Forum: Offtopic Silikonfuge nachziehen


von Uhu U. (uhu)


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Ich habe heute einem Duschbecken eine neue Silikonfuge verpaßt und dabei 
wurde kurz vor Schluß der Aktion die Kartusch leer. Die Fuge ist zwar 
dicht, aber sieht nicht so toll aus.

Kann ich da morgen einfach nochmal eine Runde drüberziehen, oder gibt 
das Probleme?

: Gesperrt durch Moderator
von Klaus A. (gustavgans)


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silikon auf silikon geht nicht, wird dir nicht halten

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Kann ich da morgen einfach nochmal eine Runde drüberziehen, oder gibt
> das Probleme?

Kommt drauf an, wie hoch deine Ansprüche sind.

Über bereits ausgehärtetes Silikon nochmal Silikon drüber kleistern, das 
ergibt unschöne Grenzbereiche. Mir erging es mal genau so. Die Lücken 
(Lufträume) waren zu groß, und ich kam mit der veranschlagten Menge 
nicht hin. Ich hatte meine Badewanne mal neu verfugt. Nun ja, es ist 
Mietwohnung, und jedenfalls viel besser als das alte Zeug, was vorher 
drinne war.

Ein Handwerker riet mir danach, bei großen Lufträumen erst mal mit 
Füllmaterialien zu stopfen, z.B. lange Styroporstreifen oder sogar 
Packpapier an den Kanten einlegen, eindrücken, irgend einen Abfall von 
Baumaterialien. Damit der Silikonverbrauch überhaupt gar nicht so hoch 
wird.

von Bernd F. (metallfunk)


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Halt, das einzige was auf Silikon klebt, ist Silikon.

Es geht also durchaus, da eine zweite Schicht drüberzuziehen.

von Klaus A. (gustavgans)


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@ bernd:
vergiss es, neues silikon auf altes silikon geht nicht. Es hält nur 
minimal, schaut scheiße aus, dichtet nicht richtig ab und löst sich 
früher oder später wieder ab (eher früher wie später).
Möglichkeit 1: lass alles so wie es ist
Möglichkeit 2: altes silikon raus kratzen und nochmal neu machen

alles andere ist pfusch und wird dich nicht glücklich machen ;)

von Bernd F. (metallfunk)


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Das hält schon, aber:

Die erste Fuge darf nicht mit Trennmittel ( Seifenlösung ) benetzt
sein.

Die Fuge muss frisch sein. ( Stunden- Tage )

Es sollte Neutralvernetzendes Silikon sein. ( riecht nicht nach Essig )

Dann klappt das.

von Bernd F. (metallfunk)


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Hier mal ein Tipp für gute Fugen durch den Laien.

1. Neutralvernetzendes Silikon besorgen.
( Das Essigvernetzende bildet zu schnell eine Haut.)

2. Abkleben: Tesafilm oder Paketklebeband, Krepp ist zu dick.

3. Satt einspritzen.

4. Einsprühen mit Schmierseifenlösung ( Frosch oder so )

5. mit zugeschnittener Plastikarte abziehen.
( am Rand des Klebebandes muß es wirklich hauchdünn sein )

6. Klebeband sofort abziehen und nicht versuchen mit den Fingern
was zu verbessern.

von Thilo M. (Gast)


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Ich habe das mal so gelernt:

wenn Silikon angetrocknet ist, dann hält nichts mehr darauf, auch 
nicht das Selbe Silikon (wurde ja schon gesagt).

Verarbeitung:

1.  niemals mit irgendwas benetzen, schon gar nicht Seifenlauge!
2.  fettfrei, sauber und trocken muss die Fuge sein.
3.  nur so viel Silikon auftragen, wie benötigt wird (Erfahrungssache)
4.  mit dem Gummirakel aus dem Baumarkt abziehen,
    damit sind alle Rundungen möglich.
5.  nichts mehr verbessern, Korrekturen erst nach der Trocknung.

