Forum: Offtopic Bei RS-Components bestellen


von Homas (Gast)


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kann man als otto-normal-elektriker bei rs-components bestellen oder 
geht das ned?

: Verschoben durch Moderator
von Ja (Gast)


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Es geht

von Jörg S. (joerg-s)


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Meines wissens geht es seit eniger Zeit nicht mehr. Also bei 
Neuanmeldung.

von Sarah E. (menaymaus)


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geht es nun oder nicht?

von Markus R. (maggus)


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Vor ein paar Monaten hab ich dort bestellt, es wurde entweder ein 
Gewerbeschein oder Immatrikulationsbescheinigung/Studentenausweis 
verlangt:
„Falls Sie Student sind, benötigen wir entweder eine Kopie Ihrer 
aktuellen Immatrikulationsbescheinigung oder Ihres Studentenausweises.“
Mit Gewerbeschein hats funktioniert (wobei die Art des Gewerbes wohl 
egal ist), Studentenausweis hab ich noch nicht ausprobiert.

von Björn B. (elmo)


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Markus R. schrieb:
> Vor ein paar Monaten hab ich dort bestellt, es wurde entweder ein
> Gewerbeschein oder Immatrikulationsbescheinigung/Studentenausweis
> verlangt:
> „Falls Sie Student sind, benötigen wir entweder eine Kopie Ihrer
> aktuellen Immatrikulationsbescheinigung oder Ihres Studentenausweises.“
> Mit Gewerbeschein hats funktioniert (wobei die Art des Gewerbes wohl
> egal ist), Studentenausweis hab ich noch nicht ausprobiert.

Sicher, dass das RS war? Farnell erlaubt Bestellungen von Stundenten, 
bei RS wäre mir das neu.

von Night (Gast)


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rs müsste normal versenden laut AGB's gibs dort keine Einschränkung.

von Dirk (Gast)


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Night schrieb:
> rs müsste normal versenden laut AGB's gibs dort keine Einschränkung.

Erster Satz in den RS-Online AGBs:

"Unser Angebot richtet sich an Wiederverkäufer und Letztverbraucher, die 
die Ware in ihrer selbständigen, beruflichen oder gewerblichen oder in 
ihrer behördlichen oder dienstlichen Tätigkeit verwenden."

von Sebastian (Gast)


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RS sollte die AGB mal aktualisieren... schließlich vertreiben sie 
offiziell Raspberry Pi an Privatkunden (man muß sogar auswählen, ob 
privater oder gewerblicher Abnehmer), und auch als privater Kunde kann 
man Zubehör gleich mitbestellen, das aus dem RS-Angebot stammt.

von Markus R. (maggus)


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Björn B. schrieb:
> Sicher, dass das RS war? Farnell erlaubt Bestellungen von Stundenten,
> bei RS wäre mir das neu.

Ja, wenn wir von http://de.rs-online.com/web/ reden. Die Aufforderung 
zum Gewerbenachweis kam dann nach der Bestellung per Mail.

von Matthias L. (Gast)


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Ich bestell schon seit längerer Zeit als PRivatperson bei RS.
Aktuell sind heute wieder Teile angekommen ;-)

Alles problemlos...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Ich bestell schon seit längerer Zeit als PRivatperson bei RS.

Die Frage ist immer nur, wie du die erste Bestellung hinbekommen
hast.  Wenn du da bspw. noch Student warst, nehmen sie einen alle
gern (warum auch immer bei Studenten plötzlich der Verbraucherschutz
kein Problem mehr ist) ...

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Ich bestell schon seit längerer Zeit als PRivatperson bei RS.
> Aktuell sind heute wieder Teile angekommen ;-)
>
> Alles problemlos...

Als ich mal was bestellen wollte, wurde ich abgewiesen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Jörg Wunsch schrieb:
> (warum auch immer bei Studenten plötzlich der Verbraucherschutz
> kein Problem mehr ist) ...

