut.

von Nicht-Alfons (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Nicht-Alfons schrieb:
>> Absolut nicht. Kein Verhalten eines Arbeitslosen darf ein rechtswidriges
>> Verhalten provozieren. Rechtliche Konsequenzen jeglicher Art, wenn dies
>> auf einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage geschieht.
>
> Darf nicht, aber wenn es tatsächlich so ist, sollte man sich schon
> fragen, ob man es durch sein eigenes Verhalten beeinflussen kann!

Oh ja. Strafanzeige, Prozesskostenhilfe, Dienstaufsichtsbeschwerde, 
schriftliche Einsprücke oder Hilfeverein, so denn sie existieren. Was es 
auch gibt.

Sonst stellt sich die Frage auch, wenn mir der Nachbar seine McDonalds 
Tüten in den Garten wirft. Geht auch nicht. Und auch dem sollte gleich 
ein Riegel vorgeschoben werden.

Eine andere Fragestellung ist es, wieviel Kooperation und Entgegenkommen 
ich von der Agentur erwarten darf, wenn ich vom ersten Tag dagegen 
arbeite. Sicherlich das gesetzliche Minimum. Aber es gibt auch 
Ermessensbereiche, in denen ein Sachbearbeiter die 
Erfolgswahrscheinlichkeit schätzen muß. Da würde es dann wohl schlecht 
aussehen.

In meinem Beispiel darf ich behaupten, daß ich durchaus ordentlich 
aufgetreten bin. Keine Vorgeschichte. Korrekte Kleidung, vergleichbar 
mit einem Geschäftstermin. Hofliches und zuvorkommendes Auftreten. Wenn 
ich nach Aufforderung einen Raum betrete, begrüße ich die Anwesenden, 
stelle mich mit Namen vor und reiche die Hand. Ich habe alle Unterlagen 
in einem Ordner sortiert dabei, bin auf das Gespräch vorbereitet und 
mache mir korrekt Notizen über alles Besprochene. Wenn's wichtig ist, 
bin ich korrekt, ordentlich und mitunter so scheiße freundlich, daß ich 
mich selbst anwidere. Im Arbeitsleben funktioniert das hervorragend.

Schon das Reichen der Hand wurde teilweise beim ersten mal irritiert zur 
Kenntnis genommen. Und als ich mich später dann höflich, fast freundlich 
verabschiede und noch einmal die Hand reiche, die gleiche Irritation. 
Und ich habe niemanden darüber aufgeklärt, daß das in Mitteleuropa so 
üblich ist. Das rechne ich mir hoch an. Hat verdammt viel Mühe gekostet.

Vielleicht ist deren normaler Umgang solcher Natur, daß die durch die 
Bank weg gestört sind. Das wäre eine plausible Erklärung, aber keine 
Entschuldigung.

Für meinen Teil habe ich dieses Auftreten in jeder Situation 
beibehalten, habe mich nicht im Ton vergriffen, bin immer sachlich 
geblieben und habe mich im nötigen Rahmen am freundlichen Smalltalk 
beteiligt.

Aber wenn die nicht in einer Gedankenschleife gefangen waren, kam nur 
Müll zurück. Das war wirklich traurig. Mit einer Ausnahme - der war 
kompetent, aber nicht zuständig. Der hatte damals Elektrotechnik 
studiert und war dann auf die schiefe Bahn geraten... ;-)

Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, daß viel Schuld bei mit liegt. 
Sicher hätte das unkomplizierter ablaufen können. Ich hätte auch einfach 
Ja und Amen sagen können. Aber das wäre nicht richtig gewesen.

Was macht man denn dann, wenn die von einem erwarten, daß wirklich alle 
Vermögensgegenstände, so wie es das Gesetz verlangt, peinlich genau, 
korrekt und nachprüfbar angegeben werden und im gleichen Atemzug ein 
rechtswidriges Verhalten an den Tag legen? Das geht doch nicht. Ich mag 
mir gar nicht vorstellen, wie das bei Leuten läuft, die sich die 
Konfrontation nicht leisten können. Irgendjemand muß doch da mal sagen, 
daß es so nicht geht. Man muß korrekt miteinander umgehen.

von Nicht-Alfons (Gast)


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.NET-Entwickler schrieb:
> Um mal ein ganz
> konkretes Beispiel zu nennen. Muss ich dafür jetzt erst ein Jahr in
> Unternehmen sein, damit ich die Schreibfehler erkennen? Und es war mehr
> als nur Schreibfehler.

Oder wenn in der Abschlußpräsentation noch der trial-screen der 
raubkopierten Installer-Software drin ist... LOL ich wär' schier 
eingegangen!

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Darf nicht, aber wenn es tatsächlich so ist, sollte man sich schon
> fragen, ob man es durch sein eigenes Verhalten beeinflussen kann!

Sorry, aber ich habe den Eindruck, daß manch einer keine Ahnung hat, wie 
es beim Berater beim Amt zu geht. Viele von denen halten eine 
einstündige Standpauke rein im Monolog, bei der man überhaupt nicht mit 
nur einem einzigen Wort zu einer Frage kommt. Plattbügeln nenne ich das. 
Nach der Stunde wird man zur Tür komplimentiert, denn der nächste Kunde 
wartet schon. Der nächste Herr, die selbe Dame. Alles andere kommt 
schriftlich. Z.B. eine Sperre. Da kann man sich schriftlich zu äußern. 
Persönliches Verhältnis: Völlig Fehlanzeige. Das ist so gewollt.

Deswegen ist auch die Frage nach dem eigenen Verhalten völlig Nonsens. 
Denn es gibt kein eigenes Verhalten, es kommt gar nicht erst auf.

Behörden, ja, ich kenne Behörden. War sogar mal bei einer beschäftigt, 
kenne die Hierarchien. Aber das "Amt" ist keine Behörde im Sinne einer 
sonst üblichen Behörde und des normalen Menschenverständnisses. Selbst 
das Finanzamt ist dagegen super-menschenfreundlich.

von Mine Fields (Gast)


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Trotzdem lässt du dein Auto noch nicht unverschlossen stehen, nur weil 
es strafbar ist, Autos zu klauen! Man kann das eigene Verhalten so 
anpassen, um rechtswidrigen Verhalten möglichst keine Angriffspunkte zu 
geben.

von Nicht-Alfons (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Die Kombination aus vollkommen authoritären und angstverbreitenden und
> inkompetenten Chef findet man eher selten.

Naja, Statistik hab' ich da jetzt keine. Aber erst neulich mitbekommen, 
wie ewig lang Mist gelaufen ist, nur weil sich niemand getraut hat etwas 
zu sagen. Und dabei war es so einfach. Das war jetzt eher in der 
Produktion und hat dann halt gleich mal ordentlich Geld gekostet.

Manchmal habe ich den Eindruck, daß Forschung und Entwicklung hier noch 
einen Sonderstatus haben. Marketing, Vertrieb, Produktion oder die 
Vorzeige-Entwicklungsabteilungen kriegen deutlich mehr Druck.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Aktionär schrieb:
> aber der Spiegel wandelt sich gerade zu
> einem belanglosem Medium.

Sorry, aber das passiert nicht erst seit gestern. Schön, dass du es nun 
auch merkst, wenn auch etwas spät. Früher mal war der Spiegel das 
"Sturmgeschütz der Demokratie", vor seinen investigativen Journalisten 
zitterten einst die Amigos und Volksverhetzer, wurden regelrecht 
Staatskrisen ausgelöst. So sollte freie und kritische Presse sein.

Inzwischen ist der Spiegel zu einem üblen neoliberalen Schmierblatt 
verkommen, das sich für keine Schändlichkeit zu schade ist. Allein die 
perverse Hofberichterstattung rund um den sprechenden Hosenanzug und das 
unreflektierte Nachplappern von NATO-Propaganda in den letzten Wochen 
sollte selbst dem dümmsten BILD-Leser die verkleisterten Glubscher 
aufreissen.

SPIEGEL - ist die reinste Kotzpille. Hin und wieder haben einzelne 
Journalisten nochmal einen lichten Moment und deren Werke werden von der 
hauseigenen Zensur übersehen oder unterschätzt. Leider die absolute 
Ausnahme ...

von Nicht-Alfons (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nach der Stunde wird man zur Tür komplimentiert, denn der nächste Kunde
> wartet schon. Der nächste Herr, die selbe Dame. Alles andere kommt
> schriftlich. Z.B. eine Sperre. Da kann man sich schriftlich zu äußern.

Ich habe mich seinerzeit einmal für eine Bekannte mit der 
Kindergeldkasse rumgeärgert. Vor Ort unter vier Augen hat der so 
unverschämt gelogen, daß ich sprachlos war. Und das ist selten. Bei 
schriftlicher Nachfrage hatte sich der Sachverhalt dann urplötzlich ganz 
anders dargestellt. Zuckersüß und hilfsbereit. Seitdem bereite ich alles 
schriftlich vor. Nur das ist verläßlich.

von Ich (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> Hin und wieder haben einzelne
> Journalisten nochmal einen lichten Moment und deren Werke werden von der
> hauseigenen Zensur übersehen oder unterschätzt.

Gibt es irgendein Blatt, das heutzutage noch lesenswert ist?

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Man kann das eigene Verhalten so
> anpassen, um rechtswidrigen Verhalten möglichst keine Angriffspunkte zu
> geben.

Man bekommt die Rechtswiderlichkeit von denen aufgezwungen, und muß sich 
dann in Richtung Sozialgericht begeben. Dabei kann man vor Ort völlig 
muchsmäuschenstill gewesen sein.

Das hat nicht im Geringsten mit eigenem Verhalten zu tun.

Also komm endlich mal von dem Ding mit dem eigenen Verhalten runter. Das 
läuft da ab wie in der Grundausbildung beim Wehrdienst. Der kleinste 
Muckser führt zu einer Runde Schlammrobben. Da ist nix mit gleicher 
Augenhöhe. Das ist Befehl und Gehorsam.

Vielleicht haben sie beim Amt eine Anleihe zum Umgang mit dem Kunden vom 
Militär. Keine Ahnung.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das hat nicht im Geringsten mit eigenem Verhalten zu tun.

Doch, hat es. So wie hier einige schreiben wundert es mich wirklich 
fast, dass der Sachbearbeiter nicht noch härter reagiert.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Doch, hat es. So wie hier einige schreiben wundert es mich wirklich
> fast, dass der Sachbearbeiter nicht noch härter reagiert.

Ich hatte von Anbeginn mal den härtesten Sachbearbeiter. Bin nicht mit 
einem einzigen Wort oder einer Frage zu Wort gekommen. Und das wäre ja 
wichtig, oder? Von 2 anderen Leuten, die mit dem zu tun hatten, weiß ich 
es auch. Einer verabschiedete sich dann ganz vom Amt, wurde schwarz 
tätig, um irgendwie über die Runden zu kommen.

Denn wer als Arbeitssuchender so übel behandelt wird, dem graut es auch 
nicht mehr vor Restriktionen von Schwarzarbeit.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich schrieb:
> Gibt es irgendein Blatt, das heutzutage noch lesenswert ist?

Schwer zu sagen. Seit die sog. "freie" Presse einer Hand voll 
Großmogulen gehört, wird halt Nichts mehr geschrieben, was einem 
Anzeigenkunden oder Investor sauer aufstossen könnte. Pressefreiheit 
steht nur noch auf dem Papier und wer nicht mitspielt, ist eins zwei fix 
in seiner Existenz bedroht. Das sorgt inzwischen für eine 
Gleichschaltung, die jedem Ossi wohl bekannt vorkommen dürfte.

Die Medien, die von den "Etablierten" am meisten Verunglimpft oder auch 
komplett ignoriert werden, denen traue ich inzwischen am meisten. Man 
muss sich aus verschiedenen Quellen bedienen und dann eine Art 
"Mittelwert" bilden, so kommt man der Wahrheit reltiv nah. Wer sich 
allein auf die Mainstream-Medien verlässt, ist verlassen.

Wer z.B. glaubt, dass "Tagesschau", "Spiegel", "Welt" seriös wären, der 
glaubt auch, dass Zitronenflalter Zitronen falten.

von Faktenschreiber (Gast)


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Es wurde angsprochen , daß in dem Artikel nicht der typische Ingenieur 
vertreten sei .....

Was bei solchen Innenansichten des Bauchnabels gerne vergessen wird ist 
die Tatsache , daß man nicht anonym "seine Story" wiedergibt .   Viele 
haben  sich umorientiert udn können sich ggfs es sich nicht leisten "vom 
Leder zu ziehen".

Die Arbeit von VDI und co ist interessensorientiert , aber nihct an den 
Interessen derer, die ingenieure sind.

Ein Redner meinete hier, ein Ing könnte in den ersten drei Jahren nicht 
wirtschaftlich arbeiten . ER kann das vielleicht nicht , andere können 
das. Wie diese Wirtschaftlichkeit gedankt wird , das ist dann eine 
interessante Sache.

So kann es ohne weiteres passieren ,daß sie nach einem Jahr deswegen 
gefeuert werden, weil man das Projekt wider Erwarten hingekriegt hat 
....

Undank ist der Welten Lohn .  Was dann allerdings schnell folgen kann 
ist die Unfähigkeit anderer Firmen anzuerkennen ,daß da einer wirklich 
Leistung bringt

Im Sinne Wie sie waren Projektleiter , da müssen Sie bei uns erst mal 10 
Jahre
den Stift geführt bekommen , bevor sie anssatzweise piep sagen dürfen.
Es ist klar, daß bei solchen Arbeitsprozessen man dort keinen job 
bekommt.
Daß allerdings so gut wie alle Firmen so verfahren, daß ist das wahre 
Problem bei uns und wenn man wirklich keine Fachkräfte hat , ist 
eigentlich  bei dieser
Vorgangsweise alles gesagt

von Aktionär (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> Inzwischen ist der Spiegel zu einem üblen neoliberalen Schmierblatt
> verkommen, das sich für keine Schändlichkeit zu schade ist. Allein die
> perverse Hofberichterstattung rund um den sprechenden Hosenanzug und das
> unreflektierte Nachplappern von NATO-Propaganda in den letzten Wochen
> sollte selbst dem dümmsten BILD-Leser die verkleisterten Glubscher
> aufreissen.

Wissen Sie, was Neoliberalismus überhaupt ist? Ich kann Ihnen sagen, 
dass der Spiegel alles, nur nicht neoliberal. Es gibt keine namhaften 
neoliberalen Medien in diesem Land.

Im Übrigen: Neoliberalismus ist keine Entwicklung der letzten Jahre oder 
der 80er, sondern nur eine andere Bezeichnung für Ordoliberalismus der 
Freiburger Schule. Wenn irgendjemand doch Unterschiede erkennen will, 
kann es sich nur um nebensächliche Nuancen handeln. Neoliberalismus ist 
das, was die BRD in der 50ern groß gemacht hat, also soziale 
Marktwirtschaft. Soziale Marktwirtschaft ist auch keine spezielle Form 
von Marktwirtschaft. Erhard hat sie sozial genannte, weil 
Marktwirtschaft an sich sozial ist, weil die Marktwirtschaft den 
Einzelnen Verantwortung überlässt, ihm vertraut, ihm so auch Würde gibt 
und ihm es ermöglicht, anderen Menschen ein Handelspartner zu sein, was 
letztendlich sehr wichtig für das soziale Gefüge ist.

Ordoliberal ist allensfalls die FDP und sonst keine Partei in 
Deutschland. Selbst die CDU/CSU, die sich immer auf Ludwig Erhard 
beruft, ist weit entfernt von Erhards Ordnungspolitik. Der 
Wirtschaftsminister Erhard war nämlich parteilos und ist erst in die CDU 
eingetreten, als er Kanzler werden sollte.

Wenn Sie in wenig Neoliberalismus kosten möchten, lesen Sie doch mal die 
Blogs:

http://www.antibuerokratieteam.net/

und

http://www.achgut.com/dadgdx/

Und hier kommt Wolfgang Gerhardt zu Wort:

http://www.freiheit.org/webcom/show_article_bb.php/_c-616/_nr-7630/i.html

Wolfgang Gerhardt trauere ich immer noch nach, weil unter allen 
Politiker, auch als er in der Opposition war, immer noch der 
sachlichste, staatmännischste und integerste Politiker war. Gescheit war 
er sowieso.

von Mark B. (markbrandis)


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Mine Fields schrieb:
> Klar findet man wieder ein paar Einzelfälle, über die man schön
> berichten kann. Das sind die Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Zwei
> der Fälle sind eigentlich gar keine Ingenieure mehr, sondern eher der IT
> zuzuordnen, wo man viel eher mit Quereinsteigern zu tun hat. Dort gibt
> es natürlich keinen Mangel.

Laut dem BITKOM-Verband gibt es einen ultrabrutal krassen Mangel an 
Fachkräften im IT-Bereich. Siehe z.B.
http://www.bitkom.org/de/themen/67820_65946.aspx

Andererseits werden die Leute in diesem Verein auch gerne als 
"Bitkomiker" bezeichnet - muss wohl seinen Grund haben ;)

Mine Fields schrieb:
> ein Ingenieur kann in nur drei Jahren Unternehmenszugehörigkeit wohl kaum
> wirtschaftlich sein.

Das halte ich gelinde gesagt für übertrieben. Sicher braucht es eine 
gewisse Einarbeitungszeit, aber auch davon um so weniger, je mehr 
Erfahrung man mit genau den Dingen hat um die es im Projekt geht. Es 
gibt eine Menge Ingenieure, die für einen Projekteinsatz für wesentlich 
kürzere Zeiträume als drei Jahre geholt werden. Wenn dabei nur Verluste 
herauskommen würden, würden es die Arbeitgeber nicht so machen.

von os (Gast)


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Aktionär (Gast) schrieb:
Datum: 10.09.2011 23:48

> Wissen Sie, was Neoliberalismus überhaupt ist? Ich kann Ihnen sagen,
> dass der Spiegel alles, nur nicht neoliberal. Es gibt keine namhaften
> neoliberalen Medien in diesem Land.

Doch gibt es. In diesem "unserem" Lande wie Kohl einst zu sagen pflegte 
ist der Begriff "Neoliberal" vergeben und zwar an jene, die uns in den 
vergangenen 10 Jahren einredeten, man müsse dem Markt - insbesondere dem 
Finanzmarkt - mehr Freiheiten einräumen und die Politik sollte sich 
möglichst aus allem raushalten. Die gleichen Leute vertraten auch die 
Auffassung, der Arbeitsmarkt müsse liberalisiert werden, damit mehr neue 
Jobs entstehen (unter Hartz 1 Millionen versprochene 
VOLLZEITARBEITSPLÄTZE)). Was daraus geworden ist wissen wir alle.

> Im Übrigen: Neoliberalismus ist keine Entwicklung der letzten Jahre oder
> der 80er,

Auch das ist falsch. Der Neoliberalismus in seiner Ausprägung für 
Deutschland ging hauptsächlich von den Reformen aus, die in den 80er 
Jahren in England von Margaret Thatcher gegen den Willen der englischen 
Bevölkerung durchgepeitscht wurden. Ein Kennzeichen war die Orientierung 
weg vom produzierenden Gewerbe bzw. eines großteils der einstigen 
Industrie hin zum massiven Ausbau des Finanzplatzes London - der 
englischen Finanzindustrie. Statt Industrieproduktion hies es nun mehr 
mit Finanzgeschäften fortan das englische Brottosozialprodukt zu 
steigern. Davon blieb auch Deutschland nicht verschont. Aus Angst um den 
Börsenplatz Frankfurt a.M. sind daraufhin die Fesseln für 
Finanztransaktionsgeschäfte verschiedenster Art unter der damaligen 
SPD/Grüne-Regierung durch Hans Eichel (Finanzminister) stark gelockert 
worden. Damit begann der "Run auf die Spekulation" erst richtig, mit all 
seinen späteren Folgen.

Der Arbeitsmart gilt seitdem als maßgebend vom Finanzmarkt getrieben und 
die Politik ist vom Wegbereiter ihrer "Reformen" zum Verwalter des 
Desasters geworden. Sie ist nicht mehr imstande die gewährten Freiheiten 
wieder rückabzuwickeln oder Teile der Politik sind nicht mehr Willens 
aus den verschiedensten Gründen (Angst vor Nachteilen gegenüber anderen 
Finanzplätzen, Eigennutz etc.) die Hoheit über diese entarteten Märkte 
wieder rückzuerobern.

> sondern nur eine andere Bezeichnung für Ordoliberalismus der
> Freiburger Schule.

Auch das ist falsch. Der Ordoliberalismus und der Neoliberalismus sind 
zwei paar Schuhe. Hier leicht nachzulesen:

http://www.sozialstaat.at/download/Heiner_Geissler_5_Jahre_Volksbegehren_Sozialstaat.pdf

Mag sein, dass man sich auch auf irgendwelche Definitionen von vor 80 
Jahren berufen könnte und damit zu einer anderen Sichtweise gelangt, nur 
hat das nichts mehr mit der Situation in Deutschland seit den 80er- und 
vor allen dann den 90er-Jahren zu tun. Da spielt die FDP eine sehr 
unrühmliche Rolle und auch Merkel hatte mal eine Zeitlang mit ihrem 
Programm des sog. Leipziger Parteitages "voll auf Neoliberal gesetzt". 
Allerdings hat Merkel auch schnell wieder kapiert, dass man damit nicht 
die Mehrheiten in Deutschland für sich gewinnen kann. Die FDP glaubt 
aber noch heute daran, dass der Markt schon "wisse wo's lang ging" - 
dieser Verein ist halt leider unbelehrbar.

