Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leitungssuchgeräte - Funktionsweise / Selbstbau


von Dominik (Gast)


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Hallo,

ich beschäftige mich ein wenig mit der Funktionsweise von 
Leitungssuchgeräten. Dabei geht es mir vor allem um zweiteilige Geräte 
mit Sender und Empfänger.

Fangen wir klein an: Im TK-Bereich werden überwiegend noch 
Leitungssuchgeräte eingesetzt die rein analog arbeiten. Preisspanne von 
ca. 20-200EUR.
Der Sender hat i.d.R.  einen Westernstecker oft mit TAE-Adapter und zwei 
offene Messleitungen mit Bananensteckern und/oder Krokodilklemmen. 
Außerdem hat er oft eine oder mehrere Signalleuchten, welche z.B. das 
Vorhandensein der Speisespannung von a/b-Fernmeldeleitungen anzeigen - 
oft zweifarbig (grün/rot nach Polarität und gelb bei Rufwechselspannung) 
oder einen a/b-Schluss erkennen und ähnliches nützliche "Features". Der 
Sender gibt dabei einfach nur zwei umgetastete (vermutlich-Rechteck) 
Frequenzen aus. Umgangssprachlich bezeichnen die Telekomiker es deshalb 
(zumindest hier) auch als "Dudler" oder "Düdler". Auch Wobbler oder 
Induktivsummer wird es manchmal genannt (obwohl das Signal hauptsächlich 
wohl kapazitiv verfolgt wird und die beiden Frequenzen nur umgetastet 
werden und nicht "wobbeln").
Der Empfänger ist ein hochempfindlicher Signalverfolger mit oder ohne 
Eingangsfiltern. Vermutlich nur ein OP-Amp mit einem offenen Eingang?
Mit den Empfängern der billigen Geräten ohne Filter kann man auch ein 
50Hz Brummen in der Nähe von Netzleitungen wahrnehmen und Netzleitungen 
somit auch gut in Wänden verfolgen!
Das funktioniert sogar besser als mit allen "einteiligen" 
Leitungsdetektoren, die man z.B. vor dem Bohren benutzt um Strom- oder 
Wasserleitungen zu detektieren (Wasserleitunge oder spannungslose 
Stromleitungen kann der Signalverfolger natürlich nicht detektieren)! 
Auch eignet er sich super um beim Experimentieren auf Platinen 
NF-Signale zu verfolgen oder Vorhandensein zu prüfen!
Günstiges Gerät ist wohl das Mastech MS6812 (bei ELV 20EUR - direkt aus 
China unter 15EUR). ELV/Conrad haben auch Bausätze, die aber deutlich 
teurer als das genannte Fertiggerät ist.

Nun aber zu den "besseren" digitalen Geräten. Die Arbeiten wohl alle 
(wie auch häufig die RFID-Technik) mit 125kHz und sind wohl "irgendwie" 
digital moduliert. Genauere Infos zur Modulation konnte ich leider nicht 
finden.
Günstigstes Gerät ist wohl das Mastech MS6818, welches aus China ab 
130-150EUR + Zoll/Einfuhrmehrwertsteuer gibt. In Deutschland habe ich 
leider noch keinen Shop gefunden. Daneben gibt es bei Conrad ein 
Voltcraft LSG-10 für ~240EUR, welches ich mir zugelegt, aber noch wenig 
Erfahrung mit gesammelt habe. Im professionelleren Bereich wird wohl 
gerne das Fluke 2042 eingesetzt, dessen Preis allerdings gleich ein 
Vielfaches von den Erstgenannten beträgt. Sicherlich ist das Gerät 
robuster als die günstigeren. Vom Prinzip arbeiten aber alle Geräte 
gleich. Deshalb stellt sich mir die Frage, ob es da auch quantitativ 
einen großartigen Unterschied gibt? Kann das Fluke-Gerät "besser" sprich 
tiefer liegende Leitungen detektieren als die anderen? Laut technischen 
Daten wird bei allen nämlich bis 2m Tiefe angegeben. Wenn man eine 
Schleife legt, auch jeweils bis 2,5m (bzw. einfach >2m beim Voltcraft) 
laut Herstellerangabe.
Wie verstärkt man ein 125kHz entsprechend und welche Ausgangsimpedanz 
sollte ein Verstärker haben? Er muss zumindest kurzschlussfest sein. 
Reicht dazu ein ohmscher Widerstand in Reihe? Würde gerne mehr hierzu 
erfahren, warum die Geräte so "teuer" sind und ob man sowas nicht auch 
deutlich günstiger selbstbauen kann. Ein 125kHz Signal lässt sich ja 
problemlos mit einem Mikrocontroller generieren. Die Frage ist nun (und 
darum habe ich dieses Forum gewählt), wie verstärkt man das Signal, dass 
man es auf die Leitung geben kann?
Was mich auch interessiert und nie mit angegeben wird: Kann man die 
125kHz-Geräte auch bei längeren Leitungen/Kabeln verwenden? Also kann 
man damit auch in 500-1000m Entfernung noch Kabel detektieren, welche 
einen guten halben Meter im Erdreich liegen? Oder "fließt" der Strom auf 
Grund der hohen Frequenz kapazitiv zum Erdreich zu schnell ab? Eignet 
sich die 125kHz Technik überhaupt für Kabel im Erdreich? (Ich meine hier 
jetzt nicht die Loop-Anchlussmethode, sondern Bezugspotenzial auf Erde)

