Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Begriff "Vollakademiker"?


von Hans (Gast)


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Guten Morgen,

kann jemand von euch etwas mit Begriff "Vollakademiker" anfangen? 
Wikipedia gibt leider keine Auskunft und Google spuckt nur 
unzureichendes aus.

: Gesperrt durch Moderator
von Paul B. (paul_baumann)


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Das wird sicher ein Schimpfwort sein, so wie "Beckenrandschwimmer" und
"Warmduscher"

MfG Paul

von Ich (Gast)


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Voll-Akademiker oder auch NULL-Praktiker ?

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Vollschlank? :-)

von Tilo (Gast)


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Akademiker mit Alkoholproblem?

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Ich kenne nur Vollpfosten ;-))

von (prx) A. K. (prx)


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Hans schrieb:

> Google spuckt nur unzureichendes aus.

Was fehlt dir? Ist nur ein Satz, aber der ist klar und deutlich. Oder 
fehlt dir der Link zum Zweidrittelakademiker?

von Marx W. (Gast)


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...
Gerade von ihren Repräsentanten wurde und wird auch erwartet, daß 
möglichst alle Studierenden vorher eine Lehre machen, danach erst bis 
zum "Voll-Akademiker" studieren und trotzdem jünger sind als bisher. Wer 
vor diesem "Voll-Akademiker" d.h. vor dem Diplom bzw. Hauptdiplom, die 
Universität verläßt, gilt als Aussteiger und Versager.
...
Aus:
Bericht des Rektors der Universität Augsburg am Tag der Universität 1998
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:tYqs94UNhUYJ:www.presse.uni-augsburg.de/unipressedienst/1998/pm1998_045B.rtf+Vollakademiker&cd=13&hl=de&ct=clnk&gl=de

Also ein Vollakademiker hat ein min. 8 Sem. Studium an einer Hochschule 
besucht und dies auch erfolgreich abgeschlossen.
1998 hatte man in D-land noch die einstufige HS-Ausbildung!
Mit Bac./Master bedeutet dies, dass (in meinem Augen) die 6 oder 7 Sem. 
Bac. Abschlüsse,  die Bezeichnung "Vollakademiker" nicht rechtfertigen.
Erst mit einem Studium im Umfang von 8 Sem. (Dipl.(FH) oder Bac. hons. 
bzw. zeitweise Dipl I an GH`s) mit den Recht zur Promotion ist man 
Vollakademiker.
Merke also: Vollakademiker hat erfolgreich ein Hochschulstudium 
absolviert mit dem er das Promotionsrecht erwirkt hat.

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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> Merke also: Vollakademiker hat erfolgreich ein Hochschulstudium
> absolviert mit dem er das Promotionsrecht erwirkt hat.

Dann ist ein Dipl.-Ing.(FH) also auch ein Studienabbrecher, trotz 8 
Semester?
Weil zur Promotion ist jetzt: ein Master, früher: ein UNI Diplom 
erforderlich.

von Bob (Gast)


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Vollakademiker bedeutet in der Tat min. 8 Semester
erfolgreiches Studium an einer Universität, zu Beginn
meines Studiums hieß es "Technische Hochschule München"
heute TUM.

Ob der Begriff Vollakademiker heute noch "modern" ist
kann ich leider nicht sagen.

Ironie an:
 Manchmal habe ich das Gefühl daß bei so manchem
 "Vollakademiker" das  "Voll" eher abgefüllt mit
 Alkohol oder anderem Zeugs bedeutet, leider.
Ironie aus

von Panzer H. (panzer1)


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Marx W. schrieb:
> ...
> Gerade von ihren Repräsentanten wurde und wird auch erwartet, daß
> möglichst alle Studierenden vorher eine Lehre machen, danach erst bis
> zum "Voll-Akademiker" studieren und trotzdem jünger sind als bisher. Wer
> vor diesem "Voll-Akademiker" d.h. vor dem Diplom bzw. Hauptdiplom, die
> Universität verläßt, gilt als Aussteiger und Versager.
> ...

