Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Externer Mosfet bei LM2596


von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Hallo,

mittlerweile hab ich hier sehr viel Zeit verbracht und mich mit dem 
Thema Schaltregler befasst.
Mein Ziel war es bei 5,5 V Ausgangspannung mindestens 5A Ausgansgstrom 
zu bekommen. Da der LM2596T-ADJ jedoch nur 3 A kann, hab ich, wie ich 
öfters gelesen habe, einen Mosfet (IRF 530N) an seinen Ausgang 
geschaltet, um mehr Ausgansgtrom zu bekommen. Dementsprechend hab ich 
die Schottkydiode (MBR 1645) angepasst und zwei Spulen (je 33 uH) 
parallel geschaltet, um eine Induktivität von 15 uH zu bekommen. Den 
Schaltplan dazu hab ich eingefügt. Ursprünglich hab ich den Schaltplan 
genommen, der im Datenblatt steht und auch das Layout und alles wie 
schon beschrieben angepasst.

Jetzt hab ich die Paltine erstellt und alle Teile gelötet und jetzt hab 
ich ne Ausgangspannung von 5 V und wenn ich den Schaltregler mit 1A 
belaste, wird der Mosfet sehr heiß und die Spannung bricht ein. Wenn ich 
den Schaltregler ohne dem Mosfet betreibe, funktioniert die Schaltung 
super, liefert 5,5V Ausgangsspannung, auch bei 1A Belastung.
Jetzt frage ich mich, inwiefern ich den Mosfet falsch angeschlossen 
habe?
Ich wär sehr dankbar, wenn mir jemand helfen könnte!

Viele Grüße!
Sebastian

von Ben _. (burning_silicon)


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Vermutlich hat das IC keinen Ausgang der als Treiberstufe für den FET 
arbeiten kann und schaltet den FET daher nicht zuverlässig und vor allem 
schnell wieder ab.

Du müßtest einen Gate-Treiber IC verwenden, der für die high side 
geeignet sein muß. Das ist bei diesen step-down Drosselwandlern nicht 
ganz so einfach wie's aussieht.

von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Vielen Dank für deine Antwort!
Ja, das dachte ich mir schon, dass das nicht so einfach geht, aber ich 
halte nen Mosfet halt immer noch für nen Transistor... ;)

Also das heißt, ich schalte zwischen dem Gate vom Mosfet und den Output 
von meinem Schaltregler einen geeigneten Treiber (da gibts ja eine gute 
Beschreibung zur Auswahl) und dann sollte alles funktionieren?

von Ben _. (burning_silicon)


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Ein Mosfet ist ein Transistor. Allerdings ein spannungsgesteuerter. Das 
Gate hat eine recht hohe Kapazität, die geladen und entladen werden muß 
damit das Ding leitet oder nicht.

Probier es doch erstmal mit einem normalen bipolaren Transistor. Der ist 
stromgesteuert und müßte mit dem LM2596 funktionieren. Irgendeinen 
10A-NPN-Typ wirste bestimmt noch in der Bastelkiste haben. Ich glaub da 
braucht man nichtmal einen Basiswiderstand weil der Transistor zusammen 
mit dem IC eine Darlington-Stufe bildet.

von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Leider hab ich nur die Standarttransistoren, wie Bc547 usw., da, nichts 
in der Größenordnung...
Wenn dann müsste ich bestellen.
Wäre die Lösung mit dem Transistor denn "alltagstauglich"?
Falls ja, dann würde ich mir so einen besorgen, da der Aufwand hier im 
Gegensatz zu einem Mosfet wirklich sehr gering wäre und ich mein altes 
Layout verwenden könnte.
Muss ich zur Auswahl irgendwas besonderes beachten, außer NPN?

von Helmut L. (helmi1)


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Wie soll denn bei deiner Schaltung der N-Channel Mosfet eingeschaltet 
werden.
Um den einzuschalten muss das Gate um die Gate-Source Spannung höher 
sein als die Source. Das heist in deiner Schaltung wird der Mosfet nie 
Sauber eingeschaltet weil du dazu ein Spannung brauchst die höher als 
deine Versorgungsspannung sein muss. Das er auch nicht sauber 
abgeschaltet werden kann haben meine Vorredener schon erwähnt.

von Ulrich (Gast)


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Die Lösung mit dem Transistor ist eine Notlösung, mehr nicht. Damit die 
Verluste nicht zu hoch werden, sollte es kein Darlington sein, und der 
Transistor sollte eher schnell sein. Der 2N3055 wird vermutlich zu 
langsam sein. Dazu wäre ein recht kleiner Widerstand (z.B. 0,5 - 1 Ohm) 
Basis nach Emitter sinnvoll um den Transistor etwas schneller zu machen. 
Das IC liefert ja genug Strom für die Ansteuerung.