Somit komme ich auch schon zur letzten und teuersten Kategorie: 
Spezielle Geräte zum Messen von Kabeln im Erdreich. Da sind mir momentan 
nur Geräte von der Firma "Radiodetection" bekannt. Da liegen die Preise 
jenseits der 1000EUR Grenze und deshalb stellt sich hier die Frage des 
Selbstbaus ganz besonders!
Bei dem Gerät, welches ich mal in Aktion gesehen habe, standen beim 
Sender die beiden Frequenzen 8kHz und 33kHz zur Auswahl. Ich vermute, 
dass es sich hier auch um digital modulierte Signale handelt. Dazu finde 
ich aber leider noch weniger, als zu der 125kHz-Technik. Online habe ich 
herausgefunden, dass ein Sender angeblich drei Watt Sendeleistung hat. 
Aber die Leistung können die an ein Erdkabel, welches an einer Seite 
offen liegt, doch nicht ansatzweise abgeben bei den geringen Frequenzen? 
Aber zum Selbstbau: Zumindest bei einem 8kHz-Signal könnte man doch 
problemlos noch einen fertigen Audioverstärker nehmen? Das klingt doch 
fast nach einem günstigen Selbstbau?
Der Empfänger sieht überigens ähnlich einem "Schatzsuchgerät" (sprich 
Suchgerät für Metall im Erdreich) aus, sprich man kann die Sonde bequem 
aus dem Stehen über den Boden führen. Das Display zeigt sogar die 
ungefähre Tiefe des Kabels in cm an!
Diese Geräte funktionieren übrigens sowohl bei Fernmelde- als auch bei 
Energiekabel. An einem kostengünstigen Selbstbau wäre ich wirklich sehr 
interessiert! Hat jemand da einen Tipp/Erfahrung?

Für Energiekabel im Erdreich habe ich auch schon mal eine andere, m.E. 
ziemlich beknackte Methode gesehen. Eine Firma hat am offenen Kabel an 
einem Ende einen "Stoßwellengenerator" angeschlossen. Der erzeugt alle 
paar Sekunden einen Spannungsimpuls im Bereich von einigen tausend Volt 
(einstellbar) ähnlich einem Weidezaungenerator in der Landwirtschaft. 
Das "Ticken" verfolgen die dann akustisch mit einem hochempfindlichen 
Messmikrofon (auch im "Schatzsuch"-Design). An fehlerhaften Stellen ist 
das Ticken dann wohl deutlich lauter, bzw. endet kurz darauf oder wird 
zumindest wieder leiser. Von der Methode halte ich persönlich überhaupt 
nichts, weil sie eher schlecht funktioniert und sicherlich auch nicht 
gut für die Kabelisolierung ist.

Was im Rahmen einer Kabelfehlersuche auch zusätzich oder zumindest zu 
Anfang immer sinnvoll ist, ist eine Reflexionsmessung, so dass man schon 
mal die ungefähre Entfernung zur Fehlerstelle kennt. Damit kann man aber 
natürlich den Verlauf des Kabels nicht herausfinden, worum es mir 
hauptsächlich geht.

Danke im voraus,
Dominik

von Erich (Gast)


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Ist dein Text ein Roman, oder ein Monolog,
oder enthält er auch eine Frage ?

von Dominik (Gast)


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Mein Text enthält eine Menge Fragen. Falls Du ein Problem hast Fragen zu 
erkennen: Sie Enden für gewöhnlich mit einem Fragezeichen.
Ich kann gerne noch mal alle Fragen isoliert auflisten.

von Dominik (Gast)


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Habe noch mal weiter recherchiert. Die genaue Frequenz der 33kHz 
Leitungssucher ist wohl 32,768kHz. Also die gleiche Frequenz, wie ein 
normaler Uhrenquarz. Offenbar funktionieren die rein analog, weil die 
Empfänger wohl herstellerübergreifend funktionieren sollen!
Habe jetzt auch noch einige Firmen mehr gefunden, die solche Suchgeräte 
verkaufen. Z.B. Beha-Amprobe hat auch solche Geräte. Z.B. das AT-3500. 
Dort kann man die Sendeleistung zwischen 0,1W und 0,5W umschalten.
Wie allerdings bei diesen Systemen die Tiefenmessung genau funktioniert, 
ist mir immer noch schleierhaft.

Kann man so etwas (ohne Tiefenmessung - Lageverfolgung würde mir schon 
völlig reichen) kostengünstig nachbauen? Ich denke der Sender ist da das 
geringere Problem. Wie kann man einen hochempfindlichen 32,768kHz 
Empfänger bauen? Gibt es da vielleicht schon etwas, dass sich dazu 
"missbrauchen" lässt? Könnte man da mit Ferritkernantennen arbeiten 
ähnlich wie bei DCF77-Empfängern?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Dominik,

> Kann man so etwas (ohne Tiefenmessung - Lageverfolgung würde mir schon
> völlig reichen) kostengünstig nachbauen? Ich denke der Sender ist da das
> geringere Problem.
> Könnte man da mit Ferritkernantennen arbeiten ähnlich wie bei DCF77-
> Empfängern?

Ja, irgendwo in meiner Kramkiste habe ich eine Broschüre eines Hagenuk- 
Suchgeräts für Kabel und metallische Leiter im Boden.
Das Ding funktionierte mit bekannten, starken EHF-Sendern wie DCF77 und 
der U-Boot-Sender der Marine.

Der innere Aufbau war nicht beschrieben, aber von der Anwendung her ließ 
sich sagen, die haben zwei Empfänger - wie TCA440 - verwendet mit einer 
Antenne weiter oben, die andere unten am Suchgerät.
Idee ist folgende: Die obere Antenne empfängt den Sender direkt und ist 
die Referenz für die Suchantenne.

Befindet sich ein (langer) Leiter im Boden, fließt HF-Strom vom 
EHF-Sender in den Boden, in diesen Leiter und dann über diesen ab.

Befindet sich die Suchantenne in keiner Nähe eines Leiters im Boden, 
misst sie etwa denselben Winkel des EM-Feldes wie die Referenzantenne 
weiter oben.

Gerät die Suchantenne aber über einen Leiters im Boden, dann misst sie 
einen anderen Winkel als die Referenzantenne.

Wer einen ADRF-Peiler für den Kurzwellenbereich bauen kann, der sollte 
nach diesem Prinzip auch einen Leitungssucher im Erdreich bauen können.

Ich weiß nicht, welchen Aufwand Hagenuk getrieben hat für den Vergleich 
von Referenz- und Suchsignal.
In der Peilerei holt man da bis zu 30dB Verstärkung heraus.
Bei geringerem Aufwand reicht auch ein einziger Empfänger, der 
umgeschaltet wird, wenn man dessen Winkelsprünge erkennen kann.


