Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Auswahl günstiger OpAmp


von Tobias (Gast)


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Hallo zusammen,

ich benötige mal eure Hilfe.

Ich bin dabei mit einer Schulklasse ein Projekt zu machen. Dabei geht es 
um die Übertragung von Lichtsignalen. Die Schüler bauen mit einer LED 
einen Sender. Um das Licht wieder zu emfpangen habe ich auf der 
Empfängerseite eine Solarzelle. Nach dem Empfänger möchte ich mit einem 
digitalen Signal weiterarbeiten, also muss ich das ankommende Signal 
wieder "digitalisieren".

Meine Idee ist nun einen einstellbaren Schwellwert an den neg. Eingang 
eines OPs zu legen und die Solarzellenspannung an den positiven Eingang 
eines OPs (siehe Schaltplan). Das funktioniert auch soweit ganz gut, ich 
kann Lichtsignale empfangen und "digitalisieren".

Nur der von mir jetzt eingesetzte OpAmp (LM358N) liefert als High Signal 
am Ausgang keine 5V (Versorgungsspannung) sondern nur 3.5V. Ich hätte 
aber gerne ein annähernd 5V starkes Signal als Ausgang um damit z.B. auf 
einen MCU Eingang zu gehen. Ich habe schon mehrere OpAmps ausprobiert. 
Entweder haben diese mit den geringen Eingangsspannungen (zwischen 0.1 
und 0.5V) nicht umgehen können oder sie lieferten auch keine 5V 
Ausgangssignal.

Ich weiß, dass es Rail-to-Rail OPs gibt welche als High Signal fast 
genau die Versorgungsspannung am Ausgang bereit stellen. Ich habe solche 
bei LT auf der Seite gefunden. Problematisch ist jedoch, dass diese nen 
Haufen Geld kosten. Ich darf pro Schüler nur 5€ ausgeben und bin ohne 
OpAmp nun schon bei 4,50€. Der OP sollte also keine 2€ kosten so wie die 
Teile von LT.

Kann mir jem einen OpAmp empfehlen?

von Tiai (Gast)


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>Nur der von mir jetzt eingesetzte OpAmp (LM358N) liefert als High Signal
>am Ausgang keine 5V (Versorgungsspannung) sondern nur 3.5V

Du solltest noch eine Hysterese vorsehen. Als günstiger RR-OPamp geht 
der TS912.

Wie groß ist die "Detektorkapazität" der Solatzelle? Was für Signale 
willst du übertragen? Warum nimmst du keinen TIA als Empfänger??

von hinz (Gast)


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Tobias schrieb:
> Nur der von mir jetzt eingesetzte OpAmp (LM358N) liefert als High Signal
> am Ausgang keine 5V (Versorgungsspannung) sondern nur 3.5V.

Nimm einen Komparator, und der billigste Feld/Wald/Wiesen-Typ ist LM393. 
Der hat einen O.C.-Ausgang, also am uC den internen Pullup einschaltzen, 
oder halt einen externen verwenden.

von Tobias (Gast)


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Hi!

Danke für die schnelle Antwort und danke für den Vorschlag "TS912". Ich 
werde mir mal nen Sample bei Conrad holen. Er ist aber immer noch recht 
teuer mit 1€ pro Stück. Würde aber gerade noch so gehen...



Zu deinen Fragen und weitere Infos über das Schulprojekt:

Ich kann natürlich das Ausgangssignal des OpAmps rückkoppeln um die 
Hysterese zu erreichen. Das ist eine gute Idee, werde ich am Wochenende 
testen.

Über die Detectorkapazität kann ich nichts sagen, ich habe die 
Solarzellen auf nem Flohmarkt erstanden. Es ist keine Bezeichnung 
darauf. Sie liefert eine Ausgangsspannung von ca. 0.3V an einem 100k 
Widerstand bei Beleuchtung mit einer weißen LED (hilft dir 
wahrscheinlich nicht viel die Aussage ;) ).

Die Signale, welche ich übertragen will, werden per Hand mittels 
LED+Taster "gemorst", ca. ein Signal pro Sekunde (also keine 
Anforderungen an die Geschwindigkeit eines OPs).

Was meinst du mit TIA?