Die Sache ist aber wegen der IC internen Begrenzung des Stromes ohnehin 
problematisch - die Induktivität muss ggf. etwas größer werden, damit 
man nie in die Verlegenheit kommt, dass man auf die interne Begrenzung 
angewiesen ist.

von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Also wäre es doch besser, wenn ich den Mosfet verwende, dann halt mit 
passendem Treiber?

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian O. schrieb:

> Also wäre es doch besser, wenn ich den Mosfet verwende, dann halt mit
> passendem Treiber?

Ulrich beschreibt die grundsätzlichen Probleme, die mit einem externen
Transistor auftreten. Mit einem Fet gibts noch zusätzlich das Problem
mit dem Treiber. Ich denke, Du solltest ein IC nehmen, welches von
vornherein für das triben von externen Transistoren geeignet ist.
Ich will jetzt keine Empfehlung geben; das können andere hier im
Forum besser.
Gruss
Harald

von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Das wäre wohl auch ne einfache Möglichkeit, zwar ich hab jetzt die Lm 
schon da, aber wenns nicht geht...
Mit all den Vorschlägen macht ihr es mir wirklich nicht leicht, mich zu 
entscheiden. ;)

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian O. schrieb:

> Mit all den Vorschlägen macht ihr es mir wirklich nicht leicht, mich zu
> entscheiden. ;)

Tja, Vorschläge sind manchmal wie Schläge. :-)
Gruss
Harald

von Helmut L. (helmi1)


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Es gibt auch 5A Regler von NS.

http://www.national.com/pf/LM/LM2678.html#Overview

Alles andere wuerde ich nur mit externen Transistor machen.

Als leicht erhaeltlicher Baustein koente man noch den LM3524 nennen.
Ist allerding schon leicht ergraut. Und als Schalttransistor einen PNP 
oder P-MOSFET und kein N-MOSFet.

von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Den Lm2678 hab ich auch schon gesehen, nur mein Problem war, dass ich ne 
minimale Eingangspannung von 6V brauche.
Da ich jetzt nicht zu viele neue Bauteile kaufen will und kein völlig 
neues Layout gestalten will, hab ich mich jetzt für die Lösung mit 
Treiber entschieden, dafür benötige ich nicht so viele neue Teile und im 
Vergleich zu einem anderen Schaltregler ist das die günstigste Lösung.

von Helmut L. (helmi1)


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Sebastian O. schrieb:
> Da ich jetzt nicht zu viele neue Bauteile kaufen will und kein völlig
> neues Layout gestalten will, hab ich mich jetzt für die Lösung mit
> Treiber entschieden, dafür benötige ich nicht so viele neue Teile und im
> Vergleich zu einem anderen Schaltregler ist das die günstigste Lösung.

Aufpassen das da nicht noch andere Fallstricke drin sind.
Die waehren:

Der Treiber mit dem Transistor muss die richtige Phasenlage haben.
Die Frequenzkompensation des Regelkreises kann unter umsteanden nicht 
mehr stimmen und das ganze Ding faengt an zu schwingen.
Du hast keine Strombegrenzung mehr.

von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Hm, und wenn ich jetzt einen Schaltregler mit einem Ausgang für N-Ch 
Mosfets verwende? Preislich würde sich das im Gegensatz zu meiner 
anderen Lösung ja wirklich nicht allzu viel geben. Muss ich dann auch 
auf sowas achten, oder würde die Schaltung, die im Datenblatt des 
jeweiligen Schaltregler steht, funktionieren. Ich hätte da an den LM3477 
gedacht, ist zwar SMD, aber wäre doch gut für meine Zwecke geeignet, 
oder?

von Helmut L. (helmi1)


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Sebastian O. schrieb:
> Muss ich dann auch
> auf sowas achten, oder würde die Schaltung, die im Datenblatt des
> jeweiligen Schaltregler steht, funktionieren.

