Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Woran starb dieses IGBT-Modul?


von Michael (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen!
Irgendwie habe ich es jetzt hinbekommen das IGBT-Modul meines 
selbstentwickelten Frequenzumrichters zu töten.

Alle drei defekten IGBTs haben einen Kurzschluß zwischen Gate und 
Emitter als auch zwischen Kollektor und Emitter. Der links ist nach 
mehrstündigem Betrieb ohne Voranmeldung gestorben, die beiden rechts bei 
dem Versuch die (zusätzliche) Massenklemme des Scopes an einem anderen 
Punkt anzuschließen.

Der Fu wurde aus einem Trenntrafo mit 2A-Absicherung betrieben und die 
Leistungsaufnahme war unter 20W. Am Dauerstrom oder der Temperatur kann 
es also nicht liegen.

Die Gates werden aus HCPL3120 mit 18V-Betriesspannung angesteuert. 
Z-Dioden am Gate sind vorhanden.

Hat jemand eine Idee?

Grüße
Michael

: Verschoben durch Admin
von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


Lesenswert?

Überspannung(sspitzen)?

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Ja, vermutlich. Nur woher und zwischen welchen Anschlüssen?

Ich hatte gehofft, daß jemand aus den Fotos erkennen kann, was da 
eigentlich passiert ist.
Die Brandflecken befinden sich jeweils neben den Emitterdrähtchen und 
immer ganz am Rand der Chips.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


Lesenswert?

Sind die Dinger vom Kollektor zum Emitter (oder umgekehrt) durchlegiert? 
Hast Du Snubber verwendet?

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>Die Gates werden aus HCPL3120 mit 18V-Betriesspannung angesteuert.

Wieviel vertragen die denn lt. Datenblatt?

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Überspannung am Gate... hast du brav ESD Kleidung getragen?
50V ans Gate und es war mal ein Modul....


Grüße

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Das sind ganz klar Überspannungsschäden. Die Ursache kannst aber nur du 
suchen, da dafür sehr viele Informationen fehlen, die du erst 
bereitstellen müsstest.

18V ist schon etwas viel, sollte aber nicht das Problem sein. Dass du 
IGBT mit einer negativen Spannung abschalten sollst, weißt du ja sicher 
auch. Die Spannung beim Schalten hast du dir sicherlich auch angeschaut. 
Je nach Induktivität im Gleichstromkreis können da enorme 
Spannungssptizen auftreten. Selbst bei gutem Aufbau ist da fast immer 
ein Snubbernetzwerk notwendig.

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>Das sind ganz klar Überspannungsschäden.

Würde ich auch sagen. Gibt ja nur èberstpannung oder Überstrom. Und 
letzteren riecht man gewöhnlich immer.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Matthias Lipinsky schrieb:
> Würde ich auch sagen. Gibt ja nur èberstpannung oder Überstrom. Und
> letzteren riecht man gewöhnlich immer.

Thermische Zerstörung gibt es noch.

Das Fehlerbild ist aber eindeutig Überspannung. Bei Überstrom ist Chip 
großflächig schwarz und bei thermischen Schäden lösen sich eher die 
Bonddrähte. Bei Überspannung gibt es lokale Durchschläge, wie man auf 
den Bildern sehr schön sieht.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Ich würd eher sagen die Größe der schwarzen Flecken richtet sich nach 
der Ladung der Zwischenkreiskondensatoren, die sich nach dem 
eigentlichen Schaden durch den defekten Zweig der Brückenschaltung 
entladen.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Ich würd eher sagen die Größe der schwarzen Flecken richtet sich nach
> der Ladung der Zwischenkreiskondensatoren, die sich nach dem
> eigentlichen Schaden durch den defekten Zweig der Brückenschaltung
> entladen.

Wenn die Energie zu niedrig ist, geht entweder nichts kaputt oder man 
sieht gar nichts.

von Michael (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo, bin wieder zurück. Danke für die vielen Tips!

Das Modul ist ein Fuji 6MBI50S-120, 1200V, 50A. Zul. Gatespg. +/-20V.

Am Gate ist eine Reihenschaltung von zwei 18V-Z-Dioden und parallel ein 
10k-Widerstand sowie ein 3,3nF-Kondensator am oberen IGBT. Die 
Ansteuerung geschieht mit +18V und dem Gatevorwiderstand (24 Ohm) gemäß 
Herstellervorgabe. Abschalten tue ich mit 0V und einem halb so großen 
Widerstand (zweiter Widerstand + Diode parallel zum Ersten). Die 
Erzeugung einer negativen Steuerspannung war mir zu aufwändig.