Aber wieso sollte man sich eigentlich um eine Randerscheinung wie der 
FDP überhaupt noch gedanken machen? Lasst ihnen ihre 4 Prozent und 
beachtet sie nicht mehr. Niemand braucht die FDP hierzulande.

von Torsten (Gast)


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habe nicht alles gelesen, aber einen sozialistisch eingestellsten 
Ostdeutschen, der vllt meinen marktwirtschaftlichen Betrieb sabotiert, 
würde ich nie einstellen ! vor allem was bitte soll ein 
"Datenverarbeitungsfachmann" aus der Ex DDR bitte sein ?
 hat so einer Ahnung von modernen SOA Landschaften ? von aktuellem SAP ? 
kann der brauchbares Englisch ? ein Ing der nur Grundkenntnisse in 
Englisch hat, ( wie ein gewisser Herr aus der Eifel ) sorry, das braucht 
wirklich kaum noch jemand heute. Englisch, das kann man doch ! was ist 
daran bitte schwer ? Englisch zu sprechen das ist heute so 
selbstverständlich, wie mit geputzten Zähnen zur Arbeit zu erscheinen ! 
das gehört einfach zum absoluten Standard dazu !

ansonsten werden in dem Artikel wirklich nur Problemfälle genannt. 
Normalo Ing hat es im Vergleich zu anderen Berufsgrupppen immer noch 
sehr sehr gut, auch wenn nicht so gut wie die Medien es glauben lassen 
scheinen

von Torsten (Gast)


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sorry, generell weiss ich nicht wo ihr lebt.

Wenn ich mit meinen Ing Kollegen spreche in der Pause, wird darüber 
gesprochen welche Extras der neue TT hat oder ob man lieber den neuen A6 
kaufen soll. Oder ob man  für 500 qm kaufen soll, Grundstück unbebaut 
versteht sich oder doch noch ne Weile warten soll.

DAS sind typische Ingenieurdiskussionen, nicht solche "Arno Dübel" 
Gespräche ob man mit Hartz4 nun 3 oder 4 Wochen lang klar kommt .......

von Ulrich (Gast)


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Das gilt für Ingenieure im Job. Wer aussortiert wurde, weil einer die 
Firma aufgekauft hatte und dann alle Ingenieure freigesetzt wurde, der 
muss von unten wieder anfangen, was aber nicht geht ...

WEIL IHN KEINER EINTELLEN WILL!

von os (Gast)


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Torsten (Gast) schrieb

> sorry, generell weiss ich nicht wo ihr lebt.

> Wenn ich mit meinen Ing Kollegen spreche in der Pause, wird darüber
> gesprochen welche Extras der neue TT hat oder ob man lieber den neuen A6
> kaufen soll. Oder ob man  für 500 qm kaufen soll, Grundstück unbebaut
> versteht sich oder doch noch ne Weile warten soll.

> DAS sind typische Ingenieurdiskussionen, nicht solche "Arno Dübel"
> Gespräche ob man mit Hartz4 nun 3 oder 4 Wochen lang klar kommt .......

Man sollte etwas mehr Verstand aufbringen und sich nicht die Welt 
einteilen in "vom Wohlstand verwöhnte" auf der einen und "Arno Dübel 
Kunstfiguren" auf der anderen Seite. Für die meisten spielt sich das 
Leben irgendwo dazwischen ab. Sie stehen im Job und müssen trotzdem 
rechnen. Oder sie hätten gerne einen halbwegs ihren Verstellungen 
entsprechenden Job und bekommen ihn einfach nicht. DAS ist das reale 
Leben, jedenfalls für viele, vielleicht zu viele.

In Sachen Arno Dübel fällt mir nur ein, wann hat Herr Dübel eigentlich 
seine Berufsausbildung gemacht? Wann hat er sein Abitur gemacht? Wann 
hat er sein Studium abgeschlossen? Sind alles rhetorische Fragen. Die 
Antworten darauf können wir uns schenken. Herr Dübel's Leben hat mit uns 
hier so viel gemein wie das von Joe Ackermann mit uns gemein hat. 
Nichts. Das einzige was vielleicht an Gemeinsamkeiten vorherrscht, wenn 
man Pech hat und es ganz schlecht läuft, gleich auf mehreren Ebenen, 
wird man heutzutage genau so wie ein Arno Dübel eingeschätzt und 
behandelt. Wer aber so nie gedacht hat möchte auch nie so behandelt oder 
angesprochen werden.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Normalo Ing hat es im Vergleich zu anderen Berufsgrupppen immer noch
> sehr sehr gut, auch wenn nicht so gut wie die Medien es glauben lassen
> scheinen

Stimmt leider von einigen (wenigen) Ausnahmen abgesehen nicht ..

von Chris (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Laut dem BITKOM-Verband gibt es einen ultrabrutal krassen Mangel an
> Fachkräften im IT-Bereich. Siehe z.B.
> http://www.bitkom.org/de/themen/67820_65946.aspx

So, die BITKOM fordert hier:

- Wegfall der Vorrangprüfung

Aber die ist doch sicher reine Formalität, wenn der Mangel so groß ist.

- Erleichterung für Studierende

Wer in Deutschland ein Studium abschließt, soll zwei anstelle eines 
Jahres Zeit haben eine Arbeit zu finden. Aber wenn der Mangel so groß 
ist, sollte doch bereits ein Jahr weit mehr als genug Zeit sein.

- Einführung eines Punktesystems

Es sollen (einige) hochqualifizierte auch ohne Arbeitsvertrag nach 
Deutschland kommen dürfen. Aber der Arbeitsvertrag sollte bei dem 
aktuellen Mangel doch kein Problem sein.

- Senkung der Einkommensgrenze

Die Grenze soll von 66.000€ auf 40.000€ gesenkt werden. Ein Schelm und 
Kommunist wer hier Böses denkt...

- Internationale Marketingkampagne (Study and Work in Germany)

Weniger Bürokratie und Regelung fordern, aber dann nicht in der Lage 
sein die eigenen Kampagnen zu finanzieren und stattdessen den Staat 
anschmarotzen... alles klar.

von Mine Fields (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> Ein Redner meinete hier, ein Ing könnte in den ersten drei Jahren nicht
> wirtschaftlich arbeiten . ER kann das vielleicht nicht , andere können
> das. Wie diese Wirtschaftlichkeit gedankt wird , das ist dann eine
> interessante Sache.

Vielleicht solltest du erst einmal verstehen, was wirtschaftlich 
bedeutet. Es ist deutlich günstiger, einen jüngeren Ingenieur zu nehmen, 
der wahrscheinlich bereit ist, zu einem deutlich kleinerem Gehalt zu 
arbeiten und der in drei Jahren eben nicht in jedem Fall wieder weg ist.

Ulrich schrieb:
> Das gilt für Ingenieure im Job. Wer aussortiert wurde, weil einer die
> Firma aufgekauft hatte und dann alle Ingenieure freigesetzt wurde, der
> muss von unten wieder anfangen, was aber nicht geht ...

Wer von ganz unten anfangen muss, hat irgendwo etwas ganz falsch 
gemacht.

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Normalo Ing hat es im Vergleich zu anderen Berufsgrupppen immer noch
>> sehr sehr gut, auch wenn nicht so gut wie die Medien es glauben lassen
>> scheinen
>
> Stimmt leider von einigen (wenigen) Ausnahmen abgesehen nicht ..

Das stimmt für die paar hundert Tausend Ingenieure, die einen guten Job 
haben, sehr wohl. Ausnahmen würde ich das zumindest nicht mehr nennen.

von Aktionär (Gast)


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os schrieb:
> Auch das ist falsch. Der Ordoliberalismus und der Neoliberalismus sind
> zwei paar Schuhe. Hier leicht nachzulesen:
>
> http://www.sozialstaat.at/download/Heiner_Geissler...

Heiner Geißler hat keine Ahnung. Er hat ja schon Schwierigkeiten, 
liberal und libertär auseinanderzuhalten. Ich kenne seine Auffassung und 
habe ihn vor vier, fünf Jahren in der Phoenix-Runde sabbeln hören und 
konnte über seine Neoliberalismusdefinition nur den Kopf schütteln.

Heiner Geißlers geistige Verwirrung reicht so weit, dass er bei Attac 
Mitglied geworden ist, dass er den S21-Gegnern gute Argumente 
bescheinigt und wider allen Verstandes Architekt spielt und einen 
Kombibahnhof vorschlägt, der die Nachteile von S21 und K21 vereint und 
kaum günstiger zu haben wäre als S21.

von Ich (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Das stimmt für die paar hundert Tausend Ingenieure, die einen guten Job
> haben, sehr wohl. Ausnahmen würde ich das zumindest nicht mehr nennen.
>

Definition: Guter Job?
- Verdienst
- Wochenarbeitszeit
- Work-Life-Balance
- Entfernung Arbeitsort - Lebensmittelpunkt
- Zufriedenheit (Arbeitsumfeld, Aufgabenstellung, Freiheiten, 
Vorgesetzte, Kollegen, Mitarbeiter, ...)

Kenne auch einige mit einem Job, nicht nur bei Dienstleistern, 
Zufriedenheit sieht anders aus, dabei ist das Gehalt aber eher 
zweitrangig.

Chris schrieb:
> So, die BITKOM fordert hier:
>
> - Wegfall der Vorrangprüfung (...)


BITKOM ist das Sprachrohr der IT-, Telekommunikations- und 
Neue-Medien-Branche. BITKOM vertritt mehr als 1.350 Unternehmen, davon 
über 1.000 Direktmitglieder.

Weitere Vorschläge an BITKOM.

Praktika müssen generell bezahlt werden, vom Praktikanten.
Die Probezeit wird auf 2 Jahre ausgeweitet, 2 Jahre Praktikazeit wird 
dabei nicht angerechnet.
Während dieser Zeit kann das Gehalt 50% unter Tarif (BZA/IGZ) gezahlt 
werden, da der Ingenieur etc. noch nicht wirtschaftlich arbeitet.
Für die Anwerbung, Anreise und Unterbringung ausländischer Fachkräfte 
ist eine neu zu gründenden Behörde zuständig, um die Unternehmen zu 
entlasten.(...)

von Faktenschreiber (Gast)


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@ Minefield

Tja ne , bevor man Gelände betritt, sollte man wissen was eine Mine ist, 
und
was passiert , wenn man auf eine Tritt ;-)

Das Problem ist nicht ,daß der Ing nach 3 Jahren FREIWILLIG geht ( also 
einen
Anschlußjob hat ) , sondern daß der der vermeintlich unerfahrene 
Jung-Ing
mal mirnixdrinix nach zB 1 Jahr einfach so gefeuert wird und diese Leute 
ein
massives Problem haben noch was adäquates zu finden .

Diese Wirtschaftlichkeit geht auf Kosten der Allgemeingesellschaft .  Es 
ist wenig
zweckmäßig seit xx Jahren die Fachkräftemangeltrommel zu rühren und 
diese
Agitatoren gar nicht merken (wollen ) daß sie erst mal in der eigenen 
Klitsche
mal aufräumen sollten .- idealerweise sie selbst sich einen Maulkorb 
verpassen ...


Das von einem de quasi von dem System "verheizt" wurde  . ne Firma 
zwangsläufig aufmachen mußt und die seit über 7 Jahren noch net Pleite 
ist ;-)
und btw weder Förderung noch Kredite je in Anspruch nahm.

Sprich , ich wie ganz genau ,wovon ich rede und die Denkstruktur vieler 
sich
bestenfalls in kurzfristigen Denkschablonen bewegt .

von Mine Fields (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> Tja ne , bevor man Gelände betritt, sollte man wissen was eine Mine ist,
> und
> was passiert , wenn man auf eine Tritt ;-)

Und bevor man in einem Forum schreibt, sollte man erst einmal das 
Schreiben lernen. Dein Text ist so grauenvoll formatiert dass ich mir 
jetzt nicht die Mühe mache, darauf einzugehen.

Ich schrieb:
> Definition: Guter Job?
> - Verdienst
> - Wochenarbeitszeit
> - Work-Life-Balance
> - Entfernung Arbeitsort - Lebensmittelpunkt
> - Zufriedenheit (Arbeitsumfeld, Aufgabenstellung, Freiheiten,
> Vorgesetzte, Kollegen, Mitarbeiter, ...)
>
> Kenne auch einige mit einem Job, nicht nur bei Dienstleistern,
> Zufriedenheit sieht anders aus, dabei ist das Gehalt aber eher
> zweitrangig.

Meine Beobachtung ist eher, dass Zufriedenheit eher eine 
Einstellungssache ist.

Die meisten Ingenieursjobs sind immer noch besser als z.B. im 
Einzelhandel. Dort sind 60h-Wochen auch für die niedrig qualifizierten 
Kräfte nicht selten; das Gehalt beträgt dabei ein Drittel eines 
durchschnittlichen Ingenieursgehaltes. Ähnlich sieht es auch in anderen 
Branchen aus. Man darf natürlich nicht den Bandarbeiter bei Daimler als 
Referenz nehmen - wobei auch dort einige deiner obigen Punkte im 
Vergleich mit vielen Ingenieuren eher negativ aussehen.

von Einsortierer (Gast)


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Torsten schrieb:
> Der "typische" Ingenieur, sagen wir mal zwischen 30 und 50, der an einer
> deutschen Hochschule studiert hat und in Westdeutschland arbeit sucht,
> war im Spiegel Artikel nicht zu finden. Natürlich ist es für jeden
> dieser einzelnen Arbeitslosen sehr traurig. Aber wenn man den Artikel
> mal positiv sieht, zeigt das doch, dass man als Ing meist nur Probleme
> am Arbeitsmarkt hat, wenn man Ü50 ist, im Ausland studiert hat oder in
> strukturschwachen Gegenden wohnt. Insbesondere, dass es Ings ab 50
> schwer haben, finde ich persönlich echt schlimm, werde ja auch nicht
> jünger.

Das Problem ab 50 hat auch nicht jeder Ingenieur. Genauso wie man nicht 
sagen kann, dass alle jungen Ingenieure keine Probleme hätten, eine 
Anstellung als Ingenieur zu finden. Im Maschinenbau fällt knapp ein 
Fünftel hinten runter beim Berufseinstieg als Ingenieur, trotz 
bundesweiter Suche.
Eigentlich gibt es keine Region in Deutschland, wo etwas wie 
Fachkräftemangel herrscht. Die Boomregionen im Süden sind mit vollen 
Hoch-/Fachhochschulen allseitig flankíert und zugepflastert.
Nur als junger Mensch ist man meist noch flexibel und man hat noch die 
Chance sich beruflich umorientieren zu dürfen. Deshalb findet man nur 
wenig arbeitslose Jungingenieure, während für alte, arbeitslose 
Ingenieure auch dieser Zug abgefahren ist.
Mit der "guten Lage" für junge Leute auf Ingenieurarbeitsmarkt hat dies 
aber nichts zu tun.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Die meisten Ingenieursjobs sind immer noch besser als z.B. im
> Einzelhandel.

So so, nur die meisten! Und wie schlimm, daß man das auch noch so 
betonen muß.

> Dort sind 60h-Wochen auch für die niedrig qualifizierten
> Kräfte nicht selten; das Gehalt beträgt dabei ein Drittel eines
> durchschnittlichen Ingenieursgehaltes.

Du hast noch die 10 Stunden monatlich vergessen, die diese Leute im 
"Amt" verbringen. Denn mir begegnen dort regelmäßig die Kassiererinnen 
einer großen bekannten deutschen Supermarktkette. Gehen wohl zum Onkel 
Hartz, aufstocken. Wen man da so alles trifft, topinteressant. Z.B. auch 
Jungingenieure aus dem Studium um die 30, die schon 2-3 mal in 5 Jahren 
irgendwo rausflogen.

>--------------------------------------------------------------

Torsten schrieb:

> kann der brauchbares Englisch ? ein Ing der nur Grundkenntnisse in
> Englisch hat, ( wie ein gewisser Herr aus der Eifel ) sorry, das braucht
> wirklich kaum noch jemand heute.

Setzen, 6.

Nicht richtig aufgepasst!

Ich habe ja nie behauptet, Englisch nicht zu beherrschen.

Aber für dich noch mal zur Ergänzung:

Der gewisse Herr aus der Eifel benutzt die besonderen Englischkenntnisse 
gelegentlich zu einem ganz speziellen Zweck. Weil gerade das Englisch 
besonders voll ins Schwarze (ins Hinterteil der Bewerbungsauswerter) 
trifft. Das kann man dort, wo du deine Information über den Herrn 
bezogst, auch nachlesen.

Individuelle Situationen brauchen eben individuelle Lösungen. Denn in 
der beliebigen unfreiwilligen Landverschickung von Fachkräften sind wir 
ja noch nicht!

Ich wünsche dir dieses Übel nie. Dem Minefields auch nicht.

>--------------------------------------------------------------

Einsortierer schrieb:

> Deshalb findet man nur
> wenig arbeitslose Jungingenieure, während für alte, arbeitslose
> Ingenieure auch dieser Zug abgefahren ist.
> Mit der "guten Lage" für junge Leute auf Ingenieurarbeitsmarkt hat dies
> aber nichts zu tun.

Richtig. Man bekommt dann vom Amt nur noch den allerletzten übrig 
gebliebenen Ramsch an Pflichtbewerbungen unterster Qualitätsstufe 
bundesweit. Wobei der Begriff Qualität da um mehrere Zehnerpotenzen 
übertrieben ist. Siehe dazu, was ich gerade Torsten schrieb.

von Smörre (Gast)


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> Das gilt für Ingenieure im Job. Wer aussortiert wurde, weil einer die
> Firma aufgekauft hatte und dann alle Ingenieure freigesetzt wurde, der
> muss von unten wieder anfangen, was aber nicht geht ...
> WEIL IHN KEINER EINTELLEN WILL!
das ist leider wahr und es gibt auch noch andere Fälle der 
Aussortierung.
Dann bleiben nur noch 3 Alternativen: Selbstständigkeit, Auswanderung 
oder völlige Umorientierung.
Besonders schlimm finde ich, daß man selbst bei weitreichender 
Kompromißbereitschaft null Chancen hat ... also ist entweder aufgrund 
der Bewerberzahl kein Mangel mehr vorhanden oder man paßt aus 
unerfindlichen Gründen nicht ins Schema ??!
Der erste Punkt ist ja noch verständlich, der andere grenzt schon an 
divenhafte Launigkeit, die aufgrund der ganzen Rechtslage nicht mehr 
nachvollziehbar ist.
Eine auf Dauer verantwortungslose Strategie der Arbeitgeber und die 
Konsequenzen sind wohl auch klar?!
Als Arbeitnehmer verhalte ich mich entsprechend.

von os (Gast)


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Aktionär (Gast) schrieb:

os schrieb:
>> Auch das ist falsch. Der Ordoliberalismus und der Neoliberalismus sind
>> zwei paar Schuhe. Hier leicht nachzulesen:
>> 
http://www.sozialstaat.at/download/Heiner_Geissler_5_Jahre_Volksbegehren_Sozialstaat.pdf

> Heiner Geißler hat keine Ahnung. Er hat ja schon Schwierigkeiten,
> liberal und libertär auseinanderzuhalten. Ich kenne seine Auffassung und
> habe ihn vor vier, fünf Jahren in der Phoenix-Runde sabbeln hören und
> konnte über seine Neoliberalismusdefinition nur den Kopf schütteln.

Geißler hat mehr Ahnung von der Materie als DU jemals besitzen wirst und 
im Gegensatz zu dir hat er lange Zeit auch hohe Verantwortung in der 
Politik getragen. Er ist ein allseits hoch respektierter Poltiker, nur 
die liberalen Hanseln liegen mit ihm im Clinch und ärgern sich über 
seine Ausführungen. Kein Wunder, Geißler hält vom dem heutigen liberalen 
Haufen nämlich GLEICH GAR NICHTS und das zu vollkommen zu recht. 
Altkanzler Helmut Schmidt ist übrigens ganz ähnlicher Auffassung. Hat er 
in vielen Podiumsdiskussionen zuletzt mit Schäuble und Joffe von der 
Zeit ausführlich dargelegt. Schmidt mahnte dort an, dass beispielsweise 
die Verbote für Leerverkäufe nicht weit genug gingen und weitere Verbote 
in dieser Richtung folgen müssten.

Übrigens, hochangesehene Politiker wie Geißler und Helmut Schmidt haben 
nicht vor Jahren ihre letzten Vorträge gehalten, sondern vor Wochen. 
Wenn dein letzter gehörter Vortrag schon so lange her ist hast du die 
ganzen Ausführungen nach der Finanzkrise nicht mehr mitbekommen. Du hast 
also absolut keinen Ahnung.

> Heiner Geißlers geistige Verwirrung reicht so weit, dass er bei Attac
> Mitglied geworden ist,

Nicht mal darüber weißt du bescheid du armer Tropf. Geißler hat zig mal 
erklärt wie das zustande kam und warum. Das er das getan hat war 
übrigens vollkommen in Ordnung, denn die zentrale Forderung von Attac 
steht schon im Namen begründet "Vereinigung zur Besteuerung von 
Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen". Diese Forderung 
vertritt Geißler schon lange. Sogar die Kanzlerin hat mitlerweile diese 
Position übernommen, zickt aber noch rum, weil sie gerne eine Europa 
weite
Lösung hätte, die auch London und die Schweiz mit trägt.

> dass er den S21-Gegnern gute Argumente
> bescheinigt

Ist vollkommen richtig. Ich wette du hast keinen einzigen der 
stundenlangen Vortäge jemals mitverfolgt.

> und wider allen Verstandes Architekt spielt und einen
> Kombibahnhof vorschlägt, der die Nachteile von S21 und K21 vereint und
> kaum günstiger zu haben wäre als S21.

