Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Aufhebungsvertrag


von ein Anonymer (Gast)


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Hallo liebe Forengemeinde

Ich habe vor kurzem die große dummheit gemacht einen Aufhebungsvertrag 
zu unterzeichnen.

Dieser enthält allerdings nur 2 Absätze:

Im Ersten wird sich darüber geeinigt das das Arbeitsverhältniss zum 
soundsovielten endet, aber der 2. Absatz hat es in sich:

"AN und AG sind sich darüber einig, dass sämtliche Ansprüche aus und in 
Verbindung mit dem Arbeitsverhältniss, gleich aus welchem Rechtsgrund, 
mit seiner Beendigung erledigt sind."

Habe ich damit neben Kündigungsfrist und Urlaubsanspruch etwa sogar 
Lohnverzicht erklärt?
Ist sowas nicht sittenwidrig?
Hilfe?

gruß ein anonymer

von xxx (Gast)


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Tja sowas lässt man vorher vom Anwalt prüfen !
Du hast somit auf Resturlaubsansprüche, Überstundenvergütung sowie 
sämtlichen anderen Zahlungspflichten deines ehemaligen AG verzichtet ...

von Alex W. (a20q90)


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Naja,

Du hast doch unterschrieben? Also hast Du auch eingewilligt! Und man 
unterschreibt doch nur, wenn sein eigener Wille bzw Ansichten dem 
endsprechen was auf dem Papier steht. Wenn Du unterschrieben hast, ohne 
Dir Gedanken zu machen, was Du unterschreibst... naja...

EDITH:
Warscheinlich ist eher das Du für den Job nicht geeignet bist, und der 
Beweis ist wohl Deine Unterschrift...

Also passt doch alles.

von ein Anonymer (Gast)


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mir wird gerade ziemlich - übel... :-(

von (prx) A. K. (prx)


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ein Anonymer schrieb:

> Hilfe?

=> Anwalt, mindestens aber Forum mit Bezug auf Arbeitsrecht.

Mehr als Varianten von "hättest du mal", "wie konntest du nur" und "dumm 
gelaufen" ist hier wahrscheinlich nicht zu erwarten. Was kein Vorwurf 
ist, nur ist die entsprechende juristische Kompetenz eben in einem 
Technikforum nicht verbreitet.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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> dass sämtliche Ansprüche aus und in
> Verbindung mit dem Arbeitsverhältniss, gleich aus welchem Rechtsgrund,
> mit seiner Beendigung erledigt sind."

Vertrag zuende, Ansprüche vorbei. Vertrag noch am laufen, dann noch 
Ansprüche. So einfach ist das.

>  Habe ich damit neben Kündigungsfrist

Welche Kündigungsfrist? Es ist doch ein fixer Termin benannt, also 
welche Fristen sollen denn da noch zusäzlich greifen? Am Tag x ist alles 
vorbei, das wars.

> und Urlaubsanspruch

sehe ich nicht so. Du arbeitest halt bis zum Ende der Vertragslaufzeit, 
und brauchst bis dahin deinen anteiligen Jahresurlaub auf.

> etwa sogar Lohnverzicht erklärt?

selbiges. Es steht da was von "Ansprüche mit seiner Beendigung 
erledigt". Solange Vertrag noch läuft, HAST du natürlich noch diese 
Ansprüche.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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ein Anonymer schrieb:
> "AN und AG sind sich darüber einig, dass sämtliche Ansprüche aus und in
> Verbindung mit dem Arbeitsverhältniss, gleich aus welchem Rechtsgrund,
> mit seiner Beendigung erledigt sind."

Das heißt auch der NDA ist aufgehoben. Du darfst also deine erlangten 
Betriebsgeheimnisse verkaufen...

von (prx) A. K. (prx)


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Ich vermute, dass dahingehende Verpflichtungen juristisch keine 
Ansprüche sind, damit also nicht aufgehoben sind.

von ein Anonymer (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> Das heißt auch der NDA ist aufgehoben. Du darfst also deine erlangten
> Betriebsgeheimnisse verkaufen...

hmm...
fragt sich nur obs einen gibt der dafür bezahlt...

evtl. ist das ding ja Schlicht Sittenwidrig und ich bring es damit zu 
fall...

von Michael S. (technicans)


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Eine Willenserklärung der den AG einseitig wirtschaftlich begünstig
dürfte sehr wohl sittenwidrig sein. Die gesetzlichen Ansprüche
können ohnehin nicht aufgehoben werden, nur die freiwilligen Ansprüche.
(Urlaub darf man sich schließlich auch nicht auszahlen lassen weil
das dem Zweck des Gesetzes zuwider läuft).
Also hin zum Anwalt mit dem Wisch. Was war denn überhaupt der Anlass?

von ein Anonymer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Was war denn überhaupt der Anlass?

