Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kaltlichtkathode stört andere Geräte


von Hans (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

folgendes Problem, ich habe aus einem alten Scanner die Kaltlichtkathode 
(Blauer strich in Zeichnung) inklusive Treiberplatine (gelber Kasten) 
ausgebaut

statt 12V betreibe ich sie nur mit 9V das reicht aber soweit aus von der 
Helligkeit

jetzt habe ich sie unter meinem Monitorarm befestigt (siehe Bild) und 
betreibe sie mit einem 9V Steckernetzteil

nun habe ich das aus meinen Lautsprechern ein Dauersummen kommt und der 
Röhrenmonitor leicht flimmert (nicht schlimm, aberman merkt es und das 
nur bei Monitor 1)

gut dachte ich evtl. liegt es daran das das Netzteil durch das Stromnetz 
die anderen Geräte beeinflusst

kurzes test mit einem Elko vor der Platine hat nur bewirkt das sich die 
Frequenz des Summens geändert hat

2ter test, statt Steckernetzteil habe ich eine 9V Blockbatterie 
angeklemmt, aus dem Summen wurde ein Fiepsen und das Problem mit dem 
Monitor blieb

ich habe mir dann ein paar Gedanken gemacht wie das zustandekommt und 
habe etwas rumprobiert im Sinne von Kabel anders hinlegen, keinen Effekt

also alles wieder in die alte Position, (weiß auch nicht warum ich dies 
getan habe)

das Summen wurde leiser, das Fiepsen wohl auch, aber man hört es nicht 
mehr, aber das Problem mit Monitor bleib weiterhin

mir ist aber zudem aufgefallen wenn ich den Monitorarm mit dem Finger 
erde (rote Markierung) wo der lackabgesplittert ist, verschwinden alle 
effekte

wie kann ich das nun Beheben ohne dauerhaft den Finger an der stelle zu 
halten?

kann ich einfach ein Kabel an dem Monitorarm befestigen und das andere 
Ende an die Erdung der Steckdose
Bitte nicht schlagen fals das ne dumme Idee ist!

zudem würde mich interessieren warum das TROTZ Batterie die Störungen da 
sind wenn auch leicht anders

Btw. Batterie ist dennoch keine Option da Dauerbetrieb gedacht ist

Ich hoffe ihr könnt mir Helfen, danke.

von Andreas K. (derandi)


Lesenswert?

Die Störungen kommen daher, Weil das Ding nicht dazu gedacht ist, ohne 
(Blech-)Gehäuse betrieben zu werden nehme ich an.
Oder weil es bei 9V aussetzer hat. Passiert das bei 12V auch?

Monitorarm erden: Klemm doch einfach ein Stückchen Draht zwischen 
Monitorarm und irgendwas anderem aus Metall, z.B. der Heizung oder dem 
PC-Gehäuse.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Andreas K. schrieb:
> Die Störungen kommen daher, Weil das Ding nicht dazu gedacht ist, ohne
> (Blech-)Gehäuse betrieben zu werden nehme ich an.

vorher war es auch nicht in einem Blechgehäuse

> Oder weil es bei 9V aussetzer hat. Passiert das bei 12V auch?

leider habe ich derzeit keine 12V Quelle gerade parat (und will nicht 
wirklich aus dem PC den Strom beziehen für Experimente!)

> Monitorarm erden: Klemm doch einfach ein Stückchen Draht zwischen
> Monitorarm und irgendwas anderem aus Metall, z.B. der Heizung oder dem
> PC-Gehäuse.

das ist auch ne Idee, Danke

von Hans (Gast)


Lesenswert?

also das mit der Heizung hat super geklappt!

dennoch würde ich gern wissen wie sowas zustande kommt (man beachte das 
Sache mit der Batterie!)

von Wolfgang H. (Gast)


Lesenswert?

Hi, Hans,

> ich habe aus einem alten Scanner die Kaltlichtkathode... ausgebaut
Das klingt nach Cold Cathode Fluorescent Lamp, kurz CCFL, und damit nach 
Anodenspannung und DC/DC-Konverter auf der "Treiberplatine".

Die "Treiberplatine" macht gut und gern mehrere hundert Volt. Dein 
Aufbau ist damit eine Gefahr für Leib und Leben. Nicht nur für Dich, 
sondern für jeden, der nicht dran denkt und die Finger an der falschen 
Stelle hat. Dein Aufbau kann Dich in den Knast bringen!

Je kleiner der Konverter, je schlechter abgeschirmt dessen magnetisches 
Streufeld, desto ärger der Einfluss auf den Monitor.

Abschirmung mit Alu reicht da nicht, mindestens ein Weißblech-Gehäuse 
für den DC/DC-Wandler.

