Aus mechanischen Gründen versuche ich eine Energie und Datenübertragung auf einem Drahtseil (mit Innenleiter) zu machen. Zunächst habe ich angenommen, dass sich so ein Drahtseil einfach wie ein Koaxkabel mit ordentlicher Dämpfung (ca. RG174) verhält. Das ist aber nicht ganz so. Hier das Datenblatt des Seils: http://www.rochestercables.com/pdfs/DataLines/A210100.pdf Nachdem die mechanischen Eigenschaften, insbesondere Eigengewicht zu Abrisskraft von anderen Alternativen unerreichbar sind, gibt es mit den elektrischen Eigenschaften bei der Datenübertragung Probleme. Sie funktioniert derzeit mit einem Träger auf 5,5 Mhz aber nicht wirklich zuverlässig. Nun habe ich festgestellt, daß die Leitung ein Eigenleben mit Resonanzstellen, Hochpass oder gar Frequenzverdopplung hat. Offensichtlich hängt das auch noch von der Kabellänge ab. D.h. wenn der ohmsche Widerstand in die Größe von Z kommt, scheint wieder alles anders zu sein. Beiliegend hierzu verschiedene Messungen mit Resultaten die ich nicht wirklich sinnvoll deuten kann. Kommentare und Erklärungen willkommen.
siehe Datenblatt im Link. Der Innenleiter ist aus Kupferlitze, der Schirm aus 18 Stück Stahllitzen welche in 2 gegenläufigen Lagen verdrehungsarm geflochten sind. Im Datenblatt steht als Material GIPS - was offensichltich galvanized improved plow steel heisst. Das ist einfach ein verzinkter Stahldraht mit ziemlich ordentlicher Abrisskraft. Was das genau für ein Stahl ist, rückt Tyco wohl genauso wenig raus wie den Herstellungsprozess. Was Wall-EPC ist weis ich übrigens auch nicht - eben nur das V von 0,66.
Habe mir jetzt nicht alles genau bis ins Detail durchgelesen und bin in der Übertragungstechnik auch nicht so bewandert, aber das die Leitung kein Hochpassverhalten aufweist sollte wohl klar sein! Berechne (schätze) mal die Wellenlänge. Ein ähnliches Phänomen ist bei Hochspannungsleitungen und lambda/4 zu beobachten. Man steckt am Eingang einen haufen Saft rein, und aufgrund der Kapazität kommt am Ende nichts mehr heraus. Viele Güße
J. V. schrieb: > funktioniert derzeit mit einem Träger auf 5,5 Mhz aber nicht wirklich > zuverlässig. -Solange jeder Draht auch eine Antenne ist, wundert mich das gar nicht. Wir wissen nicht welche Sender Du nebenbei noch enpfängst. -Auch ein definierter Abschußwiderstand wirkt manchmal Wunder.
Welche Formel hast du für den Wellenwiderstand genommen? Wäre nett wenn du die etwas genauer erklären könntest. Habe diese in der Form noch nicht gesehen oder kann Sie gerade nicht identifizieren. Ich vermute nämlich, dass da der Fehler liegen könnte. Bei einem solchen Kabel, dass nicht gerade für HF Anwendung konzipiert wurde müsste man schon eine etwas genauere Formel verwenden. Z=sqrt[(R'+jwL')/(G'+jwC')] Wenn man diese Formel nimmt fällt auch auf, dass der Wellenwiderstand bei einem solchen Kabel mit einem nicht vernachlässigbar kleinem ohmschen Anteil frequenzabhängig wird. Das könnte auch deine Spannungsüberhöhungen erklären. Wenn du diese Formel benutzt würde ich R',C' und G' dem Datenblatt entnehmen. L' müsstest du selbst berechnen. Das sollte mit dem Durchflutungsgesetz in integraler Form machbar sein. Zu beachten ist nur, dass das H-Feld im Außenleiter nicht sprunghaft abnimmt. Bei der dicke des Außenleiters muss dies berücksichtigt werden. PS Schöne Aufgabe die du da vor dir hast.
Hast Du vlt überlegt, anstelle einer Kupferseele in dem stahlummantelten Kabel eine Messingseele zu nehmen? Da ist das Übertragungsverhalten selbst bis Frequenzen im GHz-Bereich besser, weil die Leitfähigkeit von Messing weit der über Cu liegt.
Schmittchen Schleicher schrieb: > Da ist das Übertragungsverhalten > selbst bis Frequenzen im GHz-Bereich besser, weil die Leitfähigkeit von > Messing weit der über Cu liegt. Halte ich für ein Gerücht.
Kupfer und Messing? Worin unterscheiden sich die beiden? Kann man auch an Kupfer knabbern oder fallen mir dann die Zähne aus, wenn ich reinbeisse?
Schmittchen Schleicher schrieb: > Hast Du vlt überlegt, anstelle einer Kupferseele in dem stahlummantelten > Kabel eine Messingseele zu nehmen? Da ist das Übertragungsverhalten > selbst bis Frequenzen im GHz-Bereich besser, weil die Leitfähigkeit von > Messing weit der über Cu liegt. Du meinst den Widerstand? Legierungen haben grundsätzlich eine wesentlich schlechtere Leitfähigkeit als deren Bestandteile. Gruss Harald
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