Kann mir eigentlich mal wer erklären, warum die Absolventen permanent 
jünger werden sollen? Ist das nur politisches Getue, damit diese dem 
Staate a) nicht so lange auf der Tasche liegen und b) theoretisch länger 
in KV, RV, SV einzahlen?
Das Einstiegsalter bei den Firmen ist doch eher unkritisch, solange es 
irgendwie unter 30 ist.

von Gästchen (Gast)


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Hans schrieb:
> Guten Morgen,
>
> kann jemand von euch etwas mit Begriff "Vollakademiker" anfangen?

Damit wird meist der ehemalige ewige Student gemeint der noch nie 
gearbeitet hat.

von Marx W. (Gast)


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Random ... schrieb:
> Dann ist ein Dipl.-Ing.(FH) also auch ein Studienabbrecher, trotz 8
> Semester?
Lies erst mal richtig!
Ansonsten:
Nein!
Dipl (FH) ist wie Bac. hons zu werten. 8 Sem. nach Studienplan ergeben 
ein vollwertiges Hochschulstudium. Mit Promotionsrecht, haben in den 
90`er genügend Ing. FH  in GB ihren PhD gemacht.
Ein 8. Sem. FH-Studium hat 240 ECTS, in D-land gibts jetzt schon 
genügend 60 (oder 90) ECTS Masterstudiengänge, die dadurch die formale 
(Beruhigungspille für UNI-Profs) Hürde untertunneln zum Promotionsrecht.

von Marx W. (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Damit wird meist der ehemalige ewige Student gemeint der noch nie
>
> gearbeitet hat.

Das sind Akademiker!
Nicht wie du, bloß Techniker!
Klar!

von sub (Gast)


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Grundsätzlich ist es auch möglich mit Diplom (FH) zu promovieren.

Vgl. z.B. http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,649334,00.html

von Marx W. (Gast)


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Panzer H. schrieb:
> Kann mir eigentlich mal wer erklären, warum die Absolventen permanent
> jünger werden sollen? Ist das nur politisches Getue, damit diese dem
> Staate
> a) nicht so lange auf der Tasche liegen
Richtig!
> und b) theoretisch länger
> in KV, RV, SV einzahlen?
Genau, der Kandidat bekommt 100 Punkte!
> Das Einstiegsalter bei den Firmen ist doch eher unkritisch, solange es
> irgendwie unter 30 ist.
Genau nochmal 100  Punkte.

Also, der demographische Wandel ist nicht als das Untergangsscenario zu 
sehen wie es immer in der Politik/Wirtschaft und Medien dargestellt 
wird.
Klar ist, dass das Sozialsystem in der jetzigen Form in schwere 
Turbulenzen gerät, wenn die Einzahler abnehmen und die Empfänger 
zunehmen.
Aber man hat Stellschrauben!
Auf Seite der Empfänger sind dies.
Renteintrittsalter nach hinten (Rente mit 67)
Rentenhöhe senken (Einheitsrente, Max. Rente)
Auf der Seite der Einzahler sind dies.
Ausbildungszeiten verkürzen. (G12, max. Berufsausbildungszeiten 36 
Monate, Schuleintritt mit Lebensjahr 5, Studienzeiten auf 3-4 Jahre 
reduzieren)
Dann ist da auch die niedrige Erwerbsquote bei den Erwerbsfähigen zu 
nennen.
Die ist in D-land so ca. 45-55% (Nicht verwechseln mit der Zahl der 
Erwerbstätigen da sind auch geringfügige Beschäftigungsverhältnisse 
erfaßt)
in Vollzeitjobs >32 h Woche.
Würde die auf 65-70 %  steigen, so hätten wir heute schon kein 
KV-Finanziersproblem mehr, sonder der Beitragssatz würde auf unter 7% 
sinken!
Merkt euch auch eine  Stunde Arbeitszeit in der Woche entspricht 2,5% 
Wirtschaftsleistung oder 2,5% Arbeitskräfte in D-land.
Den Rest könnt ihr euch dann wohl noch ausrechnen

von Gästchen (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Gästchen schrieb:
>> Damit wird meist der ehemalige ewige Student gemeint der noch nie
>>
>> gearbeitet hat.
>
> Das sind Akademiker!
> Nicht wie du, bloß Techniker!
> Klar!

