Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Reallöhne sinken bei allen Arbeitnehmern


von Ing-Zocker (Gast)


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richtig gelesen,sie sinken bei allen durchweg. 7% Reallohnverlust seit 
2005.
Wo geht die Kohle hin?

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/realloehne-sinken-trotz-aufschwung-weiter/5803332.html

: Gesperrt durch Moderator
von Tom E. (tkon)


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Inflation und Änderung der Gehaltsstrukturen.

von Alex (Gast)


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Das Geld ist immer zu Hauf vorhanden, es gehört nur einigen wenigen.

"Jeder 6te in Deutschland ist armutsgefährdet"

von Voodoofrei (Gast)


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>Die Reallöhne der deutschen Arbeitnehmer sinken trotz der in den
>vergangenen Monaten guten Konjunkturlage weiter.

Und was noch erstaunlicher ist: trotz "globaler Erwärmung"!

von Thilo (Gast)


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Ing-Zocker schrieb:
> 7% Reallohnverlust seit
> 2005.

Das ist doch alles populistisches Dummgelaber. Mein Bruttogehalt im 
Oktober 2005 ware 3716,63€/35h, im Oktober 2011 waren es 5132,45€/35h. 
Ohne Jobwechsel, auch nicht innerhalb der Firma. Ich mache heute 
dasselbe wie 2005. Jetzt rechne mir mal bitte den Reallohnverlust von 7% 
vor.
Eckdaten: Dipl.Ing. Elektrotechnik, Uni Khe, Abschluss 2001, 
Softwareentwicklung.

von Adler (Gast)


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Thilo (Gast) schrieb:

Ing-Zocker schrieb:
> 7% Reallohnverlust seit
> 2005.

> Das ist doch alles populistisches Dummgelaber. Mein Bruttogehalt im
> Oktober 2005 ware 3716,63€/35h, im Oktober 2011 waren es 5132,45€/35h.
> Ohne Jobwechsel, auch nicht innerhalb der Firma. Ich mache heute
> dasselbe wie 2005. Jetzt rechne mir mal bitte den Reallohnverlust von 7%
> vor.
> Eckdaten: Dipl.Ing. Elektrotechnik, Uni Khe, Abschluss 2001,
> Softwareentwicklung.

Selbst wenn das bei dir so ist (was man zu recht bezweifeln kann) heißt 
dass noch lange nicht dass es anderen auch so ergangen ist. Der 
Reallohnverlust ist eine nachgewiesene Tatsache, siehe

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/realloehne-der-deutschen-die-loehne-sinken-trotz-aufschwung-11518759.html

Dieser Quelle traue ich zehn mal mehr als jedem unbekannten 
Foren-BWL'ler, der hier öfter mal gerne irgend einen Quark behauptet.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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@Thilo:
Du hast ja auch Berufserfahrung erworben.

Heute steigt einer mit 3900 €/Monat (35 h) ein. Das sind 5 % Steigerung 
in 5 Jahren. Also überschlagen sind es 1 % Lohnsteigerung pro Jahr. Die 
Inflationsrate liegt bei 2,5 % pro Jahr. Das macht 1,5 % Reallohnsenkung 
pro Jahr.

von Thilo (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> Heute steigt einer mit 3900 €/Monat (35 h) ein. Das sind 5 % Steigerung
> in 5 Jahren. Also überschlagen sind es 1 % Lohnsteigerung pro Jahr. Die
> Inflationsrate liegt bei 2,5 % pro Jahr. Das macht 1,5 % Reallohnsenkung
> pro Jahr.

Es ist Quatsch, die Einstiegsgehälter zu vergleichen. Die sind 
logischerweise immer niedrig. Erst nach 2-3 Jahren im Job stellt sich 
raus, was jemand realistisch "Wert" ist. Dann kann man vergleichen.

von Tom (Gast)


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Es geht doch um den Durchschnitt. Die 35h lassen auf einen IG Metall 
Vertrag
schliessen. Damit bist du gut dran. Schon mal daran gedacht, dass auch 
viele Ings bei Zeitarbeitsfirmen, Dienstleistern, usw. Arbeiten? Oder 
sogar arbeitslos sind?

von Tom (Gast)


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Warum sind denn schon seit Jahren die Einstiegsgehälter von Ings auf dem 
gleichen Niveau, obwohl angeblich ein Mangel herrscht? Nur mal darüber 
nachdenken... ,-)

von Thilo (Gast)


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Adler schrieb:
> Selbst wenn das bei dir so ist (was man zu recht bezweifeln kann) heißt
> dass noch lange nicht dass es anderen auch so ergangen ist.