Ich wurde auf meine erste (bei 45 Wochenstunden u. 20 Tagen Urlaub 
durchaus angemessene) Gehaltsvorstellung hin sofort mit Kusshand 
genommen. 5 wochen später trat man Mündlich an mich heran und meinte ich 
sei zu teuer ich bekäme "die Chance" fortan entweder für (wörtlich) 
"1100 netto" zu arbeiten oder man müsse sich von mir trennen.

3 tage später lehnte ich dieses "Angebot" mit verweis auf den 
bestehenden Vertrag ab weitere 2 tage später würde ich Abends zum 
Firmenstandort einbestellt. Dort wurde mir dann mit dem argument "es 
geht nicht anders" dieser äuserst unvorteilhafte aufhebungsvertrag 
vorgelegt.

Irgendwie war ich darüber so geschockt das ich einfach unterschrieb...

Fragt mich bitte nicht warum ich weis nurnoch - dass...

Es betrifft die Montage; Wartung u. reparatur grosser Maschinen bei 
verschiedenen Kunden.

gruß

von Heilige Einfalt (Gast)


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>Irgendwie war ich darüber so geschockt das ich einfach unterschrieb...

Da wird wochenlang nach dem günstigsten Handyvertrag gesucht und 
gegoogelt bevor man den dann unterschreibt.

Aber die eingene Kündigung unterschreibt man ohne nachzudenken.

von Franz (Gast)


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Kannst du uns mal die Region (Standort) der Firma und vllt. noch Branche 
verraten?
Ich tippe mal auf die NBL und speziell auf Berlin!
Oder bist du so elend langsam und ungeschickt, daß man dir sowas 
aufdrücken mußte?
Sorry für die persönl. direkte Frage, aber aus deinem letzten Beitrag 
kam mir das so vor.

von ein Anonymer (Gast)


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Franz schrieb:
> Kannst du uns mal die Region (Standort) der Firma und vllt. noch Branche
> verraten?

Könnte ich und ich versichere dir ich hätte große lust Roß und Reiter zu 
benennen aber ich glaube es ist besser erstmal auf den Kommentar vom 
Rechtsanwalt zu warten.

> Ich tippe mal auf die NBL und speziell auf Berlin!

Nein.

> Oder bist du so elend langsam und ungeschickt, daß man dir sowas
> aufdrücken mußte?
> Sorry für die persönl. direkte Frage, aber aus deinem letzten Beitrag
> kam mir das so vor.

Wie elend langsam müsste man denn sein das sich "sowas" rechtfertigt?
Nachdem klar war das sich die wege trennen würden hab ich immernoch nach 
besten kräften mitgearbeitet statt beispielsweise einfach Urlaub zu 
nehmen.

ausserdem hatte ich vor Einstellung 2 Tage auf Probe gearbeitet und nur 
positive Kommentare geerntet...

gruß

von Marx W. (Gast)


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Tipp1: Sofort zum Fachanwalt für AA
Tipp2: Melde dich Krank, du hast nach 4 Wochen Arbeitstätigkeit Anspruch 
drauf, Frag aber den Fachanwalt!
Die Lohnfortzahlung geht über das Ende des Arbeitsvertrages hinaus!
Aber frag den Fachanwalt für Arbeitsrecht.

Aus einen anderen Forum:
"
EFZG § 3 Absatz 1
Wird ein Arbeitnehmer durch Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit an 
seiner Arbeitsleistung verhindert, ohne dass ihn ein Verschulden trifft, 
so hat er Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall durch den 
Arbeitgeber für die Zeit der Arbeitsunfähigkeit bis zur Dauer von sechs 
Wochen.
[...]
EFZG § 3 Absatz 3
Der Anspruch nach Absatz 1 entsteht nach vierwöchiger ununterbrochener 
Dauer des Arbeitsverhältnisses.
sprich, dein AG muß dir keine egfz zahlen. dadurch wiederrum ergibt sich 
der anspruch zum krankengeld von der KK...
denen wird wahrscheinlich nicht bewußt gewesen sein das du noch keine 4 
wochen dort angestellt bist...
ein telefonat und ein anschließendes fax mit ner bestätigung sollte 
helfen =)

Die KK zahlt Krankengeld immer dann, wenn ein Anspruch gegen den 
Arbeitgeber nicht (mehr) besteht, z.B. wenn die Arbeitsunfähigkeit 
länger als 6 Wochen andauert oder das Arbeitsverhältnis noch keine 4 
Wochen besteht.

