Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Messprinzip für DC-Strom-Messung gesucht


von matthias (Gast)


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Hallo,

ich will ein Messgerät bauen, um bei Autos den Strom in verschiedenen 
Stromkreises (speziell im Stand, also Fahrzeug abgeschlossen) loggen zu 
können.

Messgröße:
- Stromkreis kann bis zu 50A führen
- Strommessung von 0,01A bis 1,0A ausreichend
- Auflösung: min. 10mA, 5mA wäre besser

Prinzipiell fallen mir zwei Messverfahren hierfür ein. Zum einen die 
Spannungsmessung über einen Shunt und zum anderen die Strommessung mit 
einem Hallsensor.

Zur Messung mit dem Shunt:
Wenn ich einen Shunt (50A/60mV) für die Messung verwende, so fällt an 
dem Shunt bei einem Strom von 10mA eine Spannung von 12µV ab. Ich 
vermute, dass in solch einem Spannungsbereich Felder im Umfeld der 
Elektronik viel ausmachen. Verwende ich einen höher-ohmigen Shunt, hab 
ich eventuell schon wieder Probleme wenn ein hoher Strom fließt (z.B. 
50A).

Zur Messung mit dem Hallsensor:
Für so eine Genauigkeit wirds wahrscheinlich keinen Hallsensor geben. 
Ich habe zumindest noch keinen gefunden.

Vielleicht hat jemand so etwas in der Art schon mal gebaut und kann von 
seinen Erfahrungen berichten.
Oder vielleicht hat jemand eine Idee dazu. Ich bin für jede Idee, jeden 
Denkanstoss usw. dankbar.

Danke
matthias

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, matthias,

such mal den thread mit demselben Thema. Da geht es um die Verwendung 
stromführender Kabel als Shunt.

Ciao
Wolfgang Horn

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Hallo,

Vorschlag 1: ISAscale Shunt von Isabellenhuette
http://www.isabellenhuette.de/de/mess-systeme/

z.B. IVT-A
-SPI Schnittstelle
-10 mA Auflösung
-+/- 300 A Messbereich
-dürfte ca. 100€ kosten

Vorschlag 2: LEM DHAB S/45
http://www.lem.com/docs/products/dhab%20s45.pdf

-Messbereich Kanal 1 +/- 50 A
-Übersetzung 40 mV/A -> 200 µV @ 5mA

Diesen Wert dann mit einem 16 Bit AD-Wandler messen, z.B. AD7680
Es ist darauf zu achten, dass die Versorgungsspannung von Sensor und 
AD-Wandler "sauber" ist.

Gruß,
Alex

von Purzel H. (hacky)


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>Zur Messung mit dem Hallsensor:
>Für so eine Genauigkeit wirds wahrscheinlich keinen Hallsensor geben.
>Ich habe zumindest noch keinen gefunden.


Ein LEM ist im Wesentlichen ein DC Stromtransformer. Der bringt sicher 
diese Aufloesung.

Ich wuerd auch einen LEM verwenden, denn dann muss man keine Kabel 
durchschneiden.

von matthias (Gast)


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Danke schon mal für die Tipps.
Die Sensoren von LEM gefallen mir. Nach diveren Gesprächen wurde der 
Messbereich von 0-20A verringert.

Die Versorgungsspannung für das System wird 5V sein.

Hat jemand schon Erfahrungen mit dem HXS 10-NP/SP3 von LEM gesammelt?

Dieser hat am Ausgang einen Offset von 2,5V und einen Spannungshub von 
+-0,625V bei +-Nenn-Primärstrom. Würdet ihr dieses Signal noch mit einem 
Differenz-OP verstärken, um den gesamten Eingangsbereich des AD-Wandlers 
nutzen zu können?
Ohne OP würde die Messspannung im Bereich von 1,875V und 3,125V liegen.