Wenn man keine Ahnung hat ...

von Aktionär (Gast)


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os schrieb:
> Aktionär (Gast) schrieb:
>
> os schrieb:
>>> Auch das ist falsch. Der Ordoliberalismus und der Neoliberalismus sind
>>> zwei paar Schuhe. Hier leicht nachzulesen:
>>>
> http://www.sozialstaat.at/download/Heiner_Geissler...
>
>> Heiner Geißler hat keine Ahnung. Er hat ja schon Schwierigkeiten,
>> liberal und libertär auseinanderzuhalten. Ich kenne seine Auffassung und
>> habe ihn vor vier, fünf Jahren in der Phoenix-Runde sabbeln hören und
>> konnte über seine Neoliberalismusdefinition nur den Kopf schütteln.
>
> Geißler hat mehr Ahnung von der Materie als DU jemals besitzen wirst und
> im Gegensatz zu dir hat er lange Zeit auch hohe Verantwortung in der
> Politik getragen.

Alter schützt genauso wenig vor Dummheit wie Verantwortung. Geißler ist 
nie als Wirtschaftspolitiker aufgefallen.

> Er ist ein allseits hoch respektierter Poltiker, nur
> die liberalen Hanseln liegen mit ihm im Clinch und ärgern sich über
> seine Ausführungen.

Laut Brandt war er der schlimmste Hetzer seit Goebbels in diesem Land.

> Kein Wunder, Geißler hält vom dem heutigen liberalen
> Haufen nämlich GLEICH GAR NICHTS und das zu vollkommen zu recht.

Geißler ist erzkatholisch. Auf Beifall von der falschen Seite kann man 
immer gut verzichten.

> Altkanzler Helmut Schmidt ist übrigens ganz ähnlicher Auffassung. Hat er
> in vielen Podiumsdiskussionen zuletzt mit Schäuble und Joffe von der
> Zeit ausführlich dargelegt. Schmidt mahnte dort an, dass beispielsweise
> die Verbote für Leerverkäufe nicht weit genug gingen und weitere Verbote
> in dieser Richtung folgen müssten.
>

Leerverkäufe sind völlig überschätzt.

> Übrigens, hochangesehene Politiker wie Geißler und Helmut Schmidt haben
> nicht vor Jahren ihre letzten Vorträge gehalten, sondern vor Wochen.
> Wenn dein letzter gehörter Vortrag schon so lange her ist hast du die
> ganzen Ausführungen nach der Finanzkrise nicht mehr mitbekommen. Du hast
> also absolut keinen Ahnung.
>

Ich verfolge Politik seit vielen Jahren und auch Heiner Geißler geistert 
durch die Talkshows. Ich kenne seine Position

>> Heiner Geißlers geistige Verwirrung reicht so weit, dass er bei Attac
>> Mitglied geworden ist,
>
> Nicht mal darüber weißt du bescheid du armer Tropf. Geißler hat zig mal
> erklärt wie das zustande kam und warum. Das er das getan hat war
> übrigens vollkommen in Ordnung, denn die zentrale Forderung von Attac
> steht schon im Namen begründet "Vereinigung zur Besteuerung von
> Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen".

Finanztransaktionssteuern sind absoluter Käse. Es wird dabei so getan, 
als wären Finanztransaktionen kostenlos, aber sie sind es nicht. Solche 
Instrumente machen nur die Kleinanleger abspenstig, weil nur 
institutionelle Anleger durchsehen und zahlfähig sind. Schon heute macht 
man es dem Kleinanleger (ich bin einer) unnötig schwierig, Geld an der 
Börse zu investieren. Man erzählt den Menschen, dass Aktien so unsicher 
seien und treibt die Menschen in die Versicherungen. Man verlangt von 
den Versicherungen, Staatsanleihen zu kaufen, um ihre ach so dollen 
Versicherungsprodukte abzusichern. Und genau für diese Politik der 
"sozialen Gerechtigkeit" steht Geißler auch. Aber in der Tat, ist die 
Kapitallebensversicherungen ein toppsicheres Produkt für den kleinen 
Mann, was der Staat durch Gesetze garantiert. Der Anleger macht bei der 
KLV im Durchschnitt 38 % Verlust, weil die mickrige versprochene Rendite 
nur gilt, wenn man den Vertrag bis zum Ende durchhält, was aber 1/7 
schafft. Daher kommt die negative Rendite.

Die Finanzmärkte waren der Überbringer der schlechten Nachricht: 
Griechenlandanleihen sind Mist. Finanzmärkte sind hemmungslos und sagen, 
dass der Kaiser nackt ist und dass sich die staatsgläubigen Politiker 
darüber aufregen, ist doch klar. Wenn diese Rückkopplung fehlen sollte, 
schleppt man wirtschaftliche Fehlentscheidungen jahrzehntelang mit sich 
herum. Die Sowjetunion ist genau daran zusammengebrochen, auch weil sie 
so verrückte Projekte wie den Bratsker Staudamm umgesetzt hat. Oder den 
Kanal von der Ostsee in das Weiße Meer.

Im Sozialismus führt der wirtschaftliche Niedergang zwangsläufig zum 
politischen Niedergang. In der Marktwirtschaft ist das weitestgehend 
entkoppelt. Eingriffe aber wie die "Eurorettung", wie das EEG oder 
Subventionen im Allgemeinen muss man höchst kritisch sehen. Es entstehen 
geradezu starke gegenseitige Abhängigkeiten zwischen Finanzwirtschaft 
und Politik. Und das haben nicht die "Neoliberalen" zu verantworten, 
sondern die Politiker, die dem Wähler "soziale Gerechtigkeit" 
versprechen und "soziale Gerechtigkeit" über alles wähnen.

> Diese Forderung
> vertritt Geißler schon lange. Sogar die Kanzlerin hat mitlerweile diese
> Position übernommen, zickt aber noch rum, weil sie gerne eine Europa
> weite
> Lösung hätte, die auch London und die Schweiz mit trägt.
>

Wir haben viel zu viele Steuern und bestimmt nicht zu wenige. 
Mittlerweile muss man nicht einmal das doppelte des Durchschnitts 
verdienen, um den Spitzensteuersatz zahlen zu müssen.

>> dass er den S21-Gegnern gute Argumente
>> bescheinigt
>
> Ist vollkommen richtig. Ich wette du hast keinen einzigen der
> stundenlangen Vortäge jemals mitverfolgt.
>

Muss ich nicht und konnte ich auch nicht, weil ich arbeite und nicht 
hartze. Ich habe aber viel zum Thema gelesen und fand die Gegner von S21 
einfach unglaubwürdig und doppelzüngig. S21 ist das Ergebnis jahrelanger 
Verhandlungen im Parlament und es hat seine Gründe, warum man sich für 
S21 entschieden hat und nicht für einen Kopfbahnhof oder für ein 
Kombimodell. Die S21-Gegner argumentieren, wie gefährlich die 
Untertunnelung der Stadt sei, auch für die Mineralquellen. Für das 
Kombimodell wird die Stadt aber genauso untertunnelt und plötzlich zählt 
das Argument nicht mehr. Palmer findet das Kombimodell toll. Um gegen 
S21 zu demonstrieren, ketten sich Leute an die Bäume im Schlosspark. Für 
das Kombimodell müssen diese Bäume aber genauso weichen, ohne dass neue 
Flächen für neuen Park frei werden. Aber Kombi-Modell ist ja so toll; 
hat ja der Palmer gesagt.

>> und wider allen Verstandes Architekt spielt und einen
>> Kombibahnhof vorschlägt, der die Nachteile von S21 und K21 vereint und
>> kaum günstiger zu haben wäre als S21.
>
> Wenn man keine Ahnung hat ...

Geißler wollte auf die alten Tage noch der tollkühnste Architekt seit 
Speer werden.

von Faktenschreiber (Gast)


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>Und bevor man in einem Forum schreibt, sollte man erst einmal das
>Schreiben lernen. Dein Text ist so grauenvoll formatiert dass ich mir
>jetzt nicht die Mühe mache, darauf einzugehen.


Man könnte über einen solchen Kommentar hinwegsehen .

Wie die Formatierung hier derart funzt, wie man das will, ist ein 
Problem für sich, weil der Text u.a. nicht nacheditier ist .

Aber - und das ist der entscheidende Punkt hier und jetzt, vorallem weil 
es einige gibt hier, die derart sachlich vorgehen :

Was du da von dir gibst ist unterste Schublade, den der Inhalt hat mit 
der Formatierung schon mal garnix zu tun .

Entschuldige , aber solche Leute wie du sind das , was man Forentroll zu 
nennen pflegt , wobei dies noch dezent formuliert ist .  Bist du Beamter 
vielleicht ??

von os (Gast)


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Aktionär (Gast) schrieb:

> Alter schützt genauso wenig vor Dummheit wie Verantwortung.

Jugend ebensowenig und vor allem schützt Jugend vor Torheit nicht.

> Geißler ist
> nie als Wirtschaftspolitiker aufgefallen.

Aber sicher doch. Geißler hatte ein zentrales Amt innerhalb der 
damaligen Kohl-Regierung. Er war in seinem Amt an zahlreichen 
wirtschaftlichen Entscheidungen beteiligt und hat u.a. etliche 
Verhandlungen mit den damaligen Vertretern aus dem gelben Lager geführt. 
Deswegen kennt er auch die FDP sehr gut und weiß zu beurteilen, was die 
Rösler-Trupper gegen die alten Garde für ein jämmerlicher Haufen ist.

> Laut Brandt war er der schlimmste Hetzer seit Goebbels in diesem Land.

Das du dir dieses überholte Zitat dir hier als "Argumentationshilfe" 
(die keine ist) an die Brust heftest, das damals im Eifer des Gefechtes 
einer Bundestagsdebatte fiel, zeugt von deiner politischen 
Uninformiertheit. Jeder Politiker hat irgendwann mal eine 
Verbalentgleisung gebracht, übrigens auch Geißler (Kohl ebenfalls, der 
damals Gorbatschows Redekunst mit der von Goebbels verglich, was er 
später sehr bereute).

> Geißler ist erzkatholisch. Auf Beifall von der falschen Seite kann man
> immer gut verzichten.

Na zumindest ist er nicht kirchengläubig. Davon abgesehen, viele 
Politiker sind religiös, besonders jene, die aus Bayern kommen. Na und?!

> Leerverkäufe sind völlig überschätzt.

Dazu gibt es genügend andere Auffassungen die das wiederlegen.

> Ich verfolge Politik seit vielen Jahren und auch Heiner Geißler geistert
> durch die Talkshows. Ich kenne seine Position

Da merkt man aber leider nicht viel von.

> Finanztransaktionssteuern sind absoluter Käse.

Nö, sie sind das einzig probate Mittel um Spekulation einzudämmen. 
Spekulation MUSS endlich verteuert werden!

> Es wird dabei so getan,
> als wären Finanztransaktionen kostenlos,

Hat noch nie jemand behauptet.

> aber sie sind es nicht.

Aber anscheinend sind sie billig genug, um damit "high-frequency 
trading" oder neudeutsch den sog. Nanosekundenhandel zu ermöglichen. 
Dafür war die Börse aber nie gedacht.

> Solche
> Instrumente machen nur die Kleinanleger abspenstig,

Ich dachte du bist wenigstens auf diesem Gebiet schlau, aber jetzt kommt 
es ja ganz schlimm. Eine Finanztransaktionssteuer kostet pro Transaktion 
so wenig, das trifft gerade Kleinanleger NICHT. Solltest DU eigentlich 
wissen.

> Man erzählt den Menschen, dass Aktien so unsicher
> seien

Sind sie doch auch. Ein Blick auf die Kursverläufe beweist das.

> und treibt die Menschen in die Versicherungen.

Wohl eher hin zum Gold.

> Man verlangt von
> den Versicherungen, Staatsanleihen zu kaufen, um ihre ach so dollen
> Versicherungsprodukte abzusichern. Und genau für diese Politik der
> "sozialen Gerechtigkeit" steht Geißler auch.

Da rühst du jetzt was zu einem Brei was nicht zusammen gehört. Die 
aktive Politik wird von Geißler seit langem nicht mehr bestimmt. Und am 
Thema soziale Gerechtigkeit ist nichts falsch, da soziale Gerechtigkeit 
in unserem Land nicht mehr existiert.

> Aber in der Tat, ist die
> Kapitallebensversicherungen ein toppsicheres Produkt für den kleinen
> Mann, was der Staat durch Gesetze garantiert.

Nun driftest du plötzlich ab in die Rolle des Finanzberaters.

> Die Finanzmärkte waren der Überbringer der schlechten Nachricht:

NEIN, den Finanzmärkten ist scheiß egal wie es um uns steht. Hauptsache 
sie können Kapital daraus schlagen UND hauptsache sie werden von der 
Politik in Ruhe gelassen. Im übrigen stehen hinter den schlechten 
Nachrichten Banken, die von der Öffentlichkeit d.h. von UNS ALLEN 
gerettet werden wollen. Die Finanzmärkte sind deshalb keineswegs nur ein 
"Überbringer" von schlechten Nachrichten. Diese Märkte 
GENERIEREN/PRODUZIEREN schlechte Nachrichten durch 
Spekulation/Fehlspekulation ihrer Institute. Schon vergessen, große 
Investmentbanken haben die Finanzkrise durch den Verkauf von 
Schrottpapieren ausgelöst. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir weder eine 
Schulden- noch eine Eurokrise. Staatsschulden gab es im übrigen schon 
immer.

> Griechenlandanleihen sind Mist.

Aber Banken handelten damit, weil sie das große Geschäft witterten.

> Finanzmärkte sind hemmungslos

Der erste richtige Satz von dir. Und weil das so ist muss man sie in 
GANZ GANZ enge schranken verweisen.

> Die Sowjetunion ist genau daran zusammengebrochen, auch weil sie
> so verrückte Projekte wie den Bratsker Staudamm umgesetzt hat. Oder den
> Kanal von der Ostsee in das Weiße Meer.

Sie SU ist an vielem zerbrochen, aber bestimmt nicht an irgendwelchen 
Staudämmen. Das ist dummes Zeug.

> Im Sozialismus

Vom Finanzberater jetzt zum Sozialismus?

> Es entstehen
> geradezu starke gegenseitige Abhängigkeiten zwischen Finanzwirtschaft
> und Politik. Und das haben nicht die "Neoliberalen" zu verantworten,

Das Problem sind auch nicht irgendwelche Abhängigkeiten (die es immer 
gab/gibt/geben wird), sondern vielmehr die einstige Liberalisierung der 
Finanzmärkte. Und diese begann durch neoliberal/neokonservativ agierende 
Figuren wie Frau Thatcher im vereingten Königreich, schwappte dann 
später zu uns rüber. Leider.

> Wir haben viel zu viele Steuern und bestimmt nicht zu wenige.

Das die Spitzenverdiener hierzulande zum Nachteil der arbeitenden 
Normalbevölkerung ihr Vermögen stetig mehren können verdanken wir einer 
falschen Besteuerung dieser Schicht. Otto Normal muss dafür die Zeche 
zahlen.

>>> S21-Gegnern gute Argumente

>> Ist vollkommen richtig. Ich wette du hast keinen einzigen der
>> stundenlangen Vortäge jemals mitverfolgt.

> Muss ich nicht und konnte ich auch nicht, weil ich arbeite und nicht
> hartze.

Es gibt die technische Möglichkeit der Aufzeichnung im 21. Jahrhundert. 
Ganz abgesehen davon, danke für die Bestätigung das du NIEMALS auch nur 
eine dieser langen und anstrengenden Sitzungen mitverfolgt hast. Das ist 
der Beweis, dass du (wie in fast allem hier) wie der Blinde von der 
Farbe faselst.

> Geißler wollte auf die alten Tage noch der tollkühnste Architekt seit
> Speer werden.

Godwin lässt Grüßen.

von Torsten (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Die meisten Ingenieursjobs sind immer noch besser als z.B. im
> Einzelhandel. Dort sind 60h-Wochen auch für die niedrig qualifizierten
> Kräfte nicht selten; das Gehalt beträgt dabei ein Drittel eines
> durchschnittlichen Ingenieursgehaltes. Ähnlich sieht es auch in anderen
> Branchen aus. Man darf natürlich nicht den Bandarbeiter bei Daimler als
> Referenz nehmen - wobei auch dort einige deiner obigen Punkte im
> Vergleich mit vielen Ingenieuren eher negativ aussehen.

eben !!! klar ein Bandi beim Daimler verdient viel zu viel, das ist 
allgemein bekannt. ABER : diese Leute verdienen auch nur DORT viel Geld, 
woanders würden sie nach Marktpreisen bezahlt werden und hätten 
erheblich weniger. Kenn einen von denen, der hat ne Freundin in NRW, er 
ist Anlagenmechaniker au f Schicht beim Daimler, in NRW hätte er netto 
nur noch die Hälfte.

Als Ing geht es einem immer noch gut. Selbst bei nem Dienstleister 
verdient man mehr als normalo Handwerker und als guter Ing in einem 
Konzern sowieso.

Klar ist es als Ing nicht so wie die Medien es sagen ( Traumgehälter an 
jeder Ecke, verzweifelt gesucht trotz top Bezahlung ) aber unterm 
Schnitt gehts uns noch ganz gut. Meine Freundin ist Krankenschwester mit 
Schicht und WE Dienst, die kann von meinem Jung Ing Gehalt bloss träumen 
!!! und DIE hat wirklich harte Arbeit

von Gästchen (Gast)


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Ich schrieb:
> Der VDI veröffentlicht doch jeden Monat eine Statistik, wieviele offene
> Ingenieurstellen es gibt.
> Ist das nicht aussagekräftig genug?

VDI wird niemals schreiben wo und bei welcher Firma es diese Stellen 
gibt: es ist meist ein virtueller Shit der Zeitarbeitsfirmen.
VDI ist ein Arbeitgeber-Lobby-Verein, getarnt als Interessenvertretung 
der Ingenieure. Das Gleiche ist die Christliche Gewerkschaft die 
4,25€/Stunde-Verträge abschließt. Es geht nur darum die Lüge aufrecht zu 
erhalten.
Alleine die voll besetzten Zeitarbeitsfirmen für Ingenieure sind ein 
Zeichen dass wir keinen Mangel sondern ein Überangebot haben.

von Mark B. (markbrandis)


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Gästchen schrieb:
> Alleine die voll besetzten Zeitarbeitsfirmen für Ingenieure sind ein
> Zeichen dass wir keinen Mangel sondern ein Überangebot haben.

?

Eine Zeitarbeitsfirma stellt einen Ingenieur in aller Regel nur dann 
ein, wenn sie ihn auch vermitteln kann. Somit ist praktisch jeder bei 
einer Zeitarbeitsfirma angestellte Ingenieur einer, der in einem Projekt 
ist und Geld verdient. Daraus allein kann man nun weder auf ein 
Überangebot noch auf einen Mangel schließen.

von Herbert (Gast)


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>Klar ist es als Ing nicht so wie die Medien es sagen ( Traumgehälter an
>jeder Ecke, verzweifelt gesucht trotz top Bezahlung ) aber unterm
>Schnitt gehts uns noch ganz gut. Meine Freundin ist Krankenschwester mit
>Schicht und WE Dienst, die kann von meinem Jung Ing Gehalt bloss träumen
>!!! und DIE hat wirklich harte Arbeit

Das sie eine harte Arbeit hat stimmt. Aber sie kann auch mit 40 noch in 
ihrem Job arbeiten, Du vielleicht nicht.

von Rainer (Gast)


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Herbert schrieb:
> Das sie eine harte Arbeit hat stimmt. Aber sie kann auch mit 40 noch in
> ihrem Job arbeiten, Du vielleicht nicht.

Geht's noch?
Ein Bandscheibenvorfall und sie ist raus. Solange Du als Ing. keine 
Messer in der Kantine klaust und Dir etwas Mobilität bewahrst, sind die 
Risiken sehr überschaubar.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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>> Das sie eine harte Arbeit hat stimmt. Aber sie kann auch mit 40 noch in
>> ihrem Job arbeiten, Du vielleicht nicht.

> Geht's noch?
> Ein Bandscheibenvorfall und sie ist raus. Solange Du als Ing. keine
> Messer in der Kantine klaust und Dir etwas Mobilität bewahrst, sind die
> Risiken sehr überschaubar

Ja , über 35 und Du bist raus ,egal wie gut Du bist , es ist in der Tat 
überschaubar

von Mark B. (markbrandis)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Ja , über 35 und Du bist raus ,egal wie gut Du bist

Schwachsinn. Gibt jede Menge die älter sind.

von Gästchen (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Eine Zeitarbeitsfirma stellt einen Ingenieur in aller Regel nur dann
> ein, wenn sie ihn auch vermitteln kann. Somit ist praktisch jeder bei
> einer Zeitarbeitsfirma angestellte Ingenieur einer, der in einem Projekt
> ist und Geld verdient. Daraus allein kann man nun weder auf ein
> Überangebot noch auf einen Mangel schließen.

?

Mark, wenn wir hier "Brainstorming" betreiben, kann ich deinen Satz 
praktisch abschreiben.
Ein Ingenieur nimmt einen Zeitarbeitsplatz in aller Regel nur dann an 
wenn er keinen festen bzw. befristetetn Arbeitsplatz findet, richtig?
Somit haben wir es geklärt dass wir einen Mangel an Arbeitsplätzen 
haben.
Dazu kommt noch die Tatsache dass die Firmen, die Zeitarbeiter 
eistellen, wieder mal in aller Regel die Festeinstellungen umgehen 
wollen, sonst hätten sie ja gleich Einen genommen.

Ich denke es ist eine gute Idee wenn wir das Thema "Arbeitsplätze" auf 
feste Einstellungen beschränken und es nicht mit Zeitarbeitsplätzen 
durcheinander bringen. Das Durcheinander "Dienstleister/Zeitarbeit" ist 
schon verwirrend genug.

von Mine Fields (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> Was du da von dir gibst ist unterste Schublade, den der Inhalt hat mit
> der Formatierung schon mal garnix zu tun .

Dein vorhergehender Beitrag war unterste Schublade. Meiner war nur eine 
leichte Anspielung darauf mit dem Hinweis, bitte mal auf die 
Formatierung (die sehr wohl zum Inhalt gehört!) zu achten.