Ciao
Wolfgang Horn

von Smörre (Gast)


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@ Dominik:
so ganz verstehe ich Deinen Thread nicht.
Einerseits beziehst Du Dich auf Leitungssuchgeräte für verdeckte Kabel 
in Wänden, okay - die Fragen haben haben sicherlich einen berechtigten 
Anspruch, weil es da um das technische Verständnis geht ... vom 
Selbstbau-Nachbau betrachtet allerdings  ziemlich unsinnig, weil Du die 
Geräte mittlerweile hinterher geworfen bekommt genauso wie ein UKW-Radio 
mit PLL.

Kommen wir zu den "Metallsuchgeräten" der hochwertigen Klasse ... sorry, 
aber damit wird wohl kaum jemand irgendwelche Erdkabel aufspüren wollen, 
sondern Gold- und Silbermünzen - deshalb gibt es in diese Geräteklasse 
auch eine Unterscheidung der jeweiligen Metalle.
Der Nachbau der teuren Geräte (und nur der macht eigentlich Sinn!) wird 
so einfach nicht sein, da die Herstellerfirmen Ihr Wissen für sich 
behalten.

von Klaus R. (klara)


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Hallo Dominik,
ich bin zwar nicht der Experte für Leitungssuchgeräte, aber ich muss 
mich Smörre anschliessen.
Eigentlich bin ich von den "Leitungssuchgeräten für verdeckte Kabel in 
Wänden" enttäuscht. Selbst für 50 Euro habe, ich zumindest, nur Schrott 
gekauft. Ich würde da gerne einige Geräte etwas verbessern.
So wie ich das mitbekommen haben basiert das Funktionsprinzip für 
"Leitungssuchgeräten für verdeckte Kabel in Wänden" auf einen 
abgestimmten Schwingkreis der durch äussere Einflüsse verstimmt wird. 
Das ist dann in der Regel Metall.
Erdkabel sucht man auch mit einer NF im Hör-Bereich. Dieses Signal wird 
dann mit einer Empfangsspule aufgenommen. Dies war oder ist bei der 
Telekom üblich gewesen. Einige, wenige Leute konnten dies auch mit einem 
Schweissdraht, im rechten Winkel gebogen, ohne Elektrik durchführen. Ich 
habe es selber gesehen!

Gruss Klaus.

von Dominik (Gast)


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Hallo,
erst mal danke für die Antworten. Allerdings gehen die mir jetzt ein 
bisschen zu weit. Mir geht es nicht um den Nachbau von einteiligen 
Metallsuchgeräten, sondern immer noch um zweiteilige Suchgeräte für 
Kabel/Rohre im Erdreich, von denen man die Kabelenden (oder zumindest 
ein Ende) kennt, aber nicht den genauen Verlauf. Das nutzt man 
insbesondere zum Aufspüren von Kabelschäden im Erdreich.
Die beiden Klemmen des Senders klemmt man direkt an einer Ader 
(alternativ alle Adern untereinander verbinden) des offenen Kabelendes 
und an Erde (ggf. Erdspieß in einiger Entfernung zum Kabel) an und 
speist das Signal direkt ins Kabel ein. Bei den Profigeräten gibt es 
auch Zangen, womit man das Signal wohl Induktiv einspeisen kann. Das ist 
aber wohl immer schlechter als die Direkteinspeisung.

Hier mal einige Profigeräte:
http://www.amprobe.eu/de_DE/showproductdata/1145/AT-3500/
http://www.leica-geosystems.com/de/Leitungsortungssysteme_83767.htm
http://de.radiodetection.com/servedoc.asp?filename=RD8000_DE_02_brochure_de.pdf

Da 33kHz wohl die gängiste Frequenz ist und vermutlich rein analog 
funktioniert, würde ich mir ggf. gerne einen einfachen Sender und 
Empfänger (=zwei sepparate Geräte) nachbauen.

Um noch mal auf die Antworten einzugehen: Ich möchte meinen Sender 
direkt anschließen und keine externen EHF-Sender zum Suchen nutzen (erst 
recht nicht durch Vergleich von zwei Empfängern in einer Sonde).
Ich habe mir den AM-Empfänger TCA440 mal angeschaut. Der hat ja eine 
sehr aufwendige externe Beschaltung. Den auf 33kHz abzustimmen, ist wohl 
nicht ohne weiteres möglich?

Und ja: Mich interessiert generell erst mal (unabhängig vom Nachbau), 
wie solche Geräte funktionieren. Z.B. die Kabeltiefenmessung: Mit jeden 
Meter Entfernung zum Sender, wird das Signal wahrscheinlich schwächer. 
Auch hängt der Empfangspegel von der Beschaffenheit des Erdreichs 
zwischen Kabel und Sonde ab: Wie kann man da mit so einem Gerät 
technisch 5% genau an jeder Stelle des Kabels die Tiefe bestimmen?

Wenn 33kHz zu schwierig sind, wäre vielleicht auch 8kHz eine 
alternative, was ja noch voll im NF-Bereich liegen. Als Sender stelle 
ich mir ehrlich gesagt einfach vor ein 8kHz oder 33kHz Signal über einen 
(NF-)Verstärker auf das Kabel zu geben. Wie hoch sollte da die Spannung 
sein? Sicherlich muss da noch ein Übertrager dazwischen, um z.B. die 9V 
Blockbatteriespannung hochzusetzen.
Kritischer und das teure an den Geräte, ist wahrscheinlich der 
Empfänger: Da reicht wahrscheinlich nicht einfach ein hochohmiger 
OPamp-Eingang um das Kabel in 50cm Tiefe zu orten? Wird da wohl ein 
Resonanzschwingkreis oder ähnliches genutzt?

von Dominik (Gast)


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@Klaus Ra.: Mit dem Schweißdraht im rechten Winkel hast Du mich jetzt 
aber neugierig gemacht: Wie (in welcher Ebene) wird der Draht genau 
gehalten? Weiß da jemand mehr drüber?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Dominik,

danke für die Klarstellung, die Suchgeräte mit externen EHF-Sendern hast 
Du nur als "Füllmaterial" in Deinen Text aufgenommen.