Der Anpruch auf Krankengeld besteht aber erst ab dem Tag nach der 
ärztlichen Feststellung, d.h. wer nur einen Tag krank ist oder erst 
später zum Arzt geht, bekommt diesen Tag bzw. die Tage bis einschl. dem 
Feststellungstag nichts.
"


Ansonsten denke ich mir, wurde hier ganz geplant von deinem 
"Arbeitgeber" das Vorgehen geplant!
Aber ohne Zeugen kannste ihm dies nicht nachweisen.
Aber, nenn die Firma hier. Bist du dir unsicher, frag den Fachanwalt den 
du konsultierst!
Aber nenne die Firma, das andere gewarnt sind!

von Franz (Gast)


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@ ein anonymer , an irgendetwas muß es ja liegen, entweder dein AG hat 
mit dir ein Problem, oder mit seinem AG durch dich, oder du bist 
entweder zu gut für den Laden, weil du da Maßstäbe gesetzt hast, oder du 
hast irgendeinen anderen gravierenden Fehler gemacht?
Dein persönl. Alter / Berufserfahrung und die Ausbildung/der Fachbereich 
würden eventuell Aufschlüsse geben können, aber so mit den paar Infos?
Man muß auch nicht unbedingt Namen nennen, die Region oder Größe des 
Unternehmens sowie der Einsatz-/Fachbereich sollten doch schon reichen.
Als fähiger und neuer Mitarbeiter sollte man aber schon nach kurzer Zeit 
mitbekommen wie der Hase läuft, auf welchem Parkett man sich bewegt.
Wenn es so ein unmöglicher Laden ist, und du nicht über einen 
Subunternehmer dort tätig bist, oder gar Zeitarbeit 
(Personalmanagement), dann wärest doch du als erster am Zug für 
Veränderungen gewesen, nicht aber dein Chefe?
Daß man gute Leute verscheucht wäre mal was ganz neues, und bitte nicht 
falsch verstehen, man kann auch gute Leute vergraulen, wenn die einem 
durch zu potente Arbeit das Geschäft auf Std.Basis versauen können.
Irgendwie solltest du die Lage für dich selber mal analysieren, auf 
Leistung hast du wahrscheinlich nicht arbeiten müssen?

von Marx W. (Gast)


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Alex schrieb im Beitrag #2359192:
> Naja, du scheinst ja das ganze sofort durchschaut zu haben, nur warum
>
> hast du nicht sofort reagiert als die Kreatur mit den "1100 netto" kam,
>
> hättest du ihn freundlich zum Teufel geschickt, hätte sich die
>
> Firmenleitung schon was seriöseres einfallen lassen müssen, als so einen
>
> billigen selbstgestrickten Aufhebungsvertrag.

Ich tip hier auf einen ganz üblen "Sklavenhänderl". Das wird nicht mal 
bei "Heiner & Sohn" so gemacht.
Die wollten den TO nur "hinters Licht führen", einstellen damit er 
anderen Firmen absagt, und dann einfach das Fell abziehen.
Absolut Übel das Vorgehen.
Hoffe der TO nennt die Firma hier noch!

von Franz (Gast)


