Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Zeitarbeitsfirmen machen vor nichts halt


von Wallraff (Gast)


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grad im Radio gehört die Mitarbeiter in Fukushima die jetzt den Karren 
aus dem Dreck ziehen dürfen sind Leiharbeiter die von Tepco über 
Subunternehmen beschäftigt werden. Und der absolute Knaller ist, die 
bekommen 100€ pro Tag.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> grad im Radio gehört die Mitarbeiter in Fukushima die jetzt den Karren
> aus dem Dreck ziehen dürfen sind Leiharbeiter die von Tepco über
> Subunternehmen beschäftigt werden. Und der absolute Knaller ist, die
> bekommen 100€ pro Tag.

Immerhin mehr als 1 € auf die Stunde ..

von Alex (Gast)


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> Und der absolute Knaller ist, die bekommen 100€ pro Tag.

... und der Verleiher 900 Euro / Tag und Mitarbeiter !

von Wallraff (Gast)


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hier jetzt auch zum lesen, 1000€ werden von Tepco bezahlt. 100€ kommen 
bei den Arbeitern an.

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,785975,00.html

von Christian B. (casandro)


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Naja 100 Euro pro Tag, das macht grob 2500 Euro pro Monat. Das ist schon 
was für eine doch relativ unqualifizierte Arbeit. Immerhin sind das 
Freiwillige.

In Großbritannien haben die, nach dem deren erster Reaktor zu brennen 
begann, einfach die letzten paar Reihen des Kinos ver-freiwilligt.

Egal wie viel Du den Leuten zahlst, die Vertriebsmanschaft von 
Kraftwerksherstellern wird da nicht Hand anlegen. Eben so nicht die 
Marketingabteilungen von Kraftwerksbetreibern.

von MaWin (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> Naja 100 Euro pro Tag, das macht grob 2500 Euro pro Monat. Das ist schon
> was für eine doch relativ unqualifizierte Arbeit. Immerhin sind das
> Freiwillige.
>
> In Großbritannien haben die, nach dem deren erster Reaktor zu brennen
> begann, einfach die letzten paar Reihen des Kinos ver-freiwilligt.
>
> Egal wie viel Du den Leuten zahlst, die Vertriebsmanschaft von
> Kraftwerksherstellern wird da nicht Hand anlegen. Eben so nicht die
> Marketingabteilungen von Kraftwerksbetreibern.

scheinst wohl eine kleine Kopfrechnenschwäche zu haben, bei mir sind 
100€ am Tag 2000€ im Monat. Brutto versteht sich. Dafür das man dafür 
sein Leben verkauft erbärmlich wenig, aber deine Meinung 
"unqualifizierte Arbeit" zeigt ja schon wessen geistes Kind DU bist.

von Alex (Gast)


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@ Christian Berger:

Es geht ja nicht um quialifiziert oder nicht qualifiziert, sondern, dass 
wieder vefi..te Schmarotzer am Schuften anderer verdienen und dann auch 
noch unter strahlenden Bedingungen. TOD DEN ZEITFIRMEN!

von Wilhelm F. (Gast)


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Wallraff schrieb:

> grad im Radio gehört die Mitarbeiter in Fukushima die jetzt den Karren
> aus dem Dreck ziehen dürfen sind Leiharbeiter die von Tepco über
> Subunternehmen beschäftigt werden. Und der absolute Knaller ist, die
> bekommen 100€ pro Tag.

Wallraff, sicher hast du dein Pseudonym nicht zufällig gewählt. Denn 
sowas beschrieb schon Günter Wallraff 1986 in seinem Werk "Ganz Unten".

Und es ist heute aktueller als vor 25 Jahren.

Die Drecksarbeit für die übrig gebliebenen älteren beliebigen vormaligen 
Tätigkeitsspektrums, die regulär nichts mehr bekommen, und 
unqualifizierten.

von Thomas B. (detritus)


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Naja, jeder Mitarbeiter darf eben nur eine gewisse Zeit im Kraftwerk 
arbeiten, bis seine Jahresdosis erreicht ist.
Woher soll man die Leute denn sonst nehmen?

von Wallraff (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Naja, jeder Mitarbeiter darf eben nur eine gewisse Zeit im Kraftwerk
> arbeiten, bis seine Jahresdosis erreicht ist.
> Woher soll man die Leute denn sonst nehmen?

Man soll die Leute verdammt nochmal ordentlich bezahlen dafür, da sie 
ihre Gesundheit verkaufen. Ob Tepco nun dem Subunternehmer die 1000€ 
gibt oder dem Arbeiter direkt macht doch für Tepco keinen unterschied.

von Uwe1164 (Gast)


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Obwohl man jetzt nicht weiß, wie die Vertragsbedingungen sind.
Bezahlt die Leiharbeitsfirma jetzt auch die Versicherungen? (Die sind 
für Arbeitskräfte in diesem gefährlichen Terrain bestimmt ziemlich hoch)
Und die Unterkunft in diesem verwüsteten Gebiet ist bestimmt auch nicht 
billig. Lange Anfahrtswege, lange Vorbereitung, kurze effektive 
Arbeit...

An so einer Arbeit verdienen Viele. Und offenbar sind ja auch Leute zu 
finden, die für effektiv 100$ den Tag dort arbeiten. Scheint wieder so 
eine Facharbeiter-Lüge zu sein: "Wir kriegen keine Leute, die es für 
weniger als 1000$ pro Tag machen" kann Tepco behaupten. Viele melden 
sich, geraten da hinein, und wundern sich dann am Ende.

von Heinz (Gast)


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wie ist das eigentlich ? wir schimpfen immer auf Leiharbeitsfirmen. Man 
könnte doch vllt von dem System profitieren, ist es den so schwer so nen 
Laden selbst aufzumachen ? gerade wir als Ings haben doch gute 
Fachkenntnisse und könnten ebenfalls so ne Leihklitsche aufmachen. Wenn 
ich da sehe wer in solchen Ing Verleihern teilweise so sitzt, da kriegt 
man per Mail Angebote, die nur zu 10 - 20 % zum eigenen Profil passen, 
nur weil im Lebenslauf einige Schlagworte enthalten sind.

Wenn das wirklich stimmt mit den hohen Margen, dann könnten wir uns, mit 
ewas Eigenkapital ja auch selbstständig machen mit so ner Leihfirma. 
Mitarbeiter werden befristet eingestellt mit Probezeit, wenn keine 
Aufträge, fliegen die halt wieder.

