Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mittelwert für Oldtimer-Tankuhr


von bulli77 (Gast)


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Hallo, ich hoffe ich bin hier richtig und
ich bitte um Hilfe bei einer Schaltung zur Beruhigung der Tankanzeige.
Mein Oldtimer hat eine nachgerüstete VDO-Tankuhr und einen 
VDO-Hebelgeber.
Im Stand zeigt die Uhr sauber an. Bei jeder Fahrbewegung schwankt die 
Anzeige sehr stark mit den Benzinbewegungen mit. Schwallwände kann ich 
im Tank nicht einbauen.
Bedämpfungen bis 1 Farad bringen fast nix.
Ich denke, eine getaktete Messung des Ohmwertes vom Hebelgeber könnte 
helfen, z.B.:
alle 5 sec. wird der Ohmwert gemessen und gespeichert. Nach 3 Messungen 
wird der Mittelwert ausgegeben und an die Tankuhr weitergeleitet, 
u.s.w.. Die Zeitintervalle und die Anzahl der Messungen könnte man 
vielleicht noch austesten.
Gibt es ein solches Bauteil, welches man mit 12V in die Geberleitung 
einschaltet oder wie müsset die Schaltung aussehen?
Vielen Dank erst mal.
Bulli77

von Volker S. (volkerschulz)


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Wie genau hast Du denn versucht mit dem C zu "Bedaempfen"?

Volker

von j. c. (jesuschristus)


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Was für ein Signal verarbeitet die Tankuhr denn? Grober Schaltplan?

von Udo S. (urschmitt)


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Wenn digital mit einem µC, dann gleitenden Mittelwert über die letzten 
30 (60) Sekunden bilden. Ansonsten wie schon gesagt Schaltplan. Einfach 
einen Kondensator irgendwo hinklatschen macht noch  keinen 
Tiefpassfilter.

von ingo (Gast)


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Da Geber und Messgerät sehr niederohmig sein dürften, brauchst Du einen 
seeehr großen Kondensator.
Mit anhängender Variante, geht es etwas hochohmiger.
mfG ingo

von bulli77 (Gast)


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Hallo,
prima und vielen Dank für die schnellen Antworten.
Also, ich habe den Goldcap mit 1 Farad nur parallel zum Geberwiderstand 
gelegt. Andere Elkos reagieren fast nicht. Der Hebelwiderstand wird von 
3 bis 180 Ohm auf Masse geregelt. Die klassische VDO-Tankuhr hat nur 
Plus und Minus und einen Anschluß für den Geberwiderstand. Mit dem 1MOhm 
dazwischen wird das, glaube ich, nicht gehen. Das mit dem uC wäre 
vielleicht das richtige, aber wie schaut das aus?
Danke, bulli77

von Udo S. (urschmitt)


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bulli77 schrieb:
> Das mit dem uC wäre
> vielleicht das richtige, aber wie schaut das aus?
> Danke, bulli77
Wenn du keine Ahnung von µCs und deren Programmierung hast und wenig 
Ahnung von Elektronik, dann wird das nix, außer du bist bereit das als 
längeres Projekt mit viel Lernen zu sehen. Denn vorkauen wird dir das 
hier eher keiner.
Dann wäre ein besserer Weg wohl eher sich im Oldtimermarkt umzuzehen und 
ein originales Instrument zu bekommen bzw. vieleicht ein 
Hitzdrahtinstrument, das eine Trägheit im mehreren Sekundenbereich hat.

von ingo (Gast)


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bulli77 schrieb:

> Mit dem 1MOhm
> dazwischen wird das, glaube ich, nicht gehen.

Miss einfach mal den Innenwiderstand des Anzeigeinstrumentes, der OPV 
muss den Strom liefern können, den es bei 12V zieht, evtl muss noch ein 
Transistor als Spannungsfolger hinter.
Wenn der OPV FET-Eingänge hat, dann stören die 1Mohm vom Tiefpass auch 
nicht.
Ansonsten, siehe Hinweis von Udo.
mfG ingo

von bulli77 (Gast)


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danke wiederum,
ein bisserl Ahnung habe ich schon, aber programmieren möchte ich dann 
doch nicht lernen.
Ich dachte halt, es gibt ein IC, welches diese Funktionen drauf hat....?

