Ich habe heute einem Duschbecken eine neue Silikonfuge verpaßt und dabei wurde kurz vor Schluß der Aktion die Kartusch leer. Die Fuge ist zwar dicht, aber sieht nicht so toll aus. Kann ich da morgen einfach nochmal eine Runde drüberziehen, oder gibt das Probleme?
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Uhu Uhuhu schrieb: > Kann ich da morgen einfach nochmal eine Runde drüberziehen, oder gibt > das Probleme? Kommt drauf an, wie hoch deine Ansprüche sind. Über bereits ausgehärtetes Silikon nochmal Silikon drüber kleistern, das ergibt unschöne Grenzbereiche. Mir erging es mal genau so. Die Lücken (Lufträume) waren zu groß, und ich kam mit der veranschlagten Menge nicht hin. Ich hatte meine Badewanne mal neu verfugt. Nun ja, es ist Mietwohnung, und jedenfalls viel besser als das alte Zeug, was vorher drinne war. Ein Handwerker riet mir danach, bei großen Lufträumen erst mal mit Füllmaterialien zu stopfen, z.B. lange Styroporstreifen oder sogar Packpapier an den Kanten einlegen, eindrücken, irgend einen Abfall von Baumaterialien. Damit der Silikonverbrauch überhaupt gar nicht so hoch wird.
Halt, das einzige was auf Silikon klebt, ist Silikon. Es geht also durchaus, da eine zweite Schicht drüberzuziehen.
@ bernd: vergiss es, neues silikon auf altes silikon geht nicht. Es hält nur minimal, schaut scheiße aus, dichtet nicht richtig ab und löst sich früher oder später wieder ab (eher früher wie später). Möglichkeit 1: lass alles so wie es ist Möglichkeit 2: altes silikon raus kratzen und nochmal neu machen alles andere ist pfusch und wird dich nicht glücklich machen ;)
Das hält schon, aber: Die erste Fuge darf nicht mit Trennmittel ( Seifenlösung ) benetzt sein. Die Fuge muss frisch sein. ( Stunden- Tage ) Es sollte Neutralvernetzendes Silikon sein. ( riecht nicht nach Essig ) Dann klappt das.
Hier mal ein Tipp für gute Fugen durch den Laien. 1. Neutralvernetzendes Silikon besorgen. ( Das Essigvernetzende bildet zu schnell eine Haut.) 2. Abkleben: Tesafilm oder Paketklebeband, Krepp ist zu dick. 3. Satt einspritzen. 4. Einsprühen mit Schmierseifenlösung ( Frosch oder so ) 5. mit zugeschnittener Plastikarte abziehen. ( am Rand des Klebebandes muß es wirklich hauchdünn sein ) 6. Klebeband sofort abziehen und nicht versuchen mit den Fingern was zu verbessern.
Ich habe das mal so gelernt: wenn Silikon angetrocknet ist, dann hält nichts mehr darauf, auch nicht das Selbe Silikon (wurde ja schon gesagt). Verarbeitung: 1. niemals mit irgendwas benetzen, schon gar nicht Seifenlauge! 2. fettfrei, sauber und trocken muss die Fuge sein. 3. nur so viel Silikon auftragen, wie benötigt wird (Erfahrungssache) 4. mit dem Gummirakel aus dem Baumarkt abziehen, damit sind alle Rundungen möglich. 5. nichts mehr verbessern, Korrekturen erst nach der Trocknung. Zu 1.: gelangt Flüssigkeit, am schlimmsten ist Seifenlauge, zwischen Silikon und Wanne, dann haftet das Silikon dort nicht und durch den Kapillareffekt bleibt die Stelle immer feucht. Ergo: Schimmel freut sich und gedeiht bestens. Ich handhabe das seit 15 Jahren sehr erfolgreich so. Silikonfugen sind im Übrigen sogenannte "Kontrollfugen" und müssen nach spätestens 5 Jahren kontrolliert und bei Bedarf erneuert werden. Also, wenn die Fuge nicht gelungen ist gibt's nur Eins: NOCHMAL VON VORNE, nicht zur Strafe, nur zur Übung! ;-)
Thilo, als Halbprofi machen wir tolle Fugen, das ist einfach die Übung. Da wird auch nichts abgeklebt. Das Problem hat doch der Laie mit dem Zeug. Nicht jeder konnte einem Könner eine halbe Stunde über die Schulter schauen. Und wo ausprobieren? Der " Laie " besorgt sich eine Tube Silikon und geht davon aus, dass es doch nicht so schwer sein kann, einmal um die Badewanne eine gleichmäßige Fuge zu ziehen. Da ist der Misserfolg doch fast sicher. Man muß das Üben. 2 Bretter und eine Tube Silikon für 6,-sind da gut angelegtes Geld.