Ich mag das System auch nicht ,aber wenn man davon profitieren kann, 
wieso nicht !

von Mark B. (markbrandis)


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Dann mach's halt, was hält Dich davon ab?

von Stoppt die Leiharbeit (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Dann mach's halt, was hält Dich davon ab?

Also ich könnte es nicht. Ich möchte früh noch in den Spiegel schauen 
können.

von tjaaa (Gast)


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das ist eben Marktwirtschaft. Wenn die Leute mal ihr Glück in die eigene 
Hand nehmen würden, hätten solche Ausbeuterfirmen keine Chance mehr ! 
wenn nämnlich mehr sich selbständig machen würden, gäbe es mehr 
Konkurrenz unter den Verleihern und die Firmen könnten sich nicht mehr 
alles erlauben.

Man kann es übrigens auch besser machen als die anderen Verleiher und 
man kann, wenn der Laden läuft, den Ings ihren gerechnten Lohn bezahlen 
! wenn man von Margen hört was so Verleiher machen, sollte man auch mit 
einem guten Ingenieurlohn als Verleiher immer noch gut Kasse machen.

Egal, das System ist ungerecht, man muss aber wissen es legal zu seinen 
Gunsten zu nutzen !

von Wilhelm F. (Gast)


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tjaaa schrieb:

> Man kann es übrigens auch besser machen als die anderen Verleiher und
> man kann, wenn der Laden läuft, den Ings ihren gerechnten Lohn bezahlen
> ! wenn man von Margen hört was so Verleiher machen, sollte man auch mit
> einem guten Ingenieurlohn als Verleiher immer noch gut Kasse machen.

Du wärst sicher der Erste auf der Welt, bei dem so ein Modell 
funktionierte. Denn meistens folgt schnell die Gier, das Geschäft zu 
vergrößern, zu wachsen, eine schöne Büroausstattung zu haben, anstatt 
dem 20 Jahre alten Golf Oberklasse zu fahren, aus der Mietwohnung in die 
Villa zu ziehen, auch wenn anfangs die gute Idee da war. Und dem anderen 
Mitarbeiter doch etwas mehr als geplant abzunehmen. Das liegt in der 
Natur des Menschen.

von Bossenreiter (Gast)


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Walraff hat auch vor nicht 2 Jahren wieder so ein Experiment getartet 
und einen Bericht abgeliefert, wie es in der ZA Branche zugeht.

von Gott (Gast)


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Wir dürfen nicht vergessen, dass TEPCO auch viel geleistet hat:
So haben sie empfohlen, die zulässigen Strahlenwerte zu erhöhen.
Mit diesem Beitrag konnte die Zahl der Strahlenopfer dramatisch gesenkt 
werden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Thomas B. schrieb:

> Woher soll man die Leute denn sonst nehmen?

Das Dumme an der Sache ist, daß der Personenkreis, der für solche 
Arbeiten in Frage kommt, keine Ahnung über die Gefahren hat. Man sieht, 
riecht und schmeckt nichts, und damit ist es gut. Niemand wird auf die 
dumme Idee kommen, mit den Arbeitskräften noch einen Lehrgang über die 
Gefahren der Radioaktivität zu veranstalten. ;-)

Aber: Wo gibt es eine Grenze, an der ein Mensch gegenüber einem anderen 
mehr oder weniger wert ist? Und verheizenswert wäre? Wir wollen doch 
dazu nicht den Herrn Adolf H. fragen, oder? Er hätte da sicher auch eine 
forsche Meinung, deutsche Direktheit, deutsche Gründlichkeit, deren 
Kritik völlig ungeduldet ist.

Wenn die Bedingungen stimmen, werden sicherlich Leute von selbst kommen. 
So war es doch auch mal in schlimmen Klimazonen, wo man Facharbeiter 
brauchte, und eben das fünffache Gehalt zahlte. Man nutzt aber schamlos 
aus, daß sich auch Menschen in wirtschaftlicher Not befinden, und alles 
nehmen müssen, was sie bekommen. Müll fressen.

In der längeren Arbeitslosigkeit kenne ich inzwischen auch genau die 
Mechanismen, wie Menschen ungewollt in brisante Arbeiten gelangen 
können. Das muß nicht gerade was mit Strahlung sein, einen Chemiekessel 
mit Dioxinresten oder sonst hochgiftigen Chemikalienresten reinigen, 
sowas gibt es beispielsweise auch. Dazu gehören auch die schönen 
privaten Arbeitsvermittler, die hauptsächlich zu ihrem Geschäft gemacht 
haben, in Spitzenzeiten den Zeitarbeiten, mit denen sie zusammen 
arbeiten, ausreichend Kanonenfutter zuzuschieben.

Hier in meiner Gegend gibt es einen Teilezulieferer für die 
Hausbaubranche, der einen Monat im Jahr 100 Produktionskräfte braucht. 
Das kommt über den Arbeitsvermittler und die Zeitarbeit. Nach dem Monat 
sind die Leute alle wieder beim Amt. Als wären sie nie beschäftigt 
gewesen. Vermittler und Zeitarbeit sind höchst zufrieden, die bekamen 
ihren ordentlichen Teil ab.

In der Zeit mit dem Vermittlungsgutschein vom Amt sah ich bei den 
schönen privaten Arbeitsvermittlern die Treppenhäuser voller Menschen 
sitzen, bis 5 Meter raus auf die Straße, die händeringend irgend was 
beliebiges suchen. Was glaubt man denn, wie geneigt die sind, für irgend 
einen Dreck mal ein paar Wochen von der Suppenküche und der Tafel weg zu 
kommen? Natürlich, die freuen sich wie Bolle.

250 Millisievert sind extrem, etwa wie mindestens 125 
Röntgenuntersuchungen. Bei einem Kernunfall mit 5 Sievert im Manhattan 
Project starb Dr. Slotin innerhalb eines Monats an Strahlenkrankheit. 
Anwesende Probanden mit ca. nur 300 Millisievert Unfalldosis starben 
nach 20-30 Jahren an Läukämie, Spätfolgen. Das kann man ja im Internet 
alles nachlesen.

Andererseits: 100€ sind doch in Japan von Wert wie hier 300€. Das 
verdient dort sicher kein noch so guter Arbeiter.

Als verfügbarer Ingenieur auf dem Arbeitsmarkt passieren mir solche 
Arbeiten natürlich nie. Egal was jemand meint, der über mich verfügen 
will. Dann gehe ich lieber Blätter von den Bäumen fressen, und mache 
Experimente, ob Gras, Holz, Würmer und Schnecken nahrhaft sind. 
Brennnesseln, herrliches wohl schmeckendes Gemüse. Kostet nichts.

von Alex R. (vernichtericus)


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> Naja, jeder Mitarbeiter darf eben nur eine gewisse Zeit im Kraftwerk
> arbeiten, bis seine Jahresdosis erreicht ist.

