Die Zahl der Personaldienstleister, Vermittler und Zeitarbeitsfirmen wächst und wächst und ist unübersehbar geworden. Leider gibt es viele schwarze Schaafe und man muss sich überlegen, mit wem man kooperiert. Da das Anschwärzen problematisch ist, würde ich es gerne umdrehen und danach fragen, mit welchen Firmen ihr wirklich positive Erfahrungen gemacht habt, was solche Dinge anbelangt wie Rechungstellung, Gehalt, Offenheit, Einfachheit im Umgang und Abwicklung, Zahlsverzug, Kommunikation, Vermittlungsbemühung etc. Also kurz: Mit wem kann man ins Boot gehen, ohne Gefahr zu laufen, abzusaufen oder das Paddel ins Gesicht zu kriegen?
Martin K. schrieb: > mit welchen Firmen ihr wirklich positive Erfahrungen > gemacht habt, Dauerhaft mit keiner!
Bei der von Dir geschilderten Gruppe von Dienstleistern verhält es sich wie mit einem Geschwür im Körper. Man kann versuchen damit zu leben, mittelfristig geht man aber daran zugrunde.
Ich hatte schon etliche Projekte bei verschiedenen Agenturen und Megapart in Karlsruhe positiv benennen. Ehrliche, offen Leute, keine Tricksereien, kein Versuch, Dich über den Tisch zu ziehen. Bei anderen Dienstleistern - muss ich mir das Geschwafel vom gemeinsamen Mehrwehrt und andere Lockargumente anhören (" das ist die beste Abteilung im Konzern, wenn Sie es hier schaffen, dann überall"), - ich unterschreibe massenhaft Vorvereinbarungen, ohne, dass es später zu einem Gespräch kommt, - ich werde nach hintengeschoben und die Verhandlung mit dem Kunden solange ausgesetzt, bis ich draussen bin, nur weil sie versuchen, erst mal einen billigeren reinzukriegen, - man erzählt mir, das der genannte Stundensatz das Limit darstellt, obwohl sie einem anderen mehr bieten - ich muss mich vor jeder Absprache von Details auf fixe Stundensaätze einlassen und zudem unterschreiben, dass ich den Auftrag nehme, wenn der Kunde ja sagt, was dann 2 Wochen dauern kann und ich nichts anderes verhandeln kann Es ist schon richtig: Insgesamt ist die gesamte Branche und Situation ein grosser Mist! Man muss halt genau hinschauen, mit wem man Verträge eingeht. Mit 2 DL aus dem Nordostpark in Nürnberg definitiv nicht mehr!!!!!!!
Ich habe vor Jahren einmal ein gutes Projekt über Topjects bekommen. Die scheint es aber nicht mehr zu geben. Wahrscheinlich überleben in dem harten Geschäft nur die, die ihre Leute regelmäßig über den Tisch ziehen. Gott sei Dank habe ich das hinter mir.
Ich bin mit engineering people sehr zufrieden. Ich hab auf Anhieb ein tolles Projekt bekommen und das Gehalt ist für einen Anfänger wie mich in Ordnung (ich hab eher auf das Projekt und nicht auf das Gehalt geschaut). Weiterbildungen/Reisekosten wurden anstandslos bezahlt und das Gehalt war bis jetzt auch immer pünktlich. Ich kann natürlich nicht beurteilen ob ich einfach nur Glück hatte oder ob das immer so ist. Gruß
kschobe schrieb: > Weiterbildungen/Reisekosten wurden anstandslos bezahlt Erzähl mal, was an Reisekosten so bezahlt wird (für welchen Aufwand)
wurst schrieb: > Ferchau hat z.B. nen Tarifvertrag. Tarifverträge haben alle Dienstleister (Zeitarbeitsfirmen)
Ich schrieb: > Tarifverträge haben alle Dienstleister (Zeitarbeitsfirmen) Einige dieser Tarifverträge stinken gewaltig. Besonders die der Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP), mit der der Grundsatz der gleichen Bezahlung umgangen wurde. Dann wundert sich die Zuhälterbranche noch, warum sie einen schlechten Ruf hat.
Haben sich die "Christlichen" nicht schon verabschiedet? Wenn ich "christlich" arbeiten möchte, mache ich das freiwillig und unentgeltlich beim Roten Kreuz etc. Aber selbst die Tarife an denen sich der DGB beteiligt sind vorsichtig ausgedrückt "verbesserungsfähig". "Tarife" haben die alle, sonst würde ja "Equal Payment" gelten. Einem vernünftigen Tarifvertrag bei einem Dienstleister ist mir noch nicht begegnet.