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Jetzt mal ne ganz banale Frage in die Runde hier, wenn ihr ein Auto oder 
sonstwas Größeres oder Teures kauft, wie macht ihr das dann?
Oder noch weiter gefragt, wenn ihre einem vermeintlichen Irrtum durch zu 
hohen Preis bei einem Einkauf augesessen seid, welche Möglichkeiten 
schöpft ihr dann auch aus?
Ich weiß der Vergleich hinkt gewaltig, aber eines ist uns doch schon 
lange klar, daß wir als Menschen = Arbeitskraft nicht mehr anders 
bewertet werden wie ein Stk. Ware.
Oder ist das bis zu euch noch nicht vorgedrungen?
Jeder wird nur so weit beschissen oder verarscht, soweit er das mit sich 
machen läßt.
Es gibt keine Moral oder Anstand mehr, alles was zählt ist Cash oder per 
schriftl. Vertrag, bar in die Hand.
Benehmen und Umgangsformen kommen nur vor jedem Deal oder Geschäft zum 
Tragen, aber hinterher dreht die Tür in beide Richtungen.
Wer da nicht aufpasst bekommt sie ganz schnell vor die eigene 
Frontplatte, siehe hier der Fall.
@ ein Anonymer , sieh zu daß dort noch so viel wie möglich herausholst, 
nicht nur geldmäßig, sondern auch an Erfahrungen für dich selber!
Und lass mal hören wie das so läuft und was du dir so denkst, bei der 
ganzen verfahrenen Schei..e !

von Michael S. (technicans)


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@ein Anonymer
Wie groß war denn die Firma? Bis 10 MA kann doch innerhalb der
Probezeit locker gekündigt werden. Da muss noch irgend was anders
dahinter stecken.

Ich hatte mal den Fall das eine Firma dringend für die Fertigung
einen MA von Messsystemen gesucht hatten. Drei Bewerber, einer
kam nicht zum Bewerbungsgespräch und einer soll nach dem Gespräch
abgelehnt haben. Ich forderte ein ortsübliches Gehalt und dann
wurde ich auch eingestellt. Das irgend was faul sein könnte kam
mir da gar nicht in den Sinn.
Die Tätigkeit bereitete keinerlei Probleme. Aus Gesprächen mit
den Beschäftigten erfuhr ich später, das der Job bisher von einem
Schwerbehinderten erfüllt wurde, der aber schon ein halbes Jahr
krank geschrieben war und so die Arbeit liegen blieb.
Nach drei Wochen war der (leichte) Job für mich erfüllt und
plötzlich war keine Arbeit mehr da, oder man wollte mir einfach
keine neue Arbeit anweisen. Na ja, nach besagten drei Wochen
zum Gespräch mit dem Chef gebeten der von mir mehrere Hundert
Euro Lohnverzicht verlangte, wenn ich da weiter beschäftigt
bleiben wollte, was ich ablehnte.
Einen Tag später dann die Kündigung erhalten.
Einem Verwandten ging es ähnlich, nach 30Jahre Betriebszugehörigkeit
Lohnverzicht abgetrotzt mit dem Versprechen der Weiterbeschäftigung.
Nach weiteren 12 Monaten dann Kündigung. War aber nur ein Nebenjob.
Solche Maschen sind aber auch verbreitet.
Der Firma, wo ich war, war wohl sogar die Zeitarbeit noch zu teuer
und dann ziehen die so eine Nummer ab. Der Betrieb war so ein 
Kleinunternehmen mit 8-9 MA. Ach ja, der Seniorchef war gerade
nach einem Krankenhausaufenthalt erst ein paar Tage wieder in
der Firma. Ob der was mit der Entscheidung zu tun hatte weiß
ich nicht. Ich hatte nur mit seinem Sohn bei der Einstellung/
Kündigung zu tun.

Seid dem hab ich jedenfalls ein gestörtes Verhältnis zu allen
Arbeitgebern, vor allem den Inhabergeführten und dieses
AN-feindliche Verhalten ist leider keine Seltenheit, wie ich
beobachtet habe. Für die Firmen ist man nur Vieh das nix zu
verlangen hat.

von 45455 (Gast)


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Es gibt ja auch noch soetwas wie den gesunden Menschenverstand:

Erst lesen, dann unterschreiben!

Sobald bei Unterschriften mit Zeitdruck und Eile gearbeitet wird, müssen 
die Alarmglocken angehen. Immer.

Übrigens:

Die heilige Kuh "Kündigungsschutz" hat uns die ganzen 
Personaldienstleister überhaupt erst eingebrockt.

Die Firmen wollen den starken Kündigungsschutz unbedingt umgehen u. sind 
auch bereit, dafür mehr zu zahlen. Im Zusammenspiel mit der Lockerung 
der Regeln für Arbeitnehmerüberlassungen  durch Rot/Grün sorgte das für 
einen Boom der Zeitarbeit.

