Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wirtschaftsinformatik (Uni)


von HansImGlück (Gast)


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Wie bewertet ihr diesen Studiengang?

Was sind eure Meinungen, Praxiserfahrungen, Aussichten, etc.?


Da der Studiengang verschieden interepretiert werden kann, bitte von 
einer 30/70-Mischung (Wirtschaftswissenschaften/Informatik) ausgehen.

Also von einem Studiengang, der in den Ingenieurswissenschaften angelegt 
ist.

Viele Grüße
Hansi

von Mark B. (markbrandis)


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HansImGlück schrieb:
> Da der Studiengang verschieden interepretiert werden kann, bitte von
> einer 30/70-Mischung (Wirtschaftswissenschaften/Informatik) ausgehen.

Gibt es so eine Mischung denn? Ich kenne 50/50 und wenn schon 70/30, 
dann eher 70% BWL. (z.B. Fachhochschule Ludwigshafen)

> Also von einem Studiengang, der in den Ingenieurswissenschaften angelegt
> ist.

Mit Ingenieurwissenschaften hat Wirtschaftsinformatik nun wirklich wenig 
bis gar nichts zu tun.

von HansImGlück (Gast)


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Diese Mischung gibt es durchaus. Allerdings relativ selten. Lt. einem 
Prof. ca. 5 - 6 Unis in Deutschland.

Die Wirtschaftsinformatik ist an der entsprechenden Uni in den 
Ingenieurswissenschaften angelegt.

von Mark B. (markbrandis)


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HansImGlück schrieb:
> Die Wirtschaftsinformatik ist an der entsprechenden Uni in den
> Ingenieurswissenschaften angelegt.

Heißt das, man würde sich dort zum Abschluss Diplom-Ingenieur schimpfen, 
wenn wir jetzt nicht den Bachelor/Master hätten? Kann ich mir gerade 
irgendwie schlecht vorstellen...

von HansImGlück (Gast)


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Nein, man wäre schon Diplom-Informatiker.

Allerdings gibt es hier wie gesagt verschiedene Interpretation der 
Wirtschaftsinformatik.

Zumeist überwiegt der BWL-Anteil.

An besagter Uni wird der Schwerpunkt auf Informatikbezogene Themen 
gelegt.

Zudem ist der Studiengang in den Ingenieurswissenschaften angelegt, d. 
H. er orientiert sich an den Methoden und ist gestalterisch statt 
beschreibend ausgerichtet.

Konzeption, Entwicklung, Einführung, Nutzung und Wartung von 
betrieblichen sozio-technischen Anwendungssystemen, etc.

http://www.informatik.uni-oldenburg.de/38963.html

von Marx W. (Gast)


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Och, mach doch was du willst.
Meine persönliche Meinung ist die, dass man solche "Mischstudiengänge" 
wie z.B. Mechatronik, Automobilinformatik, Wirtschafts-Ing., 
Wirtschafts-Psychologie oder Wirtschafts-Inf.  meiden sollte. Ist halt 
nix rechtes so ein 6 Sem. Mixt-Studiengang.

von HansImGlück (Gast)


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Ein anschließender Master - in Wirtschaftsinformatik - ist sehr sinnvoll 
und folglich auch anvisiert. (Dies würde auch für einen Bachelor in 
Informatik gelten)

Zudem ist der Studiengang integrativ angelegt, sodass nicht "nur" Module 
aus den WiWi und der Informatik gehört werden.

Die eigene Identität des Studienganges ist gewährleistet und zudem an 
dieser Uni auch eine solide Ausbildung in der Informatik - ein Master in 
Informatik ist beispw. anschließend ebenfalls möglich.

Man muss hier also schon relativieren und sich die entsprechenden 
Rahmenbedingungen ansehen.

Eine allgemeine Aussagen, dass "Bindestrich-Studiengänge" in einem 
Bachelor-System nicht anzuraten sein, halte ich für etwas platt. Zumal 
die Wirtschaft gerade diese Ausbildungen verstärkt nachfragt.

von Neuer (Gast)


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Naja, wenn ich mir den Studienplan so ansehe, würde ich nicht von einer 
Mischung 70% Informatik und 30% Wirtschaft ausgehen. Eher so 50/50.

von Floh (Gast)


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Gehen die bei der Uni davon aus, dass man sowieso einen Master anhängen 
will?
So kommts mit jedenfalls vor, aus 2 Studienrichtungen mache man einen 
Mischmasch mit gerade einmal 6 Semstern.

Und von den Inhalten her: In meinen reinen ET-Studium (FH, 7 Semester) 
hab ich genausoviel Programmieren und Mathe gehört wie hier beschrieben.
3 Semester Mathe sind doch ein Hohn, wenn man sich ein reines 
Informatikstudium anschaut, da gibts viel mehr zu lehren.