Was genau gibt dir Anlass, meine Angaben als zurecht zweifelhaft 
einzustufen?

Adler schrieb:
> http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftsp...
>
> Dieser Quelle traue ich zehn mal mehr als jedem unbekannten
> Foren-BWL'ler, der hier öfter mal gerne irgend einen Quark behauptet.

Schon allein die Verallgemeinerungen bei solchen Erhebungen zeigen, was 
sie wert sind. Schlagzeilen wie "Die Arbeitnehmer..." (also alle oder 
was?) sind doch nichts als Lückenfüller, die sich irgend ein 
drittklassiger Redakteur aus den Fingern saugt.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Warum sind denn schon seit Jahren die Einstiegsgehälter von Ings auf dem
> gleichen Niveau

Sie  sinken eher ..

von VDE-Lehrling (Gast)


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Die Debatten bringen nichts. Die wirtschaftliche Situation ist in den 
verschiedenen Teilen Deutschlands und den Branchen sehr unterschiedlich.

von Thilo (Gast)


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Tom schrieb:
> Es geht doch um den Durchschnitt. Die 35h lassen auf einen IG Metall
> Vertrag
> schliessen. Damit bist du gut dran. Schon mal daran gedacht, dass auch
> viele Ings bei Zeitarbeitsfirmen, Dienstleistern, usw. Arbeiten? Oder
> sogar arbeitslos sind?

Das ist richtig, die repräsentieren aber den Durchschnitt genauso wenig, 
wie die mit IG-Metall Tarif. So wird es aber immer dargestellt.

von Purzel H. (hacky)


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>7% Reallohnverlust seit 2005.

Naja. Wenn die Kosten & Mieten auch im gleichen Mass sinken ist ja gut 
...

von Adler (Gast)


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Thilo (Gast) schrieb:

Was genau gibt dir Anlass, meine Angaben als zurecht zweifelhaft
einzustufen?

Die reflexartige Reaktion auf das was bestimmten Leuten irgendwie nicht 
in den Kram passt, aus welchen Gründen auch immer. Meistens steckt 
Ideologie dahinter.

> Schon allein die Verallgemeinerungen bei solchen Erhebungen zeigen, was
> sie wert sind. Schlagzeilen wie "Die Arbeitnehmer..." (also alle oder
> was?) sind doch nichts als Lückenfüller, die sich irgend ein
> drittklassiger Redakteur aus den Fingern saugt

Du schreibst Unfug. Die FAZ ist kein linkes Kampfblatt einer Sarah 
Wagenknecht. Außerdem sind die Reallohnverluste bei vielen Arbeitnehmern 
nicht mal mehr ein offenes Geheimnis. Das weiß jeder halbwegs 
informierte Volljährige seit langem und spürt das (mehr oder weniger) 
auch am eigenen Leib.

Mal abgesehen davon ist eine Erhebung von 20.000 noch dazu wenn sie 
jährlich durchgeführt wird sehr wohl gut repräsentativ. Die 
Forschungsgruppe wahlen braucht weit weniger Stichproben, um uns 
jedesmal die Wahlergebnisse mit erstaunlicher Präzision vorherzusagen.

Was also willst du? Eine Befragung von 1 Millionen Bundesbürger?

von Verramscht (Gast)


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Die seltene, aber nicht ausschließbare absolute Lohnuntergrenze für 
frisch eingestiegene Maschinenbauingenieure liegt auch heute noch bei 
ca. 30.000 Euro. Dies war aber schon seit 2007 so.
Der Reallohnverlust ist damit sehr hoch.
Man dümpelt heute in durchschnittlichen Betrieben immer noch wie vor 4 
Jahren um die 35.000 Euro Einstiegsgehalt rum, 36.000 Euro und höher 
sind bei vielen schon unmöglich. Bei Facharbeitern sieht es genauso 
düster aus.
Da ist es kein Wunder, dass wir immer mehr Fachkräfte benötigen, wir 
senken unser Lohnniveau in einm astronmomischen  Tempo ab, das auf dem 
Globus seinesgleichen sucht, und holen damit fast alle Aufträge auf der 
ganzen Welt ein. Gleichzeitig haut ein Teil unserer Fachkräfte ab wegen 
finanzieller Perspektivlosigkeit.
Die Welt zu Gast bei den Verramschern.

von Adler (Gast)


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DU kannst es auch gerne noch mal hier haben

http://www.spiegel.de/images/image-161328-galleryV9-jtlk.jpg


Der Bericht dazu ist vom Dezember letzten Jahres

"Deutschland ist Lohnminus-Meister"
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,734794,00.html

> Mein Chef sagt immer, wenn die Leute zu viel verdienen bleibt für ihn
> nichts übrig, und dann lohnt es sich nicht mehr.