Weil Verbraucherschutz nur ein vorgeschobener Grund ist.

von Jörg S. (joerg-s)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Matthias Lipinsky schrieb:
>> Ich bestell schon seit längerer Zeit als PRivatperson bei RS.
> Die Frage ist immer nur, wie du die erste Bestellung hinbekommen
> hast.  Wenn du da bspw. noch Student warst, nehmen sie einen alle
> gern (warum auch immer bei Studenten plötzlich der Verbraucherschutz
> kein Problem mehr ist) ...
Weil damals kein Gewerbeschein verlangt wurde. Ich bestelle auch schon 
seit Jahren da als Privatperson. Als Student hab ich da nie bestellt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hannes Jaeger schrieb:

> Weil Verbraucherschutz nur ein vorgeschobener Grund ist.

Was sollten sie aber sonst noch für Gründe haben, mit bestimmten
Leuten kein Geschäft zu machen?  "Und ist der Handel noch so klein,
er bringt doch mehr als Arbeit ein."

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Hannes Jaeger schrieb:
>
>> Weil Verbraucherschutz nur ein vorgeschobener Grund ist.
>
> Was sollten sie aber sonst noch für Gründe haben, mit bestimmten
> Leuten kein Geschäft zu machen?  "Und ist der Handel noch so klein,
> er bringt doch mehr als Arbeit ein."

Aus Tradition, weil deutsche Distributoren es glauben nicht nötig zu 
haben.

Das es eigentlich kein Problem in Deutschland ist, zeigt RS mit den 
Studenten und dem Raspbery-Pi-Verkauf. Da geht es dann plötzlich.

Schauen wir uns mal England an, die Heimat von RS und Farnell. Dort 
verkaufen sie ohne Zicken an Privat. Man könnte glauben, England hat 
keinen Verbraucherschutz.

Nun ja, England hat zum Beispiel folgende wundervolle 
Verbraucherschutz-Regelungen im Versandgeschäft:

7 Tage "cool off"-Periode. D.h. Kunde kann den Vertrag innerhalb von 7 
Tagen ohne Angabe von Gründen kündigen.

Wenn es keine anderweitige vertragliche Regelung gibt, dann ist der 
Verkäufer dafür verantwortlich, Ware innerhalb von 21 Tagen beim Kunden 
abholen zu lassen. Nach 21 Tagen endet die Pflicht des Kunden die Ware 
aufzuheben und er kann damit machen was er will. Wohlgemerkt für 
bestellte Ware, nicht etwa für unverlangt zugesendete Ware.

Auch schön ist der Teil im Verbraucherschutz, wenn es zwar eine 
anderweitige vertragliche Regelung gibt, aber die Ware defekt, nicht die 
bestellte oder es eine "unfaire" Regelung ist, den Kunden mit der 
Rücksendung zu behelligen. Dann zahlt der Verkäufer für die Rücksendung. 
Keinen Quatsch mit erst ab 40 Euro Warenwert. Ware ist scheiße -> 
Verkäufer zahlt für Rücksendung.

In dem Umfeld haben RS, Farnell und andere in England keine Probleme an 
Privat zu verkaufen. Hier schieben sie den Verbraucherschutz vor.

von Vn N. (wefwef_s)


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Jörg Wunsch schrieb:
> "Und ist der Handel noch so klein,
> er bringt doch mehr als Arbeit ein."

Nicht unbedingt, während bei den typischen Umsätzen mit gewerblichen 
Kunden die nicht erhobenen Versandkosten nicht ins Gewicht fallen, tun 
sie dies beim durchschnittlichen Privatkunden durchaus, vor allem, weil 
wohl die meisten privaten genau aus diesem Grund Kleinmengen bei RS 
bestellen, die Preise sind ja immerhin bei Kleinstmengen durchaus auf 
Apothekenniveau.

Hannes Jaeger schrieb:
> Aus Tradition, weil deutsche Distributoren es glauben nicht nötig zu
> haben.

