Forum: Offtopic Schuldbasiertes Geldsystem


von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Hallo,

mal ein nicht so ganz µC-mäßiges Thema. Hier wird doch oft über 
Geldsysteme, Euro bricht zusammen, Sozialismus/Kommunismus/Kapitalismus, 
Gold als einzige Währung, bla bla blub diskutuiert...

Jetzt mal rein Hypothetisch: Wenn man nun folgendes Geldsystem schaffen 
würde. Grundsätzlich basierend auf dem bisherigen System mit Summe allen 
Geldes = 0. Es wird eine Geldverwahrungsgesellschaft gegründet. Das ist 
eine Einrichtung, welche Guthaben in Euro besitzt. Es gibt kein Bargeld. 
Alle Girokonten sind nur mit Minus belastet. Guthaben in Euro ist nicht 
erlaubt und wird sofort enteignet.

Man startet mit 0 Euro. Man hebt Geld vom Konto ab, welches Nun belastet 
ist. Die private Bank steht bei der Zentralbank in der Kreide, während 
diese bei der Geldverwahrungsgesellschaft in der Kreide steht.

Guthaben ist nicht in Euro möglich, es ist nur möglich Waren, 
Dienstleistungen, Anleihen, Aktien, ... zu haben. Sobald der Kontostand 
droht positiv zu werden, sollte man also schnell irgendwo investieren 
oder das Geld einfach ausgeben, damit es nicht enteignet wird.

Als ALG2-Ersatz gibt es kein Geld, sondern Gutscheine. Diese enthalten 
dann folgende Regelungen "Eintauschbar gegen 20m²*Monat Wohnfläche 
Güteklasse A oder 30m²*Monat Wohnfläche Güteklasse B...". Bzw. 
"Eintauschbar gegen 1 Kg Schweinefleisch ..." was staatlich 
sichergestellt wird.

Ob es solch einen Ansatz schon mal gab?
Es wird ja oft über guthabenbasierte Geldsysteme geredet, wo Summe allen 
Geldes > 0. Aber Summen allen Geldes < 0 ist dich sicher neu?

Wie würde sich das neue System auf die Wirtschaft und Gesellschaft 
auswirken?

von Frank B. (frank501)


Lesenswert?

Egal welches Währungssystem wir haben, solange wir eine 
pseudodemokratische Oligarchie als Regierung haben, die durch Lobbyismus 
korrumpiert ist, ändert sich nur der Name der Ungerechtigkeit, nicht 
aber deren Auswirkungen.

Frank

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Wo ist in deinem Modell der Boden vom Fass? Was hindert jemanden daran, 
seinen Kontostand in Richtung Minus-Unendlich zu optimieren?

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Wo ist in deinem Modell der Boden vom Fass? Was hindert jemanden daran,
> seinen Kontostand in Richtung Minus-Unendlich zu optimieren?

Ganz einfach. Bank sagt: "Sie bekommen keine Kredit mehr." oder "nur 
noch 100 €/Monat".

von Hannes L. (hannes)


Lesenswert?

Träume weiter...

...

von Electronic R. (electronic_r)


Lesenswert?

Stefan Helmert schrieb:
> Grundsätzlich basierend auf dem bisherigen System mit Summe allen
> Geldes = 0

falsch! Jede Bank vergibt zig-mal mehr Kredite als sie Einlagen hat. 
Jeder Staat druckt mehr Geld, als er Gold und dgl. hortet.
Und das ist gerade auch der wunde Punkt am ganzen System.

Außerdem, wie würde bei deinem Modell z.B. das Rentensystem 
funktionieren? Die meisten sparen sich im Laufe des Lebens Kapital an, 
um im Rentenalter noch einiges unternehmen zu können. Wenn alles >0€ 
enteignet würde, würde ja jeder noch nur soviel arbeiten, dass er so 
gerade über die Runden kommt.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Electronic R. schrieb:

> Außerdem, wie würde bei deinem Modell z.B. das Rentensystem
> funktionieren?

Abbau des ursprünglich aufgebauten Besitzes. Besitz ist dem Modell nach 
ja zulässig, nur eben nicht von Form von Geld.

Die Folge wären bestimmte Sachgüter als Ersatzwährung.

Waren, deren Wert irgendwann hauptsächlich im Tausch gegen andere Waren 
bestand, entwickelten sich zum Münzgeld, aus dem wiederum das heutige 
Geld entstand. Somit besteht eine gewisse Verwandtschaft dieses Modells 
zum Goldstandard.

von Electronic R. (electronic_r)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> entwickelten
> sich zum  Münzgeld

das Geld an sich wurde "erfunden", weil man Sachgüter oft schwer 
transportieren bzw. teilen konnte. Außerdem konnte man sie nicht 
einheitlich bewerten. Solch ein System könnte sich nie mehr durchsetzen.

Überleg mal, ich möchte z.B. nach Brrasilien fliegen. Dafür muss ich 
meine Kuh Berta verkaufen; da der Flug allerdings im Angebot war, bekomm 
ich ein Schaf und 2 Katzen heraus (Geld würde ich ja verweigern, da es 
sonst enteigent würde)

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Electronic R. schrieb:

> Solch ein System könnte sich nie mehr durchsetzen.

Im Gegenteil. Im hier skizziertem Modell würde ein Ersatzwährungssystem 
ganz automatisch entstehen. In bestimmten Umgebungen ohne direktem 
Geldumlauf waren und sind beispielsweise Zigaretten Währungsersatz.

Es wäre natürlich kein Ersatz im Sinn unseres heutigen 
Wirtschaftssystems. Aber im individuellen Umgang entsteht sowas ganz vom 
selbst. Notfalls auch heute noch.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

A. K. schrieb:

> .. Im hier skizziertem Modell würde ein Ersatzwährungssystem
> ganz automatisch entstehen. In bestimmten Umgebungen ohne direktem
> Geldumlauf waren und sind beispielsweise Zigaretten Währungsersatz.

Gibt's doch bereits, nennt sich Regiogeld.

http://de.wikipedia.org/wiki/Regiogeld

von Jens M. (Gast)


Lesenswert?

Stefan Helmert schrieb:
> Hallo,
>
> mal ein nicht so ganz µC-mäßiges Thema. Hier wird doch oft über
> Geldsysteme, Euro bricht zusammen, Sozialismus/Kommunismus/Kapitalismus,
> Gold als einzige Währung, bla bla blub diskutuiert...

Nö, hier wird über die sog. Nachrichten diskutiert.

>
> Jetzt mal rein Hypothetisch: Wenn man nun folgendes Geldsystem schaffen
> würde. Grundsätzlich basierend auf dem bisherigen System mit Summe allen
> Geldes = 0.

Das ist schon heute so, Geld ist ein Schuldschein. Die Summe ist immer 
0.

> Es wird eine Geldverwahrungsgesellschaft gegründet.

Wozu willst du die nächste Megabehörde mit Massen von Beamten mit 
Pensionsanspruch und "einem gewissen Eigenleben" ins leben rufen? 
Eigenbedarf? ;-)

> Das ist
> eine Einrichtung, welche Guthaben in Euro besitzt. Es gibt kein Bargeld.
Ah, der Herr steht auf Big Brother.

> Alle Girokonten sind nur mit Minus belastet. Guthaben in Euro ist nicht
> erlaubt und wird sofort enteignet.

Also nicht über die Inflation schleichend sondern direkt.


>
> Man startet mit 0 Euro. Man hebt Geld vom Konto ab, welches Nun belastet
> ist.
Tolle Idee, und so neu. Das ist bei jedem Girokonto so.

> Die private Bank steht bei der Zentralbank in der Kreide,

auch das ist nichts neues, im Gegensatz zur seltsamen Meinung einiger 
Zeitgenossen ist das schon heute so.

> während
> diese bei der Geldverwahrungsgesellschaft in der Kreide steht.

Wie wäre es denn mit einer Gesellschaft einer Gesellschaft eine 
Gesellschaft bei der dann deine Behörde in der Kreide steht? Schafft 
garantiert noch mal 10 -50 000 Posten für "Staatsdiener".

>
> Guthaben ist nicht in Euro möglich, es ist nur möglich Waren,
> Dienstleistungen, Anleihen, Aktien, ... zu haben.

und wo ist jetzt der Vorteil davon das ich eine frei handelbare Aktie 
kaufe (die nur dem Vorbesitzer was bringt und er dann das Problem hat 
die Kohle wieder loszuwerden) zu der Tatsache das dein Guthaben auf der 
Bank von der Bank an z.B. Firmen weiterverliehen wird damit die keine 
Aktien emittieren müssen?

> Sobald der Kontostand
> droht positiv zu werden, sollte man also schnell irgendwo investieren
> oder das Geld einfach ausgeben, damit es nicht enteignet wird.

und was macht dann der nächste damit? Warum sollte er es überhaupt 
annehmen? Geld ist de Facto verboten, ergo ist es kein Zahlungsmittel 
mehr.

>
> Als ALG2-Ersatz gibt es kein Geld, sondern Gutscheine.

Gibt es schon, nennt sich nach der Umstellung von Geld (DM) in 
Gutscheine (bzw. ein Derivat gedeckt von Griechenland Spanien Portugal 
Frankreich etc) heute Euro ;-)

>  Diese enthalten
> dann folgende Regelungen "Eintauschbar gegen 20m²*Monat Wohnfläche
> Güteklasse A oder 30m²*Monat Wohnfläche Güteklasse B...". Bzw.
> "Eintauschbar gegen 1 Kg Schweinefleisch ..." was staatlich
> sichergestellt wird.

Womit die nächste Megabehörde aufgebaut wird. Dein Vertrauen in diese 
korrupten Gebilde in Ehren, aber ich Empfehle einen Realitätscheck.
>
> Ob es solch einen Ansatz schon mal gab?

Ja, nennt sich Enteignung, die Nazis waren auch ganz groß darin. Näheres 
findest du unter "geräuschlose Kriegsfinanzierung" bei Wikipedia.

> Es wird ja oft über guthabenbasierte Geldsysteme geredet, wo Summe allen
> Geldes > 0. Aber Summen allen Geldes < 0 ist dich sicher neu?

und ne gaaaaaanz tolle Idee.

>
> Wie würde sich das neue System auf die Wirtschaft und Gesellschaft
> auswirken?

Das Geld sofort durch etwas neues ersetzt wird, z.B. ein Derivat auf 
Aktien, Häuser , Renten. Kannst du natürlich verbieten, so wie die 
Möglichkeit das vertraglich zu Regeln etc pp. Da hat dann auch den 
Vorteil noch eine Behörde aus dem Boden zu stampfen, bis alle beim Staat 
angestellt sind und er dann alle Steuern bei sich selbst eintreibt ;-).

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Jens Martin schrieb:

> Das Geld sofort durch etwas neues ersetzt wird, z.B. ein Derivat auf
> Aktien, Häuser , Renten. Kannst du natürlich verbieten, so wie die
> Möglichkeit das vertraglich zu Regeln etc pp. Da hat dann auch den
> Vorteil noch eine Behörde aus dem Boden zu stampfen, bis alle beim Staat
> angestellt sind und er dann alle Steuern bei sich selbst eintreibt ;-).

Und wenn das dann noch alles ordentlich "verbrieft" ist ..
wird das vielleicht dann der Renner als neues Spekulationsobjekt.

;-)

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Keine Guthaben?
Man sollte also nicht mehr 15h/Tag arbeiten dürfen, denn sobald man mehr 
verdient wird es sowieso abgeschnitten?
Wohl ein ungerechteres System kannst Du nicht erfinden?
Eher sollten die ganzen Subventionen ALG/2 usw. weg fallen, dann müssen 
die zugezogenen Ausländer alle wieder ausziehen.

Die Eierlegende Wollmilchsau ist der Staat.
Er hat 2 Bio Schulden, die er nie und nimmer zurückzahlen will und kann.
Das Einzige ist eine Währungsreform in dem die Bürgen enteignet werden 
um so die Schulden weg zu streichen. (Das bist auch DU!)
In der Enteignung werden Konten geplündert, Lebensversicherungen, 
Renten, (...) und es gibt Zwangshypotheken auf die Immobilie. Da macht 
der Staat keine halben Sachen, und glaubt mir, der kennt sich in Sachen 
Enteignung bestens aus!
Schaut doch mal in die Geschichtsbücher von allen Ländern der Erde, 
immer das gleiche Spiel!
Selbst wenn man 10 Jahre Steuer zahlen würde (Staateinnahmen ca, 200Mio) 
und KEINE Ausgaben hätte (EU, ESM, Griechenland, Banken, Subventionen) 
könnte man die 2Bio nicht abzahlen. 10 Jahre ohne ALG, Rente und Straßen 
reparieren.

Es würde völlig genügen ein Gesetz zu entwerfen, dass der 
Staat/Länder/Gemeinden NIEMALS einen Kredit aufnehmen dürfen, bzw. 
Staatsanleihen.

Genauso muss es ein Gesetz geben, dass man niemals einen Kredit für 
Dinge bekommt, die keinen inneren Wert haben, wie z.B. eine Reise oder 
Möbel oder Auto die sind bereits nach einer Woche gebraucht und fast 
nichts mehr Wert.

Das nächste ist, dass es auch niemals Zins geben darf weder für Guthaben 
noch für Schulden. Denn die Zinsen erschaffen Geld aus dem nichts.

