Früher gab es einmal MTA's (Microwave Transition Analyser), die durch Unterabtastung ein periodisches Mikrowellensignal gemessen und in Phasoren dargestellt haben, inklusiver der Oberwelleninformationen. Diese Geräte hatten zwei Kanäle, sodass auch Verhältnisse von Wellengrößen berechnet werden konnten. Praktisch ein Messempfänger, der sich auf die Frequenz eingestellt hat, die eben da ist. Diese Geräte sind ausgestorben. Die einzigen Geräte die heutzutage noch zwei Wellengrößen in Verhältnis setzen können, sind die Spitzenmodelle von RS/Agilent ZVA/PNAX. Bei diesen sehr hochpreisigen Geräten hat man direkten Empfängerzugriff und kann, wenn man möchte, Signale einspeisen. Allerdings wird nur die Grundwelle auf Grund der geringen Bandbreite "gesehen". Man muss dem Analysator vorher die Frequenz natürlich mitteilen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Vektorempfänger (VNA ohne Generator) sicherlich auch eine Fan-Gemeinde hätte. Dann könnte man z.B. mit dem Magnetron herumspielen und, wenn ein Richtkoppler eingebaut ist, Netzwerkanalyse bei einem kW machen. Die Plasma-tiker wissen was ist will... Gibt es solche mehrkanaligen Messempfängergeräte? Abgesehen von Oszilloskopen + Mathe oder AD8302. Bzw. wo ist der Markt für solche Geräte? Gruß Silvio
Den Samplingmischer des alten HP8410 kenne ich in der Art. Sein Wobbler sucht irgendwo zwischen 100 und 180 MHz nach einer Harmonischen, auf die er einrastet, und das bis 12 oder sogar 18 GHz. Während der Suchzeit muß allerdings der Messsender angehalten werden, auf den er rasten soll. Wir hatten damals (ca 1982) an der Uni einen Wobbler, dem genau dieser Stop-Eingang fehlte, den hatte HP erst in der nächsten Generation eingebaut. Deshalb riss die Anzeige bei großem Wobbelhub immer wieder aus.
Den 8410 kenne ich persönlich nicht mehr. Nur vom Hörensagen. Auf Arbeit haben wir einige 8510. Hornalte Kisten, die aber immer noch gut funktionieren. Bei den brandneuen Geräten von heute frage ich mich oft, ob die in 30 Jahren auch noch funktionieren werden. Mal sehen. Agilent hat übrigens aktuell einen FieldFox(N9923A), den man auch als Vektorvoltmeter nutzen kann. Die Funktionalität ist also über die Jahr nicht verloren gegangen. Ich muss mal genauer hin sehen, was man mit diesem Gerät alles anstellen kann. Sieht erst mal interessant aus. Ist für einen Netzwerkanalysator ziemlich günstig. Mal sehen wo der Harken ist.
Schaue mal nach dem uralten Rohde&Schwarz ZPV. Das ist ein Vektoranalyzer, der je nach Einschub von 10Hz bis 50MHz bzw 100KHz bis 2GHz geht. Am Eingang sitzt ein Samplingmischer, der die Eingangsfrequenz intern auf eine niedrige ZF umsetzt. Er zeigt in einen Dis´play entweder Betrag und Phase an, oder Real und Imaginäranteil. Mitunter bekommt man dieses Gerät bei den Gebrauchtmessgerätehändlern zu saftigen Preisen. Es gab auch verschiedene Softwareoptionen ( in Eproms gebrannt ) z.B. Gruppenlaufzeitmessung. Dieses Gerät ist ein reiner Empfänger. Für einen kompletten Messplatz benötigt man dann noch einen Generator. Ralph Berres
Hallo Ralph, den ZPU habe ich schon mal in der "Neues von Rohde und Schwarz 68" Januar 1975 gesehen. Als PDF, und auch erst kürzlich. Generatoren, bzw. irgendein Signal braucht man immer, sonst ist Netzwerkanalyse "schwierig". Die Voraussetzung für diese Samplingempfänger ist immer ein stabiles Signal welches fest bei einer Frequenz steht. Wenn ich z.B. mit einem Magetron Netzwerkanalyse machen möchte und das mit der üblichen Mikrowellenofenbeschaltung habe ich ein Problem. Das Signal ist mit 50 Hz moduliert und ob die Frequenz fest steht bezweifele ich erst ein mal. Ist auch nur ein Beispiel. Ich habe auf Arbeit einen "geheimen" Empfänger gebaut, der immer auf eine konstante niedrige ZF herunter mischt. Er kommt auch nicht durcheinander, wenn das Signal FM-moduliert und 5 MHz breit ist. Die ZF steht. Wenn es AM-moduliert ist, bildet sich das natürlich in der Amplitude der ZF ab. Ich gucke nur mal so nach einer weiteren Verwendung, bzw. ob es was vergleichbares schon gibt oder wo ein Markt wäre. Ist erst mal nur so eine Idee. Gruß Silvio