Die wird so funktioniern wie es im Datenblat steht. Der hat einen 
Boostkondensator drin der die Gatespannung des N-Mosfet ueber die 
Versorgungsspannung anheben kann. Deshalb kann der den auch voll 
durchsteuern. Auch ist die Frequenzkompenstaion des Regler extern 
einstellbar.

von Ben _. (burning_silicon)


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Okay damit Dir die Lust am Basteln nicht vergeht...

N-Kanal-FETs sind als high-side-switcher problematisch weil sie 
gegenüber dem Source-Pin eine (meistens 10V) höhere Spannung am Gate 
brauchen um vollständig zu öffnen. Der Source-Pin geht bei high-side 
Anwendungen beim Öffnen auf das Niveau des Drain-Pins (beim step-down 
ist das die Betriebsspannung) hoch und die Gatespannung muß dem folgen.

Damit das geht verwendet man meistens eine Bootstrap-Schaltung mit Diode 
und Kondensator - welche den Nachteil hat, daß der Source-Pin periodisch 
immer wieder bis zum Masse-Potential zurückkehren muß damit der 
Bootstrap-Kondensator geladen werden kann. Bei step-down mit Mindestlast 
geht das meistens, bei sehr kurzen Einschaltzeiten (sehr geringe Last) 
kannste aber auch schnell ein blaues Wunder erleben wenn sich dieser 
Kondensator entlädt.

von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Also sollte ich es jetzt mit dem lm3477 versuchen, oder eine schaltung 
mit einem p-ch mosfet? Ich meine irgendwie sollte das doch zu machen 
sein, einen schaltregler mit einem ausgangsstrom von über 5 A zu 
bauen...

von Helmut L. (helmi1)


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Sebastian O. schrieb:
> Also sollte ich es jetzt mit dem lm3477 versuchen, oder eine schaltung
> mit einem p-ch mosfet? Ich meine irgendwie sollte das doch zu machen
> sein, einen schaltregler mit einem ausgangsstrom von über 5 A zu
> bauen...

Du kannst es mit dem LM3477 versuchen. Und 5 A ist nun auch kein 
riesiger Strom. Fallstricke lauern ueberall in der Elektronik.

von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Ab wann ist den die geringe Last dann ein Problem? Ich werde nämlich 
keine Dauerbelastung von 5A haben, eher so um 1A. 5A und mehr werde ich 
nur als Peakbelastung benötigen.

von Ben _. (burning_silicon)


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Aufbauen und messen...

von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Ben _ schrieb:
> Aufbauen und messen...

Alles klar. :)
Ich weiß diese ewigen Anfragen, ob ein Schaltplan so richtig ist, sind 
mittlerweile etwas nervig und vll auch überflüssig...
Trotzdem würde ich mich freuen, wenn jemand mal einen Blick auf diesen 
Schaltplan werfen könnte. Wenn keiner will, macht des auch nichts. ;)

von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Sorry, hab vergessen den Schaltplan anzufügen...

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian O. schrieb:
> Ben _ schrieb:
>> Aufbauen und messen...
>
> Alles klar. :)
> Ich weiß diese ewigen Anfragen, ob ein Schaltplan so richtig ist, sind
> mittlerweile etwas nervig und vll auch überflüssig...
> Trotzdem würde ich mich freuen, wenn jemand mal einen Blick auf diesen
> Schaltplan werfen könnte. Wenn keiner will, macht des auch nichts. ;)

Die Sache ist leider die, das bei Schaltnetzteilen der Schaltplan
das kleinste Problem ist (Der steht meist im Datenblatt). Viel
wichtiger ist der richtige Aufbau und die Verwendung der richtigen
Teile. Wer z.B. eine Funkentstördrossel einbaut, muss sich nicht
wundern, wenn die dann heiss wird.
Gruss
Harald

von Sebastian O. (sebastian_o32)


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Ok, ich hab die Schaltung eh schon vom Datenblatt übernommen, wollte nur 
wissen, ob sie so plausibel ist, was sie ja wohl sein wird...
Zu den Teilen:
Ich weiß, dass ich ne Speicherdrossel brauche und ne schnelle Diode usw.
Ich hab ja schon einen Schaltregler aufgebaut, wie ich oben irgendwo 
beschrieben habe. Daher weiß ich auch, dass das Layout von großer 
Bedeutung ist...
Ich werd diese Schaltung jetzt mal aufbauen und schauen, wie sie 
funktioniert.

Dann noch ein großes Danke an alle, die mir geholfen haben! :)

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