Eine Staatsanleihe ist nichts anderes wie ein großer Geldschein, 
geschaffen aus dem nichts. Und dieses Geld versickert in allen möglichen 
Stellen, schlussendlich sucht es sich Wahren, die über viele Umwege 
teurer werden. Es gibt im System immer mehr Geld.
Bezahlt werden die Staatsanleihen von den großen Banken und 
Versicherungen mit dem Geld das die Bürgen denen geben.
Die Verlierer sind alle mit einem Sparkonto oder Lebensversicherung, 
denn das Geld ist bereits vom Staat ausgegeben und nicht zurück zahlbar. 
Sobald ein Staat pleite geht, gehen auch Banken/Versicherungen pleite 
und die Sparer werden enteignet. Dank der globalen Vernetzung sind alle 
Banken gegenseitig verwickelt, das zieht ein schöne umfallende 
Dominokette hinter sich her.

Geld darf nur ein Abbild des tatsächlichen materiellen (Gegen-) Wertes 
sein. Die ganzen Finanzprodukte wie z.B. Fonds, Puts Calls und was die 
Banker sonst noch erfinden, haben alle keinen inneren Wert und können 
jederzeit (dank Kredithebel) auf 0 fallen. Bei manchen Finanz-Produkten 
besteht sogar eine Nachschusspflicht.

Gold ist niemals teuer. Der Preis des Goldes zeigt nur wie viel 
materieller Wert das Papiergeld hat. Es ist somit Schwankungen 
unterlegen und behält seine Kaufkraft auch noch nach 100 Jahren, auch 
wenn es eine andere Währungen gibt (Reichsmark >> DM >> EUR >> ??).
Gold kann in jedem Land zur nationalen Währung getauscht werden. Nicht 
einmal Aktien sind so flexibel.
Gold kann man vergraben und auch nach 100 Jahren ausgraben, ohne dass 
Schaden entstanden ist. Ja, man kann es sogar essen und kommt auch 
wieder als ganzes Stück raus (ein Geldschein ist hinterher kaputt).
Gold kann nicht enteignet werden, da es anonym ist und ist somit vor 
einer Währungsreform sicher.
Gold ist die allerletzte Fluchtmöglichkeit, wenn die Währungen wertlos 
werden.
Jeder der sich Geld für die Rente spart sollte, dank der enormen 
Langzeitstabilität, Gold kaufen.

PS: Die Lebensmittelkarten sind bereits gedruckt und liegen in den 
Landratsämtern bereit für den nächsten Systemkollaps. Die werden dann an 
alle die ALG, ALG/2 und Sozihilfe bekommen verteilt. Nix mehr mit 
Zigaretten, Alkohol und Spielhölle.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:


> Gold ist niemals teuer. Der Preis des Goldes zeigt nur wie viel
> materieller Wert das Papiergeld hat.

Ja, halt in Bezug auf Gold. Man könnte auch Holz kaufen, dann zeigt der 
Holzpreis, wie viel materieller Wert das Papiergeld hat.


> Es ist somit Schwankungen
> unterlegen und behält seine Kaufkraft auch noch nach 100 Jahren, auch
> wenn es eine andere Währungen gibt (Reichsmark >> DM >> EUR >> ??).

Gold ist ein knappes Metall. Mitte der 90e-er Jahre lag der Preis für 
eine Feinunze (Krügerrand) bei 600 DM - also nicht einmal 300 Euro. Da 
war vom Ausverkauf des Goldes die Rede, dass es sich nicht lohne etc. 
etc.

> Jeder der sich Geld für die Rente spart sollte, dank der enormen
> Langzeitstabilität, Gold kaufen.

1. Das Problem bei Gold, aber auch AKtien ist nicht so sehr wann man 
kauft, sondern wann man VERKAUFT. Nicht verkauftes Gold, welches im 
Preis gestiegen ist sorgt zunächst einmal für Buchgewinne. 
Nahrungsmittel kann ich aber nur von realisierten Gewinnen kaufen.

Wollen alle in Krisenzeiten ihr Gold verkaufen um davon Essen zu kaufen, 
wird sich ein Käufer finden müssen, sonst kommt kein Verkauf zustande. 
So wird der Preis sinken. Oder es tritt das ein, wovon unsere Großeltern 
erzählt haben: dass man für einen goldenen Ring gerade mal einen Laib 
Brot bekommen hat.

Wenn die Propheten wie die Bild-Zeitung schon zum Goldkauf raten, dann 
ist der Hype meistens schon vorbei. Gold zu kaufen wenn es BILLIG ist - 
das wäre mal was von Format.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Stefan Helmert schrieb:

>
> Wie würde sich das neue System auf die Wirtschaft und Gesellschaft
> auswirken?

Ich denke, der Charme dieses Systems wäre in erster Linie, dass es keine 
Ersparnisse mehr gibt. Wer spart, entzieht ja der Wirtschaft einen Teil 
der Leistung für den späteren Konsum. Sparer schädigen also die 
Wirtschaft.

Im Gegenzug zahlt der Staat auch noch Zinsen auf das der Wirtschaft 
vorenthaltene Geld.

Stellt man die Ersparnisse pro Kopf den Schulden pro Kopf gegenüber, so 
sieht man, was "Schulden" eigentlich bedeuten.

Ein Vorschlag könnte ja schon mal sein, beim Anlegen von Geld auf der 
Bank eine fiktive Mehrwertsteuer (FM) unmittelbar an der Staat 
abzuführen und dafür einen Gutschein herauszugeben. Bei 10% wären dies 
500 Mrd. Euro, die sofort frei würden. Im Gegenzug bekäme man einen 
Gutschein für schon bezahlte MwSt., wodurch bei einem späteren Kauf die 
Waren billiger würden.

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

> Wer spart, entzieht ja der Wirtschaft einen Teil
> der Leistung für den späteren Konsum. Sparer schädigen also die
> Wirtschaft.

Na, dann wissen wir endlich, wer für den  Zusammenbruch des 
Real-Kapitalismus schuldig gesprochen werden wird:

Der Sparer !

Der massenweise "systemnotwendige" Banken durch das Abzocken von 
sittenwidrigen 1% Guthabenzinsen in den Ruin treibt. -

Höchste Zeit, dass Leute, die völlig unsolidarisch wie Hamster
( die sind ja auch egoistische Einzelgänger ! ), von Riester & anderen 
aufgeschwatzte Alters"vorsorgen" bei sich anhäufen, enteignet werden ...

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:
> Jeder der sich Geld für die Rente spart sollte, dank der enormen
> Langzeitstabilität, Gold kaufen.

Haha, und dann? Dann gibts wieder ein Goldbesitzverbot, und fertig is. 
Als wenn sich der Staat das entgehen lassen würde bei der von dir 
prophezeiten großen Enteignung.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Christian R. schrieb:
> Haha, und dann? Dann gibts wieder ein Goldbesitzverbot, und fertig is.
> Als wenn sich der Staat das entgehen lassen würde bei der von dir
> prophezeiten großen Enteignung.

Da schneidet sich die Elite in das eigene Fleisch, denn die horten auch 
alle Gold. Goldverbot wird es nicht ewig geben, schon gar nicht in allen 
Ländern der Welt gleichzeitig.

Michael K-punkt (charles_b) :
>wovon unsere Großeltern erzählt haben: dass man für einen goldenen Ring >gerade 
mal einen Laib Brot bekommen hat.

Ja und was hindert Dich daran auch Vorräte an zu schaffen?
Das ist auch Material mit innerem Wert! Und dann brauchst Du auch kein 
Stück Gold für fast nichts her geben. (Für die kleinen Besorgungen gibt 
es auch Silber!)
Außerdem: Das was man bereits gekauft hat, hat man VOR der immer größer 
werdenden Inflation und hat somit wiederum Geld gespart.
Oder glaubt hier tatsächlich jemand, dass die Waren im Supermarkt wieder 
billiger werden? Auf ein Preisniveau wie vor 20 Jahren?
Na dann träumt mal schön weiter.

Derzeit optimieren die Politiker nur noch die Fallhöhe für euren 
Aufprall. Die "Rettungsmaßnahmen" graben ein immer größeres Loch damit 
man tiefer fällt. Der "Point of no return" ist schon lange 
überschritten.
Oder glaubt tatsächlich jemand dass die Staatsschulden völlig von 
alleine wie von Geisterhand zurück gezahlt werden?

Somit:
Vermögen retten >> Gold, Silber, Materielles
Zwischenzeit, Systemkollaps überbrücken >> Vorräte, Werkzeug, 
handwerkliche Fähigkeiten

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:
> Derzeit optimieren die Politiker nur noch die Fallhöhe für euren
> Aufprall.

Wieso nur für unseren? Bist du von einem anderen Planeten?

Klar, kann man vorsorgen, ein selbstbewohntes Häuschen, ein Stückchen 
Land für Gemüseanbau. Aber ob einem das wirklich viel bringt im 
Ernstfall? Wenn die Inflation deinen Lohn frisst, kannst du auch den 
Hauskredit nicht zurückzahlen. Und Gold kannst du nicht aussäen, wenn 
dir keiner Saatgut gegen Gold verkaufen will. Die Langzeitstabilität und 
vor allem die Krisenfestigkeit von Gold ist ein Märchen wie all die 
anderen Wirtschaftsmärchen auch. Eine Sache ist immer nur soviel wert, 
wie jemand bereit ist dafür zu zahlen, das gilt auch für Gold.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

> Wieso nur für unseren? Bist du von einem anderen Planeten?
Weil ich anders bin als Ihr*. Anders Denke. Nicht nur von Mittag bis 12, 
sondern über viele Jahre plane.

*Ich ist nicht persönlich gemeint, vielmehr 99% der Gesamtbevölkerung.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:

> Eher sollten die ganzen Subventionen ALG/2 usw. weg fallen

Was willst du denn mit ALG2-Wegfall? Das sind doch die allerkleinsten 
Peanuts unter allen Subventionen.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

das "usw." bedeutet ALLE Subventionen.
Auch beispielsweise Solarstromförderung, Kohle.

Auch die aufgekauften bankrotten Banken, wie HRE/Comerzbank. Denn so was 
ein zu kaufen und dann Verlust zu machen ist eine Veruntreuung von 
Steuergeldern und die Politiker sollten entsprechend dafür 
Freiheitsstrafe nach dem geltenden Steuergesetz erhalten.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Markus Müller schrieb:
>
>> Eher sollten die ganzen Subventionen ALG/2 usw. weg fallen
>
> Was willst du denn mit ALG2-Wegfall? Das sind doch die allerkleinsten
> Peanuts unter allen Subventionen.

Wäre auch ziemlich unsinnig bezogen auf den Wirtschaftskreislauf, denn 
das Geld wird unmittelbar wieder ausgegeben im Gegensatz zu dem vielen 
Geld was die Finanzspekulation antreibt und die Staatsregierungen wie 
getretende Hunde vor sich her treibt.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Wieso gibt es überhaupt noch Arbeitnehmer?
Wäre es nicht viel klüger, wenn alle ALG beziehen würden und niemand 
mehr Arbeitet?
Andere sollen Arbeiten und bis zu 70% Steuer vom Lohn abgeben und andere 
mit durchfüttert?

Nein, mein lieber. Das Sozialsystem ist, so wie es heute ist, viel zu 
groß. Das muss drastisch abgespeckt werden.
Zudem: Alle die keinen deutschen Pass haben dürfen niemals überhaupt 
etwas bekommen >> Ausweisen wenn keine Arbeit vorhanden und die sich 
nicht selbst ernähren können (oder strafbar machen).

Es gibt Länder auf der Welt, wenn man da nur die Grenze übertritt wird 
man sofort erschossen. Wieso gibt es hierzulande auch noch ein 
Willkommensgeld?
Es gibt sogar Asyl-Reisebüros die damit viel Geld machen professionell 
die Leute ein zu schleusen.

von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:
> Auch die aufgekauften bankrotten Banken, wie HRE/Comerzbank. Denn so was
> ein zu kaufen und dann Verlust zu machen ist eine Veruntreuung von
> Steuergeldern und die Politiker sollten entsprechend dafür
> Freiheitsstrafe nach dem geltenden Steuergesetz erhalten.
Die Commerzbank hat erst kürzlich 14 Mrd Euro zurückgezahlt. So pleite 
is die anscheinend nicht...

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Das Wichtigste an einem Geldsystem ist der Dumme, der Arbeiten geht und 
daran glaubt. Der Kluge hat dann genuegd Zeit sich einen Ablauf 
auszudenken, bei dem der Dumme alles verliert, der Kluge alles erhaelt 
und der Dumme froh ist dass er grad noch Glueck gehabt hat, es grad noch 
so gut gelaufen ist.
:-)

von Jens M. (Gast)


Lesenswert?

Christian R. schrieb:
> Klar, kann man vorsorgen, ein selbstbewohntes Häuschen, ein Stückchen
> Land für Gemüseanbau. Aber ob einem das wirklich viel bringt im
> Ernstfall?

Kommt auf den Ernstfall an. Das kollektive Gedächtnis Deutschlands 
besteht aus "Zusammenbruch" und Hungersnot. Wird sich das angesichts der 
Überproduktion von Nahrungsmitteln, Tiefkühltruhen und moderner 
Lebensmittelproduktion wiederholen?


> Wenn die Inflation deinen Lohn frisst, kannst du auch den
> Hauskredit nicht zurückzahlen.

Musst du auch nicht, die paar Öcken die der Kredit dann kostet sind 
unter ferner liefen. Außerdem wird die Hausbank alles versuchen ihre 
Forderungen in die nächste Währung zu transponieren und dich als besten 
denkbaren Hauswart in "ihrem" Haus "großzügig" wohnen lassen. Sie 
braucht dann nicht mal für die Heizung aufkommen.