Den Ri kann ich leider auch erst nach stundenlanger Ausbauarbeit messen, 
da ich an die Uhr nicht mehr herankomme.
Den Transistor als Spannungsfolger mit dem RC-Glied sollte ich noch 
hinbekommen, werde ich gerne mal testen, danke.
Grüße, bulli77

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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bulli77 schrieb:
> Mein Oldtimer hat eine nachgerüstete VDO-Tankuhr und einen
> VDO-Hebelgeber.
Die genauen Typbezeichnungen sind?

von ingo (Gast)


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bulli77 schrieb:

> Den Ri kann ich leider auch erst nach stundenlanger Ausbauarbeit messen,
> da ich an die Uhr nicht mehr herankomme.

Dann miss die Leerlaufspannung, über dem abgeklemmten Geberanschluss 
(ich gehe von vollen 12V aus) und den Strom, der fliesst, wenn selbiger 
Kurzgeschlossen ist.
mfG ingo

von bulli77 (Gast)


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Typenbezeichnungen sind nicht mehr zu lesen.
Ist ne Cobra427 aus den 70er Jahren, waren vorher Smith Instrumente 
drinne.

Die Leerlaufspannung auf der Geberleitung sind 6 Volt (12Volt Bordnetz) 
und Vollausschlag habe ich bei 50mA.

Grüße, bulli77

von Udo S. (urschmitt)


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bulli77 schrieb:
> Die Leerlaufspannung auf der Geberleitung sind 6 Volt (12Volt Bordnetz)
> und Vollausschlag habe ich bei 50mA.

Wenn solltest du Strom UND Spannung messen und zwar am besten für Voll, 
3/4 voll halb voll 1/4 voll und leer.
Einmal die Spannung und einmal den Strom sind zuwenig um irgendwelche 
Aussagen treffen zu können.

von ingo (Gast)


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bulli77 schrieb:

> Die Leerlaufspannung auf der Geberleitung sind 6 Volt (12Volt Bordnetz)
> und Vollausschlag habe ich bei 50mA.

Dann handelt es sich wohl um ein Kreuzspulinstrument, mit Werten, 
ähnlich meiner Skizze.
Der OPV sollte den Ausgang möglichst weit nach unten ziehen können, wenn 
der Transistor (aus der Kramkiste, BC558 o.Ä.) ein H21e von 100 hat, 
muss er dazu nur 0,5mA liefern können, aber da der Geber auch nicht ganz 
bis 0 geht, sollte es so gehen.
mfG ingo

von bulli77 (Gast)


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ja, auf der Geberleitung gemessen, sind das dann 6 Volt - 0 mA bei Leer,
3 Volt - 25 mA bei Halbvoll und 0 Volt - 50mA bei Vollausschlag.
Grüße

von bulli77 (Gast)


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ingo schrieb:
> bulli77 schrieb:
>
>> Die Leerlaufspannung auf der Geberleitung sind 6 Volt (12Volt Bordnetz)
>> und Vollausschlag habe ich bei 50mA.
>
> Dann handelt es sich wohl um ein Kreuzspulinstrument, mit Werten,
> ähnlich meiner Skizze.
> Der OPV sollte den Ausgang möglichst weit nach unten ziehen können, wenn
> der Transistor (aus der Kramkiste, BC558 o.Ä.) ein H21e von 100 hat,
> muss er dazu nur 0,5mA liefern können, aber da der Geber auch nicht ganz
> bis 0 geht, sollte es so gehen.
> mfG ingo

Hallo Ingo,
herzlichen Dank für die Hilfe. Das werde ich in den nächsten Tagen 
einbauen und testen. Vielleicht ist die Anzeige dann genügend beruhigt. 
Vieleicht kann man dann noch etwas mit dem C rumprobieren.
Viele Grüße bulli77

von bulli77 (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Wenn solltest du Strom UND Spannung messen und zwar am besten für Voll,
>
> 3/4 voll halb voll 1/4 voll und leer.
>
> Einmal die Spannung und einmal den Strom sind zuwenig um irgendwelche
>
> Aussagen treffen zu können.


