Forum: PC Hard- und Software Daten per Telefon


von STSchiff (Gast)


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Hallo.
Mein Problem: Ich und ein Freund wollen ein Netzwerk aufbauen. Nur 
leider hat er bei sich keine Internetverbindung.
Frage: Könnte man irgendwie über die Telefonverbindung durch 
zwischenschalten eines Modems (auf jeder Seite) eine direkte Verbindung 
zwischen den PCs herstellen? Also die Digitaltöne per normalem Anruf 
duchschicken (Ohne Umweg übers I-Net)?
Und wenn Ja, wie macht man sowas am besten?
Gruss, Schiff

von Peter II (Gast)


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STSchiff schrieb:
> Könnte man irgendwie über die Telefonverbindung durch
> zwischenschalten eines Modems (auf jeder Seite) eine direkte Verbindung
> zwischen den PCs herstellen?

warum denn nicht, das war doch der sinn und zweck eines analog modems. 
Früher haben mailboxen und auch das internet so funktioniert.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Ich glaube es geht ihm eher darum welche Software/Setup das leistet. 
Früher bei Win95 war meine ich sogar ein Assistent dafür vorhanden um 
eine solche Verbindung aufzubauen, heute würde man vermutlich einfach 
GSM o.ä. nutzen.

von Ich (Gast)


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Klar sollte das gehen. Müsste auch mit XP Bordmitteln realisierbar sein.
Jedoch hat man die Nachteile wie blockierte Telefonleitung und es ist
arschlangsam.

Mehr als 56kBit dürfte nicht drinnen sein.

von Flip B. (frickelfreak)


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Wieso kauft er sich denn nicht einen Surf- stick? Damit kommt er 
warscheinlich billiger weg und v.a. schneller. Richtfunk ist wohl keine 
alternative ?!

von Peter II (Gast)


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Philipp Bigott schrieb:
> Damit kommt er
> warscheinlich billiger weg und v.a. schneller

billiger bestimmt nicht, dann heute hat man selbst in Gebieten wo es 
kein DSL gibt eine Telefonflat.

von olibert (Gast)


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STSchiff schrieb:
> Könnte man irgendwie über die Telefonverbindung durch
> zwischenschalten eines Modems (auf jeder Seite) eine direkte Verbindung
> zwischen den PCs herstellen?

Das war frueher der einzige Weg ins Internet zukommen. Suche nach PPP in 
Google. Als PPP-Server solltest du allerdings etwas Unix-Box einsetzen 
(Linux, FreeBSD, Solaris,..). Windows als Client sollte kein Problem 
sein.

von Peter II (Gast)


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olibert schrieb:
> Windows als Client sollte kein Problem sein.
windows als Server auch nicht. Die einwahl ist seit NT40 mit dabei.

von Εrnst B. (ernst)


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Ich schrieb:
> Mehr als 56kBit dürfte nicht drinnen sein.

Nee, 56kBit (V.90++) geht nur, wenn die Gegenstelle (früher: der ISP) 
direkt digital an die Vermittlungsstelle angeschlossen war.
Dabei hat sich das Modem mit dem ADC-Abtastetakt dort synchronisiert, 
und konnte so den Shannon umgehen.

von Timmo H. (masterfx)


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Genau, einfach zwei alte Faxmodems kaufen und ab geht die Post. Das geht 
sogar alles mit HyperTerminal (Windows Bestandteil)... hach waren das 
noch Zeiten als wir Duke Nukem 3D cooperative über 28.8 Modems zu zweit 
gespielt haben :D

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Und außerdem gibt es auch in Deutschland noch fast völlige Funklöcher, 
wie ich neulich (=Oktober 2011) südlich von Würzburg erleben dürfte... 
Daher kann der Weg über ein Analogmodem durchaus der richtige sein.

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Hi,

hast du Sichtverbindung zu deinem Kumpel?
Dann könntest du nen WLAN Stick in ne Sat-Schüssel hängen auf beiden 
Seiten, und mit nem WLAN Monitor Programm für die Feldstärke das ganze 
ausrichten.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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STSchiff schrieb:
> Könnte man irgendwie über die Telefonverbindung durch
> zwischenschalten eines Modems (auf jeder Seite) eine direkte Verbindung
> zwischen den PCs herstellen?

Kann man. Allerdings ist die so maximal erzielbare Übertragungsrate auf 
etwa 32 kBit/sec beschränkt, anders als mit speziellen 
Digitalgegenstellen können die Modems ihre 56 kBit nicht untereinander 
übertragen.

Es funktioniert allerdings nicht brauchbar, wenn die Telephonverbindung 
irgendwo durch VoIP geroutet wird.