> Und Gold kannst du nicht aussäen, wenn
> dir keiner Saatgut gegen Gold verkaufen will.

Der Denkfehler ist IMHO das der Metallwert mit dem Geldwert verglichen 
wird. Wenn's mal wirklich knallt bildet der Metallwert aber den 
Warenwert ab. Das wären dann z.B. 100 Liter Heizöl im Winter (wenn "Sie" 
deinen Tank geplündert haben) oder 50 Schuss Munition wenn es ganz hart 
kommt.

Strategisch gesehen ist der Immobile in seinem ganz persönlichen 
Verteidigungsfall extrem im Nachteil.

Womit wir bei mobil wären: Das Metall ist in Krisenzeiten durch die 
heutigen Nachweismöglichkeiten (Scanner) nicht mehr mobil und schon gar 
nicht anonym.

> Die Langzeitstabilität und
> vor allem die Krisenfestigkeit von Gold ist ein Märchen wie all die
> anderen Wirtschaftsmärchen auch. Eine Sache ist immer nur soviel wert,
> wie jemand bereit ist dafür zu zahlen, das gilt auch für Gold.

Eben, eine simple Ware. Für Otto Normalverbraucher nur ein 
Spekulationsobjekt da er keine direkte Verwendung dafür hat. Auch 
vergessen die Goldfans immer das auch ihre Münzen 2 Seiten haben. Die 
physikalische Beständigkeit bedeutet ja auch das die gesamte jemals 
geförderte Menge noch vorhanden ist und in Vorkrisenzeiten in "zittrige 
Hände" übergeht.

Markus Müller schrieb:
> Da schneidet sich die Elite in das eigene Fleisch, denn die horten auch
> alle Gold.

Das halte ich für naiv, die Herrschaften werden sich schon ihre 
Extrawurst braten. Eine Stiftung oder Sonderfirmen die das Metall horten 
dürfen sind schnell beschlossen (da entwickeln die Herren Volksverräter 
auf einmal einen beachtliche "Ehrgeiz"). Forschung z.B. kommt da immer 
gut, das war bei den MeFo Wechseln in Nazideutschland nicht anders wie 
beim Walfang in Japan.

> Goldverbot wird es nicht ewig geben, schon gar nicht in allen
> Ländern der Welt gleichzeitig.

Du willst für ein paar Barren Metall straffällig werden oder gar 
auswandern?


Appropos Mefo. Hab mir das damalige Konstrukt des DeutschBankers mal 
wieder angeschaut . Wenn man das auf die heutige EU-Größe und 
Zahlungsmittel projiziert ist das auch nicht groß anders.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:
> Wieso gibt es überhaupt noch Arbeitnehmer?

Was soll so eine polemische Frage bitte schön? Was können Menschen dafür 
wenn nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden sind?

> Wäre es nicht viel klüger, wenn alle ALG beziehen würden und niemand
> mehr Arbeitet?

Nein.

> Andere sollen Arbeiten und bis zu 70% Steuer vom Lohn abgeben und andere
> mit durchfüttert?

Dann lebe doch einfach von ALG-II wenn du meinst dir ginge es damit 
besser. Kopfschüttel.

> Nein, mein lieber. Das Sozialsystem ist, so wie es heute ist, viel zu
> groß. Das muss drastisch abgespeckt werden.

Unter die Existenzsicherung wirst du es wohl kaum drücken können.

> Zudem: Alle die keinen deutschen Pass haben dürfen niemals überhaupt
> etwas bekommen >> Ausweisen wenn keine Arbeit vorhanden und die sich
> nicht selbst ernähren können (oder strafbar machen).

Und das löst dann alle Probleme? Hört sich wie Propaganda aus dem 
rechten Lager an.

> Es gibt Länder auf der Welt, wenn man da nur die Grenze übertritt wird
> man sofort erschossen. Wieso gibt es hierzulande auch noch ein
> Willkommensgeld?

Wieviel Milliarden macht das denn aus, falls das überhaupt zutrifft?

> Es gibt sogar Asyl-Reisebüros die damit viel Geld machen professionell
> die Leute ein zu schleusen.

Stell dir mal vor, es gibt sogar eine Finanzmafia, die Milliarden macht 
und das Geld auf Schweizer/Liechtensteiner/Luxemburger/Deutschen Banken 
parkt, wo es dann per Spekulation sich emsig vermehrt.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Warum kauft der Staat überhaupt andere Firmen, die kurz vor der 
Insolvenz stehen?
Wirtschaftlich war es ein Kauf ohne Gewinnabsicht, nur eine Rettung vor 
der Insolvenz.
Alleine dafür gehören die Politiker der Freiheit beraubt.
Ich bleibe dabei, es ist eine Veruntreuung von Steuergeldern, denn 
damals konnte man nicht abschätzen ob jemals überhaupt was zurück kommt.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:

> Zudem: Alle die keinen deutschen Pass haben dürfen niemals überhaupt
> etwas bekommen >> Ausweisen wenn keine Arbeit vorhanden und die sich
> nicht selbst ernähren können (oder strafbar machen).

Um die rechtliche Symmetrie zu wahren müsste man dann aber auch die 
Arbeitslosenversicherung bei diesen Arbeitsnehmern streichen. Mit der 
Folge, dass aufgrund niedriger Lohnnebenkosten die Arbeitgeber 
vorzugsweise Ausländer einstellen würden. Ist das in deinem Sinn?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Wieso sollten die denn nicht zahlen müssen?
Man kann immer noch Sonderfälle konstruieren, wo sie ALG für X Monate 
beziehen können, aber nur dann wenn zuvor Mindesten z.B. 12 Monate 
gearbeitet wurde.
Denn gute Leute will man nicht mit Absicht vertreiben.
Aber so wie jetzt, einfach nichts machen (außer Kinder) und sich alles 
Zahlen lassen geht nicht.
Ich will jetzt auch nicht weiter auf die armen Mitbürger einhauen.

Es geht in der tat darum, dass D ca. 200Mio Einnahmen und 300Mio 
ausgaben hat und die restlichen 100Mio Schulden gemacht werden.
Dafür gibt es aus eurer Sicht nur eine einzige für alle verträgliche 
Lösung:

Steuer um 50% erhöhen!!!

Meine Sichtweise habe ich schon dargelegt. Das hat nichts mit rechts, 
links oder Mitte zu tun.
Oder wer von euch konnte sich schon seit X Jahren jedes Jahr um 50% mehr 
verschulden?

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:

> Steuer um 50% erhöhen!!!

Also einen Grenzsteuersatz von 92% für zu versteuerndes Einkommen 
jenseits von gut 50T€?

Übrigens: Drastische Steuererhöhungen im von dir angepeilten Ausmass 
treffen hauptsächlich diejenigen, die sich nicht dagegen wehren können. 
Die anderen ziehen selber oder ihr Einkommen um. Infolgedessen wirken 
sie sich im mittleren und unteren Bereich stärker aus als oben.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>Das hat nichts mit rechts, links oder Mitte zu tun.

Ist aber irgendwie auffällig, daß im rechten Milieu die Schieflage des 
Haushaltes grundsätzlich erst einmal an Menschen mit 
"Migrations-hintergrund" festgemacht wird.

>wo sie ALG für X Monate beziehen können, aber nur dann wenn zuvor
>Mindesten z.B. 12 Monate gearbeitet wurde.

Zeigt eigentlich Deine komplette Unkenntnis. Das gibt es schon, gilt 
sogar auch für Bürger mit deutschem Paß.

http://www.sozialhilfe24.de/arbeitslosengeld-alg-i-1/dauer.html

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

>Zeigt eigentlich Deine komplette Unkenntnis. Das gibt es schon, gilt
>sogar auch für Bürger mit deutschem Paß.

Sorry, für meine Unkenntnis. Ich nutze diese Almosen nicht, daher bin 
ich auch nicht über die aktuellen Gesetzeslagen informiert.

>Also einen Grenzsteuersatz von 92% für zu versteuerndes Einkommen
>jenseits von gut 50T€?

Ja, genau und MwSt von 38%.

SO WOLLT ES IHR DOCH HABEN. Ich nicht.

Ja, bin ich denn der Einzige der möchte, dass diese Staatsaugaben 
endlich reduziert werden???

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:

> Ja, bin ich denn der Einzige der möchte, dass diese Staatsaugaben
> endlich reduziert werden???

Nö, aber der einzige, der für die Staatsausgaben hauptsächlich die 
Ausländer verantwortlich macht.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>Sorry, für meine Unkenntnis.

Dann lag ich ja richtig.

>Ich nutze diese Almosen nicht, daher bin ich auch nicht über die
>aktuellen Gesetzeslagen informiert.

Ich habe diese Leistungen ebenfalls noch nicht in Anspruch nehmen 
müssen.

Daß ich dennoch Kenntnis davon habe, liegt daran, daß ich versuche mich 
über gesellschaftliche Zusammenhänge zu informieren, bevor ich 
irgendwelche sinnentleerten Statements ablasse.

>Ja, bin ich denn der Einzige der möchte, dass diese Staatsaugaben
>endlich reduziert werden???

Ich könnte dir die eine oder andere Partei nennen, die sich deine 
Vorgehensweise als Heilmittel gegen alles Böse auf die Fahne geschrieben 
hat.
Vielleicht kommst du ja auch selbst drauf.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:

> Ja, bin ich denn der Einzige der möchte, dass diese Staatsaugaben
> endlich reduziert werden???

Wieso brichst du eine Sozialstaatsdebatte hier vom Zaun, wo das 
eigentliche Problem die Schieflage der Banken ist? Schon vergessen was 
die Finanz- und anschließende Wirtschaftskrise 2008 ausgelöst hatte? Es 
war die Pleite einer Bank mit dem Namen Lehman, welche durch 
Schrottpapiere verbriefte Immobiliengeschäfte den Leuten aufs Auge 
gedrückt hatte.

> Sorry, für meine Unkenntnis.

Das scheint mir auch so.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:

> Ja, bin ich denn der Einzige der möchte, dass diese Staatsaugaben
> endlich reduziert werden???

Ach ja, einer geht noch: Ich bin für die radikale Streichung aller 
Staatsausgaben, von denen ich selbst nicht profitiere. Was meinst du 
was sich da alles einsparen lässt! ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:

> Ja, bin ich denn der Einzige der möchte, dass diese Staatsaugaben
> endlich reduziert werden???

Ich würde ja gerne mit helfen, wieder Steuern einzubringen. Habe das 
auch schon 30 Jahre lang getan. Mit (NOCH NICHT ANGEMELDETEM) ALG2 wird 
das leider nichts. Noch weniger mit angemeldetem ALG2. Das kommt in 
Kürze. Mit Gratis-Arbeit, also ohne Lohn, für einen AG arbeiten, wird 
das alles aber auch nichts. Dann fehlt auf meiner Seite völlig die 
Kaufnachfragekraft. Der Kreislauf wird unterbrochen. Es wird 
gelegentlich mit mir versucht, Gratisarbeit, keine Frage! Aber wie hieß 
noch mal der berühmte Spruch? Autos können keine Autos kaufen?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

>Ach ja, einer geht noch: Ich bin für die radikale Streichung aller
>Staatsausgaben, von denen ich selbst nicht profitiere. Was meinst du
>was sich da alles einsparen lässt! ;-)

Alles was mit amt Endet schließen. (z.B. Bundesamt)

Ich wollte nicht gegen die Ausländer aufhetzen, denn die können nichts 
dafür, vielmehr die Regierung, die entsprechende Gesetzte erstellt.

Auch die Banken sind auch nicht Auslöser der Staatsbankrotte, das sind 
die Staaten selbst mit deren Schuldpapieren und ständigen 
Kreditaufnahmen.
Nur mal angenommen Griechenland hätte niemals Schulden gemacht, dann 
bräuchte man keinen Rettungsschirm und keine Staatsanleihen. Niemals 
könnte eine Ratingagentur solch ein Staat abwerten, auch keine Wetten 
gegen Staatsbankrotte wären möglich.
Somit: die Ursache ist nicht beim der miserablen Management der Banken, 
sondern bei den Staaten! Ohne deren Schulden gäbe es jetzt keine Kriese.

Somit: Nur die Politiker, Parteimitglieder und Staatsbedienstete sind 
schuld.
Kein Ausländer! Die sind nur klug und nutzen das System (aus).

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:

> Nur mal angenommen Griechenland hätte niemals Schulden gemacht, dann
> bräuchte man keinen Rettungsschirm und keine Staatsanleihen.

> Alles was mit amt Endet schließen. (z.B. Bundesamt)

Dir ist anscheinend nicht klar, dass Griechenland nicht nur ein 
Ausgabenproblem bei seinen Staatsbediensteten hatte, sondern auch ein 
MASSIVES Einnahmeproblem. Griechenlands wohlhabende Bürger, 
Jachtbeitzer, Immobilienbesitzer (ja die gibt es auch und nicht gerade 
selten) haben den Staat Jahrelang GEDULDET um ein Mindestmaß an 
Steuereinnahmen GEPRELLT und der Staat war so dumm dem nachzugeben. 
Jetzt werden in Windeseile Gesetze aus dem Hut gezaubert um die 
Bevölkerung mal schnell zur Steuererhlichkeit umzuerziehen, weil die EU 
Herrn Papandreou die Pistole auf die Brust gesetzt hat, sonst gibt es 
keine EU-Rettungsmoneten.

Insofern ist deine Forderung alles was mit "Amt endet zu schließen" 
absolut kontraproduktiv und Teil der griechischen Tragödie.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:

> Ich wollte nicht gegen die Ausländer aufhetzen, denn die können nichts
> dafür, vielmehr die Regierung, die entsprechende Gesetzte erstellt.

