Hallo Zusammen! Ich habe in meiner berufliche Karriere einige hochbegabte Ingenieure kennengelernt, welche aber mit Sicherheit durch jedes Schema-F Assessment Center Ankreuzspielchen durchfallen würden. Sie finden oftmals in kürzester Zeit äußerst gute Ansätze und schaffen es auch, diese in reale Applikationen zu integrieren. Hierbei überwiegt meines Erachtens die Kreativität und das Fachwissen welches sie sich in kürzester Zeit aneignen (ich kann das selbst nur sehr schematisch) Solche Leute trifft man hie und da, aber niemals in den großen Konzernen wie Bosch, Daimler, Audi, etc. Habt ihr im eurem Umfeld solche Leute? Wenn ja, wie sind seht ihr das?
Die Frage ist, ob solche Leute überhaupt in einem Unternehmen arbeiten wollen, in dem Assessment Centers verwendet werden. Ich hab mal von einem renomierten Informatiker gehört, der mal von Google angeworben werden sollte. Der hat sich dann geweigert Code für den automatisierten Bewerbungsprozess abzugeben.
movb schrieb: > Solche Leute trifft man hie und da, aber niemals in den großen Konzernen > wie Bosch, Daimler, Audi, etc. > > > Habt ihr im eurem Umfeld solche Leute? Wenn ja, wie sind seht ihr das? Sehe ich nicht so. Die Fachpositionen werden in den Konzernen meist ohne Assessment Center vergeben.
Früher fuhr man da mal zum Ausflug mit der ganzen Familie hin. Ach, nee, halt, das hieß glaube ich Zoo. ;-)
WBS-Training u.a. machen Weiterbildung mit Online-Kursen für das Arbeitsamt. Gleichfalls online, manchmal auch mit Papier, absolviert man dort vor dem Preisangebot einen Logiktest, der einem IQ-Test ähnlich ist, der dort aber nicht so heißen soll. Das Arbeitsamt versucht dann sehr viel, um den Kurs nicht genehmigen zu müssen. In der Technikerausbildung machten wir einen Assesment-Trockentest. Dieser Test verfolgte betriebswirtschaftliche Ziele. Es war weder Kulturelles in der Technik noch erfinderischer Mehrwert gefragt. Der Kursleiter wollte, dass das Produkt und die aufgewendete Arbeitszeit höchstens so hoch waren, dass das Produkt die Mindestanforderungen erfüllte. Außerdem beobachtete der Kursleiter das Verhalten der Probanden. Hier ging es wohl darum, dass wir uns möglichst unauffällig verhalten sollten.
...glaube mr, auch in den großen Konzernen gibt es die. Absolute Überflieger, wirkliche "Macher", die sich richtig reinknien - aber wehe, du lässt die auf (unvorbereitete) Kunden (aka "Zulieferer") los, das geht in die Hose. Wenig bis keine Sozialkompetenz, keine Projektbrille auf. Aber die gesunde Mischung aus den Überfliegern und den Projektlern (tech Ings mit den fehlenden softskills) klappt dann wunderbar. Klaus.
Robocash schrieb: > Es war weder > Kulturelles in der Technik noch erfinderischer Mehrwert gefragt. Der > Kursleiter wollte, dass das Produkt und die aufgewendete Arbeitszeit > höchstens so hoch waren, dass das Produkt die Mindestanforderungen > erfüllte. Das ist doch immer und überall die Zielstellung. Nach DIN EN ISO 8402 ist Qualität "die Gesamtheit von Merkmalen einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen." Mit anderen Worten: wenn der Kunde ein Lastenheft vorlegt in denen ein bestimmtes Maximalgewicht und ein spezifischer Entstörgrad vorgeben ist, dann habe ich nichts davon wenn ich zusätzliche Manpower aufwende um die Anforderungen zu unter- bzw. zu übertreffen. Die Anforderungen müssen erfüllt werden und der Preis hat möglichst niedrig sein. Nur wenn das klappt, hat eine Firma auch finanziellen Möglichkeiten sich regelmäßige Ideenworkshops o.ä. zu leisten. Erst die Pflicht, dann die Kür.
