Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Sodexo-Essensgutscheine


von Phil R. (philipp-)


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Hallo,
wie werden in euren Firmen Sodexo-Essensgutscheine eingesetzt? Sind die 
fester Bestandteil des Gehalts von allen Angestellten oder nur für Leute 
mir Verhandlungsgeschick im Jahresgespräch? Oder bekommen den nur 
besonders fleißige Leute? Oder nur bei erfolgreichem Projektabschluss 
die Projektbeteiligten?

Bei wikipedia steht, daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer Steuervorteile 
durch die Gutscheine haben. Aber wie geht das? Versteuern muß man sie 
doch bestimmt trotzdem?

Vielen Dank!

:
von yellowstone (Gast)


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Hallo Philipp,

also bei uns ist das freiwillig. (So wie die Betriebliche 
altersvorsorge)
Die Hälfte des Betrages zahlt der Arbeitgeber, die andere hälfte der 
Arbeitnehmer. Die Scheine lassen sich nahezu überall einlösen: Aldi, 
Real, McDonals, usw. und eigentlich alle Restaurants und Supermärkte in 
meiner Umgebung.
Der Arbeitgeber kann damit seine Mitarbeiter unterstützen und wohl einen 
Teil davon steuerlich absetzen. (Wir haben keine Kantine, sonst würde 
das wohl darüber absetzbar sein)
Das heisst für mich im Endeffekt: Ich bekomme die hälfte meiner 
Essenskosten vom Arbeitgeber bezahlt.
Jeder Mitarbeiter kann mitmachen, muss aber nicht. Ich kenne jedoch 
keinen Kollegen der sich das bisher entgehen lies.
Ich kannte diesen Sodexo-Kram vorher nicht und war sehr skeptisch, aber 
das hat sich gelegt.
Manche Arbeitgeber nutzen diese Scheine wohl auch als kleine Prämie, ich 
denke darauf beziehst du dich in deinem Post. Damit habe ich aber keine 
Erfahrung.

von yellowstone (Gast)


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Oje, so viel Rechtschreibfehler. Sorry! Ich hole mir mal einen Kaffee... 
:)

von Johannes O. (jojo_2)


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Bei meiner Freundin in der Arbeit gabs die Dinger einmal pro Monat. Dann 
waren meist so ca. 20 Stück drinnen, jenachdem wieviele Arbeitstage es 
waren.
Bezahlt wurde das vom Arbeitgeber, aber Abzüge vom Lohn/Mitbezahlen 
musste sie nichts.

Das ist an sich schon eine gute Idee, wenn es da nicht diese 
merkwürdigen Regeln geben würde.
So kann man pro Einkaufg nur einen Gutschein einlösen und auch nur für 
Nahrungsmittel (Ausnahme war glaub ich noch zusätzlich Tabak und 
Alkohol).
Akzeptiert worden sind die Gutscheine in einigen Geschäften, aber so 
groß war die Verbreitung auch wieder nicht. Besonders diese Regeln wie 
nur ein ein Gutschein pro Einkauf und nur Nahrungsmittel haben dazu 
geführt, dass sie nach einem Jahr noch um die 50 Stück übrig hatte.

Aber manche Geschäfte nehmens da nicht so genau, die akzeptieren dann 
auch gleich mal 3-4 Gutscheine bei einem Einkauf oder lassens auch für 
nicht-Nahrungsmittel zu. Wobei das auch immer noch auf die Kassierer 
ankommt, viele kennen das gar nicht und ziehen die Dinger einfach mal 
über den Scanner und wenns piep macht sind sie zufrieden.

von meinen Senf (Gast)


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Meines Wissens sind die Gutscheine sowas wie vermögenswirksame 
Leistungen - nur daß sie sich nicht direkt auf das (Geld-)Vermögen des 
AN auswirken, sondern auf seinen Energiehaushalt ;-) Der AG kann die 
Kosten als VL ansetzen und bekommt dafür ähnliche oder die gleichen 
Steuervorteile bzw. muß es der AN nicht als Einkommen versteuern.
Hatte solche Pässe auch mal als Weihnachtsgeschenk des AG. Wußte damals 
nicht viel damit anzufangen. Nachdem ich aber rausfand, daß die großen 
FastFood-Ketten die nehmen, war das gelöst ;-)
Finde ich eigentlich eine gute Sache, wenn der AG das vor allem 
freiwillig gibt.

von yellowstone (Gast)


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Johannes O. schrieb:
> Das ist an sich schon eine gute Idee, wenn es da nicht diese
> merkwürdigen Regeln geben würde.
> So kann man pro Einkaufg nur einen Gutschein einlösen und auch nur für
> Nahrungsmittel (Ausnahme war glaub ich noch zusätzlich Tabak und
> Alkohol).

Bisher gabs keine Probleme wenn ich zehn von diesen Scheinen im 
Supermarkt auf einmal verwendet habe. Aber: Die Kassierer dürfen kein 
Bargeld zurückgeben, deshalb werden die restlichen Cent normal bezahlt.
Zigaretten, Bier und Klopapier usw. sind auch kein Problem. An diese 
komische Regel hält sich niemand. :)

von Gastino G. (gastino)


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Philipp R. schrieb:
> Bei wikipedia steht, daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer Steuervorteile
> durch die Gutscheine haben. Aber wie geht das? Versteuern muß man sie
> doch bestimmt trotzdem?

