Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Nokia schliesst Werk in Rumänien


von Hannes (Gast)


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Hehe, das freut mich aber tierisch:

grad auf Bayern 2 gehört: Nokia schliesst sein Werk in Rumänien nach nur 
3 Jahren.

Da haben sich die feinen BWL-Schnösel wohl sauber verrechnet.

von ...- - -... (Gast)


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>Da haben sich die feinen BWL-Schnösel wohl sauber verrechnet.

Warum denn, die haben doch nix dabei verloren, die wurden für ihre tolle 
Leistung fürstlich entlohnt. Ich schätze mal, dass die meisten 
Entscheider bereits woanders tätig sind, also nicht bei Nokia.

von Matthias (Gast)


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Das selbst osteuropäische Standorte im Preiskrieg untergehen ist eine 
Sauerei: Wer in Europa verkaufen will, soll gefälligst auch hier 
produzieren!

(immerhin fällt mir jetzt die Entscheidung zw. Nokia 500, 700 oder 
Motorola Defy+ leichter)

von Zonk-8000 (Gast)


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Das ist ja noch gar nix - der größte Deppenstratege sitzt ganz oben bei 
Nokia.


Nokia ist ja mittlerweile nichtmal mehr 1/4 soviel Wert wie vor 4 
Jahren...
(Börsenkurs war 2007 was um die 40 $ und ist jetzt bei 5 bis 6$)

von Otto (Gast)


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Hallo,

Hannes du schriebst "Hehe, das freut mich aber tierisch:...."

erst mal das Hirn einschalten und dann schreiben: Die Opfer sind wieder 
mal wieder die einfachen Arbeiter welche sich einen neuen Arbeitsplatz 
suchen müssen.
Es ist immer schlecht wenn eine Firma zumacht und die Arbeitnehmer nicht 
umgehend einen neuen, gleichwertigen Arbeitsplatz bekommen, was ja wohl 
nur im Ausnahmefall eintrifft.

mfg

    Otto

von Ich (Gast)


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Liegt vielleicht auch daran, das ein paar Leute bei der Wahl ihres 
Handys auf Nokia verzichtet haben.

Ein Handy (und auch andere Dinge des täglichen Lebens) ist mehr als nur 
Funktion und Preis.

von Marcus B. (raketenfred)


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Ich schrieb:
> Ein Handy [...] ist mehr als nur Funktion und Preis.

Naja ich hatte jetzt 2 Jahre lang ein Nokia (5130) und war super 
zufrieden- sehr robust, und Preis-Leistung war für meinen Geschmack auch 
vollkommen ok.

Auch wenn ich jetzt ein S2-Besiter bin(auch ein sehr tolles Handy)

Aber dass Nokia immernoch wegen der Subventionssauerei verhasst ist, 
kann man wirklich keinem verdenken...

von Smörre (Gast)


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> Aber dass Nokia immernoch wegen der Subventionssauerei verhasst ist,
> kann man wirklich keinem verdenken...
das machen andere Unternehmen doch auch - die Heuschreckenmentalität 
sollte man nicht kritisieren, sondern diejenigen, die solche 
Subventionen für Null Gegenleistung offerieren.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hannes schrieb:
> Nokia schliesst sein Werk in Rumänien nach nur
> 3 Jahren.

Der Markt ist nun mal Turbulent. HTC, RIM, Apple, Samsung habe 
vielleicht in der Zeit insgesamt zwei neue Werke gebaut, aber Wachstum 
ist ja selbstverständlich. Nur wenn irgendwo mal ein Werk zugemacht 
wird, bricht die ganze Wirtschaft zusammen...

von Nokia-Naja (Gast)


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Nokia war damals ( vor ca. 8 Jahren ) richtig gut. Und haben den Wandel 
der Smartphones komplett verschlafen.

Ich würde heute nichts mehr für ein Nokia geben.

Das wär ja so wenn Firma X ein Gameboy erste Generation Neu auf dem 
Markt verkaufen will.

Nokia lebt halt in der Steinzeit :D  Das ist meine Meiung.

von Marx W. (Gast)


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Mein Hausmeister ( Ist Rumäniendeutscher) hat das schon vor 9 Monaten zu 
mir gesagt. Da wollte Nokia noch nach Georgien allerdings!
Warum Spiegel, Süddeutsche, FAZ, TAZ, Handelsblatt, Zeit und 
Blööööödzeitung jetzt erst dies als Nachricht melden,  müssen die mir 
erklären!

von Mark B. (markbrandis)


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Hannes schrieb:
> Da haben sich die feinen BWL-Schnösel wohl sauber verrechnet.

Nur müssen die in der Regel eher nicht ihren Kopf dafür hinhalten. Die 
Rumänen kommen sich jetzt wahrscheinlich genau so verarscht vor wie die 
Leute in Bochum damals.

von Faktenschreiber (Gast)


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Eben , deswegen bringt das Nokia-Gebashe nix .

Nokia sollte mal ranklotzen , dass der Aktienkurs dort steht wo er 
hingehört
mind 35  ( die standen sogar mal bei über 60 )

von Wilhelm F. (Gast)


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Mark Brandis schrieb:

> Die
> Rumänen kommen sich jetzt wahrscheinlich genau so verarscht vor wie die
> Leute in Bochum damals.

Bonn soll ja auch betroffen sein, ein deutscher Standort.

Mein Nokia-Handy stammt noch aus der Zeit vor Bochum. Weg werfen tue ich 
es aber dafür nicht.

Bei Firmen, die so in Mißkredit geraten sind, kaufe ich nie mehr was. 
Mein Gedächtnis reicht da super lange, bis in alle Ewigkeit. Im Bochum 
gibt es bis jetzt noch Langzeitarbeitslose von damals. Die kosten den 
deutschen Steuerzahler nach wie vor Geld, vielleicht bis in alle 
Ewigkeit. Denn welcher Puffer soll die alle wieder aufnehmen?

Bei Bewerbungen, wo ich nur noch Absagen und Ausreden zurück erhalte, 
handhabe ich es konsequent genau so. Nie mehr da was kaufen. Das sind 
z.B. ein paar große Einkaufsmärkte und Hotels in meiner Gegend, die 
einen Hausmeister suchten, und ich Bullshit zurück bekam, ohne daß 
überhaupt jemand nur ein Wort mit mir sprechen wollte.

Im Billigland entwickeln und produzieren, ja ja, das funktioniert doch 
ausgezeichnet.

Richtig gute Händler im Bekanntenkreis, mit denen ich interessante 
Gespräche hatte, prophezeiten mir vor ein paar Jahren mal, daß 
irgendwann nur noch Handel den Markt dominiert. Keine Entwicklung und 
keine Produktion mehr. D.h., Entwicklung und Produktion können dort 
sein, wo es auf der Welt am billigsten ist. Gehandelt wird global.

von Jens M. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Bei Firmen, die so in Mißkredit geraten sind, kaufe ich nie mehr was.
Dann kannst du ja dein Geld guten Gewissens nach Amerika oder Korea 
überweisen.

> Mein Gedächtnis reicht da super lange, bis in alle Ewigkeit.
Meins auch, der Apple Drecksladen hat zum Beispiel seit jeher nur 
Billigchinesen produzieren lassen.

> Im Bochum
> gibt es bis jetzt noch Langzeitarbeitslose von damals.

Aber klar doch, es ist natürlich vieeel besser  wenn Sie nie Arbeit 
gehabt hätten und Nokia gleich in Asien gefertigt hätte, so wie all die 
anderen tollen Läden die ja eine ganz geile Reputation haben weil Sie 
Europa schon immer links liegen gelassen haben.


> Die kosten den
> deutschen Steuerzahler nach wie vor Geld, vielleicht bis in alle
> Ewigkeit. Denn welcher Puffer soll die alle wieder aufnehmen?

