Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Chef hat keine Ahnung, aber große Klappe


von noname (Gast)


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Hallo,
ich bin als erfahrener Dipl.Ing. (>20Bj) in einem großen Unternehmen als 
Entwicklungsingenieur beschäftigt.
Mein neuer Chef ist Berufsanfänger (<3Bj) und hat nur ein Interesse: 
Karriere, Karriere und nochmal Karriere...
Die Interessen des Standortes und der Company interessieren ihn nicht.
Er soll auch Dipl.-Ing. sein. Wie er das geschafft hat, ist uns 
Mitarbeitern ein Rätsel.
Den ganzen Tag verbringt er damit, Organigramme zu malen, wo linientreue 
Kollegen nach oben geshiftet werden und sach- und fachverständige 
Mitarbeiter das Fußvolk bilden.
Er weiß, daß er keine Ahnung hat und verteidigt das mit den Worten: 
"Dafür habe ich ja euch!"
Um nichts Qualifiziertes beurteilen zu müssen, schiebt er die 
Kompetenzen und Zuständigkeiten unserer Abteilung zu unserem Werk nach 
Frankreich.
Dort ist er gerne gesehen. Er löst unsere Aufgaben durch Weiterleiten in 
andere Werke.
Wir sollen ihm dankbar sein, weil die Aufgaben so - ohne unser Zutun - 
gelöst werden.
Unser Standortboß gibt seinem Drängeln nach weiterer Verantwortung (mit 
noch mehr Gehalt) nach und sitzt das dann aus.
Wie wird das enden?

von citb (Gast)


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Er wird gehen, sobald er in Eurem Werk am Ende (seiner Moeglichkeiten - 
positiv oder negativ) ist. Dann wird der naechste Blender kommen. Ein 
Ende wird es nur dann geben, wenn das Werk geschlossen wird.

citb

von ickewa (Gast)


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naja Dipl.-Ing. ist nicht immer gleich Dipl.-Ing. .....
und irgendwie kommt mir das alles sehr bekannt vor!!! :-) ist doch immer 
das gleiche

von Gästchen (Gast)


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noname schrieb:
> Wie wird das enden?

In der Regel endet das so:
Standort wird neu strukturiert/aufgelöst, die Hälfte eurer Belegschaft 
wird auf die Strasse gesetzt und er wird befördert weil er ja so tolle 
Arbeit geleistet hat, du schreibst ja selbst dass er in eurem Werk in 
Frankreich gern gesehen wird. Den Voschlag eueren Standort aufzulösen 
wird euer Chef selbst liefern, glaube mir.

Leider ist es so dass die Narrenfreiheit nach oben immer größer wird und 
die Verantwortung wird immer mehr immaginär. Besonders deutlich 
eckelhaft ist so etwas in USA wo dein Boss (so schreibst du auch) 
wirklich alles macht und blödeste Entscheidungen trifft und bist der 
Leidtragende.

von Clair Grube (Gast)


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Ich hol schon mal Popcorn.

von anderernoname (Gast)


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Fängt der Name der Firma zufällig mit K an?

von voodoofrei (Gast)


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noname schrieb:
> Wir sollen ihm dankbar sein, weil die Aufgaben so - ohne unser Zutun -
> gelöst werden.

Mit anderen Worten: Man braucht euch nimmer... => Wenn das einer merkt 
.... ;)

von Backflow (Gast)


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Könnte man nicht langsam ein FOT (Frequently Opened Threads) einführen, 
um diese ewigen Doubletten der Jammerei etwas einzuschränken?

 1. Thread: Mein Chef ist doof und ich nicht.
 2. Thread: Ich bin ein Genie und bin der einzige dem das auffällt
 3. Thread: Ings verdienen zu wenig
 4. Thread: Fachkräftemangel ist eine Lüge
 5. Thread: BWLer sind doof
 6. Thread: BWLer verdienen zu viel
 7. Thread: Juristen verdienen zu viel
 8. Thread: Lehrer verdienen zu viel
 9. Thread: Ärzte verdienen zu viel
10. Thread: Techniker sind keine Ingenieure
11. Thread: FH-Ings sind keine richtigen Ingenieure

etc.

