Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Zwei Fragen zu Ethernet


von Fabian S. (jacky2k)


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Hallo,
wie einige von euch wissen bin ich gerade dabei eine Übertragung per 
Licht (Laser) ans laufen zu bringen, dabei sollen Übertragungsraten von 
ca. 10MBit/s erreicht werden.
Nun habe ich mir überlegt, dass es doch ganz praktisch wäre wenn ich 
gleich einen Ethernet Anschluss zur Verfügung stellen würde. Darauf hin 
habe ich mich etwas mit dem Hardwareteil von Ethernet beschäftigt und 
festgestellt, dass 10BASE-T ja gar nicht so kompliziert ist.
Soweit ich das verstanden habe ich zwei differenzielle Leitungen (RX/TX) 
auf denen -2.5V bzw. +2.5V liegen. Das ganze schmeißt man dann noch in 
nen Übertrager etc, da gibts ja fertige Muffen (Migjack) und macht dann 
noch Abschlusswiderstände ran. Nun meine Frage: Wie kann ich die +/-2.5V 
am einfachsten in mein mit 3,3V laufenden CPLD rein bekommen? Und vor 
allem wie macht man das am dümmsten in der Senderichtung?
Und dann noch eine ganze andere Frage zu Ethernet die ich bislang nicht 
klären konnte: Sowohl 10MBit/s als auch 100MBit/s nutzen zwei 
Leitungspaare, wie findet nun eine Netzwerkkarte heraus ob das Netzwerk 
bzw. in meinem Fall ja das Kabel 10 oder 100 "aushält"? Muss ich da 
etwas beachten, nicht dass der PC dann versucht mit 100MBit/s zu senden 
und es geht nichts drüber, weil mein "Kabel" (die gesamte 
Übertragungsstrecke) ja nur 10MBit/s mit macht.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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http://ronja.twibright.com/about.php

Da gibt es auch irgendwo Schaltpläne und Erfahrungsberichte.

Eine weitere Alternative wäre es, das vor Jahren von der Telekom mal 
vertriebene "optonet" irgendwo gebraucht aufzutreiben. Das waren zwei 
Transceiver Ethernet-zu-LWL für 30 Meter Plastik-Lichtleitkabel dabei. 
Die Elektronik sollte sich evtl. auch für frei strahlende Laser 
modifizieren lassen ...

von (prx) A. K. (prx)


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Fabian S. schrieb:

> Leitungspaare, wie findet nun eine Netzwerkkarte heraus ob das Netzwerk
> bzw. in meinem Fall ja das Kabel 10 oder 100 "aushält"?

Meines Wissens überhaupt nicht, solange es zumindest gut genug 
funktioniert um einen Link zu erkennen. Das findet der Anwender raus, 
wenn er sich die Adapter/Switch-Statistik ansieht.

von Fabian S. (jacky2k)


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Aha, verstehe ich jetzt nicht so direkt. Wie erkennt eine Netzwerkkarte 
denn einen Link? Und wenn sie diesen erkannt hat muss sie ja anfangen zu 
senden, eine Verbindung aufbauen usw. Und das geschieht doch mit 10 oder 
100MBit/s und wie kommt eine Netzwerkkarte nun dazu wie schnell sie 
senden soll???
Und bevor der Anwender das irgendwo nachsehen kann muss die Hardware das 
ja rausgefunden haben. Und einen Switch habe ich da ja nicht zwischen, 
das ist nur eine Punkt-zu-Punkt Verbindung zwischen zwei PCs.

von Markus H. (dasrotemopped)


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Autonegotiation ist das Zauberwort, mit dem die Netzwerkkarte erkennt, 
wie schnell sie für die Gegenstelle sein darf.
Vielleich mal bei Glasfaserinfo die ersten Infos zu dem Thema 
abschöpfen.

Gruß,

dasrotemopped.

von (prx) A. K. (prx)


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von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:

> Meines Wissens überhaupt nicht, solange es zumindest gut genug
> funktioniert um einen Link zu erkennen. Das findet der Anwender raus,
> wenn er sich die Adapter/Switch-Statistik ansieht.

PS: Diese Antwort bezog sich auf das Kabel, im Sinne der Qualität eines 
klassischen Kupferkabels. Was evtl. nicht das was gefragt war.

von Fabian S. (jacky2k)


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Markus Horbach schrieb:
> Autonegotiation ist das Zauberwort, mit dem die Netzwerkkarte erkennt,
> wie schnell sie für die Gegenstelle sein darf.

Ahhh ok, das ist ja schon mal was. Aber was ist jetzt wenn beide Seiten 
100MBit/s könnten, es das Kabel aber nicht her gibt? Dann geht jede 
normale Netzwerkkarte doch automatisch auf 10MBit/s runter. Soweit ich 
das jetzt verstanden habe würde das aber mit dem Autonegotation nicht 
erkannt werden oder?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Fabian S. schrieb:
> Aber was ist jetzt wenn beide Seiten
> 100MBit/s könnten, es das Kabel aber nicht her gibt?

> Dann geht jede normale Netzwerkkarte doch automatisch
> auf 10MBit/s runter

Nein, eine Geschwindigkeitsanpassung gibt es nicht. Wenn das Kabel nicht 
das hergibt, was die Netzwerkkarten brauchen, wird die Verbindung 
entweder sehr langsam, weil die übertragenen Pakete sooft wiederholt 
werden, bis irgendwann mal eines ohne Übertragungsfehler durchkommt, 
oder aber es gibt keine Verbindung.

In so einem Fall müssen beide Seiten manuell auf die vom Kabel gegebenen 
Parameter eingestellt werden, auch Autonegotiation hilft hier nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Fabian S. schrieb:

> Ahhh ok, das ist ja schon mal was. Aber was ist jetzt wenn beide Seiten
> 100MBit/s könnten, es das Kabel aber nicht her gibt? Dann geht jede
> normale Netzwerkkarte doch automatisch auf 10MBit/s runter.

Nö, dann gehen die Error Counter hoch und die Nerven runter.

Deshalb ist es beispielsweise auch nicht ratsam, in einer qualitativ 
schlecht verkabelten/verdosten Umgebung Gigabit-Switches einzusetzen. 
Mit 100Mb Typen fährt man dann besser.

von Fabian S. (jacky2k)


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Ahhh erklärt das warum ich in meinem Hausnetz wo mehrere 100er Switches 
über den einen Gigabit kein Gigabit bekomme? :D
Ansonsten bedanke ich mich schon mal dafür.

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Das hier ist recht interessant für die Erzeugung von 10Base-T:
http://www.fpga4fun.com/10BASE-T.html

Hier wird auch gezeigt, wie der "Normal Link Pulse" erzeugt wird, der 
der Gegenstelle anzeigt, dass ein Endgerät angeschlossen ist.

Die Pegelwandlung von 3,3V auf die Leitungspegel erfolgt durch den 
Anpasstrafo (Magnetics) vor oder in der RJ-45 Buchse.

Grüße,

Peter

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