Das ist auch der WAHRE Grund, warum Arbeitgeber nahe Parteien und 
Lobbyorganisation wie das IFO-Institut stets SO reagieren (wie)

ein Dieter Hundt lässt mitteilen (bei ARD/ZDF/vorm BDI etc.):

Fall 1, im Aufschwung gilt: möglichst KEINE Lohnerhöhungen, Aufschwung 
wäre gefährdet!!

Fall 2, geht es der Wirtschaft erst mal schlecht: auf KEINEN Fall 
Lohnerhöhungen, sonst droht Rezession!!

von Thilo (Gast)


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Adler schrieb:
> Mal abgesehen davon ist eine Erhebung von 20.000 noch dazu wenn sie
> jährlich durchgeführt wird sehr wohl gut repräsentativ.

Kommt drauf an, welche 20000 von 41Mio Erwerbtstätigen man fragt und, 
vor Allem, was dabei herauskommen soll. Ansonsten hast du natürlich 
völlig recht :-)))))

von Adler (Gast)


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Thilo (Gast) schrieb:

Adler schrieb:
>> Mal abgesehen davon ist eine Erhebung von 20.000 noch dazu wenn sie
>> jährlich durchgeführt wird sehr wohl gut repräsentativ.

> Kommt drauf an, welche 20000 von 41Mio Erwerbtstätigen man fragt und,
> vor Allem, was dabei herauskommen soll.

Das ist die ewig reflexartig wiederholte Unterstellung der 
Datenmanipulation, der fast immer zugrunde liegt, es kann nicht sein was 
nicht sein darf. Wer behauptet hier wäre manipuliert worden sollte dafür 
Beweise erbringen oder besser die Klappe halten.

von Adler (Gast)


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Abgesehen davon gab es bereits Erhebungen wie der Spiegel zeigt. Das 
Problem der sinkenden Reallöhne ist also nicht neu.

von Thilo (Gast)


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Adler schrieb:
> Das ist die ewig reflexartig wiederholte Unterstellung der
> Datenmanipulation, der fast immer zugrunde liegt, es kann nicht sein was
> nicht sein darf. Wer behauptet hier wäre manipuliert worden sollte dafür
> Beweise erbringen oder besser die Klappe halten.

Glaubst du ernsthaft, daß irgeneine Zeitung eine Datenerhebung macht? 
Dafür gibt es ja "Institute" und die werden von irgendjemandem 
finanziert. Entweder von Parteien oder irgendeiner Wirtschaftslobby. Das 
Ergebnis kann man sich also frei aussuchen.
Aber klar: Der Atomausstieg der CDU, kurz nachdem der saubere 
Baden-Württembergische CDU Ministerpräsident Mappus illegal für 13Mio 
Atomaktien gekauft hat...Alles in Ordnung. Bloß nichts anzweifeln. Die 
Politik dient dem Volk und die Medien sind unabhängig.

von Adler (Gast)


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Thilo (Gast) schrieb:

Adler schrieb:
>> Das ist die ewig reflexartig wiederholte Unterstellung der
>> Datenmanipulation, der fast immer zugrunde liegt, es kann nicht sein was
>> nicht sein darf. Wer behauptet hier wäre manipuliert worden sollte dafür
>> Beweise erbringen oder besser die Klappe halten.

> Glaubst du ernsthaft, daß irgeneine Zeitung eine Datenerhebung macht?

Wer hat denn das behauptet?

> Dafür gibt es ja "Institute" und die werden von irgendjemandem
> finanziert.

Umsonst arbeitet bestimmt keiner gerne.

> Entweder von Parteien oder irgendeiner Wirtschaftslobby.

Und weil das Ergebnis dir jetzt nicht in den Kram passt wird mal eben 
Käuflichkeit unterstellt?

> Das
> Ergebnis kann man sich also frei aussuchen.

"man" nicht. DU suchst dir gerade das Ergebnis frei aus.