habe gestern ein telefonisches bewerbungsgespräch gehabt ein headhunter hat mich zu denen vermittelt frage: wieso haben sie sich bei uns beworben? ich: hab ich nicht, ihr headhunter hat gesagt, ich soll mich melden frage: arbeiten sie lieber im team oder lieber alleine? ich: arbeiten ihre leute als team? wenn ja, dann ja, wenn nein, dann alleine frage: wieviel möchten sie verdienen? ich: soviel, dass ich die gewissheit habe, einen gut bezahlten jbo zu haben frage: können sie sich vorstellen, auch weniger zu bekommen, wenn sie spass am job haben? ich: ich kann mir vorstellen, dass ich spass im job habe und der noch grösser wird, wenn das geld stimmt frage: glauben sie, dass sie mir ihrer antwortstrategie erfolg haben? ich: glauben sie, dass sie mit ihrer fragestrategie zu ingenieuren kommen? so ging das noch 15min hin und her und am ende habe ich aufgelegt, war mir einfach zu blöd solche überkandidelten personalheinis gehen mir mächtig auf den sack
Inschenör schrieb: > so ging das noch 15min hin und her und am ende habe ich aufgelegt, war > mir einfach zu blöd > > solche überkandidelten personalheinis gehen mir mächtig auf den sack Tja, da hat wohl einer wenig Sozialkompetenz. Warum soll die Personalabteilung solche Fragen denn nicht stellen? Wenn Dich z.B. deine Freundin frägt, warum Du sie gewählt hast, sollte auch mehr kommen als "nur wegen der Möpse".. ;-)
Dirk schrieb: > Warum soll die > Personalabteilung solche Fragen denn nicht stellen? Weil die ausnahmsweise was von ihm wollen. Und da müssen sie mal bißchen mehr bieten, als ihren Standardfragebogen abzuhaken. movb schrieb: > Habt ihr im eurem Umfeld solche Leute? Im Umfeld? Ich bin so einer... ;-)
Ich habe solche Assementcenter aus Interesse schon mehrmals mitgemacht, einmal bei einer grossen Unternehmensberatung, einmal bei einem grossen Konzern. Wie man damit gute Leute finden will, ist mir schleierhaft. Da wird die Schablone mit zweifelhaften Kriterien angesetzt und alles was durchs Raster fällt passt nicht. Nicht umsonst sind diese Assessementcenter bei einigen grossen Firmen (angeblich) auf dem absteigenden Ast. Bei AC für BWL-artige Berufe sind die Kriterien noch dämlicher, der reinste Affenzirkus. Wenn eine Firma anhand eines AC sein Personal auswählt würde ich dort nie anfangen. Dort wird per Doktrien gehandelt, egal wie schwachsinning, nicht nach Vernunft. M.M. ist dieser AC-Müll nur eine Ausgeburt von Schmarotzertum das sich zwischen Bewerber und Unternehmen breit gemacht hat. Der reinste Voodoo. Weil gerade passt und aktuell ist: http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/0,1518,791225,00.html
Hi, honk1,
> M.M. ist dieser AC-Müll nur eine Ausgeburt von Schmarotzertum
Dann schau genauer auf die Ursachen und auf die Absichten dahinter.
Erstens muss man eine Klage wegen Diskrimierung vermeiden.
Zweitens nimmt der Anteil der Manager ab, welche bereit sind, die Folgen
von Fehlentscheidungen zu tragen.
Drittens will sich die einstellende Führungskraft den (unbeweisbaren)
Einfluss erhalten, das AC nur als Lautsprecher seines "Bauchgefühls" zu
verwenden. Das halte ich auch für so legitim, wie das persönliche
Vertrauen zwischen Chef und Mitarbeiter wichtig ist für den gemeinsamen
Erfolg.