> Die beiden Klemmen des Senders klemmt man direkt an einer Ader
> (alternativ alle Adern untereinander verbinden) des offenen Kabelendes
> und an Erde (ggf. Erdspieß in einiger Entfernung zum Kabel) an und
> speist das Signal direkt ins Kabel ein.

Aus meiner Grundschulzeit, so etwa Kuba-Krise: Mein Vater grub aus 
seinem Bastelboden ein ausgesondertes Leitungssuchgerät der damals 
grauen Fernmeldepost aus.
Er gab einen Messton von 1 kHz, 0dBm auf die symmetrische Ortsleitung 
600 Ohm.
Dann liefen wir mit der kochtopfgrossen und -schweren Spule mit 
Kopfhörer und vermutlich Verstärker das Gelände ab, wo das Kabel 
vermutet wurde.
Rein induktive Aufnahme.
Überquerten wir das Kabel, nahm die Lautstärke zu und wieder ab.
Aus dem Verlauf dieser Amplitude beim Überqueren lässt sich auf die 
Tiefe zurückschließen - je tiefer, desto flacher der Amplitudenverlauf.

Interessant, unter das Pflaster hören und sehen zu können, wo das Kabel 
verlegt war.

Da niemand gern unnötige Kochtöpfe mit sich herum schleppt, sind die 
Leichtgewichte an Suchgeräten von heute wohl ein Indikator für den 
technischen Fortschritt.

Die 32 kHz deuten auf die Verwendung eines Quarzfilters mit Uhrenquarz 
im Empfänger und solch ein Quarz im Sender.


Ciao
Wolfgang Horn

von Klaus R. (klara)


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Hallo Dominik,
man biege einen rechten Winkel. Die kurze Seite ca. 10cm, die lange 
Seite ca. 30cm - 40cm. Diesen Winkel legt man mit der kurzen Seite 
locker in die halb geöffnete Faust, so das das lange Ende des Winkels 
sich leicht horizontal bewegen lässt.
Auf das Kabel oder auch die Wasserader geht man im Winkel von 90° zu. 
Dann sollte das lange Ende sich deutlich seitlich bewegen.

Dies funktioniert nicht bei jedem. Ich selber hatte früher auch Erfolge 
gehabt. Warum das funktioniert kann ich mir beim besten Willen nicht 
erklären. Magnetische Effekte scheiden jedenfalls aus.

Goggle:"mit Draht Wasserader suchen"
http://www.ifragen.com/haus/713-haus.html

Gruss Klaus.

von RainerK (Gast)


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Hallo,

"Zweiteilige" Kabelsuchgeräte in den 60er und 70er Jahren hatten Sender 
mit 2 bis 5W Ausgangsleistung und meistens einen Ausgangsübertrager, mit 
dem eine Anpassung an den Lastwiderstand (Leiterschleife und ggf. 
Erdschluss an der Fehlerstelle des Kabels) möglich war.
Einstellbare Frequenzen waren damals meistens 1kHz und 10kHz. Bei 1kHz 
war das Signal meistens besser zu orten. Als Indikator wurde ein 
Kopfhörer verwendet, weil damit auch ohne hohen Filteraufwand im 
Empfänger der Prüfton sehr gut aus Störsignalen herauszuhören war. Die 
10kHz wurden nur dann verwendet, wenn der NF-Verstärker im Suchempfänger 
wegen starker 50Hz-Felder gestört wurde. Im Empfänger war dann nach 
Umschalten ein Filter für 10kHz wirksam und dem Empfangssignal wurde 
noch eine Frequenz von 9 oder 11kHz zugemischt. Damit war das 
10kHz-Empfangssignal wieder als 1kHz-Ton zu hören.
Eine exakte Ortung erfolgt übrigens nicht durch den relativ breiten 
Bereich max. Lautstärke. Die sogennte Suchspule wird mit ihrer 
Wicklungsachse senkrecht zum Erdboden gehalten. Dadurch ist eine sehr 
exakte Ortung möglich, weil mit der Annäherung der Suchspule an die 
Kabeltrasse die Lautstärke des Tons zwar nur langsam zunimmt, aber 
direkt über dem Kabel wegen der querliegenden Feldlinien in einem rel. 
schmalen Bereich keine Induktion erfolgt und der Ton verstummt. Über 
einem gerade und vielleicht 1 Meter Tiefe verlaufenden Kabel ist so die 
Ortungs meistens nicht breiter als 10-20cm. Nur in der Nähe des 
Einspeisepunktes mit seitlich gesetztem Prüferder und an der 
Austrittsstelle (Galvanische Verbindung der Kabels mit dem Erdreich) 
wird die Ortung "breiter". Diese Austrittsstelle ist als möglicher 
Fehlerort eines Kabelschadens damit natürlich auch zu orten.
Die Ermittlung der Kabeltiefe erfolgt durch ein Verschwenken der 
Suchspule um 45 Grad quer zur Trasse, wodurch der Lautstärkeeinbruch um 
den Betrag der Kabeltiefe seitlich der zuvor ermittelten Trasse liegt.

Es grüßt RainerK

von RainerK (Gast)


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Hallo,

zu der "Schweissdraht"-Methode möchte ich noch separat antworten.
Alle angeblichen Sucherfolge nach dieser Methode haben stets KEINER 
Überprüfung standgehalten. Entweder stellte sich herraus, dass dem 
"Sucher" die Trasse bekannt war, die Trasse aufrund der Umstände nur so 
verlaufen konnte oder in Fällen wirklich unbekannter Trassen musste der 
"Sucher" kläglich versagen.

Deshalb ist die "Schweissdraht"-Methode bei der Kabelsuche als 
esoterisches Geschwätz oder Betrug anzusehen.