Hast du vielleicht irgendwas geraucht?
Techniker bin schon seit vielen Jahren nicht mehr.

von yannik (Gast)


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Dipl (FH) ist wie Bac. hons .... nur dass das Deutsche System einen 
B.Eng. hons. nicht vorsieht! (dieser Vorschlag wurde am Anfang der 
Umsetzung in D gemacht...)

Und ein Bachelor geht in D von 6 bis 8 Sem, weshalb sollte das 
Diplom(FH) das genauso viele ECTS hat (wie ein Diplom(FH) vermutlich 
haben würde - ein echtes Diplom(FH) hat keine ECTS sondern kann der 
Anzahl lediglich äquivalent sein!)) diesem im Grade nach stehen?

von Paul (Gast)


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> ein echtes Diplom(FH) hat keine ECTS sondern kann der
>Anzahl lediglich äquivalent sein!)) diesem im Grade nach stehen?

Das stimmt so nicht. Je nach Jahr der Vergabe hat es Äqivalenzen (vor 
1999), danach ECTS, z. B. in Sachsen. Dort erhält es 240 akkreditierte 
ECTS.

Der Begriff Vollakademiker ist reine Erfindung von Leuten, die andere 
mobben wollen, er implizert ja, daß es auch "Halbakademiker" gäbe. Bitte 
wann ist man Halbakademiker. Entweder hat man eine Hochschule 
erfolgreich abgeschlossen oder nicht. Entweder hat man einen 
akademischen Grad oder nicht. Also entweder ist man Akademiker oder 
nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Laut der deutschen Sprachautorität "Duden" ist Vollakademiker eine 
Untermenge der Akademiker. Für den Akademiker reicht der Abschluss einer 
Hochschule, für den Vollakademiker muss es schon eine Universität sein.

Ein Absolvent einer Fachhochschule oder Technischen Hochschule ist also 
Akademiker aber kein Vollakademiker.

von Paul (Gast)


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>Laut der deutschen Sprachautorität "Duden" ist Vollakademiker eine
>Untermenge der Akademiker.  Für den Akademiker reicht der Abschluss einer
>Hochschule, für den Vollakademiker muss es schon eine Universität sein.

Hat der Schwachsinn also Einzug in den Duden gefunden?
Eine Hochschule ist der Sammelbegriff für FH, PH und Uni. Was ist nun 
ein Universitätsabsolvent? Ein Vollakademiker, weil er an der Uni warß 
Oder ein Halbakamdemiker, weil er somit an einer Hochschule war? Merkst 
Du selber, was für ein Blödsinn das ist? Es ist Mobbing, nichts anderes.

von (prx) A. K. (prx)


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Paul schrieb:

> Eine Hochschule ist der Sammelbegriff für FH, PH und Uni. Was ist nun
> ein Universitätsabsolvent? Ein Vollakademiker, weil er an der Uni warß
> Oder ein Halbakamdemiker, weil er somit an einer Hochschule war? Merkst
> Du selber, was für ein Blödsinn das ist? Es ist Mobbing, nichts anderes.

Ich merke hauptsächlich, dass du den Unterschied zwischen Mengenlehre 
und Mengenleere nicht kennst. ;-)

von Paul (Gast)


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>Ich merke hauptsächlich, dass du den Unterschied zwischen Mengenlehre
>und Mengenleere nicht kennst. ;-)

Na, habe wohl Deinen Blödsinn enttarnt. Dein Blödsinn geht übrigens noch 
weiter: Technische Hochschulen waren universitäre Bildungseinrichtungen. 
Was nun, A. K. Sind das nun Halb- oder Vollakademiker. Also erst mal mit 
der Thematik auseinandersetzen, ehe man "klug" daherschwätzt.

von Erika (Gast)


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Mein leider längst verstorbener Vater hat mir als Kind das so erklärt:
Wenn jemand studiert hat (egal, wie lange) ist er Akademiker,
Wenn jemand ein Studium abschließt, ist er Vollakademiker.

Ich weiß die Quelle hierzu nicht. Ich habe es auch nicht überprüft.
Mir hat es gereicht, dass mein Vater (übrigens Vollakademiker) es gesagt 
hat.
So einfach war das für mich als Kind...