Viertens wollen die Psychologen auch bezahlt werden.
Aus diesem Gemenge an Interessen kann nur Krampf draus werden.
Ich lobe diejenigen Führungspersönlichkeiten, die sagten: "den will
ich!" und sich dann auch nicht scheuten, ihre Entscheidung in Wahrheit
umzusetzen.
Ciao
Wolfgang Horn
P.S. Den Spiegel-Artikel gerade gelesen. Der Wahnsinn in der Methode:
Gute Mitarbeiter kriegt man sowieso nicht vom Arbeitsmarkt, sondern man
nimmt sich einen guten, der lernwillig ist, und dann macht man ihn sich
zum besten Mitarbeiter.
Dieser Prozess beginnt aber mit Vertrauen. Nicht mit dem Misstrauen
einer "Hintergrund-Abfrage".
W.H.
Timm Thaler schrieb: > Dirk schrieb: >> Warum soll die >> Personalabteilung solche Fragen denn nicht stellen? > > Weil die ausnahmsweise was von ihm wollen. Und da müssen sie mal bißchen > mehr bieten, als ihren Standardfragebogen abzuhaken. Ja, aber die Firma will auch was vom Bewerber. Was ist an einer Frage, die auf die Motivation für die Bewerbung bei Firma X abzielt, so verkehrt? Viele Firmen, v.a. größere Konzerne, können sich ihre Mitarbeiter nach wie vor aussuchen.
movb schrieb: > Ich habe in meiner berufliche Karriere einige hochbegabte Ingenieure > kennengelernt > [...] > Solche Leute trifft man hie und da, aber niemals in den großen Konzernen > wie Bosch, Daimler, Audi, etc. Das ist natürlich Unsinn - auch in großen Konzernen gibt es solche Leute. Auf der anderen Seite vom Flur hier sitzt ein Dr.-Ing. Maschinenbau, den kann man alles fragen, von einfach über mittelschwer bis hochkompliziert. Man erhält in jedem Fall mindestens eine Viertelstunde lang kompetente Antwort - auch wenn zwei Minuten genügt hätten. ;-)
Mechatronic AG in Darmstadt 2010: ================================= Die DIS-AG wirbt dich an und du fährst mit einem von denen in die Mechatronic AG ("rein kommen nur die besten"). Dort habt Ihr zwei Interviewpartner: Der fachliche Interviewer stellt natürlich Fachfragen. Davon hat die DIS-Person als BWLer keine Erfahrung, schnappt nur Worthülsen auf und beobachtet dich als Menschen. Die Personalerin bittet dich, zehn deiner persönlichen Eigenschaften auf einen Zettel zu schreiben, will den Zettel aber von dir nicht haben. Im Anschluss sollst du alle zehn Eigenschaften einzeln mündlich begründen.
Robocash schrieb: > Die Personalerin bittet dich, zehn deiner persönlichen Eigenschaften auf > einen Zettel zu schreiben, will den Zettel aber von dir nicht haben. Im > Anschluss sollst du alle zehn Eigenschaften einzeln mündlich begründen. Wer denkt sich nur sowas aus. Was will man da schon sagen? 1. Teamfähigkeit Hängt von den bisher erlebten Teams ab - muss nicht für neue Teams gelten.. 2. Führungsstärke Außer ich habe Betonköpfe im Team. 3. Entscheidungsfreudigkeit Außer man wird gefesselt.. 4. Flexibilität Aha.. 5. Gute Auffassungsgabe Außer man ist überfordert oder gelangweilt. 6. Offenheit Wenn man ständig auf der backstage rumhängt - kann gefährlich sein.. 7. Überblick Außer man ist neu im Thema... 8. Belastbarkeit Solange bis man die Lasten für schwachsinnig hält oder man mit Überstunden fertig gemacht wird. 9. Sozialkompetenz Kann man sich immer einbilden. 10. Gelassenheit Mich bringt nichts aus der Ruhe, auch nicht das der Standort geschlossen wird wenn ich das Projekt an die Wand fahre.. Aha. Also was wollen die hören??