Vielen Dank
matthias

von Alex22 (Alex Bürgel) (Gast)


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Du möchtest auf jeden Fall einen dieser "Platinen"-Stromwandler 
verwenden? Persönlich gefallen mir die im geschlossenen 
Kunststoffgehäuse besser, da dann nicht 20A über Leiterbahnen und 
Schraub- bzw. Steckverbindungen gehen müssen.

Der von dir vorgeschlagene HXS 10-NP/SP3 hat dann ein 
Übersetzungsverhältnis von 31,25 mV/A, wenn ich dich richtig verstanden 
habe?
Das entspräche dann 156,25 µV je 5mA (deine geforderte Auflösung). Ein 
16 Bit AD-Wandler müsste es dann schon sein.

Noch eine Anmerkung: Du hattest eine Auflösung von 5mA gefordert, zur 
Genauigkeit aber nichts gesagt... wie sieht es denn damit aus?

Gruß,
Alex

von matthias (Gast)


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Zur Auflösung: (Bitte korrigiert mich, wenn ich irgendwo einen Fehler 
drin habe)

Eingang: 5V ^= 16 Bit ^= 65536 Digit

Eingang: 2,5V ^= 65536/2 Digit = 32768 Digit (Offset-Wert)

Eingang: 3,125V (2,5V + 0,625V) ^= 65536 Digit * 3,125V/5V = 40960 Digit

=> delta-Größen: 20A ^= (40960-32768)Digit = 8192 Digit
=> Auflösung: 20A / 8192 Digit = 2,44mV/Digit

Von Daher sollte die Verarbeitung ohne OP auskommen.


Nun zur Genauigkeit:
Die Frage habe ich mir noch gar nicht so gestellt. Was ist den 
realistisch bzw. machbar? Ich habe da leider keine Erfahrung darin.

Danke
matthias

von Udo S. (urschmitt)


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matthias schrieb:
> Die Frage habe ich mir noch gar nicht so gestellt. Was ist den
> realistisch bzw. machbar? Ich habe da leider keine Erfahrung darin.

Schau dir die Daten des Stromwandlers an. genauer kannst du nicht 
werden. Wenn dein AD Wandler dann 100 mal mehr auflöst ist das nett, 
aber im Endeffekt sind die letzten Stellen dann Hausnummern.

von matthias (Gast)


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Zuerst mal noch eine Korrektur:
=> Auflösung: 20A / 8192 Digit = 2,44mA/Digit
Die Einheit muss natürlich mA/Digit sein!!!

@Udo,
In dem Datenblatt von dem Stromwandler sind die Genauigkeiten bei 
verschiedenen Primärströmen angegeben. Wenn ich das aber richtig 
interpretieren, spielt die Schwankung der Offsetspannung (+-12,5mV) die 
größte Rolle. Das ist natürlich schon eine Menge. Das heisst, dass ich 
im worst case folgendes Messe(wenn gar kein Primärstrom fließt):

(2,5V+12,5mV) = 2,5125V ^= 2,5125V/5V*65536Digit = 32932 Digit
(32932-32768)Digit = 164Digit
=> 164 Digit * 2,44mA/Digit = 400mA


Hier ist mal der Link zum Datenblatt:
http://www.lem.com/docs/products/hxs%2010-np%20sp3_rev12.pdf

Gruss
matthias

von Alex22 (Alex Bürgel) (Gast)


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matthias schrieb:
> die Schwankung der Offsetspannung (+-12,5mV)

Ist das wirklich eine Schwankung oder ist das die Ungenauigkeit der 
Offset-Spannung (ab Werk)? Wenn letzteres kann man das durch 
Kalibrierung kompensieren.

von matthias (Gast)


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Das werde ich gleich mal bei LEM anfragen!

von matthias (Gast)


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Solange wir auf die Antwort von LEM warten, würde ich noch gerne über 
die Referenzspannung für den AD-Wandler reden. Davon hängt ebenso die 
Genauigkeit ab.

