Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe zu Schrittmotoren


von Newbie (Gast)


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Hallo Liebe Leute!

Habe aus alten Drucker Schrittmotoren ausgebaut und will diese nun für 
div. Projekte nutzen.

Weiß jemand Eck-Daten zu den folgenden Motoren?

(Epson) EM-434

und (ebenfalls Epson) EM-154

Finde einfach keine Datenblätter.
ist doch zum verrückt werden.

lg newbie

von oszi40 (Gast)


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... dann suche doch das Datenblatt für die Ansteuerung.

von Thomas (Gast)


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Newbie schrieb:
> Finde einfach keine Datenblätter.
> ist doch zum verrückt werden.

Dann schließ die Motoren doch an und guck, was sie können.

von MaWin (Gast)


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Erster Lerninhalt:
Nächstes mal:
Erst messen, dann ausbauen.

Warum sollte Epson, die Motore für sich selbst bauen,
für diese Motore öffentlich zugängliche Datenblätter
bereitstellen ?

Du kannst natürlich aus der Baugrösse die Leistung abschätzen,
und aus dem Widerstand und Leistung den maximalen Strom,
und dann noch bei vollem Strom das Drehmoement ausmessen.

von Martin (Gast)


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Du kannst den Motor auch einfach bei niedriger Schrittfrequenz und 
zunächst geringem Strom laufen lassen und langsam den Strom hochdrehen, 
bis der Motor handwarm wird.

von Klaus D. (kolisson)


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Da ich neulich auch so da stand und es sich perfekt gelöst hat.
Meine fragestellung wäre nun zunächst:
" Wieviel Anschlüsse hat dein Schrittmotor ?"
Wenn du das schon weisst kannst du Goggeln "Schrittmotor 4 Anschlüsse"
oder "Schrittmotor 6 Anschlüsse"

Dann hast du schonmal ne Idee ob es nun bipolar oder unipolar oder egal 
ist.
hier zunächst eine Extraaufgabe:

Markiere alle Anschlüsse des Schrittmotores, die ohmschen Kontakt haben.
(keine Angst, die ohmschen machen keine Krankheiten)
Miss den Widerstand den die, die wiederum ohmschen Kontakt haben.
Schreib alles auf.

Wenn du dann soweit bist ... geht es weiter.

klaus

von Newbie (Gast)


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Wow!

Vielen Dank euch allen! Hätte nichtmehr gedacht das noch etwas 
hilfreiches kommen wird!

Also zum EM-154:

Der Motor hat 5 Anschlüsse.
Hab gelesen das dieser Unipolar angesteuert wird.

Werde ihn heute Abend zuhause mal ausmessen das ich weiß welche Kontakte 
miteinander verbunden sind und auch die Spulenwiderstände.

ich meine mal gelesen zu haben, das diese Motoren mit 48V angesteuert 
werden.
Können die jetzt auch mit 5V oder 12V angesteuert werden (natürlich mir 
erhöhung des Stroms I damit die Leistung die gleiche bleibt)?

lg Newbie

von Martin (Gast)


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Newbie schrieb:
> Können die jetzt auch mit 5V oder 12V angesteuert werden (natürlich mir
> erhöhung des Stroms I damit die Leistung die gleiche bleibt)?

Den Strom wirst du nicht beliebig einstellen können, da er nach wie vor 
durch das Ohm'sche Gesetz begrenzt ist, solange er aus einer 
Spannungsquelle kommt. Je nach Nennspannung des Motors sollte sich mit 
5V aber etwas tun, besser noch 12 V.