Dann rechne mal aus was Nokia alles an Gewinn, Umsatz- Lohn und 
Einkommensteuern, Sozialabgaben, Arbeitgeberanteilen, Fremdleistungen, 
Kammergebühren usw. usf. in Bochom generiert hat. Stell das zum Beispiel 
mal den 0,00 Euro von z.B. Apple, HTC, Samsung, etc. gegenüber.


Das ganze ist alles andere als schön, aber diese selbstgerechte Dummheit 
die fast alle an den Tag legen ist an billiger Bigotterie und Unfairness 
nicht zu überbieten.

Nokia hat in Old Germany nichts mehr zu verlieren. Der Ruf ist gegen die 
deutsch Blödheit und Volltrottelmentalität nicht wieder herzustellen. 
Als nächstes sind die Entwicklungszentren und NSN dran. Freu dich drauf, 
habt ihr Klasse hinbekommen.

Nokia stampft Werke in Europa ein
http://www.ftd.de/it-medien/it-telekommunikation/:taumelnder-handyhersteller-nokia-stampft-werke-in-europa-ein/60110502.html

von agp (Gast)


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Jens Martin (jens-martin) schrieb:

> Nokia stampft Werke in Europa ein
> 
http://www.ftd.de/it-medien/it-telekommunikation/:taumelnder-handyhersteller-nokia-stampft-werke-in-europa-ein/60110502.html

> Dann rechne mal aus was Nokia alles an Gewinn, Umsatz- Lohn und
> Einkommensteuern, Sozialabgaben, Arbeitgeberanteilen, Fremdleistungen,
> Kammergebühren usw. usf. in Bochom generiert hat.

War womöglich nur der unumgängliche Mindestanteil, um den sie nicht 
herum kamen. Stelle diesen monetären Größen mal die Subventionen 
gegenüber, die Nokia als Förderung erhalten hat.

Dazu ein Zitat aus dem Artikel

"Der rumänische Staat prüft bereits eine Rückforderung von Zuschüssen. 
20 Mio. Euro hatte der Staat 2008 bereitgestellt, um die Fertigung von 
Bochum nach Rumänien zu holen. "

Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor?

Auszug aus Spiegel-Online vom Januar 2008 zur damaligen Werksschließung 
von Nokia in Bochum:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,529522,00.html

"Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) fordert 
rund 41 Millionen Euro Subventionsgelder zurück. Nach ihrer Meinung ist 
Nokia seinen Verpflichtungen, Arbeitsplätze in der Region Bochum zu 
schaffen, nicht ausreichend nachgekommen ."

Also doch wie Peer Steinbrück damals meinte, "Karawanen-Kapitalismus".

Jetzt ist der nächste Standort dran.

Ich kann mich übrigens noch an den (speziell über uns Deutsche) 
lachenden Herrn der für den Aufbau des neuen Werkes im rumänischen Cluj 
zuständig war erinnern. Dieser Herr meinte damals, so eine einfache 
Tätigkeit wie Handys zusammenmontieren wäre doch für uns Deutsche eine 
zu niedere Tätigkeit und deshalb genau richtig für seine gut 
ausgebildeten und willigen Fachkräfte in Rumänien.

Wie mag er wohl jetzt darüber urteilen?! Waren am Ende die Fachkräfte in 
Rumänien doch "zu doof", für die Tätigkeiten dort? Oder hat Nokia jetzt 
ein neues saftiges Feld abgegrast und sucht nun die nächsten Dummen, die 
ihnen den Standort vergolden?

Oder ist die Konzernführung bei Nokia einfach zu blöde, um gescheite 
Handys gegen die Konkurrenz auf den Weg zu bringen? Oder reicht denen 
die Rendite etwa nicht? Weil sie nicht ganz an Ackermanns Vorstellung 
rankommt und der Shareholder hat Druck gemacht?

Wie auch immer. Rumänien ist (diesmal) betroffen. Der Vorhang zu und 
alle Fragen offen. ;)

Übrigens, hab mir selber ein Nokia C? vor einiger Zeit zugelegt und muss 
sagen, die Beschreibung (Handbuch kann man das nicht nennen) ist das 
lausigste was mir jemals untergekommen ist. Gerät ansonsten soweit mit 
akzeptablen Macken OK, bzw. ganz passabel.

von L. M. (critento)


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Man darf es eigentlich gar nicht zu laut sagen,
die haben einfach den Übergang auf Android verschlafen. Alles auf die 
Microsoft Karte zu setzen ist von der Konzernspitze mehr als fahrlässig.

Wären ein paar der letzten Nokia Smartphones mit Android gekommen, wären 
die nicht in der Lage. Samsung besetzt bei den Handys (und anderen 
Produkten) den Platz, welchen Nokia früher hatte.

Nokia weiß sicherlich wie man sehr wertige, robuste Handys mit bester 
Kamera etc. baut, bei denen brennt jedoch jetzt die Bude und da wird es 
sehr schwierig werden, wieder Land zu gewinnen. Auch fehlt die 
Marktdurchdringung des MS Betriebssystems gegenüber Android.

Nokia kann seinen Teil erledigen, wird es jedoch MS schaffen?
Android hätte genug Lücken um anzusetzen. Da wäre nur mal die 
Updatepolitik zu nennen.

von bluppdidupp (Gast)


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Nokia hinkt bei Smartphones einfach hinterher.
Man hätte auch ruhig schonmal ein Windows-Phone rausbringen können (mit 
Mango-Upgrade-Möglichkeit) oder ein paar Androids.

Gleiches gilt für Microsoft, die sind da auch einfach zu spät dran. Bei 
denen sehe ich aber noch die Chance (speziell durch Marketing) trotzdem 
noch auf Marktanteile zu kommen die eine Rolle spielen könnten...

von Hannes J. (pnuebergang)


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agp schrieb:
> War womöglich nur der unumgängliche Mindestanteil, um den sie nicht
> herum kamen. Stelle diesen monetären Größen mal die Subventionen
> gegenüber, die Nokia als Förderung erhalten hat.
>
> Dazu ein Zitat aus dem Artikel
>
> "Der rumänische Staat prüft bereits eine Rückforderung von Zuschüssen.
> 20 Mio. Euro hatte der Staat 2008 bereitgestellt, um die Fertigung von
> Bochum nach Rumänien zu holen. "

Na ja, deutschem Qualitätsjournalismus kann man wenig trauen. Was nichts 
daran ändert, dass das Nokia-Management ein Haufen Versager ist.

> Also doch wie Peer Steinbrück damals meinte, "Karawanen-Kapitalismus".

Geh mir weg mit dem. Der macht auf großen Arbeiterführer, aber sitzt im 
Aufsichtsrat von Thyssen Krupp und kassiert von Consultingfirmen Geld 
für Vorträge.

> Ich kann mich übrigens noch an den (speziell über uns Deutsche)
> lachenden Herrn der für den Aufbau des neuen Werkes im rumänischen Cluj
> zuständig war erinnern.

Hast du noch den Namen im Kopf? Bei solchen Spitzenkräften des 
internationalen Managements interessiert es mich immer, wo sie als 
nächstes auftauchen und Schaden anrichten,

> Dieser Herr meinte damals, so eine einfache
> Tätigkeit wie Handys zusammenmontieren wäre doch für uns Deutsche eine
> zu niedere Tätigkeit und deshalb genau richtig für seine gut
> ausgebildeten und willigen Fachkräfte in Rumänien.

Diese Fachkräfte haben jetzt gegenüber den verarschten Fachkräften in 
Bochum einen großen Vorteil. Sie können in die landwirtschaftliche 
Produktion aus der sie kamen zurückkehren.

> Wie mag er wohl jetzt darüber urteilen?!

Gar nicht. Solchen Spitzenkräften des internationalen Managements sind 
komplett schmerzfrei. Läuft etwas gut, dann war es ihr fantastisches 
Managements. Läuft es wie jetzt völlig aus dem Ruder, dann waren es die 
äußeren Umstände, und nur ihr beherztes Eingreifen, das auch 
schmerzvolle Einschnitte beinhaltet, hat die Firma vor größerem Schaden 
bewahrt.

