Hallo Kollegen, wäre über Eure Kritik an meinem Arbeitszeugnis dankbar. Was findet Ihr gut und was nicht so gut? Zeugnistext (Daten verfremdet): "Herr Fabian Maier, geboren am 17. Mai 19xx, war vom 1. August 20xx bis 31. August 20xx innerhalb des Bereiches XYZ in der Abteilung "ABC" als Projektingenieur tätig. Herr Maier bearbeitete Projekte auf dem Gebiet der ………. Hier übernahm er alle Tätigkeiten von der Voruntersuchung bis zum Projektabschluss einschließlich der technischen Dokumentation. Wir haben Herrn Maier als stets aufgeschlossenen und gut organisierten Mitarbeiter mit hervorragendem Ausdrucksvermögen kennen und schätzen gelernt. Nach Abschluss seines Studiums kam er in unser Unternehmen und arbeitete sich aufgrund seiner guten Fachkenntnisse rasch in die jeweilige Thematik ein. Sehr zielstrebig und verantwortungsbewusst ging er seine Aufgaben an und erledigte sie selbstständig und absolut zuverlässig. Zwischenzeitlich wickelte er vermehrt eigene Projekte nach den vorgegebenen Terminen und Zielen erfolgreich ab. Mit den Leistungen von Herrn Maier waren wir stets voll zufrieden. Das Verhalten von Herrn Maier gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Dritten war stets vorbildlich und er genoss deren Vertrauen. Aufgrund seiner jederzeit offenen, ehrlichen, freundlichen und hilfsbereiten Art fügte er sich sehr gut in die Abteilung ein und war menschlich sowie fachlich absolut anerkannt. Herr Maier verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch. Wir bedauern sein Ausscheiden und danken im für die stets gute Zusammenarbeit. Auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg wünschen wir im alles Gute und weiterhin viel Erfolg."
Fabian schrieb: > mit hervorragendem Ausdrucksvermögen Fabian schrieb: > Zwischenzeitlich wickelte er vermehrt eigene Projekte nach > den vorgegebenen Terminen und Zielen erfolgreich ab Fabian schrieb: > gegenüber Vorgesetzten, > Kollegen und > Dritten Diese Kombination! Entweder es ist Klartext, dann wäre es ein super-Zeugnis - oder, und darauf deuten die anderen professionellen Formulierungen hin: - Die Dritten sind die nebensächlichen Kunden gewesen. - hervorragendes Ausdrucksvermögen ist gut für Politiker, nicht aber im Zeugnis eines Ingenieurs. Eigene Projekte - sind Privatkram der aufgefallen ist. Insgesamt dennoch sehr positiv. Diese Kombination! Bedeutet das man mit dir überfordert war - einer der den Häupling gespielt hat, aber als Indianer funktionieren sollte. So würde ich es lesen.
@ Elba: Was denn? @Michael Lieter: Danke für die Kritik. Das mit dem Häuptling u. Indianer könnte tatsächlich so gewesen sein - ich hätte das nie rausgelesen. Denkst Du ich sollte bei irgendwas nachhake?
Fabian schrieb: > Hier übernahm er > alle Tätigkeiten von der Voruntersuchung bis zum Projektabschluss > einschließlich der technischen Dokumentation. Das klingt überfliegerhaft, als seidie gesamte Abteilung entlassen worden, weil er allein alle Tätigkeiten der anderen mal eben nebenbei mit erledigt. Das mit den eigenen Projekten klingt auch irgendwie, als habe die Marketingabteilungen völlig versagt und er musste sich auch noch um Kunden kümmern.
