Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC/DC Ausgangsspannung glätten


von Tim (Gast)


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Hallo,

der Ripple am Ausgang meines Step-Down-Konverters ist für die Versorgung 
meiner analogen Komponenten mit über 100mV bei einer Frequenz von 30kHz 
zu groß.

Deswegen würde ich den Analogteil gerne über einen LC-Filter entkoppeln.
Hierfür fehlt mir aber die Erfahrung und teilweise das Know-how.
In LTspice komme ich mit 100µH und 10µF auf unter 5mV Ripple.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir sagen könntet, ob das von den 
Proportionen eine sinnvolle Kombination ist und was ich noch bedenken 
sollte.

von Haudrauf ! (Gast)


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Bring doch mal eine Scopetrace. Ueblicherweise geht es um die 
nadelfoermigen Spikes, die im 30kHz Raster auftauchen. Deren 
Frequenzanteile sind aber weit ueber 1MHz. Also waere man eher bei 
Komponenten wie 1uH, 10nH. Fuer einen anspruchsvollen Analogteil 
empfehle ich zB den LT1777. Mit dem sind 5mVpp eher machbar.

von Tim (Gast)


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Es geht nicht um Spikes, sondern um den regelmäßigen Ripple im 
Discontinuous Mode (geringe Last), siehe: 
http://www.national.com/ds/LM/LM3102.pdf (Seite 8, mittleres Bild auf 
der rechten Seite, V_OUT).

Der Step-Down versorgt ebenfalls LEDs, weswegen er (auch) für größere 
Lasten ausgelegt ist.

von Gerd E. (robberknight)


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Ich nehme gerne die Kombination Ferrit - LDO-Regler - Ferrit. Als LDO 
etwas mit hohem PSRR, z.B. MCP1801 hab ich dafür in meiner 
Komponentenkiste.

Hat den Vorteil daß Du keine Filter berechnen musst. Nachteil ist 
natürlich daß Deine Eingangsspannung so 0,3V oder etwas mehr (abhängig 
vom LDO un der Last) höher sein muß als das, was hinterher rauskommt.

von Tim (Gast)


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Die Lösung dürfte für meine Anwendung nicht passen, da die 
Spannungsdifferenz minimal sein soll.
Spricht etwas gegen meine Filterdimensionierung?

von S. Fuenfzehn (Gast)


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Erster Schritt ist das Lesen (und Verstehen) der Seite 15 ;)

von Tim (Gast)


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Ich weiß nicht, welche Erkenntnisse ich auf Seite 15 erhalten soll.
Die Beschaltung habe ich über Webench 
(http://www.national.com/en/webench/) bestimmt und die Pfade beim Layout 
sind so kurz wie möglich gehalten.
Zu meiner eigentlichen Frage der Filterung steht nichts.

von Gerd E. (robberknight)


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Tim schrieb:
> Ich weiß nicht, welche Erkenntnisse ich auf Seite 15 erhalten soll.

Ich glaube er meint das Board Layout. Das spielt bei DC DC Wandlern eine 
ziemlich wichtige Rolle. Da kann man oft noch was rausholen. Auch der 
ESR der Kondensatoren macht normal deutlich was aus.

Lies Dir also Seite 15 durch, schau mal hier:
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler
und dann denke nochmal über Dein Layout nach.

von Tim (Gast)


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Vielen Dank erst einmal für die Tipps soweit!
Aber wirklich weiter bin ich noch nicht.

Die Platine ist so dicht bestückt, dass ich vom Layout kaum 
Optimierungsmöglichkeiten habe, die Pfade sind aber zumindest kurz.

Was spricht dagegen, die Spannung mit meinem vorgeschlagenen LC-Filter 
(100µH, 10µF) glatt zu bügeln? Dafür hätte ich diese Spule 
http://de.farnell.com/panasonic/ell6pg101m/drossel-power-6x6x2mm-100uh/dp/1717482 
und diesen Kerko 
http://de.farnell.com/tdk/c3225x7r1e106k/kondensator-1210-x7r-25v-10uf/dp/1907366 
verwendet.

von S. Fuenfzehn (Gast)


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Tim schrieb:
> Was spricht dagegen, die Spannung mit meinem vorgeschlagenen LC-Filter
> (100µH, 10µF) glatt zu bügeln?