Es grüßt RainerK

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Danke für Deine sorgfältige Beschreibung, RainerK!

Jetzt habe ich auch wieder Vertrauen in meine Erinnerung. Die Suchspule, 
den "Topf" wie ich ihn hier bezeichnete, hielt mein Vater in der Art und 
Weise, wie Du es beschrieben hast.
Mir schien aber, für eine bessere Empfindlichkeit müsse die Spulenachse 
doch wohl horizontal gelegen haben.

Ciao
Wolfgang Horn

von RainerK (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Mir schien aber, für eine bessere Empfindlichkeit müsse die Spulenachse
>
> doch wohl horizontal gelegen haben.

Die Lage der Spule ist von der Art der Ortung auf Minimum oder Maximum 
abhängig.
Bei Minimum = vertikal und bei Maximum = horizontal.
Die Maximum-Ortung wird standardmäßig aber nur bei modernen Geräten mit 
erweiterter Elekronik verwendet (z.B. Empfänger mit mehreren Spulen; mit 
Referenz vom Sender und/oder Berücksichtigung der Phansenbedingungen).
Bei den "klassischen" Geräten ist die Minimum-Ortung einfach das Mittel 
der Wahl, weil nur damit entsprechend präzise geortet werden kann und 
Einflüsse von Hilfs-Erdern, Verkopplungen mit benachbarten Kabeln und 
Austrittsstellen ins Erdreich mit der Maximum-Ortung garnicht 
festzustellen sind.

Es grüßt RainerK

von Klaus R. (klara)


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Hallo RainerK,
> Deshalb ist die "Schweissdraht"-Methode bei der Kabelsuche als
> esoterisches Geschwätz oder Betrug anzusehen.

So hatte ich auch zuvor mal gedacht. Nebenbei, ich halte von Erdstrahlen 
und anderen esoterischen Dingen ebenfalls absolut nichts. Mein 
physikalisches Wissen sagt mir auch, was Du da siehst lässt sich nicht 
erklären. Ein anderer sagte mal vor ein paar Jahrhunderten, "Und sie 
bewegt sich doch".
Gruss Klaus.

von K.P. (Gast)


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oh-oh!

Heute Nacht haben wir mal wieder Halloween. Die Untoten schlurfen durch 
die Gegend und jetzt auch noch dieser esoterische Quark:

> Auf das Kabel oder auch die Wasserader geht man im Winkel von 90° zu.
> Dann sollte das lange Ende sich deutlich seitlich bewegen.

Esoterik: "Ein Placebo aus dem Supermarkt des Seelenheils"

von Dirk J. (dirk-cebu)


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K.P. schrieb:
> Die Untoten schlurfen durch die Gegend
Die Untoten schreiben hier fleißig ;)

von Dominik (Gast)


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@RainerK: Danke für die Beschreibung. Klingt doch etwas aufwendiger. 
Fangen wir mal klein an mit dem Sender. Du schreibst, dass man einen 
Ausgangsübertrager hat, mit dem man das Signal an den Lastwiderstand 
anpassen kann. Wie funktioniert diese Anpassung genau? Was meinst Du 
genau mit Leiterschleife? Man hat ja i.d.R. ein offenes Kabel und als 
Rückleiter die Erde. Insofern ist das doch eine sehr hochohmige Last? 
Und ein direkten Erdschluss hat man selbst bei beschädigter Leitung 
kaum: Zumindest wenn man beide Enden des Kabels abklemmt.
Der Empfänger klingt auch aufwendiger als gedacht: Dass das sogar so 
lageabhängig ist zur Empfängerspule hätte ich nicht gedacht. Auch das 
man in Deinem Beispiel durch Überlagerung des 10kHz Signal mit einem 9 
oder 11kHz wieder ein 1kHz gewinnt, habe ich bei NF noch nie gehört. Das 
ist mir eher aus der HF-Technik bekannt (Superhet).

Jetzt möchte ich aber noch mal auf die 125kHz Digitalempfängern eingehen 
(welcher ja bis jetzt der einizge ist, den ich besitze). Ich habe den 
Voltcraft LSG-10 Sender mal an ein Oszi angeschlossen. Das Digitalsignal 
enthält nur kurze 125kHz Sinus-Impulse. Die Impulse sind immer nur 5ms 
lang. Danach gibt es feste Pausen von einem Vielfachen von 5ms. Habe von 
den ersten beiden Kanälen den genauen periodischen Signalverlauf 
analysiert: Eine Signalperiode ist bei beiden immer 165ms, wobei immer 
nur vier 5ms 125kHz-Impulse enthalten sind. Nur die Lage der Impulse 
unterscheidet sich scheinbar auf den Kanälen.
Werde demnächst mal mit einem Mikrocontroller so einen Signalgeber 
nachbauen.
Was mich aber sehr irritiert: Die 125kHz Signalimpulse des Senders haben 
auf höchster Stufe gerade mal eine Amplitude von 700mV (überlagert mit 
einer 200mV Gleichspannung). Eingangswiderstand des Oszis ist 1MOhm. Auf 
dem offenen Kabel gegen Erde kommen mir die 700mV doch sehr gering vor. 
Kann es tatsächlich sein, dass man das noch bis 2m detektieren kann?
Könnte man das Signal und damit die Detektionstiefe auf der offenen 
Leitung vielleicht deutlich verstärken, wenn ich hinter dem Sender erst 
noch einen Übertrager hängt, der dann eine deutlich höhere Spannung auf 
die Leitung gibt?

von Dominik (Gast)


Angehängte Dateien:

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Habe nun mal ein quick & dirty Programm für ein PIC16F628a ohne weitere 
Bauteile geschrieben. Das Grundgerüst habe ich aus ein Timer0-Beispiel 
von Sprut übernommen und angepasst.
Ich gebe einfach das digital codierte 125kHz Rechteck-Signal für Kanal1 
auf einen Pin (RA1) aus.
Ich war erstaunt: Es funktioniert einwandfrei! An einer offenen Leitung 
schlägt der Empfänger sogar deutlich besser an als mit dem 
Original-Sender auf höchsten Level! Ist aber ja auch kein Wunder: Bei 
dem 5V Rechtecksignal habe ich ja eine Amplitude von 2,5V und bei dem 
Originalsender nur wie schon beschrieben 0,7V.
Jetzt möchte ich die Idee mit dem Übertrager am Senderausgang auch mal 
verfolgen. Nur was nehme ich als Übertrager? Vielleicht der Übertrager 
von einem Schaltnetzteil? Ein NF-Übertrager (z.B. für 100V ELA-Technik) 
ist für so hohe Frequenzen wohl kaum geeignet?