> Waren am Ende die Fachkräfte in
> Rumänien doch "zu doof", für die Tätigkeiten dort? Oder hat Nokia jetzt
> ein neues saftiges Feld abgegrast und sucht nun die nächsten Dummen, die
> ihnen den Standort vergolden?

Wahrscheinlich beides. Das Gesamtpaket aus Subventionen und Ausbeutung 
dieser "Fachkräfte" rechnet sich nicht mehr.

> Oder ist die Konzernführung bei Nokia einfach zu blöde, um gescheite
> Handys gegen die Konkurrenz auf den Weg zu bringen?

Auch das. Kein Android, kein eigenes alternatives Smartphone-OS (geh mir 
weg mit dem Symbian-Dreck), aber jetzt die willige Hure für Microsoft 
machen. Alleine einen Ex-Microsoft Manager einzustellen war ein schwerer 
Fehler. Was sagte man vor wenigen Tagen darüber

>> ... a lot of talented folks have left MSFT senior leadership in the
>> past 18 months or so - Liddell, Elop, Muglia, Bach, etc, etc. Although
>> Elop was instrumental in getting the Nokia deal up and going

Da wird offen zugegeben, dass Elop, der Nokia-CEO, seinem Ex-Arbeitgeber 
Microsoft einen Dienst erwiesen hat. Wozu bezahlt Nokia den Herren, wenn 
er eigentlich für Microsoft arbeitet?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Jens Martin schrieb:
>> Die kosten den
>> deutschen Steuerzahler nach wie vor Geld, vielleicht bis in alle
>> Ewigkeit. Denn welcher Puffer soll die alle wieder aufnehmen?
>
> Dann rechne mal aus was Nokia alles an Gewinn, Umsatz- Lohn und
> Einkommensteuern, Sozialabgaben, Arbeitgeberanteilen, Fremdleistungen,
> Kammergebühren usw. usf. in Bochom generiert hat. Stell das zum Beispiel
> mal den 0,00 Euro von z.B. Apple, HTC, Samsung, etc. gegenüber.

Vor allem sollte man das mal den Arbeitsplätzen gegenüberstellen, die 
entstanden wären, wenn man diese Subventionen lokal bei Klein- und 
Mittelbetrieben gelassen hätte.

Diese wandern nach dem Förderzeitraum eben nicht aus und entlassen auch 
nicht auf einen Schwung Tausende.

Aber damit kann man sich als Politiker natürlich nicht so schmücken, wie 
mit einem Foto bei Baubeginn des Nokia-Werkes.

> Das ganze ist alles andere als schön, aber diese selbstgerechte Dummheit
> die fast alle an den Tag legen ist an billiger Bigotterie und Unfairness
> nicht zu überbieten.

Unfair sind vor allem die Subventionen.

> Nokia hat in Old Germany nichts mehr zu verlieren.

Selbst schuld.

> Der Ruf ist gegen die
> deutsch Blödheit und Volltrottelmentalität nicht wieder herzustellen.
> Als nächstes sind die Entwicklungszentren und NSN dran. Freu dich drauf,
> habt ihr Klasse hinbekommen.

Genau. Alle anderen sind immer doof.

Wenn sich diese Zentren nur aufgrund von massiven Subventionen halten 
lassen, dann ist es besser so.

Uns subventioniert auch keiner und wir schaffen trotzdem Arbeitsplätze.

Chris D.

von Udo S. (urschmitt)


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Chris D. schrieb:
> Vor allem sollte man das mal den Arbeitsplätzen gegenüberstellen, die
> entstanden wären, wenn man diese Subventionen lokal bei Klein- und
> Mittelbetrieben gelassen hätte.

100% Zustimmung!

Jens Martin schrieb:
> Nokia hat in Old Germany nichts mehr zu verlieren. Der Ruf ist gegen die
> deutsch Blödheit und Volltrottelmentalität nicht wieder herzustellen.
> Als nächstes sind die Entwicklungszentren und NSN dran. Freu dich drauf,
> habt ihr Klasse hinbekommen.

Wer hat das hinbekommen? Wahrscheinlich sind die Arbeiter schuld weil 
sie nicht auf die Hälfte Ihres Lohns verzichtet haben.
Das Werk in Bochum hat wenn ich mich recht erinnere pro Angestelltem und 
Jahr 100.000 Euro Gewinn gemacht. Inclusive der Putzfrauen und den 
BWLern gerechnet.
Jetzt rechne du mal wieviel Prozent ein normaler Arbeiter von dem was er 
an Wert erwirtschaftet hat tatsächlich bekommen hat. Ist das in 
irgendeiner Weise gerecht. Und trotzdem war der Gewinn noch nicht genug.
Du klingst genau wie ein solcher BWLer der den Neoliberalismus und 
Gierkapitalismus anbetet. Sozial betrachtet sind wir damit doch schon 
wieder im Mittelalter im Raubrittertum angekommen.

von agp (Gast)


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Hannes Jaeger (pnuebergang) schrieb:

agp schrieb:
>> .. Also doch wie Peer Steinbrück damals meinte, "Karawanen-Kapitalismus".

> Geh mir weg mit dem. Der macht auf großen Arbeiterführer, aber sitzt im
> Aufsichtsrat von Thyssen Krupp und kassiert von Consultingfirmen Geld
> für Vorträge.

Bleib fair Hannes. In diversen Aufsichtsräten sitzen sie (die Herren aus 
dem deutschen Plenum) fast alle. Beispielsweise ein Walter Riester, der 
viel stärker sich die Rolle des Arbeitervertreters hat zuschreiben 
lassen und dann dabei erwischt wurde, wie er mit seinem Produkt (die 
berühmt-berüchtigten Riester-Verträge) selber groß Kasse per Vortrag 
hier - und Vortrag da - machte. Da steht ein Peer Steinbrück im 
Vergleich noch ganz gut da. Zumal er der kommende KK der SPD sein könnte 
und damit zum wichtigsten Mann von Rot + ?? avanciert. Außerdem hat er 
in der Vergangenheit in der Stunde ärgster Not, als man Panik davor 
hatte das der große Run auf die Geldautomaten beginnt einen beruhigenden 
Einfluss an Merkel Seite in der berühmten Ansprache an die Bevölkerung 
ausgeübt. Ein Rösler dagegen hat vor der Kamera opponiert ("keine 
Denkverbote; geordnete Insolvens blabla") und im Plenum dann genau das 
Gegenteil erzählt (Lob für die Abstimmung zum Rettungspaket und für die 
gute Mehrheit von Schwarz-Gelb). Rösler ist so eine Art 
"zwei-Ph(r)asen-Lautsprecher" (genau wie Seehofer). Aber dem Rösler kann 
man ja nicht bös' sein, der ist einfach zu nett. :)

Anderes Beispiel: Gestern übrigens hat die ARD mal wieder die Perle der 
FDP, Frau Koch-Merin ins Visier genommen. Die Dame sitzt (nach ihrem 
Desaster mit der Doktorarbeit) noch immer im EU-Parlament und kassiert 
dort Monat für Monat satte 8000 Euro für ihre (laut Bericht) meist 
Nichtanwesenheit in diversen Ausschüssen, wo sie vor knapp zwei Jahren 
das letzte mal vorbei schaute. Sie wird dort bereits "vermisst". 
Bürgersprechstunde macht sie auch nicht mehr, bekommt dafür aber Monat 
für Monat fette Aufwandspauschalen. Da steht ein Peer wer Steinbrück der 
emsig Redebeiträge im Bundestag abhält (und der kann das richtig gut) 
noch um einiges besser da. Da soll übrigens ein (ist jetzt nicht böse 
gemeint) "Milchgesicht" Rösler erst mal rankommen.

