Forum: Offtopic Duracell Spannungsanzeige


von David P. (chavotronic)


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Hallo,

Es gibt auf einigen Duracell Batterien diese gelben Streifen , die 
Anzeigen sollen wie voll die Batterie noch ist. Man hält an zwei Punkten 
die Finger drauf und das ding verfärbt sich gelb.
Ihr ahnt es bereits...ich möchte wissen was dahintersteckt.
Weiss das jemand ?

: Verschoben durch User
von Barbara Salesch (Gast)


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Das ist eine sich verjüngende Metallfolie, die beim Testen erhitzt wird. 
An der schmalen Seite wird's am wärmsten. Über der Folie befindet sich 
eine wärmeempfindliche Farbschicht, die sich bei Temperaturänderung 
verfärbt.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Barbara Salesch schrieb:
> Das ist eine sich verjüngende Metallfolie, die beim Testen erhitzt wird.
> An der schmalen Seite wird's am wärmsten. Über der Folie befindet sich
> eine wärmeempfindliche Farbschicht, die sich bei Temperaturänderung
> verfärbt.

Und woher weiß die Folie bis zu welcher Höhe sie sich erhitzen soll?

von Barbara Salesch (Gast)


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Ich zitiere mich mal selbst:

Barbara Salesch schrieb:
> An der schmalen Seite wird's am wärmsten.

Die Folie ist auf einer Seite breiter als auf der anderen. Beim Testen 
fließt ein Kurzschluss-Strom durch die Folie. An der schmalen Seite wird 
die Folie wegen des geringeren "Querschnitts" wärmer, als auf der 
breiteren Seite.

von egal (Gast)


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der Strom über den Widerstand der Folie ist von der Batteriespannung 
Abhängig. An der Stelle wo die volle Batterie angezeigt wird ist die 
Breite (der Querschnitt) des Leiters höher und deswegen ist ein höherer 
Strom zur Erwärmung notwendig.

von Barbara Salesch (Gast)


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PS: Wenn die Batterie verbraucht ist, kannst du den Kunststoffmantel mal 
abziehen, dann siehst du die Folie auf der Innenseite.

von Peter R. (pnu)


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Barbara Salesch schrieb:
> PS: Wenn die Batterie verbraucht ist, kannst du den Kunststoffmantel mal
> abziehen, dann siehst du die Folie auf der Innenseite.

Damit die Batterie schneller leer ist, brauchst Du nur oft genug zu 
testen. Damit schaffst Du das sicher.

Den Ladezustand oder den "Füllzustand" einer Batterie zuverlässig zu 
messen, ist praktisch nicht möglich:  Solange genug aktives Material 
vorhanden ist, hat die Batterie die volle Spannung. Erst fast am Ende, 
wenn der Vorrat der Reaktionspartner endet, geht die Batterie in die 
Knie. Aber da ist sie ja schon fast leer. Gerade die guten Batterien 
haben eine Entladekurve, die zwischen 10% und 90% praktisch waagerecht 
verläuft. Hg-Zellen kann man ja sogar als Spannungsnormal verwenden.
Wenn diese Anzeige wirklich den Ladezustand wiedergeben würde, würde es 
sich um eine miserable Qualität der Batterie handeln.

Antwort auf die Frage, was dahinter steht: Ein Gag für die 
Verkaufsförderung.

von crazy horse (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Barbara Salesch schrieb:
>> PS: Wenn die Batterie verbraucht ist, kannst du den Kunststoffmantel mal
>> abziehen, dann siehst du die Folie auf der Innenseite.
>
> Damit die Batterie schneller leer ist, brauchst Du nur oft genug zu
> testen. Damit schaffst Du das sicher.
>
> Den Ladezustand oder den "Füllzustand" einer Batterie zuverlässig zu
> messen, ist praktisch nicht möglich:  Solange genug aktives Material
> vorhanden ist, hat die Batterie die volle Spannung. Erst fast am Ende,
> wenn der Vorrat der Reaktionspartner endet, geht die Batterie in die
> Knie. Aber da ist sie ja schon fast leer. Gerade die guten Batterien
> haben eine Entladekurve, die zwischen 10% und 90% praktisch waagerecht
> verläuft. Hg-Zellen kann man ja sogar als Spannungsnormal verwenden.
> Wenn diese Anzeige wirklich den Ladezustand wiedergeben würde, würde es
> sich um eine miserable Qualität der Batterie handeln.
>
> Antwort auf die Frage, was dahinter steht: Ein Gag für die
> Verkaufsförderung.

nö.
Funktioniert sogar rel. gut. Volle Spannuung hat die Zelle nur im 
Leerlauf. Der Innenwiderstand nimmt ständig zu. Und darauf basiert das 
Ganze. Die Zelle wird rel. hoch belastet und indirekt misst man über den 
fliessenden Strom den Innenwiderstand, also auch Restkapazität.
Über den Nutzen kann man streiten. Wenn sie leer sind, mach ich eben 
neue rein :-), ich benutze diese Teststreifen nicht. Aber es 
funktioniert.

von Kurt (Gast)


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Ein schneller Test, ob alte Batterien noch ein wenig
hergeben, ist schon seit zig Jahren die kurze (!)
Strommessung.