Hi, Michael, > Wer denkt sich nur sowas aus. > Also was wollen die hören?? "Ein Fürst, der nicht weise ist, kann auch niemals weise beraten werden." (Niccolò Machiavelli, Der Fürst) > 1. Teamfähigkeit - 2. Führungsstärke... Der grundlegende Fehler in diesem System ist das "Hexensyndrom". Denn Schönheit und Hexe sind weniger Eigenschaften der Person, sondern Zuschreibungen der Dorfdeppen. Diese Zuschreibungen beruhen zum Teil sicher auf Merkmalen der beobachteten Person, aber gerade solche wie "der ist böse!", "der ist ein Möchtgern-Diktator" oder "ich bin nicht nur gut, sondern der Beste der Welt!" beruhen sehr viel stärker auf den Äbsichten der Urteilenden. "Ich mißtraue jedem Urteil, das in einer Angelegenheit gefällt wird, welche die Intseressen des Urteilenden berührt." (Herzog von Wellington) So ein Dorfdepp, allerdings einer der studierten Sorte, verlangt solche Zuschreibungen auf sich selbst? Das ist allergrößter Quatsch, eine Folge dieser Ursache: "Trennung von Personalverantwortung und Personalbeurteilung" im Zuge ungeschickter Arbeitsteilung: a) Wenn der Personalverantwortliche über einen Einzustellenden urteilt, dann hat er ein Interesse, dass sein Urteil auch wahr wird. Deshalb wird es eher wahr. b) Wird das Urteil aber an eine andere Person übertragen, an einen Personalverleiher oder ein Gremium im Assessment Center, dann urteilen die lieber so, dass ihnen persönlich kein Vorwurf gemacht werden kann. Urteile vom Typ b) ergehen im Zweifelfalle eher gegen den Kandidaten, im Fall a) eher für ihn. Die Aufforderung zur Zuschreibung auf sich selbst ist pure Dummheit. Vielleicht hat der Frager sogar eine Kuppel-Software "Teamformung" gekauft, was die Dummheit zum Dogma veredelt und jede Kritik als Ketzerei verdammt. Zum Konstruktiven. Was würde ich auf solche Fragen wie "Durchsetzungsfähigkeit" und "Teamfähigkeit" wohl antworten? (Alle diese Dorfdeppen-Urteile beruhen auf Fähigkeiten der beobachteten Person.) Daher kann ich antworten: "Den durchsetzungsfähigen Diktator kann ich genauso spielen wie den harmoniesüchtigen, kritik- und ideenlosen, teamfähigen Mitläufer in einer Neuauflage des Nationalsozialismus. Es ist nur die Frage des Könnens, was der Vorgesetzte will, und der Bezahlung." Ciao Wolfgang Horn
Hallo. Wie schon erwähnt werden Fachpositionen für Großkonzerne eher ohne Assesment-Center aufgeführt. Mit Assessent-Center werden oft BWL-ler-Positionen begleitet wobei sich die Firmen durch diesen Quatscht oft ins eigene Bein schiessen. Durch Assesment-Center wird erhofft gehorsame Roboter zu finden die jede Frage ohne Verzögerung und mit eiskalter Miene beantworten. D.h. da kommen oft Menschen mit unmenschlichen Eingenschaften durch: ein prima Filter für Psychopathen die z.B. einen Satz ohne Probleme ein Tausend Mal wiederholen können. Mit solchen Leuten haben sie später ein großes Problem: es gibt regemäßig den gleichen Mob und gleiche Konflikte die sich periodisch wiederholen. Alles schön hinter dem Deckmäntelchen der Arrangements und des Ehrgeizes. Hab schon solche Situationen selbst erlebt: ganz schön stressig solche "Leute" in der Nähe zu haben.
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