Machen wir uns mit den Ausländern doch mal nichts vor! Die waren 1960 
bitter nötig, um im Wirtschaftswunder bei Ford die Autos am Band 
zusammen zu schrauben. Wobei Ford nur einer von vielen war. Und zwar so 
nötig, daß man von hier aus Rekruter in die Länder schickte, um Leute 
anzuwerben. Deutsche gab es nicht genug. Man hätte die Spanier, 
Portugiesen und Türken mal besser rechtzeitig integrieren müssen, die 
Leute richtig wertschätzen, Integrationspolitik betreiben. Von alleine 
geht manches nicht.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

> Von alleine geht manches nicht.

Somit: NUR DIE POLITIKER HABEN SCHULD !

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:
>> Von alleine geht manches nicht.
>
> Somit: NUR DIE POLITIKER HABEN SCHULD !

Sagt der Stammtisch und bestellt 'ne neue Runde Bier!

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Ich wollte nur die Bevölkerungsgruppe warnen die vom Mob per 
Standgericht verurteilt wird.

von Hannes L. (hannes)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:
> Somit: NUR DIE POLITIKER HABEN SCHULD !

Du würdest es auch nicht besser machen können, selbst wenn Du wolltest. 
Schau hin, wo das Geld (in großen Mengen) bleibt und welche 
Gegenleistung dahinter steckt, dann bist Du den wahren Schuldigen auf 
der Spur. Das Gelaber in den Medien ist alles nur Ablenkmanöver.

...

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Wenn auch die Griechen weniger Steuer Zahlen, hätte der Staatsapparat 
entsprechend klein sein müssen. Selbst schuld.
Wiederum sind auch hier die Politiker schuld.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>die vom Mob per Standgericht verurteilt wird.

Ic glaube, ich weiß wer zu dem Mob gehören wird. Nicht an vorderster 
Front, dafür aber als Mitkrakeeler.

>Wiederum sind auch hier die Politiker schuld.

Mach es doch kurz, zähl einfach die paar Dinge auf, an denen die 
Politiker nicht schuld sind.

Ich beneide Leute, die mit einem derart schlichten 
Schuld-sine-immer-die-andern-Weltbild durchs Leben gehen können.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Hannes Lux schrieb:
> Markus Müller schrieb:
>> Somit: NUR DIE POLITIKER HABEN SCHULD !
>
> Du würdest es auch nicht besser machen können, selbst wenn Du wolltest.
> Schau hin, wo das Geld (in großen Mengen) bleibt und welche
> Gegenleistung dahinter steckt, dann bist Du den wahren Schuldigen auf
> der Spur. Das Gelaber in den Medien ist alles nur Ablenkmanöver.
>
> ...

An dieser Stelle sei angemerkt, dass dem armen verblendeten 
Durchschnittsbürger, dem von bestimmten Gruppen (FDP, Finanzlobby, BDI, 
..) systematisch eingetrichtert wird, dass sein Deutschland "total 
überschuldet" ist, zwar eine Verschuldung von rund 2 Billionen Euro 
aufgelastet ist, dem aber ÜBER 5 BILLIONEN EURO PRIVATE GELDVERMÖGEN 
gegenüberstehen.

Verschuldung: - 2 Billionen EUR
Private Geldvermögen: + 5 Billionen EUR
=======================================
macht Summa Summarum: Bürger schnallt den Gürtel enger, es reicht nicht 
mehr für alle  ;-)

von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

Hannes Lux schrieb:
> Schau hin, wo das Geld (in großen Mengen) bleibt ...
Du meinst die Sozialausgaben? :)

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Jörg S. schrieb:
> Hannes Lux schrieb:
>> Schau hin, wo das Geld (in großen Mengen) bleibt ...
> Du meinst die Sozialausgaben? :)

Da kann das Geld ja nicht sein, das wurde schließlich in den 
Wirtschaftskreislauf zurückgeführt (= ausgegeben). :)

von Hannes L. (hannes)


Lesenswert?

g. c. schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Hannes Lux schrieb:
>>> Schau hin, wo das Geld (in großen Mengen) bleibt ...
>> Du meinst die Sozialausgaben? :)
>
> Da kann das Geld ja nicht sein, das wurde schließlich in den
> Wirtschaftskreislauf zurückgeführt (= ausgegeben). :)

Eben. Genau das meinte ich nicht. Ich meinte "große Mengen" und nicht 
die Almosen, die man denen gibt, für die die vorhandenen Arbeitsplätze 
nicht reichen.

Jörg, ich meinte das Geld, das dem Wirtschaftskreislauf (Ware gegen 
Geld, Geld gegen Ware) entzogen wird und global zur Spekulation 
verwendet wird.

...

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Hannes Lux schrieb:

> Jörg, ich meinte das Geld, das dem Wirtschaftskreislauf (Ware gegen
> Geld, Geld gegen Ware) entzogen wird und global zur Spekulation
> verwendet wird.
>
> ...

Ist das nicht genau das Geld, was von Oma Frieda brav auf die Bank 
gebracht wird - zum Sparen?

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Für die armen, geschundenen Seelen, die noch immer an das 
funktionierende (allmächtige) Bankensystem glauben und die gesamte 
Schuld im Schadensfall dann genervt beim inzwischen überforderten 
Parlamentarier suchen:

Franz Hörmann, "Banken erfinden Geld aus Luft"

http://derstandard.at/1285200656759/derStandardat-Interview-Banken-erfinden-Geld-aus-Luft

"Das Zinseszinssystem stammt aus dem zweiten vorchristlichen 
Jahrtausend, die doppelte Buchhaltung aus dem 15. Jahrhundert. Und es 
gibt keinen Bereich unserer Gesellschaft und der Wissenschaften, wo 
Methoden dieses Alters überhaupt noch ernst genommen werden. Aber es 
dient dazu, gesellschaftliche Eliten mächtig und reich zu erhalten, 
deswegen ändert sich nichts."

..

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:
> Auch die Banken sind auch nicht Auslöser der Staatsbankrotte, das sind
> die Staaten selbst mit deren Schuldpapieren und ständigen
> Kreditaufnahmen

Naja, das ist aber blauäugig. Ohne Kredite läuft keine Wirtschaft. Die 
Wurzel des Übels liegt einige Jahre zurück und nennt sich Deregulierung 
des Bankensektors. Das schlimmste ist die Verschmelzung von Inventment- 
und Bankgeschäft einer Bank. Denn dadurch zocken die mit dem Geld der 
Sparer und Unternehmen. Vorher gabs das nicht, dann hätte man solche 
Banken einfach pliete gehn lassen, bzw. den Investment-Teil und fertig 
is.

Aber gut, dass du natürlich über allen Dingen und außerhalb des Systems 
stehst. Wenigstens einer.
Ich hab übrigens auch keine Angst. Das ist doch alles Panikmache. 
Verhungern wird hier keiner. Und ein so großes Vermögen, dass ich mir 
jetzt einpissen müsste vor Inflationsangst hab ich zum Glück nicht. Es 
geht immer weiter, auch nach einem Finanz-Crash.

von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

g. c. schrieb:
> "Das Zinseszinssystem stammt aus dem zweiten vorchristlichen
> Jahrtausend, die doppelte Buchhaltung aus dem 15. Jahrhundert. Und es
> gibt keinen Bereich unserer Gesellschaft und der Wissenschaften, wo
> Methoden dieses Alters überhaupt noch ernst genommen werden.
Soll das Satire sein, oder ist das tatsächlich ernst gemeint?

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Jörg S. schrieb:

> Soll das Satire sein, oder ist das tatsächlich ernst gemeint?

Für die Abteilung Satire ist Herr Ackermann zuständig.

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

> Für die Abteilung Satire ist Herr Ackermann zuständig.

Leider ist das dann Real-Satire !

von Jens M. (Gast)


Lesenswert?

g. c. schrieb:
>> Zudem: Alle die keinen deutschen Pass haben dürfen niemals überhaupt
>> etwas bekommen >> Ausweisen wenn keine Arbeit vorhanden und die sich
>> nicht selbst ernähren können (oder strafbar machen).
>
> Und das löst dann alle Probleme? Hört sich wie Propaganda aus dem
> rechten Lager an.

Wozu die Mühe, der ach so sachliche Poster gibt ja mit:

Markus Müller schrieb:
> Sorry, für meine Unkenntnis. Ich nutze diese Almosen nicht, daher bin
> ich auch nicht über die aktuellen Gesetzeslagen informiert.

selbst zu das er von nichts eine Ahnung hat. Anspruchsberechtigt sind 
halt nur EU Bürger (wer Stütze beantragt ohne mindestens eine 
unbeschränkte Aufenthaltserlaubnis findet sich schnell im Flieger nach 
Hause wieder). Daher ist die rechte Verdummungspropaganda ja auch auf 
den Term "Migrationshintergrund" vulgo DeutschTürke gekommen. Das der 
Bundeshaushalt mal gerade 30 G€ für Sozialhilfe (~ 7,5% brutto ohne 
Rückflüsse)  aber 70 G€ an Rentenunterstützung ausweist wird diese 
verdummte Propagandahorde wohl auch noch nie gehört haben.

Ihr Horizont ist die dumpfe Parteihörigkeit, die Sie früher bei einem 
rechten kriminellen Saumagenfresser zu finden glaubten der alle Kassen 
geplündert, die DDR "Integration" den Arbeitnehmerkassen aufgehalst und 
die Sahnestücke über die Treuhand seinen vermeintlichen Kumpels 
zugeschoben hat. Räudige Hunde unter sich, jetzt hängen Sie einer Ex-FDJ 
AgitProp Tante hinterher (was nur bei rechtem Stallgeruch - eine Odeur 
aus kaltem Schweiß, Pi.... und Sch... nichts ausmacht) die keinen 
logischen Satz formulieren kann und beim "retten"  der katastrophalen 
Konstruktion zwischen dümmlichen Statements und Entscheidunge die ein 3 
Jähreiges Kind besser hinbekommt laviert.

Aber daran sind natürlich auch die Jud..., Verzeihung die "Ausländer" 
Schuld.

Sinnlos auf diesem Niveau auch nur einen Buchstabe nzu verschwenden, 
entweder dumm oder Nutznießer.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

@ Jens Martin (jens-martin)

Ich weiß was du meinst, nur nutzt es nix sich gegenseitig 
niederzumachen. Tragen wir statt dessen lieber ein paar Informationen 
zusammen, da kann dann jeder seine eigenen Schlüsse draus ziehen. Jörg 
S. hält beispielsweise das Interview von Prof. Hörmann für Realsatire. 
Ich finde es sind dort einige Punkte absolut zutreffend umschrieben 
worden, andere vielleicht (noch) utopisch oder sogar für immer utopisch. 
Ich finde aber bereits den Titel "Banken erfinden Geld aus Luft" einfach 
nur geil und auf den Punkt. ;) Was mir übrigens an dem 
Griechenlandfiasko immer wieder auffällt ist, dass keiner der für die 
Rettungsschirme Verantwortlichen bis jetzt mal nachvollziehbar erklärt 
hat mit welchen Produkten die eigentlich wieder auf die Beine kommen 
wollen (unabhängig ob sie im Euro bleiben können oder vzum Austritt 
genötigt werden). So richtig ist mir dabei der Abwärtungsmechanismus 
auch noch nicht klar (den bräuchten sie aber doch, wenn das ganze 
überhaupt einen Sinn haben sollte). Die Schweizer haben ihre Währung 
"gedeckelt" durch enormen Einsatz von Geldmitteln, die sie aber auch 
haben. Nur "von was" will Griechenland bei einem Austritt aus dem 
Währungsverbund eigentlich abwerten? Einfach "per Erklärung"? Achja, 
einige kompetente Vertreter sagen da auch gleich wiederum, dann würden 
Griechenlands Schulden noch höher. Wobei seit wenigen Tagen ja bereits 
der Schuldenschnitt prozentual schon wieder höher angesetzt worden ist 
(jetzt geforderte 60 Prozent). Letzteres träfe aber wieder voll unsere 
Kreditinstitute, die ihr Geld in Anleihen dort versenkt haben. Wobei mir 
auch nicht klar ist wieviel da freiwillig aufgekauft wurde ("geil auf 
fette Gewinne") und wieviel zwanghaft gekauft werden musste (prozentual 
gesehen). Wenn für den Teil der aufgekauft werden musste (weils 
politisch gewollt war) dann gesagt wird, "pech gehabt" Geld ist nun weg, 
hat das  auch einen faden Beigeschmack bei aller Kritik an den Banken.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

g. c. schrieb:

> "Das Zinseszinssystem stammt aus dem zweiten vorchristlichen
> Jahrtausend, die doppelte Buchhaltung aus dem 15. Jahrhundert. Und es
> gibt keinen Bereich unserer Gesellschaft und der Wissenschaften, wo
> Methoden dieses Alters überhaupt noch ernst genommen werden. Aber es
> dient dazu, gesellschaftliche Eliten mächtig und reich zu erhalten,
> deswegen ändert sich nichts."
>
> ..

Nun ja, die Rechenregeln für die Addition und Subtraktion sind auch 
schon recht alt. Im Bereich der höheren Mathematik wäre vielleicht 
Pythagoras zu nennen....

Alter muss also nicht unbedingt ein Makel für eine Methode sein.

von Jens M. (Gast)


Lesenswert?

g. c. schrieb:
> Ich weiß was du meinst, nur nutzt es nix sich gegenseitig
> niederzumachen.

