Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Welcher Personaldienstleister ist zu empfehlen?


von Martin K. (Gast)


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Die Zahl der Personaldienstleister, Vermittler und Zeitarbeitsfirmen 
wächst und wächst und ist unübersehbar geworden. Leider gibt es viele 
schwarze Schaafe und man muss sich überlegen, mit wem man kooperiert.

Da das Anschwärzen problematisch ist, würde ich es gerne umdrehen und 
danach fragen, mit welchen Firmen ihr wirklich positive Erfahrungen 
gemacht habt, was solche Dinge anbelangt wie Rechungstellung, Gehalt, 
Offenheit, Einfachheit im Umgang und Abwicklung, Zahlsverzug, 
Kommunikation, Vermittlungsbemühung etc.

Also kurz: Mit wem kann man ins Boot gehen, ohne Gefahr zu laufen, 
abzusaufen oder das Paddel ins Gesicht zu kriegen?

von Butler (Gast)


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Martin K. schrieb:
> Zahlsverzug

So würde ich nicht ins Rennen gehen.

von Ich (Gast)


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Martin K. schrieb:
> mit welchen Firmen ihr wirklich positive Erfahrungen
> gemacht habt,

Dauerhaft mit keiner!

von Wolfram (Gast)


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Bei der von Dir geschilderten Gruppe von Dienstleistern verhält es sich 
wie mit einem Geschwür im Körper. Man kann versuchen damit zu leben, 
mittelfristig geht man aber daran zugrunde.

von Ingenieur (Gast)


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Ich hatte schon etliche Projekte bei verschiedenen Agenturen und 
Megapart in Karlsruhe positiv benennen. Ehrliche, offen Leute, keine 
Tricksereien, kein Versuch, Dich über den Tisch zu ziehen.

Bei anderen Dienstleistern

- muss ich mir das Geschwafel vom gemeinsamen Mehrwehrt und andere 
Lockargumente anhören (" das ist die beste Abteilung im Konzern, wenn 
Sie es hier schaffen, dann überall"),

- ich unterschreibe massenhaft Vorvereinbarungen, ohne, dass es später 
zu einem Gespräch kommt,

- ich werde nach hintengeschoben und die Verhandlung mit dem Kunden 
solange ausgesetzt, bis ich draussen bin, nur weil sie versuchen, erst 
mal einen billigeren reinzukriegen,

- man erzählt mir, das der genannte Stundensatz das Limit darstellt, 
obwohl sie einem anderen mehr bieten

- ich muss mich vor jeder Absprache von Details auf fixe Stundensaätze 
einlassen und zudem unterschreiben, dass ich den Auftrag nehme, wenn der 
Kunde ja sagt, was dann 2 Wochen dauern kann und ich nichts anderes 
verhandeln kann


Es ist schon richtig: Insgesamt ist die gesamte Branche und Situation 
ein grosser Mist! Man muss halt genau hinschauen, mit wem man Verträge 
eingeht.

Mit 2 DL aus dem Nordostpark in Nürnberg definitiv nicht mehr!!!!!!!

von H. (Gast)


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Ich habe vor Jahren einmal ein gutes Projekt über Topjects bekommen. Die 
scheint es aber nicht mehr zu geben. Wahrscheinlich überleben in dem 
harten Geschäft nur die, die ihre Leute regelmäßig über den Tisch 
ziehen. Gott sei Dank habe ich das hinter mir.

von kschobe (Gast)


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Ich bin mit engineering people sehr zufrieden. Ich hab auf Anhieb ein 
tolles Projekt bekommen und das Gehalt ist für einen Anfänger wie mich 
in Ordnung (ich hab eher auf das Projekt und nicht auf das Gehalt 
geschaut). Weiterbildungen/Reisekosten wurden anstandslos bezahlt und 
das Gehalt war bis jetzt auch immer pünktlich. Ich kann natürlich nicht 
beurteilen ob ich einfach nur Glück hatte oder ob das immer so ist.

Gruß

von wurst (Gast)


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Ferchau hat z.B. nen Tarifvertrag.

von Ich (Gast)


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kschobe schrieb:
> Weiterbildungen/Reisekosten wurden anstandslos bezahlt

Erzähl mal, was an Reisekosten so bezahlt wird (für welchen Aufwand)

von Ich (Gast)


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wurst schrieb:
> Ferchau hat z.B. nen Tarifvertrag.

Tarifverträge haben alle Dienstleister (Zeitarbeitsfirmen)

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich schrieb:
> Tarifverträge haben alle Dienstleister (Zeitarbeitsfirmen)

Einige dieser Tarifverträge stinken gewaltig. Besonders die der 
Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen 
(CGZP), mit der der Grundsatz der gleichen Bezahlung umgangen wurde.

Dann wundert sich die Zuhälterbranche noch, warum sie einen schlechten 
Ruf hat.

von Ich (Gast)


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Haben sich die "Christlichen" nicht schon verabschiedet?
Wenn ich "christlich" arbeiten möchte, mache ich das freiwillig und 
unentgeltlich beim Roten Kreuz etc.