von Willi (Gast)


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Backflow schrieb:
>
>  1. Thread: Mein Chef ist doof und ich nicht.
>  2. Thread: Ich bin ein Genie und bin der einzige dem das auffällt
>  3. Thread: Ings verdienen zu wenig
>  4. Thread: Fachkräftemangel ist eine Lüge
>  5. Thread: BWLer sind doof
>  6. Thread: BWLer verdienen zu viel
>  7. Thread: Juristen verdienen zu viel
>  8. Thread: Lehrer verdienen zu viel
>  9. Thread: Ärzte verdienen zu viel
> 10. Thread: Techniker sind keine Ingenieure
> 11. Thread: FH-Ings sind keine richtigen Ingenieure


LOL ... und versenkt! :)

von Mine Fields (Gast)


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Wow, du hast erst nach 20 Jahren Berufserfahrung gemerkt, dass man eine 
"große Klappe" und Führungskompetenzen braucht und kein Technikfreak 
sein mus um Chef zu werden? Wie schafft man es, so lange seine Augen von 
der Realität abzuwenden?

von kein Chef (Gast)


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Der Fuchs ist schlau, der tut
nur dumm.
Beim Chef da ist es anders rum.

von noname (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Wow, du hast erst nach 20 Jahren Berufserfahrung gemerkt, dass man eine
> "große Klappe" und Führungskompetenzen braucht und kein Technikfreak
> sein mus um Chef zu werden? Wie schafft man es, so lange seine Augen von
> der Realität abzuwenden?

Nö - da hast du was nicht begriffen - du musst noch lernen, was 
Führungskompetenz in einem Technologieunternehmen bedeutet!

Die Qualitätsanforderungen an einen Vorgesetzten in einem 
High-Tech-Unternehmen unterscheiden sich von den Anforderungen an einen 
McDonalds-Filialleiter.
Mein jetziger Chef hat noch nie Führungskompetenz gezeigt - nur 
Schleimscheisserei beim eigenen Karriereaufbau.
Von einem Chef verlange ich Führungskompetenz und Motivationsfähigkeit 
zugunsten der Company und seiner Mitarbeiter.
Es genügt nicht, sich ein Netzwerk aus A-kriechern um sich herum 
aufzubauen und kompetente Mitarbeiter wegen mangelnder Linientreue 
abzusägen.
Das mag befristet in der Politik funktionieren - Beispiele sind Muammar 
al-Gaddafi, Erich Honecker und ähnliche.
Die haben auch "geführt", aber in einem Technologieunternehmen hat so 
ein "Führungsstil" nix verloren.

Da bin ich wohl bisher von hochwertigen Chefs verwöhnt worden und das 
hat die Entwicklung meiner Persönlichkeit äusserst positiv beeinflusst.
Nun tritt dieser jugendliche Sunnyboy mit seinen noch nicht verheilten 
Pupertätspickeln im Gesicht auf und merkt nicht, dass er unseren 
Standort an die Wand fährt.

von Mine Fields (Gast)


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Wieso bist du dann nicht schon längst Chef, wenn du so den 
Volldurchblick hast?

von Geraffel (Gast)


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Geh doch zum Chef-Chef und beschwer Dich oder ist der von derselben 
Sorte :-P

von Rainer (Gast)


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Geraffel schrieb:
> Geh doch zum Chef-Chef und beschwer Dich

Gute Idee!
Da sein Chef wahrscheinlich genau das umsetzt was der Chef-Chef von ihm 
erwartet, wird man durch eine Beschwerde wahrscheinlich sehr viel 
erreichen können ;-)

von noname (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Wieso bist du dann nicht schon längst Chef, wenn du so den
> Volldurchblick hast?