Will halt den Adressaten nicht direkt ansprechen, mit Dummköpfen rede 
ich auch im wirklichen leben nicht.

> Tragen wir statt dessen lieber ein paar Informationen
> zusammen, da kann dann jeder seine eigenen Schlüsse draus ziehen. Jörg
> S. hält beispielsweise das Interview von Prof. Hörmann für Realsatire.

Womit er völlig recht hat, hab das Zeug nur überflogen aber wer mit dem 
dem Argument älter 15. Jahrhundert kommt oder die doppelte Buchführung 
(ein geniales System das man nur für veraltet halten kann wenn man es 
nicht versteht) wäre Obsolet der wundert sich vermutlich auch über 
Ackerbau und Viehzucht.

Dazu nochmal in Zeitlupe: Keine Bank kann Geld aus dem nichts erzeugen. 
Sie muss es sich bei der Zentralbank (oder der FED in USA) leihen. Das 
scheint so schwer verständlich das es selbst Österreicher nicht kapieren 
;-).

Sinnlos den Schmonzes noch weiter zu behandeln. "Die Presse schreibt nur 
Scheiße" hat mal ein berühmter Fußballer gesagt, er muss es wissen.

Aber da von jeder Wahrheit auch das Gegenteil wahr ist hier ein Artikel 
mit Substanz:

http://www.sueddeutsche.de/geld/streit-um-die-gemeinschaftswaehrung-der-euro-wird-zusammenbrechen-1.1151907

Kurz die wichtigen Punkte:

"Die Regierungschefs und die Europäische Zentralbank (EZB) werden das 
Ende des Euro durch ihre Manöver so lange wie möglich hinauszögern. Sie 
haben jedoch sämtliche Stabilitätsregeln des Vertrags von Maastricht 
gebrochen. Nichts spricht dafür, dass diese Regeln in Zukunft 
eingehalten werden, vielmehr spricht die inzwischen errichtete 
Haftungsgemeinschaft dagegen."

"Der deutsche Steuerzahler alimentiert hauptsächlich diejenigen, die 
Griechenland und anderen Geld geliehen und dafür Zinsen kassiert haben."

"... vor zwei Jahren befanden sich fast alle griechischen Staatsanleihen 
in privater Hand, inzwischen ist rund die Hälfte beim Steuerzahler 
angekommen. Es ist absehbar, dass in wenigen Jahren auch die andere 
Hälfte verschoben wird."

"Der EFSF soll nicht nur die Mittel ausschöpfen, die ihm von den 
Parlamenten zugebilligt wurden. Sondern er soll die erworbenen 
Schrottanleihen bei der EZB verpfänden und dafür von der EZB frisches 
Geld erhalten. Durch diesen Trick entsteht eine Hebelwirkung "
(Hervorhebung durch mich):

"Der EFSF kann ein Vielfaches der demokratisch gebilligten Gelder 
verleihen, dabei vervielfachen sich natürlich auch die Risiken der 
Garantiegeber. Auf diese Weise werden die Parlamentsbeschlüsse 
ausgehebelt."

"Jetzt sind europaweit Billionen in Staatskonsum geflossen, dieses Geld 
ist volkswirtschaftlich verloren. Bezahlt werden muss, und es fragt sich 
nur, wer bezahlt."

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht das der Klassenkampf eine 
neue Dimension angenommen hat. Die Aufhebung der Regularien im 
Bankensektor wurde - gegen alle Vernunft - übrigens von Politikern 
beschlossen. Eine dreckige amoralische korrupte Horde egal welcher 
Parteizugehörigkeit.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Jens Martin schrieb:

> Dazu nochmal in Zeitlupe: Keine Bank kann Geld aus dem nichts erzeugen.
> Sie muss es sich bei der Zentralbank (oder der FED in USA) leihen. Das
> scheint so schwer verständlich das es selbst Österreicher nicht kapieren
> ;-).

Und was ist dieses geliehene Geld anderes als "Geld aus dem Nichts" oder 
steht diesem Geld ein konkreter Warenwert gegenüber? Noch dazu wird dann 
verzinst (ebenso aus dem Nichts) noch bevor irgend eine Wertschöpfung 
oder Wertsteigerung stattgefunden hat.

Dazu nochmal das Zitat

"Banken erfinden im Kreditprozess Geld. Wenn man aber Geld aus Luft 
erfindet und das, was vorher noch nicht existiert hat, verzinst weiter 
gibt und dinglich absichern lässt, dann ist das, wenn das 
Geschäftsmodell schief geht, in Wahrheit ein Enteignungsmodell. "

Da gehört natürlich auch die Zentralbank mit eingerechnet und das 
Geschäftsmodell der "Vervielfachnung" des geliehenen Geldes.

> Sinnlos den Schmonzes noch weiter zu behandeln. "Die Presse schreibt nur
> Scheiße" hat mal ein berühmter Fußballer gesagt, er muss es wissen.

Sorry aber ich glaube hier irrst du und hast selbst nicht ansatzweise 
verstanden was der Wirtschaftwissenschafter damit sagen wollte.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> g. c. schrieb:
>
>> "Das Zinseszinssystem stammt aus dem zweiten vorchristlichen
>> Jahrtausend, die doppelte Buchhaltung aus dem 15. Jahrhundert. Und es
>> gibt keinen Bereich unserer Gesellschaft und der Wissenschaften, wo
>> Methoden dieses Alters überhaupt noch ernst genommen werden. Aber es
>> dient dazu, gesellschaftliche Eliten mächtig und reich zu erhalten,
>> deswegen ändert sich nichts."
>>
>> ..
>
> Nun ja, die Rechenregeln für die Addition und Subtraktion sind auch
> schon recht alt. Im Bereich der höheren Mathematik wäre vielleicht
> Pythagoras zu nennen....
>
> Alter muss also nicht unbedingt ein Makel für eine Methode sein.

Bitte richtig zitieren, das Absatz ist nicht von mir.

Der Pythagoras ist außerdem KEIN Vergleich. Der wurde lediglich entdeckt 
und war dinglich bei jedem Dreieckskörper (Steine etc.) der seit der 
Urzeit herumlag bereits vorhanden, ganz im Gegensatz zum 
Zinseszinssystem mit exponentiellem Wachstum.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Jens Martin schrieb:

> Die Aufhebung der Regularien im
> Bankensektor wurde - gegen alle Vernunft - übrigens von Politikern
> beschlossen. Eine dreckige amoralische korrupte Horde egal welcher
> Parteizugehörigkeit.

Was hat das mit "Korruption" zu tun? Überlege mal wie das zustande kam 
und wer die Vordenker des ganzen waren ..

von Jens M. (Gast)


Lesenswert?

g. c. schrieb:
> Jens Martin schrieb:
>
>> Dazu nochmal in Zeitlupe: Keine Bank kann Geld aus dem nichts erzeugen.
>> Sie muss es sich bei der Zentralbank (oder der FED in USA) leihen. Das
>> scheint so schwer verständlich das es selbst Österreicher nicht kapieren
>> ;-).
>
> Und was ist dieses geliehene Geld anderes als "Geld aus dem Nichts" oder
> steht diesem Geld ein konkreter Warenwert gegenüber? Noch dazu wird dann
> verzinst (ebenso aus dem Nichts) noch bevor irgend eine Wertschöpfung
> oder Wertsteigerung stattgefunden hat.

Geld ist immer aus dem nichts, das ist so banal das es für mich keiner 
Erwähnung bedarf. Das es mit Realwerten in Wechselwirkung steht halte 
ich ebenfalls für banal, ebenso wie die Tatsache das die Geldmenge immer 
weiter ausgeweitet und somit eine Inflationsgefahr besteht.

>
> Dazu nochmal das Zitat
>
> "Banken erfinden im Kreditprozess Geld. Wenn man aber Geld aus Luft
> erfindet und das, was vorher noch nicht existiert hat, verzinst weiter
> gibt und dinglich absichern lässt, dann ist das, wenn das
> Geschäftsmodell schief geht, in Wahrheit ein Enteignungsmodell. "

Das ist Grundschule, die Frage ist um wie viel wurde die Geldmenge im 
Verhältnis zum sagen wir mal Bruttosozialproidukt oder irgendwelchen 
anderen Kennzahlen ausgeweitet. Journalistische Marktschreierei von 
irgendwelchen Profilneurotikern hilft da am wenigsten weiter.

Die Mechanismen sind im Interview mit Herrn Homburg IMHO dargestellt, 
das was der Özi da labert hilft keinem weiter. Profanes Zeug gewürzt mit 
hirnlosen Behauptungen, EIne Vorlage für Bullshit Bingo stimmt halt 
immer und überall.

>
> Da gehört natürlich auch die Zentralbank mit eingerechnet.
>
>> Sinnlos den Schmonzes noch weiter zu behandeln. "Die Presse schreibt nur
>> Scheiße" hat mal ein berühmter Fußballer gesagt, er muss es wissen.
>
> Sorry aber ich glaube hier irrst du und hast selbst nicht ansatzweise
> verstanden was der Wirtschaftwissenschafter damit sagen wollte.

Hatten wir uns auf sachlich geeinigt? Falls Ja: Unterstellungen wer was 
verstanden hat sind da kontraproduktiv.

von Jens M. (Gast)


Lesenswert?

g. c. schrieb:
> Was hat das mit "Korruption" zu tun? Überlege mal wie das zustande kam

Deine Imperative kannst du dir schenken, Beschlussorgan ist der 
Bundestag, genau da wo die korrupten "Beschliesser" sitzen. Sie sind nie 
für das was Sie getan haben verantwortlich.  Dabei war das Ergebnis für 
jeden der sich  nicht von der Presse verblöden lässt klar wie Kloßbrühe. 
Genau so übrigens bei den AAA bewerteten amerikanischen 
Hypothekenderivaten. Aber für eifrige Leser der Propagandajounaille 
fällt das wohl alles vom Himmel

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Jens Martin schrieb:

> Geld ist immer aus dem nichts, das ist so banal das es für mich keiner
> Erwähnung bedarf. Das es mit Realwerten in Wechselwirkung steht halte
> ich ebenfalls für banal, ebenso wie die Tatsache das die Geldmenge immer
> weiter ausgeweitet und somit eine Inflationsgefahr besteht.

Inflation steht aber gar nichts zur Debatte. Es geht aber um die 
Geldmengenausweitung und die damit verbundenen Gefahren für den 
Wirtschaftskreislauf durch Buchungstricks der Banken und das ist alles 
andere als "banal". Das ist eher kriminell, wie man bei den 
Verbriefungen gesehen hat, zumindest aber eine große Gefahr für ein eng 
verflochtenes Bankensystem.

> .. die Frage ist um wie viel wurde die Geldmenge im
> Verhältnis zum sagen wir mal Bruttosozialproidukt oder irgendwelchen
> anderen Kennzahlen ausgeweitet. Journalistische Marktschreierei von
> irgendwelchen Profilneurotikern hilft da am wenigsten weiter.

Kannst du mal aufhören hier primitiv die Leute abzubürsten? Brauchst du 
das für dein Ego? Der einzige der hier schreit BIST DU!

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Jens Martin schrieb:
> g. c. schrieb:
>> Was hat das mit "Korruption" zu tun? Überlege mal wie das zustande kam
>
> Deine Imperative kannst du dir schenken

Nö.

>, Beschlussorgan ist der
> Bundestag, genau da wo die korrupten "Beschliesser" sitzen.

Nochmal, was hat das mit "Korruption" zu tun? Du stellst hier 
Behauptungen (eher Verleumdungen) auf, die völlig unbewiesen sind und 
forderst auf der anderen Seite die Achtbarkeit der Handelnden ein. 
Schizophrene Tur!

> jeden der sich  nicht von der Presse verblöden lässt

Und DU bist der Einzige der den Durchblick hat?

Es hat wohl kein Zweck sich hier weiter einzulassen. Das ist auch die 
gleiche Soße wie die Schuld beim Ausländer zu suchen.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

g. c. schrieb:
> Und DU bist der Einzige der den Durchblick hat?

Da Du offenbar den vollen Durchblick hast, erkläre mal doch bitte wie 
wir vom Schuldenberg herunter kommen sollen?
Es sind doch bloß 2 Bio.

Ich hatte bereits heute Mittag einen Vorschlag geschrieben, der hier 
nieder gemacht wurde. Ich bin ganz gespannt auf Deinen sinnvollen 
Beitrag.


Derzeit ist doch unsere liebe Frau Merkel doch für einen Griechenland 
Schuldenschnitt von 60%. Sind da nicht schon mal vor einem Jahr über 20 
Mrd. geflossen und damals hieß es bis 2013???
Wenn von dem geliehenen Geld jetzt nur ein Cent angeschnitten wird, dann 
ist das doch schon wieder eine Veruntreuung von Steuergeldern!
Ich würde von Frau Merkel erwarten, dass Sie persönlich darum kämpft, 
dass Griechenland alles zurückzahlen muss.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Das ist doch nur Euro * (-1).

Also kein Unterschied zum derzeitigen Währungssystem, aber zusätzlich 
eine Hürde für die Doofen zu durchschauen, daß es nur der alte Kack im 
neuem Frack ist...

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:

> Da Du offenbar den vollen Durchblick hast,

Nö, so hochmütig würde ich nie sein.

> erkläre mal doch bitte wie
> wir vom Schuldenberg herunter kommen sollen?
> Es sind doch bloß 2 Bio.