RS ist kein deutscher Distributor, wie du bereits selbst festgestellt 
hast.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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vn nn schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> "Und ist der Handel noch so klein,
>> er bringt doch mehr als Arbeit ein."
>
> Nicht unbedingt, während bei den typischen Umsätzen mit gewerblichen
> Kunden die nicht erhobenen Versandkosten nicht ins Gewicht fallen, tun
> sie dies beim durchschnittlichen Privatkunden durchaus, vor allem, weil
> wohl die meisten privaten genau aus diesem Grund Kleinmengen bei RS
> bestellen, die Preise sind ja immerhin bei Kleinstmengen durchaus auf
> Apothekenniveau.

Auch das kann nicht stimmen. Wie hoch ist wohl der Anteil der Großkunden 
bei RS? Nicht viele, und wie viele Kunden sind nur einzelne 
Gewerbetreibende, die hin und wieder mal ein paar Teile bestellen? 
Sicher viele.

> Hannes Jaeger schrieb:
>> Aus Tradition, weil deutsche Distributoren es glauben nicht nötig zu
>> haben.
>
> RS ist kein deutscher Distributor, wie du bereits selbst festgestellt
> hast.

Ich korrigiere meine Aussage dahin, dass ich in Deutschland mit eigener 
Niederlassung tätige Distributoren meine. Zufrieden? Traditionell 
verkauft man in Deutschland nicht an Privat, dass war schon lange vor 
dem Fernabsatz-Gesetzen, Verbraucherschutz und was noch der Fall.

Vor einiger Zeit habe ich mir mal die Mühe gemacht für einen weltweit 
tätigen Distributor mit deutscher Niederlassung nachzusehen, wer da der 
Boss ist. Leider erinnere ich mich nicht mehr genau, ob es RS, Farnell 
oder ein dritter Distributor war. Der Distributor verkaufte in Europa in 
Deutschland und Österreich nicht an Privat. In den anderen Ländern 
schon.

Das Ergebnis war belustigend. In irgendeinem Blättchen, ich glaube aus 
dem Vogel-Verlag, fand sich ein Lebenslauf des Chefs der deutschen 
Niederlassung. Deutsches Vertriebs-Urgestein. Mit eigenen Händen die 
deutsche Distributoren-Landschaft aus den Trümmern wieder aufgebaut, 
oder so. Wer war "zufällig" auch der Chef der österreichischen 
Niederlassung? Der selbe Herr.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Hannes Jaeger schrieb:

> In dem Umfeld haben RS, Farnell und andere in England keine Probleme an
> Privat zu verkaufen. Hier schieben sie den Verbraucherschutz vor.

Das könnte daran liegen, dass dort die Anzahl der Rückläufer deutlich 
niedriger als hier ist - oder anders ausgedrückt: der deutsche Private 
sucht das Haar in der Suppe.

Ich muss (leider) auch sagen, dass es, wenn es Probleme gibt, es immer 
Einheimische sind (bei 50:50 Inland zu Ausland).

Österreich und die Schweiz muss ich aber explizit ausnehmen - sehr 
zahlungskräftig und bisher absolut keine Probleme.

Der Engländer ist sowieso tiefenentspannt (zumindest unsere :-).

Wenn es sich nicht rechnet, bietet man das eben einfach nicht (mehr) an.

Was ich allerdings nicht verstehe: warum sucht und schreibt man hier im 
Forum, wenn ein einziger Anruf dort Gewissheit bringen würde?

Chris D.

von Matthias L. (Gast)


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>Was ich allerdings nicht verstehe: warum sucht und schreibt man hier im
>Forum, wenn ein einziger Anruf dort Gewissheit bringen würde?