Faktenschreiber schrieb:
> Wie die Formatierung hier derart funzt, wie man das will, ist ein
> Problem für sich, weil der Text u.a. nicht nacheditier ist .

Das ist für jeden halbwegs interneterprobten Menschen überhaupt kein 
Problem. Hunderte andere bekommen es doch auch hin. Es gibt ein 
Vorschau-Button und man kann Beiträge im Nachhinein editieren. Also 
stell dich mal nicht so an.

von Der heimlich in der Nase bohrt (Gast)


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Aktionär schrieb:
>>> dass er den S21-Gegnern gute Argumente
>>> bescheinigt
>>
>> Ist vollkommen richtig. Ich wette du hast keinen einzigen der
>> stundenlangen Vortäge jemals mitverfolgt.
>>
>
> Muss ich nicht und konnte ich auch nicht, weil ich arbeite und nicht
> hartze. Ich habe aber viel zum Thema gelesen und fand die Gegner von S21

Nur wer Sozialhilfe bezieht kann sich politisches Engagement leisten? Du 
solltest einmal Deine Leistungsbereitschaft unter die dafür nötige Lupe 
nehmen.

> einfach unglaubwürdig und doppelzüngig. S21 ist das Ergebnis jahrelanger
> Verhandlungen im Parlament und es hat seine Gründe, warum man sich für
> S21 entschieden hat und nicht für einen Kopfbahnhof oder für ein
> Kombimodell. Die S21-Gegner argumentieren, wie gefährlich die
> Untertunnelung der Stadt sei, auch für die Mineralquellen. Für das
> Kombimodell wird die Stadt aber genauso untertunnelt und plötzlich zählt
> das Argument nicht mehr. Palmer findet das Kombimodell toll. Um gegen

Meine Lieblingsgeschichte bei dem ganzen Drama ist dieser Streßtest, der 
es nicht geschafft hat die Leistung zu demonstrieren, die der bestehende 
Bahnhof vor 30 Jahren in der Praxis gebracht hat. Bei der Planung glaube 
ich sofort, daß es einen Mangel an Ingenieuren gibt.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Mark Brandis schrieb:
> Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Ja , über 35 und Du bist raus ,egal wie gut Du bist
>
> Schwachsinn. Gibt jede Menge die älter sind.

Verstehe ich auch nicht wie man zu dieser Aussage kommt. Es gab vor ein 
paar Jahren bei S. eine ü50 Säuberungsaktion weil irgendwer das nach 
(Gehalts-) Kennzahl entschieden hat. Die mir bekannten Statistiken 
bilden allenfals einen mäßigen Effekt ab. Nach dem hat man von 30 bis 50 
keine Probleme - später dann schon.

50 und raus - sowas lässt sich belegen, obwohl ich das auch für unsinnig 
halte. Aus meiner persönlichen Erfahrung geht das bis 60 schon noch (und 
das ist aber auch nur eine Augenblicksaufnahme). Die Leute um die 60 
(55+) erzeugen ein Problem was man etwa beschreibt mit zu viele 
Häuptlinge, zu wenig Indianer - irgendwann funktioniert das Team so 
nicht mehr.

von Aktionär (Gast)


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Der heimlich in der Nase bohrt schrieb:
> Aktionär schrieb:
>>>> dass er den S21-Gegnern gute Argumente
>>>> bescheinigt
>>>
>>> Ist vollkommen richtig. Ich wette du hast keinen einzigen der
>>> stundenlangen Vortäge jemals mitverfolgt.
>>>
>>
>> Muss ich nicht und konnte ich auch nicht, weil ich arbeite und nicht
>> hartze. Ich habe aber viel zum Thema gelesen und fand die Gegner von S21
>
> Nur wer Sozialhilfe bezieht kann sich politisches Engagement leisten? Du
> solltest einmal Deine Leistungsbereitschaft unter die dafür nötige Lupe
> nehmen.
>

Ist das Schauen der Schlichtung schon politisches Engagement? Und wie 
gesagt: Ich habe mich über Printmedien ausführlich über das Thema 
informiert.

>> einfach unglaubwürdig und doppelzüngig. S21 ist das Ergebnis jahrelanger
>> Verhandlungen im Parlament und es hat seine Gründe, warum man sich für
>> S21 entschieden hat und nicht für einen Kopfbahnhof oder für ein
>> Kombimodell. Die S21-Gegner argumentieren, wie gefährlich die
>> Untertunnelung der Stadt sei, auch für die Mineralquellen. Für das
>> Kombimodell wird die Stadt aber genauso untertunnelt und plötzlich zählt
>> das Argument nicht mehr. Palmer findet das Kombimodell toll. Um gegen
>
> Meine Lieblingsgeschichte bei dem ganzen Drama ist dieser Streßtest, der
> es nicht geschafft hat die Leistung zu demonstrieren, die der bestehende
> Bahnhof vor 30 Jahren in der Praxis gebracht hat. Bei der Planung glaube
> ich sofort, daß es einen Mangel an Ingenieuren gibt.


Die Motivation ist an sich schon eine falsche. Es ging nie darum, einen 
Bahnhof durch einen leistungsfährigen Bahnhof zu ersetzen. Es ging 
darum, dass, das Netz leistungsfähiger zu machen. Und wie macht man das? 
Ersetzung des Kopfbahnhofs durch einen Durchgangsbahnhofs.

Und obwohl die Motivation des Stresstests falsch war (30 % mehr Leistung 
blablabla) und nicht mit der Motivation des Bauvorhabens in Einklang 
war, wurde der Stresstest bestanden. Die S21-Gegner haben wie 
eingeschnappte Bioleberwürste reagiert.

Und überhaupt: Wozu benötigt man die "Leistung" von vor dreißig Jahren? 
Worin bestand diese? Man sollte auch nicht den Fehler machen, 
überdimensioniert zu bauen. Sozialistische Mähdrescherparaden sahen toll 
aus und gaukelten einem etwas von Produktivität vor. Tatsächlich war es 
aber unproduktiv, wenn mehrere Mähdrescher gleichzeitig einen Acker 
bearbeiten und Traktoren mit Hänger nebenher fahren. Ich kenne das noch 
aus der DDR. Nach der Wende sah man sowas gar nicht mehr. Die 
Mähdrescher arbeiten seitdem ganz anders und es fährt nicht ständig ein 
Traktor nebenher. Das spart Material und Personal.

Das Problem bei der Bahnhofsdiskussion ist doch, dass man sich nicht 
einig ist, was Leistung in diesem Falle heißt. Leistung ist aber 
bestimmt nicht die Kapazität(!) des Bahnhofs. Die Leistungsfähigkeit ist 
auch nicht unbedingt die Anzahl der abgefertigten Züge pro Zeiteinheit, 
obwohl man da der Sache schon sehr nah ist. Aus Sicht der Bahn und des 
Steuerzahlers hat vor allem die Wirtschaftlichkeit Vorrang; man kann von 
wirtschaftlicher Leistung sprechen. Und eine Überdimensionierung ist der 
wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit abträglich.

von ft (Gast)


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Aktionär schrieb:
> Und überhaupt: Wozu benötigt man die "Leistung" von vor dreißig Jahren?
> Worin bestand diese? Man sollte auch nicht den Fehler machen,
> überdimensioniert zu bauen. Sozialistische Mähdrescherparaden sahen toll
> aus und gaukelten einem etwas von Produktivität vor. Tatsächlich war es
> aber unproduktiv, wenn mehrere Mähdrescher gleichzeitig einen Acker
> bearbeiten und Traktoren mit Hänger nebenher fahren. Ich kenne das noch
> aus der DDR. Nach der Wende sah man sowas gar nicht mehr. Die
> Mähdrescher arbeiten seitdem ganz anders und es fährt nicht ständig ein
> Traktor nebenher. Das spart Material und Personal.

Ach ja?
Auch heute ist der Körnerbunker eines Mähdreschers in seiner Grösse 
begrenzt.
Während der Fahrt auf einen Traktor mit Hänger oder LKW umzuladen ist
auch heute noch üblich um Unterbrechungen zu vermeiden.

In Mecklenburg sind die Felder etwas grösser. Da ist es von Vorteil 
wenn
mehrere Fahrzeuge eingesetzt werden. Wäre übrigens auch nett gewesen 
wenn das die tollen Planer der A20 gewusst hätten. Es sind nämlich 
einige Brücken für die Landwirtschaft ein wenig schmal für die 
ortsüblichen Mähdrescher.

mfg

von Aktionär (Gast)


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ft schrieb:
> Ach ja?
> Auch heute ist der Körnerbunker eines Mähdreschers in seiner Grösse
> begrenzt.
> Während der Fahrt auf einen Traktor mit Hänger oder LKW umzuladen ist
> auch heute noch üblich um Unterbrechungen zu vermeiden.

Heute macht man das ganz anders. Heute steht am Ackerrand ein Hänger und 
Mähdrescher fährt dorthin, um abzuladen. Es ist schon ein Hunterschied, 
ob jetzt ein Hänger am Ackerrand steht, oder ob permanent ein Traktor 
mit Hänger neben dem Mähdrescher entlangfährt.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Praktika müssen generell bezahlt werden, vom Praktikanten.
>Die Probezeit wird auf 2 Jahre ausgeweitet, 2 Jahre Praktikazeit wird
>dabei nicht angerechnet.
>Während dieser Zeit kann das Gehalt 50% unter Tarif (BZA/IGZ) gezahlt
>werden, da der Ingenieur etc. noch nicht wirtschaftlich arbeitet.
>Für die Anwerbung, Anreise und Unterbringung ausländischer Fachkräfte
>ist eine neu zu gründenden Behörde zuständig, um die Unternehmen zu
>entlasten.(...)
Ich kann mir vorstellen, dass das einigen Herren Personaler in der Birne 
herumspukt. Genau so wie Hoeneß mal forderte, eine Fußballsteuer 
einzuführen. Dunning-Kruger-Effekte gibt es wirklich :-(

Rosa

von Gästchen (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> 50 und raus - sowas lässt sich belegen, obwohl ich das auch für unsinnig
> halte. Aus meiner persönlichen Erfahrung geht das bis 60 schon noch (und
> das ist aber auch nur eine Augenblicksaufnahme). Die Leute um die 60
> (55+) erzeugen ein Problem was man etwa beschreibt mit zu viele
> Häuptlinge, zu wenig Indianer - irgendwann funktioniert das Team so
> nicht mehr.

Das hauptsächliche Problem mit Ü50 ist dass BWL-ler Geld sparen wollen.
So ein Mitarbeiter hat sehr viel Berufserfahrung und sein Geld ist 
dementspr. hoch. Da wird lieber ein Absolvent genommen: er wurstet sich 
schon irgendwie durch, schon so wie so wenn er Diplomarbeit in der 
gleichen Bude gemacht hat. Meine Erfahrungen mit Ü50 sind positiv: die 
Menschen wehren sich gut gegen Ausbeutung und wissen wie man mit 
BWL-lern redet, sie sind selten krank da ihr Lebensablauf sich 
eingependelt hat, sie haben viel Erfahrung und Wissen und arbeiten 
schneller, sind in der Regel z.B. "Senior Developer" oder 
"Team/Abteilungsleiter". Ist schon klar warum BWL-ler sie meiden.

von Chris (Gast)


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Aktionär schrieb:
> Die Motivation ist an sich schon eine falsche. Es ging nie darum, einen
> Bahnhof durch einen leistungsfährigen Bahnhof zu ersetzen. Es ging
> darum, dass, das Netz leistungsfähiger zu machen. Und wie macht man das?
> Ersetzung des Kopfbahnhofs durch einen Durchgangsbahnhofs.

Von der Bahn selber und der damalingen CDU Landesregierung wurde 
wiederholt etwas anderes behauptet. Und wenn es wirklich ums Netz ginge, 
dann müssen dort die Investitionen stattfinden. Der Bahnhof ist nicht 
der Engpaß. Die Infrastruktur müßte ausgebaut werden. Aber dafür fehlt 
es überall an Geldern.

Es wird gespart und mit Beteiligung von Land und Stadt der Bahnhof an 
die miserable Infrastruktur anzupassen. Gleichzeitig wird aber 
behauptet, man würde den Schienenverkehr ausbauen.

> Und obwohl die Motivation des Stresstests falsch war (30 % mehr Leistung
> blablabla) und nicht mit der Motivation des Bauvorhabens in Einklang
> war, wurde der Stresstest bestanden. Die S21-Gegner haben wie
> eingeschnappte Bioleberwürste reagiert.

Der Streßtest kann nicht bestanden sein, da er nicht einmal die Leistung 
von vor dreißig Jahren erreicht. Das war die Präsentation eines 
wackligen Systems, daß man unter keinen Umständen anrühren, weil es 
sonst nicht mehr funktioniert. Das war Zweitsemester-Niveau des Versuchs 
zu belegen man hätte in den vergangenen Wochen wirklich am Projekt 
gearbeitet.

Ich weiß nicht, wie ihr eure Belastungstests macht, aber ich treibe ein 
System an den Punkt, an dem es zusammenbricht. Dann kann ich Aussagen 
darüber treffen, ob die vorgesehenen Ziele erreicht werden und welche 
Reserven ich noch habe. Alles andere ist für Weicheier, die Angst haben, 
daß es bei Test mal knallt. Oder ihre falschen Versprechungen 
auffliegen.

> Und überhaupt: Wozu benötigt man die "Leistung" von vor dreißig Jahren?
> Worin bestand diese? Man sollte auch nicht den Fehler machen,

Klar im Vorteil wer sich nicht auf die Überschriften von 
Vierbuchstaben-Zeitungen verläßt. Die Leistung wird benötigt, weil die 
Züge bereits jetzt zu voll sind. Es sind zuviele Reisende darin. Um die 
sollte es wirklich gehen, nicht um architektonische 
Selbstverwirklichung. Das wird gerne von all den Pseudo-Experten 
übersehen. Sich an der Diskussion beteiligen, aber seit dem Studium in 
keinem Zug mehr gesessen.

Es geht um die Anzahl der Personen, welche von oder nach Stuttgart 
reisen und die, welche den Hauptbahnhof als Umsteigemöglichkeit nutzen.

Und ich würde in diesem Zusammenhang darum bitten, die armselingen 
Versuche zu unterlassen, die Kritiker durch unsinnige Vergleiche in das 
Lager linker Spinner zu stellen.

> Das Problem bei der Bahnhofsdiskussion ist doch, dass man sich nicht
> einig ist, was Leistung in diesem Falle heißt. Leistung ist aber
> bestimmt nicht die Kapazität(!) des Bahnhofs. Die Leistungsfähigkeit ist
> auch nicht unbedingt die Anzahl der abgefertigten Züge pro Zeiteinheit,
> obwohl man da der Sache schon sehr nah ist. Aus Sicht der Bahn und des

Durch mehrfache Wiederholung wird es auch nicht wahr. Die Aussagen der 
Bahn und der ehemaligen Landesregierung sind andere.

Und falls die Behauptung die sein sollte, daß der Durchsatz gesteigert 
würde... auch nicht richtig. In allen Beispielen, in denen eine 
Fahrzeitverkürzung präsentiert wurde, ist diese durch eine 
Fahrzeitverlängerung an anderer Stelle erkauft worden.

> Steuerzahlers hat vor allem die Wirtschaftlichkeit Vorrang; man kann von
> wirtschaftlicher Leistung sprechen. Und eine Überdimensionierung ist der
> wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit abträglich.

Wirtschaftliche Leistung ist etwas für diejenigen, die sich nicht trauen 
die Wahrheit zu sagen. Es mag um Wirtschaftlichkeit gehen. Aber das gibt 
niemand zu. Dann müßten die Beteiligten sagen, daß die Infrastruktur 
überlastet ist. Und statt die Infrastruktur auszubauen, wird der Bahnhof 
verkleinert. Das ist wirtschaftlich. Das wird aber ums Verrecken nicht 
zugegeben.

Der Schienenverkehr in der Region wird rückgebaut, die Anbindung an den 
Flughafen augenscheinlich verbessert und städtebauliche Möglichkeiten 
eröffnet. Aber sag' das einmal den Projektbeteiligten - wird mit weiter 
Hand von sich gewiesen. Lgnpck!

von ft (Gast)


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Aktionär schrieb:
> Heute macht man das ganz anders. Heute steht am Ackerrand ein Hänger und
> Mähdrescher fährt dorthin, um abzuladen. Es ist schon ein Hunterschied,
> ob jetzt ein Hänger am Ackerrand steht, oder ob permanent ein Traktor
> mit Hänger neben dem Mähdrescher entlangfährt.

Du hast noch nie ein richtig grosses Feld gesehen, oder?
Da kann man nicht mal eben an den Rand fahren...

Ich weiss nicht woher Du Deine Infos hast, aber ein Mähdrescherfahrer
ist für mich wesentlich glaubhafter.
Der verdient nämlich seinen Lebensunterhalt damit.

mfg

von Uwe1164 (Gast)


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Mähdrescher sind teuer, und sind bei der Ernte das beschränkteste Gut.
Insofern ist es am günstigsten, die die ganze Zeit durcharbeiten zu 
lassen. Irgendwann ist aber der interne Getreidespeicher voll -- der ist 
nämlich nur sehr klein. Dann kommt ein normaler (billiger) Traktor mit 
Hänger, fährt parallel zum Mähdrescher, und entleert den 
Getreidespeicher rasch WÄHREND DER FAHRT. Dann kann der wieder abziehen, 
und etwa andere Mähdrescher bedienen oder geht ab zum Silo, während die 
Mähdrescher wieder ihre eigenen Speicher befüllen. Das Ganze muss nur 
mit Funkgeräten gut koordiniert werden, dass es übergangslos klappt -- 
spart 'ne Menge Zeit...

Die besagten Bilder zeigen nur eine Momentaufnahme, die meiste Zeit 
fahren die Mähdrescher also ohne Anhang. Und ich weiß auch nicht ob sich 
das ganze schwierige Manöver auf (europäischen) kleinen Feldern lohnt.

von Robert (Gast)


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Interesant, wie manche Leute blind bei den FAkten sind, nur wie sie 
ihnen nicht gefallen. Nehmt doch zur Kenntnis, dass es eben viele Ing.s 
mit Diplom gibt, die eben keinen Job haben.

Übrigens, hinter jedem "Einzelschicksal" hier, stehen vlt. 1.000 
ähnliche.

Und noch was, jemand mit 62 Jahren kann auch gut sein, wenn man nur mal 
für ein Projekt kurz jemanden braucht. Denn den ist man in 3 Jahren 
garantiert los. Und genau das kann für eine Firma doch auch von großem 
Wert sein.

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Und noch was, jemand mit 62 Jahren kann auch gut sein, wenn man nur mal
> für ein Projekt kurz jemanden braucht. Denn den ist man in 3 Jahren
> garantiert los. Und genau das kann für eine Firma doch auch von großem
> Wert sein.

Dann läuft das aber nicht über Festeinstellung, sondern als Freelancer. 
Damit kann es auch noch für den 62-Jährigen klappen. Nur so weit hat der 
Herr wohl nicht gedacht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Robert schrieb:

> Übrigens, hinter jedem "Einzelschicksal" hier, stehen vlt. 1.000
> ähnliche.

Mutmaßung.

genauso kann man schreiben: "Übrigens, jedes Einzelschicksal eines 
Ingenieurs ohne Arbeit ist vielleicht eine Ausnahme."

Und nun?

Davon ab: Negatives postet sich immer leichter als zufriedene 
Statements.

Chris D.

von Smörre (Gast)


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> Interesant, wie manche Leute blind bei den FAkten sind, nur wie sie
> ihnen nicht gefallen. Nehmt doch zur Kenntnis, dass es eben viele Ing.s
> mit Diplom gibt, die eben keinen Job haben.
Gegen eine festgefahrene Meinung kann man nichts machen - Du kannst 
genauso gut mit einer Wand reden, völlig sinnlos die Diskussion hier.
Die Mehrheit hier will nur Ihr Glaubensdogma vertreten, also laß sie 
doch, Du bist am Ende nur der Miesepeter, Jammerlappen oder sonstiger 
Störenfried.

> Übrigens, hinter jedem "Einzelschicksal" hier, stehen vlt. 1.000
> ähnliche.
das Einzelschicksal interessiert hier doch keinen, der nicht selbst 
betroffen ist!
Als ein vom Einzelschicksal betroffener ziehe ich hier allerdings meine 
Rückschlüsse ... das würde ich Dir auch empfehlen, vergiß das hier am 
besten.

> Und noch was, jemand mit 62 Jahren kann auch gut sein, wenn man nur mal
> für ein Projekt kurz jemanden braucht. Denn den ist man in 3 Jahren
> garantiert los. Und genau das kann für eine Firma doch auch von großem
> Wert sein.
tja, das ist der neue Trend - Du bist so eine Art Wanderarbeiter wie in 
China oder sagen wir mal ein Wandering. und das kann auch schon nach dem 
Studium eintreten.
Heute gibt es Internet, damals nicht ... aber die meisten finden so ein 
Leben ja toll, jeder wie er mag.
Macht mal Eure Erfahrungen selber und immer dran denken, es ist 
Fachkräftemangel ... fragt sich nur was Ihr am Ende als Fachkraft so 
verdient im Vergleich zu einem angelernten, Studiumabbrecher,usw.
Das ist doch die entscheidende Frage, oder?

von Ratgeber (Gast)


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Smörre schrieb:
> aber die meisten finden so ein
>
> Leben ja toll, jeder wie er mag.

Ich führe so ein Leben und finde es nur sehr bedingt toll.

- Man bekommt keine guten Jobs und wichtigen Aufgaben
- Man ist nur unterwegs, arbeitet finanziell nicht effizient
- über die Jahre hinweg verdient man weniger
- im Alter ist man deutlich schlechter dran

Der Vorteil, viel rumzukommen, unabhängig zu sein und viel zu lernen, 
erschöpft sich irgendwann einmal.