Fabian schrieb: > @Michael Lieter: Danke für die Kritik. Das mit dem Häuptling u. Indianer > könnte tatsächlich so gewesen sein - ich hätte das nie rausgelesen. > Denkst Du ich sollte bei irgendwas nachhake? Man schreibt diese Zeugnisse heute wo alle über das Internet die Codes kennen so, das der der sie liest die abstrakten Andeutungen deuten kann. Wenn du kannst, lasse: "Dritte" gegen 'Kunden' ersetzen und "eigene Projekte" durch 'zusätzliche Projekte' tauschen und "mit hervorragendem Ausdrucksvermögen kennen" gegen 'mit Verhandlungsgeschick kennen'. Dann ist es eine 1.0 Aber bedenke - das du zwar dein Zeugnis ändern kannst, dich aber so schnell nicht - ich würde so eben auch herauslesen das man aus dir eine Führungskraft machen kann. Das wäre nach den Änderungen nicht mehr so - dann bist du nur noch der Supersklave. Es liegt bei dir.
das ist ein zeunis mit merkwürdigen formulierungen. du scheinst also ein merkwürdiger typ zu sein. das bestätigt sich auch durch dein gefrage hier. ich denke das ist genau das zeugnis das dich wiederspiegelt. bei der nächsten stelle also weniger die klappe aufreißen.
Fabian schrieb: > und danken im für die stets gute Zusammenarbeit > wünschen wir im alles Gute Lass das "im" durch "ihm" ersetzen. Sowas sieht einfach nur doof aus.
Fabian schrieb: > Mit den Leistungen von Herrn Maier waren wir stets voll zufrieden. Das ist aber eine schwache Beurteilung(3-4?). Man sollte nie mit weniger als ...hat die ihm übertragenen Aufgaben oder Tätigkeiten stets zu unserer vollen(2) oder vollsten(1) Zufriedenheit erledigt... mit nach Hause gehen. Wenn man sich nichts vorzuwerfen hat dann wird schon der Umstand das du von dir aus gehst ohne ein Anschlussjob zu haben ganz andere Vermutungen deines Gesprächspartners bei anderen Firmen hervorrufen. Hast du denn schon wieder einen Job? Wenn nicht, ist es nur ein Gefälligkeitszeugnis, das eher schadet als nützt. Meine unverbindliche Meinung.
wieso? für mich ist "waren wir stets voll zufrieden" das gleiche wie "stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt". oder nicht?
Martin S. schrieb: > für mich ist "waren wir stets voll zufrieden" das gleiche wie "stets > zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt". So ist es. Es sind heute nicht mehr die Codes die alle im Internet lesen können. Heute schreibt man an die Codes angelehnt den Klartext so abstrakt das nur Leute die sowas ständig lesen die Botschaft lesen können. Man hat es einfach auf eine neue Stufe gestellt. Das war damit sehr schlecht die Codes zu veröffentlichen - da jetzt Zeugnisse tatsächlich nur noch von Insidern verstanden werden. Das war sozusagen ein Eigentor oder ein Schuss ins eigene Knie.
Michael Lieter schrieb: > Das war damit sehr schlecht die Codes zu veröffentlichen - da jetzt > Zeugnisse tatsächlich nur noch von Insidern verstanden werden. Dann sollen sie bitte gleich Klartext schreiben, was soll der Mist mit irgendwelchen Geheimsprachen? Dämliche Erfindung überflüssiger Schmarotzer, die damit ihren sinnfreien Posten rechtfertigen wollen.