Weil ich gerne meine Ziele erreiche. Chef zu werden war nie mein Ziel.
Ich habe mehr Spass an meiner eigenen Leistung als über die Leistungen 
anderer zu staunen und sie dann zu beurteilen.
Das ist eine Frage der Mentalität und der Fähigkeiten.
Mein jetziger Chef musste Chef werden, weil er den (zugegebenermassen 
hohen) Qualifikationsanforderungen eines Know-How-Trägers nicht genügt.
Das hat er zumindest begriffen.
"Führen" ist einfacher. Ihm genügen seine Powerpoint- und 
Excelgrundkenntnisse. Mir wäre das zu wenig.

von Autor (Gast)


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Sicher doch :).

von noname (Gast)


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Geraffel schrieb:
> Geh doch zum Chef-Chef und beschwer Dich oder ist der von derselben
> Sorte :-P

Chef-Chef wartet auf seine Rente und möchte in seinen Planungen für den 
Ruhestand nicht gestört werden. Da sitzt er lieber aus, was hier läuft.
Helmut Kohl ist damit auch lange Kanzler geblieben.

von ... (Gast)


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... da ist doch nicht tatsächlich einer von den alteingesessenen 
Ingenieuren eifersüchtig auf die Karriere des Neueinsteigers?

> ... jugendliche Sunnyboy mit seinen noch nicht verheilten
> Pupertätspickeln im Gesicht ...

Die besonders sachliche Beurteilung lässt auch darauf schließen...

von Mine Fields (Gast)


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noname schrieb:
> Weil ich gerne meine Ziele erreiche. Chef zu werden war nie mein Ziel.
> Ich habe mehr Spass an meiner eigenen Leistung als über die Leistungen
> anderer zu staunen und sie dann zu beurteilen.

Na also, wieso beschwerst du dich dann?

von noname (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Na also, wieso beschwerst du dich dann?

Weil er meine Ziele nicht mehr unterstützt, sondern an französische 
Standorte verschiebt.
Dort werden sie schlechter erledigt.
Mein Chef hat den Vorteil, dass er so schwierige Sachen los ist und für 
die schlechte Leistung aus F nicht verantwortlich ist.
Er nennt das "Strategie".

von Matthias L. (Gast)


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>Mein Chef hat den Vorteil, dass er so schwierige Sachen los ist und für
>die schlechte Leistung aus F nicht verantwortlich ist.
>Er nennt das "Strategie".

Das ist ja erstmal "nachvollziehbar".

Aber wenn alles nach F geschoben wird, für was ist der dann 
verantwortlich, wenn nix mehr ist..?

von noname (Gast)


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... schrieb:
> ... da ist doch nicht tatsächlich einer von den alteingesessenen
> Ingenieuren eifersüchtig auf die Karriere des Neueinsteigers?

Du hast weiter oben überlesen, dass es nie mein Ziel war, Chef zu 
werden.

Urlaubslisten zu führen, Performance-Appraisals zu machen und 
Powerpoint-Präsentationen sind mir als berufliche Herausforderung zu 
dürftig und zu langweilig.

von Arbeitnehmer (Gast)


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Es gibt etwa folgende Möglichkeiten:

a.) Unternehmen wechseln.

b.) Dich mit der neuen Situation arrangieren und mit nach oben 
schwimmen.

c.) Gegen die neue Situation ankämpfen, graue Haare bekommen, und den
    Kürzeren ziehen.

Als Ing. sollte das kein Problem für Dich sein, auf ein bestimmtes 
Problem eine Lösung zu finden. Du darfst nur nicht meinen, Du wärst 
irgendwie für die Choose die sich da abzeichnet, verantwortlich.

In einem Kartenspiel werden die Karten gelegentlich neu gemischt. Danach 
spielt es keine Rolle, was früher einmal war...

Willkommen in der Realität!

von Mine Fields (Gast)


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noname schrieb:
> Weil er meine Ziele nicht mehr unterstützt, sondern an französische
> Standorte verschiebt.

Und? Es ist nicht seine Aufgabe, sich um deine persönlichen Ziele zu 
kümmern. Das musst du schon selbst machen.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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noname schrieb:
> "Führen" ist einfacher. Ihm genügen seine Powerpoint- und
> Excelgrundkenntnisse. Mir wäre das zu wenig.

Führen ist nicht einfacher - das Gegenteil ist der Fall!

Ein technisches Problem kann man studieren und erforschen und was nicht 
funktioniert wird verworfen - das ist nur eine Frage der Zeit.