ERGO: Man darf es nicht zu lange machen!

von Wilhelm F. (Gast)


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Smörre schrieb:

>> Übrigens, hinter jedem "Einzelschicksal" hier, stehen vlt. 1.000
>> ähnliche.
>
> das Einzelschicksal interessiert hier doch keinen, der nicht selbst
> betroffen ist!
>
> Als ein vom Einzelschicksal betroffener ziehe ich hier allerdings meine
> Rückschlüsse ... das würde ich Dir auch empfehlen, vergiß das hier am
> besten.

Das Wort Einzelschicksal ist ja auch so ein schönes Modewort, um den 
Einzelnen einer Gruppe noch weiter zu diffamieren. Und zu suggerieren, 
daß er eben ... anscheinend der Einzige ... ist.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das Wort Einzelschicksal ist ja auch so ein schönes Modewort, um den
> Einzelnen einer Gruppe noch weiter zu diffamieren. Und zu suggerieren,
> daß er eben ... anscheinend der Einzige ... ist.

Man kann es auch als Motivation sehen, dass es nicht überall schlecht 
läuft und man durchaus die Chance hat, aus seinem "Einzelschicksal" 
herauszukommen.

Alles eine Frage der Betrachtungsweise.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Alles eine Frage der Betrachtungsweise.

Ja, aber mit grenzenlosem Optimismus und Scheuklappen.

von Mine Fields (Gast)


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Optimismus ja, die Scheuklappen haben aber andere auf.

von Heinz (Gast)


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mal ehrlich, das waren schon eher Problemfälle, die in dem Artikel 
genannt wurden.

Da war kein Ing dabei, sagen wir Mitte 30 oder um die 40, der normal in 
Deutschland studiert hat oder in Westdeutschland lebt.

Trotzdem find ich es gut wenn auch mal so ein Artikel veröffentlich 
wird. Weil viele Leute haben einfach abnormal hohe Vorstellungen wie gut 
es uns Ingenieuren geht.

Ein Bekannter meinte z.B., er studiert noch, dass doch Noten aufgrund 
des eklatanten Mangels eh egal seien. Andere denken, als Ing kriegt man 
als Einsteiger mind 70 tsd Euro im Jahr und knackt sehr bald die 100 k 
Grenze. Dies dachte ein Verwandter von mir bei einer Familienfeier 
ernsthaft !

viele einfachen Leute meinen teils ein Jung Ing geht mit mindestens 3000 
oder gar 4000 netto nach Hause.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Man kann es auch als Motivation sehen, dass es nicht überall schlecht
> läuft und man durchaus die Chance hat, aus seinem "Einzelschicksal"
> herauszukommen.

Hallo Stefan,

schön, daß du auch hier bist. Ich wünsche dir noch einen schönen 
erholsamen Sonntag. Damit du Montag morgen wieder fit bist.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Hallo Stefan,
>
> schön, daß du auch hier bist. Ich wünsche dir noch einen schönen
> erholsamen Sonntag. Damit du Montag morgen wieder fit bist.

Danke. Das werde ich auch brauchen. Ich muss schließlich dein Geld 
verdienen.

von Mark B. (markbrandis)


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Mine Fields schrieb:
> Danke. Das werde ich auch brauchen. Ich muss schließlich dein Geld
> verdienen.

Verrechnest Du das dann fairerweise mit Deiner Schulausbildung, die er 
seinerzeit mit seinen Steuern mitfinanziert hat?

von PräMortem (Gast)


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Heinz schrieb:
> Da war kein Ing dabei, sagen wir Mitte 30 oder um die 40, der normal in
> Deutschland studiert hat oder in Westdeutschland lebt.

Die gibts aber auch mehr als genug.
Ist aber die Frage, ob sich die ablichten lassen wollen oder noch Kraft 
dafür verschwenden wollen, wo sie sich beruflich doch schon lange 
umorientiert haben.
Die sich in dem Artikel geoutet haben, stehen hingegen vor kompletten 
Trümmern in einer beruflichen Sackgasse, evtl. hoffen sie, durch den 
Artikel doch noch eine passende Stelle zu finden. Dies wird jedoch, 
fürchte ich, durch den nicht zu vernachlässigenden Überhang an 
(potentiellen) Fachkräften jeglicher Art in Deutschland und der 
finanziellen Klammheit und Geizigkeit deutscher Unternehmen nicht 
passieren.

von JungIng (Gast)


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PräMortem schrieb:
> Die gibts aber auch mehr als genug.
> Ist aber die Frage, ob sich die ablichten lassen wollen oder noch Kraft
> dafür verschwenden wollen, wo sie sich beruflich doch schon lange
> umorientiert haben.
> Die sich in dem Artikel geoutet haben, stehen hingegen vor kompletten
> Trümmern in einer beruflichen Sackgasse, evtl. hoffen sie, durch den
> Artikel doch noch eine passende Stelle zu finden. Dies wird jedoch,
> fürchte ich, durch den nicht zu vernachlässigenden Überhang an
> (potentiellen) Fachkräften jeglicher Art in Deutschland und der

nun gut, ich hab 2 Jahre Erfahrung und bekomme anfragen über XING ohne 
Ende, nach meinem ersten Ing Jahr hab ich zu Top Konditionen zu nem 
Konzern gewechselt. Hätte noch zig andere Angebote gehabt. Also ich 
merke definitv was von einem Mangel. Ich wurde quasi zu Beginn des 
Vorstellungsgespräch fast schon eingestellt, es lag nur noch an mir ob 
ich Zusage.

von Michael S. (technicans)


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JungIng schrieb:
> nun gut, ich hab 2 Jahre Erfahrung und bekomme anfragen über XING ohne
> Ende, nach meinem ersten Ing Jahr hab ich zu Top Konditionen zu nem
> Konzern gewechselt. Hätte noch zig andere Angebote gehabt. Also ich
> merke definitv was von einem Mangel. Ich wurde quasi zu Beginn des
> Vorstellungsgespräch fast schon eingestellt, es lag nur noch an mir ob
> ich Zusage.

Na, hoffentlich auch nachhaltig. Ob die Kohle stimmt und du
dafür umziehen musstest haste leider nicht gepostet.

PräMortem schrieb:
> Dies wird jedoch,
> fürchte ich, durch den nicht zu vernachlässigenden Überhang an
> (potentiellen) Fachkräften jeglicher Art in Deutschland und der
> finanziellen Klammheit und Geizigkeit deutscher Unternehmen nicht
> passieren.

Da kannste von ausgehen. Unternehmen haben das auch nicht nötig
über verschlungene Pfade Personal zu suchen, eher verzichtet man
da ganz. Die meisten Firmen haben ja Stammpersonal und wenn kein
zusätzliches Personal rekrutierbar ist wird eben umorganisiert.

Mine Fields schrieb:
> Danke. Das werde ich auch brauchen. Ich muss schließlich dein Geld
> verdienen.

Ich denke nicht, weil Wilhelm noch vom Ersparnissen lebt, aber
da ist wohl bald Schicht im Schacht. Mal abwarten.

von Dirk (Gast)


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Heinz schrieb:
> Ein Bekannter meinte z.B., er studiert noch, dass doch Noten aufgrund
> des eklatanten Mangels eh egal seien. Andere denken, als Ing kriegt man
> als Einsteiger mind 70 tsd Euro im Jahr und knackt sehr bald die 100 k
> Grenze. Dies dachte ein Verwandter von mir bei einer Familienfeier
> ernsthaft !
>
> viele einfachen Leute meinen teils ein Jung Ing geht mit mindestens 3000
> oder gar 4000 netto nach Hause.

Ja, diese Meinung ist aber auch bei denen ausgeprägt, die noch nie in 
der Wirtschaft gearbeitet haben, z.B. Lehrer, Professoren, usw.
Ich denke sowieso, dass vielen nicht bewußt ist, was in Deutschland 
wirklich verdient wird. Dazu muss man sich nur die Lohn- und 
Einkommenssteuerstatistik anschauen, die viel aussagekräftiger ist, als 
alle Umfragen die von irgendwelchen Lobbygruppen in Auftrag gestellt 
werden.

Ich persönlich kann mich nicht beschweren. Ich verdiene 70k mit 5 Jahren 
Berufserfahrung bei einem Konzern. Durch die Vielzahl der Bewerbungen 
bei meiner Firma sehe ich aber auch, dass dies nicht der Durchschnitt 
ist. Wenn ich daran denke, wie viele sich bewerben und dann abgelehnt 
werden, kann von einem Fachkräftemangel keine Rede sein. Meiner 
Erfahrung nach hat man bei einem gefragten Konzern nur dann eine Chance, 
wenn man zum oberen Drittel gehört.

von Rainer (Gast)


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Dirk schrieb:
> Ich persönlich kann mich nicht beschweren. Ich verdiene 70k mit 5 Jahren
> Berufserfahrung bei einem Konzern. Durch die Vielzahl der Bewerbungen
> bei meiner Firma sehe ich aber auch, dass dies nicht der Durchschnitt
> ist.

Mit einem Bruttoeinkommen von 70.000€/a verdienst Du auch deutlich mehr 
als 90% der Einkommensteuerpflichtigen in Deutschland und, um eine 
weitere Kennzahl zu bringen, nur 5% haben ein Einkommen (egal ob aus 
Gehalt, Zinsen oder Erbschaft - alles vor Abzug der Werbungskosten o.ä.) 
von mehr als 100.000€/a.
Quelle: http://www.bpb.de/wissen/I1WQ8G,0,0,Einkommensteueranteile.html

Aus dem Kreis meiner Freunde und Kommilitonen (Uni, Westdeutschland, 
alle mittlerweile 30+) gibt es keinen der nicht in der gleichen Zeit in 
ähnliche Regionen wie Du vorgedrungen ist - und keiner von uns arbeitet 
bei den ganz Großen wie z.B. Siemens oder Daimler. Das was hier abgeht 
ist zum Teil jammern auf ganz hohem Niveau.

von Rainer (Gast)


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Sorry, vertippt:
Meinte natürlich mehr als 80% aller Einkommenssteuerpflichtigen.

von Dirk (Gast)


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Rainer schrieb:
> Aus dem Kreis meiner Freunde und Kommilitonen (Uni, Westdeutschland,
> alle mittlerweile 30+) gibt es keinen der nicht in der gleichen Zeit in
> ähnliche Regionen wie Du vorgedrungen ist - und keiner von uns arbeitet
> bei den ganz Großen wie z.B. Siemens oder Daimler. Das was hier abgeht
> ist zum Teil jammern auf ganz hohem Niveau.

Na ja, womöglich hast Du Freunde, die motiviert und sehr gut sind. 
Meistens gesellt sich ja gleich und gleich gerne.. ;-) Wichtig ist nicht 
nur die Größe eines Unternehmens, sondern v.a. die Tarifbindung. Wenn 
man z.B. nach IGM bezahlt wird, dann verdient man einfach gut.

Ich glaube aber nicht, dass es der Standard ist, wenn man mit Anfang 30 
schon 70k im Jahr verdient. Außerdem arbeite ich erst ein Jahr in diesem 
Konzern, d.h. in den nächsten Jahren wird sich das Gehalt - wenn alles 
normal läuft (d.h. keine Wirtschaftskrise, sonst keine 
Erfolgsbeteiligung) - auf ca. 80k steigern.

Es gibt viele Bewerber mit Anfang 40, die um die 70-75k als Gehalt 
fordern. Ich gehe davon aus, dass diese Personen einen Aufschlag auf ihr 
jetziges Gehalt fordern, d.h. sie verdienen wohl unter 70k.

Ich gebe Dir nur zum Teil mit der Aussage "Jammern auf hohen Niveau" 
recht. Es gibt tausenden von Informatikern, Ingenieuren, die bei den 
unzähligen Dienstleistern arbeiten und von solchen Gehältern nur träumen 
können.

von Rainer (Gast)


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Dirk schrieb:
> Ich gebe Dir nur zum Teil mit der Aussage "Jammern auf hohen Niveau"
> recht. Es gibt tausenden von Informatikern, Ingenieuren, die bei den
> unzähligen Dienstleistern arbeiten und von solchen Gehältern nur träumen
> können.

Das stimmt.
Allerdings verdient man als Ingenieur in einer Leihbude immer noch mehr 
als ein Großteil der Bevölkerung und vom Gehalt her lässt man auch viele 
andere Akademiker hinter sich. Auch wenn es in meinen Augen definitiv 
keinen Ingenieurmangel gibt, ist der Arbeitsmarkt bei weitem nicht so 
mit Fachkräften übersättigt, dass es keine beruflichen 
Entwicklungsmöglichkeiten mehr gäbe.

von Robert (Gast)


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Rainer schrieb:
> Aus dem Kreis meiner Freunde und Kommilitonen (Uni, Westdeutschland,
> alle mittlerweile 30+) gibt es keinen der nicht in der gleichen Zeit in
> ähnliche Regionen wie Du vorgedrungen ist - und keiner von uns arbeitet
> bei den ganz Großen wie z.B. Siemens oder Daimler. Das was hier abgeht
> ist zum Teil jammern auf ganz hohem Niveau.

So so, 70k p.a. nach ca. 5 Jahren BE. Das ist genau das, was man mir 
schon oft erzählt hat. Bei mir ist es total anders.  Bei den Leuten 
(=Kommilitonen), die ich kenne, so ca. 15 gut, weitere ca. 20 vom 
Hören-Sagen, sieht es so aus, dass ca. 70% gar nicht als Ing. arbeiten. 
20% sind komplett arbeitslos. Übrigens haben alle einen Abschluß ET an 
einer selbsternannten Elite-Uni, die sich zu den besten in D. zählt.

Ich habe schon im Studium in den USA und Asien studiert und gearbeitet. 
Nach über 900 Bewerbungen habe ich mit 15k p.a. angefangen. Mittlerweile 
muss ich sog. "Kenntnisnahmen" unterschreiben, so z.B. dass ich zur 
Kenntnis genommen habe, dass sich monatlich einige tausend Ings bei 
meiner Firma beworben haben. Damit will man mir offensichtlich meine 
Ersetzbarkeit un den geringen Marktwert von Ings vor Augen führen.

In den nächsten Tagen werde ich meine 10.000 ste Bewerbung verschicken. 
(In den letzten ca. 3 Jahren.) Davon über 6.000 in D., der Rest 
weltweit, hauptsächlich USA und Kanada. Zur Zeit muss ich 70h pro Woche 
arbeiten. (Deswegen versuche ich woanders unter zu kommen.)

Ich glaube gerne, dass es Ings gibt, die nach 5 Jahren bei 70k 
angekommen sind. Meine Frage ist dann immer, wieviel % aller (!) Ings 
sind das?? Die Antwort, "mind. 80% und die anderen haben selber schuld", 
lasse ich so nicht gelten, weil sie meinen Erfahrungen komplett 
widerspricht. Aber vlt. ist es auch so ... .


Dirk schrieb:
> Na ja, womöglich hast Du Freunde, die motiviert und sehr gut sind.
> Meistens gesellt sich ja gleich und gleich gerne.. ;-)

Das scheint mir ein ganz zentraler Punkt zu sein. Ernsthaft! 
Geschäftsführer kennen sehr wahrscheinlich auch einige andere 
Geschäftsführer und Abteilungsleiter andere ihres Schlages, genauso wie 
sich Arbeitslose untereinander kennen.

Nochmal, ich glaube das mit 70k gerne, aber meine Frage bleibt, auf wie 
viel % aller Ings trifft das zu??


Bitte jetzt keine Diskussion um die Glaubhaftigkeit meiner Angaben. 
Nehmt meine Erfahrungen zur Kenntnis, ignoriert sie oder stempelt mich 
meinetwegen auch als Troll ab, ich kann es nicht ändern.
(Für die ganz Schlauen: Nein, ich habe keine Druckerei beauftragt, weil 
ich mich, wie seit Jahren üblich, online bewerbe. Ja, ich weiß auch, 
dass ich nicht auf jede Stelle 100% passe, aber ich bin präsent. Ja, 
schon viele Leute haben meine Unterlagen durchgesehen. Ja, ich habe mich 
D.weit beworben.)


Wenn ich mit momentan 17k p.a. brutto als "Jammerer auf hohem Niveau" 
abgestempelt werde, bitte, ich sehe das anders. Ich dachte, Studium an 
schwerer Uni, Praktika, Auslandserfahrung, Werkstudententätigkeit usw. 
reicht aus. Offensichtlich tut es das nicht.

von Robert (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Danke. Das werde ich auch brauchen. Ich muss schließlich dein Geld
> verdienen.

Na Steffi, deine Reaktion war sehr vorhersehbar. Allerdings verdienst du 
nicht "sein" Geld, sondern in erster Linie dein eigenes Gehalt. Wenn du 
nicht arbeiten willst, dann kündige und Hartze mal ne Runde. Aber deine 
Gier nach mehr Geld und Annehmlichkeiten wie Auto u. Wohnung treiben 
dich wohl zur Arbeit. Da solltest du wenigstens ehrlich sein.

Und wenn dir das Sozialsystem in D. nicht gefällt, dann geh in Länder, 
wo es das nicht gibt. Mal sehen, ob du da glücklicher wirst.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Wenn ich mit momentan 17k p.a. brutto als "Jammerer auf hohem Niveau"
> abgestempelt werde, bitte, ich sehe das anders. Ich dachte, Studium an
> schwerer Uni, Praktika, Auslandserfahrung, Werkstudententätigkeit usw.
> reicht aus. Offensichtlich tut es das nicht.

Das Schlüsselwort heisst BEZIEHUNGEN ..

Ohne  wird es schwer bis unmöglich ..

von Michael S. (technicans)


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Robert schrieb:
> (Für die ganz Schlauen: Nein, ich habe keine Druckerei beauftragt, weil
> ich mich, wie seit Jahren üblich, online bewerbe. Ja, ich weiß auch,
> dass ich nicht auf jede Stelle 100% passe, aber ich bin präsent. Ja,
> schon viele Leute haben meine Unterlagen durchgesehen. Ja, ich habe mich
> D.weit beworben.)

Dann muss es eben einen anderen Grund geben das du unterhalb jeder
Statistik dein Dasein fristest. Ohne ein Komplettprofil mit
Notendurchschnitt, Arbeitsort, Branche und noch einige anderen
Hemmnissen wird man sich eh kein Bild machen können, geschweige
denn dir einen Rat geben können, sofern du überhaupt daran
interessiert wärst. Problematisch kann auch ein Persönlichkeits-
oder Bewusstseinsproblem sein, oder das es einfach wenig erfolgreich
ist einfach nur Bewerbungen zu schreiben.

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Das Schlüsselwort heisst BEZIEHUNGEN ..
>
> Ohne  wird es schwer bis unmöglich ..

Das sehe ich ähnlich. aber manche wollen es einfach nicht verstehen.

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> So so, 70k p.a. nach ca. 5 Jahren BE. Das ist genau das, was man mir
> schon oft erzählt hat. Bei mir ist es total anders.  Bei den Leuten
> (=Kommilitonen), die ich kenne, so ca. 15 gut, weitere ca. 20 vom
> Hören-Sagen, sieht es so aus, dass ca. 70% gar nicht als Ing. arbeiten.
> 20% sind komplett arbeitslos. Übrigens haben alle einen Abschluß ET an
> einer selbsternannten Elite-Uni, die sich zu den besten in D. zählt.

Dann ist es ja wichtig, dass es genügend andere Hochschulen gibt, bei 
denen nahezu 100% der Absolventen Ingenieursjobs bekommen. Nur wenn sie 
wollen natürlich. Viele entscheiden sich bewusst für fachfremde Jobs, 
weil die besser bezahlt sind.

Robert schrieb:
> Mittlerweile
> muss ich sog. "Kenntnisnahmen" unterschreiben, so z.B. dass ich zur
> Kenntnis genommen habe, dass sich monatlich einige tausend Ings bei
> meiner Firma beworben haben. Damit will man mir offensichtlich meine
> Ersetzbarkeit un den geringen Marktwert von Ings vor Augen führen.

Die Personaler in deiner Firma führen dich ganz schön an der Nase herum. 
Wenn du dir das gefallen lässt ist es nicht verwunderlich, dass du nix 
anderes bekommst.

Robert schrieb:
> In den nächsten Tagen werde ich meine 10.000 ste Bewerbung verschicken.
> (In den letzten ca. 3 Jahren.) Davon über 6.000 in D., der Rest
> weltweit, hauptsächlich USA und Kanada. Zur Zeit muss ich 70h pro Woche
> arbeiten. (Deswegen versuche ich woanders unter zu kommen.)

Ein durchschnittlicher Ingenieur braucht weniger als 10 Bewerbungen, um 
einen Job zu bekommen. Qualität vor Quantität ist das Motto.

Robert schrieb:
> Ich glaube gerne, dass es Ings gibt, die nach 5 Jahren bei 70k
> angekommen sind. Meine Frage ist dann immer, wieviel % aller (!) Ings
> sind das?? Die Antwort, "mind. 80% und die anderen haben selber schuld",
> lasse ich so nicht gelten, weil sie meinen Erfahrungen komplett
> widerspricht. Aber vlt. ist es auch so ... .

70k ist schon schwieriger, aber über die 50k werden tatsächlich 80% 
aller Ingenieure in den ersten 5 Jahren problemlos kommen.

Robert schrieb:
> Na Steffi, deine Reaktion war sehr vorhersehbar. Allerdings verdienst du
> nicht "sein" Geld, sondern in erster Linie dein eigenes Gehalt. Wenn du
> nicht arbeiten willst, dann kündige und Hartze mal ne Runde. Aber deine
> Gier nach mehr Geld und Annehmlichkeiten wie Auto u. Wohnung treiben
> dich wohl zur Arbeit. Da solltest du wenigstens ehrlich sein.