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Hans schrieb:
> Guten Morgen,
>
> kann jemand von euch etwas mit Begriff "Vollakademiker" anfangen?

Wird mancherorts (?Süddeutschland?) gern benutzt um völlig praxisferne 
'Überschlaue' zu beschreiben. Ist also ganz vom Kontext abhängig, ob als 
'Lob' oder 'Tadel' gemeint.

Da mal ein Vortrag vom Vollakademiker-Prototypen Nico Semsrott 
https://youtu.be/MFQPaN3Slws?t=222

von Norbert (Gast)


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Kenne nur den Ausdruck Vollpfosten. Den Benutze ich gerne für Beiträge 
wie diesen: 
Beitrag "Re: Begriff "Vollakademiker"?"

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Norbert schrieb:
> Kenne nur den Ausdruck Vollpfosten. Den Benutze ich gerne für
> Beitrag "Re: Begriff "Vollakademiker"?"

Danke, gleichfalls.

von Nikolaus S. (Firma: Golden Delicious Computers) (hns)


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Ich nehme an das "Vollakademiker" ist in Analogie oder Ableitung von 
"Jurist" und "Volljurist" entstanden.

Ein "Jurist" ist ein Akademiker der einen (ersten) Abschluss vorweisen 
kann: https://de.wikipedia.org/wiki/Jurist
Ein "Volljurist" ist zusätzlich zum Richteramt befähigt, d.h. hat einen 
Vorbereitungsdienst und eine zweite Staatsprüfung erfolgreich abgelegt: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Befähigung_zum_Richteramt
Das "Voll" soll wohl "vollumfänglich" bedeuten, also alle Facetten 
abdecken bzw. eine vollständige Rundumausbildung.
Das Gegenteil wäre dann ein "Teilakademiker", d.h. jemand mit einer 
unvollständigen Ausbildung.

Zum Thema technische Hochschule und technische Universität: die TU 
München hieß lange Zeit Technische Hochschule bis sie im August 1970 
durch Einführung von nicht-technischen Fächern (Medizin, WiWi, u.a.) zur 
Technischen Universität werden konnte: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Technische_Universität
Der Name "Technische Universität München" wurde vom Freistaat Bayern 
verliehen (aufgrund heutzutage unbekannter Regeln, die aber sicher in 
irgendeinem Archiv dokumentiert sind): 
https://www.tum.de/die-tum/die-universitaet/geschichte/
D.h. das ist keine allgemeingültige Regel die den Namen festlegt, 
sondern eine halbwegs willkürliche Benennung, ähnlich wie ein 
Firmenname.
Seither war der Begriff "Technische Hochschule" immer weniger in 
Gebrauch und Fachhochschulen haben sich zunehmen in Technische 
Hochschulen umbenannt (oder umbenennen lassen).

Also ist alles eine Frage der Sprache im Wandel der Zeit und keine 
immergültige Regel die dahintersteckt...

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


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Nikolaus S. schrieb:

> München hieß lange Zeit Technische Hochschule bis sie im August 1970
> durch Einführung von nicht-technischen Fächern (Medizin, WiWi, u.a.) zur
> Technischen Universität werden konnte:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Technische_Universität
> Der Name "Technische Universität München" wurde vom Freistaat Bayern
> verliehen (aufgrund heutzutage unbekannter Regeln, die aber sicher in
> irgendeinem Archiv dokumentiert sind):
> https://www.tum.de/die-tum/die-universitaet/geschichte/

> D.h. das ist keine allgemeingültige Regel die den Namen festlegt,
> sondern eine halbwegs willkürliche Benennung, ähnlich wie ein
> Firmenname.

Naja das ist kein rein Bayrisches Thema (Auch der TU Dresden wurden mehr 
nichttechnische Studiengänge einverleibt als ihren Ruf als 
Ingenieursschmiede gut tat) und es gibt schon Bildungseinrichtungen 
deren Qualität von Berliner Ministerien respektive der 
Hochschulkonferenz überwacht wacht wird und nicht von der Gnade von 
Provonzverwesern abhängt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Exzellenzinitiative#/media/Datei:Karte_Elite_Universit%C3%A4ten_Deutschland_2012.png

Zumal die Bezeichnung "Universität" das Promotionsrecht einschliesst, 
also keine willkürliche Bezeichnung ist.