Beim Führen aber muss man Entscheidungen treffen. Ich muss auch 
Entscheidungen treffen in Projekten wo ich nur einen oberflächlichen 
Einblick habe. In den Projekten die ich direkt betreue ist das einfach, 
da bin ich sozusagen am Ball.

Wenn ich aber etwas entscheiden muss wo ich wenig Zeit und auch noch 
unterschiedliche Meinungen als Basis zur Verfügung habe - ist es oft wie 
ein Münzwurf.

Die Art und Weise wie man das rüber bringt ist dabei aber wichtig.

Ich diskutiere normal auf der backstage mit den Leuten und lasse mir 
Empfehlungen geben. Dann kommen noch Kundensicht und die monetäre Sicht 
hinzu und sicher auch, wer mich am bessten überzeugen konnte.
Dann sage ich normal, ich denke noch einen Tag darüber nach - das ist 
oft sehr hilfreich, nochmal kurz Abstand zu gewinnen, weil einem spontan 
manches nicht gleich klar ist. SO schreibe ich mir oft selbst Emails mit 
einem kurzen Gedanken der Abends kam, aber nicht mehr durchdacht werden 
kann.

Wenn dein Chef aber - so wie ich das verstehe - keine Verantwortung 
übernimmt, sondern seine Stellung ausnutzt nur um selbst gut da zu 
stehen -
 kann man das aussitzen und schon mal neu orientieren für den Fall das 
der Typ den Laden ruiniert.

von Backflow (Gast)


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>...- ist es oft wie ein Münzwurf.

Du hast immerhin einen gemessenen IQ von 145, der gefühlt sicher 180 und 
mehr entspricht, und dann entscheidest Du genauso wie ein 
Feld-Wald-und-Wiesen-Chef?

Jetzt bin ich richtig enttäuscht von Dir. Ich dachte immer, Du bist es 
gewohnt, Entscheidungen auf Basis vernetzter Informationen unter 
Zuhilfe-nahmer moderner mathematischer Ad-hoc-Modellierungs-Algorythmen 
in Sekundenschnelle zu treffen.

von noname (Gast)


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Bei uns gibt es 2 Möglichkeiten, Karriere zu machen:

1. durch Mitarbeiterführung - das ist nicht mein Ding, siehe oben
2. als technischer Experte - das ist mein Ding

Eines meiner "persönlichen" Ziele war es, bestimmte, hochwertige 
Kompetenzen an unserem Standort neu aufzubauen.
Dazu hätte ich keine mir "unterstellten" Mitarbeiter gebraucht. Es hätte 
die enge Zusammenarbeit mit anderen Experten hier vor Ort genügt.
Mein Chef sah, was ich wollte. Er ist dann nach F gedüst und hat den 
dortigen Kollegen mein Ziel vorgestellt.
Dann hat er vorgeschlagen, dieses in F aufzubauen.
Die haben sich für meinen exzellenten Vorschlag (= meine Idee = mein 
ehemaliges Ziel) bei ihm bedankt, ihren künftigen Vorteil erkannt und 
sind damit erfolgreich aktiv geworden.

Nun warten wir, bis ein Chef-Chef-Chef aus F kommt und uns fragt, wozu 
wir hier überhaupt noch da sind.
Unsere Zentrale ist in Frankreich.
Mein Chef wird dafür gelobt, dass er unseren Standort kaputt macht. 
Sowas bedeutet für ihn Karriere. Sowas ist nicht mein Ding!

von Mine Fields (Gast)


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Dann geh doch wo anders hin und beglücke doch eine andere Firma mit 
deinem technischen Wunderwissen, wenn es dir in der alten Firma nicht 
mehr passt.

Oder mache dich selbstständig, dann bist nur noch du selbst für deine 
großartigen Einfälle verantwortlich.

Ansonsten musst du dich damit abfinden, dass andere für dich die 
Entscheidungen treffen.

Wenn der Chef lieber mit den Franzosen zusammenarbeitet und er seine 
Ziele offensichtlich mit ihnen besser verwirklichen kann, sollte es dir 
auf jeden Fall zu denken geben.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Backflow schrieb:
> Entscheidungen auf Basis vernetzter Informationen unter
> Zuhilfe-nahmer moderner mathematischer Ad-hoc-Modellierungs-Algorythmen
> in Sekundenschnelle zu treffen.