Hätte man sich nicht so auf den Kündigungsschutz versteift, würde man 
viel leichter und schneller direkt eingestellt u. es gäbe keine 
Geschäftgrundlage für Zeitarbeit. Der AN würde zwar auf Sicherheit und 
Planbarkeit verzichten, hätte aber das gleiche Geld wie der 
Festangestellte. Und die Firma würde auch noch was sparen, weil das 
Ausleihen wegfällt.

Durch die Zeitarbeit hat man jetzt aber doppelt verloren:
1. Sicherheit und Planbarkeit gibts trotz tollen Kündigungsschutz nicht 
mehr, weil man ständig woanders hingeschickt werden kann
2. Zusätzlich kamen durch die Hintertür noch die Dumping-Löhne der 
Zeitarbeitsbranche

Das nennt man wohl Eigentor. Aber Hauptsache einen tollen 
Kündigungsschutz, der sowieso durchlöchert ist wie ein Sieb.

von ein Anonymer (Gast)


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Nach weiterer Überlegung denke ich das die sich wohl für den anderen 
Kandidaten entschieden haben... der vermutlich billiger ist...

von Alex W. (a20q90)


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ein Anonymer schrieb:
> ausserdem hatte ich vor Einstellung 2 Tage auf Probe gearbeitet und nur
> positive Kommentare geerntet...


Was ich nicht verstehe, warum hat die Firma keine Probezeit mit Dir 
vereinbart? Wäre ganz einfach Dich zu kicken --> Firma dumm

Dann hat man Dir den Aufhebungsvertrag unter die Nase gelegt, und Du 
hast
auch noch unterschrieben --> Du dumm

Fazit: Du und Firma dumm! Wogegen die Firma der dumme Gewinner ist...

von ein Anonymer (Gast)


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Probezeit war durchaus vereinbart...

von Martin S. (sirnails)


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1. Wie lange warst Du in der Firma angestellt?

Unter vier Wochen besteht grundsätzlich kein Anspruch auf 
Lohnfortzahlung. Nach vier Wochen trifft die Forderung den AG, nach 
weiteren sechs Wochen die KK.

2. Kann es sein, dass sich der Absatz ausschließlich auf Ansprüche wie 
Abfindungen bezieht?

3. Geh zu einem Anwalt der sich mit der Materie wirklich auskennt. 
Vielleicht ist der Aufhebungsvertrag als ganzes nichtig, weil er gewisse 
Formalitäten nicht beinhaltet. Das wird Dir hier keiner sagen können. 
Auch ein Anwalt wird dafür nie seine Hand ins Feuer legen.

von Rainer (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Was ich nicht verstehe, warum hat die Firma keine Probezeit mit Dir
> vereinbart? Wäre ganz einfach Dich zu kicken --> Firma dumm

Nach § 622 BGB beträgt die Kundigungsfrist in der Probezeit mindestens 2 
Wochen. Durch einen Aufhebungsvertrag spart die Firma ein halbes 
Monatsgehalt - evtl. sogar mehr wenn eine längere Frist vertraglich 
vereinbart wurde.

Den Aufhebungsvertrag unbedingt von jemanden begutachten lassen, der 
wirklich Ahnung von hat. Mit etwas Glück ist das komplett rechtswidrig 
und die Firma müsste Dir dann ordnungsgemäß kündigen, wenn sie doch 
loswerden will. D.h. Anspruch auf Gehalt und keine Sperre vom Amt. Wenn 
Du noch keinen neuen Job hast, dann unbedingt Termin beim Amt 
vereinbaren, den Fall schildern und nach Rechtskostenhilfe fragen. Wenn 
das Amt zusagt, dann hast Du auf dem Rechtsweg wenigstens kein 
persönliches Risiko.

Mal von der menschlichen Seite:
Ich wüsste nicht ob ich nicht auch unterschrieben hätte. Nach nur 5 
Wochen irgendwann mal in den Abendstunden ins Büro, dann vielleicht noch 
von mehreren in die Mangel genommen zu werden... Da den Fluchtinstinkt 
zu unterdrücken stelle ich mir schwer vor.

von ....__ (Gast)


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Jungs: FAKE!

von Marx W. (Gast)


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Denk dran was ich dir wegen der Krankmeldung gesagt habe.
Auch wenn der "alt" AG nicht zahlen muß, die Krankenkasse zahlt bis zu 6 
Wochen!
Denk dran wg. der Sperrzeit die dir die Argentur für A garantiert 
aufbrummt!
Da haste dann zumindest über die KV eine Lohnfortzahlung!
Aber, geh sofort zum Fachanwalt!

von Marx W. (Gast)


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....__ schrieb:
> Jungs: FAKE!