Es sieht so aus, als ob C-E durchgeschlagen ist. Ich hatte die 
Kollektor-Spannung schon sehr genau beobachtet, da waren nicht die 
geringsten Spitzen zu sehen, maximal 570V. Am Ausgang war ein Motor mit 
zwei Meter Zuleitung angeschlossen.

Betriebsspannung kommt aus 2*470µF in Reihe + 2 * 0,22µF-Folie parallel. 
Naja, die Energie wird wohl gereicht haben.

Ich glaube ich habe hier ein Masse-Problem. Im Moment habe ich meinen 
geerdeten Sternpunkt und Bezug für die Messungen am Minusanschluß des 
Moduls. Vor lauter Gleichtaktstörungen sieht man auch kaum die Signale 
die man sucht. Anbei noch ein Foto der Platine.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Die
> Erzeugung einer negativen Steuerspannung war mir zu aufwändig.

Dann bring das doch erst einmal in Ordnung.

Michael schrieb:
> Ich glaube ich habe hier ein Masse-Problem. Im Moment habe ich meinen
> geerdeten Sternpunkt und Bezug für die Messungen am Minusanschluß des
> Moduls. Vor lauter Gleichtaktstörungen sieht man auch kaum die Signale
> die man sucht. Anbei noch ein Foto der Platine.

Was ist bei dir der geerdete Sternpunkt und wie soll er auf die 
Gleichspannung bezogen sein?

Die Messungen macht man mit einem Hochspannungsdifferenztastkopf.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Hallo Mine Fields,
eine negative Gatespannung soll es nicht geben (Kosten). Wie ich das 
sehe liegt da auch nicht das Problem.

Z.Zt. liegt der Sternpunkt auf dem negativen Pol der 
Zwischenkreisspannung. Das ist auch das Massepotential der Controllers. 
Auf dem Foto unten, da wo die Drähte angelötet sind.

Ich messe mit einem Differentialtastkopf (Testek SI-51). Leider sind 
trotzdem Gleichtakt und Meßspannung in der gleichen Größenordnung.

Grüße
Michael

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> eine negative Gatespannung soll es nicht geben (Kosten). Wie ich das
> sehe liegt da auch nicht das Problem.

Nunja, wenn man wegen ein paar Cent auf Zuverlässigkeit verzichten 
möchte. Mein Problem ist es nicht.

Michael schrieb:
> Z.Zt. liegt der Sternpunkt auf dem negativen Pol der
> Zwischenkreisspannung.

Noch einmal die Frage: Was ist für dich "der Sternpunkt"? Meinst du 
damit Erdpotential?

Michael schrieb:
> Ich messe mit einem Differentialtastkopf (Testek SI-51). Leider sind
> trotzdem Gleichtakt und Meßspannung in der gleichen Größenordnung.

Das deutet irgendwo auf einen sehr schlechten Aufbau hin. Das Oszi hängt 
aber schon noch auf Erde oder?

von Hauspapa (Gast)


Lesenswert?

Überspannung am Zwischenkreis kann es auch geben wenn ein Motor am FU 
kurz als Generator betrieben wird (rekuperiert, elektrisch gebremst) 
wird. Die Schwungmasse des Rotors selbst reicht dafür mehr als aus, nur 
die Frequenz muss fallen. Habe ein 400V Netzteil von FUG mit Bremsen 
eines Asynchronmotors mal versehentlich auf knapp über 600V 
hochgetrieben, das ging ganz ganz schnell. Zerstöhrt wurde nichts weil 
eine Überspannungsabschaltung die Gateansteuerung weggenommen hat.

hast mein Beileid
Hauspapa

von MWS (Gast)


Lesenswert?

6MBI50S-120 @ Farnell = 140.-/Stück

Michael schrieb:
> eine negative Gatespannung soll es nicht geben (Kosten)

Perfekt logisch :D

von Jo S. (johannes__s)


Lesenswert?

Wenn man jetzt

> Überspannung am Zwischenkreis kann es auch geben wenn ein Motor am FU
> kurz als Generator betrieben wird (rekuperiert, elektrisch gebremst)
> wird. Die Schwungmasse des Rotors selbst reicht dafür mehr als aus, nur
> die Frequenz muss fallen. Habe ein 400V Netzteil von FUG mit Bremsen
> eines Asynchronmotors mal versehentlich auf knapp über 600V
> hochgetrieben, das ging ganz ganz schnell. Zerstöhrt wurde nichts weil
> eine Überspannungsabschaltung die Gateansteuerung weggenommen hat.
>
> hast mein Beileid
> Hauspapa

mit

> Der Fu wurde aus einem Trenntrafo mit 2A-Absicherung betrieben und die
> Leistungsaufnahme war unter 20W. Am Dauerstrom oder der Temperatur kann
> es also nicht liegen.

kombiniert, wird die (eine mögliche) Lösung klar...

