Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltung von zwei Trafos für symmetrische Spannungsversorgung


von Alfons G. (alibaba55)


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Hallo,

ich konnte bei Pollin recht günstig einige Ringkerntrafos beziehen (230 
Volt 22,4 Volt 4 Ampere). Allerdings hat das Teil keine Mittelanzapfung 
im Sekundärkreis, so dass ich als Anfänger 'mal lieber vorsichtshalber 
hier nachfrage. Gerne möchte ich nämlich vermeiden, dass mir das Ding 
abfackelt!

Ich möchte nämlich gerne eine symmetrische Spannungsversorgung aufbauen 
mit zwei dieser Trafos. Kann ich zwei Drahtenden der Sekundärspule 
einfach zusammenklemmen und als Masse "festlegen"? Und welche Enden 
müssen das sein?

Es gibt ja prinzipiell zwei Möglichkeiten, diese Enden 
zusammenzuklemmen: Ich nehme mal an, dass in einem Fall die 
Wechsel-Spannung sich nicht verändert, nur die entnehmbare Stromstärke 
sich verdoppelt und im anderen Fall sich die Spannung verdoppelt und das 
Potential, das an den zusammengeklemmten Drahtenden liegt als Masse 
definiert und verwendet werden kann.

Oder??

Dabei beziehe ich mich ein wenig auf folgenden alten Thread, den ich 
jetzt aber nicht mehr "aus der Versenkung" holen möchte.
Beitrag "Re: Netzteilschaltung"
Jetzt nochmal vielen Dank für die Hilfe damals. Mittlerweile 
funktioniert mit diesem Trafo mein Stereo-Verstärker mit dem TDA 2050 
mit symmetrischer Spannungsversorgung (hatte ja einen Ringkerntrafo mit 
Mittelanzapfung) perfekt und zu meiner vollsten Zufriedenheit!!!  Danke 
nochmal!

A. Geig

von Helmut L. (helmi1)


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Albert Geig schrieb:
> Ich möchte nämlich gerne eine symmetrische Spannungsversorgung aufbauen
> mit zwei dieser Trafos. Kann ich zwei Drahtenden der Sekundärspule
> einfach zusammenklemmen und als Masse "festlegen"? Und welche Enden
> müssen das sein?

Das geht nicht so einfach bei 2 getrennten Trafo. Die 
Gleichstromvormagnetisierung hebt sich in dem Fall nicht auf im 
Trafokern.
Was du aber tun kannst ist jedem einen Brueckengleichrichter spendieren 
und hinter dem Gleichrichter einmal + und einmal - zusammenzufassen. 
Damit hast du im Trafo kein Gleichstrom fliessen und damit keine 
einseitige Vormagnetisierung.

von MaWin (Gast)


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+-----+
 o--+ +-----+-|>|-+---+--|LM317|---+-- +
    | |     |     |   |  +-----+   |
    S:S  +--(-|>|-+   |     |      |
    S:S  |  |         C1    +--R1--+
    S:S  |  +-|<|-+   |     R2     C3
    S:|  |        |   |     |      |
    S:+--+----|<|-+---+-----+------+
    S:                   +-----+   +-- GND
    S:+-----+-|>|-+---+--|LM317|---+
    S:|     |     |   |  +-----+   |
    S:S  +--(-|>|-+   |     |      |
    S:S  |  |         C2    +--R3--+
    S:S  |  +-|<|-+   |     R4     C3
    | |  |        |   |     |      |
 o--+ +--+----|<|-+---+-----+------+--- -

von Knut (Gast)


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Ich kann dir nur empfehlen noch anti-Latch-up Dioden an den Ausgang zu 
packen...



Knut

von Alfons G. (alibaba55)


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Hallo,

schon 'mal Danke für den wichtigen Hinweis mit den zwei 
Gleichrichtern!!!

@ MaWin: Eine stabilisierte Spannung brauche ich nicht (aber hinter den 
Gleichrichtern viele Elkos :-) )

Ist ohne Einbau der LM317 auch ein Latch-up Effekt zu befürchten? Und 
wie relevant ist so ein Latch-up Effekt überhaupt? (Habe nämlich gerade 
eben beim googeln im Zusammenhang mit Netztrafos nicht recht viel über 
dieses Thema gefunden) Und schließlich: Wie wären diese Sicherungsdioden 
zu verbauen?

A. Geig

von MaWin (Gast)


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Also Latch-Up heisst das dort nicht,
sondern schlicht "verpolen".

Er könnte theoretisch auch bei Elkos auftreten.

 o--+---+ +-----+-|>|-+---+--+--
    |   | |     |     |   |  |
    |   S:S  +--(-|>|-+   |  |
    |   S:S  |  |         C1 ^
    |   S:S  |  +-|<|-+   |  |
    |   | |  |        |   |  |
    | +-+ +--+----|<|-+---+--+
    | |                      +-- GND
    +-(-+ +-----+-|>|-+---+--+
      | | |     |     |   |  |
      | S:S  +--(-|>|-+   |  |
      | S:S  |  |         C2 ^
      | S:S  |  +-|<|-+   |  |
      | | |  |        |   |  |
 o----+-+ +--+----|<|-+---+--+--

von Helmut L. (helmi1)


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Albert Geig schrieb:
> Ist ohne Einbau der LM317 auch ein Latch-up Effekt zu befürchten? Und
> wie relevant ist so ein Latch-up Effekt überhaupt?

Die sollen den LM317 schuetzen gegen umgekehrten Stromfluss.

von Alfons G. (alibaba55)


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.... also ohne LM317 eher auch keine anti-Latch-up Dioden !?

von Helmut L. (helmi1)


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Albert Geig schrieb:
> .... also ohne LM317 eher auch keine anti-Latch-up Dioden !?

So isses.

von oszi40 (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
>> .... also ohne LM317 eher auch keine anti-Latch-up Dioden !?
> So isses.

Naja die 2 Dioden kosten nicht die Welt, schützen aber WENN eine der 
Spannungen schwächelt den Elko-Ausgang vor Verpolung von hinten. Ob das 
unbedingt nötig ist, könnte man streiten. Da es aber 2 getrennte Trafos 
sind, könnte auch mal einer ausfallen oder später eingeschaltet werden.

von Alfons G. (alibaba55)


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Vielen, Vielen Dank!!

A. Geig

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