Wie würdet ihr diese Referenz aufbauen.
Noch eine Anmerkung am Rande: Das System soll modular aufgebaut werden. 
Das heisst, dass es eine Masterplatine gibt, auf der der Controller 
sitzt und dann (ich denke) bis zu 8 (Mess-)Boards (jedes Board besitzt 
einen LEM und den AD-Wandler, sprich bis zu 8 Kanäle) darauf gesetzt 
werden können. Macht es hierbei Sinn die Referenzspannung auf jedem 
Messboard selbst zu erzeugen, oder würdet ihr eine 
"Zentrale"-Referenzspannung verwenden und diese dann zu allen Messboards 
führen?

von Udo S. (urschmitt)


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Reicht dir nicht ein Wandler und mit 8 Eingangskanälen aka 
Analogmultiplexer?
Die Wandler bringen doch oft schon ausreichend genaue Referenzen mit.
Die Kalibrierung machst du dann mit Software.

von matthias (Gast)


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Hallo Udo,
würde prinzipiell gehen, ich dachte nur, dass ich die Leitung mit der 
Messspannung zwischen LEM und AD-Wandler so kurz wie möglich halte.

Komisch, warum hatte ich im Kopf, dass der AD7680 eine Referenzspannung 
braucht. Der braucht ja gar keine. Ich nehmen an, dass die 
Versorgungsspannung für den AD7680 dann sauber sein muss. Wie könnte man 
diese aufbauen?

Also du würdest einen AD-Wandler auf die Hauptplatine setzten, eine 
Analogmultiplexer davor und dann diese Eingänge auf die Messboards 
führen!?

Hättest du mir vielleicht eine Bauteilbezeichnung für einen 
Analogmultiplexer?

Danke
matthias

von Ingo Ing. (Gast)


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Problem wird wahrscheinlich die Offsetspannung der LEM Wandler machen.

So geht's auf jeden Fall, wenn auch etwas komplizierter (hab ich selbst 
ausprobiert):

nimm einen 100mR Shunt. Dann hast Du bei 10mA 1mV Spannungsabfall und 
bei 1A 100mV. Die mit einem guten OPV verstärken. Das geht recht 
einfach. Jetzt hast Du einen guten Messbereich mit vernünftiger 
Auflösung.


Zusätzlich 2 Antiparallele Mosfets direkt über dem Shunt. Und einen 
einfachen LEM Wandler. Steigt der Strom über 1.5A, schaltest Du über den 
LEM Wandler die Mosfets ein. Du musst dieses Schaltsignal allerdings 
ebenfalls auf deinen µC geben, damit dieser nicht meint, der Strom würde 
wieder kleiner werden.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Hallo,

wenn du "maximale" Modularität haben möchtest wäre es natürlich am 
besten, wenn stets ein Stromwandler, ein AD-Wandler und eine 
Referenzspannungsquelle (falls nötig) eine Einheit bilden würden. Viele 
dieser Einheiten könntest du dann über einen Bus miteinander verbinden. 
Wenn die Leitungen sehr kurz sind vielleicht SPI, wenn sie länger sind 
bietet sich z.B. CAN an.

Was "darf's" denn kosten?

Gruß,
Alex

P.S.

matthias schrieb:
> Hättest du mir vielleicht eine Bauteilbezeichnung für einen
> Analogmultiplexer?

http://www.analog.com/en/switchesmultiplexers/multiplexers-muxes/products/index.html#Analog_Multiplexers

von matthias (Gast)


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Hi,

was gibt es bei den Multiplexern zu beachten (ausser die Anzahl der 
Kanäle). Da gibt es doch auch bestimmt bessere und schlechtere?