Zu 1.:
gelangt Flüssigkeit, am schlimmsten ist Seifenlauge, zwischen Silikon 
und Wanne, dann haftet das Silikon dort nicht und durch den 
Kapillareffekt bleibt die Stelle immer feucht. Ergo: Schimmel freut sich 
und gedeiht bestens.

Ich handhabe das seit 15 Jahren sehr erfolgreich so.
Silikonfugen sind im Übrigen sogenannte "Kontrollfugen" und müssen nach 
spätestens 5 Jahren kontrolliert und bei Bedarf erneuert werden.

Also, wenn die Fuge nicht gelungen ist gibt's nur Eins: NOCHMAL VON 
VORNE, nicht zur Strafe, nur zur Übung! ;-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Thilo,

als Halbprofi machen wir tolle Fugen, das ist einfach die
Übung.
Da wird auch nichts abgeklebt.

Das Problem hat doch der Laie mit dem Zeug.
Nicht jeder konnte einem Könner eine halbe Stunde über die
Schulter schauen.

Und wo ausprobieren?

Der " Laie " besorgt sich eine Tube Silikon und geht davon aus,
dass es doch nicht so schwer sein kann, einmal um die Badewanne
eine gleichmäßige Fuge zu ziehen.

Da ist der Misserfolg doch fast sicher.

Man muß das Üben. 2 Bretter und eine Tube Silikon für 6,-sind
da gut angelegtes Geld.

von Uhu U. (uhu)


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Ich hab natürlich das alte Silikon sauber rausgeschnitten - alte Silikon 
war zwar noch dicht, aber ganz fies mit Schimmel bewachsen - und mit 
Silikonreiniger die ganze Chose abgerubbelt und dann nochmal mit 
Spiritus gepinselt, um den Schimmel zu killen.

Anschließend habe ich neue Fugen gespritzt - die ganz breite mit 
eingerolltem Zeitungspapier unterfüttert und hinterher mit einem 
Silikon-Rakel abgezogen - das hat ganz gut geklappt. Nur an einer Stelle 
ist die Oberfläche nicht so toll geworden, weil die Suppe zur Neige 
ging.

So richtig schön ist es nicht, aber für den ersten Versuch durchaus 
akzeptabel, wenn man von der Fehlstelle absieht, die zwar dicht ist, 
aber oberflächlich nit glatt. Ich werde das einfach so lassen und 
irgendwann erneuern.

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Ich werde das einfach so lassen und
> irgendwann erneuern.

Mein Versuch Silikondichtung an der Badewanne hält bis heute schon 15 
Jahre. Keine Weltmeisterlösung, da fehlt nur etwas Übung. Auf dem Bau 
sah ich früher gelegentlich, daß Fließenleger Silikonkanten mit 
Spüliwasser und einem breiten Malerpinsel großflächig glätteten. So 
machte ich das an der Badewanne. Keine spezielle Gummilippe zum 
Abziehen. Keine neue Schimmelneubildung bei mir.

Vorher gab es da eine zerbröselte und mit Schimmel versetzte löchrige 
Abdichtung, die ich komplett entfernte. Aber: Silikon dürfte doch meiner 
Meinung nach keinen Schimmel ansetzen, der es auch noch zerbröselt. Ich 
hatte Silikon aus der Baumarkttube sogar schon auf einer rot glühenden 
Herdplatte stehen, und selbst dort ist es unkaputtbar. Es sollte 
chemisch höchst widerstandsfähig sein.

Aber ich bin ja sorgfältig, wische das Bad nach Baden oder Duschen 
sofort trocken. Ist nur eine Minute Arbeit. Hatte noch nie im Leben 
Schimmelprobleme. Vormieter jedoch immer schon.

von Peter R. (pnu)


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Habt Ihr noch nie etwas von Primer gehört?

Die Verwendung eines Primers vor dem Verfugen gehört eigentlich zum 
fachgerechten Verfahren.

von Bernd F. (metallfunk)


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Es gibt ja auch zwei grundsätzlich unterschiedliche Methoden,
um zu perfekten Silikonfuge zu gelangen.

