Ich sprach mit einem Ingenieurbüro. Die sagten, die Entwicklung eines Gerätes koste ca. 10000E. Um die Machbarkeit zu ermitteln würde sich angeblich ein Ingenieur an die Pläne setzen und - 2000E später - mir sagen, ob es machbar ist oder nicht. Dabei fertige er weder Skizzen noch sonstige Dokumentation an. Ich bekomme also einen Anruf der Form "können wir machen/nicht machen" um dann um 2000E ärmer zu sein. Ich finde das ist herausgeschmissenes Geld. Ist dieses Prozedere Standard?
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Nein ist es nicht. Ich kenn es genau umgekehrt. Ich arbeite in so einem Ingenieurbüro. 30Ma. Wir haben schon bei vielen Projekten einige k€ Vorarbeit geleistet, weil wir an den Kunden oder das Projekt geglaubt haben. Aber in einem gewissen Rahmen gehört das dazu.
Meine Meinung: Wenn man schon sagen kann, dass die Entwicklung eines Gerätes 10.000€ kosten wird (das scheint eine relativ kleine Sache zu sein), dann weiß man auch schon, ob es machbar ist oder nicht. Denn die Erstellung eines solchen Angebotes erfordert oft schon eine sehr eingehende Beschäftigung mit dem Projekt. Wobei die Erstellung eines Angebotes grundsätzlich kostenlos sein sollte. Die einzige Voraussetzung ist eine ordentliche Mitarbeit des Kunden, das heißt Nennung eines Ansprechpartners, der Rückfragen sofort beantworten kann, und natürlich die Erstellung eines detaillierten Anforderungskataloges. Man muß als Ingenieurbüro immer in Vorleistung treten, wenn man interessante Projekte an Land ziehen möchte. Das gilt zumindest für die meistens geforderten Festpreisangebote. Wenn ein Projekt derart zweifelhaft ist, dass man reinen Gewissens keine Vorleistung hineinstecken möchte oder kann, bietet man als Alternative einen Stundensatz an. Zu einem solchen Auftrag gehört selbstverständlich die regelmäßige Präsentation von Zwischenständen vor Ort beim Kunden. Wir benutzen ein Online-System, um das in kleine Teilaufgaben (und deren gegenseitige Abhängigkeit) heruntergebrochene Projekt zu verfolgen. Der Kunde bekommt einen Lesezugriff und kann sich auch selbst unterrichten.
Das fällt in der Regel unter Akquisitionskosten seitens des Auftragnehmers, es sollte für den Kunden also kostenlos sein. Der Auftragnehmer ist ja normalerweise von dir abhängig und nicht umgekehrt.
Der Wunschvorstellung eines Kunden ist ein paar Wuensche zu aeussern und das Ing. Buero ein Pflichtenheft ausarbeiten zu lassen, zusammen mit einem Preis. Dieses Pflichenheft nimmt er dann und geht zur Konkurrenz, die's dann guenstiger macht, da sie diesen Tag sparen konnte. Sowas ist fuer das erste Buero natuerlich nicht lukrativ. Andere lassens sich fuer die Ausarbeitung des Pflichtenheftes bezahlen. 2kilo fur ein Ja/nein ist nicht grad kundenfreundlich. Vielleicht sind sie ausgelastet und haben's nicht noetig. Ich wurd's nicht nehmen. Mir scheint das Verhaeltnis nicht passend. Wenn ich fuer das Pflichtenheft 2k haben muss, ist die Arbeit nicht das fuenffache, sondern das zehnfache oder mehr.
Normalerweise erheben solche Gebühren nur entweder besonders grosse oder wenig erfolgreiche Ingenieurbüros. Die einen können es sich einfach leisten, weil sie i.a. gute Kontakte haben. Die anderen müssen es tun, um zu überleben. Klar ist es Aufwand, aber ich weiss inzwischen i.a. nach 10min, ob es mit sinnvollem Aufwand für mich machbar ist oder nicht. Interessanter wird es, wenn ein konkretes Angebot gemacht werden muss. Das ist richtig Arbeit, wenn man nicht am Ende hoffnungslos mehr Stunden brauchen will als veranschlagt. Und zu reichlich kalkulieren kann man auch nicht, sonst ist der Auftrag direkt futsch. Das ist die eigentliche Herausforderung, nicht die Machbarkeitsstudie.
Hi, H.joachim Seifert schrieb: > Klar ist es Aufwand, aber ich weiss inzwischen i.a. nach 10min, ob es > mit sinnvollem Aufwand für mich machbar ist oder nicht. kicher Na ja, ... wenn der Kunde ein sauber spezifiziertes Lastenheft bringt, dann stimme ich mit Dir überein, das für ein Volumen von 10T€ 10min reichen sollten, davon wird wirklich keiner arm! (10T€ sind im übrigen ca. 10 Manntage Zeitvolumen, abhängig vom dafür notwendigen Wissen, das das IB damit ja verkauft - nur so zur Info!) Allerdings ... es passiert recht selten, das ein Kunde ein entsprechend aussagekräftiges Lastenheft bringt. Und wenn das IB das Lastenheft erst einmal erstellen muss, dann hat es damit ja bereits eine Leistung erbracht, die an den Kunden zurück fließt. Und da relativieren sich die 2T€ am Anfang schon. (auch wieder nur ca. 2 Manntage Arbeit vom Zeitvolumen her, ohne MwSt.!) Und der Kunde ist damit ja auch berechtigt - im Sinne einer Ausschreibung - andere IB's anzufragen. Was vermutlich aber beim erwarteten Volumen reiner Unfug ist, die Ausschreibung braucht ja auch Zeit und Aufwand. Als "Studentenprojekt" (bitte jetzt nicht negativ bewerten!) sollte man da allerdings kein IB anfragen! Willkommen im Business! Schönen Tag noch, Thomas
10.000€ sind ein Kleinprojekt. Schaltungsentwurf, Layout, ein bisschen Software, Funktionsmuster und EMV-Test - und schon sind die 10.000 erreicht. Sowas kann man nur anfassen, wenn direkt klar ist, dass ich oder mein Mitarbeiter das kann und keine grossen Unbekannten lauern. Wozu brauch ich denn eine Machbarkeitsstudie?? Klar kann das nötig sein. Aber nicht bei einem Gesamtumfang von 10.000€.
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