> Aber klar: Der Atomausstieg der CDU, kurz nachdem der saubere
> Baden-Württembergische CDU Ministerpräsident Mappus illegal für 13Mio
> Atomaktien gekauft hat...Alles in Ordnung. Bloß nichts anzweifeln. Die
> Politik dient dem Volk und die Medien sind unabhängig.

Ah ja und weil ein Herr Mappus hier den Atomkasper aus falschen 
Überzeugungen gegeben hat ist jetzt die Studie über die sinkenden 
Reallöhne anzuzweifeln?

Weißt du, ich liebe Forenteilnehmer die meinen, immer so viel besser als 
ihr politisches Führungspersonal zu sein und dafür dann die absurdesten 
Beispiele bemühen. Der Mappus hat sich immerhin am Ende noch zu seinem 
Irrtum bekannt und daraus die Konsequenzen gezogen. Forenschreiber 
dagegen behaupten oft beharrlich den größten Schwachfug, egal wie oft 
man ihnen aufzeigt wie falsch das ist. Das Volk ist kaum besser als das 
Führungspersonal. Leider.

von Thilo (Gast)


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Adler schrieb:
> Der Mappus hat sich immerhin am Ende noch zu seinem
> Irrtum bekannt und daraus die Konsequenzen gezogen.

Ich habe wirklich selten so gelacht. Ich empfehle dir eine Karriere als 
"politische Führungskraft". Du bringst alle Vorraussetzungen dafür mit, 
wirklich alle.

von Adler (Gast)


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Thilo (Gast) schrieb:

> Ich habe wirklich selten so gelacht. Ich empfehle dir eine Karriere als
> "politische Führungskraft". Du bringst alle Vorraussetzungen dafür mit,
> wirklich alle.

So sind nun mal die Tatsachen. Aber da du dich grundsätzlich den 
Tatsachen verweigerst (wie du hier bereits eindrücklich gezeigt hast) 
bleibst du halt dumm und uninformiert. Tut mir ehrlich leid für dich.

von Marx W. (Gast)


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Anton Hirtmann schrieb im Beitrag #2408996:
> Mein Chef sagt immer,
Wieviel bringt sie den so in der Woche nachhause?

> wenn die Leute zu viel verdienen bleibt für ihn
>
> nichts übrig, und dann lohnt es sich nicht mehr. Er sagt auch, daß die
>
> Leute im Ausland viel genügsamer sind,
Wo?
> daher droht er desöfteren mit
>
> einer Umsiedlung der Firma.
Ein Lichtblick, dann können wie hoffen von dir irgendwann  nix mehr zu 
hören, wenn´s am A-Punkt der Welt hockts´, da wo der Pfeffer wächst!

von Tom (Gast)


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Es gibt doch auch andere Quellen, die die Zahlen des statistischen 
Bundesamtes verwenden:
http://www.jjahnke.net/rundbr82.html#2335

Die Tarifverdienste haben sich im Juni 2011 im Vergleich zu Juni 2010 
nur um 1,8% erhöht, sagt das statische Bundesamt:
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2011/10/PD11__400__622,templateId=renderPrint.psml

Mit fast 3% Inflation ergibt sich also ein Reallohnverlust, außerdem 
handelt es sich um Tarifverdienste Nur ca. 50% der Menschen werden nach 
Tarif bezahlt, nicht tarifgebundene UNternehmen zahlen meist schlechter.

@Thilo: Zeig uns eine einzige Statistik, die das Gegenteil deiner These 
behauptet! Ich bin selber 2006 mit 36k ins Berufsleben eingestiegen und 
verdiene jetzt 70k, aber das sind -wie bei Dir- nur Einzelfälle.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Die seltene, aber nicht ausschließbare absolute Lohnuntergrenze für
> frisch eingestiegene Maschinenbauingenieure liegt auch heute noch bei
> ca. 30.000 Euro.

Glaube es eher das es bei um die 1 € / Stunde liegt , nicht wenige 
finden nämlich nichts ..

> Dies war aber schon seit 2007 so.

Eher 1992 ( DIE grosse Delle .. )

von HalfBit (Gast)


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Tom schrieb:
> Mit fast 3% Inflation ergibt sich also ein Reallohnverlust, außerdem
>
> handelt es sich um Tarifverdienste Nur ca. 50% der Menschen werden nach
>
> Tarif bezahlt, nicht tarifgebundene UNternehmen zahlen meist schlechter.
>
>
>
> @Thilo: Zeig uns eine einzige Statistik, die das Gegenteil deiner These
>
> behauptet! Ich bin selber 2006 mit 36k ins Berufsleben eingestiegen und
>
> verdiene jetzt 70k, aber das sind -wie bei Dir- nur Einzelfälle.