Ganz einfach: Diese Lösung ist zu einfach.

von Thomas E. (thomase)


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Chris D. schrieb:
> Was ich allerdings nicht verstehe: warum sucht und schreibt man hier im
> Forum, wenn ein einziger Anruf dort Gewissheit bringen würde?
Weil man die Antwort und zwar die, die man nicht hören will, schon 
vorher kennt. Deswegen wird hier dann rumlamentiert, wieviel besser das 
doch in anderen Ländern ist. In Deutschland ist das aber nicht so. Und 
zwar bei allen Grosshändlern aller Branchen.
Aber vielleicht liegt das nicht nur an den Grosshändlern sondern auch an 
den Endverkäufern, die genau das von ihren Lieferanten verlangen, damit 
sie sich nicht von ständig nörgelnden Kunden vorhalten lassen müssen, 
dass das Teil XY beim Grosshändler ja viel billiger ist, als auf der 
Rechnung steht.
Gut, RS ist da natürlich ein schlechtes Beispiel, da die Preise für 
jeden einsehbar sind. Im Gegensatz zu anderen, die nicht angemeldeten 
gar keine oder die empfohlenen Endverkaufspreise und nur Gewerblichen 
die Einkaufspreise zeigen.
Aber wahrscheinlich geben RS, Farnell u.a. aus Gewohnheit ihre Preise 
bekannt, weil es in England auch akzeptiert wird, dass der Endverkäufer 
seinen Verdienst auf das Teil XY draufschlägt. Welchen Grund sollte er 
auch sonst haben, irgendetwas zu verkaufen?
Aber in Geiz-ist-geil-Deutschland ist das noch nicht angekommen.
Und da die privaten Bastler umsatzmässig ohnehin nur der Tropfen auf dem 
heissen Stein sind, bleiben die eben im Grosshandel ganz aussen vor.
Studenten sind davon natürlich ausgenommen. Denn die zukünftigen 
Ingenieure sind schliesslich die Entscheider von morgen. Und wo man 
immer gut bedient wurde, kauft man auch gerne weiterhin ein.

mfg.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas Eckmann schrieb:
> Studenten sind davon natürlich ausgenommen. Denn die zukünftigen
> Ingenieure sind schliesslich die Entscheider von morgen. Und wo man
> immer gut bedient wurde, kauft man auch gerne weiterhin ein.

Da fehlt dann aber noch das kleine, versteckte Häkchen:

[x] Ich bin kein "Geiz ist geil"-Nörgler, und möchte trotzdem gern
    bei Ihnen kaufen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Thomas Eckmann schrieb:
...

Ein wunderbares Beispiel, was im deutschen Handel falsch läuft. Der 
Kunde ist grundsätzlich scheiße. Der Kunde hat den Mund zu halten. Der 
Kunde hat sich für den Händler ganz tief zu bücken. Der Kunde darf über 
den Händler nicht reden. Der Kunde darf schon gar nicht Aussagen von 
Händlern hinterfragen und mal sehen, wie es woanders läuft. Deshalb 
werden im Einzelhandel Verkäuferinnen zu Warenaufpasserinnen 
ausgebildet. Deshalb lügen Großhändler sich was von Verbraucherschutz 
zusammen wenn sie nicht an Privat verkaufen wollen.

Kleiner Tipp, die Nachkriegszeit-Mentalität, dass der Kunde gefälligst 
dankbar zu sein hat wenn er was zugeteilt bekommt, ist überholt.

Zweiter Tipp, egal wie es Händler ankotzt, "der Deutsche" wird sich 
nicht ändern. Jedwede Erziehungsversuche von Seiten der Händler sind 
nutzlos. Früher hat der Kunde bei solchen Versuchen mit den Zähnen 
geknirscht und es erduldet, heute antwortet er mit einem gepflegten 
Kraftausdruck und zieht weiter.

Wenn die Kunden dann zu Hauf ins Internet abwandern und direkt in den 
USA oder gar in China kaufen, weil sie einfach keine Lust mehr haben in 
Deutschland wie ein Haufen Scheiße behandelt zu werden, wird groß 
gejammert.

Übrigens, ich bin im Job als Ingenieur gewerblicher Kunde, oder in 
deiner Sprache "Entscheider". Ich tue alles, damit mein Arbeitgeber 
nicht bei großkotzigen Händlern kauft, die mir privat nichts verkaufen 
wollen und mir was von Verbraucherschutz vorlügen.