Aber Steinbrück hin oder her, der Begriff "Karawanen-Kapitalismus" hat 
doch gepasst, wenn Nokia jetzt sich auf die Subventionen des nächsten 
Standortes freut. Klar mögen andere wie Samsung etc. momentan die 
besseren Produkte haben, aber einer hat doch immer das bessere Produkt 
oder?! Wenn überall Standorte geschlossen würden wo gerade eine stärkere 
Konkurrenz für ein paar Jahre vorherrscht, dann frage ich mich wieso wir 
noch an jeder Ecke einen Lidl, Aldi, Edeka, Plus, real, Teegut, Penny 
usw. Markt haben und das bei Gewinnspannen im Einzelhandel die nach 
allem was man weiß nun wirklich nicht exorbitant hoch sind.

Oder mal anders gefragt, wie hat eigentlich AMD bis jetzt überlebt? :)

Warum gibt sich Nokia nicht mal ein paar Jahre mit kleineren Brötchen 
zufrieden, entwickelt in der Zeit bessere Geräte und dann läuft der 
Laden wieder?? Die Antwort muss nicht nur im Management liegen, sondern 
im "Prinzip Shareholder". Der sitzt im Nacken und will Kursgewinne sehen 
- und das JEDES QUARTAL. Da sind wir dann wieder beim "vom Finanzmarkt 
getriebenen Kapitalismus", dem die Beschäftigten sowas von egal sind 
(wird entlassen steigen die Aktien). Aufgrund der Ankündigung der 
Werksschließung ist der Aktienkurs ja auch bereits wieder gestiegen.

>> Ich kann mich übrigens noch an den (speziell über uns Deutsche)
>> lachenden Herrn der für den Aufbau des neuen Werkes im rumänischen Cluj
>> zuständig war erinnern.

> Hast du noch den Namen im Kopf? Bei solchen Spitzenkräften des
> internationalen Managements interessiert es mich immer, wo sie als
> nächstes auftauchen und Schaden anrichten,

Leider nicht. Es war aber einer aus der Ecke des Standortes da unten in 
Cluj, mit guten Deutschkenntnissen. Kann also auch ein Abgeordneter, ein 
Oberbürgermeister, einer dem eine leitende Funktion im Werk zuteil wurde 
oder weiß ich was gewesen sein. Auf jeden Fall war er damals mehrfach in 
den Hauptnachrichten unseres ÖR und hat dort erklärt, warum wir uns 
nicht aufzuregen haben, wenn Nokia Bochum schließt. Dieser Satz mit 
Handys zusammenbauen sei doch für Deutsche eh nicht das richtige ist 
aber bei mir im Gedächtnis hängengeblieben (klang für mich damals sehr 
überheblich den eigenen Leuten gegenüber).

> Diese Fachkräfte haben jetzt gegenüber den verarschten Fachkräften in
> Bochum einen großen Vorteil. Sie können in die landwirtschaftliche
> Produktion aus der sie kamen zurückkehren.

Naja, das kann man sich dann wie bei den Chinesen vorstellen. 3 Jahre an 
ein für die Verhältnisse gutes Einkommen gewöhnt (hurra endlich ein 
wenig Wohlstand) und dann zurück geschickt in den Dreck aufs Reisfeld. 
Ich weiß ja nicht.

> Wahrscheinlich beides. Das Gesamtpaket aus Subventionen und Ausbeutung
> dieser "Fachkräfte" rechnet sich nicht mehr.

Vielleicht erfährt man mal Zahlen dazu. Handys werden sie doch wohl 
verkauft haben, auch wenn sie nicht die erste Marktgeige dabei spielten 
und die Billigsten Geräte hatte Nokia schließlich auch nie. Also um 
wieviel weniger oder mehr ist Umsatz und Gewinn denn wirklich 
geschrumpft? Irgendwo sollte doch was stehen dazu (ich habe mich jetzt 
nicht innig mit der Meldung der Werksschließung befasst, sondern gerade 
mal den einen Artikel gelesen).

von Mark B. (markbrandis)


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Hier ein extrem guter Artikel aus der finnischen Zeitung "Helsingin 
Sanomat":

http://www.h s.fi/english/article/Knock+Knock+Nokias+Heavy+Fall/113526
0596609

Und warum zum Teufel ist das jetzt Spam? Mann. Bitte das Leerzeichen 
zwischen dem h und dem s entfernen.

von Jens M. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Vor allem sollte man das mal den Arbeitsplätzen gegenüberstellen, die
> entstanden wären, wenn man diese Subventionen lokal bei Klein- und
> Mittelbetrieben gelassen hätte.

Geht es noch blöder? Mittelstands- und Kleinunternehmerförderung finden 
ebenfalls statt.


> Diese wandern nach dem Förderzeitraum eben nicht aus und entlassen auch
> nicht auf einen Schwung Tausende.

Wenn man sich von der Presse verblöden lässt kommt halt nichts anderes 
als dummes Schlagwortegelaber bei raus.

Bei Wikipedia findest unter Nokia Werk Bochum eine etwas sachlichere 
Darstellung als in dem was man hier so "Presse" nennt.

Da kannst du unter anderem Nachlesen das jeder der Mitarbeiter (im 
Schnitt) 80 000 Euro Abfindung erhalten hat und das Werk einen 
Betriebsgewinn (auf den ca. 45% Steuern zu entrichten sind) 139 Mio (in 
einem Jahr) erzielte.

>
> Aber damit kann man sich als Politiker natürlich nicht so schmücken, wie
> mit einem Foto bei Baubeginn des Nokia-Werkes.

Das, wie du dort nachlesen kannst, schon länger als die Subvention 
existierte.


>
>> Das ganze ist alles andere als schön, aber diese selbstgerechte Dummheit
>> die fast alle an den Tag legen ist an billiger Bigotterie und Unfairness
>> nicht zu überbieten.
>
> Unfair sind vor allem die Subventionen.

Welche Subventionen? Das Geld was das Land da investiert hat wurde 
mehrfach zurückgezahlt.


>
>> Nokia hat in Old Germany nichts mehr zu verlieren.
>
> Selbst schuld.

Klar, schwere Fehler im Management, aber alles billig haben wollen und 
mit dem Finger auf andere Zeigen halte ich für unreif.


>
>> Der Ruf ist gegen die
>> deutsch Blödheit und Volltrottelmentalität nicht wieder herzustellen.
>> Als nächstes sind die Entwicklungszentren und NSN dran. Freu dich drauf,
>> habt ihr Klasse hinbekommen.
>
> Genau. Alle anderen sind immer doof.

Ja und wie.


>
> Wenn sich diese Zentren nur aufgrund von massiven Subventionen halten
> lassen, dann ist es besser so.

Was im Zusammenhang mit Nokia dummes Zeug ist.

>
> Uns subventioniert auch keiner und wir schaffen trotzdem Arbeitsplätze.
>

Kein Kommentar

> Chris D.

J.

Udo Schmitt schrieb:
> Jetzt rechne du mal wieviel Prozent ein normaler Arbeiter von dem was er
> an Wert erwirtschaftet hat tatsächlich bekommen hat.

Was hat er erwirtschaftet? Früher wurden gute Preise für Mobiltelefone 
gezahlt, heute gibt es da nur noch winzige Margen.

Also, was hat er erwirtschaftet und wieso ist das auf einmal so viel 
weniger?


> Ist das in
> irgendeiner Weise gerecht.

Gerecht? Ist es gerecht das du 3/4 deines "erwirtschafteten" in 
Deutschland an den Staat abtreten musst (einer der Hauptgründe für die 
hohen Lohnkosten) oder das die ganze Saftsäcke bei den Banken gerettet 
werden?

> Und trotzdem war der Gewinn noch nicht genug.

Eine dümmliche Unterstellung, weder du noch ich können wissen wie die 
Lage bei Nokia wirklich war. Dieser knallharte Rückzug nach fast 20 
Jahren lässt eher auf eine Panikreaktion schließen.