Die Zeit ist das eine Problem bei der Sache und die Verwendung der 
Methode die du (ich nehme an ironisch) andeutest, ist mir auch bekannt, 
führt aber fast immer zu einer so geringen Trennschärfe, das es beim 
Münzwurf bleibt.

REAL hast du dann 3 Möglichkeiten: 47%, 52% und 55% sowas spucken 
unscharfe Modelle aus. Man nimmt dann die 55% Lösung und alle sind 
einverstanden - signifikant ist das aber nicht.

Ich nenne sowas Zahlenwahnsinn und halte selbst nicht viel davon.

Es bleibt dabei: Wer am bessten "versteht", entscheidet - immer 
unscharf.

Satz: Entscheiden kann man nur, was nicht entscheidbar ist.

Das ist es was "Führen" so schwer macht.

von Backflow (Gast)


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>...die Verwendung der Methode die du (ich nehme an ironisch) andeutest,
>ist mir auch bekannt,

Ich muß schlauer sein als ich selber dachte. Ich habe einfach in einer 
Art Bullshit-Bingo gut klingende Begriffe aneinander gereiht, und muß 
nun feststellen, daß das eine etablierte Methode ist, die Du sogar 
kennst.

Ich sollte mal wirklich meinen IQ messen lassen.

von noname (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Dann geh doch wo anders hin und beglücke doch eine andere Firma mit
> deinem technischen Wunderwissen, wenn es dir in der alten Firma nicht
> mehr passt.

Nö, das machen nur Berufsanfänger.
Experten lassen sich mit exorbitanter Abfindung entlassen.

> Oder mache dich selbstständig, dann bist nur noch du selbst für deine
> großartigen Einfälle verantwortlich.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Erste Ergebnisse sind 
vielversprechend.

> Ansonsten musst du dich damit abfinden, dass andere für dich die
> Entscheidungen treffen.

Muss ich nicht - siehe oben.

> Wenn der Chef lieber mit den Franzosen zusammenarbeitet und er seine
> Ziele offensichtlich mit ihnen besser verwirklichen kann, sollte es dir
> auf jeden Fall zu denken geben.

Sein Ziel ist:
Seine Karriere, seine Macht und seinen Posten im Organigramm ohne eigene 
nützliche Leistung auszubauen. Dabei ist es egal, wieviel Schaden er für 
die Company anrichtet. Den Schaden darf nur niemand merken.

Sowas widerspricht meinem Berufsethos als Ingenieur.
Ich mache jetzt lieber Patente. Das kann er mir nicht verbieten und 
nicht nach F umdelegieren.
Schaun wer mal

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, noname,

> ich bin als erfahrener Dipl.Ing. (>20Bj)... Mein neuer Chef ist Berufsanfänger 
(<3Bj) und hat nur ein Interesse: Karriere, Karriere und nochmal Karriere...
> Wie wird das enden?

Entweder im Konkurs, in einer Übernahme oder in einer rechtzeitigen 
Kehrtwendung in der Personalpolitik Deiner Firma.

Denn das Personalwesen Deiner Firma ist inkompetent, wenn es erfahrenen 
Fachkräften eine lächerlich unqualifizierte Führungskraft vorsetzt.
Inkompetente Personalpolitik ist ein sicherer Weg zum schnellen Ruin.

Inkompetentes Personalwesen ist auch nicht in der Lage, gute Fachkräfte 
angemessen zu beurteilen.

Mach, dass Du da weg kommst. Akzeptiere auch Anstellungen mit geringerem 
Gehalt, damit Du weg bist, bevor die Branche Deiner Firma den Ruf des 
Seelenverkäufers verpasst hat.


-------------- Begründung --------------
Wäre nur ein Vorgesetzter schwach, könnte man versuchen, ihn zu 
erziehen. Das nachzuholen, was offensichtlich versäumt wurde. Ich 
bekenne gern - als ich von der Hochschule kam, begeistert über meine 
Stärke, da waren es erfahrene Handwerksmeister in meinem Team, die mir 
zeigten, "wie der Hase läuft". Glücklicherweise war ich gelehrig.