Da musst du dich erst mal fragen, ob Staatsverschuldung im allgemeinen 
die Ausnahme oder vielleicht doch eher die Regel darstellt. Wenn man mal 
einen Blick in die jüngere Vergangenheit wirft, fällt einem dazu das 
Beispiel der Ära Bill Clinton ein, der einen stark überschuldeten 
Haushalt von den Republikanern "geerbt" hatte. Damals gab es keine 
Diskussion um Rating Agenturen, keine überbordende Finanzspekulation 
gegen Staaten (jedenfalls nicht vergleichbar mit dem was heutzutage 
abläuft), keine Giftpapiere und all den Dreck. Es gab einfach Schulden 
und die wurden (oh Wunder) von der Regierung Clinton in einen 
Haushaltsüberschuss am Ende der Amtszeit gedreht. Was hat Clinton damals 
eigentlich gemacht, was heute einem Obama nicht mehr gelingen mag? Oder 
lag es nicht viel eher daran, dass damals noch eine gewisse 
Zusammenarbeit in höchster Not selbst die Reps in USA zum Einknicken 
brachte, während dieser Haufen heutzutage alles aus Prinzip blockiert 
was die Demokraten ankurbeln? Da hat sich einiges im Klima verändert.

Frage dich mal warum die Geldvermögen hierzulande in den letzten Jahren 
seit den Steuersenkungen der oberen Einkommen so exorbitant gestiegen 
sind.

http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/grafs/vermoegen_umfang.gif

Die Steuerbefreiung auf Veräußerungsgewinne war eine Fehlentscheidung, 
die die Schieflage mit bewirkt hat (wurde schon mehrfach angesprochen). 
Hier kannst du ein Statement von Wendelin Wiedeking aus dem Jahre 2002 
dazu lesen

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,196703,00.html

"Porsche-Chef Wendelin Wiedeking kritisiert die Steuerbefreiung für den 
Verkauf von Firmenbeteiligungen. Die Folge davon sei ein "Monopoly auf 
Steuerzahlerkosten". Banken und Versicherungen verkauften 
Industriebeteiligungen."

Im grunde ist es ganz einfach, man muss sich das Geld bei denen 
zurückholen, denen man es zu unrecht geschenkt hat und das macht man mit 
einer gescheiten Steuerreform. Da gehört eine Anhebung des 
Spitzensteuersatzes und eine wirksame Erbschaftssteuer hinzu. Wenn man 
es geschickt macht leidet nicht mal die Mittelschicht darunter, sondern 
profitiert sogar davon. Man muss es nur wollen. Wo sind die 100 
Milliarden Außenhandelsüberschuss der Bundesrepublik hingeflossen? In 
den Kassen der Arbeitnehmer sind sie jedenfalls nicht gelandet, die 
wurden seit 10 Jahren klein gehalten bei Lohnabschlüssen.

> Ich hatte bereits heute Mittag einen Vorschlag geschrieben, der hier
> nieder gemacht wurde. Ich bin ganz gespannt auf Deinen sinnvollen
> Beitrag.

Welcher war das denn? Doch hoffentlich nicht den Leuten noch was 
wegzunehmen die bereits am Existenzminimum kratzen oder? Da ist nichts 
mehr zu holen.

Nur mal ein Hinweis was Schäuble (Finanzminister) die Tage verkündet 
hat, 2011 werde das Wachstum zu 80 Prozent von der Binnenkaufkraft 
getragen. In 2012 werde das (geringe) Wachstum hinerzulande fast 
AUSSCHLIEßLICH von der BINNENNACHFRAGE getragen. Bitte nachlesen!! 
(irgendwo wirds auch in der Zeitung stehen). Für Binnenkaufkraft braucht 
es aber auch Geld in den Taschen, oder?!

> Ich würde von Frau Merkel erwarten, dass Sie persönlich darum kämpft,
> dass Griechenland alles zurückzahlen muss.

Von was soll Griechenland denn etwas zurückzahlen? Die zahlen zwar, aber 
von dem Geld was sie bekommen soweit ich weiß. Man erkläre mir mal von 
was ein Staat seine Schulden abbauen will dessen zwei größte Unternehmen 
wie zu lesen war ein Sportwettenanbieter und der Schnapsverkauf ist?!

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

>Von was soll Griechenland denn etwas zurückzahlen? Die zahlen zwar, aber
>von dem Geld was sie bekommen soweit ich weiß. Man erkläre mir mal von
>was ein Staat seine Schulden abbauen will dessen zwei größte Unternehmen
>wie zu lesen war ein Sportwettenanbieter und der Schnapsverkauf ist?!

Deine Aussage ist also, das hätte der deutsche Staat schon VORHER wissen 
müssen und niemals denen eine Garantie geben dürfen.
Das ist wohl der offensichtlichste Betrug am Steuerzahler.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Du glaubst wirklich mir ein paar kleinen Gesetzesänderungen kommen die 
fehlenden 100Mrd. rein und alles wieder ins reine?
Schlussendlich zahlen das auch wieder die Bürger.

Ich meine nach wie vor (schon oben geschrieben) dass alle Subventionen 
(insgesamt ca. 160Mrd) zu streichen sind!
Nur das hilft wirklich und man hat noch 60Mrd übrig um Schulden ab zu 
bauen.

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

Ich versteh die Aufregung nicht ... schon zur Zeit der Einführung des 
Euro war bekannt, das verschiedene Staaten, selbst D-Land nur mit Mühe 
und Mauscheleien die Konvergenzkriterien schafften,
dass in einigen Staaten es Volkssport zu sein schien 
EU-Agrarsubventionen zu erschleichen,
dass einige Währungen alles Andere als stabil waren und die 
Haushaltsdisziplin der betreffenden Staaten auch nicht gerade 
vorbildlich war.
Vom Tisch gewischt wurden diese bekannten Tatsachen mit dem Argument 
seitens Politik und Medien mit dem Wahnsinnsargument: "Dann brauch ich 
kein Geld wechseln wenn ich in Urlaub fahre" ... Das war seinerzeit die 
Argumentation beim Volk und jetzt regt sich alles auf das der Bumerang 
zurück kommt????
Es bewahrheitet sich eben immer wieder. Dummheit zahlt!!

Zum Toppic, ein ähnliches System praktiziert Kuba, würde jetzt nicht 
gerade sagen dass Kuba sich durch demokratische Grundsätze und 
wirtschaftlichen Erfolg auszeichnet.

Zu den "Emigranten" ... sie waren in den 60er Jahren absolut wichtig und 
richtig, es war die Schuld unserer Vorfahren sich nicht mit der Frage zu 
beschäftigen was mit der 2. und 3. Generation hier werden soll und wie 
diese erste Generation auch im Alter ausreichend versorgt werden soll. 
Nein, man hat die Kassen ausgeräumt und die Leute sich selbst überlassen 
... Inegration??? Achwas die sollen schön unter sich bleiben, das war 
die Einstellung und heute wundert man sich über die Subkultur die 
entstand?? Falsch und verlogen nenn ich das seitens unseres Dekadenten 
Pöbels, der besser mal den Hintern aus dem Sessel bekäme und Arbeiten 
sollte. Davon haben wir hier mehr als genug für alle, nur eben nicht 
250k bei 20h/Woche vom Sofa aus.

Und ja, ich komm eigentlich aus dem weit rechten Lager.

Das Hauptproblem sehe ich bei der Finanzkrise in der Entkopplung der 
Finanzwirtschaft von der Realwirtschaft. Wie kann es sein, dass ein 
Land, z.B. GB, seine Realwirtschaft "gesundschrumpft" ohne gesund zu 
werden weil man ja von der Finanzwirtschaft parasitär glänzende 
Wachstumsraten generiert? Wie kann es sein, dass ein Unternehmen das n 
paar Server betreibt und 1200 Zeilen Perl-Script generierte an der Börse 
mehr wert sein soll als die komplette Landwirtschaft eines Landes??
Wie kann es sein, dass ein Handy-Klingelton teurer gehandelt wird als 
ein Brot?

Wir haben kein Finanzproblem sondern ein Philosophieproblem.

PS: Bei uns sind die Waren des täglichen Bedarfes noch konkurrenzlos 
günstig ... noch

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:
> Ich meine nach wie vor (schon oben geschrieben) dass alle Subventionen
> (insgesamt ca. 160Mrd) zu streichen sind!

jaja ... die gute alte Subvention. Du lebst davon aber sehr gut nur mal 
so nebenbei. Beispiel:

Einführung der Mineralölsteuer für den Straßenbau.
Landwirtschaft bekam diese teilweise rückerstattet, da der Diesel ja zum 
Großteil auf den bewirtschafteten Flächen und nicht auf der Straße 
verbraucht wurde ... nannte sich dann Gasölverbilligung.
Also eine Rückerstattung.
Dann hat man das Ganze in eine Subvention umbenannt, weil ja Geld vom 
Staat gezahlt wurde, das die Kohle aber zuvor vom Landwirt abgezweigt 
wurde hat man bei der Argumentation einfach mal unter den Tisch fallen 
lassen. Das der Landwirt den Verwaltungsakt für die Geschichte auch noch 
bezahlen darf in Form eines Selbstbehaltes auch mal kurz unterschlagen.
Dann hat man den Subventionsabbau einfach mal beschlossen und fährt nun 
diese runter ... bravo ... gleichzeitig öffnet man den EU-Markt für 
Drittländer in denen lustig Heizöl verfahren wird, das ist ja auch keine 
Subvention, womit dann die Erzeugerpreise stark unter Druck geraten, 
eine geniale Idee. Glückwunsch, kleine Betriebe können da nicht mit, 
industrialisierte Landwirtschaft ist die Folge, dass da auch Existenzen 
und Familien hinter den kleineren Betrieben stehen die dann nicht 
arbeitslos werden weil ja vorher selbständig, ist prima für die 
Statistik.

Aber ich gebe Dir recht, es ist nicht einzusehen warum Lufthansa, Haribo 
und Coca Cola Agrarsubventionen erhalten.

von Thomas B. (detritus)


Lesenswert?

Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:
> Glückwunsch, kleine Betriebe können da nicht mit,
> industrialisierte Landwirtschaft ist die Folge, dass da auch Existenzen
> und Familien hinter den kleineren Betrieben stehen die dann nicht
> arbeitslos werden weil ja vorher selbständig, ist prima für die
> Statistik.

Klar ist das auf der emotionalen Ebene nicht schön, aber warum sollen 
ausgerechnet in der Landwirtschaft ineffiziente Kleinbetriebe vom 
Steuerzahler durchgefüttert werden?
Dem Rest der Wirtschaft gehts da kein Stück besser und da wird nicht 
subventioniert.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Thomas B. schrieb:

> Klar ist das auf der emotionalen Ebene nicht schön, aber warum sollen
> ausgerechnet in der Landwirtschaft ineffiziente Kleinbetriebe vom
> Steuerzahler durchgefüttert werden?

In meinem Heimatort gab es bis etwa 1980 mal etwa 15 
Landwirtschaftsbetriebe. Und die lebten seit dem Mittelalter alle, 
vielleicht auch 1000 oder 2000 Jahre. Ich glaube nicht, daß die sich als 
unwirtschaftlich bezeichneten, denn sie konnten die hunderte Jahre alle 
gut leben. Zwar ohne Wachstum, aber so, daß es immer reichte.

Die Krankheit ist heute der Wachstumszwang. Man muß sich auch mal 
fragen, wer denn von Wachstum so wirklich profitiert.

Die Landwirte und Höfe sind alle ausgestorben, heute macht den Ort ein 
einziger Landwirt alleine. Mit großen Maschinen. Und der ist auch nicht 
gesegnet, vielleicht macht die Arbeit in Zukunft ein einziger im 
Landkreis, oder gar im Bundesland. Mit Hartzern als Arbeitskräfte?

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Die Krankheit ist heute der Wachstumszwang.

Ja, sogar der arme Mais beim Bauern auf dem Acker muß wachsen ;-)

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

Thomas B. schrieb:
> Klar ist das auf der emotionalen Ebene nicht schön, aber warum sollen
> ausgerechnet in der Landwirtschaft ineffiziente Kleinbetriebe vom
> Steuerzahler durchgefüttert werden?
> Dem Rest der Wirtschaft gehts da kein Stück besser und da wird nicht
> subventioniert.

Abwrackprämie???

Nur mal so als Beispiel

http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_4542/DE/Wirtschaft__und__Verwaltung/Finanz__und__Wirtschaftspolitik/Finanzpolitik/Subventionspolitik/100113__Subventionsbericht__anl,templateId=raw,property=publicationFile.pdf

Seite 15 z.B.

von Thomas B. (detritus)


Lesenswert?

Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:
> Thomas B. schrieb:
>> Klar ist das auf der emotionalen Ebene nicht schön, aber warum sollen
>> ausgerechnet in der Landwirtschaft ineffiziente Kleinbetriebe vom
>> Steuerzahler durchgefüttert werden?
>> Dem Rest der Wirtschaft gehts da kein Stück besser und da wird nicht
>> subventioniert.
>
> Abwrackprämie???
>
> Nur mal so als Beispiel

Für die Subvention von Kleinbetrieben? Naja...

Tante-Emma-Läden wurden von den Discountern verdrängt, kleine Buchläden 
durch Ketten und Amazon, Eisenwarenläden durch Baumarktketten usw. Die 
Innenstädte sind leer, dafür entstehen große Einkaufszentren auf der 
grünen Wiese. Nix von alledem wurde gegensubventioniert, und es ist 
alles kein Stück weniger schade als das Verschwinden traditionsreicher 
Familienhöfe.

