Hallo. Ich habe einen 12V-Schrittmotor für unipolaren Betrieb, d.h. er hat 6 Adern und zwei Wicklungen mit Mittelanzapfung. So wie hier: http://www.rn-wissen.de/images/7/76/Stepperspulen.gif Ich habe aber vor, den Motor an einem bipolaren Treiber zu laufen zu lassen und ihn so zu beschalten, um möglichst viel Drehmoment rauszuholen. Ich könnte also je nur eine Teilwicklung beschalten. Damit dürfte das Drehmoment identisch sein wie bei der unipolaren Ansteuerung. Dann hatte ich aber folgenden Gedanken: Wenn die Hälfte der Wicklungen im Motor nicht verwendet wird, ist das auch nicht schön. Ich könnte daher statt jeweils nur einer Teilwicklung die ganze verwenden. Dann hätte ich bei 12V nur noch den halben Strom, muss also auch nur die halbe elektrische Leistung reinstecken. Da aber die magnetische Durchflutung Strom mal Windungszahl ist, und die Windungszahl jetzt doppelt so groß ist, hätte ich die selbe Kraft wie vorher, aber bei halber elektrischer Leistung. Bin verwirrt o.O Irgendwas habe ich wohl bei meiner Betrachtung unberücksichtigt gelassen. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen? Gruß Third-Eye
Kann schon passen. Deine Betrachtung gilt ja nur für den statischen Fall, und in diesem wird die Energie ja nur noch verheizt, denn der Stromfluss wird nur für das Haltemoment benötigt. Im dynamischen Fall dagegen würden deine in Reihe geschalteten Spulen die Geschwindigkeit des Stromanstiegs reduzieren (durch die höhere Induktivität), d. h. du bekommst dann wirklich weniger Drehmoment heraus bzw. das Drehmoment fällt bezogen auf die Drehzahl früher ab.
wobei dieser Effekt sehr minimal sein dürfte!? >Da aber die magnetische >Durchflutung Strom mal Windungszahl ist, und die Windungszahl jetzt >doppelt so groß ist, hätte ich die selbe Kraft wie vorher, aber bei >halber elektrischer Leistung. Hier hast Du ein Denkfehler! Die Windungszahl ist doppelt so groß, aber der Strom halbiert sich da (aufgrund der doppelten Windungszahl) auch der doppelte Widerstand wirkt. Halber Strom * doppelte Windungszahl = gleiche Leistung! ...unberücksichtig dessen was Jörg sagt!
Jörgs Erklärung macht Sinn. Im statischen Fall ist es wie bei einem Elektromagneten (Zugmagnet). Das habe ich praktisch getestet. Doppelte Windungszahl mit gleichem Draht = halber Strom und halbe Wärmeleistung, aber gleiche Kraft. Dynamisch siehts ja ganz anders aus.
Hallo zusammen! Der Strom halbiert sich nicht. Der Faktor ist 1/sqrt(2)=0,7. Begründung: P(verlust)=I²*R Bipolar verdoppelt sich der Widerstand, also darf das Quadrat des Stroms nur halb so groß sein. Die Motornennspannung ändert sich natürlich auch, aber die ist ja bei modernen Konstantspannungstreibern ohnehin nicht von Bedeutung. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Thorsten Ostermann schrieb: > Der Strom halbiert sich nicht. Doch, wenn man keinen extra Treiber hat, sondern der Strom nur durch den Kupferwiderstand der Wicklung begrenzt wird, dann halbiert er sich (weil der Widerstand sich durch die Reihenschaltung verdoppelt). Wenn man separate Treiberschaltungen hat, ist das alles ohnehin ganz anders.
Hallo Jörg! Das ist nicht richtig. Das ohmsche Gesetz gilt immer. Um den Motor bei gleicher Leistung zu betreiben musst Du (ohne Treiber) natürlich die Versorgungsspannung anpassen. Dann ist P(verlust)=konst=I²*R. Schau mal in die Kataloge der Motorhersteller. Da liegt zwischen unipolarem und bipolarem Betrieb immer der Faktor Wurzel(2) bzw. 1/Wurzel(2). Gruß Thorsten
Thorsten Ostermann schrieb: > Um den Motor bei > gleicher Leistung zu betreiben musst Du (ohne Treiber) natürlich die > Versorgungsspannung anpassen. Er will aber die Versorgungsspannung belassen, wie sie ist.
Genau. Die Spulenenden werden einfach nur "hart" auf Plus bzw. auf Masse geschalten, keine Stromregelung, Chopper oder Ähnliches.
Hallo Dane! Das las sich in Deinem Ursprungsposting aber anders: "Ich habe aber vor, den Motor an einem bipolaren Treiber zu laufen zu lassen und ihn so zu beschalten, um möglichst viel Drehmoment rauszuholen." Möglichst viel Drehmoment bedeutet in dem Fall, Versorgungsspannung absenken oder Konstantstromtreiber nehmen und Strom um 30% reduzieren. Dann hat man im bipolaren Betrieb zumindest im unteren Drehzahlbereich bis zu 40% mehr Drehmoment. Noch besser wäre natürlich bipolar parallel, aber das geht nur mit Motoren, die 8 Anschlüsse haben. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.