Wenn du ernsthaft daran glaubst, dann glaube ich auch an den 
Weihnachtsmann.

von Aktionär (Gast)


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tjaaa schrieb:
> das ist eben Marktwirtschaft. Wenn die Leute mal ihr Glück in die eigene
> Hand nehmen würden, hätten solche Ausbeuterfirmen keine Chance mehr !
> wenn nämnlich mehr sich selbständig machen würden, gäbe es mehr
> Konkurrenz unter den Verleihern und die Firmen könnten sich nicht mehr
> alles erlauben.

In Deutschland ist das schwierig. Das Scheinselbständigengesetz hat 
viele Leute in die Leihbuden getrieben. Die Linken in diesem Lande haben 
etwas gegen Freiberufler. Warum? Zeitarbeit und Freiberufler können das 
gleiche machen, aber der Zeitarbeiter geht einer abhängigen 
Beschäftigung nach und fühlt sich als Opfer, das lebenslang Hilfe von 
"Vater Staat" erwartet, während der Freiberufler die Rechnungen selbst 
schreibt, seine Unabhängigkeit genießt und FDP wählt.Das ist der große 
Unterschied.

>
> Man kann es übrigens auch besser machen als die anderen Verleiher und
> man kann, wenn der Laden läuft, den Ings ihren gerechnten Lohn bezahlen
> ! wenn man von Margen hört was so Verleiher machen, sollte man auch mit
> einem guten Ingenieurlohn als Verleiher immer noch gut Kasse machen.

Die Leiharbeit gehört einfach abgeschafft und durch Freiberufler 
ersetzt. Ingenieure könnten eine Genossenschaft oder einen Verein 
gründen, was als zentraler Ansprechpartner für Firmen fungiert. Die 
Genossenchaft verfaltet Freiberufler und hat mit ein paar Sekretärinnen 
ein paar Angestellte. Sowas ist doch denkbar, oder nicht? Man kann dann 
unter den Preisen der Leihbuden liegen, aber bei den "Gehältern" 
oberhalb der Leihbuden. Dann gibt es auch keinen Frank Ferchau, dem man 
durchfüttern muss und auch keine Personaltanten, die dummes Zeug reden.

>
> Egal, das System ist ungerecht, man muss aber wissen es legal zu seinen
> Gunsten zu nutzen !

Das System ist nicht nur ungerecht, sondern vor allem unvernünftig. 
Vernunft ist eine höhere Kategorie als Gerechtigkeit. Es ist einfach 
dumm, aus ideologischen Gründen freiberufliche Tätigkeiten zu 
schikanieren. Dadurch erzeugen wir große wirtschaftliche Verluste. Man 
stelle sich vor, die ganzen Zeitarbeiter würden nur die Hälfte des 
Differenzbetrages zusätzlich bekommen, also die Differenz zwischen dem, 
was die Bude kassiert und was der Arbeiter erhält. Dann könnten die 
Leute problemlos selbst Wochen ohne Beschäftigung überbrücken.

von Hans (Gast)


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Alex R. schrieb:
>> Naja, jeder Mitarbeiter darf eben nur eine gewisse Zeit im Kraftwerk
>> arbeiten, bis seine Jahresdosis erreicht ist.
>
> Wenn du ernsthaft daran glaubst, dann glaube ich auch an den
> Weihnachtsmann.

Ist das jetzt einfach Misstrauen oder gibt es handfeste Belege & 
Beweise?

von Alex R. (vernichtericus)


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> Die Leiharbeit gehört einfach abgeschafft und durch Freiberufler
> ersetzt. Ingenieure könnten eine Genossenschaft oder einen Verein
> gründen, was als zentraler Ansprechpartner für Firmen fungiert. Die
> Genossenchaft verfaltet Freiberufler und hat mit ein paar Sekretärinnen
> ein paar Angestellte. Sowas ist doch denkbar, oder nicht? Man kann dann
> unter den Preisen der Leihbuden liegen, aber bei den "Gehältern"
> oberhalb der Leihbuden.

Super Idee !! Da habe ich mir auch schon Paar mal darüber Gedanken 
gemacht. In dieser Art Genossenschaft oder Verein könnten selbst 
Indgenieure als Berater oder pers. Vermittler beschäfftigt werden, deren 
Gehalt sich nur aus der Vermittlungsgebühr ergeben würde. Oder man 
könnte das Ganze als Hinzuverdienst neben dem Hauptberuf einrichten für 
diejenigen, die sich etwas mehr in der Personalwelt orientieren möchetn 
oder schlicht und einfach mit dem Hauptbefuf unterfordert sind und 
einfach eine Herausforderung suchen.

von Heinz (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Du wärst sicher der Erste auf der Welt, bei dem so ein Modell
> funktionierte. Denn meistens folgt schnell die Gier, das Geschäft zu
> vergrößern, zu wachsen, eine schöne Büroausstattung zu haben, anstatt
> dem 20 Jahre alten Golf Oberklasse zu fahren, aus der Mietwohnung in die
> Villa zu ziehen, auch wenn anfangs die gute Idee da war. Und dem anderen
> Mitarbeiter doch etwas mehr als geplant abzunehmen. Das liegt in der
> Natur des Menschen.

also, dann eröffne Du doch eine gerechte Leiharbeitsfirma ! wäre doch 
eine Idee !

von Michael S. (technicans)


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Heinz schrieb:
> also, dann eröffne Du doch eine gerechte Leiharbeitsfirma ! wäre doch
> eine Idee !

Da wird der Wilhelm in der Eifel nicht weit kommen, aber seine Kunden
kann man auch Bundesweit irgendwo haben. Besser ist es, wenn man bei
seinem Leisten bleibt und sich nicht in diesen mafiösen Sumpf begibt.
Bei Dienstleister findet man nur Nachteile und kann nach den Vorteilen
suchen bis man schwarz wird.

von Heinz (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Da wird der Wilhelm in der Eifel nicht weit kommen, aber seine Kunden
> kann man auch Bundesweit irgendwo haben. Besser ist es, wenn man bei
> seinem Leisten bleibt und sich nicht in diesen mafiösen Sumpf begibt.
> Bei Dienstleister findet man nur Nachteile und kann nach den Vorteilen
> suchen bis man schwarz wird.

natürlich muss man flexibel sein wenn man sowas macht. Wie gesagt, wer 
behauptet diese Firmen seien alle gierig, kann doch selbst eine gründen 
und es besser machen ! vllt wird man dann in politische Talkshows 
eingeladen als positives Beispiel ! z.B. wie der Inhaber der Firma 
Trigema, der sogar den Kindern seiner Angestellten einen Job garantiert.

von Mine Fields (Gast)


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Heinz schrieb:
> natürlich muss man flexibel sein wenn man sowas macht. Wie gesagt, wer
> behauptet diese Firmen seien alle gierig, kann doch selbst eine gründen
> und es besser machen !