Danke, die Links sind lesenswert!

Dazu gibt es auch schleichende Prozesse, die das Lohnniveau absenken. 
Wer heute neu in den Beruf nachrückt wird schlechtet eingruppiert, die 
neuen Tarifsysteme im Metall/Elektro und öffentlicher Dienst erlauben 
das. Der Arbeitnehmer merkt vom schleichenden Absinken nichts, es trifft 
ja die jüngeren Kollegen die heute nachrücken und deren Gehaltskurve 
niedriger ist.

Im technischen-naturwissenschaftlichen Bereich gibt es noch besondere 
Effekte: Laut dem IdW gibt es nun mehr als 2,2 Millionen 
MINT-Akademiker, seit dem Jahr 2000 um knapp 500.000 Personen mehr! 
http://www.iwkoeln.de/Publikationen/iwd/Archiv/tabid/122/articleid/30968/Default.aspx 
. Natürlich drückt das auch auf das Lohnniveau! Zumdem werden einzelne 
Spezialisten wirklich händeringend gesucht, aber dies ist nicht die 
allgemeine Entwicklung. Vielleicht interessiert jemanden hierzu der 
etwas ältere Artikel des Spiegels, 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,670474,00.html, wonach 
gerade auch Informatiker (-34%) und Forschung/Wissenschaft (-21 %) die 
Verlierer bei den Reallöhnen seit 1990 sind.

von 45455 (Gast)


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@Thilo

Respekt! 38 % Lohnzuwachs in 6 Jahren macht 6,3 % p. a.

Ich empfehle dir, dich nicht auf deiner Konzernstelle auszuruhen und 
arrogant und hochnäsig zu verkünden: "Seht her, bei mir findet kein 
Reallohnverlust statt, also ist die Statistik falsch."

Sei lieber froh und dankbar dafür, dass du bei einer 35-h-Woche nach 
IGM-Tarif vergütet wirst. Der Großteil der Bevölkerung kommt nicht mal 
mit 40-h-Woche auf ähnliche Gehälter.

Vor 40 Jahren wurde jeder Gastarbeiter nach IGM-Tarif o. besser bezahlt. 
Heute ist der IGM-Tarif lohntechnisch absolute Oberliga, auch für 
Akademiker.
Wenn dann selbst die kleinsten Zeitarbeitsklitschen noch Facharbeiter 
und Ingenieure abkriegen, fragt man sich, wo der Fachkräftemangel 
eigentlich sein soll.

Der Reallohnverlust ist eine Tatsache! Ehrlicherweise muss man sagen, 
dass dieser Lohnverlust entscheidend zur internationalen 
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands beigetragen hat. Wir stehen richtig 
gut da!

Aber jetzt ist eigentlich die Grenze erreicht. Ich hoffe nur, dass sich 
die Zeitarbeit und AN-Überlassung nicht noch weiter ausbreitet.

Die Firmen machen Milliarden-Gewinne, noch mehr als 2007/08. Das muss 
endlich wieder auch bei den AN ankommen.

von ITCrack (Gast)


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Alex schrieb:
> Das Geld ist immer zu Hauf vorhanden, es gehört nur einigen wenigen.
>
> "Jeder 6te in Deutschland ist armutsgefährdet"

wird das wieder so ein Jammerthread ? was hat bitte Armut mit Ings zu 
tun ?
ich hätte mal gerne eine Statistik über armutsgefährdete Ings und 
Techniker. Bin mal gespannt welche einstellige % Zahl da raus kommt.

Gerade im Bereich Mikrocontroller, SW Entwicklung und E Technik ... wer 
natürlich in einer strukturschwachen Region lebt und nicht gewillt ist, 
etwas zur Arbeit zu pendeln oder weg zu ziehen, darf sich natürlich 
nicht wundern.

von ITCrack (Gast)


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45455 schrieb:
> Der Reallohnverlust ist eine Tatsache! Ehrlicherweise muss man sagen,
> dass dieser Lohnverlust entscheidend zur internationalen
> Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands beigetragen hat. Wir stehen richtig
> gut da!

ja das stimmt. Oft wird ja gejammert, im Ausland hätte es 
Reallohnzuwächse gegeben.
Das ist zwar richtig, aber man muss immer mal schauen von welchen 
Niveaus die sich gebessert haben. In den meisten Nachbarländern hat man 
eine geringere Kaufkraft. Für den Preis den man für eine 1 Zimmerwohnung 
in Paris zahlt, kriegt man in Berlin eine schicke 4 Zimmerwohnung. So 
hoch sind Gehälter für Ings in Paris auch nicht.