Andere (z.B. Siemens) haben das über BenQ/Acer wesentlich amoralischer 
und drecksäckiger durchgezogen. Wahrscheinlich legst du ach so 
hochmoralisches billigeinkaufwesen dich deshalb auch nie unter einen 
Tomografen dieser Firma oder verbrauchst gar Strom der mit Turbinen von 
IgittiIgitt-Siemens erzeugt wurde.

> Du klingst genau wie ein solcher BWLer der den Neoliberalismus und
> Gierkapitalismus anbetet.

Mit pauschalisierender Dummheit kann ich gut leben. In Deutschland ist 
es der Preis wenn man versucht! "öffentlich" zu denken.

> Sozial betrachtet sind wir damit doch schon
> wieder im Mittelalter im Raubrittertum angekommen.

So ist es, was alles andere als toll ist, aber Nokia hat damit wenig zu 
tun.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Jens Martin schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Vor allem sollte man das mal den Arbeitsplätzen gegenüberstellen, die
>> entstanden wären, wenn man diese Subventionen lokal bei Klein- und
>> Mittelbetrieben gelassen hätte.
>
> Geht es noch blöder?

Maßige bitte Deinen Ton. Wir sind hier nicht auf dem Schulhof.

> Mittelstands- und Kleinunternehmerförderung finden
> ebenfalls statt.

Ohne Rückzahlung und in der Größenordnung eines Jahresgewinns nach 
Steuern? Bei schon lange bestehendem Betrieb?
Interessant. Bitte Quelle nennen, ich stelle mich sofort an.

>> Diese wandern nach dem Förderzeitraum eben nicht aus und entlassen auch
>> nicht auf einen Schwung Tausende.

> Wenn man sich von der Presse verblöden lässt kommt halt nichts anderes
> als dummes Schlagwortegelaber bei raus.

Nö, genaus das machen Konzerne nämlich. Nicht nur Nokia. Die verlagern 
einfach in ein anderes Land, was Klein- und Mittelständler kaum können.

> Bei Wikipedia findest unter Nokia Werk Bochum eine etwas sachlichere
> Darstellung als in dem was man hier so "Presse" nennt.
>
> Da kannst du unter anderem Nachlesen das jeder der Mitarbeiter (im
> Schnitt) 80 000 Euro Abfindung erhalten hat und das Werk einen
> Betriebsgewinn (auf den ca. 45% Steuern zu entrichten sind) 139 Mio (in
> einem Jahr) erzielte.

Und? Dann wären Subventionen wohl nicht nötig gewesen (wie sie überhaupt 
nie nötig sind)

>> Aber damit kann man sich als Politiker natürlich nicht so schmücken, wie
>> mit einem Foto bei Baubeginn des Nokia-Werkes.
>
> Das, wie du dort nachlesen kannst, schon länger als die Subvention
> existierte.

Eben. Eine Subvention war gar nicht nötig.

>>> Das ganze ist alles andere als schön, aber diese selbstgerechte Dummheit
>>> die fast alle an den Tag legen ist an billiger Bigotterie und Unfairness
>>> nicht zu überbieten.

Nicht zu überbieten ist eher Deine Wortwahl.

>> Unfair sind vor allem die Subventionen.
>
> Welche Subventionen? Das Geld was das Land da investiert hat wurde
> mehrfach zurückgezahlt.

Das spielt gar keine Rolle. Jedes Unternehmen, das Gewinne 
erwirtschaftet, zahlt diese Steuern. Nokia hätte diese auch ohne 
Subventionen gezahlt.

Subventionen verzerren selbstverständlich den Wettbewerb. Nachteile 
haben die, die keine Subventionen erhalten.

> Klar, schwere Fehler im Management, aber alles billig haben wollen und
> mit dem Finger auf andere Zeigen halte ich für unreif.

Ich auch. Aber wie kommst Du darauf, dass ich alles billig will?

>> Genau. Alle anderen sind immer doof.
>
> Ja und wie.

Mhm, schon klar.

Chris D.

von Jens M. (Gast)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Maßige bitte Deinen Ton. Wir sind hier nicht auf dem Schulhof.

Dass mache ich bereits, ungeschminkt würde mein Beitrag zurecht sofort 
gelöscht.


>>> Diese wandern nach dem Förderzeitraum eben nicht aus und entlassen auch
>>> nicht auf einen Schwung Tausende.

Aber klar doch, das hat ja nur mit Subventionen zu tun und nicht mit den 
Aussagen Nokias das in Old Germany fast ein viertel aller Lohnkosten 
angefallen sind bei 5% Produktionsanteil.


Dann investiert die Firma 60 Mio in Rumänien um 20 Mio Förderung zu 
erhalten und die auch noch in Infrastrukturmaßnahmen und nicht in Bar.

Macht das Werk nach 2 Jahren dicht und zieht "zum Subventionsabgrasen" 
weiter. Echte Win Win Situation für Firma und Diskutanten in dieser 
Richtung (ist diese Formulierung zum Geisteszustand der diesbez. Poster 
genehm?).

>
>> Wenn man sich von der Presse verblöden lässt kommt halt nichts anderes
>> als dummes Schlagwortegelaber bei raus.
>
> Nö, genaus das machen Konzerne nämlich. Nicht nur Nokia. Die verlagern
> einfach in ein anderes Land, was Klein- und Mittelständler kaum können.

Schwachsinniger Vergleich.


>> Da kannst du unter anderem Nachlesen das jeder der Mitarbeiter (im
>> Schnitt) 80 000 Euro Abfindung erhalten hat und das Werk einen
>> Betriebsgewinn (auf den ca. 45% Steuern zu entrichten sind) 139 Mio (in
>> einem Jahr) erzielte.
>
> Und? Dann wären Subventionen wohl nicht nötig gewesen (wie sie überhaupt
> nie nötig sind)

Was für eine Antwort aber es stört ja offensichtlich die eigene 
convenience zone wenn ich hier Dinge beim Namen nenne.

Als dann mal ganz vorsichtig formuliert:

Wie bitte schön hätte das deutsche Management der Konzernzentrale den 
Erhalt der  Produktion in Old Germany ohne das Leckerli "Subvention" 
schmackhaft machen können?


Nokia ist in den miesen und in meiner kleinen bescheidenen Welt wird 
eine Übernahme an Microsoft vorbereit. Dafür wird der Aktienkurs (hab 
keine von NOK, auch nie gehabt) noch weiter gedrückt damit all das 
know-how und die Patente billig in amerikanische Hände kommen.

Hier wird dafür ein "Boykott" inszeniert weil die Firma sich den 
Standort Bochum nach 20 Jahren und 160 Mio. Sozialplan (bei dem allein 
aus den generierten Steuern die "Subvention" fast getilgt wurde) nicht 
mehr leisten kann.

Glückwunsch meine Herren zu so viel "intellektueller Durchdringung" (war 
das jetzt gefälliger formuliert?).

von Timm T. (Gast)


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Jens Martin schrieb:
> Wie bitte schön hätte das deutsche Management der Konzernzentrale den
> Erhalt der  Produktion in Old Germany ohne das Leckerli "Subvention"
> schmackhaft machen können?

Hallo? Muss sie das überhaupt? Müssen Firmen mit Subventionen bestochen 
werden?

von Höffi (Gast)


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> in meiner kleinen bescheidenen Welt wird eine Übernahme
> an Microsoft vorbereit.


Nicht nur in Deiner. Warum sonst hätte ein normaldenkender Manager ewige 
Zeiten bevor die neuen Produkte fertig sind ankündigen sollen das alle 
bisherigen Produkte jetzt quasi Auslaufmodelle sind? Ist ja wohl jedem 
klar das dann die Verkaufszahlen in den Keller gehen.