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

> Tante-Emma-Läden wurden von den Discountern verdrängt, kleine Buchläden
> durch Ketten und Amazon, Eisenwarenläden durch Baumarktketten usw. Die
> Innenstädte sind leer, dafür entstehen große Einkaufszentren auf der
> grünen Wiese. Nix von alledem wurde gegensubventioniert, und es ist
> alles kein Stück weniger schade als das Verschwinden traditionsreicher
> Familienhöfe.

Wirklich nicht? Bereitstellung der Infrastruktur (Straßenanbindung 
Erschließung), günstiges Bauland für Gewerbe, günstige 
Gewerbesteuersätze?

Aber klar, das sind ja keine Subventionen, wurde ja nix ausgezahlt.

Ob die Bildung von Oligopolen / Monopolen den Märkten langfristig gut 
tut ... naja, ich hab da meine Zweifel.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Von der Abwrackprämie profitierten nur Mittelstand und Oberklasse. Und 
wer zu der Zeit auch gleich Geld für den Neuwagen hatte, und den 
entsprechenden Wagen im richtigen Alter. Mal wieder eine Umverteilung 
von unten nach oben. Und auch noch per Gießkannenprinzip. Die 
Unterklasse hatte das Geld schlichtweg gar nicht, und fährt die 20 Jahre 
alten Gurken weiter, bis sich kein Rad mehr daran dreht.

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

Wie schon gesagt, wenn schon Subventionsabbau, dann alle.
Inklusive:

2. Gewerbliche Wirtschaft gesamt 13,545G€
3. Verkehr 2,522G€
4. Wohnungswesen 2,560G€
5. Sparförderung und Vermögensbildung 1,763G€

dann kann ich auch locker auf die

1. Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 1,549G€

verzichten

von Thomas B. (detritus)


Lesenswert?

Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:
>> Tante-Emma-Läden wurden von den Discountern verdrängt, kleine Buchläden
>> durch Ketten und Amazon, Eisenwarenläden durch Baumarktketten usw. Die
>> Innenstädte sind leer, dafür entstehen große Einkaufszentren auf der
>> grünen Wiese. Nix von alledem wurde gegensubventioniert, und es ist
>> alles kein Stück weniger schade als das Verschwinden traditionsreicher
>> Familienhöfe.
>
> Wirklich nicht? Bereitstellung der Infrastruktur (Straßenanbindung
> Erschließung), günstiges Bauland für Gewerbe, günstige
> Gewerbesteuersätze?


Da hast du mich missverstanden. Ich hatte von GEGENsubventionen 
gesprochen, lies der Staat hat diese Vorgänge nicht verhindert.

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

Thomas B. schrieb:
> Da hast du mich missverstanden. Ich hatte von GEGENsubventionen
> gesprochen, lies der Staat hat diese Vorgänge nicht verhindert.

Du hast mich nicht ganz verstanden ... der Staat, was ist denn der 
Staat?
DU bist auch der Staat und bestimmst durch Deinen Konsum tagtäglich die 
Politik mit. Nicht nur alle paar Jahre an der Wahlurne.
Warum sollte der "Staat" gegensubventionieren wenn vom Verbraucher die 
Strukturen aktiv durch den Konsum gefördert wird?

In dem Zusammenhang ein absolutes Negativbeispiel dafür seh ich sehr 
oft, Oberhausen im Rheinland. Stadt bankrott, Innenstadt schwer unter 
Druck, Konsum auf ehemaligem Industriegelände, für 1€  oder waren es 
Mark, verkauft, floriert ... wie lange das gut geht??

von Thomas B. (detritus)


Lesenswert?

Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:
> Thomas B. schrieb:
>> Da hast du mich missverstanden. Ich hatte von GEGENsubventionen
>> gesprochen, lies der Staat hat diese Vorgänge nicht verhindert.
>
> Du hast mich nicht ganz verstanden ... der Staat, was ist denn der
> Staat?
> DU bist auch der Staat und bestimmst durch Deinen Konsum tagtäglich die
> Politik mit. Nicht nur alle paar Jahre an der Wahlurne.

Jo, schöne Theorie. Leider hat man aber weder als Wähler noch als 
Konsument wirklich Einfluss auf die Richtung von Gesellschaft und Staat. 
Die anderen Interessengruppen sind zu mächtig.

> Warum sollte der "Staat" gegensubventionieren wenn vom Verbraucher die
> Strukturen aktiv durch den Konsum gefördert wird?

Warum sollte der Verbraucher gegensubventionieren, wenn unaufhörlich die 
Maxime von Kostensenkung, Wettbewerbssteigerung und Gewinnmaximierung 
als alleroberstes Ziel und Grundlage jeder Entscheidung gepredigt wird? 
Nicht zuletzt bei seiner Lohnentwicklung?



Meine eigentliche Frage war aber, warum man gerade den Kleinbauern unter 
die Arme greifen soll, und nicht den vielen anderen Berufsgruppen, die 
es genauso nötig hätten. Gut, dein Nick lässt in der Hinsicht natürlich 
Schlüsse zu ;-)

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

Thomas B. schrieb:
> Meine eigentliche Frage war aber, warum man gerade den Kleinbauern unter
> die Arme greifen soll, und nicht den vielen anderen Berufsgruppen, die
> es genauso nötig hätten. Gut, dein Nick lässt in der Hinsicht natürlich
> Schlüsse zu ;-)

Das kommt drauf an was Du künftig essen und trinken möchtest.

Wie schon gesagt, wenn Kürzung / Streichung, dann allen.

Dabei solltest Du Dir aber auch versinnbildlichen warum so manche 
Subvention eingeführt wurde. Ein Gutteil davon um den "Warenkorb" nach 
dem die Teuerungsrate sich berechnet künstlich günstig zu halten um die 
Kaufkraft für andere "Investitionen" frei zu halten ... unsere 
Konsumgesellschaft basiert zu einem ordentlichen Teil auf dieser 
Politik.
Wären diese Zahlungen nicht gewesen hätte sich schon längst ein anderes 
Preisgefüge, nicht zuletzt beim Endverbraucher entwickelt.
Andere wurden für Industriezweige geschaffen, die sonst am Weltmarkt 
nicht bestehen könnten um die Arbeitsplätze und das KnowHow zu erhalten.
Nur zu, ich bin auf das Geschrei schon gespannt wenn die Preise für die 
Grundversorgung oder Mitpreise nach oben schnellen.
Schwerindustrie, Energie etc. etc. die Liste wo überall subventioniert 
wird kannst Du Dir ja anschauen, viele Wirtschaftszweige sind da dabei 
... was wird wohl da ohne die Staatskohle?

Nur zu ... meine Stimme hast Du wenn Du das auf Dein Parteiprogramm 
schreibst. Weg damit.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:

>>Von was soll Griechenland denn etwas zurückzahlen? Die zahlen zwar, aber
>>von dem Geld was sie bekommen soweit ich weiß. Man erkläre mir mal von
>>was ein Staat seine Schulden abbauen will dessen zwei größte Unternehmen
>>wie zu lesen war ein Sportwettenanbieter und der Schnapsverkauf ist?!
>
> Deine Aussage ist also, das hätte der deutsche Staat schon VORHER wissen
> müssen und niemals denen eine Garantie geben dürfen.
> Das ist wohl der offensichtlichste Betrug am Steuerzahler.

Im Prinzip war die ganze Finanzmarktkrise vorhersagbar. Einige Experten 
wie Max Otte haben sie sogar nachlesbar prophezeit in ihren Büchern. Hat 
nur anscheinend keiner gelesen oder für ernst genommen.

Hier nochmal ein paar Hintergrundinformationen zum Thema

"Zocken bis der Staat hilft: Reisst uns die Finanzindustrie in den
Abgrund"

http://www.youtube.com/watch?v=ahe23-5ckwY

Gespräch mit Dirk Müller der langjährige Erfahrung an der Frankfurter
Wertpapierbörse sammeln durfte

http://www.youtube.com/watch?v=Cv-ZvEmsZLk

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

g. c. schrieb:

> Im Prinzip war die ganze Finanzmarktkrise vorhersagbar. Einige Experten
> wie Max Otte haben sie sogar nachlesbar prophezeit in ihren Büchern.

Krisen sind stets vorhersehbar. Im Nachhinein. Weil sich nachher immer 
jemand findet, der es vorher bereits gewusst hat. Die Crux liegt darin, 
vorher zu wissen, wer von der Kakophonie auf einen einprasselnder 
unterschiedlichster Ansichten recht behalten wird ...

> Hat nur anscheinend keiner gelesen oder für ernst genommen.

... und weil dem so ist werden Warner nicht mehr wirklich wahrgenommen. 
Nicht einmal dann, wenn sie wahrscheinlich recht behalten werden.

Ausserdem springt man nicht gern vom fahrenden Zug, wenns grad so schön 
läuft. Nicht mal dann, wenns in Richtung Abgrund geht. Allein schon, 
weil es verdammt schwer ist, in einer solchen Situation umzusteuern. 
Versuch doch mal dieser Tage einfach nur die Briten von der Tobin-Steuer 
zu überzeugen! Die Schulden aus der alten Blase lassen sich eben am 
leichtesten durch die Einnahmen aus der nächsten Blase bezahlen.

Krisen zu verhindern ist eine gute Idee, nur leider wird man dafür 
aufgehängt. Jedenfalls dann, irgendwer deshalb Nachteile in Kauf nehmen 
musste. Denn dass man die Krise verhindert hat ist in solcher Situation 
nicht beweisbar. Weil sie ja nicht eingetreten ist. Deshalb muss man 
durch sie mitten durch. Leider. Immer wieder.

PS: Gibts den verlinkten Kram auch als Text? Ich hasse es, mir sowas aus 
ellenlangen Videos rausporkeln zu müssen.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

A. K. schrieb:

> Krisen sind stets vorhersehbar. Im Nachhinein. Weil sich nachher immer
> jemand findet, der es vorher bereits gewusst hat.

Nein, so wie du das ausdrückst sind immer die gemeint die es hinterher 
(angeblich) bereits gewusst haben wollen, sprich die vermeintlichen 
Besserwisser. Otte hat aber klar in seinem Buch die Krise vorhergesagt.

>> Hat nur anscheinend keiner gelesen oder für ernst genommen.
>
> ... und weil dem so ist werden Warner nicht mehr wirklich wahrgenommen.

Dann braucht die Welt wohl keine Expertise mehr und sollte den 
Literaturnobelpreis demnächst lieber einer Daniela Katzenberger geben.

> Ausserdem springt man nicht gern vom fahrenden Zug, wenns grad so schön
> läuft. Nicht mal dann, wenns in Richtung Abgrund geht. Allein schon,
> weil es verdammt schwer ist, in einer solchen Situation umzusteuern.
> Versuch doch mal dieser Tage einfach nur die Briten von der Tobin-Steuer
> zu überzeugen!

Ohne Druck geht da gar nichts. Europa könnte schon handeln, nämlich so 
wie die US-Regierung es im Falle der Schweizer Großbank UBS machte. 
Einfach die Pistole auf die Brust gesetzt. Wenn DU Großbank nicht unser 
Steuerabkommen für Schwarzgeldverbringer akzeptierst, dann schließen wir 
deine Banken in USA. Hat geholfen. Europa könnte dem Finanzplatz London 
drohen, entweder DU (Finanzplatz) erfüllst unsere mehrheitlich gefassten 
neuen Finanzmarktregeln ODER wir beschließen eine Beschneidung von 
englischen Großbanken (sowie britische Handelsmöglichkeiten) in der EU. 
Und sage mir jetzt nicht, London wäre auch Teil von Europa, da könne man 
nichts machen. Hier muss sich die Mehrheit durchsetzen, schon im Sinne 
der gemeinsamen Währung die England bis heute ablehnt, sonst taugt die 
EU (im Krisenfall der ja vorliegt) einfach nichts (und die Bürger 
verzweifeln an dieser EU). Schade, dass das keiner bisher mal öffentlich 
so klar sagt. Statt dessen permanentes klein, klein. Krisenbewältigung, 
aber keine Ursachenbekämpfung.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

g. c. schrieb:

> Nein, so wie du das ausdrückst sind immer die gemeint die es hinterher
> (angeblich) bereits gewusst haben wollen,

Nein, ich meinte wirklich diejenigen, die es nachweislich vorher 
wussten. Das Problem ist nur, dass man erst hinterher weiss, welche der 
tausenden von Vorhersagen zutreffend waren.

> Dann braucht die Welt wohl keine Expertise mehr und sollte den
> Literaturnobelpreis demnächst lieber einer Daniela Katzenberger geben.

Was hat der Literaturnobelpreis damit zu tun?

Ich bezog mich auf die psychologische Situation jener, auf die diese 
Informationen täglich einprasseln. Da muss man eine gewisse Resistenz 
gegen Warner entwickeln, sonst kommt man keinen Schritt weiter.

> Ohne Druck geht da gar nichts. Europa könnte schon handeln, nämlich so
> wie die US-Regierung es im Falle der Schweizer Großbank UBS machte.

Dummerweise gibts in Europa immer jemanden, der auf Seiten der Banken 
ist. Oft sind das die Briten, die um ihren Standort London fürchten. 
Drum hatte ich ja die Tobin-Steuer erwähnt.

> Einfach die Pistole auf die Brust gesetzt.

"Einfach" ist in diesem Zusammenhang ein grosses Wort. Welche 
europäische Administration sollte das denn tun (dürfen)?

> Europa könnte dem Finanzplatz London
> drohen, entweder DU (Finanzplatz) erfüllst unsere mehrheitlich gefassten
> neuen Finanzmarktregeln ODER wir beschließen eine Beschneidung von
> englischen Großbanken (sowie britische Handelsmöglichkeiten) in der EU.