Die Leute hier wollen doch nur jammern und nicht wirklich etwas 
bewirken. Von daher stößt dein Aufruf doch eh nur auf taube Ohren.

Außerdem würden die Leute dann doch erst feststellen, dass die 
Zeitarbeitsfirmen gar nicht so gierig sind, sondern dass dahinter 
tatsächlich Kosten stecken, die über die Stundensätze gedeckt werden 
müssen. Und dass dahinter tatsächlich Arbeit steckt, die auch jemand 
machen muss.

Das ist das gleiche Problem wie mit Versicherungsvertretern und 
Immobilienmaklern: Es sieht keiner die Arbeit, die dahinter steckt, nur 
das vermeindlich viele Geld, das dabei verdient wird.

von 45455 (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Außerdem würden die Leute dann doch erst feststellen, dass die
> Zeitarbeitsfirmen gar nicht so gierig sind, sondern dass dahinter
> tatsächlich Kosten stecken, die über die Stundensätze gedeckt werden
> müssen. Und dass dahinter tatsächlich Arbeit steckt, die auch jemand
> machen muss.

Diese Kosten fallen sogar doppelt an:

1. Kosten für Personalverwaltung/-beschaffung beim Ausleiher

2. Kosten für Personalverwaltung/-beschaffung beim Ausleihenden (=Kunde)

Ich stell mal die Behauptung auf, dass ein Festangestellter bei einer 
Firma deutlich weniger Verwaltungsaufwand verursacht als ein 
Ausgeliehener, da bei Letzterem viel mehr Dinge zu 
koordinieren/disponieren sind (Auftragslage, Planung im Voraus, usw.).

So hat der Kunde also höhere direkte Kosten (ausgeliehener MA ist teurer 
als festangestellter) und zusätzlich höhere indirekte Kosten für 
Personalverwaltung/-planung, Korrespondenz mit Zeitarbeitsfirma, 
Abstimmung mit interner Stammbelegschaft, etc.

Auch der Verleiher hat diesen Verwaltungsaufwand, da er ja die Leute 
"ranschaffen" muss. Diese Arbeit fällt also doppelt an u. muss auch zwei 
Mal bezahlt werden.

Warum?

Ist die Umgehung des Kündigungsschutzes bzw. der flexible Einsatz von 
Personal bei Auftragsspitzen so wichtig und notwendig, dass man den 
ganzen Verwaltungsaufwand u. die höheren Kosten für ausgeliehene MA´s 
einfach in Kauf nimmt?

Vielleicht kann mir endlich mal jemand sagen, ob das 
betriebswirtschaftlich wirklich sinnvoll ist oder ob es sich nur wieder 
um einen Trend handelt, nach dem Motto: "Die anderen machens ja auch".

Warum stellt man Leute nicht befristet direkt ein? Zwei Jahre Befristung 
sind locker möglich u. für Auftragsspitzen auch ausreichend.

Warum noch Zeitarbeits und Dienstleister?

von JungIng (Gast)


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45455 schrieb:
> Warum stellt man Leute nicht befristet direkt ein? Zwei Jahre Befristung
> sind locker möglich u. für Auftragsspitzen auch ausreichend.

das frage ich mich auch. Wobei ich als Ing nie nen befristeten Vertrag 
unterschreiben würde. Dazu ist der Markt einfach noch zu gut. Firmen die 
ich kenne, haben eher Probleme die Leute zu halten.

Solche Befristungen sind in Firmen mit Tarifvertrag nicht unbedingt 
erlaubt.

Audi arbeitet ja auch auch mit Externen, da gilt wohl IG Metall Vertrag 
für die Internen. Da kann man sicher nicht so leicht einen abweichenden 
Vertrag aufsetzen, d.h. nach der Probezeit gilt die Kündigungsfrist die 
im Tarifvertrag steht.

von Mark B. (markbrandis)


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Mine Fields schrieb:
> Außerdem würden die Leute dann doch erst feststellen, dass die
> Zeitarbeitsfirmen gar nicht so gierig sind, sondern dass dahinter
> tatsächlich Kosten stecken, die über die Stundensätze gedeckt werden
> müssen. Und dass dahinter tatsächlich Arbeit steckt, die auch jemand
> machen muss.

Als ich noch beim Dienstleister war:
55 Euro/h bekam mein Arbeitgeber vom Kunden --> bei 220 Arbeitstagen im 
Jahr und 8 Stunden am Tag also 96800 Euro brutto pro Jahr. Mein 
Jahresbruttogehalt betrug weniger als die Hälfte. Brutto-Marge also über 
100%. Das davon noch etliches abzuziehen ist, ist klar, aber es bleibt 
ebenso auch noch sehr viel übrig.

Betreuungsaufwand für meinen Ex-Arbeitgeber: Extrem gering, da dies die 
erste Firma war in der ich vorgestellt wurde. Meinen Betreuer habe ich 
vielleicht einmal pro Halbjahr gesehen in der gesamten Zeit in der ich 
dort angestellt war, mehr war es nicht.

Soviel zum Thema "Dienstleister haben viel Aufwand"... da hab ich ein 
müdes Lächeln für übrig.

Die Margen so mancher Dienstleister sind übrigens besser als die so 
mancher Firmen, an die sie verleihen:
http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/wirtschaft_artikel,-Ingenieurdienstleister-schafft-hat-1000-Stellen-_arid,119559.html
http://mobil.boerse-online.de/aktie/empfehlung/deutschland/:Bertrandt--Dem-Konstrukteur-ist-nichts-zu-schwoer/613731.html?nv=kursheadline

von Mine Fields (Gast)


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45455 schrieb:
> Vielleicht kann mir endlich mal jemand sagen, ob das
> betriebswirtschaftlich wirklich sinnvoll ist oder ob es sich nur wieder
> um einen Trend handelt, nach dem Motto: "Die anderen machens ja auch".

Die Beschaffung von Neupersonal ist schon deutlich weniger aufwändig für 
den Kunden. Und natürlich auch viel schneller. Gerade im 
Ingenieurbereich dauert es doch eine ganze Weile, bis man an passendes 
Personal kommt.

