Hallo Leidensgefährten, der BigBoss der Firma hat Einstellungsstop ausgerufen aber für den termingerechten Abschluß der Entwicklung benötige ich doppelt soviel MenPower wie grad im Haus. Welche Managmentkniffs neben Freiberufler auf Projektkosten zu buchen haben sich noch bewährt? MfG,
Zeitarbeit und OutSourcen notfalls unter Gründung einer ausgelagerten Abteilung, aber besser wäre es, die Firma zu verlassen, denn bei so einen Chef, der gerne mehr ausgibt als nötig ist nur weil er einen blöden Artikel im DamagerMagazin gelesen hat man könne durch Einstellungsstops Lohnkosten senken, würde ich nicht länger bleiben wollen. Aber: Meist ist die Theorie, man könne mit doppelt so viele Leuten das Tempo steigern, auch kompletter Schwachsinn. Ebensowenig wie man mit 9 Frauen ein Kind schon in 1 Monat gebären kann statt in 9 Monaten, ebensowenig kann man durch doppelt so viele Mitarbeiter die halbe Zeit brauchen. Intelligentere Leute und Lösungen, ein eingespieltes Team welches einen Job "stets eine neue Herausforderung" nicht ein Mal sondern mehrmal nacheinander macht "Übungseffekt", helfen meist mehr, kosten aber weniger.
Kündigung einreichen, Chef wird in Panik ausbrechen, dann sagst du ihm dass du bleibst wenn mehr Personal eingestellt wird, ansonsten machst du den Abflug.
Ach, die gute alte Zeitarbeit. Die wird es richten. Kostenstellen nicht beim Personal verbuchen, sondern als sonstige steuerlich abschreibbare Betriebsausgaben. Laßt die Pilze weiter aus dem Boden schießen! ;-)
1 + Der Mensch ändert sein Verhalten nur nach einem schmerzhaften Ereignis. 2 + Dein Chef muss erst mal richtig auflaufen. 3 + Wenn er scheitert versucht er es zwar wieder. 4 + Also mehrfach Dienst nach Vorschrift. 5 + Ein gewisses Maß an Verzugszinsen ist normal. 6 + Ohne Verzugsstrafe macht der Chef etwas falsch. 7 + In dicker Kundenzufriedenheit kann nie das Rendite-Optimum liegen.
Der "Big Boss" -- ist das Dein direkter Vorgesetzter? Ansonsten könnte es ja um Probleme mit Deinem Gruppenleiter gehen. Auf jeden Fall eine schlechte Situation. Es ist absehbar, dass es den Chefs sch...egal ist, ob sich das Fußvolk aufreibt, bloß damit die Kasse stimmt. Und wenn sie nicht stimmt (was ein Grund für den Einstellungsstopp wäre): bloß weg da! Wäre also mal die Zeit ganz unverbindlich nach einem Zwischenzeugnis zu fragen :)
Zeitplan entsprechend aktuellem Personal erstellen, alternativen Zeitplan mit n-mal mehr Personal, das ganze schriftlich an den Vorgesetzten. Verschiebung des Problems aufe eine Etage höher (nur dumm wenn man ganz oben steht).
robocash schrieb: > Dein Chef muss erst mal richtig auflaufen. Der Chef merkt sich dann vor allem, bei wem er aufgelaufen ist. Schuld ist nicht der Zeitplan. Schuld sind nicht die fehlenden Ressourcen. Schuld ist derjenige, dem man die Schuld zuschieben kann.
Hallo und Danke für die Wortmeldungen. Leider helfen diese hier nicht weiter, die Firma ist einfach zu groß das man jemanden mit Kündigungsdrohung zur Flexibilität bewegen kann. Hier sind mehrerer tausend Mitarbeiter beschäftigt und ich bin nicht mal sicher ob es wirklich der Chef ganz weit oben war oder nicht irgendeine Subroutine im SAP, die anhand irgendwelcher Kenndaten (Headcount projeziert auf die Mondphase) automatisiert eine Email mit Einstellungsstop losgeschickt hat. ;-0 Vielleicht sollte ich den administartiven Zwischenschichten im Konzern die Wiedereinstellung von Mitarbeitern die im laufenden Jahr gegangen sind, als nicht unter Neueinstellung fallend verkaufen? Erfahrung mit solchen Wortklaubereien? MfG,
>Erfahrung mit solchen Wortklaubereien?
Du glaubst also ernsthaft, Du könntest als jemand, dem nicht einmal sein
eigener Chef zuhört, in einem großen Konzern durch irgendwelche
trickreichen Formulierungen Einstellungen auslösen?
Offenbar hast du keine ahnung, wie Personalpläne ob richtig oder falsch
aufgestellt werden.
Da kann man ja nur beten, daß Deine persönliche Personalplanung für das
Projekt nicht genauso fundiert ist.
Man, man, man.