Die Anfrage bei LEM wurde gelesen, aber bislang habe ich noch keine 
Antwort bekommen.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Etwas zu dem HXS 10-NP/SP3 von LEM:

Der hat doch einen REF-Ein/Ausgang, das ist "Dein" Offset bzw. 
Nullpunkt. Wenn Du jetzt diese REF verheiratest mit der REF des ADCs, 
fällt der Nullpunktfehler heraus.
Also z.B.: REF (LEM) * 2 = REF (ADC, 100%-Wert). Dann liegt der 
Nullpunkt des LEM genau in der Mitte des ADC.
Wenn auch der Wert des zu messenden Stroms genauer sein soll, kann man 
eine externe Referenz nehmen und damit den LEM und den ADC versorgen 
(natürlich mit entsprechender Anpassung der Spannungen mittels OP + 
Widerstände).

Gruß Dietrich

von matthias (Gast)


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Hallo Dietrich,

das hört sich gut an. Habe ich das richtig verstanden? Bitte 
korrigieren, wenn was nicht stimmt.

1. Möglichkeit:
Ich hole mir von extern eine Refernzspannung, die gleich der 
Versorgungsspannung vom AD7680 ist. Diese Versorgungsspannung führe ich 
zusätzlich über einen Spannungsteiler und erzeuge mir damit die 
Refernzspannung vom LEM.

Hier muss der Spannungsteiler ja so dimensioniert werden, dass die 
Ausgangsspannung möglichst stabil bleibt.

2. Möglichkeit:
ich verwende die Referenzspannung vom LEM, geh damit auf einen OP, 
verstärke diese Spannung um den Faktor 2 und versorge damit den ADC.
Ich denke dass man hier prinzipiell jeden OP verwenden kann, solange man 
nicht an die Versorgungsspannung dran kommt.

Lediglich die 2 Widerstände des Spannungsteiler sollten relativ genau 
sein.

Gruss
matthias

von matthias (Gast)


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Hallo Ingo,

ich hab folgende Frage zu deinem Vorschlag:
Wie vorgeschlagen 0,1 Ohm-Shunt. Zunächst vielleicht 0,5A. Plötzlich 
steigt der Strom schlagartig auf 50A oder je nach Anwendung sogar höher 
an. Ist die Umschaltung schnell genug damit der Shunt nicht abraucht?

Ich weiss, dass hier die Induktivitäten mit rein spielen. Am liebsten 
würde ich den Stromverlauf mal mit einem Oszi aufzeichnen. Aber ich habe 
momentan kein Zugang dazu.

Was für MOSFETs würdest du verwenden? Ich würde wegen der 
Ausfallsicherheit selbstleitende MOSFETS nehmen.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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matthias schrieb:
> Bitte
> korrigieren, wenn was nicht stimmt.

Ist korrekt. Du kannst ja mal ein "Prinzipschaltbild" oder einen 
Schaltplan zeichnen wenn du möchtest.

Als OP benutze ich für so etwas gerne die LT6220 / LT6221 / LT6222. Als 
Referenzspannungsquelle kann ich REF50xx empfehlen (also bei dir ggf. 
REF5050 oder REF5025).

Gruß,
Alex

von Dietrich L. (dietrichl)


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matthias schrieb:

> 1. Möglichkeit:
> Ich hole mir von extern eine Refernzspannung, die gleich der
> Versorgungsspannung vom AD7680 ist. Diese Versorgungsspannung führe ich
> zusätzlich über einen Spannungsteiler und erzeuge mir damit die
> Refernzspannung vom LEM.

Genau, aber Du brauchst noch einen OP als Impedanzwandler, denn der LEM 
braucht am REF-Eingang 2,5mA: s. Datenblatt: Notes: 1)

> 2. Möglichkeit:
> ich verwende die Referenzspannung vom LEM, geh damit auf einen OP,
> verstärke diese Spannung um den Faktor 2 und versorge damit den ADC.
> Ich denke dass man hier prinzipiell jeden OP verwenden kann, solange man
> nicht an die Versorgungsspannung dran kommt.