Heutzutage (tm) werden Schrittmotoren i.d.R. wegen des höheren 
Drehmoments bei größeren Schrittfrequenzen mit einer geregelten 
Stromquelle betrieben, d.h. die Spannung ist erheblich über der 
Nennspannung und durch Stromregelung wird die Leistung begrenzt.
Es gibt aber auch ältere Treiber/Controller, die keine Stromregelung 
enthalten und dann bricht das Drehmoment bei höheren Frequenzen schnell 
ein.

von Newbie (Gast)


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Hallo Martin

Martin schrieb:
> Den Strom wirst du nicht beliebig einstellen können, da er nach wie vor
> durch das Ohm'sche Gesetz begrenzt ist, solange er aus einer
> Spannungsquelle kommt. Je nach Nennspannung des Motors sollte sich mit
> 5V aber etwas tun, besser noch 12 V.

Ist schon klar.
Angenommen:

P[W] = 6

  U[V]  |  I[A]
----------------
   12   |  0,5
    5   |  1,2
   42   |  0,143

Meine Überlegung statt den 42V und und 0,143A,
den Motor mit 12V und 0,5A antreiben, oder eben mit der 5V Variante.

Kann man das denn so pauschal sagen?

lG Newbie

von Klaus D. (kolisson)


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Newbie schrieb:
> Meine Überlegung statt den 42V und und 0,143A,
> den Motor mit 12V und 0,5A antreiben, oder eben mit der 5V Variante.
>
> Kann man das denn so pauschal sagen?

Das kann man eben nicht!
Wenn der Spulenwiderstand so ist dass bei 42V 0,1A fliessen würden
kann wegen dem Ohmschen Gesetz bei 5V nicht 1,2 A fliessen.

k.

von oszi40 (Gast)


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>> Meine Überlegung statt den 42V und und 0,143A,
>> den Motor mit 12V und 0,5A antreiben,

An einer Induktivität steigt der Strom nur langsam an. Daher ist im 
Einschaltmomment eine höhere Spannung vorteilhaft (da P=U*I).
http://de.wikipedia.org/wiki/Schrittmotor

von Daniel (erfolgstyp)


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google mal nach "induktiver Blindwiderstand"

von Martin (Gast)


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Newbie schrieb:
> Der Motor hat 5 Anschlüsse.
> Hab gelesen das dieser Unipolar angesteuert wird.

Das wird so sein. Es sind dann die Mittenanzapfungen der Spulen 
verbunden und herausgeführt. Diese Anschluß müßte man über die 
Widerstandsmessung gut identifizieren können.
http://www.rn-wissen.de/index.php/Schrittmotoren#Motoren_mit_5_Anschl.C3.BCssen.3F

Die meisten integrierten Schrittmotortreiber mit H-Brücken sind 
heutzutage für Bipolarmotoren ausgelegt.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Klaus!

>> Meine Überlegung statt den 42V und und 0,143A,
>> den Motor mit 12V und 0,5A antreiben, oder eben mit der 5V Variante.
>>
>> Kann man das denn so pauschal sagen?
>
> Das kann man eben nicht!
> Wenn der Spulenwiderstand so ist dass bei 42V 0,1A fliessen würden
> kann wegen dem Ohmschen Gesetz bei 5V nicht 1,2 A fliessen.

Die Betonung liegt auf "Würde". Tatsächlich gibt es keinen Schrittmotor, 
der auf einen Nennspannung ausgelegt ist. Tatsächlich nimmt man einen 
Motor, der für z.B. 3,5V Nennspannung ausgelegt ist und betreibt ihn an 
24V oder 48V, damit er dynamischer ist. Vielfach wird die Nennspannung 
garnicht mehr angegeben, sondern nur noch der Strom und z.T. Widerstand 
und Induktivität, weil die Spannung ohnehin uninteressant ist.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Klaus D. (kolisson)


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Danke Thorsten,

ich hoffe der TO "Autor: Newbie (Gast) " liest das auch.
Der hat sich ja nun wieder weggeschwiegen.
Deine Erklärung ist aber ganz gut und deckt sich mit meinen
Anfangserfahrungen und der Physik.

Ein guter Satz mag sein." Ein Motor kann jede beliebige Leistung
solange er nicht überhitzt"

Da sind wir dann schonwieder bei einer sinnvollen Strombegrenzung.

Klaus

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