Aber Vollakademiker ist nun mal nicht ein Titel sondern 'Volksmund', der 
auch einen Halbkreis-ingenieur kennt: ;-) 
https://www.mundmische.de/bedeutung/3744-Halbkreisingenieur

von Percy N. (vox_bovi)


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Nikolaus S. schrieb:
> Ich nehme an das "Vollakademiker" ist in Analogie oder Ableitung von
> "Jurist" und "Volljurist" entstanden.

Das bezweifele ich.
Noch vor etwa 100 Jahren galten zB Zahnmediziner nicht als Akademiker, 
da sie nicht zum Dr. med.  oder Dr. med. dent.  promovieren konnten; 
letztlich galten sie als immaturiert. Ähniches galtxfür die Absolventen 
des Polytechnikums. Man fühltxsichcan die klassische Überheblichkeit der 
Medici gegenüber den Chirurgen erinnert.

Der von Dir angesprochene Ausbildungsgang zum Richter hingegen war aus 
Kostengründen gestaffelt: Der Absolvent durfte zwar prpmovieren und war 
daher Akademiker, konnte jedoch noch kein Ant als Richter übernehen; 
zuvor war, wie heute noch, das Referendariat zu absolvieren, das 
ursprünglich inbesoldet war, ind an das sich das schlecht bezahlte 
Assessoriat anschloss. Letzteres nennt sich heute "Richter auf Probe". 
Auf diese Weise war es möglich, durch jahrelange Beobachtung (und 
Ausbeutung) hinreichend belastbare, fachkundige und politisch 
zuverlässige Kandidaten zu filtern.
Wer sich diese Tortur nicht antun mochte, konnte privatwirtschaftlich 
als Jurist, zB Rechtsanwalt, arbeiten, bis durch das NS-Regime mittels 
des Rechtsberatungsgesetzes eine Gleichschaltung der "Rechtswahrer" ins 
Werk gesetzt wurde.

Kaum verwundern kann aufgrund der gesellschaftlichen Verhältnisse auch, 
dass Theologie als Wissenschaft angesehen wird und die entsprechenden 
Fakultäten über das Promotionsrecht verfügen, während dies zB für 
Astrologie nicht zutrifft.

Interessanter Weise war früher der "Mechanicus" deutlich besser 
angesehen.

von Jo S. (Gast)


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Nikolaus S. schrieb:
> Ich nehme an das "Vollakademiker" ist in Analogie oder Ableitung von
> "Jurist" und "Volljurist" entstanden.

Von dem Begriff "Vollakademiker" habe ich noch nie gehört oder gelesen.
Vmtl. ist es so, wie Nikolaus es beschreibt.

Ein Volljurist hat das 2-jährige, 4-teilige Referendariat durchlaufen 
und das 2. Examen bestanden. Damit kann man die Gerichtszulassung als 
Rechtsanwalt beantragen.

"Vollakademiker" klingt irgendwie lächerlich.  :D

Blick zum Himmel, fast wolkenlos. Könnte endlich wieder mal ein 
Sommertag werden.  :))
Am 1. Juli hatten wir 14°C Tageshöchsttemperatur.
April: kältester der letzten 40 Jahre und 3. kältester d. letzten 70 J.
Der Mai war auch kaum besser.  #Klimahitzekatastrophe

Wünsche allen auch einen schönen Urlaub!    ;)
     Jo S.

von Ich mal wieder (Gast)


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Volljurist kenne ich nicht!

Vollakademiker hört sich wie ein Schimpfwort an.
Ein Voll-Idiot von einer Akademie (Universität), weiß theoretisch alles, 
hat von der Praxis aber keine Ahnung.

Jo S. schrieb:
> Wünsche allen auch einen schönen Urlaub!    ;)
>      Jo S.

Danke - Gute Erholung!

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Percy N. schrieb:

> Kaum verwundern kann aufgrund der gesellschaftlichen Verhältnisse auch,
> dass Theologie als Wissenschaft angesehen wird und die entsprechenden
> Fakultäten über das Promotionsrecht verfügen, während dies zB für
> Astrologie nicht zutrifft.