In London wohnen sogar viele jüngere Ings und Entwickler in WGs, weil 
sie sich sonst das Leben in der Metropole nicht leisten könnten.
Teilweise muss man sich WGs in London anschauen, da zahlt man für ein 
zugiges 10 qm Loch, 30 U Bahn Min vom Zentrum schnell 800 Pfund im 
Monat. Soviel mehr verdienen tut man dort auch nicht. Lebensmittelpreise 
im Supermarkt sind so hoch wie bei uns an der Tanke.

von Voodoofrei (Gast)


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45455 schrieb:
> Respekt! 38 % Lohnzuwachs in 6 Jahren macht 6,3 % p. a.

Das wären 5,5% pro Jahr.

von Verramscher (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Glaube es eher das es bei um die 1 € / Stunde liegt , nicht wenige
> finden nämlich nichts ..

Ne, ich meinte Leute, die auch einen Job als Ingenieur gefunden haben. 
Fachfremd oder gar 1-Euro-Job meinte ich nicht, die gibt es natürlich 
auch und nehmen im Vergleich zu früher naturbedingt auch zu, keine 
Frage.

von robocash (Gast)


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+ Kapitalismus ist die Gesellschaft, ein der widerliche Leute aus 
egoistischen Motiven einander Gutes tun.

+ Sicher, mit dem Studium entkommt man der öligen, dreckigen 
Maschinenarbeit, wer will das nicht.

+ Mein Lohn als Webentwickler: 200,-€ freiberufliches Brutto im Monat 
für die 30-Stunden-Woche.

+ Kapitalismus: Das wollte schon immer jeder Mensch, selbst der letzte 
DDR-Bürger.

+ Es gibt offenbar qualitative Regeln dieser freien Gesellschaft.

+ Milliardär mit 18 Jahren, der dann auch noch freiwillig Fußball-Profi 
wird ... nie gesehen.

+ Fahre nie ein größeres Auto als dein Chef!

von void Smith (RC_Depp_Typ_B) { (Gast)


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Ing-Zocker schrieb:
> Wo geht die Kohle hin?

Wenn ein Konzernvorstand-anstatt die Gehälter der Mitarbeiter zu 
verbessern-
erst einmal die Dividendenerwartungen der Anleger befriedigen muß 
(will), darf man sich nicht wundern. Eine mit Renditejägern, Hegdefonds 
und ähnlichem Geschmeiss infizierte Vorstandsriege wird ein an sich 
gesundes Unternehmen mit der Zeit aushöhlen, weil kein Geld mehr für 
langfristige Innovation übrig ist. Das ausgepresste Geld wandert 
dorthin, wo sich schon viel zu viel davon konzentriert.  Komischerweise 
hat Geld die physikalische Eigenschaft, sich zu großen Klumpen 
zusammenziehen zu wollen. Ähnlich wie Ölflecken auf Wasser, die mit der 
Zeit einen einzigen großen Fleck bilden. Nach Krieg, (echter) Revolte 
etc. wird's wieder umgerührt und der Prozeß beginnt von neuem, weil der 
Mensch seiner Grundprogrammierung "Überlebenskampf" folgt, und sich 
daraus nie befreien wird.

robocash schrieb:
> + Kapitalismus ist die Gesellschaft, ein der widerliche Leute aus
> egoistischen Motiven einander Gutes tun.

Kapitalismus ist die Gesellschaft, in der Dagobert Duck von der 
Comicfigur zur Handlungsmaxime mutiert.

von void Smith (RC_Depp_Typ_B) { (Gast)


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-> Ja, es sollte Hedgefonds heißen ......

von 45455 (Gast)


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void Smith (RC_Depp_Typ_B) { schrieb:
> erst einmal die Dividendenerwartungen der Anleger befriedigen muß
> (will), darf man sich nicht wundern.

In der Tat ist es eher so, dass gerade die Aktiengesellschaften (BMW, 
Daimler, MAN, VW, etc.) nach Tarif (IGM) zahlen und oftmals noch eine 
Gewinnbeteiligung für die Mitarbeiter drauflegen.