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Danke für Beileid!

Zu der negativen Gatespannung: Im Moment hole ich die Spannung für die 
Treiber aus einem Netzteil mit Trafo. Die Highside-Treiber bekommen die 
Spannung über drei Dioden aus der gleichen Spannung. Der Mehraufwand für 
eine symmetrische Betriebsspannung ist m.E. ziemlich groß. Ich bräuchte 
vier Schaltungen mit spannungsfestem R-C-Glied, zwei Gleichrichterdioden 
und zwei Z-Dioden. Nach meinen Messungen klappt das "zuhalten" auch so 
ganz gut.

Der Sternpunkt ist der Punkt an meiner Schaltung, an der alle 
Masseleitungen zusammenlaufen. Also Controller, IGBT-Treiber 
eingangsseitig, -Pol der ZK-Spannung, DC-Netzteil und -Pol der IGBTs 
(genauer der Shuntwiderstand 4mOhm smd). Der Punkt ist erstmal 
potentialfrei, weil ich den Zwischenkreis aus einem Trenntrafo speise 
und der Motor isoliert ist. Ich habe ihn aber mit dem Schutzleiter 
verbunden, um defierte Verhältnisse zu schaffen. Später wird dieser 
Punkt etwa bei -325V gegen Schutzleiter liegen.

Wie gesagt die IGBTs sind jeweils gestorben, wenn ich irgend etwas mit 
dem (zweiten) Masseanschluß vom Tastkopf angestellt habe. Das es da 
generell ein Problem gibt, weil das eine Masseschleife darstellt weis 
ich auch.

Der Motor drehte übrigends gar nicht, die Ausgangsfrequenz und -spannung 
stand gerade auf Null. D.h. die Ausgänge hüpften im Gleichtakt vor sich 
hin.

Späße
Michael

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Die Einspeiseleistung hat nichts damit zu tun, wieviel der Motor beim 
Bremsen auch in den Zwischenkreis zurückspeisen kann. Die Energie in 
deinem Trägheitsmoment kann bei der mickrigen Zwischenkreiskapazität 
völlig ausreichen, um deinen Zwischenkreis über 1000V zu heben.

Ein Bremschopper oder ein Abschalten der Endstufe bei Überspannung ist 
daher Pflicht.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Zu der negativen Gatespannung: Im Moment hole ich die Spannung für die
> Treiber aus einem Netzteil mit Trafo. Die Highside-Treiber bekommen die
> Spannung über drei Dioden aus der gleichen Spannung.

Das klingt ziemlich abenteuerlich. Zeige mal die Schaltung.

Michael schrieb:
> Der Mehraufwand für
> eine symmetrische Betriebsspannung ist m.E. ziemlich groß.

Gerade mit Trafo hat man ziemlich schnell eine symmetrische 
Spannungsversorgung.

Michael schrieb:
> Der Sternpunkt ist der Punkt an meiner Schaltung, an der alle
> Masseleitungen zusammenlaufen.

Gut, also der Massepunkt. Der Begriff "Sternpunkt" ist dafür etwas 
ungewöhnlich.

Michael schrieb:
> Der Punkt ist erstmal
> potentialfrei, weil ich den Zwischenkreis aus einem Trenntrafo speise
> und der Motor isoliert ist. Ich habe ihn aber mit dem Schutzleiter
> verbunden, um defierte Verhältnisse zu schaffen. Später wird dieser
> Punkt etwa bei -325V gegen Schutzleiter liegen.

Was jetzt, geerdet oder potentialfrei? Beides geht nicht. Davon 
abgesehen dass der Betrieb eines Frequenzumrichters an einem Trenntrafo 
keine besonders gute Idee ist.

Michael schrieb:
> Wie gesagt die IGBTs sind jeweils gestorben, wenn ich irgend etwas mit
> dem (zweiten) Masseanschluß vom Tastkopf angestellt habe. Das es da
> generell ein Problem gibt, weil das eine Masseschleife darstellt weis
> ich auch.

Sag bloß du hast an einer laufenden Schaltung rumgepfuscht? Kein Wunder, 
dass dir die Kiste um die Ohren fliegt. Kannst froh sein, dass du dabei 
nicht drauf gehst.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Ich schreib zu lange...

> kombiniert, wird die (eine mögliche) Lösung klar...

Ähh, mir nicht. Kannste das mal erläutern? Wie gesagt der Motor drehte 
nicht, war sozusagen nur kapazitive Last.