Kurz bevor sich "grüner Schimmel" an den Anschlusspolen
bildet, wird sich an an einem Amperemeter (nix Milliampere-
meter) kein ordentlicher Zeigerausschlag mehr hervorrufen
lassen. ;-)

von gaast (Gast)


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egal schrieb:
> der Strom über den Widerstand der Folie ist von der Batteriespannung
> Abhängig.

Nein. Dann wäre das ganze nämlich eine ziemlich mieserable Messmethode. 
Tatsächlich beruht das ganze wie bereits geschrieben auf dem ständig 
steigendem Innenwiderstand und dem daraus folgendem sinkenden 
Kurzschlusstrom.

von Lenard Niederlag (Gast)


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Bei mir ist die Batterie nun aber fast leer, sagt der Wecker welcher 
auch immer das Funksignal abbricht und auch selten noch Klingel. Der 
powercheck streifen sagt aber ca. 90% .... Was läuft da schief ? Lügt 
mich jetzt der Wecker oder die Batterie an ?

von Ulrich F. (Gast)


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Was sagt denn das Datenblatt der Batterie zur Toleranz des Messsytems?
Evtl ist das ein Garantiefall?
Wer Streifen verspricht, muss das auch einhalten.

von Daniella M. (daniella_m)


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Guten Tag Frau Salesch,
gibt es die Möglichkeit die Duracell-Leiste nachzubauen? Es würde mich 
interessieren, wie ich sowas für ein Projekt implementieren könnte und 
was ich alles dafür benötige.

vielen Dank für Ihre Hilfe.

von Daniella M. (daniella_m)


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Barbara Salesch schrieb:
> Das ist eine sich verjüngende Metallfolie, die beim Testen erhitzt wird.
> An der schmalen Seite wird's am wärmsten. Über der Folie befindet sich
> eine wärmeempfindliche Farbschicht, die sich bei Temperaturänderung
> verfärbt.


Guten Tag Frau Salesch,
gibt es die Möglichkeit die Duracell-Leiste nachzubauen? Es würde mich
interessieren, wie ich sowas für ein Projekt implementieren könnte und
was ich alles dafür benötige.

vielen Dank für Ihre Hilfe.

von Stefan F. (Gast)


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Lenard Niederlag schrieb:
> Bei mir ist die Batterie nun aber fast leer, sagt der Wecker welcher
> auch immer das Funksignal abbricht und auch selten noch Klingel. Der
> powercheck streifen sagt aber ca. 90% .... Was läuft da schief ? Lügt
> mich jetzt der Wecker oder die Batterie an ?

Dann hast du mit Sicherheit einen beschissen konstruierten Wecker. 
Leider gibt es immer mehr Geräte auf dem Markt, die viel zu früh 
"Batterie leer" anzeigen oder einfach ausfallen.

Diese Batterien gelten erst unter 0,9V als verbraucht. Wenn die Zelle 
verbraucht ist, kann sie den Streifen auch nicht mehr ausreichend 
erhitzen. Diese Messmethode ist primitiv und gut.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Das spielt doch nach vier Jahren keine Rolle mehr...

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Daniella M. schrieb:
> gibt es die Möglichkeit die Duracell-Leiste nachzubauen?

Alufolie, beliebige Farbe für den Untergrund aufbringen und mit 
Thermofarbe überlackieren. Fertig ist das Gadget.

Ich habe aber keine Ahnung, wo es die Thermofarbe gibt...

von Stefan F. (Gast)


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Eine einfache Alternative ist der eiserne Bindedraht von 
Frischhaltebeuteln. Einfach die Isolation runter ziehen und an die 
Batterie halten. Wenn der Draht nicht deutlich spürbar warm wird, ist 
die Batterie leer.

Das klingt vielleicht extrem unpräzise, aber ehrlich gesagt klappt das 
besser, als die sonst üblichen 5€ Batterietester, die nur die Spannung 
anzeigen.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefanus F. schrieb:

> Dann hast du mit Sicherheit einen beschissen konstruierten Wecker.

Leider werden solche Geräte immer häufiger gebaut. Meine DCF-
LCD-Uhr hat schon einen sehr stark eigeschränkten Sichtwinkel
der Anzeige. obwohl die Spannung der beiden Zellen immer noch
2,4V beträgt. Die Uhr hat allerdings unter 10€ gekostet.

von Daniella M. (daniella_m)


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Wolfgang R. schrieb:
> Daniella M. schrieb:
>> gibt es die Möglichkeit die Duracell-Leiste nachzubauen?
>
> Alufolie, beliebige Farbe für den Untergrund aufbringen und mit
> Thermofarbe überlackieren. Fertig ist das Gadget.
>
> Ich habe aber keine Ahnung, wo es die Thermofarbe gibt...

Das klingt sehr versprechend! Kann man denn die Alufolie überall 
anbringen? z.B. eine Plastikbox?

Ich möchte halt die Übergang mit den Farben nachbauen für ein Spiel.

Danke für die Info!

von Stefan F. (Gast)


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Guck Dir mal die Thermometer an, die wie Aufkleber auf Aquarien 
aufkleben kann. Vielleicht kannst du damit etwas anfangen.

https://www.zooroyal.de/europet-bernina-lcd-aquarium-thermometer

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Daniella M. schrieb:
> Das klingt sehr versprechend! Kann man denn die Alufolie überall
> anbringen? z.B. eine Plastikbox?

Wenn man sicher stellt, dass die Folie beim Stromdurchgang nicht zu heiß 
wird, dann schon.

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