Der Elop war wohl eine art trojanisches Pferd - als Manager getarnt.
Mit Viren und Trojanern kennt sich Microsoft ja aus... ;-)


Die machen es geschickter als Google mit Motorola, wo Motorola den Preis 
ja sogar noch hochtreiben konnte.

von wenn_wundert_es (Gast)


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klar jetzt wird auf den "BWL Schnösseln" rumgehakt. Ich selbst bin auch 
Ing und gehöre nicht zu diesen "Schnösseln". Aber Nokia ist doch ein 
Versagen der Politik ! die BWLer bekamen doch Subventionen hinter her 
geworfen ! würdet ihr etwa nein sagen, wenn euch jemand Subventionen 
geben würde ? oder
meint ihr etwa, dass die von Nokia in Finnland sich gesagt haben "wo in 
Europa ist es den am schönsten ? ja genau Bochum, da gehen wir hin"

sondern Nokia wurde auch noch angelockt.

Außerdem hätte der Politik völlig klar sein müssen, dass ohne 
Subventionen dieses Werk nicht tragbar ist. Dort haben kaum Ings oder 
andere Fachkräfte gearbeitet, sondern in erster Linie gering 
qualifizierte Leute, die hinter ner Maschine standen, Handys zusammen 
gesteckt oder in Plastik eingewickelt haben. Mindeststundenlohn für 
einen solchen ungelernten Arbeiter : 15 Euro, + Urlaubsgeld plus 
Weihnachtsgeld und Zulagen ( z.B. Schicht, Akkord usw. ). Mitarbeiter 
die zwar ungelernt, aber schon länger dabei sind, bekamen 
selbstverständlich mehr.

dass das nicht lang gut gehen kann, hätte wirklich jeder Politiker 
wissen müssen. Aber den Politikern gehts meist nur um die nächste Wahl 
statt um langfristige, nachhaltige Politik.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Es muss ganz Europa zu denken geben das es billiger ist in Asien zu 
produzieren als hier. Da kann Nokia auch nichts dafür und in gewissen 
Grenzen kann ich ihre Reaktion verstehen.

von Wilhelm F. (Gast)


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wenn_wundert_es schrieb:

> Aber Nokia ist doch ein
> Versagen der Politik !

Nun ja, ich glaube, man macht es sich da etwas einfach, nur auf die 
Politik drauf zu schlagen, und denen nichts gutes zuzutrauen.

Ich erinnere mich noch an 1980. Wir lagen schon knapp hinter dem Maximum 
(1979) der Wirtschaftsentwicklung seit dem WW2. Damals gab es 
Zeitungsartikel, wo berichtet wurde, daß die Arbeitslosenzahl im 
Ruhrpott steigt, stärker als in Bonn, Köln oder Düsseldorf, und der 
restlichen BRD, und man sogar befürchtete, daß der Ruhrpott langsam 
aussterbe. Auch wenn man von heutigen Arbeitslosenzahlen noch etwas 
entfernt war. Das Zechensterben und die Stahlindustrie. Immerhin hatte 
der Ruhrpott ein Viertel aller Einwohner in der BRD. Da mußte sich also 
durchaus mal jemand Gedanken machen.

Da liegt es doch nahe, daß man sogar mit Subventionen einen großen AG in 
die Gegend lockt, um die Dinge etwas abzufedern. Daß das Unternehmen mal 
wieder ab zieht, können Politiker da auch nicht voraus sehen.

von Thomas1 (Gast)


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Nokia = Subventionsheuschrecke

von wenn_wundert_es (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Da liegt es doch nahe, daß man sogar mit Subventionen einen großen AG in
> die Gegend lockt, um die Dinge etwas abzufedern. Daß das Unternehmen mal
> wieder ab zieht, können Politiker da auch nicht voraus sehen.

nein, wenn man dank Gewerkschaft für einfachste Arbeit die körperlich 
kaum und geistig überhaupt nicht anspruchsvoll ist schon mind 15 Euro 
die Stunde + Schichtzulagen, + Weihnachtsgeld + Urlaubsgeld + Prämie usw 
bezahlen muss, ist es doch logisch, dass so ein Betrieb nicht lange hier 
bleibt. Weil das ist Arbeit die wirklich von fast jedem Menschen überall 
auf der Welt erledigt werden kann, sogar von Analphabeten. Daher war es 
hoch logisch, dass die Firma nicht lange bleibt.

Aber natürlich, ein Werk eröffnen und damit in die Nachrichten kommen 
ist natürlich perfekte Werbung für jeden Politiker.

von Wilhelm F. (Gast)


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wenn_wundert_es schrieb:

> nein, wenn man dank Gewerkschaft für einfachste Arbeit die körperlich
> kaum und geistig überhaupt nicht anspruchsvoll ist schon mind 15 Euro
> die Stunde + Schichtzulagen, + Weihnachtsgeld + Urlaubsgeld + Prämie usw
> bezahlen muss, ist es doch logisch, dass so ein Betrieb nicht lange hier
> bleibt.

Du unterschätzt das sehr. Selbst die stupidesten Arbeiten, 
Fließbandproduktion als angelernter Helfer, können superstressig sein. 
Man versucht dort auch ein Maximum heraus zu holen, was die Menschen 
eben gerade so leisten können, ohne Fehler zu machen. Wenn auch im Sinne 
eines Elektronikentwicklers nicht innovativ. Der Mann am Hochofen im 
Stahlwerk bekommt auch mehr Geld als die Arzthelferin, obwohl seine 
Arbeit intellektuell vielleicht nicht so anspruchsvoll ist. Weil es 
körperlich beansprucht.

Hast du schon mal als Produktionshelfer gearbeitet? Ich schon. In der 
Schlosserei. Die Arbeiten fanden im Winter auf einem Hof hinter dem Haus 
draußen statt, und an den Maschinen gab es noch eine teilweise knappe 
Überdachung, damit die Maschinen bei Regen nicht faulen. Ich entrostete 
und entgratete bei -10°C draußen frisch gesägte rostige Eisenteile. Und 
planschte bei dieser Temperatur mit den Teilen noch mit den blanken 
Fingern in einem Eimer Nitroverdünnung herum, um die Eisenteile völlig 
zu entfetten. Denn die haben aus dem Eisenwerk eine ölige Schicht. Na 
ja, und ich war bei den -10°C auch 8 Stunden am Stück draußen, bis auf 
die Mittagspause.

Es gab da 1981 die 10DM bar auf die Kralle. Das war was gegenüber dem 
monatlichen Wehrsold von 250DM. Damals hieß der heutige 400€-Job noch 
390DM-Gesetz. Ich machte den an freien Tagen vom Wehrdienst.

Es ist schon richtig, daß sich Gewerkschaften für Arbeitsbedingungen 
einsetzen. Denk mal zeitlich etwas zurück, warum Gewerkschaften mal 
entstanden.

von wenn_wundert_es (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Du unterschätzt das sehr. Selbst die stupidesten Arbeiten,
> Fließbandproduktion als angelernter Helfer, können superstressig sein.
> Man versucht dort auch ein Maximum heraus zu holen, was die Menschen
> eben gerade so leisten können, ohne Fehler zu machen. Wenn auch im Sinne
> eines Elektronikentwicklers nicht innovativ. Der Mann am Hochofen im
> Stahlwerk bekommt auch mehr Geld als die Arzthelferin, obwohl seine
> Arbeit intellektuell vielleicht nicht so anspruchsvoll ist. Weil es
> körperlich beansprucht.

sehr geehrter herr Ferkes,

hier handelt es sich um aller einfachste Arbeit ! in einer 
klimatisierten Werkhalle, wo man körperlich wie geistig NIX können muss 
! daher ist es doch in Orndung solche Arbeit auszulagern.

Manche Lachnummer vom Band bei Nokia hat ein Netto was ein Netto Gehalt 
von einem Leihing übersteigt !!!!! ist das gerecht ??????

ich bin gegen Leiharbeit, sofern es qualifizierte Leute trifft, bei 
normalen Arbbeitern bin ich dafür.

