Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schrittmotor Drehmoment


von -- -. (Firma: --) (mic0881)


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Hallo,

ich habe als Neuling eine erste Frage:
Wenn ich meinen Schrittmotor mit der L298/L297 (z.B. 
http://www.rn-wissen.de/index.php/Schrittmotoren) ansteuere, hält er 
problemlos bei Stillstand eine daran hängende Last. Sobald ich aber 
einen Schritt weiter pulse, kann der Motor die Last nicht mehr halten 
und fällt ab.
Was muss ich ändern?

Danke.

von Michael (Gast)


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Das Drehmoment, d.h. den Spulenstrom.
Beim Steppen muß er schließlich zusätzlich zum statischen Drehmomenten 
noch das dynamische zum Überwinden der Trägheitskraft aufbringen.
mfg
Michael

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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-- -- schrieb:
>> Was muss ich ändern?
> Das Drehmoment, d.h. den Spulenstrom.
Wobei du prinzipiell mal nachrechnen solltest, ob der Motor überhaupt 
ausreichend groß dimensioniert ist...

von Edi M. (Gast)


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Das Feld muss auch richtig einsetzen, damit nicht das Haltemoment 
überwunden wird und der Motor zurückrutscht. Das passiert aus 
unerklärlichen Gründen immer mal wieder.

von Egal Anders (Gast)


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Erforderliches Drehmoment ausrechnen ist nicht so einfach. Du müsstest 
die Resonanzfrequenzen und die dabei auftretenden Beschleunigungskräfte 
berechnen. Besser kräftig überdimensionierte Motoren kaufen.

Falls du billige Pollin-Motoren benutzt - erst mal richtige 1,8 Grad 2 
Ampere CNC Motoren kaufen. Die bringen bei gleicher Stromstärke so etwa 
das 10-fache Drehmoment.

2 Ampere Motoren durch 8 Ampere Motoren ersetzen wird mit dem L298 
natürlich nicht mehr so einfach...

Anderer Ansatz: Mehr Drehmoment auf Kosten der Geschwindigkeit. 
Getriebe, Gewindestange oder ähnliches. Hat aber auch seine Grenzen. 
Billige Motoren haben nicht mal für Staub auf einer Gewindestange genug 
Drehmoment.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Edgar!

> Das Feld muss auch richtig einsetzen, damit nicht das Haltemoment
> überwunden wird und der Motor zurückrutscht. Das passiert aus
> unerklärlichen Gründen immer mal wieder.

Bei einem einzelnen Schritt aus dem Stand hat man da nicht so viele 
Möglichkeiten. Oder ist mir da in den letzten 15 Jahren, in denen ich 
mit Schrittmotoren beschäftige, etwas entgangen? ;)

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von MaWin (Gast)


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> Oder ist mir da in den letzten 15 Jahren, in denen ich
> mit Schrittmotoren beschäftige, etwas entgangen? ;)

Der Motor der OP war ja schon bestromt,
um das Haltemoment aufzubringen, also weiß man
auf welchen Phasen Strom ist.

Mit Mikroschritt hätte er sicher auch ausreichend
langsam anfahren können.

Es spricht ja nicht mal was dagegen, in der kurzen
Beschleunigungsphase mal eben den 1.5-fachen Strom durchzuschicken
den der Motor laut Spezifikation verträgt, um eben das
Drehmoment kurz auszureizen, heiss wird er ja nicht in
der kurzen Zeit.

von -- -. (Firma: --) (mic0881)


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Ich hätte nochmals kurz eine andere Frage:
Nach ein bisschen Googlearbeit habe ich folgendes gefunden:
http://www.strippenstrolch.de/grafiken/schritmot-treiber10.jpg

Was sagt ihr dazu, dass Vref und Osz an 5V sind?
Das Fliflop muss ja ständig was anderes melden, bei 5V an R und S?
http://www.datasheetcatalog.org/datasheet2/c/0g0gh362kxwx30o7xi4x2i4jzffy.pdf

Danke.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Das steht doch im Datenblatt: Vref sollte max. 3V sein, OSC legt man auf 
GND wenn man den internen Oszillator nicht verwenden will und statt 
dessen das Signal über Syn einspeisen will. Osz liegt hier auch nicht 
auf 5V, sondern ist mit dem üblichen RC-Glied beschaltet.

Für eine Stromregelung fehlen hier außerdem die Sense-Widerstände. Da 
kann man sich das RC-Glied auch gleich sparen...

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von -- -. (Firma: --) (mic0881)


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D.h. Vref auf 5V ist falsch und kann zu Problemen mit der Schaltung 
führen?
Dann würde ich Vref einfach auf GND legen.

Osc bleibt dann im RC-Glied und steuert das Flipflop.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Ja. Aber wie gesagt, ohne die Widerstände zur Strommessung kannst du dir 
den Takt vom Flipflop auch sparen.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von -- -. (Firma: --) (mic0881)


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Gut aber, wenn ich das RC-Glied weglasse, hängt ja S des Flipflop "in 
der Luft". Es wäre also sinnvoll Sync auf 5V zulegen? So ist der Ausgang 
Q immer auf high.

Danke für die Antwort.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Der OSC-Eingang wird nach Datenblatt auf GND gelegt, wenn der interne 
Oszillator nicht verwendet werden soll. Ich wundere mich nur, dass du 
unbedingt eine Schaltung ohne Stromregelung aufbauen willst. Hast du 
einen antiken Motor mit 12V Nennspannung? Im allgemeinen liefern Motoren 
bei höherer Versorgungsspannung deutlich mehr Dynamik. Das geht aber nur 
mit Stromregelung.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von -- -. (Firma: --) (mic0881)


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Habe nur momentan die passenden Widerstände nicht da und bin gerade am 
Spielen.....
Dann: Osz auf GND und Sync auf 5V, Vref auch auf GND....?

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Ich würde Sync über einen 10K Pullup nach 5V ziehen. Deine anderen 
Fragen beantwortet übrigens das Datenblatt. Das solltest dz schon mal 
komplett gelesen haben. Es gibt auch noch eine Reihe Applicationsnotes 
von ST, die u.a. die Kombination L297/L298 behandeln. Es kann nicht 
schaden, auch da mal einen Blick reinzuwerfen.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

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