Unsere Kenntnis über Deine Schaltung und deren Eckdaten...
Und warum ausgerechnet einen LC-Filter?


Was spricht dagegen wenigstens ein paar Mechanismen verstehen
zu lernen, die einen "Ripple" versursachen (können)?

Soll ich Dir Seite 15 unten links zitieren? ;)
Wenn Du nicht verstehst was dadurch verändert wird,
probiere es einfach in einer Simulation aus.

Das ist nur einer der vielen Gründe.
Warum filtern, wenn man vorab durch Änderung, Umdimensionieren
oder Denken den Ripple vorab deutlich reduzieren kann?

von oha (Gast)


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Naja, der dreieckige Rippel wird durch die Spule und den Kondensator 
verursacht. Wenn das Layout schlecht ist, sieht's viel schlimmer aus.
Vielleicht wird das 2. besser, oder dann das N+1-te.

von Fralla (Gast)


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> Was spricht dagegen, die Spannung mit meinem vorgeschlagenen LC-Filter
> (100µH, 10µF) glatt zu bügeln?

Die Induntivität ist zu groß (schwer genaueres zu sagen, da du noch 
immer nicht die genauen Daten genant hast, Strom, Spannung, etc).
Eine so große Induktivität wird starke überschwinger bei Lastsprüngen 
verursachen bzw kann auch die Regelung negativ beeinflussen.

Die von dir vorgeschlagene Drossel kann nur 380mA und hat 1Ohm 
Widerstand und ist bei 100kHz keine Induktivität mehr.

Bleib eher im bereich von 1µH und viel mehr Kapazität. (Aber wie gesagt 
ohne mehr Daten kann man nicht mehr sagen)
 Aber wie andere schon erwähnt haben, zuerst die Ursache des Rippels 
rausfinden. Oft ist es der ESR/ESL der am meisten dazu beträgt. Dann die 
Spannungsschwakungen durch die Umladung des Kondensator und natürlich 
fällt an jeder parasitären Induktivität (ESL und layout) Spannung ab. 
Gerade beim Layout kann da viel falsch gemacht werden....

von Tim (Gast)


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Hallo,

die Eckdaten sind:
5V Ausgangsspannung
etwa 100mA zur Versorgung von OpAmps, einem ADC und einer 
Referenzspannungsquelle

Der Ripple ergibt sich ja vor allem unter niedriger Last des 
Step-Down-Konverters. Durch das Layout kann hier bestimmt etwas 
optimiert werden, aber selbst 1% entspricht ja 50mV und die interne 
Referenz des LM3102 wird mit +/- 1,5% angegeben. Eine nachgeschaltete 
Filterung ist hier doch sinnvoll, oder nicht?
Die Pfade beim Layout sind eigentlich ziemlich kurz gehalten. Es dürfte 
nur Problematisch sein, dass die Spule unter dem Schaltregler sitzt. 
Lohnt es sich die Induktivität auf Kosten längerer Leitungen zu 
versetzen (immer noch Unterseite)?

Bei 1µH bräuchte ich bei idealen Reaktanzen 1mF für die gleiche Dämpfung 
wie bei meiner Lösung. Wenn ich für die Parallelschaltung zweier Low-ESR 
470µF Elkos 40mOhm ESR annehme, erhalte ich 50mV anstatt 5mV Ripple.

Die Panasonic Spule gibt es auch in einer niederohmigeren Ausführung: 
http://de.farnell.com/panasonic/ell6uh101m/drossel-power-6x6x5mm-100uh/dp/1717496

@ S. Fuenfzehn: Danke, der C_FB war tatsächlich komischerweise nicht im 
Webench-Design vorgesehen. Ist für die überarbeitete Platine vorgesehen.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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nimm doch eine Spule + Kondensator für die Referenzspannung, die wird ja 
mit 5mA auskommen (schätze ich mal, die sollten in der Regel ja quasi 
unbelastet sein). Der OP wird mit je 100nF gegen Masse an den 
Versorgungsleitungen schon genug PPRR haben, wenn deine Schaltung nur 
mäßig empfindlich ist, kommt da am Ausgang quasi nix mehr raus. Beim ADC 
ist insbesondere eine saubere Referenzspannung wichtig.

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