Kann ich das 125kHz-Signal am PIC-Ausgang eigentlich problemlos mit 
einem einfachen BC337-Standardtransistor verstärken? Oder funktioniert 
das bei so hohen Schaltfrequenzen nicht mehr? Analogtechnik ist leider 
nicht so mein Fachgebiet :(

von RainerK (Gast)


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Dominik schrieb:
> Du schreibst, dass man einen
> Ausgangsübertrager hat, mit dem man das Signal an den Lastwiderstand
> anpassen kann. Wie funktioniert diese Anpassung genau? Was meinst Du
> genau mit Leiterschleife? Man hat ja i.d.R. ein offenes Kabel und als
> Rückleiter die Erde. Insofern ist das doch eine sehr hochohmige Last?

Die Endstufe des Senders ist ein normaler Gegentakt-NF-Endverstärker, 
der den Ausgangsüberetrager mit obengenannten 2-5W aussteuern kann.
Wichtig für Ortung ist ein ausreichend großes Magnetfeld um das Kabel, 
für das natürlich ein entsprechender Strom erforderlich ist.
Wie Du richtig schreibst kann der zu treibende Widerstand durch den 
Übergangswiderstand zwischen  Kabel und erdreich ziemlich groß werden. 
Deshalb ist für den magnetfeldbestimmenden Strom natürlich eine 
entsprechend hohe Spannung erforderlich. Darum hat die Sekundärwicklung 
des Übertragers eine rel. hohe Windungszahl und mehrerer Abgriffe. Bei 
der geringsten Übersetzung entspricht der Ausgang ca. dem eines üblichen 
Lautsprecherausgang eines NF-Verstärkers. Wird die volle Windungsanzahl 
abgegriffen können 100-200Veff am Ausgang liegen, was ich seinerzeit 
auch mehrmals "zu spüren bekam" ;-)
Durch Auswahl der Abgriffe kann eine grobstufige Leistungsanpassung 
zwischen Sender und dem Kabel/Erdreich-Meßobjekt hergestellt werden.
Damit ist ein max. Magnetfeld und damit eine gute Ortungs-Lautstärke zu 
erreichen.

Der Begriff Leiterschleife meint den Lastwiderstand des Senders, der ja 
aus dem genannten Kabel/Erdreich-Meßobjekt aber auch bei 
Fernkabeltrassen aus eine "echten" Leiterschleife über andere Kabel 
hergestellt werden kann, die auf anderen Trassen verlegt sind.
Bei kürzeren Strecken kann man natürlich auch mit 15-20m Abstand von der 
vermuteteten Trasse eine provisorische Hilfsleitung (Schaltdraht) zum 
andern Kabelende ziehen.

Noch etwas OT:
Kupferkabel sind auf langen Trassen heutzutage natürlich Geschichte. Für 
die Ortungsmöglichkeit hat man in den ersten Jahren bei Glasfaserkabeln 
noch einzelne Kupferadern mitverseilt. Aktuell sind neue Gf-Kabel aber 
metallfrei und es werden beim Verfüllen der Kabelgräben in regelmäßigen 
Abständen und an "Knickpunkten" von Trassen RFID-ähnliche 
Ortungselemente eingebracht. Oft verzichtet man aber darauf und es 
werden ausschließlich entsprechend gute Planunterlagen in 
vektororientierten Geo-Datenbanken erstellt. Mit Differential-GPS 
erübrigen sich natürlich weitgehend die früher notwendigen 
Vermessungs-Festpunkte wie Kabelmerksteine, Gebäude usw.

Es grüßt RainerK

von Dominik (Gast)


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@RainerK: Danke für die Antwort. Dann habe ich doch alles richtig 
verstanden. Damit bestätigst Du meine Annahme, dass bei offenen Kabel 
gegen Erde eine höhere Spannung sinnvoll ist. Umgekehrt ist bei 
niederohmiger Schleife (z.B. das genannte provisorische 
Klingendrähtchen) ein niedrigerer Innenwiderstand des Senders besser 
geeignet (Leistungsanpassung eben). Das war mir auch noch nicht so 
bewusst. Aber für meinen Anwendungszweck (Erdkabel) kommt das eher nicht 
vor: Möchte ungernt 500m Klingeldraht ausrollen.
Bei meinem 125kHz Sender ist das vielleicht aber auch gar nicht so nötig 
bei halbwegs langer Leitung: Bei den hohen Frequenzen wirkt die 
kapazitive Kopplung zum Erdreich ja viel stärker. Da mache ich mir 
allerdings Sorgen, ob sich die hohe Frequenz generell nicht negativ auf 
die Reichweite auswirkt, inbesondere bei längeren Kabeln. Damit habe ich 
noch keine Erfahrungen. Wenn es mal soweit ist, werde ich mal drüber 
berichten.

Glasfasersuchgeräte habe ich auch schon irgendwo gesehen. Das war aber 
eher sowas wie "Einziehband".

von RainerK (Gast)


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Dominik schrieb:
> Möchte ungernt 500m Klingeldraht ausrollen.
> Bei meinem 125kHz Sender ist das vielleicht aber auch gar nicht so nötig
> bei halbwegs langer Leitung: Bei den hohen Frequenzen wirkt die
> kapazitive Kopplung zum Erdreich ja viel stärker. Da mache ich mir
> allerdings Sorgen, ob sich die hohe Frequenz generell nicht negativ auf
> die Reichweite auswirkt, inbesondere bei längeren Kabeln.

