Forum: Offtopic Gestank von Energiesparlampen?


von Hans H. (loetkolben)


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Hallo ich habe gehört das es bei den ESL echte Stinker geben
soll. Diese sondern im Gebrauch Gerüche ab.

Eine ESL besteht aus einer Leiterplatte (meist Hartpappe)
und vielen netten elektronischen Bauelementen,
die durch die Anordnung über den Röhren doch ganz schön
warm werden.
Wie manche Elektroniker wissen, gibt es bei Hartpappe
Leiterplattenmaterial, welches schon bei Raumtemperatur
penetrant stinkt.

Deshalb frage ich, wie eure Erfahrungen dazu sind,
und ob es EU-weite Grenzwerte für die Schadstoffabsonderung
gibt.

von Michael K. (charles_b)


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Da die Energiesparlampen sozusagen die heiligen Kühe der EU sind, wird 
man auch keine offiziellen Berichte über Schadstoffemissionen dieser 
Lampen finden.

von Ingo W. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Da die Energiesparlampen sozusagen die heiligen Kühe der EU sind, wird
> man auch keine offiziellen Berichte über Schadstoffemissionen dieser
> Lampen finden.

Da gibt es aber noch mehr heilige Kühe (nicht der EU, sondern der 
Verbraucher), wo das anscheinend keine Rolle spielt. Ich denke da nur an 
die heilige Glotze, etliche neuzeitliche Bildschirme werden ebenfalls 
außen am Gehäuse so warm, das man nicht anfassen möchte. Und mindestens 
Netzteil und CCFL-Konverter sind normalerweise auch nur auf Hartpapier 
aufgebaut.
Ich kann mich erinnern, in Konsumergeräten/Fernsehern, rund um 
Netzteil/Zeilenendstufe, in PC-Netzteilen rund ums Standbynetzteil, 
regelmäßig verfärbte Flecken gesehen zu haben. Da stören die Ausgasungen 
wohl auch niemanden.
Was aber nicht bedeutet, das ich diese Billigmeierei bei den ESL 
gutheiße, mir wäre auch eine Trennung von (langlebigem) Vorschaltgerät 
und Leuchtmittel lieber, was natürlich auch eine andere 
Leuchtenkonstruktion bedingen würde.
mfG ingo

von Wilhelm F. (Gast)


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Hans H. schrieb:

> Wie manche Elektroniker wissen, gibt es bei Hartpappe
> Leiterplattenmaterial, welches schon bei Raumtemperatur
> penetrant stinkt.

Unser Physik-Professor reichte mal ein Reagenzglas mit Phenol herum. Und 
ja, da hatte ich es, es roch genau wie meine Leiterplatten. Und ich 
meine, die Pertinax-Platten sind auch phenolgetränkt.

Ganz ungiftig ist es ja nicht, wie ich sah:

http://de.wikipedia.org/wiki/Phenol

http://de.wikipedia.org/wiki/Pertinax_(Werkstoff)

Auch habe ich schon Qualitätsunterschiede bemerkt: Einfache 
Lochrasterplatten stanken neu wie die Pest, mußte sie erst mal in 
Plastikbeutel einwickeln. Während man früher an den Röhrenfernsehern 
wiederum gar nichts bemerkte. Diese hatten ja z.B. 1970 schon eine große 
rechteckige Leiterplatte aus Pertinax, die auch stellenweise warm wurde.

von Thilo M. (Gast)


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Ich hatte mal ESL, die hatten ein Problem mit den Spulen (Übertragern) 
des Vorschaltgerätes. Da Leuchten meist im oberen Bereich des Raumes 
montiert sind, herrschen dort auch höhere Temperaturen, besonders bei 
Altbauten, wo's gelegentlich zieht und Rippenheizkörper (Konvektoren) 
verbaut sind.

Meine ESL sind dadurch zu warm geworden, der Kupferlackdraht der 
Übertrager hat während des Betriebes permanent gestunken, bis die Teile 
komplett abgefackelt sind. Gottseidank war ich grade im Raum ...

von Michael K. (charles_b)


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Ingo Wendler schrieb:

> Was aber nicht bedeutet, das ich diese Billigmeierei bei den ESL
> gutheiße, mir wäre auch eine Trennung von (langlebigem) Vorschaltgerät
> und Leuchtmittel lieber, was natürlich auch eine andere
> Leuchtenkonstruktion bedingen würde.
> mfG ingo

Solche Systeme gibt es aber, die haben eine Art Stecksockel und ein 
getrenntes Vorschaltgerät. Hab ich z. B. im Bürklin-Katalog gesehen. Mit 
E27-Fassung hat das dann aber nichts mehr gemein.

P.S. Wenn es um diesen "Elektronik-Duft" geht: Genau danach roch es im 
Elektronik-Markt in Offenbach vor ca. 30 Jahren. Extrem kleiner Laden, 
voll von Männern mit Listen mit Widerständen und Transistoren, die von 
einem rundlichen mit herabhängender Lesebrille eher forsch-grimmig 
agierenden Herrn im weißen Kittel von Hand in Papiertütchen gepackt 
wurden... Ich meine der Laden hieß Rösler..
Von den Gesundheitsgefahren sprach damals natürlich niemand. Für mich 
als Elektronik-Newbie war es so ne Art weihnachtlicher Duft...

von Johannes O. (jojo_2)


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Das mit dem Gestank kann ich bestätigen: Riecht eindeutig nach Phenol.
Wobei ESL nicht nur danach stinken... Die ganze Elektronik des 
Vorschaltgeräts wird oft sehr warm und kann dann auch mal zu kokeln 
anfangen. Dann machts bbzzzzttt im Gehäuse und es raucht heraus und 
wenn man Glück hat dann kann man noch rechtzeitig die Lampe abschalten.

von Timm T. (Gast)


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Ich hab letztens ne alte Wandwarze aufgemacht, mit klassischen Trafo: Da 
haben über die Jahre auch übelste Gerüche auf ihre Befreiung gewartet.

Bei ESL hatte ich das noch nicht, aber oft bei neuer PC-Peripherie 
(DSL-Modem z.b.).

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