Silvio K. schrieb: > Er kommt auch nicht > > durcheinander, wenn das Signal FM-moduliert und 5 MHz breit ist. Die ZF > > steht. Wenn es AM-moduliert ist, bildet sich das natürlich in der > > Amplitude der ZF ab. Naja für eine Vektoranalyse ist aber nun mal die Phaseninformation, als auch die Amplitudeninformation wichtig. Dazu ist ein entsprechend stabiler Signalgenerator noetig. Man kann natürlich das Signal des Generators als Referenz nehmen ( was der ZPV ja auch macht ), und eine leichte Frequenzmodulation über die Beobachtungszeit heraus mitteln. Bei einer Amplitudenmodulation stelle ich mir das schon schwieriger vor. Aber genauer wird die Messung bei einen unstabilen Signal sicherlich nicht. Übrigens der ZPV timmt sich im Gegensatz zum ZPU automatisch auf die Generatorfrequenz ab. Ralph Berres
Hallo Ralph, für die Verhältnisse der Wellengrößen hat eine Variation der absoluten Größen keinen Einfluss. Vorausgesetzt die Last oder das DUT ist linear. Bei nichtlinearen Lasten und einer Amplitudenmodulation sieht man die Auswirkung einer Leistungsabhängigkeit natürlich. Wird die Bandbreite der AM in der ZF erfasst, so kann man diese Auswirkung über der Zeit (x-Achse) darstellen. Mitteln darf man natürlich nicht. Zur Veranschaulichung habe ich ein paar wenig-sagende Messwerte angefügt. Die dargestellte Kurve habe ich mit meiner Induktionsofen-Baustelle gemessen. Nur kurz. Drehstrom gleichgerichtet -> Poweroszillator -> Arbeitspule -> Werkstück aus Metall. Der Oszillator läuft um die 130 kHz und an der Vollbrücke habe ich Spannung und Strom in den akustischen Bereich herunter gemischt. Mit der Soundkarte mache ich so Netzwerkanalyse im laufenden Oszillator. Tolle Sache. Die Last ist relativ linear und ändert erst sich im Sekundenbereich. Zurück zur Kurve. Es ist der Betrag des Phasors der Brückenspannung gezeigt und man erkennt schön die 300 Hz Rippel vom gleichgerichteten Drehstrom. Toll geblockt war da nichts, sodass die Betriebsspannung des Oszillators eins zu eins in HF-Größen umgesetzt wurde. Ist leider sehr verrauscht, da ich erst kürzlich den Grund fürs Rauschen gefunden habe. Wenn man die 16 Bit = 2 Byte der Soundkartendaten falsch zusammenbaut und die unteren 8 Bit falsch herum zusammenrechnet, muss man sich nicht wundern. Worauf will ich hinaus. Man kann Netzwerkanalyse bei einer Frequenz, an Lasten die sich mit der Zeit ändern, machen. Die Frage ist nur, wo macht es Sinn? Wenn ich mit einem Magnetron ein Plasma anrege und das Netz in den Phasoren sichtbar ist, bekomme ich gleich die Leistungsabhängigkeit des Plasmas gemessen. Viele Grüße Silvio
Hallo Silvio Ehrlich gesagt weis ich nicht so richtig worauf du hinaus willst. Das Diagramm von dir ist für mich einfach nur den Betrag über die Zeit. Ein Vektoranalyzer hat üblicherweise 2 Eingänge welche die Amplituden und Phasenabweichung zueinander erfasst, und üblicherweise in ein Smithdiagramm abbildet. Netzwerkanalyzer, die auch einen Generator beinhalten, wird das Generatorsignal als Referenzsignal genommen, welches am Eingang 1 anliegt, und Eingang2 misst dann meist den Strom des Geneartorausganges, oder die Abweichung von 50 Ohm mit Hilfe einer VSWR Messbrücke. Für 4 Tor Messungen ist oft ein dritter Port vorhanden, mit der man die Verstärkung oder Dämpfung des Messobjektes messen kann. Vielleicht hilfts du uns mal auf die Sprünge , wo das Problem liegt. Ralph Berres PS ein unglaublich preisgünstiger VNA ist der von DG8SAQ. Google mal nach DG8SAQ.
Ralph Berres schrieb: > Ehrlich gesagt weis ich nicht so richtig worauf du hinaus willst. Das weiß ich ehrlich gesagt auch noch nicht 100%ig. > Das Diagramm von dir ist für mich einfach nur den Betrag über die Zeit. Mehr ist es auch wirklich nicht. Es war auch nur ein Beispiel für eine Phasor-über-Zeit-Messung. Da gibt es auch noch einen zweiten Kanal, natürlich mit Phaseninfo, aber das führe ich jetzt nicht weiter aus. Was sind schon 130 kHz. Interessant wird es erst bei höheren Frequenz 2 3 GHz... > Vielleicht hilfts du uns mal auf die Sprünge , wo das Problem liegt. Ursprünglich wollte ich nur wissen, ob es heutzutage noch Vektorempfänger gibt. Wenn ja, für welchen Zweck. Praktisch ein VNA ohne Generator der zwei Signale zueinander und bei Leistungsmessungen (z.B. b1^2-a1^2) auch absolut misst. Ein richtiges Ziel ist in diesem Thread eigentlich nicht definiert. Ich bin noch in der Findungsphase. > Ein Vektoranalyzer hat üblicherweise 2 Eingänge Meistens sogar 3 (a1,b1,b2 für vorwärts, rückwärts wird umgeschaltet) oder 4 Empfänger für 2 Ports. Ein guter 4-Tor-Analysator dagegen 8. Aber egal. Gibt es auch günstige Analysatoren für Frequenz über die 1,3 GHz vom DG8SAQ-VNA? Ein Markt wäre ja da, denn jeder will heutzutage wireless machen, aber die Geräte dafür können sich viele nicht leisten. Die Preise sind ja auch gesalzen :-) Grüße
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