Weil wir ings haben es bei Frauen schwerer, dafüer kriegen es arbeiter 
bei frauen leichter auch wenn ich einen ossi Dialekt nicht leiden kann 
und NIEEEEE einen Ossi einstellen würde, weil der Dialekt so grässlich 
ist

von wenn_wundert_es (Gast)


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aber egal auch wenn manche Lachnummer am Band mehr hat, werden die 
Linken hier im Forum weiter links sein.

Da lacht sich manche Lachnummer, die nicht mal richtig lesen und 
schreiben kann aber ein Nettogehalt kassiert wo mancher Ing blass werd 
würde, ja solche Typen freuen sich wenn es soviele Linke gibt, die den 
Bonzen noch mehr geld in den hintern schieben. Weil Schichtarbeiter hier 
im schwabenland sind laut der Linkspartei bonzen ( da als Single über 
2200 netto ) aber gleichzeitig werben sie um diese Leute, da es ja 
soooooo arme Arbeiterle sind och eine Runde Mitleid

mancher Ex Hauptschüler den ich kenne, macht mit Lehre für bissl 
Maschinenüberwachen mit Anfang zwanzig seine 3300 NETTO im Monat !!!!! + 
weihnachtsgeld + Urlaubsgeld, darum ein heil auf leiharbeit 
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

von Wilhelm F. (Gast)


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wenn_wundert_es schrieb:

> sehr geehrter herr Ferkes,
> hier handelt es sich um aller einfachste Arbeit ! in einer
> klimatisierten Werkhalle, wo man körperlich wie geistig NIX können muss
> !

Woher weißt du, daß man nix können muß? Vielleicht muß man auch für 
einfachste Tätigkeiten 8 Stunden höchst konzentriert sein, und ist nach 
den 8 Stunden auch völlig nervlich fix und fertig.

Ich habe den Eindruck, daß du so was mal probieren gehen mußt, bevor du 
darüber schlecht urteilst.

> Manche Lachnummer vom Band bei Nokia hat ein Netto was ein Netto Gehalt
> von einem Leihing übersteigt !!!!! ist das gerecht ??????

Wenn er hochkonzentriert arbeiten muß, um in keiner Sekunde einen Fehler 
zu machen, und der Leihing mal 5 Minuten in der Nase nach neuen 
Ölvorkommen sucht, da kann es gerecht sein.

> ich bin gegen Leiharbeit, sofern es qualifizierte Leute trifft, bei
> normalen Arbbeitern bin ich dafür.

An welchem Parameter ist denn der Wert eines Menschen bemessen?

Aber wie kommst du hier zum Thema Leihing? Das ist doch gar nicht das 
Thema. Warst du einer bei Nokia?

Wenn man hinterher so groß kotzt, und aber die Hure machte, dann muß man 
wirklich saumäßig doof gewesen sein. Es liegt aber dann zwischen dir und 
Leihbetrieb, sonst niemandem.

Entschuldige, ich beleidige normalerweise niemanden, aber suche etwas 
Wahrheit.

von Timm T. (Gast)


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@Wilhelm Ferkes:

Nicht Trolle füttern, die werden sonst zu fett.

von Thomas1 (Gast)


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wenn_wundert_es schrieb:
> Manche Lachnummer vom Band bei Nokia hat ein Netto was ein Netto Gehalt
> von einem Leihing übersteigt !!!!! ist das gerecht ??????


Ja und Lokführer haben im Ausland mehr Geld.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,770889,00.html

von agp (Gast)


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Wilhelm Ferkes (ferkes-willem) schrieb:

> Vielleicht muß man auch für
> einfachste Tätigkeiten 8 Stunden höchst konzentriert sein, und ist nach
> den 8 Stunden auch völlig nervlich fix und fertig.

Das ist auf jeden Fall so. Als ich mein Nokia gekauft hatte (es ist 
eines aus dem Werk in Cluj, die Pappschachtel trägt die Aufschrift "Made 
in Romania") war auf der Kameralinse ein Fusel der sich nicht erntfernen 
lies (war hinter der Plexiglasscheibe). Ich hab es dann zurückgebracht 
und der Verkäufer teilte mir daraufhin mit, dass Nokia auffällig viele 
Rückläufer zu verzeichnen hätte und damit wohl ein Problem bei der 
Endkontrolle und derzeit bei der Qualität generell habe. Der Fusel hätte 
eigentlich auffallen müssen. Er war deutlich sichtbar. War wohl jemand 
"nicht konzentriert" genug. ;)

von (prx) A. K. (prx)


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agp schrieb:

> Der Fusel hätte
> eigentlich auffallen müssen. Er war deutlich sichtbar. War wohl jemand
> "nicht konzentriert" genug. ;)

Zuviel Fusel hinter der Binde gibt eben Fussel auf der Linse.

von agp (Gast)


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A. K. (prx) schrieb:

> Der Fussel war vielleicht das Result von zuviel Fusel. ;-)

Ach Sch.. Immer diese lästigen Verschreiber. Ich sollte mein Textgut mit 
einer Schlechtschreibkorrektur vor der Freigabe durchleuchten.

Apropos Sch.. Ne, ich wollte ja nich "wie Pofalle reagieren".

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,789501,00.html

"Dabei fielen, so rekonstruiert es ein Unionsabgeordneter, unter anderem 
folgende Sätze: "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen. Ich kann deine 
Scheiße nicht mehr hören." Ein anderer Abgeordneter erinnert sich nicht 
an den genauen Wortlauf, bestätigt aber die Auseinandersetzung und sagt, 
diese Zitate seien "eher untertrieben"."

hihi

;-)

von paul (Gast)


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> Wer in Europa verkaufen will, soll gefälligst auch hier
> produzieren!

Du besitzt also konsequenter Weise kein Handy und verzichtest auch sonst 
auf die meisten Geräte der Unterhaltungselektronik? Und was ist mit 
Klamotten? Oder bezog sich deine Aussage nur auf elektronische Geräte?

von (prx) A. K. (prx)


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paul schrieb:

> Und was ist mit Klamotten?

Och, heimatliche Unterwäsche ist zwar nicht billig aber noch 
finanzierbar. Beim Rest wirds schon teurer, also ...

von Hannes J. (pnuebergang)


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wenn_wundert_es schrieb:
> Weil wir ings haben es bei Frauen schwerer, dafüer kriegen es arbeiter
> bei frauen leichter auch wenn ich einen ossi Dialekt nicht leiden kann
> und NIEEEEE einen Ossi einstellen würde, weil der Dialekt so grässlich
> ist

"Wir Ings"? Nach deiner Rechtschreibung hast du vielleicht gerade einen 
Hauptschulabschluss. So schlecht ist unser Bildungssystem nicht, dass 
man mit sowas durchs Studium kommt (hoffe ich ...).

von Michael K. (charles_b)


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Allein schon die erste Verlagerung rein aus Preisdruck war ja schon ein 
Zeichen, dass man nichts neues entwickelt sondern nur über den Preis 
Marktanteile halten möchte.

Das geht nicht gut.

Auch wenn der Vergleich hinken mag:

Steinway fertigt nach wie vor in Hamburg und New York und die Geschäfte 
laufen nicht schlecht. Qualität zahlt sich langfristig aus.

von Wilhelm F. (Gast)


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agp schrieb:

> Der Fusel hätte
> eigentlich auffallen müssen. Er war deutlich sichtbar. War wohl jemand
> "nicht konzentriert" genug. ;)

Das tut mir Leid für dich. Das Gerät wurde aber wohl auch schon unter 
anderen Umständen und Arbeitsbedingungen im Billigland gefertigt. Mit 
Personal, welches auch ganz andere Arbeitseinstellungen hat als in 
Deutschland.

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> agp schrieb:
>
>> Der Fusel hätte
>> eigentlich auffallen müssen. Er war deutlich sichtbar. War wohl jemand
>> "nicht konzentriert" genug. ;)
>
> Das tut mir Leid für dich. Das Gerät wurde aber wohl auch schon unter
> anderen Umständen und Arbeitsbedingungen im Billigland gefertigt. Mit
> Personal, welches auch ganz andere Arbeitseinstellungen hat als in
> Deutschland.