Backflow schrieb: >>Erfahrung mit solchen Wortklaubereien? > > Du glaubst also ernsthaft, Du könntest als jemand, dem nicht einmal sein > eigener Chef zuhört, in einem großen Konzern durch irgendwelche > trickreichen Formulierungen Einstellungen auslösen? > > Offenbar hast du keine ahnung, wie Personalpläne ob richtig oder falsch > aufgestellt werden. > > Da kann man ja nur beten, daß Deine persönliche Personalplanung für das > Projekt nicht genauso fundiert ist. > > Man, man, man. Dont't feed the troll. MfG,
Verschwende keine Zeit, Charly, ( Chef schrieb:)
bis Dir Dein Zögern gar als Zustimmung gewertet wird.
Sondern wappne Dich für das mögliche Brüllgespräch mit Deinem
Vorgesetzten, der auch die Kostenstellenverantwortung hat.
1. Dem reichst Du schriftlich Dein Antrag auf Zusatzpersonal ein. Was
erfüllt sein muss, damit Du Deinen Auftrag so erfüllen kannst, wie Dein
Auftraggeber das wollte.
2. Zum Anhang gehört auch das Menetekel, welche Verluste nicht zu
vermeiden sind, wenn der grundsätzliche Einstellungsstopp wegen Deines
Projektes keine Ausnahme erfährt.
3. Vorher erkundige Dich bei der Personalabteilung nach
innerbetrieblichen Aushilfsmöglichkeiten. Denn wenn die meint, da sei zu
viel Personal, dann müsste sie auch welches freischaufeln können.
Melden macht frei. Höhere Führungskräfte werden für die Leiden bezahlt,
wenn sie die A....karte getroffen hat.
Kaspere nicht herum. Geh einfach genau den Weg, den Dein Unternehmen
vorsieht bei Ressourcenknappheit.
Geh in unverzüglich und konsequent.
Ich bin ihn zwei, drei Mal bis zur Vertrauensfrage gegangen. Ein paar
Mal hat die Bereitschaft, die Kündigung zu empfangen, schon Eindruck
gemacht. Aber einmal war ich auch umgehend gekündigt. Anschließend fuhr
der Unternehmer das Anlagenprojekt dann vollends gegen die Wand, aus
vorgesehenen 18 Monaten Projektlaufzeit wurden 36.
Die Endkunden machten mir zur Abreise Abschiedsgeschenke und
versicherten mir, dieser Unternehmer würde in ihrem Land, Saudi-Arabien,
nie wieder Geschäfte machen. Das tröstete wenigstens.
Ich habe mit dem Passus "Vertrauensfrage gestellt, darauf gekündigt" im
Lebenslauf überwiegend gute Erfahrungen gemacht.
Ich vermute, ein Manager mit Konsequenz wird höher geschätzt als solche
a....kriecherischer Duckmaus-Mentalität, weil letztere notwendige
Kurskorrekturen verschlafen und damit den Schaden noch vermehren.
Ciao
Wolfgang Horn
Einmal hörte ich im DDR-Radio Volksmusik von zwei Russen. Die beiden hatten sowas wie Ingenieur studiert, sich aber dann der Kunst zugewendet. Ich dachte: Wie kann man all seine Ausbildung opfern? Sind die blöd? Aber jetzt verstehe ich, warum. Anscheinend gibt es auch ein Überangebot an Technik. Theoretisch wird auch kaum noch was gemacht. Die ganze Technik wächst aus den Ideen, die die Berufserfahrenen bei der frustrierenden Arbeit haben.
Wolfgang Horn schrieb: > Verschwende keine Zeit, Charly, ( Chef schrieb:) > bis Dir Dein Zögern gar als Zustimmung gewertet wird. > > Sondern wappne Dich für das mögliche Brüllgespräch mit Deinem > Vorgesetzten, der auch die Kostenstellenverantwortung hat. > > 1. Dem reichst Du schriftlich Dein Antrag auf Zusatzpersonal ein. Was > erfüllt sein muss, damit Du Deinen Auftrag so erfüllen kannst, wie Dein > Auftraggeber das wollte. > 2. Zum Anhang gehört auch das Menetekel, welche Verluste nicht zu > vermeiden sind, wenn der grundsätzliche Einstellungsstopp wegen Deines > Projektes keine Ausnahme erfährt. > 3. Vorher erkundige Dich bei der Personalabteilung nach > innerbetrieblichen Aushilfsmöglichkeiten. Denn wenn die meint, da sei zu > viel Personal, dann müsste sie auch welches freischaufeln können. Hallo Wolfgang, vielen Dank für die Ratschläge. Also frontal den Stier bei Hörner und Eier packen, statt auf dem Boden kriechend den Ausweg aus der Arena zu suchen?! Scheint die effektivste Vorgehensweise zu sein. Mit 3. (innerbetriebliche Aushilfe) ist das bei Entwicklungsprojekten in einem internationalen Großkonzern so eine ganz spezielle Sache. Da wird in China oder Indien eine Abteilung aktiviert, die ja Software schreiben/testen/debuggen könnte und von dort übers Firmennetz verteilt. Erfordert zuerst erhöhten Betreuungsaufwand und macht auf Dauer die Wartung schwierig/unmöglich. Geht also u.U. nach hinten los. Also genau formulieren, wieviel mit welchen Fähigkeiten ich wo und wann im Team brauche. MfG,