Die kapazitive Kopplung höherer Frequenzen hat natürlich den Vorteil, 
dass auch ohne galvanischen Kontakt zwischen Kabel und Erdreich ein 
Strom für den Feldaufbau erzielt wird.
Allerdings ist diese Kopplung mehr oder weniger gleichmäßig über die 
Kabellänge verteilt. So wird der Stromfluss zum fernen Ende des Kabels 
immmer geringer und dort kann eine Ortung unmöglich werden.
Wenn die gesamte Trasse ermittelt werden soll, bietet sich die 
Möglichkeiet an, den Sender nacheinander an beiden Kabelenden 
anzuschliessen und nur die jeweils sendernahe Hälfte der Trasse zu 
orten.
Die andere Möglichkeit wären Hilfserden an beiden Kabelenden, die 
niederohmiger sein sollten als die kapazitive Kopplung des Kabels zum 
Erdreich. Dann ist der Stromfluss auf der gesammten Länge des Kabels 
weitgehend gleich und auch die Ortung möglich.

Es grüßt RainerK

von RolandK (Gast)


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zum Schweißdraht:

da haben wohl welche in Physik nicht aufgepasst / einen etwas zu engen 
Horizont. Das mit dem Schweißdraht kann jeder selbst ausprobieren. Das 
Dumme ist, es funktioniert. Also muss es dafür auch eine physikalische 
Erklärung geben:

Schweißdraht ist ein elektrischer Leiter. Wenn sich die beiden 
elektrischen Leiter gegenseitig abstoßen, sind sie wohl gleichnamig 
elektrisch gegenüber dem Umfeld geladen. Also sollte der Träger gut 
isolierte Schuhe anhaben, z.B. Gummistiefel. Wenn er jetzt durch die 
Landschaft läuft, in der es unterschiedliche elektrische Potentiale 
gibt, so stoßen sich die beiden Leiter ab, wenn sie ein anderes 
elektisches Potential als die Umgebung haben.

Im Physikunterricht hatte das Elektrometer auch einen feststehenden und 
einen durch sehr geringe Kraft drehbaren elektischen Leiter, der in 
einem von den beiden Leitern insolierten Metallrahmen sitzt. Wichtig ist 
das elektische Potential gegenüber dem Metallrahmen, sonst schlägt das 
Teil nicht aus.

Nun, die Erklärung ist einfach: Die beiden Schweißdrähte sind ein 
Elektrometer, der Metallrahmen ist die Landschaft.

Damit sind die Voraussetzungen auch klar, das das gut funktioniert:
- trockene Luft
- isolierte Schuhe (Gummistiefel)
- trockener / nicht leitfähiger Boden und/oder feuchter Boden mit 
unterschiedlichen elektrostatischen Potentialen wechseln sich ab.
- die kurzen Schenkel senkrecht in der lockeren Faust halten
- die langen Schenkel parallel fast waagrecht, so dass sie sich durch 
die schwachen elektrischen Kräfte abstoßen können und die Gewichtskraft 
nicht überwiegt.

Wenn jetzt jemand argumentiert, in der Natur gibt es keine 
elektrostatische Aufladung: Die Entladung sehr starker elektrostatischer 
Aufladungen in der freien Natur hat wohl jeder schon gehört und gesehen. 
(Hinweis: kurz hell und sehr laut, über zig Kilometer seh- und hörbar, 
meist in Gruppen auftretend mit starkem Wind und anschließendem heftigem 
Niederschlag)


Mit Esoterik hat das nix zu tun.

Esoterik ist die erfundene Kausalität, dass hier auch eine Wasserader 
sein muss.
Esoterik ist die erfundene Kausalität, dass die Wasserader krank macht.
Esoterik ist die erfundene Kausalität, je teurer die Untersuchung, desto 
mehr hilft sie, wobei der Placeboeffekt ...
Esoterik ist eher die Kausalität, dass es Mensch besser geht, wenn sich 
jemand mit seiner ganzen Aufmerksamkeit um ihn kümmert und er das 
glaubt. Ob der Krebs dann auch prächtiger gedeiht? Die Kausalität ist 
nicht bekannt.

von Klaus R. (klara)


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RolandK schrieb:
> zum Schweißdraht:
>
> da haben wohl welche in Physik nicht aufgepasst / einen etwas zu engen
> Horizont. Das mit dem Schweißdraht kann jeder selbst ausprobieren. Das
> Dumme ist, es funktioniert.

Aber leider nicht bei jedem.

> Also muss es dafür auch eine physikalische
> Erklärung geben:
>
> Schweißdraht ist ein elektrischer Leiter. Wenn sich die beiden
> elektrischen Leiter gegenseitig abstoßen, sind sie wohl gleichnamig
> elektrisch gegenüber dem Umfeld geladen.

Ich sagte schon einmal zu Beginn des Threads, die üblichen Verdächtigen 
sind es nicht. Elektrostatik scheidet aus. Der Schweißdraht funktioniert 
auch bei Regen und es stehen einem auch nicht die Haare zu Berge. Wenn 
es Elektrostatik wäre, dann könnte man es auch leicht messen.

Induktion ist auch nicht im Spiel. Es fliesst kein Strom. Das könnte man 
ebenfalls leicht messen.

Ausserdem, versuche doch mal über ca. 1,5 m per Induktion oder 
Elektrostatik solch einen Schweißdraht zu bewegen.

mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Sascha (Gast)


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Ohne den viel zu langen Eingangspost gelesen zu haben:

Die Schaltung gabs mal im C2000 Kosmos Elektronikbaukasten. Ist 
erstaunlich einfach und kam auch ohne Quarz aus.

von Andi H. (andish)


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Moin!

Habe mir auch die China-Kabelsucher angesehen, die leider nur auf ein 
paar mm berührungsfrei  Ortung machen. Also gibt es noch Bedarf.

Wer hat schon mal per ArduMower Rasen mähen lassen?