Ich hab natürlich das alte Silikon sauber rausgeschnitten - alte Silikon war zwar noch dicht, aber ganz fies mit Schimmel bewachsen - und mit Silikonreiniger die ganze Chose abgerubbelt und dann nochmal mit Spiritus gepinselt, um den Schimmel zu killen. Anschließend habe ich neue Fugen gespritzt - die ganz breite mit eingerolltem Zeitungspapier unterfüttert und hinterher mit einem Silikon-Rakel abgezogen - das hat ganz gut geklappt. Nur an einer Stelle ist die Oberfläche nicht so toll geworden, weil die Suppe zur Neige ging. So richtig schön ist es nicht, aber für den ersten Versuch durchaus akzeptabel, wenn man von der Fehlstelle absieht, die zwar dicht ist, aber oberflächlich nit glatt. Ich werde das einfach so lassen und irgendwann erneuern.
Uhu Uhuhu schrieb: > Ich werde das einfach so lassen und > irgendwann erneuern. Mein Versuch Silikondichtung an der Badewanne hält bis heute schon 15 Jahre. Keine Weltmeisterlösung, da fehlt nur etwas Übung. Auf dem Bau sah ich früher gelegentlich, daß Fließenleger Silikonkanten mit Spüliwasser und einem breiten Malerpinsel großflächig glätteten. So machte ich das an der Badewanne. Keine spezielle Gummilippe zum Abziehen. Keine neue Schimmelneubildung bei mir. Vorher gab es da eine zerbröselte und mit Schimmel versetzte löchrige Abdichtung, die ich komplett entfernte. Aber: Silikon dürfte doch meiner Meinung nach keinen Schimmel ansetzen, der es auch noch zerbröselt. Ich hatte Silikon aus der Baumarkttube sogar schon auf einer rot glühenden Herdplatte stehen, und selbst dort ist es unkaputtbar. Es sollte chemisch höchst widerstandsfähig sein. Aber ich bin ja sorgfältig, wische das Bad nach Baden oder Duschen sofort trocken. Ist nur eine Minute Arbeit. Hatte noch nie im Leben Schimmelprobleme. Vormieter jedoch immer schon.
Habt Ihr noch nie etwas von Primer gehört? Die Verwendung eines Primers vor dem Verfugen gehört eigentlich zum fachgerechten Verfahren.
Es gibt ja auch zwei grundsätzlich unterschiedliche Methoden, um zu perfekten Silikonfuge zu gelangen. Methode 1. Eine Fuge einspritzen, glätten und fertig. ( Sehr viel Übung nötig ) Methode 2 . Fuge mit deutlich zuviel Material ausspritzen, dann Trennmittel ( Seifenlauge ) drüberspritzen und mit Plastikkarte Alles was stört abhobeln. Methode 2 bringt perfekte Ergebnisse, aber auch das muß ge- übt sein.
Bernd Funk schrieb: > Methode 2 bringt perfekte Ergebnisse, aber auch das muß ge- > übt sein. Wie gesagt: Seifenlauge == NOGO!
Peter R. schrieb: > Habt Ihr noch nie etwas von Primer gehört? > > Die Verwendung eines Primers vor dem Verfugen gehört eigentlich zum > fachgerechten Verfahren. Bei keramischen Fiesen und Email/ Keramik braucht es keinen Primer. Sauber sollte es schon sein. Im Bad ist auch Sanitärsilikon, fungizied, angesagt. ( Sauber heißt aber sauber, Aceton hilft ) Primer nehmen wir bei Problemmaterialien ( Plexiglas, Zink und Edelstahl )
Thilo M. schrieb: > Bernd Funk schrieb: >> Methode 2 bringt perfekte Ergebnisse, aber auch das muß ge- >> übt sein. > > Wie gesagt: Seifenlauge == NOGO! Das ist eine Frage der Ausführung. Wenn man die Fugen erst deutlich überfüllt, dann die Seife drüber- spritzt und dann abzieht, gibt es keinen Zehntelmillimeter, wo sich Seife zwischen Grund und Silikon setzen kann. Abziehen heißt hier nicht glätten, sondern etwa ein Drittel des eingespritzten Silikons abhobeln und im Mülleimer entsorgen.
Bernd Funk schrieb: > Abziehen heißt hier nicht glätten, sondern etwa ein Drittel des > eingespritzten Silikons abhobeln und im Mülleimer entsorgen. Wenn du das überschüssige Silikon sowieso mit deiner Karte abziehst, wozu dann die Seife. Ich hab mir vor Jahren auf einer Baumesse so "Silikonfugenlehren" gekauft. Nix Spüle, nix Seife, nix abkleben. Einfach Silikon rein in die Fuge und mit dieser Lehre abziehen. Fertig. Ein wenig Übung braucht man, zugegegen. ABer dann funktioniert es perfekt. Die Lehren sind so Kärtchen, ca doppelte Scheckkartengröße. An jeder Ecke ist eine andere Ausnehmung für unterschiedliche Wulstformen. Damit wird die Eckverfugung schöner als wie wenn das der Profi mit dem Finger macht.