D.h. die britische Regierung, die massgeblich an den EU-Beschlüssen 
mitwirken muss, sollte der britische Regierung drohen, damit die sich 
bereit findet, was zu unternehmen? Es gibt in dieser Hinsicht keine 
effektive europäische Exekutive. Gegen britische Banken kann nur die 
britische Regierung vorgehen.

Das oberste europäische Beschlussgremium ist ein Kollektiv aus Leuten, 
die ausschliesslich für Wohl und Wehe ihres Staates gewählt wurden. Wenn 
sich das mit den europäischen Gesamtinteressen deckt, umso besser. Wenn 
nicht, dann sind die Prioritäten klar.

Wenn es eine solche Exekutive gäbe, sie wäre in D noch weniger populär 
als die EU sowieso schon ist. Man muss sich bloss mal den oft wenig 
fundierten Hass anhören, den man hier im Forum drüber liest. Manches 
würde auch gegen deutsche Interessen gehen. Hörst du das Geheul schon?

Ich hoffe sehr, dass sich aus dieser Krise heraus etwas bewegt. Aber 
ohne Krise wäre das unmöglich. Ob es funktionieren wird? Falls nicht, 
falls der Euro und evtl. die EU daran zerbricht, dann sind wir 
anschliessend jene Schweizer, denen diverse Mächste aus dem Rest der 
Welt ihre Pistolen auf die Brust setzen, ihre Interessen durchsetzend.

Was "klein klein" angeht: Wer radikal handelt wird radikal abgewählt, 
daher das Gewürge. Die Wähler sind nämlich auch nicht besser als ihre 
Politiker. Wir machen uns über die Griechen lustig, die sozusagen gegen 
die Rettung Grichenlands protestieren. Weil sie den Status quo bewahren 
wollen. Meinst du das läuft hierzulande anders, einer höheren Einsicht 
wegen? Träum weiter.

Es werden vom Volk in vielen Fragen mehr klare Positionen gefordert. 
Aber wenn es sie dann mal gibt, dann werden deren Vertreter von der 
Hälfte des Volkes am nächsten Baum aufgehängt, weils natürlich die 
falsche Position ist. Als handelnder(!) Politiker lernst du das entweder 
schnell, oder du bist bald keiner mehr. Mach das eine Weile und das 
Gewürge, das Klein-Klein, es wird zur Gewohnheit.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

@g. c.:

Auch mit anderen Gesetzen und Vorschriften für die Banken:
- lassen sich die Staatsschulden nicht abbauen.
- die Neuverschuldung der Staaten nicht reduzieren.

von mir auch ein "Träum weiter.".

Beides lässt sich nur erreichen, indem die Staatsausgaben MASSIV 
reduziert werden. Mindestens um 50%.
Nur wenn das so gemacht wird ist der Euro zu retten. Alle Länder die da 
nicht mitmachen sollten ab sofort vom Euro ausgeschlossen werden. (Und 
sofort wäre der Euro tot. Da dies nicht so geschieht ist der Euro auch 
bald tot.)

Extreme Probleme fordern extreme Reaktionen. Die Phase in der kleine 
Optimierungen der Gesetzte was bewirkt ist schon lange vorbei.

Dass dann nicht nur der Tiergarten sondern auch Laternen benutzt werden 
sollte heute schon klar sein. Siehe Plakate der griechischen 
Demonstranten, das wird hier wohl auch so kommen.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Hier die Abstimmung:

http://www.n-tv.de/

"Vertrauen Sie Merkel in der Euro-Krise?" (ein wenig nach unten 
Scrollen)

jetzt 91% sagen NEIN !!! (63500 abgegebene Stimmen)

Und dennoch wurde der neue Rettungsschirm beschlossen.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Frage bei N-77: "Wollen sie weniger Steuern zahlen?"
Antwort bei N-77: 98,2% ja.
Antwort bei der lezten Wahl: 1,8% ja.

> Und dennoch wurde der neue Rettungsschirm beschlossen.

Was hat das mit dieser Frage zu tun? Es wurde über den Rettungsschirm 
abgestimmt, nicht über Sympathien für Merkel.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:
> @g. c.:
>
> Auch mit anderen Gesetzen und Vorschriften für die Banken:
> - lassen sich die Staatsschulden nicht abbauen.
> - die Neuverschuldung der Staaten nicht reduzieren.

Die wiederholte Ignoranz der wahren Urachen der Finanz- und 
Wirtschaftskrise schafft nur neue Finanz- und Wirtschaftskrisen.

> Beides lässt sich nur erreichen, indem die Staatsausgaben MASSIV
> reduziert werden. Mindestens um 50%.

Klar, so spart man Staatshaushalte und die Konjunktur ohne weiteres 
kaputt (wie aktuell in Griechenland jetzt). Ergebnis: Verteilungskämpfe 
auf der Straße/Unruhen/Hass auf "die da oben in der Politik". Die 
Griechen wissen genau wer von ihresgleichen jetzt sauber davonkommt und 
bei wem man versucht das Geld einzusammeln. Daneben wird es auch ein 
paar treffen bei denen das richtig adressiert ist.

Begreife EIN MAL, dass wir die ganze Diskussion gar nicht hätten ohne 
die unnütze/gefährliche/illegitime Spekulation gegen den Euro, und gegen 
die mit Schulden belasteten Staaten in der EU, auch wenn das nicht ins 
FDP-Weltbild passt. (Schon mal aufgefallen, dass sich das Szenario 
maßgeblich gegen Europa richtet und von drei privaten Ratingagenturen in 
der USA sowie deren Finanzmärkten zusammen mit London geschürt bzw. 
angefeuert wird?).

Weißt du eigentlich, dass gerade Deutschland nachweislich bis kurz vor 
2008 (der Lehmanpleite in USA) auf einem guten Weg bezogen auf die 
Nettokreditaufnahme war? Steinbrück hatte gute Zahlen zu bieten. 
Erstmals SEIT 1969 war die Schuldenaufnahme rückläufig bzw. lief auf 
eine 0 EURO Neuverschuldung zu (keine Tilgung, aber keine Neuversculdung 
mehr bis ..). Das kannst du nicht zuletzt dem Gespräch zwischen 
Altkanzler Schmitd und Peer Steinbrück entnehmen oder in den alten 
Meldungen kurz vor dem Platzen der Immobilienblase in USA nachlesen. 
Dann kam das fette neue deutsche Schuldenpaket hinzu, dass fällig wurde, 
um die 5 Prozent Wachstumseinbruch den der Lehman-Zusammenbruch 
verursacht hatte einigermaßen ohne Massenentlassungen zu überstehen und 
das hat trotz aller Bedenken auch gar nicht so schlecht geklappt, wie 
man heute weiß. Schau dir unsere Europäischen Nachbarn an, die standen 
plötzlich alle ziemlich doof da und tief in der Predulie. 
Kurzarbeitergeld, Abwrackprämie etc. haben uns in D-Land DANN ERST die 
Schulden erneut nach oben getrieben. Die hätte es ohne den Lehman-Dreck 
gar nicht gegeben. Ein nicht kleiner Teil der Neuschulden verdanken wir 
der Finanzkrise und deren Folgen. Das wird von den Herren der gelben 
Spasspartei wie Solms glatt unter den Teppich gekehrt und statt dessen 
den Leuten lieber vorgehalten, schaut mal her, liegt alles an der 
Verschuldung. Fehlt nur noch, dass diese Rosstäuscher den Sozialstaat 
für die Finanzkrise verantwordlich machen. Indirekt versuchen sie das ja 
bereits. Die wahre Ursache deutscher Staatsverschuldung liegt aber hier:

http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/grafs/vermoegen_verteilung.gif

http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/grafs/vermoegen_umfang.gif

Das Deutschland ein überschuldetes oder gar Pleiteland ist, ist ein 
reines Märchen und dieses Märchen kommt immer (wieder) aus dem gleichen 
Lager. Rate mal welches? Die Masse der Bundesbürger muss die Zinsen 
erwirtschaften, die sich die 10 Prozent akkumulierend unter den Nagel 
reißen, dank falscher Entscheidungen der letzten paar Legislaturen. 
Darüber wird die Öffentlichkeit systematisch getäuscht, denn das hieße 
ja sich mit den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Eliten 
anzulegen. Übrigens genau so ist es mit der Tobin-Steuer. Der 
Unterschied zwischen von vor rund 3 Jahren und heute ist, damals hat 
CDU/FDP offen gesagt, dass sie aus ideologischen Gründen so eine 
Tobinsteuer ablehnt, weil das "linke Spinnerei, Sozialismusträume, macht 
die Wirtschaft kaputt" etc sei. Heute sind sie sogar selber dafür, 
verstecken sich aber (noch) hinter dem Argument London müsse da erst 
mitmachen. Womit wir wieder beim Thema sind, sprich bei den Verursachern 
der Finanzkatastrophe, nämlich denjenigen die davon leben (viel) Geld 
aus Geld zu gewinnen. Wertschöpfungs aus Produktionsgütern bedient halt 
nicht so schön das Wettkarussel und erzeugt auch nicht so herrliche 
Finanzblasen, die wenn sie denn platzen den Bürgern dann als Kosten in 
Rechnung gestellt werden können.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Was hat der Literaturnobelpreis damit zu tun?

Direkt nichts, war etwas Kritik an dem mit was sie beschäftigt wird bzw. 
mit dem was gar nicht erst zur Kenntnis genommen wird.

> Ich bezog mich auf die psychologische Situation jener, auf die diese
> Informationen täglich einprasseln. Da muss man eine gewisse Resistenz
> gegen Warner entwickeln, sonst kommt man keinen Schritt weiter.

Ja, nur wenn man die wichtigen Warnungen übergeht wird eben später alles 
teurer wie man sieht.

> Dummerweise gibts in Europa immer jemanden, der auf Seiten der Banken
> ist.

Nur ist ver Euro-Verweigerer London nun mal nicht Kern-Europa. Der darf 
nicht die erste Geige spielen.

> Welche
> europäische Administration sollte das denn tun (dürfen)?

Welche beschließt denn jetzt die Rettungschirme?!

> Es gibt in dieser Hinsicht keine
> effektive europäische Exekutive.

Das wird ja gerade diskutiert, das da ein Systemfehler drin steckt.

> Gegen britische Banken kann nur die
> britische Regierung vorgehen.

Sicher, die Schweizer Regierung wird auch der UBS "ins Gewissen" geredet 
haben, als die ihr Steuerabkommen mit der US-Regierung schlossen. ;)

> Wenn es eine solche Exekutive gäbe, sie wäre in D noch weniger populär
> als die EU sowieso schon ist. Man muss sich bloss mal den oft wenig
> fundierten Hass anhören, den man hier im Forum drüber liest. Manches
> würde auch gegen deutsche Interessen gehen. Hörst du das Geheul schon?

Ja! Aber es wird nicht anders gehen. Sie werden mehr gemeinsam 
koordinieren müssen oder das Projekt Euro ist hinüber und wenn ich mir 
Merkel so anhöre so ist mein Eindruck, letzteres wird sie nicht zulassen 
(solange sie im Amt ist).

> Ich hoffe sehr, dass sich aus dieser Krise heraus etwas bewegt. Aber
> ohne Krise wäre das unmöglich. Ob es funktionieren wird? Falls nicht,
> falls der Euro und evtl. die EU daran zerbricht, dann sind wir
> anschliessend jene Schweizer, denen diverse Mächste aus dem Rest der
> Welt ihre Pistolen auf die Brust setzen, ihre Interessen durchsetzend.

Wenn die Eurozone nix gegen die anglo-amerikanische Finanzmacht tun 
kann, wer dann? Hast du die Äußerungen vom ALtkanzler Schmidt dazu 
gehört? Wie war das mit den 1 Prozent die Europa (gegenüber dem Rest wie 
China, USA, Brasilien, Indien etc.) bald nur noch darstellen wird?

> Was "klein klein" angeht: Wer radikal handelt wird radikal abgewählt,
> daher das Gewürge.

Nicht "radikal", aber zielgerichtet und bestimmt. Wenn du es so willst, 
war nicht auch die Entscheidung der Schweizer ihre eigene Währung zu 
deckeln einmalig und damit "radikal". ;)

Ich glaube übrigens nicht, dass die Griechen die da gerade protestieren 
sich "den Status bewahren wollen". Die wollen das was alle wollen, mehr 
Gerechtigkeit und eine faire Chance ihr Leben zu bestreiten. Dazu 
gehören nicht "fette Boni" oder unsinnige Staatsgeschenke, aber ein 
Leben in Würde.

> Es werden vom Volk in vielen Fragen mehr klare Positionen gefordert.
> Aber wenn es sie dann mal gibt, dann werden deren Vertreter von der
> Hälfte des Volkes am nächsten Baum aufgehängt, weils natürlich die
> falsche Position ist.

Da musst du aber unterscheiden zwischen dem typischen 
Stammtischgeschwurbel und dem was die Leute wirklich denken. Die meisten 
ziehen halt mal gerne vom Leder. Aber wenn es drauf an kommt, dann sind 
sie doch bereit, auch gewisse Lasten auf sich zu nehmen, wenn es denn 
nicht anders geht. Nehm mal die 10 Euro. Ein beliebtes Ärgernis beim 
Hausarzt und dennoch von den meisten zwar mit murren, aber ohne Aufstand 
auf Nachfrage entrichtet (bis auf ein paar ewige Rebellen).

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.