Zusätzlich gibts auch noch Vorkaufsrechte für Aktien, Aktienoptionen, 
diverse Sozialleistungen, usw. für sämtliche Mitarbeiter.

Die Mär von der bösen AG, die nur an den Aktionär und seine Dividende 
denkt, ist längst überholt.

Es sind die großen Konzerne und AGs, die noch nach Tarif zahlen, nicht 
der Mittelständler von neben an. Letztere haben sich reihenweise aus dem 
Manteltarif verabschiedet, was früher anders war.

Firmen, die in ihren Stellenanzeigen mit "Wir zahlen nach IGM-Tarif" 
werben würden, hätten keinerlei Probleme, neue Mitarbeiter zu gewinnen. 
Aus politischen Gründen ist eine solche Stellenanzeige natürlich 
undenkbar.

I. d. R. weiß man ja, welche Firma nach Tarif zahlt, obwohl eine 
vollständige Liste natürlich sehr hilfreich wäre.

von Verramscher (Gast)


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45455 schrieb:
> Es sind die großen Konzerne und AGs, die noch nach Tarif zahlen, nicht
> der Mittelständler von neben an. Letztere haben sich reihenweise aus dem
> Manteltarif verabschiedet, was früher anders war.

Bekommen aber sehr oft von den Konzernen, AGs und Banken die Pistole 
gnadenlos an die Brust gesetzt, dass es zwangsläufig in untertariflichen 
Gehältern resultieren muss. Da baut der Großteil der deutschen 
Kernindustrie drauf auf, der Maschinen- und Fahrzeugbau.
Die Konzerne zahlen zu dem so gut wie keine Steuern hier, oft gibts/gabs 
von der Staatshand noch was oben drauf.
Die Konzerne sind keine Heilsbringer für die deutschen Arbeitnehmer, 
trotz Tarifbindung, eher der Sargnagel.

von Marx W. (Gast)


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Verramscher schrieb:
> Bekommen aber sehr oft von den Konzernen, AGs und Banken die Pistole
> gnadenlos an die Brust gesetzt, dass es zwangsläufig in untertariflichen
> Gehältern resultieren muss.
Welch ökonomischer .ist, Bla,Bla,Bla von den Mittelständler. Für sich 
fast Alles, den MA aber  Nix ist deren Wahlspruch!
> Da baut der Großteil der deutschen
> Kernindustrie drauf auf, der Maschinen- und Fahrzeugbau.
Wo hast den die Weisheit her?
> Die Konzerne zahlen zu dem so gut wie keine Steuern hier, oft gibts/gabs
> von der Staatshand noch was oben drauf.
Gilt für die ganze Wirtschaft!
> Die Konzerne sind keine Heilsbringer für die deutschen Arbeitnehmer,
> trotz Tarifbindung, eher der Sargnagel.
Äh, willste der Sahra einen H-Antrag machen?

von robocash (Gast)


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Tja Leute,
==========

Es gibt immer genug Ingenieure, die wollen entwickeln obwohl wir schon 
in Technik schwimmen. Nur Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden will 
keiner. Wenn Ihr das machen würdet, dann bekäme ich auch wieder einen 
Vertrag. So aber braucht mich keiner.

Ihr seid meine nützlichen Technik-Idioten. Knallt mich mit Technik zu im 
Überfluss. Macht mal schön. Dann sagt mir jeder Chef auch weiterhin, 
dass ich nichts tun brauche. Arbeitet für mich. Muss ich wenigstens 
diesen stupiden, sinnlosen Scheiß (toll, die Rechtschreibkorrektur weiß 
sogar dass Scheiß mit SZ geschrieben wird) nicht machen. Das würde mich 
sowieso nur zum Fachidiot degradieren.

von nicht ganz (Gast)


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robocash schrieb:
> Nur Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden will
> keiner

Wenn ich den Job bis zur Rente garantiert hätte, dann würde ich sogar 
freiwillig von 35h auf 20h(2*7h + 1*6h die Woche) reduzieren.

Wären dann noch rund 1700 Netto im Monat. Reicht bei meinen Ansprüchen 
locker für Wohlstandsmühle, ländliches Eigenheim(hab ja 40 jahre zum 
abbbezahlen) und gutes Leben.