Also, scheint wohl eine "renomierte" Personaldienstleistungsfirma zu 
sein, über die wir hier unterhalten!
Da sich der Dis-Informationsdienst so schnell meldet!

von Michael S. (technicans)


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ein Anonymer schrieb:
> Probezeit war durchaus vereinbart...

Kürzer als 6 Monate? Das wäre nämlich Gesetz.
Man kann natürlich auch kürzer, aber was hätte
der AG denn davon? Daher steht stets ein halbes Jahr
im Arbeitsvertrag. Bei weniger als 10MA kann man
eine Probezeit knicken weil eh unwirksam wegen
fehlendem Kündigungsschutz.

Es gibt im Strafrecht (der auch für AG gilt)
folgenden Straftatbestand:
Wer bei andern im Rechtsverkehr einen Irrtum erregt(o.ä.)...
Den Rest kann man sich ausmalen und da würde ich auch den
Hebel ansetzen.

von Martin S. (sirnails)


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Jaja, jetzt kommen die ganzen Fake-Schreier wieder auf die Matte. Schon 
klar. Der TO hat ja absolut keine vernüftige Frage gestellt, hat ein AKW 
zu hause, und wir sollen ihm jetzt sagen, wie er 1.12GW über einen 
bipolaren Transistor schalten kann... schon klar...

von Michael S. (technicans)


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Rainer schrieb:
> Wenn
> Du noch keinen neuen Job hast, dann unbedingt Termin beim Amt
> vereinbaren, den Fall schildern und nach Rechtskostenhilfe fragen

Die Beratungshilfe gewährt bei Voraussetzung persönlicher Bedürftigkeit
das Amtsgericht.
Wenn man in der Gewerkschaft ist, gibts da sogar Rechtsschutz
für Mitglieder.
Oder der TO hat eh Rechtsschutz(hoffentlich ohne Eigenbeteiligung).

von Wilhelm F. (Gast)


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ein Anonymer schrieb:

> Es betrifft die Montage; Wartung u. reparatur grosser Maschinen bei
> verschiedenen Kunden.

Das ist doch anscheinend gute qualifizierte Arbeit, mit reichlich 
Hintergrundwissen aus Ausbildungen und Berufserfahrung, was du da 
machtest.

1100€, da verschlägt es einem echt die Sprache. Das sind etwa jährlich 
knapp 3 solcher Gehälter gerade über dem Existenzminimum. Sogar eine 
Bäckereiverkäuferin hat mehr, und muß sich dafür noch nicht mal mit 
Technik beschäftigen. Denn letztens unterhielten sich 2 Mädels unter 20 
neben mir im Bus. Die haben echt 2100-2200€ brutto. OK, die haben ein 
wenig Fließbandarbeit: Nächster Kunde, nächstes Brot.

Auch wenn es bitter ist: Sei froh, daß du so einen Laden los bist. Und 
ich bin sicher, du denkst nächstes mal viel besser nach.

Aber Danke mal für den Beitrag hier, sowas muß auf jeden Fall mal gesagt 
werden. Das Ding mit dem Billigeren innerhalb eines Monats suchen und 
den Vorletzten dann abwatschen, sowas kannte ich noch nicht.

Da du in der Probezeit warst, hättest du dich kündigen lassen müssen, 
aber niemals so einen Quatsch mit einem Auflösungsvertrag zustimmen. 
Jetzt bekommst du dann 3 Monate auch noch keine finanzielle 
Unterstützung von der Arbeitsagentur.

Einen Aufhebungsvertrag unterschrieb ich auch schon mal. Bei der Post, 
das war absolut seriös. Bei Aufhebung sollte aber sowas wie Abfindung 
klingeln. Denn umsonst ist der Tod.

von ein Anonymer (Gast)


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Fake? danke auch du dämliche Pappnase!

Das ich nicht gerade klug und vorausschauend und wie ihr das

<theateralisch6> selbstverständlich </theateralisch6>

gemanagt hättet gehandelt - Habe ist mir durchaus auch klar!

Ich hätte mich letzten Donnerstagabend beinahe fast aufgehängt bzw. zog 
auch schon den Soliden Betonpfeiler der Brücke auf der Heimfahrt in 
betracht.
Aber Mir ist der dumme scheiß passiert!