Bei längerem Bedarf kann man die Leute auch übernehmen - diese 
Möglichkeit wird auch nicht selten in Anspruch genommen. Die "Ausleihe" 
kann dann als eine Art verlängerte Probezeit gesehen werden. In manchen 
Firmen ist das kündigen auch in der Probezeit quasi nicht mehr möglich - 
dank eines starken Betriebsrates. Durch den Einsatz von Leiharbeitern 
kann man dieses Problem leicht umgehen.

Leiharbeit bei Ingenieuren lohnt sich eben nur für kurzfristige Spitzen 
und zur Personalbeschaffung. Oder wenn man kurzzeitig Expertenwissen 
braucht, das in der Firma nicht vorhanden ist. Und genau das sind auch 
die Haupteinsatzgebiete.

Ohne eine starke Stammmannschaft, die das Know-How hält, kann eine Firma 
Ingenieure von einem Dienstleister nicht effektiv einsetzen. Deswegen 
werden Festeinstellungen auch in Zukunft den Arbeitsmarkt dominieren.

von Mine Fields (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Betreuungsaufwand für meinen Ex-Arbeitgeber: Extrem gering, da dies die
> erste Firma war in der ich vorgestellt wurde. Meinen Betreuer habe ich
> vielleicht einmal pro Halbjahr gesehen in der gesamten Zeit in der ich
> dort angestellt war, mehr war es nicht.

Genau das ist der "Immobilienmaklereffekt": Man sieht nicht, welcher 
Aufwand noch dahinter steckt.

Selbstständige rechnen oft auch nicht mit viel mehr als den 50% bezahlte 
Zeit. Von daher passt das Verhältnis doch schon ganz gut.

von Alex (Gast)


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> Außerdem würden die Leute dann doch erst feststellen, dass die
> Zeitarbeitsfirmen gar nicht so gierig sind, sondern dass dahinter
> tatsächlich Kosten stecken, die über die Stundensätze gedeckt werden
> müssen. Und dass dahinter tatsächlich Arbeit steckt, die auch jemand
> machen muss.

Wegen solchen Menschen und dieser naiven Ansichtweise wird das ganze 
Sklavensystem am Leben gehalten.

Da wird vergessen, dass die meisten Firmen dutzende wenn nicht gar 
hunderte Sklaven halten und das von einer handvoll Personalern. Die 
Gewinne sind gewaltig, denn wenn es andersherum wär, würde das ganze 
Thema nicht lukrativ sein und wir hätten heute auch nicht so viele 
Sklavenbuden.

Kenne indirekt über einen anderen so einen Sklavenboss einer 
mittelgroßen Sklavenbude. Er hat sich fast ein Schloss, zum Teil sogar 
von seinen eigenen Sklaven bauen lassen und allein für den Weinkeller 
hat er Hölzer importieren lassen im Wert von ~60k Euro. Ach ja, dass er 
alle zwei Monate ein neues Auto hat ist wohl auch selbstverständlich. 
Zudem ist er meist im Ausland auf "Geschäftsreisen" und dies alle paar 
Monate, Wochen lang.

von Mine Fields (Gast)


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Vielleicht solltest du erst einmal nachschlagen, was Sklaventum 
überhaupt bedeutet.

von Alex (Gast)


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> Leiharbeit bei Ingenieuren lohnt sich eben nur für kurzfristige Spitzen
> und zur Personalbeschaffung. Oder wenn man kurzzeitig Expertenwissen
> braucht, das in der Firma nicht vorhanden ist. Und genau das sind auch
> die Haupteinsatzgebiete.

FALSCH! Reines Wunschdenken der Politik.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hinter diesen Worten ein Personaler 
einer Sklavenbude steckt. Dass deine Aussage nicht stimmt, siehst du 
schon an der Anzahl der Ingenieurssklavenbuden. Wenn ein Ingenieur nicht 
geht, dann wird er jahrelang von der Sklavenfirma gehalten und meist 
wird alles versucht, damit der Entleiher den Ausgeliehenen bloß nicht 
übernimmt, damit er weiterhin Herrn Ferchau und co. durchfüttert.

von Mine Fields (Gast)


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Alex schrieb:
> FALSCH! Reines Wunschdenken der Politik.

Nein, Richtig! Alles andere ist Wunschdenken der Forentrolle hier.

Alex schrieb:
> Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hinter diesen Worten ein Personaler
> einer Sklavenbude steckt.

Ja, das wird mir öfters vorgeworfen. Interessiert mich aber nicht.

Alex schrieb:
> Dass deine Aussage nicht stimmt, siehst du
> schon an der Anzahl der Ingenieurssklavenbuden.

Wie ist denn die genaue Anzahl? Legt doch mal Zahlen auf den Tisch.

Alex schrieb:
> Wenn ein Ingenieur nicht
> geht, dann wird er jahrelang von der Sklavenfirma gehalten und meist
> wird alles versucht, damit der Entleiher den Ausgeliehenen bloß nicht
> übernimmt, damit er weiterhin Herrn Ferchau und co. durchfüttert.

Das ist Blödsinn. Übernahmen durch Kunden sind an der Tagesordnung und 
durchaus von allen Seiten gewünscht.

von Alex (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Genau das ist der "Immobilienmaklereffekt": Man sieht nicht, welcher
> Aufwand noch dahinter steckt.

Selten so einen Schwachsinn gelesen!
Was für ein Aufwand ?? Die Intention von M.B. war doch genau das 
Gegenteil:
Seinen Betreuer hat er doch nie gesehen, dieser praktisch damit nichts 
an Leistung entgegen gebracht und dafür soll man ihn vom eigenen Gehalt 
dürchfüttern ??

> Selbstständige rechnen oft auch nicht mit viel mehr als den 50% bezahlte
> Zeit. Von daher passt das Verhältnis doch schon ganz gut.

Da kennst du die Realität aber recht wenig. Ich sagte es ja schon, 
scheinst ein Personaler zu sein!

von Mine Fields (Gast)


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Alex schrieb:
> Seinen Betreuer hat er doch nie gesehen, dieser praktisch damit nichts
> an Leistung entgegen gebracht und dafür soll man ihn vom eigenen Gehalt
> dürchfüttern ??

Und die Aufträge, mit der die Leute beschäftigt werden müssen, damit 
Geld reinkommt, fliegen ihm einfach so zu? Nein, die Leute müssen auch 
Akquise betreiben.

Wie gesagt, Immobilienmaklereffekt.

Alex schrieb:
> Da kennst du die Realität aber recht wenig. Ich sagte es ja schon,
> scheinst ein Personaler zu sein!