Schließlich wurde China einige Jahre von einem Kind regiert, die Berater 
waren wohl sehr gut, und König Wilhelm ließ sich von einem Otto Bismarck 
willig manipulieren.
Das geht also - gelegentlich. Aber gewiss nicht in einer Firma, in der 
sich das Personalwesen solche Fehlleistungen zeigt - und die 
Unternehmensspitze das zuließ und damit auch ihre Inkompetenz beweist.

Ciao
Wolfgang Horn

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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noname schrieb:

>> Oder mache dich selbstständig, dann bist nur noch du selbst für deine
>> großartigen Einfälle verantwortlich.
>
> Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Erste Ergebnisse sind
> vielversprechend.

Dann verstehe ich den ganzen Thread hier nicht.

Konzentrier Dich auf Deine bevorstehende Selbstständigkeit und gut is 
...

Als ich mich selbstständig gemacht habe, hatte ich für so einen Kram 
überhaupt keine Zeit - und auch gar keine Lust.

Aber daran denken: als Selbstständiger (auch als Einzelkämpfer) wirst Du 
mehr Aufgaben Deiner jetzigen Oberen übernehmen müssen, als Du ahnst. 
Das wird deutlich über 50% Deiner Zeit in Anspruch nehmen.

Immer daran denken: ein erfolgreicher Unternehmer ist in erster Linie 
ein exzellenten Kaufmann. Deine technischen Qualitäten kommen erst an 
zweiter Stelle.

Chris D.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Backflow schrieb:
> Ich sollte mal wirklich meinen IQ messen lassen.

Wenn dein IQ höher 130 ist, funktionieren die IQ-Tests nicht mehr - 
einen IQ von 140 kann man nicht messen - es gibt aber neben den Tests 
ein Referenzsystem.

Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

Man nimmt einen Menschen mit bekanntem niedrigem IQ (z.B. 120) und 
errechnet den Altersquotienten. Praktisch macht man das über 
Weisheitsfragen und du bekommst quasi dein geistiges Alter heraus - 
dieses geteilt durch den tatsächliches Alter und du hast deinen IQ.
Zweite Methode ist der Absolutvergleich: Wenn du z.B. Philosophie des 
Zufalls II von Lem lesen und verstehen kannst, liegt dein IQ über 130.
Wenn du die Quantentheorie verstehst, übersteigt dein IQ die Messbarkeit 
auf allen Skalen.

Gerüchten zufolge gibt es solche Leute nur in Anstalten - ein normaler 
Mensch wird bis zur Lebensunfähigkeit von dieser Einsicht überwältigt.

Das merkt ihr sicher auch an der Grütze die ich immer schreibe.

von j. c. (jesuschristus)


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>Wie wird das enden?

Er wird verschwinden. Wer schnell auftaucht, geht auch schnell. Schon 
x-mal gesehen.

von j. c. (jesuschristus)


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>Das merkt ihr sicher auch an der Grütze die ich immer schreibe.

Die Tatsache, dass Du aus Korrelation Kausalität ableitest, spricht 
nicht für Deinen IQ.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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j. c. schrieb:
> Die Tatsache, dass Du aus Korrelation Kausalität ableitest, spricht
> nicht für Deinen IQ.

Eine Korrelation kann auch eine Scheinkorrelation sein - du darfst nicht 
vergessen das du hier nur die Kurzfassung zu lesen bekommst.

Wenn ich also eine Kausalität ableite, so nicht nur daraus.

von Backflow (Gast)


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>Zweite Methode ist der Absolutvergleich

Du könntest Dich ja als Referenz zur Verfügung stellen.

>Das merkt ihr sicher auch an der Grütze die ich immer schreibe.

Der eine hält die "Grütze" für den Beleg seiner Intelligenz, der andere 
zieht andere Schlüsse.

Typischer Fall einer Inkongruenz von Selbst- mit Fremdbild.

Was macht eigentlich Dein Patent der H2O2-Tritration? Werden jetzt die 
klassischen, einfachen Titrationsverfahren wie Jodometrie obsolet?

von j. c. (jesuschristus)


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>Der eine hält die "Grütze" für den Beleg seiner Intelligenz, der andere
>zieht andere Schlüsse.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt

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