Das sind halt genau die Punkte, die von den jungen Beraterfritzen mit 25 
gerne außer Acht gelassen werden. Dass in anderen Ländern andere 
Arbeitseinstellungen vorherschen (völlig wertfrei und ohne 
Diskriminierung gemeint) wird wohl in keiner betriebswirtschaftlichen 
Rechnung drinstehen...

Geschichte: Als Berater von einem englischen Unternehmen vom Flughafen 
abgeholt, mit einem Fahrdienst. Der Kollege fragt den Fahrer: "Is this a 
Rover you are driving?" Der Fahrer: "No, I need the car every day, I can 
not drive a Rover."

Dieser Kurzdialog macht auch ohne große Analyse klar, warum das mit 
Rover nix geworden ist....

von Ich (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Dass in anderen Ländern andere
> Arbeitseinstellungen vorherschen (völlig wertfrei und ohne
> Diskriminierung gemeint) wird wohl in keiner betriebswirtschaftlichen
> Rechnung drinstehen...

Nicht nur das, ein Elektroingenieur in Deutschland ist nicht 
vergleichbar mit einem aus Indien.
In Lohntabellen liest sich alles sehr toll, die Realität sieht oft 
anders aus.

von agp (Gast)


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Wilhelm Ferkes (ferkes-willem) schrieb:

agp schrieb:

>> Der Fusel hätte
>> eigentlich auffallen müssen. Er war deutlich sichtbar. War wohl jemand
>> "nicht konzentriert" genug. ;)

> Das tut mir Leid für dich. Das Gerät wurde aber wohl auch schon unter
> anderen Umständen und Arbeitsbedingungen im Billigland gefertigt. Mit
> Personal, welches auch ganz andere Arbeitseinstellungen hat als in
> Deutschland.

War kein Problem für mich, ich sagte ja bereits, ich habe es wieder 
zurückgebracht. Es wurde anstandslos zurückgenommen (Geld an der Kasse 
zurückerhalten). Interesant war halt dabei vom VK zu erfahren, dass 
Nokia auffällig viele Rückläufer wegen Qualitätsmängel (wie auch bei in 
meinem Fall) zu verzeichnen hat. Das Gesicht des VK war auch 
entsprechend. ;)

von Michael K. (charles_b)


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Ich schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Dass in anderen Ländern andere
>> Arbeitseinstellungen vorherschen (völlig wertfrei und ohne
>> Diskriminierung gemeint) wird wohl in keiner betriebswirtschaftlichen
>> Rechnung drinstehen...
>
> Nicht nur das, ein Elektroingenieur in Deutschland ist nicht
> vergleichbar mit einem aus Indien.
> In Lohntabellen liest sich alles sehr toll, die Realität sieht oft
> anders aus.

Allerdings soll es in diese "alle-sind-gleich"-Richtung schon mal in 
Europa mit dem Bologna-Prozess und den Master-Studiengängen ja gehen.

Wenn alle Ings. gleich sind ist auch der Lebensstandard überall gleich.

von Christian B. (casandro)


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Dabei hatten die 2007 tatsächlich die ersten wirklich ab Werk 
brauchbaren Mobilgeräte auf dem Markt, die Maemo-Serie (inzwischen 
eingestellt). Das waren im Prinzip Mobilcomputer, so wie man sich die 
als Ingenieur vorstellt. Einfach ein kleiner Computer, auf dem man ganz 
normale Software laufen lassen kann, dank ARM auch mit guter 
Akkulaufzeit. Ein Gerät welches nur durch die Hardware, nicht aber durch 
die Software eingeschränkt war. Deshalb hat sich die Serie auch ohne 
Werbung relativ gut verkauft.

Nokia ist halt ein Laden, der inzwischen so groß ist, dass er nur durch 
seine Wucht überlebt. Gleichzeitig sind die großen Kunden von Nokia die 
Netzbetreiber, welche ebenfalls primär durch ihre Wucht überleben. Es 
ist somit egal, ob sich am Markt etwas ändern, die machen einfach so 
weiter wie bislang auch, und das läuft dann schon. Deshalb gibts zur 
Zeit kaum brauchbare Mobilgeräte, am nächsten dran ist noch Android mit 
Cyanogenmod, aber selbst da haben die unsinnige Entscheidungen getroffen 
wie beispielsweise auf X11 zu verzichten.

Nokia ist wie ein Zug ohne Bremsen, der auf den Abgrund zu rast. Freuen 
wir uns doch lieber wenn wir hier kein Werk haben, denn dann müssen wir 
denen nicht auch noch auf den letzten Metern Kohle zuschaufeln.

von Hannes J. (pnuebergang)


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Christian Berger schrieb:
> Dabei hatten die 2007 tatsächlich die ersten wirklich ab Werk
> brauchbaren Mobilgeräte auf dem Markt, die Maemo-Serie (inzwischen
> eingestellt).

Willst du mal was zu lachen haben?

Das Maemo OS von Nokia wurde mit dem Intel Mobin OS fusioniert. Das 
Ergebnis hieß MeeGo. Dann entschied sich Nokia Anfang des Jahres aus der 
Fusion auszusteigen. Daraufhin suchte sich Intel einen neuen Partner, 
Samsung. Samsung bringt LiMo mit in die Ehe, und Intels MeeGo-Teile und 
LiMo wurden vor einer Woche zu Tizen (ein Kollege spricht es "Titten" 
aus ...) fusioniert.

Was wiederum Nokia dazu bewegte, sich das ganze noch mal zu überlegen 
und  doch wieder ein eigenes Mobil-Linux zu entwickeln. Das heißt jetzt 
Meltemi.

Vier Jahre Schlingerkurs, den Arsch nicht von der Startlinie wegbekommen 
und so ziemlich jeden Anwendungsentwickler verprellt. Letzteres nicht 
zuletzt dadurch, dass immer wieder die GUI-Technologie geändert wurde.

von (prx) A. K. (prx)


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Hannes Jaeger schrieb:

> Das heißt jetzt Meltemi.

Passender Name für einen wegschmelzenden Konzern.

von Michael K. (charles_b)


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Nokia rast auf den Abrund zu, gleichzeitig kriegt es seinen Arsch nicht 
von der Startlinie hoch.

Vielleicht sollten die CERN-Forscher mal nachfragen, ob man da auch 
schon Geschwindigkeiten > c gemessen hat.

von Marx W. (Gast)


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wenn_wundert_es schrieb:
> Außerdem hätte der Politik völlig klar sein müssen, dass ohne
> Subventionen dieses Werk nicht tragbar ist. Dort haben kaum Ings oder
> andere Fachkräfte gearbeitet, sondern in erster Linie gering
> qualifizierte Leute, die hinter ner Maschine standen, Handys zusammen
> gesteckt oder in Plastik eingewickelt haben. Mindeststundenlohn für
> einen solchen ungelernten Arbeiter : 15 Euro, + Urlaubsgeld plus
> Weihnachtsgeld und Zulagen ( z.B. Schicht, Akkord usw. ). Mitarbeiter
> die zwar ungelernt, aber schon länger dabei sind, bekamen
> selbstverständlich mehr.

Also die 15 € haben nur die Stammmannschaft erhalten, locker 80% waren 
über Personaldienstleister eingekauft.
Die haben dann wohl nie und nimmer 15 € die Stunde bekommen!

von Wilhelm F. (Gast)


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Marx W. schrieb:

> Also die 15 € haben nur die Stammmannschaft erhalten, locker 80% waren
> über Personaldienstleister eingekauft.
> Die haben dann wohl nie und nimmer 15 € die Stunde bekommen!

Die Stundensätze für Produktionsarbeiter über Personaldienstleister 
liegen irgendwo im Bereich 6,50 bis 8€ brutto die Stunde. Die Zulagen 
erhalten sie aber wohl auch.

Und diese 80% haben auch nie und nimmer die Abfindung erhalten.

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