"more manpower makes a late project later" Du hast verloren. Sorry es Dir so direkt zu sagen, aber es gibt keine Gewinnstrategie mehr. Egal was Du jetzt tun kannst, es steigert nur Deine Kosten ohne dabei ein Ergebnis zu bringen. Da ich in Deiner Situation war, lass mich erklären warum. Du wirst keine Leute bekommen bevor es WIRKLICH viel zu spät ist. Dann allerdings hast Du schon gar nicht mehr die Zeit diese Leute auch noch ins Projekt einzuschulen, und die Wahrscheinlichkeit dass du da irgendwas bekommst das brauchbar ist, ist auch gegen Null. Mit etwas Pech drückt man Dir, allerdings wie gesagt frühestens 5 Minuten nach 12, Leihkräfte in die Hand, die mehr Zeit damit verbringen Stellenanzeigen zu lesen (und ab und an mal "krank" zu werden weil 'n Vorstellungsgespräch ansteht) als die (wahrscheinlich wegen Zeitmangels lückenhafte, so überhaupt vorhandene) Projektdoku. Deine einzige Chance ist, JETZT zu Deinem direkten Vorgesetzten zu pilgern und ihm zu erklären, entweder JETZT mehr Leute oder das Projekt geht den Bach runter. Häng ein Memo hintendran, damit nicht plötzlich kollektive Amnesie über Dir ausbricht sobald (nicht falls) das Projekt gegen die Wand geht. Dann arbeite weiter so gut es eben geht und versuch das Maximum zu erreichen. Gleichzeitig würde ich aber gucken ob nicht anderorts ein Job auf Dich wartet. Aktuell werden Fachleute ja scheinbar angeblich gesucht...
Hi, Charly, > Mit 3. (innerbetriebliche Aushilfe) ist das bei Entwicklungsprojekten in > einem internationalen Großkonzern so eine ganz spezielle Sache. Da wird > in China oder Indien eine Abteilung aktiviert... Natürlich guckt der Personalmanager darauf. Der würde ja geschimpft bekommen, wenn er das unterlässe. Aber Du kannst spezifizieren, was genau Du brauchst und warum Deine Wahl die beste ist. Wer der anzweifelt, soll es dann auch besser machen - also mit aller Verantwortung. Ich kam zur Sanierung eines 100Mio$-Anlagenprojekts wie die Jungfrau zum Kind. Es war die leichteste Aufgabe - jedenfalls aus der Nachschau. Da war mir eine Art "Siegfried-Effekt" aufgefallen - je schlimmer der Drache, je größer die gemeinsame Not, desto stiller die stadtbekannten Nörgler-Besserwisser, desto größer die Toleranz, desto stärker darfst Du aufschneiden. Desto größer auch Dein Heldenruhm. Was im Falle des Scheiterns passiert, hängt wesentlich von den höheren Führungskräften ab. Erkennen diese die Qualitäten einer Person, welche die unvermeidbaren Verluste verringert, oder bevorzugt sie deren Sündenbockschicksal? Ansonsten gibt's da noch die hilfreiche "Kfz-Meister-Strategie": 1. Kunde ist am Klötern seiner Kurbelwelle schon drei Straßen weiter zu hören. 2. Kunde steigt aus, nimmt lässig die Sonnenbrille ab: "Meister, können sie den bis heute abend wieder hinkriegen?" 3. Meister ganz trocken: "Machen Se mal de Motorhaube uf. Starten sie den Motor." 4. Meister zieht die Luft geräuschvoll durch die Zähne. Dem Kunden rutscht das Herz in die Hose. Hatte er doch schon gewusst, natürlich ist das ein fataler Motorschaden, oh weh, was wohl ein Austauschmotor kostet? 5. Meister: "Naja, vielleicht lässt sich ja noch was retten. Lassen sie den mal da, ich schau mal nach und ruf sie an mit dem Kostenvoranschlag." 6. Kunde ist erfreut und lässt den Wagen da. Damit ist er gefangen. Der Kostenvoranschlag ist natürlich etwas billiger als ein Austauschmotor. Mär aus der Geschicht: Je dramatischer Dein Menetekel, umso schneller hast Du Dein Wunschpersonal. Umso eher sieht man Dich als den Held, der die katastrophalen Verluste mindert. Ach ja, nicht vergessen: Aus Deiner Sicht ist der Held natürlich Dein Vorgesetzter. Dieser Tribut muss schon sein. Er muss glänzen gegenüber dem Vorstand. Toi, toi, toi. Wolfgang Horn
Eigentlich solltet Ihr alle Leute einstellen, die jetzt noch arbeitslos sind. Verstehst du: Ich kaufe kein Auto von Euch, weil ich so einen Laden schon kenne.
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