Die erforderliche Software ist bei Windows "mit dabei", auf der einen 
Seite muss eine "Internetverbindung" hergestellt werden, auf der anderen 
Seite eine "eingehende Verbindung".

Im Endeffekt ergibt das ganze dann eine langsame Netzwerkverbindung.

von Icke ®. (49636b65)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Kann man. Allerdings ist die so maximal erzielbare Übertragungsrate auf
> etwa 32 kBit/sec beschränkt

Um das zu verdeutlichen, die Übertragung eines Digitalfotos mit ca. 
einem Megabyte Größe würde schon mehr als 4 Minuten dauern. Aktuelle 
Spiele über diese Verbindung zu zocken, wird auch nicht funktionieren, 
weil die wesentlich mehr Daten austauschen als seinerzeit Doom & Co.

von Bernhard L. (bernhard_r84)


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Zwei Cisco 1803 Router können miteinander mit SDSL reden, ohne 
Vermittlungsstelle. 2- oder 4-Draht, 2MBit oder 4MBit/sec

- ebay -> Cisco 1803
- 
http://www.philb.org/blog/2011/03/configuration-de-routeurs-cisco-en-back-to-back-shdsl/

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bernhard L. R. schrieb:
> Zwei Cisco 1803 Router können miteinander mit SDSL reden, ohne
> Vermittlungsstelle. 2- oder 4-Draht, 2MBit oder 4MBit/sec

Das ist schön, aber geht eben NUR ohne Vermittlungsstelle. Da der 
Threadstarter aber von Telephonen schrieb, ist hier eine 
Vermittlungsstelle involviert, und der Ansatz nicht umsetzbar.

So etwa bis Mitte der 90er Jahre konnte man bei der Post noch eine 
Kupferdoppelader mieten, um darauf Standleitungsbetrieb zu machen, damit 
hätte o.g. Technik funktionieren können (je nach Leitungslänge).

Aber heutzutage gibts das nicht mehr, jedenfalls nicht für Tarife, bei 
denen sich das lohnen würde.

von STSchiff (Gast)


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Ok, Danke erstmal für die Antworten. In der Tat dachte ich eher an eine 
Softwarelösung.

Also müsste ich mir nur (pro Seite) ein Modem zulegen, anschließen, bei 
einem die Rufnummer vom Andern eingeben, dort Eingehende Verbindung in 
den Modem/Netzwerkeinstellungen auswählen und dann sollte das 
funktionieren?

Den anderen Ansatz mit der Funkübertragung finde ich auch sehr 
interessant. Wenn ich nun einen Normalen WLAN-Stick benutze, brauche ich 
aber auch noch einen Router, der das WLAN aufstellt, oder? Mit einem 
Stick kann man sich meines Wissens nach nur in ein bestehendes 
einwählen.
Wir wohnen etwas mehr als einen Kilometer auseinander, zwischen uns sind 
vor allem Wald und Felder (Ländliche Gegend, deshalb auch kein Inet und 
nur sehr begrenzt Inet über UMTS). Wie sehe den ein Aufbau auf beiden 
Seiten in etwa aus?  Computer -> Stick -> Schüssel <-> Schüssel <- Stick 
<- Computer? Und welche alternativen gibt es zu ner Schüssel/Wie setzt 
man einen Stick da ein?

von (unknown) (Gast)


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1 km ist bei Quasi-Sichtverbindung zwischen den Antennen kein Problem. 
Um das zu erreichen kann man die Antennen auf einen Mast oder ein 
Hausdach setzen. Bei 1 km muss es auch keine Schüssel sein, es genügt 
sowas hier:

http://www1.atelco.de/Zubeh%C3%B6r+WLAN/antenne/18102/TP-Link+TL-ANT2414A+Wireless+Antenne.article

Als Gegenstelle verwendet man je einen Accesspoint, den man im 
Bridge-Modus betreibt, sowas hier z.B.:

http://www1.atelco.de/Access+Point/bridge/30774/TP-Link+TL-WA701ND%2C+150Mbps.article

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bei der kurzen Distanz täte es auch eine Pringlesdose als Antenne.

http://www.ping.de/aktiv/wavelan/wavelan_antennenbau_yagi.html

von ...-. (Gast)


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Hast Du einen Analog oder ISDN-Anschluss, ggf. das richtige Modem 
kaufen!

von Christoph H. (stschiff)


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Ok, Danke.
Etwas abseits vom Thema: Gibt es eine Faustregel, mit der man die 
Reichweite von WLAN in Luft bestimme kann?

von Peter II (Gast)


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(unknown) schrieb:
> 1 km ist bei Quasi-Sichtverbindung zwischen den Antennen kein Problem.

richtig, aber:

> Wir wohnen etwas mehr als einen Kilometer auseinander, zwischen uns sind
> vor allem Wald und Felder

die meisten häuse können nicht über einen Wald schauen, man müsste auf 
jeden Fall "über" den Wald kommen, sonst wird das nichts.

von Christoph H. (stschiff)


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Peter II schrieb:
> die meisten häuse können nicht über einen Wald schauen, man müsste auf
> jeden Fall "über" den Wald kommen, sonst wird das nichts.