Ich sehe die Möglichkeit der Umdeutung der Schleife eines Rasenmähers.
Macht Ortungsmöglichkeit für Such-Fälle, wo ein Strom aufmoduliert 
werden kann.

Die Schleife vom Ardumower wird da erklärt:
http://wiki.ardumower.de/index.php?title=Schleifensender
english:
http://wiki.ardumower.de/index.php?title=Perimeter_sender_(English)

Das Pseudo-Random Signal und die Empfangsmethode ist schon recht 
ausgefeilt.

Man könnte das Programm des Empfängers ändern, um die Ausgabe akustisch 
codiert zu machen.

Vielleicht kann man in einem weiteren Schritt, um das Suchgerät auch auf 
"hinten offene" Kabel zu erweitern, mit einem anderen Sender oder mit 
Übertrager auf recht hohe Spannungen (unter Isolationsgrenze) hoch 
transformieren, so dass man auch kapazitiv gekoppelt übertragen kann. 
Bedeutet Umbau auch des Empfängers, OP-Amp mit isoliertem Eingang. Gibt 
es ja bis 10^12Ohm.

Finde die Pulsmethode (Weidenzaun) da gar nicht so schlecht. Solange sie 
die Isolierung nicht durchschlägt. Vielleicht könnte man mit 
Ferritkern-Spulen den Weidenzaun auch so Takten, dass im Endeffekt das 
Modulationssignal der Schleife als Impulskette wie in einer Art PWM 
ausgegeben würde. EMI ohne Ende ;)


Gruß!

Andi

von Erich (Gast)


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Dominik schrieb:
> Dominik (Gast)

Hmm, ob jetzt der Dominik aus 2011 noch mitliest?

von Andi H. (andish)


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Naja, ich freue mich, wenn Lösungen nachlesbar hier zu einem Thema 
stehen. Ganz oft sind Threads diesbezüglich hier sehr rund, deswegen 
lese ich hier auch so gerne.
Ich habe also nicht für Dominik persönlich geschrieben, sondern zu 
dessen Problem.
Nicht OK? Dann muss ich meine Neigung, Infos “open minded“ zu teilen, 
etwas bremsen.

Oder sind die China Cable Tracker inzwischen so gut, dass sie auch mal 
1/2 m im Raum „empfangen“?

Gruß!
Andi

von Klaus R. (klara)


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Andi H. schrieb:
> Oder sind die China Cable Tracker inzwischen so gut, dass sie auch mal
> 1/2 m im Raum „empfangen“?

Wenn sie mal wenigstens 10 cm schaffen, dann sag Bescheid.
mfg Klaus

von Andi H. (andish)


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Klaus R. schrieb:
> .. wenigstens 10 cm

Gerade entdeckt: einseitige Speisung geht auch mit der Suchschleife!

Im Roboterrasenmäherforum liest man, dass die mit nem MW-Radio über der 
Suchschleife spazieren gehen, und einen Kabelbruch orten können.

Da wird explizit beschrieben, dass nur 1 Draht an die Ladestation 
angeschlossen wird, also wie mit "Antenne" ohne Stromfluss durch die bei 
Bruch ja eh' offene Schleife gearbeitet wird. Also kapazitive Effekte, 
mit Abfluss in die umliegende Erde.

Berichtet wird, dass das bei "nicht zu empfindlichem Radio" damit die 
Unterbrechungsstelle auf wenige cm genau ortbar sei. Beim empfindlichen 
hat man den Ton sozusagen im ganzen Garten, juhu, Reichweite!
(Das schreit nach nem empfindlichen Empfänger und nem zwischengelöteten 
Dämpfungssteller. ;)

s. z.B.:
https://www.roboter-forum.com/index.php?thread/14563-kabelbruch/&pageNo=2

Ardumower-Leute beschäftigen sich auch damit...

Was mir nicht so einleuchtet ist, dass die Abstrahlung als Radiowelle ja 
heißt, ich nutze den Empfänger, was auch immer, als eine Art 
Nahfeld-Schnüffelsonde. Und warum das mit Ferritantennen tut, weiß ich 
nicht so recht. Magnetfeld im klassischen Sinn sehe ich bei 
Schleifenstromfluss für gegeben an, und nicht bei einseitig gespeistem, 
gar im Boden liegendem, Draht. Naja, EM-Welle hat ja immer beides. 
Machen wohl die Oberwellen der Schleifensignale.
Frage der Effizienz und der gewünschten Richtwirkung.

Spontan wäre ich eher mit Dipol- oder sonst was an normaler Antenne ran, 
oder auch mit GMR-Sonden, aber wenn's tut...

Da ich eh' mal mit den Kids ein elektronisches Schaf a la ArduMower 
bauen will, fällt vielleicht eine Ortungsmethode für die vielen Kabel im 
Altbau meiner Freunde ab.

Ich mag dann mal mit TouchButton-Sensoren an Microcontrollern eine 
Analyse über viele Frequenzen (klassischer "Sweep" als Anregung) oder 
Skalen (gleich wavelets senden, Untergrund ist der "Filter") machen, um 
vielleicht etwas über den Untergrund zu sagen, über den man fährt. Mit 
PSoC günstig zu machen.
Diese Idee kann man sicher auch zur Ortung mit benutzen. Geht für's 
Kabel Richtung Selbstkorrelation, man müsste da tatsächlich mit 
PseudoRandom-Signalen arbeiten, deren Verlauf man auch im Empfänger 
kennt (vorhersagen und darauf "Lock" erreichen kann), so dass man ohne 
Übertragung zum Empfänger das Sendesignal unterm Rauschen empfangen 
kann. Mal noch mal spicken, wie GPS das macht.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Andi H. schrieb:
> Gerade entdeckt: einseitige Speisung geht auch mit der Suchschleife!

Habe ich schon einmal vor über 10 Jahren ersatzweise gemacht. Hat auch 
damals für diesen Zweck funktioniert. Ich hatte einen alten Euratele 
Prüfsender mit dem ich glaube ich Langwelle eingekoppelt hatte und dann 
mit einem ganz billigen Radio auf die Suche ging.
mfg Klaus

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