Natürlich könnte ich das Ausgangssignal per nachfolgender Elektronik 
(wie nem Transistor) auf 5V anheben, prinzipiell versuche ich die 
Schaltung so einfach wie möglich und mit möglichst wenig Bauteilen 
aufzubauen damit sie von Schülern aus der 8. - 10. Klasse 
nachzuvollziehen ist. Diese haben gerade erst das Ohmsche Gesetz 
kennengelernt. Daher wollte ich nicht noch einen Transistor erklären, 
ein OpAmp bzw. Komparator welcher Spannungen vergleicht ist für jeden 
Schüler einfach zu verstehen.

von Tiai (Gast)


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>Die Signale, welche ich übertragen will, werden per Hand mittels
>LED+Taster "gemorst", ca. ein Signal pro Sekunde (also keine
>Anforderungen an die Geschwindigkeit eines OPs).

Ahja, das sollte gehen.

>Was meinst du mit TIA?

Trans-Impedanz-Amplifier, die normale Art, das Signal von Fotodioden zu 
verstärken. Bei sehr großen Detektorkapazitäten wird ein TIA aber 
schnell instabil und da ist deine Variante, obwohl sie völlig atypisch 
aussieht, vielleicht sogar besser...

von hinz (Gast)


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Tobias schrieb:
> Danke für die schnelle Antwort und danke für den Vorschlag "TS912". Ich
> werde mir mal nen Sample bei Conrad holen. Er ist aber immer noch recht
> teuer mit 1€ pro Stück. Würde aber gerade noch so gehen...

Tja, ein LM393 kostet nur ein paar Cent.

von Harald W. (wilhelms)


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Tobias schrieb:

> Nur der von mir jetzt eingesetzte OpAmp (LM358N) liefert als High Signal
> am Ausgang keine 5V (Versorgungsspannung) sondern nur 3.5V.

Wie wird der OPV denn versorgt? Über einen 5V Spannungsregler? Dann
schliess die positive Versorgung doch vor dem Spannungsregler an.
Gruss
Harald
PS: Unabhängig davon; Deine Auswerteschaltung ist nicht besonders gut.

von Tobias (Gast)


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Danke für den Tipp! Den LM393 werde ich auf jeden Fall testen! Pull Up 
ist kein Problem, hauptsache er kann mit den kleinen Eingangsspannungen 
umgehen.

von Tobias (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Tobias schrieb:
>
>> Nur der von mir jetzt eingesetzte OpAmp (LM358N) liefert als High Signal
>> am Ausgang keine 5V (Versorgungsspannung) sondern nur 3.5V.
>
> Wie wird der OPV denn versorgt? Über einen 5V Spannungsregler? Dann
> schliess die positive Versorgung doch vor dem Spannungsregler an.
> Gruss
> Harald
> PS: Unabhängig davon; Deine Auswerteschaltung ist nicht besonders gut.

Hallo Harald,

mir ist klar, dass diese Schaltung nicht besonders gut ist. Aber sie ist 
einfach aufgebaut und (hoffentlich) für Schüler die nur das Ohmsche 
Gesetz kennen, nachvollziehbar. Das stand dabei im Vordergrund.

Der OP ist über einen 5V Spannungswandler angeschlossen. Davor hängt ein 
9V Block. Habe noch nicht gemessen was dann am OP heraus kommt. Ich 
werde nun erstmal den LM393 testen.

von Zonk-8000 (Gast)


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Du kannst auch Geld sparen indem Du den Kram einfach nicht bei Conrad 
kaufst...

von whiterock (Gast)


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Zonk-8000 schrieb:
> Du kannst auch Geld sparen indem Du den Kram einfach nicht bei Conrad
> kaufst...

Großes Thumbs Up: Conrad ist erstens nicht gerade günstig (wenn ich mit 
meinem lokalen Mini-Elektrohändler (der auch den LM393 hat) vergleiche) 
und zweitens habe ich bei Conrad letzens 45min auf 7Bauteile gewartet 
(keine seltenen!!!).

von Ulrich (Gast)


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Ein etwas günstiger RR-OP wäre sonst noch der MCP6001/2.
Mit einem externen Pullup könnte auch der LM358 noch nahe an die 
Versorgung ran.

Unschlagbar günstig wäre vermutlich der µC interne Komparator, denn die 
meisten µCs haben.

von Tobias (Gast)


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Moin!

Danke für die vielen Tipps und Antworten.

@Zonk: Ich habe sicher nicht vor die Teile bei Conrad zu kaufen. Ich 
kaufe da nur einzelne Muster da ich eine Filiale direkt vor der Haustür 
habe. Die Bestellung erfolgt dann über Farnell und co. einzelne Bauteile 
über Farnell zu bestellen kostet aber immer 10€ Versand und macht wenig 
Sinn ;)

@Ulrich: Danke für den Tipp mit dem MCP6002. Auch diesen werde ich mir 
ansehen.

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