Na immerhin bin ich näher an der Realität als du.

von Alex (Gast)


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> Das ist Blödsinn. Übernahmen durch Kunden sind an der Tagesordnung und
> durchaus von allen Seiten gewünscht.

Märchen kannst du hier anderen erzählen, hast wohl nie was von 
SPERRKLAUSEL gehört ??

>> Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hinter diesen Worten ein Personaler
>> einer Sklavenbude steckt.

>Ja, das wird mir öfters vorgeworfen. Interessiert mich aber nicht.

ENTTARNT !!!!!!!

(Man bin ich gut, <<KlopMirAnDieSchulter>>)

von Mine Fields (Gast)


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Alex schrieb:
>> Das ist Blödsinn. Übernahmen durch Kunden sind an der Tagesordnung und
>> durchaus von allen Seiten gewünscht.
>
> Märchen kannst du hier anderen erzählen, hast wohl nie was von
> SPERRKLAUSEL gehört ??

Ja, was glaubst du wofür die da ist? Genau, damit der Dienstleister noch 
einmal einen kleinen Bonus bei Übernahme abkassieren kann. Und den 
nächsten Auftrag gibts gleich hinterher. Win-Win-Situation also.

Alex schrieb:
> ENTTARNT !!!!!!!

Man bist du ein toller Hecht.

Du glaubst doch nicht ernsthaft, einen Dienstleister wird die paar 
Frustrierten in diesem Forum hier interessieren? Werd mal nicht 
größenwahnsinnig.

von Alex (Gast)


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@ Mine Fields (minefields)

Du brauchst in diesem Forum dein Drecksgeschäft mit der modernen 
Sklaverei nicht zu verteidigen. Jeder durchschnittsintelligente Mensch 
weis, außer denjenigen, die daran verdienen, dass die Zeitarbeit eine 
von der Politik erlaubte und geduldete Witschaftskriminalität ist, nur 
um die Arbeitslosenzahl zu drücken.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es irgendwannmal gewaltig detoniert 
und die Sklavenfirmen brennen werden, wenn der gemeine Pöbel auf die 
Straße geht.

von Alex (Gast)


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> Du glaubst doch nicht ernsthaft, einen Dienstleister wird die paar
> Frustrierten in diesem Forum hier interessieren?

Habe nie behauptet, dass due der Boss einer Zeitfirma sein könntest, 
sondern vllt. maximal eine billige Personalermarionette einer schäbigen 
Zeitfirma.

von Mine Fields (Gast)


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Informier dich erst einmal über Sklaverei, bevor du dieses schreckliche 
Verbrechen so verharmlost! Das ist unterste Schublade der 
Menschenverachtung.

Leiharbeit, wie sie in Deutschland praktiziert wird, ist zwar für die 
Betroffenen nicht toll, aber verglichen mit Sklaverei völlig harmlos.

Hier mal etwas Lektüre für dich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei

von Alex (Gast)


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> Informier dich erst einmal über Sklaverei, bevor du dieses schreckliche
> Verbrechen so verharmlost! Das ist unterste Schublade der
> Menschenverachtung.

Genauso ist es und die Zeitarbeit ist es ebenfalls!

von Mine Fields (Gast)


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Alex schrieb:
> Genauso ist es und die Zeitarbeit ist es ebenfalls!

Selbst von den eingefleischten Forentrollen liest man selten einen 
solchen menschenverachtenden Schwachsinn wie von dir.

von Alex (Gast)


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Mit dem Gesülze braucht du jetzt nicht zu kommen, ich verachte, ja ich 
verabscheue die Menschen, die an harter Arbeit anderer sich den Hintern 
vollstopfen und als Gegenleistung dem Brötchenbringer nichts 
entgegenbringen, ja sogar schlimmer, ihn ständig versuchen noch mehr 
leer zu melken.
Die Menschen, die gezwungenermaßen als Leiharbeiter arbeit müssen, 
respektiere ich noch mehr als mich selbst, bin sogar mit einigen recht 
gut befreundet, sind zwar keine Ingenieure aber es tut mir ständig im 
Herzen weh, wenn ich höre, dass ein zweifacher Familienvater trotz 
Vollzeitbeschäftigung am Ende des Monats beim Amt betteln muss, weil er 
nur ein drittel vom regulären Solllohn von der Zeitfirma bekommt. Wenn 
du dies keine Sklaverei nennst ??..

von Mine Fields (Gast)


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Alex schrieb:
> Die Menschen, die gezwungenermaßen als Leiharbeiter arbeit müssen,
> respektiere ich noch mehr als mich selbst, bin sogar mit einigen recht
> gut befreundet, sind zwar keine Ingenieure aber es tut mir ständig im
> Herzen weh, wenn ich höre, dass ein zweifacher Familienvater trotz
> Vollzeitbeschäftigung am Ende des Monats beim Amt betteln muss, weil er
> nur ein drittel vom regulären Solllohn von der Zeitfirma bekommt. Wenn
> du dies keine Sklaverei nennst ??..

Wie gesagt, informiere dich mal, was Sklaverei bedeutet! Gegenüber 
Menschen, die unter echter Sklaverei leiden müssen ist es verachtend, 
wenn du Leiharbeit auf die gleiche Stufe stellst.

Dein Beispiel ist auch eher als Einzelfall zu sehen. In der Regel sind 
die Löhne bei Zeitarbeit nicht so schlecht. Da sieht es bei bestimmten 
Berufsständen (z.B. Friseuren) auch bei Festangestellten deutlich 
schlechter aus! Das Thema hat dann nichts mit Zeitarbeit zu tun, sondern 
mit einem Mindestlohn, der endlich in Deutschland eingeführt werden 
sollte.

von Alex (Gast)


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> In der Regel sind
> die Löhne bei Zeitarbeit nicht so schlecht. Da sieht es bei bestimmten
> Berufsständen (z.B. Friseuren) auch bei Festangestellten deutlich
> schlechter aus!

Scheinst ja wohl vom Mond zu kommen.
Wenn du tatsächlich im Personalbereich zu tun hast, dann wundert mich 
dein Geschwafel nicht!
Solltest du kein Personaler sein, dann bist du recht naiv und komplett 
weltfremd bis hin zu saudumm!

So, bin jetzt weg, reinste Zeitverschwendung hier mit dir..
Siehe zu, dass du selbst nicht irgendwann mal bei einer Sklavenfirma 
landest.

von Wilhelm F. (Gast)


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@Alex:

;-)

Reißt du immer noch fleißig überflüssiges Papier mit Stellen dubioser 
Firmen an den Pinwänden ab? Ich meine, das gehört sich auch so. Auch 
wenn Kleinvieh nur ein wenig Mist macht. Schönen Sonntag Abend noch. ;-)

von Mine Fields (Gast)


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Alex schrieb:
> Scheinst ja wohl vom Mond zu kommen.
> Wenn du tatsächlich im Personalbereich zu tun hast, dann wundert mich
> dein Geschwafel nicht!
> Solltest du kein Personaler sein, dann bist du recht naiv und komplett
> weltfremd bis hin zu saudumm!