Timm Thaler schrieb: > Dann sollen sie bitte gleich Klartext schreiben, was soll der Mist mit > irgendwelchen Geheimsprachen? Dämliche Erfindung überflüssiger > Schmarotzer, die damit ihren sinnfreien Posten rechtfertigen wollen. Weil das Bundesarbeitsgericht die Wirtschaft dazu verpflichtet hat in den Zeugnissen vom verständigen Wohlwollen zu schreiben damit der weitere berufliche Werdegang nicht gefährdet wird. Aus diesem Anspruch heraus ist dann dieser Code entstanden. Die Existenz wurde von der Wirtschaft bis Anfang der 80er auch vehement bestritten ob gleich die Floskeln immer die gleichen waren. Damals ließ ein Staatssekretär die Bombe platzen, aber der große Zorn gegen die Nutznießer blieb da aus, wohl weil auch niemand bessere Vorschläge hatte und die Gewerkschaften ja selbst Arbeitgeber sind und die hielten sich da auch zurück. Daher hat sich da auch kaum was geändert. Die Ansätze mit anonymen Bewerbungen dürften auch bald im Sande verlaufen sein. Es liegt an den Firmen selbst ob sie da Änderungen akzeptieren. Fachkräftemangel ist nur eine Stilblüte die daraus wächst. Mache Betriebe können oder wollen sich nicht den veränderten Situationen am Arbeitsmarkt anpassen und müssen dann eben teuer Lehrgeld bezahlen.
Also, Autor: Fabian (Gast) , ich finde es soweit auch prima. Die beiden vorgeschlagenen Änderungen wären sinnvoll: Hick-Hacker schrieb: > Lass das "im" durch "ihm" ersetzen. Sowas sieht einfach nur doof aus. Michael Lieter schrieb: > Wenn du kannst, lasse: > > "Dritte" gegen 'Kunden' ersetzen und "eigene Projekte" durch > 'zusätzliche Projekte' tauschen und "mit hervorragendem > Ausdrucksvermögen kennen" gegen 'mit Verhandlungsgeschick kennen'. Zudem solltest du den Wert des Zeugnisses nicht überbewerten. Bei meinen Mitentscheidungen bezüglich neuer Mitarbeiter waren eher andere Dinge ausschlaggebend. bei der Vorauswahl war es tatsächlich das Foto und die Form der Mappe und dann beim Gespräch eigentlich die Sympathie. Klaus das Auftreten
Boah, wie es scheint kann man in jedem Arbeitszeugnis Passagen von "sehr gut" bis "sehr schlecht" auslegen. Was soll dann also das Arbeitszeugnis? Jedesmal, wenn hier wieder eins diskutiert wird, komme ich zu der Ansicht, dass so ein Zeugnis im Grunde wertlos ist...
@Random ... Du brauchst aber schon was, um es deinen nächsten potentiellen Brötchengebern vorzulegen, das mindestens deinen Aufgabenbereich widerspiegelt. Die Auslegung der Floskeln ist dann immer vom jeweiligen Sachverstand des Personalers bzw. Entscheiders oder seiner Grundeinstellung, ob aufgeschlossen oder mürrisch gegenüber neuen Mitarbeitern, abhängig. Auf hoher See, vor deutschen Gerichten und nunmehr auch bei Personalern ist man allein in Gottes Hand... ;-)
Michael S. schrieb: > Die Existenz wurde von der Wirtschaft bis Anfang der 80er auch vehement bestritten > ob gleich die Floskeln immer die gleichen waren. Damals ließ ein Staatssekretär die > Bombe platzen, ... Eine wohl gehegte Geheimsprache, von der Industrie wohl versteckt, bekannt nur tausenden von Fuehrungskraeften und abertausenden Buerokraeften die die Zeugnisse nach dieser Geheimsprache lesen und schreiben. Wahrscheinlich gelehrt auf Geheimschulen der Arbeitgeber auf dem Blocksberg oder in geheimen Kellern des Obersalzberges - denn von denen Buerokraeften, die ich kenne, hat keine eine solche Geheimausbildung waehrend der Lehre genossen. Oder die halten sich, inklusive meiner Frau, die wohl auch zu diesem Geheimbund der Buerokraefte gehoert, eisern an den Bluteid, der seit Jahrzehnten diese Verschwoerung stuetzt. Eine alternative Erklaerung waere, dass ein paar Leute in diesem Thread wirklich dringend zum Psychiater gehen sollten. Aber ich denke, der heilige Geheimbund des Zeugniswesens ist plausibler. Oh, ich muss weg. Ein verdaechtiges Geraeusch!
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.