Und was habe ich gelacht, als in der ersten Finanzkriese plötzlich 
Vertreter von Händlern, die uns vorher nicht mal mit dem Arsch angesehen 
haben weil unser Volumen zu klein ist, in meinem Büro auftauchten. 
Plötzlich ging angeblich alles.

von Markus R. (maggus)


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Um hier nochmal (für zukünftige Fragesteller) eine aussagekräftige 
Antwort zu hinterlassen:
Ich habe mich gestern bei rs-components registriert und eine Bestellung 
abgesendet. Kurze Zeit später kam eine Mail, die entweder eine 
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer/Kopie des Gewerbescheins, oder, falls 
man freiberuflich ist, "ein schriftlicher Nachweis Ihres Finanzamtes 
über die Umsatzsteuerpflicht". Als Student wird eine 
Immatrikulationsbescheinigung oder eine Kopie des Studentenausweises 
gewünscht.
Ich habe dann meine Immatr.-Bescheinigung geschickt, kurz darauf kam die 
Auftragsbestätigung und heute kam die Lieferung (mit GLS) an.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Hannes Jaeger schrieb:
> Thomas Eckmann schrieb:
> ...
>
> Ein wunderbares Beispiel, was im deutschen Handel falsch läuft. Der
> Kunde ist grundsätzlich scheiße. Der Kunde hat den Mund zu halten. Der
> Kunde hat sich für den Händler ganz tief zu bücken. Der Kunde darf über
> den Händler nicht reden. Der Kunde darf schon gar nicht Aussagen von
> Händlern hinterfragen und mal sehen, wie es woanders läuft.

Nun beruhigen wir uns alle mal wieder und werden sachlich :-)

> Deshalb
> werden im Einzelhandel Verkäuferinnen zu Warenaufpasserinnen
> ausgebildet. Deshalb lügen Großhändler sich was von Verbraucherschutz
> zusammen wenn sie nicht an Privat verkaufen wollen.

Also, die meisten, die ich kenne und die nicht an Private verkaufen, 
sind da absolut ehrlich: wir haben keine Lust auf Widerrufsbelehrung und 
erweiterte Produkthaftung.

Ist zwar für mich als Privater nicht schön - kann ich durchaus 
verstehen.

> Zweiter Tipp, egal wie es Händler ankotzt, "der Deutsche" wird sich
> nicht ändern. Jedwede Erziehungsversuche von Seiten der Händler sind
> nutzlos.

Ohoh, da habe ich hier aber andere Erfahrungen.
Man muss nicht alles akzeptieren, was Kunden einem (z.B. als 
Einkaufsbedingungen) vorlegen, insbesondere, wenn dann die 
vorgeschlagene Vergütung nur für einen kurzen Lacher sorgt.

Man kann Kunden durchaus erziehen - nämlich zu einem Geben und Nehmen.

> Wenn die Kunden dann zu Hauf ins Internet abwandern und direkt in den
> USA oder gar in China kaufen, weil sie einfach keine Lust mehr haben in
> Deutschland wie ein Haufen Scheiße behandelt zu werden, wird groß
> gejammert.

Zwischen "wir verkaufen nur an Gewerbetreibende" und "wie ein Haufen 
Scheiße behandeln" ist dann doch eine ziemliche Lücke ...

Und natürlich gibt es sie auch, die Kunden, die nach ihren Chinareinfall 
und "billig, billig" wieder zurückkommen.

> Übrigens, ich bin im Job als Ingenieur gewerblicher Kunde, oder in
> deiner Sprache "Entscheider". Ich tue alles, damit mein Arbeitgeber
> nicht bei großkotzigen Händlern kauft, die mir privat nichts verkaufen
> wollen und mir was von Verbraucherschutz vorlügen.

Man schützt sich halt vor dem Verbraucher ;-)

Nein, Scherz beiseite:
ein Unternehmen sollte dort einkaufen, wo es das beste Produkt für einen 
angemessenen Preis erhält und dabei weniger Wert auf Emotionen legen. 
Die sind schlecht für's Geschäft.