An den dgb rechtschutz ist das ding bereits per Mail verschickt

gut ich erzähle mal ein paar details. Die Firma ist Klein bestand 
zuletzt aus 4 Mann = die 2 mitarbeitenden und tonangebenden Chefs dem 
anderen Kandidaten und meiner Wenigkeit und arbeitet als Subunternehmer 
für einen in der nähe Ortsansässigen Maschienhersteller. Sprich "kleine 
klitsche" triffts sehrgut!

Roß und Reiter will ich nicht nennen da eine Klausel im Arbeitsvertrag 
besagt das Firmendetails nicht ausgeplaudert werden dürfen (sinngemäß)

Region: Südpfalz/Nordbaden in etwa

Die frage die sich mir eigentlich immerwieder stellt ist:
Was in dreiteufelsnamen hab ich meinem ExAG getan das er mir "derartig" 
in die Eier tritt?

(Wenn das Ding tatsächlich lohnverzicht bedeutet ist das definitiv kein 
bloser Schlag in die magengrube...)

Ab einschl. morgen bin ich Arbeitslos!

und an alle Nicht Pappnasen: ganz herzlichen Dank für eure moralische 
unterstützung!

von Martin S. (sirnails)


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Wenn Du schon ab morgen arbeitslos bist, dann bist du leider Gottes zwei 
Tage zu spät dran. Freitag hättest Du dich krank schreiben lassen 
müssen, weil dein Vertrag mit Ende des Arbeitstages dort geendet hat. 
Das ist wirklich sau dämlich gelaufen.

Darüber hinaus: Hast du mal in Betracht gezogen, dass die Firma kurz 
vorm Bankrott ist? Vielleicht kannst Du sogar froh sein, dass es so 
gelaufen ist. Denn wenn der Insolvenzverwalter ans Werk geht, sind die 
Personallöhne das letzte, was ausgezahlt wird...

von ein Anonymer (Gast)


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nö ich glaub eher die haben sich für den anderen Kandidaten 
entschieden...

Ja am Freitag war ich erstmal damit beschäftigt zur Arge zu gehen und 
meine Angelegenheiten zu regeln. danach hab ich mit ein Paar 
potentiellen Arbeitgebern (leihbuden) telefoniert.

Auf die Idee Krank zu machen muss man erstmal kommen... finde ich!

von Martin S. (sirnails)


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Eine Firma, die für eine ausgebildete Fachkraft 1100 Netto bezahlt, kann 
finanziell nicht gut gestellt sein. Das ist das, was ich als Student als 
Aushilfe in einem Zerspanungsbetrieb verdient habe.

von Marx W. (Gast)


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ein Anonymer schrieb:
> Auf die Idee Krank zu machen muss man erstmal kommen... finde ich!
Hättest ja auch am Donnerstag hier posten können und ich Freitag krank 
melden und dann Zur Argentur für A gehen können!

von Marx W. (Gast)


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ein Anonymer schrieb:
> Roß und Reiter will ich nicht nennen da eine Klausel im Arbeitsvertrag
>
> besagt das Firmendetails nicht ausgeplaudert werden dürfen (sinngemäß)

Das sind keine Firmendetails, hier gehts um Dinge,  die die 
Öffentlichkeit wissen darf.
Welches "Firmengeheimnis" soll da vor der Konkurenz verborgen bleiben?

von Marx W. (Gast)


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ein Anonymer schrieb:
> Die frage die sich mir eigentlich immerwieder stellt ist:
>
> Was in dreiteufelsnamen hab ich meinem ExAG getan das er mir "derartig"
>
> in die Eier tritt?

Das war von vornherein geplant! Schon das Timing auf die 4-Wochengrenze 
hin ist eindeutig.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Einen Aufhebungsvertrag unterschrieb ich auch schon mal. Bei der Post,
> das war absolut seriös. Bei Aufhebung sollte aber sowas wie Abfindung
> klingeln. Denn umsonst ist der Tod.

Hatte ich auch mal in der Industrie und ein halbes Monatsgehalt
Brutto wie Netto als Abfindung konnte ich auch mit nach Hause tragen.
Danach passierte dann das was ich weiter oben schon beschrieben
hatte und seitdem gehts nur noch abwärts.

von ein Anonymer (Gast)


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Heute mal mit der Gewerkschaft gesprochen und die meinten das sie das 
übernehmen würden sobald sich herausstellt das mein ExAG meint sogar den 
Monatslohn behalten zu dürfen.

von Michael S. (technicans)


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ein Anonymer schrieb:
> Heute mal mit der Gewerkschaft gesprochen und die meinten das sie das
> übernehmen würden sobald sich herausstellt das mein ExAG meint sogar den
> Monatslohn behalten zu dürfen.