Reaktion nicht ohne Aktion. Schau dir die Posts von Wilhelm an, das ist 
frechste Provokation mir gegenüber.

Und im Gegensatz zu anderen Forenteilnehmern will ich arbeiten und mein 
eigenes Geld verdienen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Reaktion nicht ohne Aktion. Schau dir die Posts von Wilhelm an, das ist
> frechste Provokation mir gegenüber.

Wer hier frech provokant ist, das lassen wir lieber mal!

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> ine Fields schrieb:
>
>> Reaktion nicht ohne Aktion. Schau dir die Posts von Wilhelm an, das ist
>> frechste Provokation mir gegenüber.
>
> Wer hier frech provokant ist, das lassen wir lieber mal!

Na, du! Ich schreibe nur Fakten.

von skeptisch (Gast)


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Robert schrieb:
> Ich habe schon im Studium in den USA und Asien studiert und gearbeitet.
> Nach über 900 Bewerbungen habe ich mit 15k p.a. angefangen. Mittlerweile
> muss ich sog. "Kenntnisnahmen" unterschreiben, so z.B. dass ich zur
> Kenntnis genommen habe, dass sich monatlich einige tausend Ings bei
> meiner Firma beworben haben. Damit will man mir offensichtlich meine
> Ersetzbarkeit un den geringen Marktwert von Ings vor Augen führen.

Wie nennt sich die Firma? Kannst Du solche Kenntnisnahmen einmal 
posten?

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Robert schrieb:
> Wenn ich mit momentan 17k p.a. brutto als "Jammerer auf hohem Niveau"
> abgestempelt werde, bitte, ich sehe das anders.

Da bist du aber wirklich am Rande der Verteilung, selbst im tiefsten 
Osten bekommt ein Ing. minimal 24 k p.a. und 24-30 k sind für Anfänger 
üblich.

Aber das haben wir auch alles schon mal durchgekaut. Wenn das was meiner 
Erfahrung entspricht das man auf 10 Bewerbungen minimal 1 
Vorstellungsgespräch bekommt - stellt sich die Frage wieviele Gespräche 
resultierten aus deinen 10 k Bewerbungen? 1000 Gespräche sicher nicht.

Also stimmt etwas mit deinen Bewerbungen nicht - auch wenn dir Andere 
etwas anderes erzählen.

von Smörre (Gast)


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> Dann ist es ja wichtig, dass es genügend andere Hochschulen gibt, bei
> denen nahezu 100% der Absolventen Ingenieursjobs bekommen.
Welche Hochschulen sollen das denn sein?
Du postest Fakten, die nicht überprüfbar sind - ich wär vorsichtig mit 
irgendwelchen Prozentzahlen, die nicht nachweisbar sind.

> Nur wenn sie > wollen natürlich. Viele entscheiden sich bewusst für
> fachfremde Jobs, weil die besser bezahlt sind.
das ist jetzt doch purer Blödsinn!!!
Ich studiere doch nicht Etechnik und kämpfe um den Ing.-Grad, um dann 
einen auch noch fachfremden Job anzufangen, der ja nebenbei eine andere 
Ausbildung erfodert! Es sei denn Du meinst Hilfsarbeiterjobs mit kurzer 
Anlernphase?
Das zweite Paradox ist von Dir richtig erkannt, wird hier und anderswo 
aber regelmäßig bestritten: Du kannst wirklich in nicht Ing.-Bereichen 
besser oder zumindest gleich gut verdienen.
Ergo: Wer heute noch studiert ist dumm, wenn er nicht schon vorher 
Beziehungen hat.
Es gibt also auch eine Wechslerquote, die sich notgedrungen für was 
anderes entscheiden muß ... die Betonung liegt aber auf notgedrungen!

> Ein durchschnittlicher Ingenieur braucht weniger als 10 Bewerbungen, um
> einen Job zu bekommen. Qualität vor Quantität ist das Motto.
wieder so eine Zahl aus dem Nichts ... kommt die von Spiegel online?
Die Begriffe sind auch lustig ... ich kann auch posten,daß ein 
überdurchschnittlicher Ing. schon nach 2 Bewerbungen eine Stelle sicher 
haben muß.

> aber über die 50k werden tatsächlich 80%
> aller Ingenieure in den ersten 5 Jahren problemlos kommen.
Paretoprinzip ... damit kann man alles und nichts begründen.


> Da bist du aber wirklich am Rande der Verteilung, selbst im tiefsten
> Osten bekommt ein Ing. minimal 24 k p.a. und 24-30 k sind für Anfänger
> üblich
stimmt allerdings!
Für 17k, das sind knapp 1417 Euro brutto würde ich wirklich fachfremd 
arbeiten - aber die Technophobie macht solche Löhne möglich, insofern 
wundert mich gar nichts mehr.
Die Leute sind ja bereit Ihr Wissen zum Nulltarif zu verkaufen, selbst 
Schuld.

> Also stimmt etwas mit deinen Bewerbungen nicht - auch wenn dir Andere
> etwas anderes erzählen.
das hängt leider auch von den Firmen ab und wie die Deine Bewerbung 
interpretiert ... da gibt es Stories, die glaubt man nicht.
Was willst Du denn machen, wenn Du nur wenig bieten kannst und das was 
Du bieten möchtest keine Anerkennung findet ??!
Jetzt hör bitte auf mit dem sich besser verkaufen durch irgendwelche 
Lügen, das scheint ja schon Volkssport zu sein.
Letztendlich auch eine Altersfrage; wenn Du zu alt bist kannst Du Dich 
als normalo-Ing. zu Tode bewerben - Du wirst wegen Deines Alters 
aussortiert, das sollte Dir klar sein!!!

von Wilhelm F. (Gast)


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Smörre schrieb:

>> Dann ist es ja wichtig, dass es genügend andere Hochschulen gibt, bei
>> denen nahezu 100% der Absolventen Ingenieursjobs bekommen.
>
> Welche Hochschulen sollen das denn sein?
> Du postest Fakten, die nicht überprüfbar sind - ich wär vorsichtig mit
> irgendwelchen Prozentzahlen, die nicht nachweisbar sind.

Die Elitehochschulen. Wo Papa schon im Vorstand sitzt. 
Muhahahahahahaaaa!

von Mine Fields (Gast)


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Smörre schrieb:
> Welche Hochschulen sollen das denn sein?
> Du postest Fakten, die nicht überprüfbar sind - ich wär vorsichtig mit
> irgendwelchen Prozentzahlen, die nicht nachweisbar sind.

Die dualen Hochschulen beispielsweise. Statistiken dazu findet man auch 
recht leicht.

Smörre schrieb:
> das ist jetzt doch purer Blödsinn!!!
> Ich studiere doch nicht Etechnik und kämpfe um den Ing.-Grad, um dann
> einen auch noch fachfremden Job anzufangen, der ja nebenbei eine andere
> Ausbildung erfodert! Es sei denn Du meinst Hilfsarbeiterjobs mit kurzer
> Anlernphase?

Die Leute, die das machen, kalkulieren von Anfang an damit. Die haben 
gar kein Interesse an der Technik. Wer seine Karriere so plant, wieso 
nicht?

Smörre schrieb:
> Das zweite Paradox ist von Dir richtig erkannt, wird hier und anderswo
> aber regelmäßig bestritten: Du kannst wirklich in nicht Ing.-Bereichen
> besser oder zumindest gleich gut verdienen.
> Ergo: Wer heute noch studiert ist dumm, wenn er nicht schon vorher
> Beziehungen hat.

Die Frage ist, ob sie anders überhaupt die Chance hätten, diese 
fachfremden Stellen zu bekommen. Denn als Ingenieur kann man sich dann 
doch noch von der Masse der BWLer abheben, auch wenn man sich mehr in 
deren Bereich bewirbt. Tätigkeitsbereiche, bei denen das so funktioniert 
gibt es viele: Einkauf, Projektmanagement, Qualitätssicherung usw.

Smörre schrieb:
> wieder so eine Zahl aus dem Nichts ... kommt die von Spiegel online?
> Die Begriffe sind auch lustig ... ich kann auch posten,daß ein
> überdurchschnittlicher Ing. schon nach 2 Bewerbungen eine Stelle sicher
> haben muß.

Wenn man hier in den Foren aufmerksam mit liest, kommt man auf die Zahl. 
Genauso sieht es aus, wenn man sich mit Ingenieuren in der echten Welt 
unterhält.

Smörre schrieb:
> das hängt leider auch von den Firmen ab und wie die Deine Bewerbung
> interpretiert ... da gibt es Stories, die glaubt man nicht.

Bei einer solchen Masse ist aber etwas grundsätzlich faul. Die 
allgemeinen Bewerbungsregeln sind ja bekannt und hunderttausende andere 
haben damit kein Problem.

Smörre schrieb:
> Letztendlich auch eine Altersfrage; wenn Du zu alt bist kannst Du Dich
> als normalo-Ing. zu Tode bewerben - Du wirst wegen Deines Alters
> aussortiert, das sollte Dir klar sein!!!

Das passiert vielleicht, wenn man die ganzen Jahre nichts getan hat, um 
seinen Marktwert zu steigern und man trotzdem mehr verdienen möchte als 
ein Absolvent. Sowohl häufige Firmenwechsel als auch absoluter 
Stillstand nur mit den nötigsten Fortbildungen sind da absolut 
kontraproduktiv.

von Käptn Knallfrosch (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Dann muss es eben einen anderen Grund geben das du unterhalb jeder
> Statistik dein Dasein fristest.

Das ist nicht unterhalb jeder Statistik. Er ist relativ weit am Rand der 
Glocke, aber so weit nun auch nicht.

> Problematisch kann auch ein Persönlichkeits-
> oder Bewusstseinsproblem sein,

Das ist z.B. bei mir der Fall. Persönlichkeitsstörung. Es leiden 
übrigens, je nach Klassifizierung, 5-15% aller Bundesbürger an einer 
Persönlichkeitsstörung. Inwiweit die im konkreten Fall die Bewerbung und 
Erwerbstätigkeit stört, steht auf einem anderen Blatt.
Jedenfalls hat mir ein Fachmann einmal erzählt, das ca. 1/3 aller 
Langzeitarbeitslosen eine Persönlichkeitsstörung haben.

Theoretisch sind einige Formen von Persönlichkeitsstörung gut 
behandelbar, insofern, als die Leute in einem geschützten Umfeld damit 
klarkommen können. Praktisch bin ich aber auch nach erfolgreicher 
Behandlung
beruflichen Belastungen nicht auf Dauer gewachsen. Letztlich entspricht 
das neu erlernte Verhalten nicht meiner natürlichen Art. Ich muss jede 
meiner Handlungen überlegen, das macht langsam, und ich bin auch bei 
Erfolg mit meinen eigenen Leistungen nicht zufrieden, weil mir der 
fremde Stil einfach nicht liegt. So müssen sich auf die Dauer schwere 
Agressionen ansammeln.

> oder das es einfach wenig erfolgreich
> ist einfach nur Bewerbungen zu schreiben.
>

Was schlägst Du als Alternative vor?


>> Das Schlüsselwort heisst BEZIEHUNGEN ..
>> Ohne  wird es schwer bis unmöglich ..
> Das sehe ich ähnlich. aber manche wollen es einfach nicht verstehen.

Verstehen schon, aber für Leute mit Persönlichkeitsstörungen ist es 
meist noch schwerer, Beziehungen aufzubauen, als einen Job zu bekommen. 
Und, Hand aufs Herz, wolltest Du so einen Psycho wie mich in Deinem 
Beziehungskreis haben?


Irre grinsend und mit der Feuerwehraxt winkend: Käptn Knallfrosch

von Smörre (Gast)


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> Jedenfalls hat mir ein Fachmann einmal erzählt, das ca. 1/3 aller
> Langzeitarbeitslosen eine Persönlichkeitsstörung haben.
war das ein Fachmann vom Jobcenter?

> Verstehen schon, aber für Leute mit Persönlichkeitsstörungen ist es
> meist noch schwerer, Beziehungen aufzubauen, als einen Job zu bekommen.
> Und, Hand aufs Herz, wolltest Du so einen Psycho wie mich in Deinem
> Beziehungskreis haben?
offenbar ist heute jeder irgendwie krank - die "Gesunden" sind doch eine 
aussterbende Minderheit und das macht in der heutigen Gesellschaft ja 
auch Sinn, schließlich leben ganze Industriezweige davon.

von Thomas1 (Gast)


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Auch Fachkräfte bleiben arbeitslos. Daran sind unfähige Personaler 
schuld.

http://www.zeit.de/2011/40/Langzeitarbeitslose

von Backflow (Gast)


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>Daran sind unfähige Personaler schuld.

Hast Du den Artikel eigentlich gelesen? Und wenn ja, dann vermutlich 
nicht ganz verstanden.


Zitate:

"Das größte Problem, vermutet der Ingenieur, ist aber sein Alter.
Er ist 61."

Am besten gefällt mir

"Da wird behauptet, in Wahrheit seien sieben oder gar zehn Millionen 
Menschen arbeitslos – auch wenn die dafür herangezogenen Statistiken das 
nicht hergeben. Nur wenn man selbst Kinder und Ehepartner von 
Arbeitslosen dazurechnet, kommt man auf solche Werte."

oder

"Aber auch so gerechnet, ist die Beschäftigungslage heute so gut wie nie 
seit der Wiedervereinigung"

oder

"Petra Weinberg erfüllt alle Bedingungen, und doch enden ihre Briefe 
immer mit den gleichen frustrierenden Floskeln – »Für Ihre weitere 
Zukunft wünschen wir Ihnen viel Glück«.

Petra Weinberg ist promovierte Ethnologin."

von Floater (Gast)


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Backflow schrieb:
> "Aber auch so gerechnet, ist die Beschäftigungslage heute so gut wie nie
> seit der Wiedervereinigung"

Das ist die größte Lüge. Man kann sie mit 20 Jahre alten Zahlen nicht 
vergleichen, da der Beschiss immer größer wurde.
Wir haben mit ALG 1, ALG 2, Sozialgeld 6.969.198 Bedürftige, wovon nur 
die Sozialgeldempfänger erwerbsunfähig sind.
In Anbetracht der steigenden Verrentungen ist der kleine Rückgang so gut 
wie nicht auf neue Stellen, von denen man leben kann, zurückzuführen.
Der deutsche Arbeitsmarkt ist seit Jahren ruiniert, nicht umsonst sind 
die
Reallöhne seit einer Dekade im Sinkflug. Da kann man nur noch auf den 
Untergang hoffen. Ist wie mit dem Endsieg, es muss zum totalen Krieg 
kommen - alles oder nichts.

von Backflow (Gast)


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@Floater,

Thomas1 hat diesen Artikel als Beleg für unfähige Personaler verlinkt, 
damit aber nur geuzeigt, daß er längere Texte nicht versteht.

Ob Du die Zitate aus dem Artikel glaubst oder nicht, interessiert mich 
dabei nur peripher.

>es muss zum totalen Krieg kommen - alles oder nichts

Na wenigsten große Sprüche hast Du drauf. Das wird vermutlich auch alles 
sein.

von Thomas1 (Gast)


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Backflow schrieb:
> Hast Du den Artikel eigentlich gelesen? Und wenn ja, dann vermutlich
> nicht ganz verstanden.


Du hast den Inhalt nicht verstanden. Was da mit Alter und anderen dingen 
vorgeschoben wird, ist nur unsinnig.

von Backflow (Gast)


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>Was da mit Alter und anderen dingen vorgeschoben wird, ist nur unsinnig.

Is schon klar, Ethnologen und 61jährige Ingenieure, die evtl. mit 63 in 
Rente gehen, werden wie wild gebraucht.

Du kennst Dich echt aus. Aber hier reicht ja unsinniges Gejammere aus, 
um sich als Intellektueller zu fühlen.

Einfach "Personaler sind blöd" hinrotzen, irgendeinen Link zufügen und 
wieder ist das eigene Weltbild bestätigt.
Wenn Du Deine Arbeit ähnlich schlicht strukturiert ausführst, würde ich 
auch lieber Aufträge nach China geben.

von Thomas1 (Gast)


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@Backflow

Als low performer kannst du eben nicht mitreden. Über solche kann ich 
nur lachen.

von komisch (Gast)


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also manchmal frag ich mich echt, ob sich hier im Forum wirklich nur 
Leute tummeln, die bei der Jobsuche totales Pech hatten.

Ich habe nicht an einer Elite Uni studiert, sondern an einer ganz 
normalen FH, die zwar auch gut ist, aber keinesfalls elitär. Mein Diplom 
war zwar etwas überm Durchschnitt, aber keinesfalls hervorragend. Im 
Ausland war ich, aber nur 2 Wochen zum Urlaub machen ;-) sonst nie ein 
Auslandsemester oder so. Praktika hatte ich, auch bei einem angesehenen 
Konzern, Diplomarbeit habe ich dort ebenfalls geschrieben. Während der 
Diplomarbeit hatte ich, das war 2009 in der Krise, nach einigen 
Bewerbungen schnell ein gutes Angebot von einem sehr soliden 
Mittelständler, Bezahlung war auf Konzern Niveau ! In der Probezeit 
merkte ich, dass der Job nicht ganz das ist was ich mir vorstellte, 
daher bewarb ich mich woanders, einem Konzern und wurde mit Kusshand 
genommen, da ich bei dem Mittelständler genau die Erfahrungen sammeln 
konnte, die der Konzern suchte !

bin jetzt seit einem Jahr im Konzern und fühle mich sehr wohl, 35 h 
Woche, gute Bezahlung. Ich bin keinesfalls ein High Potential oder 
Ausnahme Ingenieur. Daher kann ich solche Geschichten wie die von Robert 
wirklich nicht nachvollziehen !

selbst Leihfirmen zahlen teilweise schon 40 - 45 sd für Einsteiger !

ich frage mich echt, wo ist da das Problem ? oder sucht ihr vllt nur zu 
regional beschränkt ? ich war zumindest in einem Radius von 100 km 
flexibel, wäre aber bei nem Traumjob auch bereit gewesen weiter zu 
gehen.

von Mine Fields (Gast)


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komisch schrieb:
> also manchmal frag ich mich echt, ob sich hier im Forum wirklich nur
> Leute tummeln, die bei der Jobsuche totales Pech hatten.

Nicht nur Pech, wenn du etwas mitließt wirst du schon eine gewisse 
Systematik erkennen.

Dass Anspruchsdenken an die potentiellen Arbeitgeber ist so extrem, dass 
es kein wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen erfüllen kann. Die 
Arbeitgeber werden dann als unsozial und Ausbeuter hingestellt.

Ein Arbeitgeber müsste ungefähr das tun: Zuallererst müsste er eine 
Zweigstelle in 10km Umkreis eröffnen, weil es ja unsäglich ist, dass der 
Arbeitgeber an seinen Ort stärker gebunden ist als der Bewerber. 
Regionen wie Stuttgart, Nürnberg und München kommen keinesfalls in 
Frage, weil ja die Menschen dort so doof sind und die 
Lebenshaltungskosten so hoch, dass man dort erst ab 100k im Jahr leben 
kann.

Zum Bewerbungsgespräch muss der Arbeitgeber den Bewerber auf eigene 
Kosten mit dem Firmenwagen abholen. Der Personaler muss dem Bewerber zu 
Füßen liegen und betteln, ihn zu nehmen. Fragen, die auf soziale 
Kompetenzen und Teamfähigkeit abzielen, sind absolut verboten (es könnte 
ja festgestellt werden, dass die unter aller Sau sind). Teamfähigkeit 
darf in diesem Unternehmen gar nicht gefordert sein, weil das ja eine 
Erfindung der BWLer ist, um arme Ingenieure zu quälen.

Der Arbeitgeber muss absolute Jobgarantie bis zur Rente, 
überdurchschnittliche Bezahlung (ein Ingenieur hat ja sooo schwer 
studiert und muss deswegen mehr als das doppelte des 
Durchschnittsgehaltes in Deutschland verdienen), volle Sozialleistungen 
und voll bezahlte Weiterbildungsmaßnahmen bieten.

Ich denke da wird klar, dass jede Firma dankend ablehnt, selbst wenn sie 
keinen geeigneten Bewerber findet.

von Michael K. (charles_b)


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Aus dem Artikel:

"Chefs wollen eben nicht so gern jemanden, der ihnen reinreden könnte."

DAS dürft ein wichtiger Grund sein.

Wer ist denn heute "Chef"? Das sind Betriebswirtschaftler, Finanzler 
oder Juristen, die sich in Windeseile durch den Bachlor gearbeitet haben 
und die von der eigentlichen Produktion so gut wie keine Ahnung haben.

Sich nicht für unfehlbar halten, Rat anderer zumindest anhören, Menschen 
für sich gewinnen, Vertrauen aufbauen, Persönlichkeit ausstrahlen - 
diese Dinge lernt man halt nicht im Studium.

Also ist Angst angesagt. Einen Mitarbeiter einstellen, der mehr Ahnung 
hat? Einen älteren Mitarbeiter einstellen, der weiß wie der Hase läuft?

So was ist für die eigene Karriere einfach nur gefährlich.

von Rainer (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Wer ist denn heute "Chef"? Das sind Betriebswirtschaftler, Finanzler
> oder Juristen, die sich in Windeseile durch den Bachlor gearbeitet haben
> und die von der eigentlichen Produktion so gut wie keine Ahnung haben.

Das ist doch komplett realitätsfern, denn unter den 30 
Vorstandsvorsitzenden der Dax-Unternehmen haben 14 ein ingenieur- oder 
naturwissenschaftliches Studium absolviert - und im DAX sind auch 
Versicherungsunternehmen und Banken vertreten.