Das gebe ich gerne an dich zurück. Wirklich viel vom echten Leben hast 
du wohl nocht nicht mitgekriegt.

Dass so wenig Argumente schon ausreichen, dich dazu bringen, nur noch 
plumpe Beleidigungen auszustoßen ist schon interessant. Das zeugt aber 
nicht von viel Intelligenz auf deiner Seite.

von 45455 (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Die Beschaffung von Neupersonal ist schon deutlich weniger aufwändig für
> den Kunden. Und natürlich auch viel schneller. Gerade im
> Ingenieurbereich dauert es doch eine ganze Weile, bis man an passendes
> Personal kommt.

Ok, Personalbeschaffung mit einer einmaligen Prämie würde ich mir noch 
eingehen lassen.

Aber bitte sag mir: Warum muss ein Dritter am Gehalt mitverdienen - 
Monat für Monat?

Für eine Anstellung reichen seit 100 Jahren zwei Parteien aus - AN & AG. 
Ein Dritter hat hier nix verloren. Die ganze AÜ kann man auch als 
Parasitentum bezeichnen.

Ich versteh einfach nicht, warum Firmen soviel Geld bezahlen, bloß um MA 
schnell wieder loszuwerden. Eine Direkteinstellung mit Befristung auf 2 
Jahre kann locker jede Auftragsspitze abfedern und würde weniger kosten. 
Außerdem verliert die Fa. kein wertvolles Know-How u. könnte zukünftige 
MA bereits kennenlernen - ohne Zusatzkosten.

Für den AN bedeutet eine befristete Anstellung übrigens kaum einen 
Unterschied zur Anstellung beim Dienstleister, was die Planbarkeit 
angeht. Ohne Kundenanfrage ist der AN beim Dienstleister ruck-zuck weg 
vom Fenster.

Bei einer befristeten Anstellung würde der AN aber wenigstens ein 
ordentliches Gehalt verdienen, was die fehlende Planungssicherheit ein 
Stück weit ausgleicht.

Also: Wozu brauchen wir noch Personaldienstleister?

Die fungieren nur als Parasiten, wie in der Natur. Soll heißen, der 
Parasit lebt von einem System, dass auch ohne ihn genauso funktionieren 
würde. Genau betrachtet, schwächt der Parasit sogar das System, weil er 
ihm etwas entzieht (Geld bzw. Nährstoffe).

In anderen Ländern hat man das erkannt. Dort gibts zwar auch Zeitarbeit, 
aber es gelten strenge Vorschriften (etwa gleiche Bezahlung). In 
Dänemark etwa gibts einen sehr lockeren Kündigungsschutz, dafür aber 
kaum Zeitarbeit u. hohe Gehälter.

von Mine Fields (Gast)


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45455 schrieb:
> Ich versteh einfach nicht, warum Firmen soviel Geld bezahlen, bloß um MA
> schnell wieder loszuwerden. Eine Direkteinstellung mit Befristung auf 2
> Jahre kann locker jede Auftragsspitze abfedern und würde weniger kosten.
> Außerdem verliert die Fa. kein wertvolles Know-How u. könnte zukünftige
> MA bereits kennenlernen - ohne Zusatzkosten.

Das geht aus politischen Gründen in vielen Firmen nicht (Betriebsrat!).

45455 schrieb:
> Für den AN bedeutet eine befristete Anstellung übrigens kaum einen
> Unterschied zur Anstellung beim Dienstleister, was die Planbarkeit
> angeht. Ohne Kundenanfrage ist der AN beim Dienstleister ruck-zuck weg
> vom Fenster.

Wenn er beim Dienstleister eine Festanstellung hat, ist das schon 
sicherer als eine befristete Tätigkeit.

45455 schrieb:
> Ok, Personalbeschaffung mit einer einmaligen Prämie würde ich mir noch
> eingehen lassen.
>
> Aber bitte sag mir: Warum muss ein Dritter am Gehalt mitverdienen -
> Monat für Monat?

Das kommt doch aufs gleiche raus. Bezahlt werden muss der Dienstleister 
so oder so - egal ob über das Gehalt oder über eine einmalige Prämie.

von Alex (Gast)


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> Reißt du immer noch fleißig überflüssiges Papier mit Stellen dubioser
> Firmen an den Pinwänden ab?

Jaaaaa, genau und darin bin ich wie gesagt sehr unermüdlich ;)


>> Ok, Personalbeschaffung mit einer einmaligen Prämie würde ich mir noch
>> eingehen lassen.
>> Aber bitte sag mir: Warum muss ein Dritter am Gehalt mitverdienen -
>> Monat für Monat?
> Das kommt doch aufs gleiche raus. Bezahlt werden muss der Dienstleister
> so oder so - egal ob über das Gehalt oder über eine einmalige Prämie.

@ Mine Fields (minefields):
Vollpfosten, du kannst nicht mal die Intention eines einfachen Satzes 
erfassen.

von Mine Fields (Gast)


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Alex schrieb:
> @ Mine Fields (minefields):
> Vollpfosten, du kannst nicht mal die Intention eines einfachen Satzes
> erfassen.

Willst du einen Keks?

von Alex (Gast)


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@ Mine Fields (minefields):

Du bist mir schon sehr oft hier im Forum in diesem Zusammenhang 
aufgefallen, wo du ständig direkt oder indirekt versuchst die 
Sklavenfirmen zu decken oder den Arbeitnehmer allgemein als Deppen 
darzustellen, so wie es normallerweise nur Schmarotzer von Zeitfirmen 
tun:

Hier auf die schnelle einige Beispiele:

Beitrag "Bewerbung und Chancen als Absolvent Elektrotechnik"

Beitrag "Spiegel, die dritte: "Wir wurden aussortiert""

Beitrag "Fachkräften droht laut Studie die Arbeitslosigkeit"

Beitrag "Deutschland das neue Billiglohnland?"

von Mine Fields (Gast)


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Alex schrieb:
> Du bist mir schon sehr oft hier im Forum in diesem Zusammenhang
> aufgefallen, wo du ständig direkt oder indirekt versuchst die
> Sklavenfirmen zu decken oder den Arbeitnehmer allgemein als Deppen
> darzustellen, so wie es normallerweise nur Schmarotzer von Zeitfirmen
> tun:

Ich habe immer darauf hingewiesen, dass ich ganz normal angestellter 
Ingenieur bin und mit Zeitarbeit so viel zu tun habe wie ein Bäcker mit 
Astronomie.