Methode 1. Eine Fuge einspritzen, glätten und fertig.
           ( Sehr viel Übung nötig )

Methode 2 . Fuge mit deutlich zuviel Material ausspritzen,
           dann Trennmittel ( Seifenlauge ) drüberspritzen und
           mit Plastikkarte Alles was stört abhobeln.

Methode 2 bringt perfekte Ergebnisse, aber auch das muß ge-
übt sein.

von Thilo M. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Methode 2 bringt perfekte Ergebnisse, aber auch das muß ge-
> übt sein.

Wie gesagt: Seifenlauge == NOGO!

von Bernd F. (metallfunk)


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Peter R. schrieb:
> Habt Ihr noch nie etwas von Primer gehört?
>
> Die Verwendung eines Primers vor dem Verfugen gehört eigentlich zum
> fachgerechten Verfahren.

Bei keramischen Fiesen und Email/ Keramik braucht es keinen Primer.

Sauber sollte es schon sein. Im Bad ist auch Sanitärsilikon,
 fungizied, angesagt.
( Sauber heißt aber sauber, Aceton hilft )

Primer nehmen wir bei Problemmaterialien ( Plexiglas, Zink
und Edelstahl )

von Bernd F. (metallfunk)


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Thilo M. schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Methode 2 bringt perfekte Ergebnisse, aber auch das muß ge-
>> übt sein.
>
> Wie gesagt: Seifenlauge == NOGO!

Das ist eine Frage der Ausführung.

Wenn man die Fugen erst deutlich überfüllt, dann die Seife drüber-
spritzt und dann abzieht, gibt es keinen Zehntelmillimeter,
wo sich Seife zwischen Grund und Silikon setzen kann.

Abziehen heißt hier nicht glätten, sondern etwa ein Drittel des 
eingespritzten Silikons abhobeln und im Mülleimer entsorgen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Bernd Funk schrieb:

> Abziehen heißt hier nicht glätten, sondern etwa ein Drittel des
> eingespritzten Silikons abhobeln und im Mülleimer entsorgen.

Wenn du das überschüssige Silikon sowieso mit deiner Karte abziehst, 
wozu dann die Seife.

Ich hab mir vor Jahren auf einer Baumesse so "Silikonfugenlehren" 
gekauft. Nix Spüle, nix Seife, nix abkleben. Einfach Silikon rein in die 
Fuge und mit dieser Lehre abziehen. Fertig. Ein wenig Übung braucht man, 
zugegegen. ABer dann funktioniert es perfekt.

Die Lehren sind so Kärtchen, ca doppelte Scheckkartengröße. An jeder 
Ecke ist eine andere Ausnehmung für unterschiedliche Wulstformen.
Damit wird die Eckverfugung schöner als wie wenn das der Profi mit dem 
Finger macht.

von Bernd F. (metallfunk)


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Die Seife dient nur dazu, falls man was verschmiert, haftet es nicht.
Vom Abzeiher fällt es auch fast von selbst ab.

Meine Silikonfugen sind meist an Glasscheiben, da macht es Sinn,
daß nichts auf dem Glas kleben bleibt.

Und eine gutgemachte Silikonfuge schlägt jede Gummidichtung.
( Ästhetisch und von der Dichtheit )

von Thilo M. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bernd Funk schrieb:
> Abziehen heißt hier nicht glätten, sondern etwa ein Drittel des
> eingespritzten Silikons abhobeln und im Mülleimer entsorgen.

Naja, wenn man Gewerblich damit umgeht läuft die Methode mit der Zeit 
ins Geld. Ich will ja nicht das kostbare Material wegwerfen. ;-)

Im Anhang habe ich den "Multi-Glättfix" (relativ flexibler Gummi, der 
Überschuss sammelt sich innerhalb der Ränder), mit dem mache ich meine 
Fugen sehr sauber und sparsam, ohne irgenwelche anderen Substanzen.
Die Ränder des Teils sind so geformt, dass man den Überschuss entweder 
abhobeln oder nach unten wegdrücken kann.
Gibt's in den meisten Bau- oder Fachmärkten.

von Bernd F. (metallfunk)


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Thilo,

die Rechenaufgabe ist doch einfach.