> nun habe ich das aus meinen Lautsprechern ein Dauersummen kommt und der
> Röhrenmonitor leicht flimmert (nicht schlimm, aberman merkt es und das
> nur bei Monitor 1)
Die Arbeitsfrequenz des Konverters sollte in unhörbaren Frequenzbereich 
liegen. Schließe an den Tastkopf Deines Oszi eine Spule an und halte die 
in die Nähe.
Oder nimm einen Lang-/Mittel-/Kurzwellenempfänger.
Hörbares Summen geht eher auf Regelschwingungen zurück.


Ciao
Wolfgang Horn

von Praktiker (Gast)


Lesenswert?

Na lass dich nicht Bange machen. Der Strom ist das was den Körper 
schadet und nur indirekt die Spannung (die ist nur notwendig um einen 
entsprechend hohen Strom durch den Körper fließen zu lassen) da diese 
Trieber aber nur geringe Ströme liefern können ist das Risiko recht 
gering.
Ausserdem ist die Frequenz des Stromes (der Spannung) wichtig und 
ausgerechnet die 50Hz (60Hz) aus dem Stromnetzen sind recht gefährlich 
für den menschlichen Körper (Herzkammerflimmern). Da dein Treiber aber 
wohl einige kHz machen wird ist das Risiko weiter gemindert.
Nebenbei: diese Kaltlichtkathoden die für das Case Modding genutzt 
werden sind auch nichts anderes als die Röhre und der Treiber aus deinen 
Scanner.

mfg

   Praktiker

von uwe (Gast)


Lesenswert?

Es könnte sein, daß bei 9V die Frequenz anders ist als bei 12V und das 
Ding mehr Störungen verursacht. Guck doch mal ob da ein Trimmer auf der 
Platine ist oder ob du ein Datenblatt zu den ICs (so welche drauf) 
findest. Zuimeist haben die einen Eingang um die Helligkeit steuern zu 
können.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

das die Platine nicht offen rumliegen sollte ist mir auch klar... steht 
ja immerhin ne Warnung drauf und ne Kennzeichnung mit 125V

ist soweit Isoliert, auch wenns nur ein Provisorium ist (zum testen) mit 
dickem Isoband (bitte nicht schlagen!)

ICs sind da keine auf der Platine nur 2 Transistoren, Widerstände, ein 
kleiner Trafo, ne kleine Spule, Kondensatoren und ein Keramikresonator

kann leider weder beim Trafo noch bei den Transistoren Daten/Typ ablesen

einen Trimmer hat das Teil nicht, war ja auch m.M.n. nicht gedacht das 
man die Helligkeit einstellen kann wenn es aus einem Scanner stammt

den Tipp mit dem Gehäuse werde ich wohl in betracht ziehen

habe aber in dem Bereich (also Abschirmung) auch nicht viel Erfahrung.
Bei Reichelt haben die nur Feuerverzinnte Stahlblechgehäuse macht das 
was aus oda muss es Weißblech-Gehäuse sein?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Hans schrieb:
> das die Platine nicht offen rumliegen sollte ist mir auch klar... steht
> ja immerhin ne Warnung drauf und ne Kennzeichnung mit 125V

Wobei das eher die Brennspannung ist.  Da die Lampe ja eine
Kaltkatodenlampe ist, braucht sie einige Kilovolt zum Zünden.
So weit läuft die Ausgangsspannung dieses Transverters im
Leerlauf hoch.

> ICs sind da keine auf der Platine nur 2 Transistoren, Widerstände, ein
> kleiner Trafo, ne kleine Spule, Kondensatoren und ein Keramikresonator

Keramikresonator und dann nur Transistoren?  Würde mich wundern.
Würde allerdings die offenbar lausige Betriebsspannungsabhängigkeit
erklären.

> Bei Reichelt haben die nur Feuerverzinnte Stahlblechgehäuse macht das
> was aus oda muss es Weißblech-Gehäuse sein?

Was denkst du denn, welches Material man als "Weißblech" so bezeichnet?

Richtig, Volltreffer: verzinntes Stahlblech ... ;-)

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Hans schrieb:
> muss es Weißblech-Gehäuse sein

Keine Konservendosen im Haus? (nicht die Coladosen, die sind aus Alu)

Konservendose, Keksdose, lassen sich prima mit kräftiger Schere 
schneiden, mit Schleifpapier entgraten und bißchen blankputzen und 
löten. Da kannst Du Dir das Gehäuse bauen, wie Du es brauchst.

Ach, was ich noch sagen wollte: ES GIBT KEINE KALTLICHTKATHODEN, 
HERRSCHAFTSZEITEN!!!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.