Hallo Udo,
da hab ich leider auch keine Ahnung, warum man da mehrere Werte 
braucht?!
Aber ich habe schon eine feine Sache zum Testen "vorgekaut" bekommen.
Grüße, bulli77

von Achim K. (achim67)


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Hallo Profis,

ich würde gerne das Thema hier noch mal aufwärmen, da ich das gleiche 
Problem habe.
Ich habe Ingos obige Schaltung auf einem Steckbrett nachgebaut (siehe 
Anhang), für den 271 jedoch einen LM2904 eingesetzt. Da ich z. Zt. auch 
nicht direkt am Objekt ausprobieren kann, habe ich versucht, das 
Kreuzspulinstrument durch zwei Widerstände und 2 LEDs zu simulieren (in 
der Skizze also der gestrichelte Kasten), in der Hoffnung, dass sich 
LED2 in der Helligkeit verändern müsste.

Meine Versuchsreihe, die allerdings nicht das von mir erwartete Ergebnis 
brachte, hat so einige Fragen aufgeworfen, die ich hier gerne mal 
stellen würde:

1)  Kann ich den 271 so einfach durch den 2904 ersetzen?
2)  Kann ich das Kreuzspulinstrument testweise so per LED simulieren?
3)  Die Schaltung ist ausgelegt auf 50mA durch den Sensor. Ist das nicht 
etwas viel dafür, dass der Sensor direkt im Benzin hängt 
(Explosionsgefahr!)? Leider finde ich zu diesem Thema keine Standards.
4)  Ist diese Schaltung im Fehlerfall sicher genug in Bezug auf 
Explosionsgefahr?
5) Hast Du, Bulli77, Dein Problem lösen können?

Vielen Dank schon mal für Eure Aufklärung

Gruß
Achim
:-)

von Georg G. (df2au)


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Achim K. schrieb:
> Ist das nicht
> etwas viel dafür, dass der Sensor direkt im Benzin hängt
> (Explosionsgefahr!)?

Für eine Explosion brauchst du außer Benzin auch Luft (Sauerstoff). Im 
Tank ist aber oberhalb des Benzins immer gesättigter Benzindampf. Der 
brennt nicht. Explodierende Autos gibt es nur bei RTL und in 
amerikanischen Filmen (bei denen quietschen die Reifen auch auf Sand).

von Purzel H. (hacky)


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Ich hab auch einen Oldtimer mit beliebig kleinem Tank im Verhaeltnis was 
der Motor schluckt. Auch meine Tankanzeige zittert so stark dass man sie 
nicht ablesen kann. Allerding muss ich den Wert nicht dauernd ablesen. 
Alle paar Duzend Kilometer, wenn er wieder irgendwo steht ist genug. 
Lieber den Wagen im Originalzustand belassen.

Haste auch Oldtimer Status ?
Zumindest hier bedeutet Oldtimer Status, auf 6 Jahre verlaengerte 
Kontrolintervalle, anstelle von alle 2 Jahre. Der Preis : Es muss immer 
wie aus'm Verkaufslokal erscheinen, glaenzend poliert, ohne ein Bisschen 
Rost, nirgendwo. Plus, er muss im Originalzustand sein. Ausser 
Sicherheitselementen darf nichts veraendert werden. Ich hab keine 
Gurtenpflicht, hab aber trotzdem 3 Punkt Gurten einbauen lassen.

von Achim K. (achim67)


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@Georg
...wird denn nicht genug Sauerstoff über die Entlüftung in den Tank 
gezogen, wenn sich dieser entleert?

@255 ;-)
Naja, ich muss zugeben, mein Problem ist zwar das gleiche, aber in 
meinem Fall handelt es sich nicht um einen Oldtimer, sondern um ein 
Boot. Technisch ist das Funktionsprinzip der Anzeige jedoch das Gleiche, 
nur das es irgendwie immer schwabbelt ;-)
Sorry, falls ich Dich in die Irre geführt habe.

von Georg G. (df2au)


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Achim K. schrieb:
> ...wird denn nicht genug Sauerstoff über die Entlüftung in den Tank
> gezogen, wenn sich dieser entleert?

Natürlich strömt Luft nach. Aber Benzin ist nicht in allen 
Mischungsverhältnissen mit Luft entzündlich. Da können Motorenbauer 
viele traurige Lieder drüber singen.

von Achim K. (achim67)


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Hatte Benzin doch schon mehr zugetraut ;-)
Nun denn, bezüglich Frage 3 wäre ich beruhigt. Danke.

Vielleicht läßt sich der Rest auch noch klären...?

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