Bei einem Stundensatz von 42,-€ sind die 6,-€ für die mehr-
verbrauchte Tube Silikon nicht wirklich relevant.

Natürlich, wenn das jeden Tag mehrere wären!
Aber eine im Monat reißt es nicht raus, da zählt nur das Ergebniss.

von Michael K. (charles_b)


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Bernd Funk schrieb:
> Thilo,
>
> die Rechenaufgabe ist doch einfach.
>
> Bei einem Stundensatz von 42,-€ sind die 6,-€ für die mehr-
> verbrauchte Tube Silikon nicht wirklich relevant.
>
> Natürlich, wenn das jeden Tag mehrere wären!
> Aber eine im Monat reißt es nicht raus, da zählt nur das Ergebniss.

In diesem Zusammenhang: In der Werbung machen sie doch immer Reklame für 
diese Farb-Sprühsysteme, auch zum Streichen von Wänden.

Auf Baustellen findet man aber immer nur Leute, die schön mit der Rolle 
arbeiten. Würden diese teuren Leute nicht enorm profitieren von einer 
schnelleren Malerei?

Oder sind diese Farbsprühsysteme einfach nur Schrott?

von Thilo M. (Gast)


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Ich hab's in der Lehre eben so gelernt, da gab's 'ne Ansage, wenn man 
mit Material geaast hat.
Und heute ist's nicht anders, zumindest Nebenberuflich. Da ist 
Materialverschwendung bares Geld, besonders zur Zeit, wo alles 
vierteljährlich 10% teurer wird.

Ist vielleicht auch der Schwabe in mir ...  ;-)

Michael K-punkt schrieb:
> Oder sind diese Farbsprühsysteme einfach nur Schrott?

Die kosten mehr als Rollen, das ist der Grund.

von Michael K. (charles_b)


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Thilo M. schrieb:
> Ich hab's in der Lehre eben so gelernt, da gab's 'ne Ansage, wenn man
> mit Material geaast hat.
> Und heute ist's nicht anders, zumindest Nebenberuflich. Da ist
> Materialverschwendung bares Geld, besonders zur Zeit, wo alles
> vierteljährlich 10% teurer wird.
>
> Ist vielleicht auch der Schwabe in mir ...  ;-)
>
> Michael K-punkt schrieb:
>> Oder sind diese Farbsprühsysteme einfach nur Schrott?
>
> Die kosten mehr als Rollen, das ist der Grund.

Ok, ich hatte jetzt den Gesamtaufwand im Blick. Statt 6 Stunden nur 3 
Stunden brauchen und die Stunde mit 42 Euro abrechnen, dann müsste sich 
die teurere Maschine doch bald rentieren. Zumal bei öffentlichen 
Aufträgen sicherlich nach qm abrechnet wird (Festpreis) und nicht nach 
Aufwand.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das hab ich neulich in einem Supermarktneubau gesehen,
Eine Airlessspritzanlage, Maler im Ganzkörperkondom und schon
war alles weiß.

von Thilo M. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Ok, ich hatte jetzt den Gesamtaufwand im Blick. Statt 6 Stunden nur 3
> Stunden brauchen und die Stunde mit 42 Euro abrechnen, dann müsste sich
> die teurere Maschine doch bald rentieren. Zumal bei öffentlichen
> Aufträgen sicherlich nach qm abrechnet wird (Festpreis) und nicht nach
> Aufwand.

Dann musst du natürlich deine osteuropäischen "Fachkräfte" davon 
überzeugen, dass das Teil einfach zu bedienen ist und etwas Wartung 
(Reinigung) benötigt. ;-)
Sonst ist schnell ein Neues fällig.

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