Es ist doch eher so, dass in vielen Querschnittsfunktionen wie Einkauf 
und Qualität, teilweise sogar im Controlling Ingenieure sitzen, da ein 
Betriebswirt nicht den nötigen Überblick hat. Um es gleich vorweg zu 
nehmen: Keiner von denen ist dort hingewechselt, weil er es musste.

von Rainer (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> "Chefs wollen eben nicht so gern jemanden, der ihnen reinreden könnte."

Nachtrag:
Ist halt die Frage ob jemand ständig reinredet oder konstruktiv was 
beisteuert. Für einige ist es ja schon zu viel verlangt sich mal 10 
Minuten pro Woche mit dem Umfeld beschäftigen in dem sich die Firma 
bewegt.

von Smörre (Gast)


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> also manchmal frag ich mich echt, ob sich hier im Forum wirklich nur
> Leute tummeln, die bei der Jobsuche totales Pech hatten.
offenbar scheint es nun mal diese Leute zu geben und gleichzeitig sind 
es eben wohl keine Einzelfälle.
Es gibt ja auch noch andere Leute hier, die z.B. einen Job haben aber 
sich durch den VDI nicht vertreten fühlen, usw. - also eine nicht 
unerhebliche Zahl Unzufriedener nehme ich mal an ... und das muß ja 
irgendwelche Gründe haben, oder ?

> selbst Leihfirmen zahlen teilweise schon 40 - 45 sd für Einsteiger !
teilweise, die Frage ist immer was unterm Strich übrigbleibt und was für 
Leute die suchen? Du und andere gehen offenbar immer davon aus, daß nach 
einer ordentlichen Bewerbung auch eine Einstellung folgt - dem ist aber 
definitiv nicht so. Ich kann sogar als Arbeitgeber nur eine 
Stellenanzeige schalten, um das Marktumfeld mal zu testen bzw. in diese 
Richtung zu pushen, d.h. es ist von vornherein geplant jemanden adhoc 
einzustellen, höchstens auf lange Sicht.

> ich frage mich echt, wo ist da das Problem ?
- Primär natürlich das Alter, weil das höhere Lohnnebenkosten bedeutet
- Sehr niedrige Entlohnung aber gleichzeitig ultrahohe Ansprüche - mit 
sowas muß man sich als Arbeitnehmer erst einmal arrangieren; wenn ich 
jung wäre, würde ich es nicht tun.
- Die Angst der Arbeitnehmer, daß der Job nur als Sprungbrett benutzt 
wird; das habe ich leider auch schon erlebt und diese Angst kann ich ja 
ansatzweise nachvollziehen.
- Spezialkenntnisse, die man nicht mal so eben herbeizaubern kann.
- Vorurteile bzw. Lebenlauf, Fachkenntnissen, usw.
manchmal kommt man sich ja schon vor wie ein Verbrecher, der sich 
erklären muß.
- hohe Bewerberzahlen (insbesondere bei gutbezahlten Jobs).
Hast Du schon mal versucht aus einem Skatblatt alle vier Asse zu ziehen;
Du kannst ja mal zählen wieviel Versuche Du dafür brauchst und wie 
zermürbend so etwas ist, genauso ist es mit Bewerbungen diesbezüglich!
Da läuft in der Regel auch nur was mit Beziehungen und wer die nicht 
hat, der wird zum Dauerbewerber.

> oder sucht ihr vllt nur zu
> regional beschränkt ? ich war zumindest in einem Radius von 100 km
> flexibel, wäre aber bei nem Traumjob auch bereit gewesen weiter zu
> gehen.
Du hättest ja eigentlich auch gleich weltweit suchen müssen, dann wär 
Deine Flexibilität noch besser gewesen ?!
In Kleinkleckersdorf und Umfeld wohnen aber auch Leute, die auf den Job 
heiß sind, insbesondere dann wenn es kein 400 Euro ist.
Wirklich komisch, ich als Arbeitnehmer darf keine Kalkulation aufmachen 
wie ein Arbeitgeber ?
Wie wärs denn mit Zwangsarbeit, das wär doch die Lösung, oder?

von Smörre (Gast)


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sorry, waren ein paar Satzfehler drin

von komisch (Gast)


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Smörre schrieb:
> Du hättest ja eigentlich auch gleich weltweit suchen müssen, dann wär
> Deine Flexibilität noch besser gewesen ?!

ich musste nicht weltweit suchen, sondern ich suchte in einem Radius von 
rund 100 km um meinen Studienort. Bei einem Top Job wäre ich auch weiter 
weg gegangen. Allerdings hat es mit einem guten Job im 100 km Radius 
geklappt, daher musste ich den Radius nicht erweitern.

Ok, ab einem gewissen Alter wird es wohl schwerer einen Job zu finden. 
Sehe ich ein. Aber es ist ja nicht so, dass man gar nix mehr kriegt. 
Wilhelm z.B. bekommt ja teils auch Angebote, die für ihn aber weit weg 
sind. Ich z.B. würde lieber mal, vllt nur vorübergehend, so ein Angebot 
annehmen, einfach damit man seine Fachkenntnisse on the job vertiefen 
kann. Es kommt sicher besser im Lebenslauf als mehrere Jahre arbeitslos 
gewesen zu sein. Wenn man mit über 40 oder 50 als Ing erstmal paar Jahre 
aus dem Beruf draußen ist, wird es wohl fast unmöglich was zu finden.

Und selbst von so einem Leihingjob kann man doch gut von Leben, deutlich 
besser als der vollzeitarbeitende Durchschnittsverdiener in Deutschland. 
In BaWü liegt das Median Einkommen von Vollzeitarbeitnehmern bei rund 
2900 Brutto im Monat. Da liegt ein LeihIng mit BE normalerweise darüber 
! das kriegt oft schon ein Anfänger. Und von dem Median Einkommen eines 
Baden-Württembergers sollte man doch leben können ! selbst im teuren 
BaWü oder Bayern !

von Michael K. (charles_b)


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Rainer schrieb:

> Das ist doch komplett realitätsfern, denn unter den 30
> Vorstandsvorsitzenden der Dax-Unternehmen haben 14 ein ingenieur- oder
> naturwissenschaftliches Studium absolviert - und im DAX sind auch
> Versicherungsunternehmen und Banken vertreten.

Für nen Vorstand zu arbeiten kann wesentlich relaxter sein als für einen 
im Mittelbau, der sich selber noch nach oben hin profilieren will (so 
meine Erfahrung). Die Vorstandsetagen dürften auch heute noch gut 
organisiert sein und das Chaos geht dann weiter unten los.

> Es ist doch eher so, dass in vielen Querschnittsfunktionen wie Einkauf
> und Qualität, teilweise sogar im Controlling Ingenieure sitzen, da ein
> Betriebswirt nicht den nötigen Überblick hat. Um es gleich vorweg zu
> nehmen: Keiner von denen ist dort hingewechselt, weil er es musste.

Na, da hab ich meine Zweifel. Bevor ein Ing. arbeitslos wird weil die 
Forschung eingestellt wird nimmt er vielleicht auch nen Job im 
Controlling.

Nebenbei: Schlimm genug, wenn die Betriebswirte keinen Überblick haben. 
Die sollten das in ihrem Bereich nämlich von Amts wegen durchaus haben.

von komisch (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Nebenbei: Schlimm genug, wenn die Betriebswirte keinen Überblick haben.
> Die sollten das in ihrem Bereich nämlich von Amts wegen durchaus haben.

man kann nicht alles wissen. Wenn es z.B. um Bewertung von technischen 
Projekten geht, ist ein Ing im Controlling eventuell besser.

Aber wie man sieht : nicht auf die "bösen BWL Schnössel" schimpfen 
sondern selber aktiv werden und an sich arbeiten ! wenn doch BWL so 
leicht ist kann man doch auch als Ing eine nebenberufliche Weitebildung 
machen und Führungskraft werden. Ings mit BWL Kenntnissen sind definitiv 
gesucht ! weiß ich aus eigener Erfahrung. Mit Rummjammern jedenfalls 
errreicht man gar nix.

von Smörre (Gast)


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> Ich z.B. würde lieber mal, vllt nur vorübergehend, so ein Angebot
> annehmen, einfach damit man seine Fachkenntnisse on the job vertiefen
> kann.
Du gehst davon aus, daß das Angebot besetzt wird, wenn Du Dich dort 
ordentlich bewirbst ... und ich kann Dir aufgrund meiner Erfahrungen 
berichten (ich habe mich nicht nur in Berlin, sondern auch in 
Süddeutschland, Schweiz, Österreich, untergraduierte Jobs, usw.,usw. 
nämlich auch beworben), daß eine Einstellung eben nicht zwingend 
erfolgen muß, genau da ist der Denkfehler bei vielen.
Bitte mal loslösen von den Gedanken, daß eine Einstellung automatisch 
erfolgt. Je älter Du bist, desto schwieriger wird die Situation 
außerdem, weil arbeitslos identisch mit Verbrecher ist.
Dann kommen noch ganz andere Faktoren hinzu.
Wenn eine Firma oder auch z.T. Dienstleister etwas fürchtet, dann sind 
es Bewerber, die dort "vorrübergehend" arbeiten möchten - solche Leute 
werden garantiert nicht eingestellt!
Deshalb wird z.B. ein Überqualifizierter oder jemand mit einer 
Spezialskills anderweitig schon mal keinen Job finden, wenn er das nicht 
sehr gut begründen kann, null Chance.
Die Angst der Firmen, daß jemand das erworbene Berufswissen nur 
abgreifen will und dann wieder verschwindet ist überdimensional groß.
Daran ist möglicherweise auch bei mir schon so manche Einstellung 
gescheitert.
Andere Dinge will ich jetzt nicht anführen, sonst heißt es am Ende 
wieder es liegt an der Unflexibilität, Faulheit, usw. usw. ... mag ja 
alles sein, aber jeder hat nun mal seine Fehler und was man den 
Unternehmen zubilligt steht einem potentiellen Arbeitnehmer ja wohl auch 
noch wenigstens graduell zu - irgendwo möchte ich das Recht haben nach 
MEINEN Kriterien SELBST zu entscheiden, ansonsten wäre es Zwangsarbeit.

von Smörre (Gast)


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> Ings mit BWL Kenntnissen sind definitiv gesucht ! weiß ich aus eigener
> Erfahrung.
sieh an, sieh an, diese Kenntnisse habe ich, aber sie nützen mir 
definitiv nichts!

von Backflow (Gast)


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>>Um es gleich vorweg zu nehmen: Keiner von denen ist dort
>hingewechselt, weil er es musste.

Volle Zustimmung. Bin selber auf eigenes Betreiben aus F&E in die 
Produktion gewechselt und habe es in keinster Weise, auch gehaltsmäßig, 
bereut.

>Na, da hab ich meine Zweifel. Bevor ein Ing. arbeitslos wird weil die
>Forschung eingestellt wird nimmt er vielleicht auch nen Job im
>Controlling.

Typisch beschränkte Weltsicht der Entwicklungs-Ingenieure. Ständig 
rumheulen, daß nur die schnöseligen BWLer Karriere machen und man selbst 
übergangen wird.
Was bitte schön soll man mit einem Ingenieur als Mitarbeiter anfangen, 
der die Hosen voll hat, wenn er mal intern auf eine Querschnittsfunktion 
wechseln soll?

Den kann man dann nur in der Entwicklung versauern lassen. Und wenn dann 
mal Strukturmaßnahmen anstehen, sind diese "hochflexiblen" Leute 
natürlich die ersten Kandidaten.

von Michael K. (charles_b)


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Backflow schrieb:

>>Na, da hab ich meine Zweifel. Bevor ein Ing. arbeitslos wird weil die
>>Forschung eingestellt wird nimmt er vielleicht auch nen Job im
>>Controlling.
>
> Typisch beschränkte Weltsicht der Entwicklungs-Ingenieure. Ständig
> rumheulen, daß nur die schnöseligen BWLer Karriere machen und man selbst
> übergangen wird.
> Was bitte schön soll man mit einem Ingenieur als Mitarbeiter anfangen,
> der die Hosen voll hat, wenn er mal intern auf eine Querschnittsfunktion
> wechseln soll?

Also gut, dann behaupte ich das Gegenteil: Bevor ein Ing. nen Job im 
Controlling nimmt wird er lieber arbeitslos.

Jetzt zufrieden?

Nebenbei: Warum sollte der Ing. die Hosen voll haben? Nur weil er bis 
dato in der Entwicklungsabteilung gearbeitet hat? Wäre eigentlich ein 
Gegenargument.

> Den kann man dann nur in der Entwicklung versauern lassen. Und wenn dann
> mal Strukturmaßnahmen anstehen, sind diese "hochflexiblen" Leute
> natürlich die ersten Kandidaten.

Komisch, von den Controllern und BWL-lern wird KEIN technisches 
Verständnis gefordert, die armen armen Kerle!

Aber in Ing. muss ich natürlich täglich anhören, es sei SEINE Aufgabe, 
dass Kosten gespart werden und die Produkte kostengünstiger sein 
sollten, dass die Verwaltung entlastet wird, dass die Margen stimmen und 
der Umsatz steigt.

Das darf er so nebenbei mit in der Firma umsetzen. Wird ja auch 
anstandlos gemacht, jedenfals bei denen die ich kenne.

Jaja, diese unflexiblen Ings. - wären die doch besser BWL-ler geworden, 
da zahlt sich das Schmalspurdenken wenigstens aus.

von Backflow (Gast)


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>Also gut, dann behaupte ich das Gegenteil: Bevor ein Ing. nen Job im
>Controlling nimmt wird er lieber arbeitslos.

Ich hoffe, Du verschonst Deine Schüler wenigstens mit Deinen 
Lebenweisheiten.

>wären die doch besser BWL-ler geworden, da zahlt sich das
>Schmalspurdenken wenigstens aus.

Du begreifst es echt nicht. Gerade das technische Verständnis des Ings 
in Querschnittsfunktionen könnte für beide Seiten ein enormer Gewinn 
sein.

von Michael K. (charles_b)


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Backflow schrieb:
>>Also gut, dann behaupte ich das Gegenteil: Bevor ein Ing. nen Job im
>>Controlling nimmt wird er lieber arbeitslos.
>
> Ich hoffe, Du verschonst Deine Schüler wenigstens mit Deinen
> Lebenweisheiten.

Wieso? die erste Version wurde ja als falsch bezeichnet. Bitte den 
Gesamtzusammenhang lesen!

> Du begreifst es echt nicht.

Didaktische Meisterleistung, mit dem Spruch solltest du mal in einer 
Schule auflaufen!

> Gerade das technische Verständnis des Ings
> in Querschnittsfunktionen könnte für beide Seiten ein enormer Gewinn
> sein.

Hey, das hört sich ja fast wie ein Kompliment für die Ings. an!
Aber mal ehrlich, welcher Satz ist eher auf den Gängen zu hören?

1. Der Herr X ist hier Ing., dem können Absatzplanungen und das 
Rechnungswesen völlig egal sein.

2. Der Herr X ist hier der Controller, der braucht sich um die 
technischen Fragen hier nicht zu kümmern.

von Wilhelm F. (Gast)


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komisch schrieb:

> Wilhelm z.B. bekommt ja teils auch Angebote, die für ihn aber weit weg
> sind. Ich z.B. würde lieber mal, vllt nur vorübergehend, so ein Angebot
> annehmen, einfach damit man seine Fachkenntnisse on the job vertiefen
> kann.

Na, ich schaue ja auch weiter. Man hofft ja immer noch. Aber ich bin 
eisern. Wenn ein Gehaltsangebot nicht meine Lebenskosten decken kann, 
dann kann ich es links liegen lassen. Und ich bin schon bescheiden 
geworden in meinen Ausgaben. Die Wohnung mit Miete kostet aber schon, 
auch wenn ich da gar nicht drin wohne.

In der Bewerberauswahl liege ich schon ganz weit links der Gauß-Glocke, 
und habe da meine Erfahrungen schon gemacht. Man wird nur noch als 
Notgroschen gehandhabt, falls sich wirklich nichts anderes mehr finden 
würde. Und für unterirdische Entlohnungsangebote. Die Wirtschaftsleute 
wissen auch, wie man mit Typen wie mir umspringt. Deswegen ist alles so, 
wie es ist.

In 100km Umkreis gibt es hier aber auch gar nichts. Schau mal auf die 
Deutschlandkarte, Südeifel, nahe an Luxemburg. Schon im Studium sagten 
mir einige Profs, daß es für mich besonders schwierig werden wird. Ich 
war ja schon Mitte 30, und ahnte bzw. realisierte die Dinge noch nicht 
so, einfach auch aus Informationsmangel. Internet gab es noch nicht.

Was mich manchmal wütend macht: Ich fand ja z.B. Dienstleister in Köln, 
wo ich auch gerne hin gehen würde. 180km. Die schließen aber schon in 
Stellenanzeigen Reise- und Unterkunftskosten ganz aus. Nur Bewerber im 
Umkreis von 50km erwünscht!

von Backflow (Gast)


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>Wieso? die erste Version wurde ja als falsch bezeichnet. Bitte den
>Gesamtzusammenhang lesen!

Ist jetzt ziemlich schwierig, aber das reale Leben ist komplizierter. 
Die Verneinung einer falschen Tatsache ist im realen leben nicht 
automatisch wahr.

Z.B. könnte es ja auch sein, das ein cleverer Ingenieur freiwillig z.B. 
ins Controlling wechselt.

>Aber mal ehrlich, welcher Satz ist eher auf den Gängen zu hören?

Auf wie vielen Gängen in Firmen warst Du denn schon? Schülerführungen 
mal ausgenommen.

Im Siemens-Vorstand sind übrigens BWLer und MINTs ungefähr 1:1 
vertreten. Wie sind denn Deiner Meinung nach die MINTs dahin gekommen?

Ach so ja, das waren die Ings, die für die Entwicklung zu doof waren.

Das Leben der Ing ist echt schlimm:

- Zuerst stellen die BWLer einen nicht ein.
- Wenn die BWLer doch einen Ing einstellen, dann nicht ohne vorher sein 
Gehalt massiv zu drücken.
- Und wenn sie einen doch eingestellt haben, muß er als Knecht die 
Kosten reduzieren.
- Am Schluß schmeißt ihn dann der BWLer raus.

Also mir persönlich wäre die ewige Opferrolle zu blöd, aber jedem das 
Seine.

>Hey, das hört sich ja fast wie ein Kompliment für die Ings. an!

Wenn du noch etwas länger darüber nachdenkst, köntest Du den Sinn meines 
Beirages in Gänze erfassen.
Um Dir dabei noch etwas zu helfen, ich habe in meinen zugegebenermaßen 
polemisch zugespitzten Beiträgen nie behaptet, Ings seien fachlich 
inkompetent.

>...mit dem Spruch solltest du mal in einer Schule auflaufen!

Da könnte ich Dir aus meiner eigenen Zeit ganz andere Sprüche aufzählen.

von Michael K. (charles_b)


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Backflow schrieb:

> Auf wie vielen Gängen in Firmen warst Du denn schon? Schülerführungen
> mal ausgenommen.

Alter jesuitischer Ansatz: mit einer Gegenfrage antworten.
Meine Antwort: ca. 100 (war nicht immer als Lehrer tätig)

> Im Siemens-Vorstand sind übrigens BWLer und MINTs ungefähr 1:1
> vertreten. Wie sind denn Deiner Meinung nach die MINTs dahin gekommen?
>
> Ach so ja, das waren die Ings, die für die Entwicklung zu doof waren.

Zumindest machte man bei PreussenElektra mal die sarkastische Bemerkung, 
dass es finanziell gut lief, wenn ein Kaufmann VV ist und technisch, 
wenn ein Ing. VV ist.


> Das Leben der Ing ist echt schlimm:

Stimmt, die Jammerei hilft ja auch nicht weiter. Dürfte auch an der 
Ausbildung und der Denkweise liegen: "Löse schwierige Aufgaben, sei nie 
zufrieden und bringe die Technik voran." Dazu gehören dann 
anspruchsvollste mathematische Verfahren etc. etc.

Die Chuzpe, mit den 6 Grundrechenarten (+, -, /, *, % und Dreisatz) ne 
Bilanz aufzustellen und einfach damit zufrieden zu sein - das fehlt den 
Ings. vielleicht.

>>...mit dem Spruch solltest du mal in einer Schule auflaufen!
>
> Da könnte ich Dir aus meiner eigenen Zeit ganz andere Sprüche aufzählen.

Zum Glück steht auch das das Rad der Zeit nicht still - wenngleich es 
sich sehr sehr sehr langsam dreht.

von Backflow (Gast)


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>Alter jesuitischer Ansatz: mit einer Gegenfrage antworten.

Die Jesuiten haben zumindest intellektuell einen ziemlich guten Ruf.

>Stimmt, die Jammerei hilft ja auch nicht weiter.

Na, dann ist doch alles klar.

>Die Chuzpe, mit den 6 Grundrechenarten (+, -, /, *, % und Dreisatz)
>ne Bilanz aufzustellen und einfach damit zufrieden zu sein -
>das fehlt den Ings. vielleicht.

OK, die Ings sind die Beherrscher der Welt, aber keiner merkt's.

Die Attitude, daß die intellektuelle Menschwerdung erst ab der Lösung 
mehrdimensionaler Differentialgleichungen beginnt und alles andere 
Anmaßung bzw. Chuzpe ist, finde ich persönlich ziemlich arrogant und 
zeugt eher von Engstirnigkeit und Geringschätzung anderen gegenüber.

Außerdem zeigt die Erfahrung, daß zumindest kleinere Betriebe nicht 
durch technische Inkompetenz sondern an fehlenden kaufmännischen 
Kenntnissen scheitern. Ganz so epille-palle scheint das dann doch nicht 
zu sein.

In meiner betrieblichen Tätigkeit habe ich oft damit zu kämpfen, daß 
Absatzprognosen nicht stimmen.
Natürlich flucht man dann kurz auf die BWLer. Wenn ich dann wieder etwas 
ruhiger geworden bin, danke ich meinem Schöpfer auf Knien, daß ich diese 
Prognosen nicht abliefern muß.