Welcher OP: das ist auch (wie die Widerstände) eine Frage der 
Genauigkeit (Offsetspannung, Offsetstrom, Biasstrom ... machen ja auch 
einen Fehler).
Und Du brauchst eine Versorgungsspannung für den OP >5V, damit am 
Ausgang eine stabile Spannung für den Worst-Case (höchste REF-Spannung 
bei höchster Verstärkung bei max. Strom Idd des AD7680) herauskommen 
kann.

> Lediglich die 2 Widerstände des Spannungsteiler sollten relativ genau
> sein.

Zumindest stabil, wenn Du abgleichen willst/kannst.

Gruß Dietrich

von Ulrich (Gast)


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Das Problem bei dem LEM wird die Drift des Offsets und ggf. das 
Rauschens ein. Die Dirft sind fast 0,1% des Messbereichs pro Grad. Für 
den 20 A Nennbereich wären das 20 mA / Grad. Das wird es schon schwer 10 
mA aufzulösen.  Ähnlich sind die 20 mVpp an Rauchen ein Problem - genau 
ist aber nicht angegeben wie das verteilt ist.

Bei der Lösung mit dem Shunt und parallelen MOSFETs hat man schon eine 
Schutz für den shunt.  Auch wenn die MOSFETs selber nicht anschalten, 
hat man die parasitären Dioden in den MOSFETs, die die Spannung auf 
knapp 1 V begrenzen. Der 0,1 Ohm Widerstand kriegt also maximal 1 V oder 
10 A, oder 10 W an Leistung. Shunts für 10 W kann man durchaus noch 
bezahlen, wenn man keine besonders hohe Präzision verlangt. Man könnte 
ggf. sogar noch etwas mit dem Widerstandswert hoch gehen und so die 
Leistung reduzieren.
Wenn man die MOSFETs groß genug wählt oder ggf. noch eine Schotkydiode 
parallel hat, reduziert sich die Spannung eher auf 0,5-0,7 V und die 
Leistung auf etwa 1/4 bis 1/2.
Man muss den MOSFET auch nicht per LEM steuern. Es reicht auch schon, 
denn man mit einer analogen Schaltung die Spannung auf z.B. 200 mV 
begrenzt. Das gäbe dann einen Messbereich bis +-2 A und 10 W an 
Verlusten am MOSFET falls mal 50 A fließen.

Besonders wenn man mit dem Oszilloskop messen will, ist das geringere 
Rauschen (eher 10 µVpp vom Verstärker) am Shunt von Vorteil gegenüber 
dem LEM.  Der Shunt gibt schon so mehr Signal als der LEM ( 100 mV/ A im 
Vergleich zu etwa 32 mV/A). Wenn man nur an den kleinen Strömen 
interessiert ist, muss der AD Wandler auch nicht so aufwendig sein. Da 
reichen dann ggf. selbst 8 oder 10 Bit, wenn der Messbereich passt.

von matthias (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

ich hab mal auf die Schnelle ein (eher prinzipieller) Schaltplan 
erstellt. Bitte nicht wundern (!!!), dass da eine Diode eingezeichnet 
ist. Hab da schono mal nach einem passenden Gehäuse für einen Widerstand 
gesucht (Reichelt: RTO 50F 0,1). Was haltet ihr davon? Sollte 
prinzipiell funktionieren oder?

Zu der Potenzialanbindung:
Da ich keinen Differenz-OP verwenden will, lege ich die Masse des ganzen 
Systems auf die "Ausgangsseite" des Shunts. Damit bekomme ich direkt den 
Spannungsabfall des Shunts als Messwert, mit dem ich direkt auf den ADC 
kann.