Wenn die erst mal los legen wird der ExAg sich wünschen nie geboren
zu sein. Wo die Gewerkschaft hin haut, wächst garantiert kein Gras mehr.
Kein Erbarmen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Darüber hinaus: Hast du mal in Betracht gezogen, dass die Firma kurz
> vorm Bankrott ist? Vielleicht kannst Du sogar froh sein, dass es so
> gelaufen ist. Denn wenn der Insolvenzverwalter ans Werk geht, sind die
> Personallöhne das letzte, was ausgezahlt wird...

Du hast ne Ahnung....
Personallöhne stehen ziemlich weit oben. Noch weiter oben sind glaub ich 
Steuern und Abgaben angesiedelt, weiss ich aber auch nicht genau. Die 
richtig gearschten sind Zulieferer, die bekommen regelmässig keinen 
Cent.

von Alex (Gast)


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> Heute mal mit der Gewerkschaft gesprochen und die meinten das sie das
> übernehmen würden sobald ...

Oooaha, da wird wohl eine Mobilmachung angekündigt! Armer armer ExAg, 
tut mir jetzt schon ein wenig leid, aber hey, jeder bekommt irgendwann 
das, was er verdient.

von und (Gast)


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FAKE:
Gewerkschaft kann in einem 4-Mann Betrieb NICHTS machen.
Wenn die keinen Tarifvertrag haben und kein Betriebsrat (und DAS wird 
der FAll sein!) kommt auch die Gewerkschaft nicht rein. Auf welcher 
gesetzlichen Basis denn? Mindestlohn gibt es noch nicht.

Ich glaube auch nicht, dass du Gewerkschaftbeiträge abgeführt hast!

von Dave B. (gaston)


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Waren nicht schon die 20 Urlaubstage zuwenig? Das sollten doch regulär 
mindestens 24 sein.

von Michael S. (technicans)


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H.joachim Seifert schrieb:
> Personallöhne stehen ziemlich weit oben.

Bei einer Pleite kaum. Da holt sich der Insolvenzverwalter
erst mal seinen Teil (bis 3Monatslöhne) um das neu zu verteilen.

und schrieb:
> Gewerkschaft kann in einem 4-Mann Betrieb NICHTS machen.

Die Gewerkschaftsanwälte sind erfahrungsgemäß etwas bissiger
als die freien und das mach schon was aus.

und schrieb:
> Ich glaube auch nicht, dass du Gewerkschaftbeiträge abgeführt hast!

Dann hätte die Gewerkschaft vermutlich keinen Finger gerührt.

von Gästle (Gast)


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und schrieb:
> Gewerkschaft kann in einem 4-Mann Betrieb NICHTS machen.

Doch. Gewerkschaften bieten Rechtsschutz für ihre Mitglieder.
Z.B. DGB: "Durch ihre Mitgliedschaft in einer DGB-Gewerkschaft genießen 
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Rechtsschutz im Arbeits- und 
Sozialrecht sowie im Recht des Öffentlichen Dienstes."

von Michael_ (Gast)


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>Ab einschl. morgen bin ich Arbeitslos!
Wenn Arbeislosigkeit droht, darf man NIE einen Aufhebungsvertrag machen. 
Da wirst du vom Amt auch noch für ein paar Monate gesperrt!
In so einen Fall immer kündigen lassen.

von Marx W. (Gast)


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und schrieb:
> FAKE:
> Gewerkschaft kann in einem 4-Mann Betrieb NICHTS machen.
> Wenn die keinen Tarifvertrag haben und kein Betriebsrat (und DAS wird
> der FAll sein!) kommt auch die Gewerkschaft nicht rein. Auf welcher
> gesetzlichen Basis denn? Mindestlohn gibt es noch nicht.
> Ich glaube auch nicht, dass du Gewerkschaftbeiträge abgeführt hast!

Da wär ich mit nicht so sicher, klar eine Mega-U-nehmen ist die 4-Mann 
Klitsche nicht, aber indirekt kann auch im Kundenbetrieb sich was tun.
Viel wird da aber nicht gehen!

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