Die Beschreibung klingt auch komisch, so in der Richtung "Ihre 
ausbildung zum SAP-Sachbearbeiter" :-)

von HansImGlück (Gast)


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@Neuer:

Informatik: 18 Module
Wirtschaftswissenschaften: 5 Module
Wirtschaftsinformatik: 4 Module
----
Bachelorarbeit: 2 Module
Forschungsseminar: 1 Modul
----
60 %     Informatik
ca. 13 % Wirtschaftsinformatik (konzeptionell-methodisch - statt 
beschreibend - angelegt)

ca. 17 % Wirtschaftswissenschaften


------------------------------------------------
@Floh:

Du verwechselst hier leider offenbar etwas Grundlegendes.

Ziel des Studienganges ist es nicht, das Wissen aus beiden Gebieten 
zusammenzuführen.

Es soll hingegen die Schnittstelle besetzt werden, die gutes 
Grundlagenwissen aus beiden Bereichen vorraussetzt und darauf basiernd 
die interdisziplinären Methoden und Kompetenzen zur Lösung von Problem 
einsetzt.

Dies gilt auch analog für andere "Bindestrich-Studiengänge". Wer dies 
immer noch nicht verstanden hat, kann sich natürlich auch kein 
belastbares Urteil erlauben.

Ich danke Euch natürlich dennoch für eure Meinungen.

Viele Grüße
Hansi

von Neuer (Gast)


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So ganz nachvollziehbar finde ich deine Zählung nicht.

1) Auch im BWL-Studium hat man Mathematik mit Schwerpunkt Stochastik. Zu 
welchem Bereich man es also zählen sollte hängt einzig vom Inhalt ab, 
über den hier kein Wort gesagt wird.

2) eBusiness würde ich jetzt nicht als Informatikmodul zählen.

3) Fächer wie Internettechnologie, Informationssystem etc. als 
einsemestriges Modul sind viel zu weit gefasst, um da wirklich was 
rüberzubringen. Also wirds weniger um die Technik gehen als um einen 
Überblick mit dem Hintergrund, vom System schon mal was gehört zu haben 
und es irgendwie einordnen zu können.

4) Welchem Bereich die praktischen Module zuzuordnen sind hängt vom 
Inhalt ab. Wenns um Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen z. B. bei 
Einführung eines ERP-Systems geht, hat das wenig mit Informatik zu tun.

von HansImGlück (Gast)


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Es ist nicht "meine" Zuordnung, sondern die der Universität.

zu 1)
z. B.
Mathe 1: Diskrete Strukturen (Mathematik für Informatiker)
Mathe 2: Lineare Algebra 1
--
Mathe 3: Analysis 1


2 von 3 Modulen sind aus dem Bereich der Mathematik bzw. "Mathematik für 
Informatiker" zu wählen.

Das dritte Modul kann (und sollte) ebenfalls aus diesem Bereich gewählt 
werden. Alternativ ist allerdings hier z. B. Mathematik für Ökonomen, 
Statistik, etc. möglich.

Wozu man das "Mathematik 3" Modul also rechnen möchte, bleibt der 
Modulwahl geschuldet.


zu 2)
Du nicht. Die Uni schon.


zu 3)
Es gibt auch "Informationssysteme 2" (im Wahlbereich).

Zu IS 1:
"Schwerpunkte sind in dieser Lehrveranstaltung: Relationales
Datenmodell, Relationenalgebra und deren Implementierung in SQL (dem
Sprachstandard für DBen), Entwurf von Datenbanken auf
unterschiedlichen Abstraktionsebenen (konzeptionelles und logisches
Design), Normalformen, DB-Architekturen, verteilte und aktive DBen,
sowie objektorientierte, objektrelationale und XML-basierte DB-Systeme."


4) Module aus der praktischen Informatik:
u. a.:
- Betriebssysteme 1
- Verteilte Betriebssysteme
- Verteilte Systeme
- Maschinennahe Programmierung (2V+2Ü)
- Betriebssysteme 2 (2V+2Ue; jedes zweite WS)
- Betriebssystemepraktikum (P4)
- Fehlertoleranz in verteilten Systemen (2V+2Ü od. 2SE; jedes zweite WS)

---------------
Ich wäre echt sehr dankbar, wenn eure Beiträge zumindest etwas belastbar 
wären. Bisher beruhen sie nur auf Vorurteile und sehr oberflächlichen 
Betrachtungen. Die notwendigen Informationen für eine bessere 
Argumentation sind auf der Uni-Site für Jeden nachzulesen.

Viele Grüße
Hansi

von Harald (Gast)


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Könnte mir bitte mal jemand eine Idee geben, wo diese 
Wirtschaftsinformatiker überhaupt eingesetzt werden (können)?

von Mark B. (markbrandis)


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Harald schrieb:
> Könnte mir bitte mal jemand eine Idee geben, wo diese
> Wirtschaftsinformatiker überhaupt eingesetzt werden (können)?

SAP. Banken. Versicherungen. Unternehmensberatungen / Consultingfirmen. 
Finanzdienstleistungen. Börse. Erstellung von kaufmännisch orientierter 
Software (z.B. für die Lohnbuchhaltung oder Steuererklärung).

Ein mir bekannter Wirtschaftsinformatiker arbeitet bei einer 
Wohnungsbaugesellschaft (Bilanzsumme ca. 500 Millionen Euro).

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