Die Seife dient nur dazu, falls man was verschmiert, haftet es nicht. Vom Abzeiher fällt es auch fast von selbst ab. Meine Silikonfugen sind meist an Glasscheiben, da macht es Sinn, daß nichts auf dem Glas kleben bleibt. Und eine gutgemachte Silikonfuge schlägt jede Gummidichtung. ( Ästhetisch und von der Dichtheit )
Bernd Funk schrieb: > Abziehen heißt hier nicht glätten, sondern etwa ein Drittel des > eingespritzten Silikons abhobeln und im Mülleimer entsorgen. Naja, wenn man Gewerblich damit umgeht läuft die Methode mit der Zeit ins Geld. Ich will ja nicht das kostbare Material wegwerfen. ;-) Im Anhang habe ich den "Multi-Glättfix" (relativ flexibler Gummi, der Überschuss sammelt sich innerhalb der Ränder), mit dem mache ich meine Fugen sehr sauber und sparsam, ohne irgenwelche anderen Substanzen. Die Ränder des Teils sind so geformt, dass man den Überschuss entweder abhobeln oder nach unten wegdrücken kann. Gibt's in den meisten Bau- oder Fachmärkten.
Thilo, die Rechenaufgabe ist doch einfach. Bei einem Stundensatz von 42,-€ sind die 6,-€ für die mehr- verbrauchte Tube Silikon nicht wirklich relevant. Natürlich, wenn das jeden Tag mehrere wären! Aber eine im Monat reißt es nicht raus, da zählt nur das Ergebniss.
Bernd Funk schrieb: > Thilo, > > die Rechenaufgabe ist doch einfach. > > Bei einem Stundensatz von 42,-€ sind die 6,-€ für die mehr- > verbrauchte Tube Silikon nicht wirklich relevant. > > Natürlich, wenn das jeden Tag mehrere wären! > Aber eine im Monat reißt es nicht raus, da zählt nur das Ergebniss. In diesem Zusammenhang: In der Werbung machen sie doch immer Reklame für diese Farb-Sprühsysteme, auch zum Streichen von Wänden. Auf Baustellen findet man aber immer nur Leute, die schön mit der Rolle arbeiten. Würden diese teuren Leute nicht enorm profitieren von einer schnelleren Malerei? Oder sind diese Farbsprühsysteme einfach nur Schrott?
Ich hab's in der Lehre eben so gelernt, da gab's 'ne Ansage, wenn man mit Material geaast hat. Und heute ist's nicht anders, zumindest Nebenberuflich. Da ist Materialverschwendung bares Geld, besonders zur Zeit, wo alles vierteljährlich 10% teurer wird. Ist vielleicht auch der Schwabe in mir ... ;-) Michael K-punkt schrieb: > Oder sind diese Farbsprühsysteme einfach nur Schrott? Die kosten mehr als Rollen, das ist der Grund.
Thilo M. schrieb: > Ich hab's in der Lehre eben so gelernt, da gab's 'ne Ansage, wenn man > mit Material geaast hat. > Und heute ist's nicht anders, zumindest Nebenberuflich. Da ist > Materialverschwendung bares Geld, besonders zur Zeit, wo alles > vierteljährlich 10% teurer wird. > > Ist vielleicht auch der Schwabe in mir ... ;-) > > Michael K-punkt schrieb: >> Oder sind diese Farbsprühsysteme einfach nur Schrott? > > Die kosten mehr als Rollen, das ist der Grund. Ok, ich hatte jetzt den Gesamtaufwand im Blick. Statt 6 Stunden nur 3 Stunden brauchen und die Stunde mit 42 Euro abrechnen, dann müsste sich die teurere Maschine doch bald rentieren. Zumal bei öffentlichen Aufträgen sicherlich nach qm abrechnet wird (Festpreis) und nicht nach Aufwand.
Das hab ich neulich in einem Supermarktneubau gesehen, Eine Airlessspritzanlage, Maler im Ganzkörperkondom und schon war alles weiß.
Michael K-punkt schrieb: > Ok, ich hatte jetzt den Gesamtaufwand im Blick. Statt 6 Stunden nur 3 > Stunden brauchen und die Stunde mit 42 Euro abrechnen, dann müsste sich > die teurere Maschine doch bald rentieren. Zumal bei öffentlichen > Aufträgen sicherlich nach qm abrechnet wird (Festpreis) und nicht nach > Aufwand. Dann musst du natürlich deine osteuropäischen "Fachkräfte" davon überzeugen, dass das Teil einfach zu bedienen ist und etwas Wartung (Reinigung) benötigt. ;-) Sonst ist schnell ein Neues fällig.
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