Aber wenn man nicht bereit ist, über seinen Tellerrand hinaus zu 
blicken, dann kann man natürlich nie die Erfahrung machen, daß andere 
Professionen auch schwierige Jobs ausüben.

Sozusagen intellektuelle Inzucht. Und wohin Inzucht biologisch führt, 
dürfte allgemein bekannt sein.

von Michael K. (charles_b)


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Backflow schrieb:
>>Alter jesuitischer Ansatz: mit einer Gegenfrage antworten.
>
> Die Jesuiten haben zumindest intellektuell einen ziemlich guten Ruf.


Wer hat das Gegenteil behauptet? :-)

> Außerdem zeigt die Erfahrung, daß zumindest kleinere Betriebe nicht
> durch technische Inkompetenz sondern an fehlenden kaufmännischen
> Kenntnissen scheitern. Ganz so epille-palle scheint das dann doch nicht
> zu sein.

Beileibe nicht. Aber wenn das Produkt Sch... ist, dann hilft auch keine 
noch so tolle Absatzplanung (siehe Nokia...)

> In meiner betrieblichen Tätigkeit habe ich oft damit zu kämpfen, daß
> Absatzprognosen nicht stimmen.

In jeder Forschungs- und Entwicklungsabteilung wird man fluchen, weil 
ein als erfolgreich angesehener Ansatz dann halt doch nicht 
funktioniert.

Lächerlich ist die Ernsthaftigkeit, mit der die Absatzprognosen aufgrund 
völlig windiger Annahmen erstellt werden, für die es in F&E allenfalls 
schallendes Gelächter geben würde.

> Aber wenn man nicht bereit ist, über seinen Tellerrand hinaus zu
> blicken, dann kann man natürlich nie die Erfahrung machen, daß andere
> Professionen auch schwierige Jobs ausüben.

Nun ja, dass es jede Abteilung schwer hat gehört zum Geschäft. Ich habe 
aber eher den Eindruck, dass viele Ings. durchaus über den Tellerrand 
blicken und dann sehen, wie dort geplant und entschieden wird und dann 
sagen: "oh Gott, was ist DAS denn..."

Dass sich die verschiedenen Fachdisziplinen gegenseitig schätzen ist die 
Hauptaufgabe der Unternehmensführung. Oft liegt aber dann auch genau 
darin das Hauptproblem.

von Backflow (Gast)


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>..und dann sagen: "oh Gott, was ist DAS denn..."

Du willst ofenbar nicht von Deiner Grundthese "Die Doofen sind immer die 
anderen und insbesondere die Nicht-Ings" ablassen.

Aber wenn das Schlechtmachen anderer die Basis für Dein Selbstbewustsein 
ist.

Die meisten Neuentwicklungen erreichen statistisch gesehen nie die 
Marktreife. Ich könnte problemlos in jede beliebige 
Entwicklungsabteilung gehen und willkürlich sagen wir bei jedem zweiten 
Projekt ohne irgendwelche Kenntnisse behaupten, "das ist Sch...e, das 
wird nie was" und fast immer recht behalten.

Dann kommt die natürlich die unwiderlegbare Generalverteidigung der 
Ings.: die blöden BWLer sind schuld, die haben das geniale Projekt, mit 
dem wir Milliarden verdient hätten, gekilled.

>Dass sich die verschiedenen Fachdisziplinen gegenseitig schätzen ist
>die Hauptaufgabe der Unternehmensführung. Oft liegt aber dann auch
>genau darin das Hauptproblem.

Das Hauptproblem ist, daß es hier offenbar den meisten an der sozialen 
Kompetenz fehlt, die Leistung anderer anzuerkennen.

Eine Erfahrung aus der betrieblichen Praxis: wenn man aus F&E neu in 
einen Betrieb kommt und auf gestandene Schichtführer mit 30 Jahren 
Betriebserfahrung trifft, dann merkt man ziemlich schnell, daß man sein 
Diplom nicht mehr so wichtig nehmen sollte.

Mit der Arroganz mit der die meisten hier auftreten, könnten diese Leute 
Dich dermaßen schnell vor die Wand laufen lassen, indem sie einfach das 
tun was du infolge mangelnder Erfahrung denen aufträgst.

Lassen wir es dabei, Ings sind die größten, es fällt nur keinem auf.

von Michael K. (charles_b)


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Backflow schrieb:

> Du willst ofenbar nicht von Deiner Grundthese "Die Doofen sind immer die
> anderen und insbesondere die Nicht-Ings" ablassen.
>
> Aber wenn das Schlechtmachen anderer die Basis für Dein Selbstbewustsein
> ist.
> Lassen wir es dabei, Ings sind die größten, es fällt nur keinem auf.

Nur als Beispiel: Wir hatten ein Millionenprojekt (D-Mark) wo es darum 
ging, die Randbedingungen für ein Kristallforschungszentrum zu 
untersuchen. Themenschwerpunkt war die Zucht von GaAs etc. - also 
Halbleitertechnologie.

Weil in der entsprechenden Region eine Firma war, die an jedem Flughafen 
Tiere aus "Kristall" verkauft, kam bei den Verantwortlichen die Idee 
auf, diese Firma sei nun auch auserkoren aktiv zu werden. Aber eine 
Glasschleiferei ist halt kein Halbleiterunternehmen.

Den Auftraggeber hatten wir schnell davon überzeugt, dass es sich hier 
um eine sprachliche Verwechslung handelte.
Auch intern in unserer Firma war klar, dass hier keine Querverbindungen 
aufzubauen waren. So weit so gut.

Doch unser lieber 2. GF, seines Zeichens Sprachwissenschaftler, 
behauptete noch Jahre später, diese Firma und Halbleiterkristalle hätten 
was miteinander zu tun, man solle forschen etc. etc. Alles ausgewiesener 
Humbug.

Soll man da nicht verzweifeln? Man muss ja nicht jedes Detail verstehen, 
aber wenn die Fachleute sagen: "Das ist nur ne Verwechslung.", dann kann 
man denen auch mal ZUHÖREN und die Sache dann so übernehmen.

Es geht also nicht darum, wer der größte ist sondern darum, welche 
Klientel das mühsam erarbeitete wie frisch gebranntes Porzellan 
zerschlägt.

Ähnliches dürfte sich ja gerade bei hp abspielen, erst verkündet man, 
dass keine PCs mehr hergestellt werden und sorgt so dafür, dass die 
Topp-Ings. sich schnell was neues suchen. Und jetzt wirft man Herrn 
Apotheker (seines Zeichens Volkswirt lt. Wikipedia) hinaus und macht 
doch im PC-Geschäft weiter. So viel Schaden, wie diese Aktion 
angerichtet hat, kann die F&E-Abteilung nicht einmal anrichten, wenn sie 
ein Jahr durchfeiert.

Im übrigen gehört es bei einer F&E-Abteilung dazu, dass ne Menge Schrott 
herauskommt und nicht jede Idee ein Knüller wird. Wer darauf wartet nur 
GUTE Ideen zu haben muss sehr sehr lange warten.
Forschen heißt ja, diese und jenes auszuprobieren und dann das weniger 
gute zu verwerfen.

von Backflow (Gast)


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>viel Schaden, wie diese Aktion angerichtet hat, kann die F&E-Abteilung
>nicht einmal anrichten, wenn sie ein Jahr durchfeiert.


Auch Siemens mit einem MINT-Anteil von 50% im Vorstand hat so seine 
Probleme. In Deinem Weltbild dürfte mit soviel MINTs doch nichts mehr 
passieren.

Ich warte übrigens immer noch auf die Erklärung, wie es die MINTs in den 
Vorstand schaffen konnten.

Mal ein Beispiel aus meiner F&E-Zeit: da hat ein Gruppenleiter an einem 
Projekt arbeiten lassen, da waren die allein die Herstellkosten so hoch 
wie der Marktpreis der Konkurrenz.

Auf die Frage des Marketingleiters, wie er denn Gewinn erzielen will, 
hat der GL nur dumm geguckt.
Es kam wie es kommen mußte, die dummen BWLer haben das Projekt dann 
schnell beerdigt.

von Michael K. (charles_b)


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Backflow schrieb:

> Auch Siemens mit einem MINT-Anteil von 50% im Vorstand hat so seine
> Probleme.

Probleme gehören zum Geschäfsleben dazu.

> In Deinem Weltbild dürfte mit soviel MINTs doch nichts mehr
> passieren.

s.o. Probleme sind da, damit man sich über sie hermacht und anpackt. Und 
vielleicht muss man zwischen hausgemachten Problemen und Problemen von 
außen unterscheiden.

> Ich warte übrigens immer noch auf die Erklärung, wie es die MINTs in den
> Vorstand schaffen konnten.

Da gibt es zwei Möglichkeiten: entweder sie kommen von außen und werden 
als Vorstand bestellt. Oder sie waren vorher Oberabteilungsleiter und 
wurden dann in den Vorstand berufen.

Die dritte Option "hochschlafen" würde ich mal ausschließen wollen.

von Backflow (Gast)


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>> In Deinem Weltbild dürfte mit soviel MINTs doch nichts mehr
>> passieren.

>s.o. Probleme sind da, damit man sich über sie hermacht und anpackt. Und
>vielleicht muss man zwischen hausgemachten Problemen und Problemen von
>außen unterscheiden.

Aber bei MINTs gibt es Deiner Ansicht nach doch keine Probleme, weil sie 
diese gleich aufgrund ihrer Fähigkeiten in höherer Mathematik gleich 
lösen bzw. vermeiden.

Die Frage, woher die Probleme bei Siemens kommen, hast Du immer noch 
nicht beantwortet. Vermutlich weil die Erkenntnis, das auch Ings nicht 
unfehlbar sind, zu weh tut.

>Da gibt es zwei Möglichkeiten: entweder sie kommen von außen und
>werden als Vorstand bestellt. Oder sie waren vorher Oberabteilungsleiter
>und wurden dann in den Vorstand berufen

Und vor dem Oberabteilungsleiter waren diese vermutlich 
Unterabteilungsleiter. Ich hatte Dir eigentlich mehr als diese 
Trivialitäten zugetraut.

Die intellektuelle Basis vieler Ings hier ist, die Entwicklungsabteilung 
nicht zu verlassen. Und zwar aus Angst, im richtigen Leben an fehlenden 
Fähigkeiten, die über mathematische Fähigkeiten hinausgehen, zu 
scheitern.
Dann lieber in Xten Reihe stehen und sich die Augen ausweinen, daß einen 
keiner ernst nimmt.

Solange man an die Lebenslüge glaubt, daß immer die anderen Schuld sind, 
kann man es sich da ganz kommod in der ewigen Opferrolle einrichten.

Wie gesagt, mir ist die Opferrolle zu blöd, da ist mein intellektueller 
Anspuch höher.

Aber das scheint mich und einige andere von den ewigen Nörglern und 
Frustrierten hier im Forum zu unterscheiden.

von Backflow (Gast)


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Einer der größten Geldvernichter war Jürgen Schrempp, seines Zeichens 
Ingenieur:

http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Schrempp

von Michael K. (charles_b)


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Backflow schrieb:
>>> In Deinem Weltbild dürfte mit soviel MINTs doch nichts mehr
>>> passieren.
>
>>s.o. Probleme sind da, damit man sich über sie hermacht und anpackt. Und
>>vielleicht muss man zwischen hausgemachten Problemen und Problemen von
>>außen unterscheiden.
>
> Aber bei MINTs gibt es Deiner Ansicht nach doch keine Probleme, weil sie
> diese gleich aufgrund ihrer Fähigkeiten in höherer Mathematik gleich
> lösen bzw. vermeiden.
>
> Die Frage, woher die Probleme bei Siemens kommen, hast Du immer noch
> nicht beantwortet.

Die Frage hat auch keiner gestellt.
Die Frage, woher das Universum kommt, hast Du immer noch nicht 
beantwortet.

> Vermutlich weil die Erkenntnis, das auch Ings nicht
> unfehlbar sind, zu weh tut.

Wer würde behaupten, Ings. seien unfehlbar?

>>Da gibt es zwei Möglichkeiten: entweder sie kommen von außen und
>>werden als Vorstand bestellt. Oder sie waren vorher Oberabteilungsleiter
>>und wurden dann in den Vorstand berufen
>
> Und vor dem Oberabteilungsleiter waren diese vermutlich
> Unterabteilungsleiter. Ich hatte Dir eigentlich mehr als diese
> Trivialitäten zugetraut.

Nein, Abteilungsleiter, die darunter, DIE sind die 
Unterabteilungsleiter...

> Die intellektuelle Basis vieler Ings hier ist, die Entwicklungsabteilung
> nicht zu verlassen. Und zwar aus Angst, im richtigen Leben an fehlenden
> Fähigkeiten, die über mathematische Fähigkeiten hinausgehen, zu
> scheitern.

Da schimmert durch, dass du ne Entwicklungsabteilung als ne Art behütete 
Werkstatt ansiehst, wo die Deppen mit den Widerständen Mikado spielen. 
Also auf jeden Fall nicht das RICHTIGE Leben.

Warum sollte eine Entwicklungsabteilung nicht im richtigen Leben stehen?

> Dann lieber in Xten Reihe stehen und sich die Augen ausweinen, daß einen
> keiner ernst nimmt.

Man könnte sich auch vorstellen, dass die Leute GERNE in der 
Entwicklungsabteilung sind, weil sie die ARBEIT MÖGEN, die dort gemacht 
wird. Weil sie etwas davon VERSTEHEN.

So etwas scheint aber heute nicht in zu sein. Der Schuster muss den 
Hammer weglegen und eine Schuhfabrik leiten. Der Ingenieur muss nicht 
nur etwas erfinden, nein, er muss dann sein 1000-Mann-Unternehmen auch 
noch an die Börse bringen.

Was dazu führt, dass viele so lange befördert werden bis sie auf einer 
Stelle sind, die sie nicht gut ausfüllen und daher nicht weiterbefördert 
werden. Ist das eine gute Lösung?

> Solange man an die Lebenslüge glaubt, daß immer die anderen Schuld sind,
> kann man es sich da ganz kommod in der ewigen Opferrolle einrichten.

In der Medizin nennt man das dann Sekundärgewinn.

> Wie gesagt, mir ist die Opferrolle zu blöd, da ist mein intellektueller
> Anspuch höher.

Nun, die Dinge auch mal beim Namen zu nennen ist ja noch nicht 
rumgenörgelt. Es sei denn es gäbe nen Thread "Juristen-Mobbing" oder 
"Betriegswirt-Bashing" - der würde wohl schnell und aus gutem Grund 
geschlossen werden.

> Aber das scheint mich und einige andere von den ewigen Nörglern und
> Frustrierten hier im Forum zu unterscheiden.

Ich würde meinen, dass ein Forum davon lebt, dass sich die Leute 
unterscheiden.

von Mine Fields (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Man könnte sich auch vorstellen, dass die Leute GERNE in der
> Entwicklungsabteilung sind, weil sie die ARBEIT MÖGEN, die dort gemacht
> wird. Weil sie etwas davon VERSTEHEN.

Das ist ja auch gut so. Nur dann sollen sie eben auch genau das machen 
und nicht noch denken, die Arbeit des Vertriebs, Controlling oder 
Geschäftsleitung besser machen zu können von ihrem Entwicklerstuhl aus.

Klar, ein bisschen Lästern und Jammern gehört irgendwo zum 
Arbeitsalltag, aber am Ende muss man akzeptieren, dass diese Leute die 
Arbeit machen, die der Entwickler nicht machen will und dabei 
Entscheidungen treffen, die dem Entwickler nicht schmecken.

Wer das nicht akzeptieren will, muss sich eben aus seinem 
Entwicklerstuhl erheben und selbst Chef werden.

von Backflow (Gast)


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>Nein, Abteilungsleiter, die darunter, DIE sind die
>Unterabteilungsleiter...

Ich dachte als Ing kann man extrapolieren. Vor dem Abteilungsleiter war 
man i.a. Unterabteilungsleiter.

>Da schimmert durch, dass du ne Entwicklungsabteilung als ne Art
>behütete Werkstatt ansiehst

Da schimmert durch, daß für die persönliche und auch fachliche 
Weiterenwicklung ein Tätigkeitswechsel aus der Entwicklung heraus 
durchaus wertvoll sein kann.

>Nun, die Dinge auch mal beim Namen zu nennen ist ja noch nicht >rumgenörgelt.

Dein bevorzugter Name ist "Alle anderen sind doof"?

>In der Medizin nennt man das dann Sekundärgewinn.

Mein Pschyrembel 256.te Auflage kennt den Begriff nicht. Oder meinst Du

"Sekundärgewinn, Selbstsabotage und psychische Umkehrung und Korrektur 
Sekundärgewinn oder warum wir Veränderungen scheuen Ökologische 
Veränderungen" 
http://www.energetische-psychotherapie-praxis.de/Seminare.htm


>Der Ingenieur muss nicht nur etwas erfinden, nein, er muss dann sein
>1000-Mann-Unternehmen auch noch an die Börse bringen.

Wie Mine fields bemerkte, das muß er nicht. Aber wenn er das nicht will 
oder kann, sollte er nicht die Tätigkit der anderen aus 
Minderwertigkeitskomplexen schlecht machen.


>Ich würde meinen, dass ein Forum davon lebt, dass sich die Leute
>unterscheiden.

Exakt. Und darum sind nicht alle Nicht-Ings bzw. Ings die außerhalb der 
"behüteten (Entwicklungs)Werkstatt" arbeiten Volldeppen.

Du solltest Dich an Deinen eigenen Erkenntnissen orientieren.

von Michael K. (charles_b)


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Backflow schrieb:

>>In der Medizin nennt man das dann Sekundärgewinn.
>
> Mein Pschyrembel 256.te Auflage kennt den Begriff nicht. Oder meinst Du
>
> "Sekundärgewinn, Selbstsabotage und psychische Umkehrung und Korrektur
> Sekundärgewinn oder warum wir Veränderungen scheuen Ökologische
> Veränderungen"
> http://www.energetische-psychotherapie-praxis.de/Seminare.htm

Schon eher. Sekundärer Kranheitsgewinn: Ein Kind haut sich auf den 
Daumen und weint. Es wird überschwenglich getröstet, kriegt ein Eis. Dem 
Kind prägt sich ein: Warum nicht einfach weinen, wenn ich ein Eis will?

>>Der Ingenieur muss nicht nur etwas erfinden, nein, er muss dann sein
>>1000-Mann-Unternehmen auch noch an die Börse bringen.
>
> Wie Mine fields bemerkte, das muß er nicht. Aber wenn er das nicht will
> oder kann, sollte er nicht die Tätigkit der anderen aus
> Minderwertigkeitskomplexen schlecht machen.

Die Motivation etwas zu kritisieren muss nicht etwas mit Komplexen zu 
tun haben sondern kann auch Zeichen sein, dass einem an der Sache 
gelegen ist.

>>Ich würde meinen, dass ein Forum davon lebt, dass sich die Leute
>>unterscheiden.

> Exakt. Und darum sind nicht alle Nicht-Ings bzw. Ings die außerhalb der
> "behüteten (Entwicklungs)Werkstatt" arbeiten Volldeppen.

Ja, stimmt genau. Es gibt brilliante Nicht-Ings (was für ein Begriff!). 
Aber deren Charisma kommt aus ihrer Eigenschaft, anderen Fachrichtungen 
zuhören zu können und nicht von vorneherein die Nase so hoch zu tragen. 
Also genau die Eigenschaften, die beim MBA-Büffeln wohl etwas zu kurz 
kommen - genauso wie die Möglichkeit zum nicht-fachbezogenen Smalltalk 
bei allzu ernsten Ings.

von Backflow (Gast)


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>Aber deren Charisma kommt aus ihrer Eigenschaft, anderen Fachrichtungen
>zuhören zu können und nicht von vorneherein die Nase so hoch zu tragen.

Dann lassen wir diese Äußerung mal als unseren gemeinsamen Nenner 
stehen.

von Michael S. (technicans)


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Backflow schrieb:

> Ich dachte als Ing kann man extrapolieren. Vor dem Abteilungsleiter war
> man i.a. Unterabteilungsleiter.
Ich kenne die nur als Gruppenleiter, die dann zum Abteilungsleiter
aufsteigen können.

>
> Dein bevorzugter Name ist "Alle anderen sind doof"?
Doof heißt ja nicht gleich Dumm.

> Exakt. Und darum sind nicht alle Nicht-Ings bzw. Ings die außerhalb der
> "behüteten (Entwicklungs)Werkstatt" arbeiten Volldeppen.
Das ist deine Wertvorstellung. Hauptsache sie sind glücklich, wie
du in der Fertigung. (Ich kannte auch mal einen, der mein Vorgesetzter
in der Entwicklung war, aber das Studium abgebrochen hatte und dann
später die Fertigung übernahm, vermutlich als die Säcke da in den
Ruhestand gingen).

von Backflow (Gast)


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>Das ist deine Wertvorstellung. Hauptsache sie sind glücklich,
>wie du in der Fertigung....
>...aber das Studium abgebrochen hatte und dann später die Fertigung >übernahm,...

Ist mir schon klar, daß das Wochenende gerade für Dich in Deiner sozial 
isolerten Position ziemlich frustriernd ist und diese emotionale Leere 
jetzt durch Pöbeln ausgleichen möchtest.

So eine intellektuell anregende Diskusion wie mit Michael K-Punkt 
würdest Du doch gar nicht hinbekommen, darum klinke ich mich zumindest 
was Dein Niveau angeht aus.

von Smörre (Gast)


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Spiegel, die Vierte (schon etwas älter und vielleicht hat ihn früher ja 
schon einer gepostet, paßt aber zum Thema):
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,690572,00.html

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