Aber selbst die Tarife an denen sich der DGB beteiligt sind vorsichtig 
ausgedrückt "verbesserungsfähig".

"Tarife" haben die alle, sonst würde ja "Equal Payment" gelten.

Einem vernünftigen Tarifvertrag bei einem Dienstleister ist mir noch 
nicht begegnet.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich schrieb:
> Haben sich die "Christlichen" nicht schon verabschiedet?

Nein, das Pack ist damit beschäftigt die Gültigkeit der alten von ihnen 
geschlossenen Verträge dadurch zu "sichern", dass sie den Rechtsweg so 
lange wie möglich ausschöpfen, beziehungsweise von den Arbeitgebern 
ausschöpfen lassen.

Bei denen ist eigentlich mal eine anständige Inquisition fällig.

von Wilhelm F. (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:

> Einige dieser Tarifverträge stinken gewaltig.

Der Perschau-Tarifvertrag wurde doch hier im Forum schon mal verlinkt. 
Ich müßte mal suchen. In der Forensuche jedenfalls finde ich ihn nicht. 
Dort stehen auf jeden Fall alle Haustarife drin, Ost, West, 35h- und 
40h-Woche. Und Berufsklassen. Und die Zahlungen zur Entsendung.

Ich habe ihn auch noch in Papierform hier liegen, von einem persönlichen 
Besuch 2008.

Was mir daran etwas auf stieß, ist ein elendiges Downgrade bei 
Arbeitslosigkeit. Und zwar fällt man nach voran gegangener 
Arbeitslosigkeit von 12 Monaten jeweils in die nächst tiefere Klasse. 
Z.B. Ingenieur zu Facharbeiter. Nach 2 Jahren Arbeitslosigkeit wird man 
da also bei der Putzfrau eingestuft. Als Ingenieur? Hallo, gehts noch?

Klugerweise läßt man sich bei Verhandlungen also gar nicht erst auf 
diesen Tarifvertrag ein.

von Ich (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2370247:
> Ja, einen selbstgemachten hausinternen. Liegt um 50% unter IGM.

50% ist etwas übertrieben, aber die in Anlehnung an Tarifverträge sind 
mit Vorsicht zu geniessen.

Aber bei den Dienstleistern fehlen die netten Zugaben wie Betriebsrente, 
die man bei großen Betreiben automatisch dazubekommt.
Vergünstigtes Kantinenessen ist da nur eine weitere Kleinigkeit.

von kschobe (Gast)


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>kschobe schrieb:
 > Weiterbildungen/Reisekosten wurden anstandslos bezahlt

>Erzähl mal, was an Reisekosten so bezahlt wird (für welchen Aufwand)

Reisekosten hab ich komplett bekommen. Unterkunft (5Tage), Zugticket 
(Auto hab ich nicht), Verpflegungsmehraufwand und Arbeitsstunden 
komplett.
Ich nehme an sie stellen das dem Kunden in Rechnung, aber das ist ja 
nicht mein Problem.
Ich bin aber auch bei einem festen Kunden und hab hier meinen 
Hauptwohnsitz. Ich merke beim Kunden gar nicht das ich extern bin, außer 
das ich meine Arbeitszeit getrennt abrechne.

Gruß

von Ich (Gast)


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kschobe schrieb:
> Reisekosten hab ich komplett bekommen. Unterkunft (5Tage), Zugticket
> (Auto hab ich nicht), Verpflegungsmehraufwand und Arbeitsstunden
> komplett.

Das hört sich überraschend gut an.
Die meisten zahlen bestenfalls einen Zuschuss zur Unterkunft, 
Verpflegungsmehraufwand kann man auf der eigenen Steuererklärung 
angeben, Zugticket nur 1. Hin und zum Projektende wieder einmal zurück.

von kschobe (Gast)


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>Das hört sich überraschend gut an.
>Die meisten zahlen bestenfalls einen Zuschuss zur Unterkunft,
>Verpflegungsmehraufwand kann man auf der eigenen Steuererklärung
>angeben, Zugticket nur 1. Hin und zum Projektende wieder einmal zurück.

Ja, ich war auch überrascht. Im Gegensatz zu den Festangestellten 
bekomme ich auch die komplette Reisezeit bezahlt. Ich bin oft am 
Hauptsitz der Firma an die ich verliehen bin. Manchmal nur 1 Tag, dann 
wieder mal eine ganze Woche und bekomme immer alles bezahlt.
Wie gesagt vielleicht hatte ich einfach nur Glück.
Engineering people ist allerdings auch ein (im Verhältnis zu anderen) 
relativ kleiner und junger Dienstleister vielleicht ist das deshalb 
etwas besser.

Gruß

von Mark B. (markbrandis)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Bei denen ist eigentlich mal eine anständige Inquisition fällig.

Nobody expects the Spanish Inquisition!

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