Das IGBT-Modul kostet in Stückzahlen vielleicht noch 45,- Euro. Vier 
Folienkondensatoren 150nF, 1200V kosten ca. 10% davon. Nicht so ganz 
eindeutig.

von Michael (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

@Mine Fields
Drück ich mich so unklar aus? Minuspol der Zwischenkreisspannung liegt 
wärend der Entwicklung auch Schutzleiterpotential. So zusagen zum 
Messen. Mach ich die Klemme ab ist das Ganze  potentialfrei.
Wenn das Gerät dann mal gebaut wird, im normalen Betrieb liegt dieser 
Punkt, so wie immer, bei -325V. Das ich meinen Kunden keinen 
7,5kW-Trenntrafo dazustelle versteht sich ja von selbst.

Der Betrieb eines Frequenzumrichters -ohne- einem Trenntrafo ist keine 
gute Idee, wenn man daran messen will.

Wenn ich die Motordrehzahl schlagartig reduziere geht die 
Zwischenkreisspannung um etwa 20V rauf. Das Trägheitsmoment in meinem 
Aufbau ist sehr klein. Außerdem schaltet der Controller bei 600V ab.

Die Erzeugung einer symmetrischen Betriebsspannung für die 
highside-Treiber mittels Trafo sehe ich noch nicht so richtig.
Die Schaltung, die ich jetzt verwende ist eigentlich Standard.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Drück ich mich so unklar aus?

Ja, das tust du.

Michael schrieb:
> enn das Gerät dann mal gebaut wird, im normalen Betrieb liegt dieser
> Punkt, so wie immer, bei -325V.

Falsch. Schau dir das noch einmal genauer an.

Michael schrieb:
> Der Betrieb eines Frequenzumrichters -ohne- einem Trenntrafo ist keine
> gute Idee, wenn man daran messen will.

Falsch. Die Messung erfolgt mit potentialfreien Tastköpfen und man 
fummelt nicht in der laufenden Schaltung rum. Dann braucht man keinen 
Trenntrafo, der im Betrieb nur Probleme macht.

Michael schrieb:
> Die Schaltung, die ich jetzt verwende ist eigentlich Standard.

Wer hat dir diese Schaltung als Standard verkauft?

Michael schrieb:
> Die Erzeugung einer symmetrischen Betriebsspannung für die
> highside-Treiber mittels Trafo sehe ich noch nicht so richtig.

Indem man für jede Phase einen eigenen Trafo verwendet. Standard ist 
hier ein Schaltnetzteil.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Kannst Du mir bitte mal erklären, wie Du die Zwischenkreisspannung 
erzeugst? Bei mir ist eine Diodenbrücke für Drehstrom im Einsatz.

Wenn Du mal einen chinesischen FU aufmachst, siehst Du Standard. Das 
Siemens das in irgendwelchen Hochleistungsumrichtern anders macht kann 
sein.

Die Schaltung stammt von Avago.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Was soll'n der 3,3nF Kondensator an den Gates? Mag sein, daß es einen 
guten Grund dafür gibt, den ich nicht kenne... Ich würd die 
Gatekapazität doch eher so gering wie möglich halten.

von Michael (Gast)



Lesenswert?

Siehe obige AN

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Kannst Du mir bitte mal erklären, wie Du die Zwischenkreisspannung
> erzeugst? Bei mir ist eine Diodenbrücke für Drehstrom im Einsatz.

Standard ist eine B6-Brücke. Und bei der liegt die DC-Spannung nicht 
fest auf -325V.

Michael schrieb:
> Wenn Du mal einen chinesischen FU aufmachst, siehst Du Standard.

Bei den Chinesen sind auch exorbitante Ausfallquoten Standard. Wenn du 
das auch kopieren willst, gratuliere ich dir zu deiner zielführenden 
Schaltung.

Selbst bei den Chinesen wird ein Schaltnetzteil verwendet, auch wenn die 
Treiberstufen über eine Bootstrapschaltung versorgt werden.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Schreibst Du noch oder trollst Du schon :-)))

von Jodler (Gast)


Lesenswert?

Na ja, bei der AN steht aber was von wegen Widerstand in parallel zu dem 
zusätzlichen C am Gate, wenn der IGBT intern kein R hat. Auf die 
schnelle zumindest habe ich kein R bei dem IGBT Datenblatt sehen können. 
Ich würde die weglassen.

24Ohm kommt mir auch recht hoch vor - aber gut, hab jetzt im Thread 
nicht gesehen, wie schnell Du die schaltest. Und dann lt. Schaltplan 
einmal 24Ohm hin über Diode, und dann 24Ohm zurück ohne Diode, das 
bringt aber kaum einen Unterschied, oder? Wenn schon, dann 10 Ohm zum 
Ausschalten o.ä.