Dann ist da leider eher Flaute. Wir können leider beide nicht über die 
Grundstücke verfügen, deshalb wird nichts aus nem 15 Meter Turm oder so 
=) Ganz abgesehen vom Geld. Ich denke, dass ich im Laufe des nächsten 
Monats mal die Lösung per Fon ausprobieren werde, danach hat mein Kumpel 
möglicherweise endlich dauerhaft internet über LTE/einigermaßen stabiles 
UMTS (Bei uns im Ort wird derzeit ne neue Antenne gebaut.)

Noch eine Frage: Kann mein Festnetzbetreiber erkennen (eher "wird", 
"können" kan man immer) dass ich das als Datenleitung nutze und darauf 
einen Preiszuschlag verlangen?

von Peter II (Gast)


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Christoph H. schrieb:
> Noch eine Frage: Kann mein Festnetzbetreiber erkennen (eher "wird",
> "können" kan man immer) dass ich das als Datenleitung nutze und darauf
> einen Preiszuschlag verlangen?

wird eh nicht gehe, die meisten vestärker und abzweiger lassen das 
signal nicht rückwärts durch.

Könnt ihr kein langes Kabel legen oder gibt es noch eine Straße/Weg 
dazwischen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> wird eh nicht gehe, die meisten vestärker und abzweiger lassen das
> signal nicht rückwärts durch.

Da hast Du was falsch verstanden. Hier geht es um die Nutzung eines 
Telephonanschlusses mit einem Modem. Der Telephonanschluss ist aber 
prinzipbedingt bidirektional, sonst könnte man ja nur sprechen oder 
hören ...

Christoph H. schrieb:
> Noch eine Frage: Kann mein Festnetzbetreiber erkennen (eher "wird",
> "können" kan man immer) dass ich das als Datenleitung nutze und darauf
> einen Preiszuschlag verlangen?

Wenn der Betreiber in seinen AGB die Datennutzung explizit ausschließt, 
dann vielleicht.

Wie ich bereits schrieb, muss das "echte" Telephonie sein. Es gibt auch 
Festnetzanschlüsse, hinter denen sich VoIP verbirgt, mit denen sind 
Analogmodems nicht unproblematisch. Eigentlich hat in diesem Fall der 
Anschlussbetreiber automatisch auf eine nicht-VoIP-Übertragung 
umzustellen, aber ob er das tut, steht auf einem anderen Blatt.
Das Gemeine an der Angelegenheit ist, daß man die versteckte 
VoIP-Nutzung kaum erkennen kann, anders, als bei einem 
Nur-DSL-Anschluss, oder Telephonie über Kabelfernsehen o.ä.

Hier hilft nur ausprobieren. Und AGB des Netzbetreibers genau studieren, 
es ist eben durchaus nicht ausgeschlossen, daß Telephonieflatrates nicht 
für Datenverbindungen gelten.

von Ich (Gast)


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Du kannst über die Leitung machen was du willst, solange du die
Spezifikationen einhälst. Also z.B. übertragen von Strom ist nicht 
drinn.

Ihr könnt euch auf stundenlang anschweigen oder englisch reden,
davon wirds weder billiger, noch werden es dadurch Auslandsgespräche.
Auch mit Fax und Daten ändert sich da nichts.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ich schrieb:
> Ihr könnt euch auf stundenlang anschweigen oder englisch reden,
> davon wirds weder billiger, noch werden es dadurch Auslandsgespräche.
> Auch mit Fax und Daten ändert sich da nichts.

Du irrst. Dadurch, daß bei Sprachübertragung Übertragungskapazitäten 
durch Kompression eingespart werden können, die bei Datenübertragung 
eben nicht eingespart werden können, verursacht das für den 
Netzbetreiber Mehraufwand, und den kann er sich bezahlen lassen 
wollen. Deswegen schrieb ich ja auch: AGB des Anbieters genau 
studieren.

Das ist die Crux des Übergangs von der verbindungsorientierten 
Telephonie zur paketvermittelten Telephonie, wie sie eben bei 
VoIP-Anwendung möglich ist.

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