http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,788644,00.html Die zahlreichen Ingenieure mit "Schein" Werkverträgen werden leider nicht erwähnt.. Aber der 20% Gehaltsunterschied zu Festangestellten könnte stimmen, auch bei Hochqualifizierten.
Es wird oft schöngerechnet. Zum geringeren Nettolohn rechnen einige die Pauschalen Reise-Verpflegungsmehraufwand dazu. 2700€/Monat brutto, macht 1700€ netto + 200€ Pauschale (Verpflegungsmehraufwand etc.) =1900€ 1900€ entsprechen einem Brutto von ca. 3200€. So wird aus einem Jahresbrutto von 32400€ ein Pseudojahresbrutto von über 40.000€. Betriebsrenten (bei großen Unternehme üblich) etc. noch nicht mitgerechnet.
Eigentlich hat der Gesetzgeber vorgeschrieben, daß diese Arbeitnehmer denselben Lohn bekommen wie die Festangestellten, die sie ersetzen, und in vielen Ländern (Frankreich etc.) ist das auch so und funktioniert sehr gut: Die Anzahl der Zeitarbeiter ist nur so groß, wie man es zum Ersetzen der dynamischen Arbeitsbelastung braucht weil er die Firmen teurer kommt als ein Festangestellter, und die Zeitarbeiter sind zufrieden, weil die Firma für sie mehr zahlt als für die Festangestellten, um ihre besondere Flexibilität des Springens zu honorieren. Bei der Festlegung hat der deutsche Gesetzgeber aber geschrieben, daß sie "nach Tarif" bezahlt werden müssen (das ist sogar mehr, als manche Festangestellte bekommen). Er hat nur vergessen hinzuzuschreiben, nach welchem Tarif. Also haben Zeitarbeitsunternehmen fake-Gewerkschaften gegründet "christliche Gewerkschaft" und mit ihnen Tarifverträge für Zeitarbeiter definiert die zu Sklavenarbeit führen. Es ist davon auszugehen, daß diese Tricks vom Genossen der Bosse und seinem Teufel Hartz gewollt waren. Der Spiegel-Artikel ist eine Frechheit: Erst wird auf Recherche-Ergebnissen basierend sachlich korrekt dargestellt, daß Zeitarbeiter wirklich die Hälfte bekommen, dann verargumentiert der Artikel, daß diese Zahl doch nur 20% sein mit an den Haaren herbeigezogenen Begründungen ohne jede sachliche Basis. Reine Propaganda um der stufenweisen Anhebung, die die Bundesregierung will damit sie das ursprüngliche Gesetz mit der Bedeutung "soviel wie der Festangestellte" zur Lohnreduktion umschreiben kann damit endlich drinsteht "weniger als der Festangestellte". Jeder weiß, daß Zeitarbeter, sollte ihr Lohn steigen, gleich rausgeworfen werden. Ist heute ja nicht anders, 90% überleben die Probezeit nicht.
>Zum geringeren Nettolohn rechnen einige die Pauschalen >Reise-Verpflegungsmehraufwand dazu. Was ist daran falsch? Entscheidend für den Arbeitnehmer ist doch, was er am Monatsende Netto überwiesen bekommt.
Jan schrieb: > Was ist daran falsch? Entscheidend für den Arbeitnehmer ist doch, was er > am Monatsende Netto überwiesen bekommt. Falsch ist daran, dass für den Arbeitnehmer nicht zählt, was er überwiesen bekommt, sondern das was nach Abzug der zusätzlichen Aufwendungen für Fahren, Unterkunft und Lebenshaltung davon übrig bleibt.
Milchmädchenrechnung schrieb: > Falsch ist daran, dass für den Arbeitnehmer nicht zählt, was er > überwiesen bekommt, sondern das was nach Abzug der zusätzlichen > Aufwendungen für Fahren, Unterkunft und Lebenshaltung davon übrig > bleibt. Stimmt! Wenn ich fest bei einem Unternehmen an einem Stabndort eingestellt bin, ist es zum Großteil mein Privatvergnügen wie weit ich von meinem Arbeitsplatz weg wohne. Eine Monatskarte im Abo ist günstiger als eine Wochenfahrkarte. Als Zeitarbeiter ziehe ich nicht ständig den Einsatzorten hinterher. Als Festangestellter in einem Unternehmen ist das zumindest eine einmalige Option.
Das kenne ich. Hab mal bei einem Autohersteller gearbeitet. Dort waren die Leiharbeiter alle unterbezahlt. Bekamen fast 40 % weniger als die Festangestellten. Prüft ob ihr auch ähnlich viel verdient http://www.gehalt.de Als die Finanzkrise kam, waren das die ersten, welche gehen mussten!
"Damit meine ich: Wenn man von Anfang an gleiche Bezahlung vorschreibt, verringert man die Chancen von Arbeitslosen, über die Leiharbeit wieder in Beschäftigung zu kommen. Die häufig zitierten Brücken- und Klebeeffekte sind zwar nicht so groß, wie die Zeitarbeitsbranche gerne glauben macht, aber es gibt diese Effekte." Die Argumentation ist hammermäßig. Wenn eine Stelle frei wird, kann jede Firma einen MA befristet einstellen. Die Arbeit muss ja gemacht werden, so muss zwingend jemand dort hin. Wieso brauch man da Zeitarbeit? Und wieso ist die schlechtere Bezahlung gerechtfertigt? Um die Brücken zu bauen bzw. Klebstoff zu kaufen? Nein, die Zeitarbeitsfirmen (welche ja eigentlich keine Wertschöpfung betreiben) müssen mit durchgefüttert werden. Oder heisst es übersetzt: Wer sich am billigsten anbietet, hat die Chance von der Arbeitslosigkeit in Leiharbeit zu kommen. Danach wird er mit sehr großer Wahrscheinlichkeit dort ein unterbezahltes Dasein fristen. Das ist wirklich was für herzensgute Menschen, die etwas für andere tun wollen, nämlich die Zeitarbeitsfirmen. BWLer in der Personalverwaltung müssen unbedingt mit Arbeit versorgt werden.
meine_meinung schrieb: > Oder heisst es übersetzt: Wer sich am billigsten anbietet, hat die > Chance von der Arbeitslosigkeit in Leiharbeit zu kommen. Das ist wohl das Wunschdenken aller. > Danach wird er > mit sehr großer Wahrscheinlichkeit dort ein unterbezahltes Dasein > fristen. Ja, das könnte ich bis zur Rente auch noch so machen. Allerdings nicht nur die Unterbezahlung aussitzen, sondern auch ein Sitzen in fremden Unterkünften die Woche über, oder gleich mehrere Wochen und Monate am Stück bei Wochenendarbeit. Mit Lebensqualität im unteren einstelligen Prozentbereich. Aber laß mal stecken. Lieber verzichte ich da ganz auf Geld und jeglichen Besitz, und Luxus.
Jan schrieb: > Was ist daran falsch? Entscheidend für den Arbeitnehmer ist doch, was er > > am Monatsende Netto überwiesen bekommt. Ja ja? Biste von der Type BAT!
Wilhelm Ferkes schrieb: > Aber laß mal stecken. Lieber verzichte ich da ganz auf Geld und > > jeglichen Besitz, und Luxus.Beitrag melden | Bearbeiten | Löschen | Hemmm, da wär doch für dich das Beste in einen Orden einzutreten.
Marx W. schrieb: > Hemmm, da wär doch für dich das Beste in einen Orden einzutreten. Das habe ich mir auch schon mal überlegt. Vielleicht entspräche sowas auch besser meiner Persönlichkeit, Charakter.
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