Ob es aber nun daran liegen kann, dass er bei 20V stirbt, weiss ich 
nicht.

Wie ist denn die Frequenz?

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
ich schalte mit 8kHz. Am Gate liegt ein Widerstand. Der Kondensator ist 
nur oben (high-Side) eingelötet. Ich habe die Gatespannung beobachtet 
und dann etwas probiert bis es gut aussah. Die Aufgabe liegt darin, daß 
die Gatespannung klein bleibt und der IGBT sperrt, wenn der zweite IGBT 
der Halbbrücke einschaltet. So klappt das ganz gut. Die 24Ohm sind aus 
dem Datenblatt.

Bin jetzt mal weg...

von Der Grieche (Gast)


Lesenswert?

Folgendes fällt bei der Schaltung gegenüberder Beschreibung von Infineon 
auf.

Der Widerstand Roff hinter der Diode sollte < Ron sein.
Bei deiner Schaltung hat er den gleichen Wert. Gefühlt bedeutet < eher 
Faktor 10, schließlich hat man an der Diode auch noch ein 
Spannungsabfall.

Der zweite Aspekt ist der zusätzliche Kondensator zwischen Gate und 
Emitter. Dort gibt es ohne Dämfungswiderstand Schwingungen, welche 
Probleme bereiten können. Also den beschriebenen Dämpfungswiderstand 
einbauen.

Da ich mit der Leistungselektronik nichts zu tun habe, sind das nur 
theoretische Tips ;-)

von Hauspapa (Gast)


Lesenswert?

Die ursprüngliche Frage ist schon lange und von mehreren beantwortet: 
Überspannungsschaden. Alles folgende ist freundliche Zugabe.

Ich würde keinen Treiber ohne Desat-Überwachung verwenden. Wenn Dein 
Controller mist baut ist das die letzte Rettung für den IGBT.

2.Baustelle: Aufstartverhalten des Controllers beachten. Manche wackeln 
dabei gerne mal mit dem einen oder anderen Pin. TI DSPs zum Beispiel. 
Finden Endstufen evtl. garnicht lustig.

Ron=24 Ohm und Roff=12 Ohm ist für den Anfang i.O. Anhand der 
Schaltflanken und Schaltverluste siehst Du ob es niederohmiger werden 
muss.

Boostrapspeisung hat für den oberen Schalter noch einen netten 
Fallstrick: Die Diodenspannung Deiner UF4007 vergisst niemand. Den 
Spannungsabfall am IGBT dafür die meisten. Ja nach Lastpunkt 
(Stromrichtung) ist der Brückenpunkt eine Diodenspannung (1.5-2V) unter 
der negativen Versorgung (Strom aus dem Brückenpunkt hinaus, 
Freilaufdiode des unteren IGBT) oder 3V-4V positiv (Strom in dem 
Brückenpunkt hinein, unterer IGBT arbeitet)
Spannungen sind für Dein wohl 1200V IGBT Modul geschätzt
Der UVLO sollte also etwas Reserve haben wenn die Versorgungsspannung 
bis 5V schwanken darf. Auf die Delay- und Schaltzeiten hat das dann auch 
noch etwas Einfluss...

Für Messungen in der Leistungselektronik bieten die potentialgetrennten 
Sonden von Testec eigentlich alles was man braucht. Mit der SI51 hab ich 
noch nicht gearbeitet. Die TT-SI 9101 kenn ich dafür umso besser und 
wenn die nicht mehr tut dann ist die EMV sowas von daneben das eh keine 
Norm mehr gehalten wird. Auf einen Trenntrafo kann man dann allerdings 
wirklich verzichten.

gute Nacht
Hauspapa

von mischa (Gast)


Lesenswert?

Hinweis Differential Tastkopf:

Ich habe hier zwei aktive Tastköpfe von Testec im Einsatz (TT-SI9010A 
und TT-SI9002).
Je nach Modell unterscheidet sich die Common mode Rejection teils 
erheblich.

SI9002:
CMRR (typisch): -80dB @ 50Hz, -60dB @ 20kHz

SI51:CMRR (typisch): -90dB @60Hz, -55dB @1MHz

SI9101:
CMRR (typisch): -85dB@50Hz, -50dB@1MHz

Daher ist der SI51 wahrscheinlich ähnlich gut geeignet wie der SI9101, 
er hat zwar nur die halbe Bandbreite dafür aber eine etwas bessere 
Störunterdrückung.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.