Ich decke Zeitarbeitsfirmen nicht, mir stößt nur diese 
menschenverachtende Art, wie darüber geredet wird, sauer auf.

Noch eine kleine Geschichte, die ich auch öfters wiedergebe, passiert 
bei einem früheren Arbeitgeber: Dort hat man immer wieder versucht, 
Ingenieure auf normalen Wege zu bekommen. Das hat nicht funktioniert, 
wegen der Lage und dem scheinbar langweiligen Betätigungsfeld. Über 
Zeitarbeitsfirmen hat man dann immer schnell die Ingenieure bekommen. 
Sie wurden bei Tauglichkeit ohne Ausnahme nach spätestens zwei Jahren 
übernommen. Wenn sie sich direkt beworben hätten, hätten sie auch sofort 
die Festanstellung gehabt - das haben sie nur nicht getan. Die zwei 
Jahre wurden wohl nur wegen der Sperrklausel eingehalten.

von Alex (Gast)


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@ Mine Fields (minefields):

1. Aussage:
> Übernahmen durch Kunden sind an der Tagesordnung und
> durchaus von allen Seiten gewünscht.

2. Aussage:
> Sie wurden bei Tauglichkeit ohne Ausnahme nach spätestens zwei Jahren
> übernommen. ..
> Die zwei Jahre wurden wohl nur wegen der Sperrklausel eingehalten.

Damit hast du deine erste Aussage mit der zweiten komplett 
widersprochen.

Genau das habe ich vorhin mit der Andeutung auf die Sperrklausel 
gemeint.
Die Sklavenfirma hat überhaupt KEIN Interesse daran, dass der Entliehene 
so schnell wie möglich übernommen wird, deshalb wird meist diese 
Sperrklausel in selbstgestrickten Verträgen erfunden, die meist auch 
noch rechtswidrig ist, um den Leiharbeiter beim Sklavenhalter so lange 
wie es nur geht zu halten.

von Mine Fields (Gast)


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Alex schrieb:
> Damit hast du deine erste Aussage mit der zweiten komplett
> widersprochen.

Da ist überhaupt kein Widerspruch. Wie war das mit dem Verständnis von 
einzelnen Sätzen?

Die Leiharbeitsfirma verdient ja daran, wenn Leute übernommen werden. 
Und hat dazu noch meistens gleich den nächsten Auftrag in der Tasche.

von Alex (Gast)


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Du sagtest, dass eine Übernahme von allen Seiten, also auch der der 
Sklavenbude, durchaus gewollt ist und gleichzeitig gibt es eine 
Sperrklausel seitens der Sklavenbude, die die Übernahme 2 Jahre lang 
verhindert.

Wenn das kein Widerspruch ist!

von Mine Fields (Gast)


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Alex schrieb:
> Du sagtest, dass eine Übernahme von allen Seiten, also auch der der
> Sklavenbude, durchaus gewollt ist und gleichzeitig gibt es eine
> Sperrklausel seitens der Sklavenbude, die die Übernahme 2 Jahre lang
> verhindert.

Sie verhindert es nicht, sondern sichert die Bezahlung der Übernahme! 
Das ist ein deutlicher Unterschied.

Die Leiharbeitsfirmen wissen doch ganz genau, dass sich die guten Leute 
schneller erfolgreich wegbewerben, wie sie "Leiharbeit" aussprechen 
können. Deswegen ist es doch nur sinnvoll, dabei noch mitzuverdienen.

von Robert (Gast)


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Alex schrieb:
> @ Mine Fields (minefields):
>
> Du bist mir schon sehr oft hier im Forum in diesem Zusammenhang
> aufgefallen, wo du ständig direkt oder indirekt versuchst die
> Sklavenfirmen zu decken oder den Arbeitnehmer allgemein als Deppen
> darzustellen, so wie es normallerweise nur Schmarotzer von Zeitfirmen
> tun:

100% Zustimmung!! Man muss allerdings fairerweise sagen, dass das, was 
"Mine Fields" (welch passender Name), schreibt, nicht unbedingt falsch 
ist. Es ist nur so unglaublich einseitig und vereinfachend, dass es 
wertlos ist. Darüber hinaus, frage auch ich mich, warum jemand sich als 
Arbeitnhemer so sehr auf die Seite der Arbeitgeber stellt. Und ja, es 
gibt sehr wohl 2 Seiten mit unterschiedlichen Interessen.


Mine Fields schrieb:
> Noch eine kleine Geschichte, die ich auch öfters wiedergebe, passiert
> bei einem früheren Arbeitgeber: Dort hat man immer wieder versucht,
> Ingenieure auf normalen Wege zu bekommen. Das hat nicht funktioniert,
> wegen der Lage und dem scheinbar langweiligen Betätigungsfeld. Über
> Zeitarbeitsfirmen hat man dann immer schnell die Ingenieure bekommen.

Ich kann mich noch ganz genau an unsere Diskussion darüber erinnern: Ich 
war der Ansicht, wenn dieses besagte Unternehmen (angeblich) keine Ings 
findet, dann muss sie eben mehr zahlen, z.B. auch mal 45k oder auch 50k 
für einen Anfänger. Daraufhin meintest du, "Nein, soviel ist ein 
Anfänger nicht Wert, eher so 40k."

Wenn die Firma so denkt, dann hat sie sehr wohl selber schuld! Wenn ein 
Bewerber keinen Job findet, muss er sich doch auch fragen woran das 
liegt! (evt. an zu hohen Gehaltsforderungen.) Aber wenn eine Firma zu 
selektiv ist, schreit sie einfach "Fachkräftemangel" und alle 
bemitleiden sie und der Staat gibt noch Millionenhilfen. Wenn das kein 
Ungleichgewicht ist.

Wenn die Firma nur über Dienstleister Ings findet, macht sie sehr 
schlechtes Personalmarketing!!! Warum bekommt Siemens 300 Bewerbungen 
auf 1 offene Stelle und diese Firma (angeblich) nicht mal 1?? Weil sie 
schlecht ist! Ein Bewerber muss sich der gleichen Kritik stellen.


Hat man auch Bewerber Ü 40 eingeladen? Anfänger? Leute mit krummen 
Lebenslauf? Oder beschränkte sich "das Rekruiting auf die oberen 50%", 
wie man es von fast allen Firmen hört!?

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