Das ist wohl weniger aus der Gesellschaft als von der benutzen Methodik 
abzuleiten.
Theologie ist wie Jura und Geschichte geprägt vom Textstudium und der 
Ableitung von Schlüßen aus diesen. Hinzu kommen Elemente der 
Berufsausbildung  wie Gesetzes- und Vorschriftenkunde, Verwaltung, 
Umgang mit Menschen, 'künstlerische Darbeitung' und  Pädagogik im 
Studiengang Theologie.

Dagegen wurde die ehemals vorhanden wissenschaftlichen Methoden in der 
Astrologie in die Astronomie 'abgespalten', so das da nix mehr 
übrigbleib was  wenigstens das  Etikett Geistes-Wissenschaft verdient 
hätte.
Von Rechts- oder Naturwissenschaft ganz zu schweigen. Nicht mal zur 
'Hilfswissenschaft' wie bei der Mathematik reicht es bei Astrologie.

von Dymo Fond (Gast)


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Vor 100 Jahren war ein Vollakademiker jemand, der es bis zum Doktortitel 
gebracht hat. Damit hatte man alle akademischen Weiher die durch 
Studienleistungen erlangt werden konnten. Man war ausgebildeter 
Wissenschaftler.

Für den nächsten Schritt, Professor, brauchte man hingegen eine Berufung 
aber nicht notwendigerweise einen Doktortitel.

In manchen Studienfächern gab es keine Promotionsmöglichkeit. Damit 
konnte man dort nicht Vollakademiker werden. So war es bis 1899 nicht 
möglich in einer Ingenieurwissenschaft zu promovieren. Als der Dr.-Ing. 
dann 1899 eingeführt wurde waren die "richtigen" Vollakademiker stinkig. 
Ähnlich zum Beispiel 1918 als die Zahnärzte ihren Dr. med. dent. 
erhielten.[1]

Für das Wort gab es im Laufe der Zeit mehrfach Bedeutungsverschiebungen. 
Sei es um zwischen Uni- und FH-Absolventen abzugrenzen[2] oder allgemein 
um jemanden, der in praktischen Belangen seines Studienfachs[3] oder 
Dingen des täglichen Lebens ungeschickt oder unfähig ist[4], abzuwerten.

[1] Irgend jemand ist in der akademischen Welt immer missgünstig. Nichts 
Neues bis heute.

[2] Ironisch wenn man bedenkt dass es um zwei Gruppen geht, die nach 
alter Definition beide mit ihren Diplomen, Bachelors oder Masters keine 
Vollakademiker wären.

[3] Besonders ironisch wenn Uni-Absolventen sich als Vollakademiker von 
den FH-Absolventen abgrenzen wollen und FH-Absolventen damit Theoretiker 
ohne praktisches Können abwerten.

[4] Eierkopf, vertüddelt Professor

von Dymo Fond (Gast)


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Dymo Fond schrieb:
> Weiher

Aua!

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Ein wieder mal schon 10 Jahre toter Thread, in dem sich ein längst 
gesperrter Troll mit anderen Hühnern gackernd über Dünkel und 
Ansehensfragen aufgeregt hatte.

Fällt mir schon länger auf, dass hier in letzter Zeit 10 Jahre alte 
Threadleichen aus dem Keller geholt werden, und stets war ein gewisser, 
gesperrter paul an jenen beteiligt gewesen...

Es fallen auch nur die üblichen Verdächtigen drauf rein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jo S. schrieb:
> Vmtl. ist es so, wie Nikolaus es beschreibt.
Von wegen Verlaufsform...
Der Nikolaus "beschreibt es" nicht, sondern "er hat es beschrieben".
Irgendwann mal, vor langer, langer Zeit! Gut 10 Jahre ist das her.

Und seit jeder Buchhalter nebenher "studiert" haben muss, reicht 
eigentlich ein Studium schon nicht mal mehr zum Akademiker...

: Bearbeitet durch Moderator
Dieser Beitrag ist gesperrt und kann nicht beantwortet werden.