Einwände? :-)

Sonstiges:
JP1, JP2 und JP3 brauche ich, weil ich auf die Platine direkt ein UM2101 
von ELV drauf setzen will (wegen Parametrierung an Rechner ohne serielle 
Schnittstelle). Da ich die serielle Schnittstelle in normalen Betrieb 
ausschalten will, lege ich die 5V vom USB auf einen Pin und erkenne 
damit, ob die Schnittstelle gebraucht wird oder nicht.

von Ulrich (Gast)


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Die FETs über den µC zu schalten könnte etwas lange dauern, vor allem, 
wenn der µC erst über den AD Wandler mitbekommt dass viel Strom fließt.

Der extra Magnetische Wandler ist eigentlich nicht nötig, denn der shunt 
liefert deutlich bessere Ergebnisse. Wenn die MOSFETs nicht extrem 
überdimentsioniert sind, sollte man auch noch bei eingeschateten FETs 
erkennen können was man die FETs ausschalten kann.

Bei der Beschaltung der AD Wandler ist auch noch einiges im Argen:
Es sollte ein Kondensator an die Versorgungsspannung. Der OP braucht 
dazu dann aber in der Regel eine Zusatzbeschaltung um damit stabil zu 
arbeiten.
Die Versorgungsspannung ist in beiden Fällen eher schlecht gewählt: 2,5 
V sind schon die untere Grenze und das Interface zum µC wird so 
vermutlich nicht klappen. Die 5 V bei 2. AD sind an der Oberen Grenze 
und die Daten des ADs lassen da schon etwas nach.

Es fehlt auch eine Anpassung an den Messbereich des ADs. Mit maximal 1 V 
bzw. etwa 0,2 V wird nur ein kleiner Teil des Messbereichs ausgenutzt. 
Da könnte man besser einen einfacheren AD nehmen und das Signal vorher 
Verstärken (z.B. 10 fach beim Shunt.) Dann würde auch ein 12 Bit AD 
ausreichen. Beim Magentischen Wandler reicht das wegen des Rauschens 
sowieso.

Die Anbindung vom µC zum AD könnte auch noch ein Problem sein, denn der 
AD braucht den CLK Eingang auch für das interne Timing. Ich weiss nicht 
ober der AD klar kommt, wenn es da noch ein paar Pausen zwischendrin 
gibt. Eventuell wäre es da besser die USART für SPI zu nutzen.

Die Verbindung von AVCC an GND ist ein übler fehler und kann ggf. den 
Chip zerstören.

Bei der schaltung hat man ein Galvanische Verbindung vom USB GND zur 
Last. Das ist kann Probleme via Erdschleife geben.

von matthias (Gast)


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Hallo Ulrich,

danke für deine Aufschluss-reichen Erklärungen.

Schalten der FETs:
Wäre es besser/schneller die Umschaltung mit einem Schmitt-Trigger zu 
machen?

Dimensionierung der FETs:
Hast du einen speziellen Typ im Kopf?

Versorgungsspannung:
Ich nehme an, dass eine generelle Versorung mit 3,3V da besser wäre. 
Wenn die Hochstrom-Messung (eingeschalte FETs) mit dem Shunt noch 
funktionieren, fällt der ADC für den LEM sowieso raus.

Anpassung Messbereich:
Mit Verstärkerschaltungen habe ich bisher leider noch nicht viel 
gemacht. Was gibt es hierbei zu beachten? Hat jemand vielleicht einen 
guten Link mit z.B. einer Beschreibung zum praktischen Aufbau von 
Verstärkern?.

Anbindung ADC an µC:
Würde es nicht auch gehen, wenn ich mit einem PWM-Ausgang ein 
Rechtecksignal mit einem Tastverhältnis vo 50% erzeuge und dieses als 
Clock nehme? Das sollte eigentlich "stabiler" sein.

AVCC:
Hmm, was soll ich hier schreiben? Anfängerfehler :-|

USB:
Generell wird der USB-Anschluss nicht verwendet, wenn das Gerät Ströme 
misst. Aber ich werde hier trotzdem über einen Optokoppler gehen.

Vielen Dank für all eure Hilfe!!

Gruss
matthias

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