Dann müsste eigentlich die weit verbreitete finanzielle Stützung des 
Kantinenessens durch den Arbeitgeber auch einen Steuervorteil 
darstellen, oder?

von Phil R. (philipp-)


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Wieviel ist denn ein Gutschein wert? 1€?

von yellowstone (Gast)


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Philipp R. schrieb:
> Wieviel ist denn ein Gutschein wert? 1€?

5,93€ (Zumindest meine, keine Ahnung ob das von Betrieb zu Betrieb oder 
region unterschiedlich ist)
Der Wert ändert sich jedes Jahr wohl ein wenig in den Nachkommastellen.

von meinen Senf (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Dann müsste eigentlich die weit verbreitete finanzielle Stützung des
> Kantinenessens durch den Arbeitgeber auch einen Steuervorteil
> darstellen, oder?

So isses auch. Aber bezahlen müssen es AG und AN trotzdem. Der Nutzen 
ist eben nur, daß der AG in diesem Sinne für seine AN "sorgt". Finde ich 
recht gut, wenn ein AG sowas macht. Das zeigt, daß es ihm auch um die 
Menschen geht oder er zumindest die Motivation etwas oben halten will.

von MaWin (Gast)


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> Sodexo

Sagen wir mal so:

Im Prinzip ist es Steuerhinterziehung.

Da unsere Steuergesetze Firmen viel besser behandeln als Arbeitnehmer, 
tut sich eine Lücke auf, die diese Gutscheine nutzen:

Die Verpflegung der Mitarbeiter wäre für eine Firma von der Steuer 
absetzbar, für einen normalen Bundesbürger ist Essen nicht absetzbar 
(ausser der "erhöhte" Verpflegungsaufwand bei Auswärtstätigkeit).

Der Gutschein nutzt diese Steuerlücke für Firmen die keine Kantine 
betreiben.

Man kann auch argumentieren, daß die Ausgaben für Essen sowieso schon 
auch für den Bürger steuerfrei sind, nämlich im Grundfreibetrag der EKSt 
enthalten sind. Dann wird ein und Dasselbe zwei mal von der Steuer 
befreit, was im Endeffekt eben Steuerhinterziehung ist.

All diese Probleme und Effekte und Umgehungslösungen tun sich natürlich 
nur auf, weil Firmen und Bürger unterschiedlich behandelt werden. Der 
Bürger zahlt durch seine Einkommensteuer in der Summe genau so viel 
Geld, wie die Firmen durch Subventionen zugeschoben bekommen. Wir sind 
also schon ein Umverteilungsstaat, bloss nicht sozial. Wem das skurril 
vorkommt, der sollte bei der nächsten Wahl solche Parteien wählen, die 
für eine Gleichbehandlung von Unternehmen und Personen eintreten. 
Andererseits führt die Ausnutzung von solchen Unterschieden auch zur 
Schliessung dieser Steuerlücken und damit zur Annährung.

von Phil R. (philipp-)


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MaWin schrieb:
>> Sodexo
> Im Prinzip ist es Steuerhinterziehung.

So weit, so gut.

Bekommt in Euren Firmen jeder gleich viel Gutscheine, oder ist das 
abhängig vom Arbeitseinsatz oder vom Erfolg des Projekts?

von Alternativsucher (Gast)


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Hallo zusammen,
Habe das jetzt auch mal für mich gegoogelt - Sodexo war mir nämlich nur 
als Kantinenbetreiber bekannt. Eine Alternative dazu wäre anscheinend 
Edenred Menü-Schecks (Die nennen es Ticket Restaurant) .
Vom Ablauf und von der Handhabe verstehe ich das ebenso wie die Schecks 
von Sodexo... Aber eine Alternative zur Kantine ist ja nicht verkehrt.

Vielleicht kennt die ja auch jemand.

Best Wishes

von lodda (Gast)


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muhahaha teilen die jetzt schon essensmarken aus weil die kohle für die 
angestellten nichtmehr reicht?

von Dascha (Gast)


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Ich habe heute zum ersten Mal 15x Restaurant-Pass je 5,93€ bekommen. Die 
kann mann bei Coma-Markt und Edeka einlösen, mal sehen...

http://www.youtube.com/watch?v=rZOciuE3JjU

von Phil R. (philipp-)


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lodda schrieb:
> muhahaha teilen die jetzt schon essensmarken aus weil die kohle für die
> angestellten nichtmehr reicht?

Wenn man den Homepages von Edenred und Sodexo glauben darf, können 
Firmen  ihren Angestellten 1200 - 1300€ pro Jahr über die 
Essensgutscheine brutto für netto auszahlen.
Kein Wunder, daß die Gutscheine so beliebt sind.

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von Kim N. (kim_n)


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Steht es im Arbeitsvertrag geregelt? Ich habe heute meine Arbeitsvertrag 
bekommen und mündlich wurde mir mitgeteilt, dass ich 50 Euro netto 
Fahrtkostenzuschuss erhalte sowie 98 Euro Essensgutscheine.

Im Arbeitsvertrag sind die 50 Euro als Sonderleistung drin, jedoch 
fehlen die Essensgutscheine.
Ist das normal weil die Gutscheine quasi als "Geschenk" dienen?

Danke für eure Antwort vorab

von Cyblord -. (cyblord)


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Kim N. schrieb:
> Ist das normal weil die Gutscheine quasi als "Geschenk" dienen?

Ja sicher, damit man das auch jederzeit wieder beenden kann.

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