> Und was habe ich gelacht, als in der ersten Finanzkriese plötzlich
> Vertreter von Händlern, die uns vorher nicht mal mit dem Arsch angesehen
> haben weil unser Volumen zu klein ist, in meinem Büro auftauchten.
> Plötzlich ging angeblich alles.

Ja, die kenne ich als Kleinunternehmer auch - dort ordere ich aber auch 
grundsätzlich nichts, da mir sehr viel an langfristigen 
Geschäftsbeziehungen liegt.

Vielleicht ist das auch ein Grund für viele, die Privaten abzulehnen: 
Unternehmensbindung gibt es nur noch selten - lieber klickt man für 10 
Cent weniger den anderen an. Warum sollte man sich da also besondere 
Mühe geben, wenn die meisten Verbraucher eh nur auf den Preis achten?

Man muss immer beide Seiten sehen.

Chris D.

von viktor u. (fbr)


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Markus R. schrieb:
> Um hier nochmal (für zukünftige Fragesteller) eine aussagekräftige
> Antwort zu hinterlassen:
> Ich habe mich gestern bei rs-components registriert und eine Bestellung
> abgesendet. Kurze Zeit später kam eine Mail, die entweder eine
> Umsatzsteuer-Identifikationsnummer/Kopie des Gewerbescheins, oder, falls
> man freiberuflich ist, "ein schriftlicher Nachweis Ihres Finanzamtes
> über die Umsatzsteuerpflicht". Als Student wird eine
> Immatrikulationsbescheinigung oder eine Kopie des Studentenausweises
> gewünscht.
> Ich habe dann meine Immatr.-Bescheinigung geschickt, kurz darauf kam die
> Auftragsbestätigung und heute kam die Lieferung (mit GLS) an.

In Österreich scheint das nicht zu funktionieren. Ich habe gerade eben 
bestellt, ca. 20 min. später kam der Anruf mit Nachfrage ob die Adresse 
eine Firmenadresse sei. Ich habe auch angemerkt dass ich keinen 
Gewerbeschein habe, aber Student bin, worauf die Dame meinte dass der 
Empfänger aus rechtlichen Gründen jedenfalls eine Firma sein muss. 
Vielleicht funktionierts mit einer offizieller wirkenden Adresse...

von Markus R. (maggus)


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@Viktor:
Dass du sogar angerufen wurdest ist erstaunlich. Ich hab als Firma den 
Namen meiner Universität angegeben, als Adresse aber meine private.
Eine Alternative ist natürlich immer, Bekannte/Freunde mit Gewerbeschein 
mit der Bestellung zu betrauen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Also, die meisten, die ich kenne und die nicht an Private verkaufen,
> sind da absolut ehrlich: wir haben keine Lust auf Widerrufsbelehrung und
> erweiterte Produkthaftung.

Die Frage bleibt dann aber, warum es bei Studenten (s. o.) dann
plötzlich wieder kein Thema ist.  Außerdem natürlich, warum man es so
penetrant verfolgt: wenn $KUNDE ausdrücklich bestätigt hat, dass er
als Selbstständiger/Gewerbetreibender da einkauft, dann kann er ja
schlechterdings hernach ankommen und von einer nur Endverbrauchern
zustehenden rechtlichen Regelung Gebrauch machen wollen.  Jedes
normale Gericht würde ihn dafür wohl auslachen.  Man könnte es also
gut und gern bei einer pro-forma-Bestätigung belassen, und beide
Seiten sind glücklich: $KUNDE bekommt seine gewünschte Ware, und der
Händler macht ein Geschäft.

Im Übrigen bietet gerade RS auch seinen gewerblichen Abnehmern eine
Rücknahme von original verpackten Bauteilen an.  Viel mehr als das
akzeptieren auch Händer wie C* oder R* nicht, insbesondere kann man
sich nicht mehr auf sein Rückgaberecht berufen, wenn die Bauteile
bereits eingelötet waren (verständlicherweise).

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