Ich schrieb: > Haben sich die "Christlichen" nicht schon verabschiedet? Nein, das Pack ist damit beschäftigt die Gültigkeit der alten von ihnen geschlossenen Verträge dadurch zu "sichern", dass sie den Rechtsweg so lange wie möglich ausschöpfen, beziehungsweise von den Arbeitgebern ausschöpfen lassen. Bei denen ist eigentlich mal eine anständige Inquisition fällig.
Hannes Jaeger schrieb: > Einige dieser Tarifverträge stinken gewaltig. Der Perschau-Tarifvertrag wurde doch hier im Forum schon mal verlinkt. Ich müßte mal suchen. In der Forensuche jedenfalls finde ich ihn nicht. Dort stehen auf jeden Fall alle Haustarife drin, Ost, West, 35h- und 40h-Woche. Und Berufsklassen. Und die Zahlungen zur Entsendung. Ich habe ihn auch noch in Papierform hier liegen, von einem persönlichen Besuch 2008. Was mir daran etwas auf stieß, ist ein elendiges Downgrade bei Arbeitslosigkeit. Und zwar fällt man nach voran gegangener Arbeitslosigkeit von 12 Monaten jeweils in die nächst tiefere Klasse. Z.B. Ingenieur zu Facharbeiter. Nach 2 Jahren Arbeitslosigkeit wird man da also bei der Putzfrau eingestuft. Als Ingenieur? Hallo, gehts noch? Klugerweise läßt man sich bei Verhandlungen also gar nicht erst auf diesen Tarifvertrag ein.
Zuckerle schrieb im Beitrag #2370247:
> Ja, einen selbstgemachten hausinternen. Liegt um 50% unter IGM.
50% ist etwas übertrieben, aber die in Anlehnung an Tarifverträge sind
mit Vorsicht zu geniessen.
Aber bei den Dienstleistern fehlen die netten Zugaben wie Betriebsrente,
die man bei großen Betreiben automatisch dazubekommt.
Vergünstigtes Kantinenessen ist da nur eine weitere Kleinigkeit.
>kschobe schrieb: > Weiterbildungen/Reisekosten wurden anstandslos bezahlt >Erzähl mal, was an Reisekosten so bezahlt wird (für welchen Aufwand) Reisekosten hab ich komplett bekommen. Unterkunft (5Tage), Zugticket (Auto hab ich nicht), Verpflegungsmehraufwand und Arbeitsstunden komplett. Ich nehme an sie stellen das dem Kunden in Rechnung, aber das ist ja nicht mein Problem. Ich bin aber auch bei einem festen Kunden und hab hier meinen Hauptwohnsitz. Ich merke beim Kunden gar nicht das ich extern bin, außer das ich meine Arbeitszeit getrennt abrechne. Gruß
kschobe schrieb: > Reisekosten hab ich komplett bekommen. Unterkunft (5Tage), Zugticket > (Auto hab ich nicht), Verpflegungsmehraufwand und Arbeitsstunden > komplett. Das hört sich überraschend gut an. Die meisten zahlen bestenfalls einen Zuschuss zur Unterkunft, Verpflegungsmehraufwand kann man auf der eigenen Steuererklärung angeben, Zugticket nur 1. Hin und zum Projektende wieder einmal zurück.
>Das hört sich überraschend gut an. >Die meisten zahlen bestenfalls einen Zuschuss zur Unterkunft, >Verpflegungsmehraufwand kann man auf der eigenen Steuererklärung >angeben, Zugticket nur 1. Hin und zum Projektende wieder einmal zurück. Ja, ich war auch überrascht. Im Gegensatz zu den Festangestellten bekomme ich auch die komplette Reisezeit bezahlt. Ich bin oft am Hauptsitz der Firma an die ich verliehen bin. Manchmal nur 1 Tag, dann wieder mal eine ganze Woche und bekomme immer alles bezahlt. Wie gesagt vielleicht hatte ich einfach nur Glück. Engineering people ist allerdings auch ein (im Verhältnis zu anderen) relativ kleiner und junger Dienstleister vielleicht ist das deshalb etwas besser. Gruß
Hannes Jaeger schrieb: > Bei denen ist eigentlich mal eine anständige Inquisition fällig. Nobody expects the Spanish Inquisition!
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.