In der aktuellen Situation jedoch muss man raffen was man kann, in ein 
paar Jahren kanns schon vorbei sein, dann müssen die Schäfchen im 
Trockenen sein.

von Gästchen (Gast)


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Ing-Zocker schrieb:
> Wo geht die Kohle hin?

Bankenschirme, Hebeln und Brecheisen
Griechenlandrettung (danach Italienrettung)
Afghanistankrieg
Aktionäre
Gewinne der Unternehmen
Steuersenkung für Unternehmen
Usw, usw...

von Entwickler (Gast)


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Ing-Zocker schrieb:
> richtig gelesen,sie sinken bei allen durchweg. 7% Reallohnverlust seit
> 2005.
> Wo geht die Kohle hin?

Ach Gott, da gibt es viele Senken, wohin unser Geld verschwindet. Ich 
unterteile sie mal in politisch korrekt und unkorrekte:

Banken
EU

Einheimische und zugewanderte Sozialschmarotzer
Integrationskurse und alles was damit zusammenhängt
Entwicklungshilfe

Na, das sind jetzt die, die mir so spontan eingefallen sind. Gibt aber 
ganz sicher noch jede Menge mehr.

von robocash (Gast)


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Wie sieht er aus, der Rettungs-Schirm? Welche Farbe hat er? Aus welchen 
Materialien ist er gearbeitet. Noch nie habe ich den Schirm wirklich 
gesehen...

von Marx W. (Gast)


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robocash schrieb:
> Wie sieht er aus, der Rettungs-Schirm? Welche Farbe hat er? Aus welchen
>
> Materialien ist er gearbeitet. Noch nie habe ich den Schirm wirklich
>
> gesehen...

Wie er aussieht, kann ich dir nicht sagen.
Aber dein Anteil an den 210 Milliarden Euro, für  die Angie uns bürgen 
läßt beträgt 2645 Euro (Pro-Kopf-Anteil).

Für den ESM (europäischer Stabilisierungs-Mechanismus) darfs du noch mal 
was zurücklegen!

Also, sparrt mal schön!

von Marx W. (Gast)


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ÖhH aus der SZ-online:
> Der Rettungsfonds EFSF, der die Zukunft der Gemeinschaftswährung sichern > soll, 
wird selbst zum Pflegefall. Die EU tut sich schwer, Käufer zu
> finden, vielen Investoren ist der Fonds mittlerweile zu kompliziert -
> und in den Hinterzimmern munkeln die Bonitätswächter bereits über einen > Entzug 
des Spitzenratings.

Link gefällig: 
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schlechter-start-fuer-den-rettungsfonds-investoren-verschmaehen-neue-euro-papiere-1.1183215


Also, jetzt sind wir dran mit der Pleite!

von Juppi J. (juppiii)


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No Pleite, nur eine Umverteilung!

von ... (Gast)


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> Mein Chef sagt immer, der Aufschwung kommt bei den Leuten an.

Anton, dein Chef ist a) FDP-Wähler und b) ein Hornochse!

von Incheon (Gast)


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Ich hole dieses Thema aus der Versenkung, weil wieder aktuell.

2017 hatten wir zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder spürbare 
Inflation - 2%. Hat auch jeder eine entsprechende Gehaltsanpassung 
erhalten? Man darf zweifeln.

Beitrag #5314012 wurde von einem Moderator gelöscht.
von F. B. (Firma: Finanzberater) (thomas1112)


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http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/wie-die-realloehne-steigen-15438563.html

Woher kommt diese positive Entwicklung? Welches hochentwickelte Land 
steht laut der Grafik noch besser da als D? Schweden! Was haben die 
beiden Länder gemeinsam?

von Le X. (lex_91)


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Incheon schrieb:
> Hat auch jeder eine entsprechende Gehaltsanpassung
> erhalten? Man darf zweifeln.

Ich verzeichne seit einem knappen Jahrzehnt ausnahmslos deutliche 
Reallohnsteigerungen. Deine Zweifel sind also unberechtigt.

von F. B. (finanzberater)


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Le X. schrieb:
> Ich verzeichne seit einem knappen Jahrzehnt ausnahmslos deutliche
> Reallohnsteigerungen.

IGMler?

von Qwertz (Gast)


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Le X. schrieb:
> Ich verzeichne seit einem knappen Jahrzehnt ausnahmslos deutliche
> Reallohnsteigerungen.

Bei mir ebenfalls, ich weiß schon gar nicht mehr, wohin mit dem vielen 
Geld.

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